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Dolorflu akut 200 mg/30 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dolorflu akut 200 mg/30 mg Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Dolorflu akut 200 mg/30 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin­hydrochlorid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Gelbe, runde Filmtabletten. Durchmesser: ca. 11 mm, Höhe: ca. 5 mm

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung der nasalen Kongestion im Zusammenhang mit einer akuten Rhinosinusitis mit vermutetem viralen Ursprung mit Kopfschmerz und/oder Fieber.

Dolorflu akut wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 15 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren

1 Filmtablette (entsprechend 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin­hydrochlorid), falls erforderlich alle 6 Stunden.

Bei stärkeren Symptomen 2 Filmtabletten (entsprechend 400 mg Ibuprofen und 60 mg Pseudoephedrin­hydrochlorid), falls erforderlich alle 6 Stunden, bis zu einer Tageshöchstdosis von insgesamt 6 Filmtabletten (entsprechend 1200 mg Ibuprofen und 180 mg Pseudoephedrin­hydrochlorid).

Die Tageshöchstdosis von insgesamt 6 Filmtabletten (entsprechend 1200 mg Ibuprofen und 180 mg Pseudoephedrin­hydrochlorid) darf nicht überschritten werden.

Die niedrigste wirkungsvolle Dosis sollte für die kürzeste Dauer, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Zur Kurzzeitanwendung.

Falls sich die Symptome verschlechtern, ist ein Arzt aufzusuchen. Die maximale Behandlungsdauer beträgt 5 Tage bei Erwachsenen Jugendlichen ab 15 Jahren.

In Fällen, in denen die Symptome vorwiegend entweder aus Schmerzen/Fieber oder nasaler Kongestion bestehen, ist die Anwendung von Arzneimitteln mit einem Wirkstoff vorzuziehen.

Nebenwirkungen können minimiert werden, wenn die zur Symptomkontrolle erforderliche niedrigste wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Dolorflu akut darf bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sind im Ganzen und unzerkaut mit einem großen Glas Wasser einzunehmen, vorzugsweise zu den Mahlzeiten.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen, Pseudoephedrin­hydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Patienten unter 15 Jahren

– schwangere Frauen im letzten Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)

– stillende Frauen (siehe Abschnitt 4.6)

– Patienten, bei denen es früher bereits zu Überempfindlichke­itsreaktionen kam (z. B. Bronchospasmus, Asthma, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria), ausgelöst durch Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR)

– gastrointestinale Blutungen oder Perforationen in der Anamnese im Zusammenhang mit einer früheren NSAR-Therapie

– bestehende oder wiederholt aufgetretene peptische Ulzera/Blutungen (mindestens zwei unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzerationen oder Blutungen)

– zerebrovaskuläre oder andere Blutungen

– ungeklärte Störungen der Hämatopoese

– schwere Leberinsuffizienz

– schwere Niereninsuffizienz

– schwere Herzinsuffizienz

– schwere kardiovaskuläre Erkrankungen, koronare Herzkrankheit (Herzkrankheit, Hypertonie, Angina pectoris), Tachykardie, Hyperthyreose, Diabetes, Phäochromocytom

– Schlaganfall oder Risikofaktoren für einen Schlaganfall in der Anamnese (aufgrund der a-sympathomimetischen Wirkung von Pseudoephedrin­hydrochlorid)

– Risiko für ein Engwinkelglaukom

– Risiko der Harnretention aufgrund von urethroprosta­tischen Beschwerden

– Myokardinfarkt in der Anamnese

– Krampfanfälle in der Anamnese

– systemischer Lupus erythematodes

– gleichzeitige Anwendung anderer oral oder nasal angewendeter vasokonstriktorisch wirksamer Arzneimittel, die als nasale Dekongestiva angewendet werden (z. B. Phenylpropanolamin, Phenylephrin und Ephedrin), sowie Methylphenidat (siehe Abschnitt 4.5)

– gleichzeitige Anwendung nicht-selektiver Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer, z. B. Iproniazid) (siehe Abschnitt 4.5) oder Anwendung von MAO-Hemmern innerhalb der vergangenen zwei Wochen

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die gleichzeitige Anwendung von Dolorflu akut mit anderen NSAR, einschließlich selektive Cyclooxygenase-(COX-)2-Hemmer, ist zu vermeiden.

Nebenwirkungen können minimiert werden, indem die niedrigste zur Symptomkontrolle wirksame Dosis über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet wird (siehe „Gastrointestinale Wirkungen“ und „Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen“ unten).

Bestehen die Symptome über 5 Tage der Behandlung fort, sind die zu treffenden Maßnahmen, insbesondere der mögliche Nutzen einer Antibiotikabe­handlung, neu zu bewerten.

Eine vermutlich virusbedingte akute Rhinosinusitis ist charakterisiert durch mäßig schwere, beidseitige rhinologische Symptome, vor allem eine verstopfte Nase mit schwerwiegender oder puriformer Rhinorrhö, die in einem epidemischen Kontext auftritt. Das verbreitet puriforme Erscheinungsbild der Rhinorrhö spricht nicht systematisch für eine bakterielle Superinfektion.

Nebenhöhlenschmer­zen in den ersten Tagen der Erkrankung gehen mit einem Anschwellen der Schleimhaut in den Nebenhöhlen (akute kongestive Rhinosinusitis) einher und klingen meist spontan wieder ab.

Im Falle einer akuten bakteriellen Sinusitis ist eine Antibiotikatherapie gerechtfertigt.

Besondere Warnhinweise in Bezug auf Pseudoephedrin­hydrochlorid:

– Es ist wichtig, die Dosis, die empfohlene maximale Behandlungsdauer (5 Tage) und die Kontraindikationen zu beachten (siehe Abschnitt 4.8).

– Die Patienten sind darüber zu informieren, dass beim Auftreten von Hypertonie, Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörun­gen, Übelkeit oder jeglichen neurologischen Anzeichen wie der Beginn oder die Verschlimmerung von Kopfschmerzen, die Behandlung abgebrochen werden muss.

– Ischämische Kolitis: Es wurden einige Fälle von ischämischer Kolitis bei der Anwendung von Pseudoephedrin berichtet. Pseudoephedrin sollte abgesetzt und ärztlicher Rat eingeholt werden, wenn plötzliche Bauchschmerzen, rektale Blutungen oder andere Symptome einer ischämischen Kolitis auftreten.

Vor einer Einnahme dieses Arzneimittels müssen die Patienten Rücksprache mit ihrem Arzt halten bei:

– Hypertonie, Herzerkrankung, Hyperthyreose, Psychose oder Diabetes

– gleichzeitiger Anwendung von Migränetherape­utika, insbesondere von vasokonstrikto­rischen Mutterkornalka­loiden (aufgrund der a-sympathomimetischen Wirkung von Pseudoephedrin­hydrochlorid)

– Mischkollagenosen – erhöhtes Risiko für aseptische Meningitis (siehe Abschnitt 4.8)

– Es liegen Berichte über neurologische Symptome wie Krampfanfälle, Halluzinationen, Verhaltensstörun­gen, Agitiertheit und Schlaflosigkeit nach einer systemischen Anwendung von Vasokonstriktoren, insbesondere bei Fieberschüben oder Überdosierung, vor. Diese Symptome wurden häufiger bei Kindern und Jugendlichen berichtet.

Es wird daher empfohlen:

– Die Anwendung von Dolorflu akut in Kombination mit Arzneimitteln, welche die Krampfschwelle herabsetzen können, z. B. Terpenderivate, Clobutinol, atropinähnliche Substanzen und lokale Anästhetika, oder bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese, zu vermeiden.

– In jedem Fall die Dosierungsempfeh­lungen einzuhalten und die Patienten über die Risiken einer Überdosierung im Falle einer kombinierten Anwendung von Dolorflu akut mit anderen vasokonstrikto­rischen Arzneimitteln hinzuweisen.

Bei Patienten mit urethroprosta­tischen Beschwerden ist das Risiko von Symptomen wie Dysurie und Harnverhaltung erhöht.

Ältere Patienten können empfindlicher im Hinblick auf zentralnervöse Effekte reagieren.

Schwere Hautreaktionen

Schwere Hautreaktionen wie akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP), kann in Einzelfällen bei Pseudoephedrin-hältigen Produkten auftreten.

Akute pustuläre Eruptionen treten in den ersten zwei Behandlungstagen auf, zusammen mit Fieber, kleinen, nicht-follikulären Pusteln, oder großflächig-ödematöses Erythem, hauptsächlich in Hautfalten, Unterleib und oberen Extremitäten.

Engmaschige Kontrolle der Patienten ist erforderlich.

Wenn Anzeichen und Symptome, wie Pyrexie, Erythem, oder kleine (generalisierte) Pusteln beobachtet werden, soll die Einnahme des Arzneimittels abgebrochen und ein Arzt konsultiert werden.

Ischämische Optiukuseuropathie

Es wurden Fälle von ischämischer Optikusneuropathie bei der Anwendung von Pseudoephedrin berichtet. Bei plötzliche, Auftreten eines Verlusts des Sehvermögens oder einer verminderten Sehschärfe, wie bei einem Skotom, sollte die Anwendung von Pseudoephedrin abgebrochen werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Pseudoephedrin­hydrochlorid

– Bei Patienten, die sich einem geplanten chirurgischen Eingriff unterziehen, bei dem flüchtige halogenierte Anästhetika angewendet werden, empfiehlt es sich die Behandlung mit Dolorflu akut mehrere Tage vor dem Eingriff aufgrund des Risikos einer akuten Hypertonie abzubrechen (siehe Abschnitt 4.5).

– Die Anwendung von Pseudoephedrin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Auswirkungen auf serologische Untersuchungen

Pseudoephedrin kann die Aufnahme von Iobenguanum-I-131 in neuroendokrine Tumoren vermindern und so die Szintigraphie beeinflussen.

Besondere Warnhinweise in Bezug auf Ibuprofen

Bronchospasmen können vor allem bei Patienten auftreten, die an Bronchialasthma oder allergischen Erkrankungen leiden oder in der Vergangenheit gelitten haben. Das Arzneimittel darf bei Asthma nicht ohne vorherige Konsultation des Arztes eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Asthma in Kombination mit chronischer Rhinitis, chronischer Sinusitis und / oder Nasenpolypose haben ein höheres Risiko für allergische Manifestationen während der Verabreichung von Acetylsalicylsäure und/oder NSAR als die Rest der Bevölkerung.

Die Anwendung dieses Arzneimittels kann zu einem akuten Asthmaanfall führen, insbesondere bei einigen Patienten, die gegen Acetylsalicylsäure oder andere NSAR allergisch sind (siehe Abschnitt 4.3).

Die Anwendung jeder Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen über einen längeren Zeitraum kann diese verschlimmern. Besteht diese Situation oder der Verdacht darauf, ist der Rat eines Arztes einzuholen und die Behandlung abzusetzen. Die Diagnose von Kopfschmerzen durch übermäßigen Arzneimittelge­brauch (Medication Overuse Headache -MOH) ist bei Patienten in Betracht zu ziehen, die trotz (oder wegen) der regelmäßigen Einnahme von Arzneimitteln gegen Kopfschmerzen häufig oder täglich an Kopfschmerzen leiden.

Patienten mit Blutgerinnungsstörung haben vor Anwendung dieses Arzneimittels ihren Arzt zu konsultieren.

Gastrointestinale Wirkungen

Gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auf – mit oder ohne vorherige Warnsymptome oder gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese.

Das Risiko für gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforation, auch mit letalem Ausgang, erhöht sich mit steigender NSAR-Dosis bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), sowie bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen. Für diese Patienten sowie für diejenigen, die eine Begleittherapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder anderen Arzneimitteln benötigen

kann das Magen-Darm-Risiko erhöhen (siehe Abschnitt 4.5). Eine Kombinationsthe­rapie mit Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpen­hemmer) sollte in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit anamnestisch bekannter gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, haben alle ungewöhnlichen Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutungen) – insbesondere zu Beginn der Behandlung – zu melden.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutung erhöhen können wie orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI) oder Thrombozytenag­gregationshem­mer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Im Falle von gastrointestinalen Blutungen oder Ulzerationen ist die Behandlung mit Dolorflu akut unverzüglich abzusetzen.

NSAR sind bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht anzuwenden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (siehe Abschnitt 4.8).

Durch gleichzeitigen Konsum von Alkohol können wirkstoffbedingte Nebenwirkungen von NSAR, vor allem den Gastrointesti­naltrakt oder das Zentralnervensystem betreffend, verstärkt werden.

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Aufgrund des Pseudoephedrin­hydrochlorid-Bestandteil besteht eine Kontraindikation bei folgenden Erkrankungen (siehe Abschnitt 4.3): schwere kardiovaskuläre Erkrankungen, koronare Herzkrankheit (Herzerkrankung, Bluthochdruck Angina pectoris), Tachykardie, Hyperthyreose, Diabetes, Phäochromocytom, Schlaganfall in der Vorgeschichte oder Vorliegen von Risikofaktoren für einen Schlaganfall, Myokardinfarkt in der Vorgeschichte.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag), möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Insgesamt weisen epidemiologische Studien nicht darauf hin, dass Ibuprofen in niedrigen Dosen (z. B. < 1200 mg/Tag) mit einem erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse assoziiert ist.

Bei Patienten mit unkontrollierter Hypertonie, Herzinsuffizienz (NYHA II-III), bestehender ischämischer Herzkrankheit, peripherer arterieller Verschlusskrankheit und/oder zerebrovaskulärer Erkrankung darf Ibuprofen nur nach sorgfältiger Abwägung angewendet werden und hohe Dosen (2400 mg/Tag) sind zu vermeiden.

Eine sorgfältige Abwägung hat auch vor Beginn einer Langzeitbehandlung von Patienten mit Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) stattzufinden, insbesonders wenn hohe Dosen von Ibuprofen (2400 mg/Tag) erforderlich sind.

Hautreaktionen

Schwerwiegende Hautreaktionen, von denen einige tödlich verlaufen sind, wurden während der NSAR-Therapie sehr selten berichtet, einschließlich follikulärer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse (Lyell-Syndrom) (siehe Abschnitt 4.8). Das Risiko für solche Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie am höchsten zu sein, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Bei ersten Anzeichen von Hautausschlag, Schleimhautläsionen oder anderen Anzeichen von Überempfindlichkeit sollten die Arzneimittel abgesetzt werden.

Maskierung der Symptome der zugrundeliegenden Infektionen

Dolorflu akut kann Infektionssymptome maskieren, was zu einem verspäteten Einleiten einer geeigneten Behandlung und damit zur Verschlechterung der Infektion führen kann. Dies wurde bei bakteriellen, ambulant erworbenen Pneumonien und bakteriell verursachten Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Wenn Dolorflu akut zur Behandlung von Fieber oder Schmerzen im Zusammenhang mit einer Infektion verabreicht wird, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen. Ambulant behandelte Patienten sollten einen Arzt konsultieren, falls die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Ibuprofen

– Ältere Patienten: Die Pharmakokinetik von Ibuprofen wird durch das Alter nicht verändert, sodass eine Dosisanpassung bei älteren Patienten nicht erforderlich ist. Ältere Patienten sind jedoch sorgfältig zu überwachen, da es bei ihnen häufiger zu NSAR-bedingten Nebenwirkungen, insbesondere gastrointestinalen Blutungen und Perforation, auch mit letalem Ausgang, kommen kann.

– Vorsicht und besondere Überwachung ist notwendig, wenn Ibuprofen von Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen in der Anamnese (wie z. B. peptische Ulzerationen, Hiatushernie oder gastrointestinale Blutungen) angewendet wird.

– Zu Beginn der Behandlung ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Patienten mit chronischer Nieren- oder Leberinsuffizienz, Patienten, die Diuretika einnehmen, Patienten mit Hypovolämie infolge eines größeren chirurgischen Eingriffs und insbesondere bei älteren Patienten eine sorgfältige Überwachung der Harnproduktion und der Nierenfunktion erforderlich. Bei dehydrierten Jugendlichen besteht das Risiko von Nierenfunktion­sstörungen.

– Treten unter der Behandlung Sehstörungen auf, ist eine vollständige ophthalmologische Untersuchung durchzuführen.

Dolorflu akut enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kombination von Pseudoephedrin mit:

Mögliche Reaktion

Nicht selektive MAO-Hemmer (Iproniazid)

Paroxysmale Hypertonie und Hyperthermie, unter Umständen mit letalem Ausgang. Aufgrund der langen Wirkdauer von MAO-Hemmern kann diese Wechselwirkung noch bis zu 15 Tage nach Absetzen des MAO-Hemmers auftreten.

Andere indirekt wirkende, oral oder nasal verabreichte Sympathomimetika oder Vasokonstriktoren, a-Sympathomimetika, Phenylpropanolamin, Phenylephrin,

Ephedrin, Methylphenidat

Risiko einer Vasokonstriktion und/oder hypertensiver Krisen.

Reversible Hemmer der

Monoaminoxidase A (RIMA), Linezolid, dopaminerge Mutterkornalka­loide,

Risiko einer Vasokonstriktion und/oder hypertensiver Krisen.

vasokonstriktorisch wirksame

Mutterkornalkaloide

Flüchtige halogenierte Anästhetika

Perioperative akute Hypertonie. Bei geplanten Eingriffen ist die Behandlung mit Dolorflu akut einige Tage vor dem Eingriff abzusetzen.

Guanethidin, Reserpin und Methyldopa

Die Wirkung von Pseudoephedrin kann vermindert sein.

Trizyklische Antidepressiva

Die Wirkung von Pseudoephedrin kann vermindert oder verstärkt sein.

Digitalis, Chinidin oder trizyklische

Antidepressiva

Gehäuftes Auftreten von Arrhythmien.

Gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit:

Mögliche Reaktion

Andere NSAR, u. a. Salicylate und selektive COX-2-Hemmer

Die gleichzeitige Anwendung verschiedener NSAR kann das Risiko gastrointestinaler Ulzerationen und Blutungen durch einen synergistischen Effekt erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung von Ibuprofen mit anderen NSAR ist daher zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.4).

Digoxin

Die gleichzeitige Anwendung von Dolorflu akut mit Digoxin-haltigen Arzneimitteln kann zu erhöhten Blutspiegeln dieser Arzneimittel führen. Eine Kontrolle des DigoxinSerumspi­egels ist bei

bestimmungsgemäßer Anwendung

(maximal für 4 – 5 Tage) in der Regel nicht erforderlich.

Kortikosteroide

Kortikosteroide können das Risiko von Nebenwirkungen, insbesondere des Gastrointesti­naltrakts (gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen), erhöhen (siehe Abschnitt 4.3).

Thrombozytenag­gregationshem­mer

Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Niedrig dosierte Acetylsalicylsäure

Die gleichzeitige Verabreichung von Ibuprofen und Acetylsalicylsäure wird im Allgemeinen aufgrund des Potentials für vermehrte Nebenwirkungen nicht

empfohlen. Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozyten-aggregation kompetitiv

hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkun­g nicht

wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

Antikoagulanzien

(z. B. Warfarin, Ticlopidin, Clopidogrel, Tirofiban, Eptifibatid, Abciximab, Iloprost)

NSAR wie Ibuprofen können die Wirkung von Antikoagulanzien verstärken (siehe Abschnitt 4.4).

Phenytoin

Die gleichzeitige Anwendung von Dolorflu akut mit Phenytoin kann zu erhöhten Blutspiegeln von Phenytoin führen. Eine Kontrolle des Phenytoin-Serumspiegels ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal für 4 – 5 Tage) in der Regel nicht erforderlich.

Selektive Serotonin-

Wiederaufnahme­hemmer (SSRI)

Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Lithium

Die gleichzeitige Anwendung von Dolorflu akut und Lithium-Präparaten kann zu erhöhten Blutspiegeln von Lithium führen. Eine Kontrolle des Lithium-Serumspiegels ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung (maximal für 4 – 5 Tage) in der Regel nicht erforderlich.

Probenecid und Sulfinpyrazon

Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Ausscheidung von Ibuprofen verzögern.

Diuretika, ACE-Hemmer, Betarezeptoren­Blocker und Angiotensin II-Antagonisten

NSAR können die Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva vermindern. Bei einigen Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z. B. dehydrierten Patienten oder älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion) kann die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers, Betarezeptoren­blockers oder Angiotensin II-Antagonisten und

Cyclooxygenase­hemmern zu einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion führen, einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens, welches

üblicherweise reversibel ist. Daher ist diese Kombination mit Vorsicht zu verabreichen, insbesondere bei älteren Patienten. Die Patienten haben auf ausreichende Flüssigkeitsau­fnahme achten, und die Nierenfunktion ist sowohl zu Beginn der kombinierten Behandlung als auch anschließend in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.

Kaliumsparende Diuretika

Die gleichzeitige Gabe von Dolorflu akut und kaliumsparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen (die Kontrolle des Kalium-Serumspiegels wird empfohlen).

Methotrexat

Die Anwendung von Dolorflu akut innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Verabreichung von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat führen und dessen toxische Wirkungen verstärken.

Ciclosporin

Das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung von Ciclosporin wird durch die gleichzeitige Anwendung bestimmter nicht-

steroidaler Antirheumatika erhöht. Dieser Effekt kann auch für eine Kombination von Ciclosporin mit Ibuprofen nicht ausgeschlossen werden.

Tacrolimus

Das nephrotoxische Risiko wird erhöht, wenn beide Arzneimittel gemeinsam verabreicht werden.

Zidovudin

Es liegen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Hämarthrosen und Hämatome bei HIV-positiven Hämophilie-Patienten vor, die gleichzeitig mit Zidovudin und Ibuprofen behandelt werden.

Sulfonylharnstoffe

Klinische Untersuchungen haben

Wechselwirkungen zwischen NSAR und Antidiabetika (Sulfonylharns­toffen) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Ibuprofen und Sulfonylharnstoffen bislang nicht beschrieben wurden, wird bei gleichzeitiger Anwendung eine Kontrolle der Blutzuckerwerte als Vorsichtsmaßnahme empfohlen.

Chinolon-Antibiotika

Daten aus tierexperimentellen Studien legen nahe, dass NSAR das mit Chinolon-Antibiotika verbundene Konvulsionsrisiko erhöhen können. Patienten, die NSAR und Chinolone einnehmen, haben

möglicherweise ein erhöhtes Risiko, Krämpfe zu bekommen.

Heparin, Gingko biloba

Erhöhtes Blutungsrisiko

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Pseudoephedrin­hydrochlorid:

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Pseudoephedrin­hydrochlorid vermindert die maternale Uterusdurchblutung; die klinischen Daten sind jedoch in Bezug auf die Wirkungen auf die Schwangerschaft nicht ausreichend.

Ibuprofen:

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann ungünstige Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung haben.

Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie für kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandin­syntheseHemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko mit Dosis und Dauer der Therapie ansteigt.

Bei Tieren konnte gezeigt werden, dass die Verabreichung eines Prostaglandin­syntheseHemmers zu vermehrten Abgängen vor und nach der Implantation sowie zu erhöhter embryofetaler Sterblichkeit führt. Außerdem wurden bei Tieren, denen während der Organbildung ein Prostaglandin­synthese-Hemmer verabreicht wurde, erhöhte Inzidenzraten verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, beobachtet.

Während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft darf Ibuprofen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Wird Ibuprofen von einer Frau angewendet, die versucht, schwanger zu werden, oder sich im ersten oder zweiten Trimester der Schwangerschaft befindet, muss die Dosis so niedrig wie möglich und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft können alle Prostaglandin­syntheseHemmer

beim Feten folgendes bewirken:

– kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus sowie pulmonaler Hypertonie)

– Nierenfunktion­sstörungen bis hin zur Niereninsuffizienz mit Oligohydramnie

bei Mutter und Kind, während der Spätschwangerschaft

– eine mögliche Verlängerung der Blutungszeit, eine aggregationshem­mende Wirkung, die schon bei sehr niedrigen Dosen auftreten kann

– eine Hemmung der Uteruskontrak­tionen, dadurch verzögerte oder verlängerte Wehentätigkeit

Folglich ist die Anwendung dieses Arzneimittels im dritten Trimester der Schwangerschaft kontraindiziert, und darf im ersten und zweiten Trimester nur erfolgen, falls dies unbedingt erforderlich ist.

Stillzeit

Während der Stillzeit zu ergreifende Maßnahmen ergeben sich aus der Pseudoephedrin­hydrochlorid-Komponente des Arzneimittels, da Pseudoephedrin­hydrochlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird. In Anbetracht der potentiellen kardiovaskulären und neurologischen Wirkungen von Vasokonstriktoren ist die Einnahme dieses Arzneimittels während der Stillzeit kontraindiziert.

Fertilität

Es liegen Hinweise darauf vor, dass Arzneimittel, welche die Cyclooxygenase/ Prostaglandin­synthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dieser Effekt ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dolorflu akut hat einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten, die Schwindel, Halluzinationen ungewöhnliche Kopfschmerzen und Seh- oder Hörstörungen haben, dürfen nicht Autofahren und keine Maschinen bedienen. Bei Einzelgabe oder einer Kurzzeitanwendung dieses Arzneimittels sind normalerweise keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Ibuprofen sind gastrointestinaler Art. Peptische Ulzera, Perforation oder gastrointestinale Blutung, in manchen Fällen mit tödlichem Ausgang, insbesondere bei älteren Patienten, können auftreten (siehe Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Flatulenz, Obstipation, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulzerative Stomatitis, Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4) sind nach der Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde eine Gastritis beobachtet. Generell erhöht sich das Risiko für Nebenwirkungen (insbesondere das Risiko für schwerwiegende gastrointestinale Komplikationen) mit steigender Dosis und mit zunehmender Behandlungsdauer.

Nach einer Behandlung mit Ibuprofen wurden Überempfindlichke­itsreaktionen beschrieben. Diese können sich folgendermaßen äußern:

(a) unspezifische allergische Reaktion und Anaphylaxie

(b) respiratorische Reaktivität einschließlich Asthma, schweres Asthma, Bronchospasmus oder Dyspnoe

© unterschiedliche Hauterkrankungen, wie verschiedene Hautausschläge, Pruritis, Urtikaria, Purpura, Angioödeme sowie, seltener, exfoliative und bullöse Dermatosen (einschließlich epidermaler Nekrolyse und Erythema multiforme).

Bei Patienten mit Autoimmunerkran­kungen (wie systemischer Lupus erythematodes und Mischkollagenosen) wurden während der Behandlung mit Ibuprofen in einigen Fällen Symptome einer aseptischen Meningitis wie Nackensteife, Kopfschmerzen, Nausea, Erbrechen, Fieber oder Desorientiertheit beobachtet.

Im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung wurde von Ödemen, Hypertonie und Herzinsuffizienz berichtet.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass die Anwendung von Ibuprofen, insbesondere in hohen Dosen (2400 mg/Tag), möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko arterieller thrombotischer Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4).

Tabellarische Auflistung von Nebenwirkungen

Die folgende Auflistung von Nebenwirkungen bezieht sich auf solche, wie sie bei der Gabe von Ibuprofen und Pseudoephedrin­hydrochlorid in nicht rezeptpflichtigen Dosierungen in der Kurzzeitanwendung aufgetreten sind. Bei der Behandlung chronischer Erkrankungen können unter Langzeitbehandlung zusätzliche Nebenwirkungen auftreten.

Die Patienten sind darüber zu informieren, dass sie die Einnahme von Dolorflu akut sofort abbrechen müssen und sich in ärztliche Behandlung zu begeben haben, wenn sie schwere Nebenwirkungen feststellen.

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Ibuprofen

Nicht bekannt

aseptische Meningitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Ibuprofen

Nicht bekannt

Hämolytische Anämie, Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Ibuprofen

Nicht bekannt

Überempfindlichke­itsreaktionen

Ibuprofen und Pseudoephedrin hydrochlorid

Sehr selten

Schwere allgemeine Überempfindlichke­itsreaktionen mit folgenden möglichen Anzeichen: Gesichtsödem, Angioödem, Dyspnoe, Tachykardie, Blutdruckabfall, anaphylaktischer Schock

Psychiatrische Erkrankungen

Ibuprofen

Sehr selten

Psychotische Reaktionen, Depression

Ibuprofen und Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Nervosität

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Agitiertheit, Halluzinationen, Angst, Verhaltensstörun­gen, Schlaflosigkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Ibuprofen

Gelegentlich

Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, Agitiertheit, Reizbarkeit oder Müdigkeit

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Hämorrhagischer Schlaganfall, ischämischer Schlaganfall, Krampfanfall, Kopfschmerzen

Augenerkrankungen

Ibuprofen

Nicht bekannt

Sehstörungen

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Ischämische Optikusneuropathie, Engwinkelglaukom

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Ibuprofen

Selten

Tinnitus

Herzerkrankungen

Ibuprofen

Sehr selten

Palpitationen, Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Palpitationen, Tachykardie, Schmerzen im Brustbereich, Arrhythmie, Myokardinfarkt

Gefäßerkrankungen

Ibuprofen

Sehr selten

Arterielle Hypertonie

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Hypertonie

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Ibuprofen

Nicht bekannt

Verschlimmerung von Asthma oder Überempfindlichke­itsreaktion mit Bronchospasmus, Dyspnoe, Asthma – akute Episode, bei einigen Patienten kann dies auf eine Acetylsalicylsäure- oder NSAID-Allergie zurückzuführen sein (siehe Abschnitt 4.3).

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Ibuprofen

Häufig

Magen-/Darm-Beschwerden, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Flatulenz, Diarrhö, Obstipation, geringfügiger gastrointestinaler Blutverlust, der in seltenen Fällen zu Anämie führen kann

Ibuprofen

Gelegentlich

Magen-/Darm-Geschwüre, manchmal mit Blutungen und/oder Perforation, Gastritis, ulzerative Stomatitis, Exazerbation von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4)

Ibuprofen

Sehr selten

Ösophagitis, Pankreatitis, intestinale diaphragmaartige Strikturen

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Mundtrockenheit, Durst, Übelkeit, Erbrechen, Ischämische Kolitis

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Ibuprofen

Sehr selten

Leberfunktion­sstörungen, Leberschäden( vor allem bei Langzeittherapie), Leberversagen, akute Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Ibuprofen

Gelegentlich

Verschiedene Hautausschläge

Ibuprofen

Sehr selten

Bullöse Exantheme wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (LyellSyndrom), Alopezie, schwere Hautinfektionen und Weichteilkompli­kationen bei Varizellen-Infektion

Ibuprofen

Nicht bekannt

Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symtomen (DRESS), Photosensitivitätsre­aktionen

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus, Hyperhidrosis, schwere Hautreaktionen inklusive akuter generalisierter exanthemischer Pustolosis (AGEP)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Ibuprofen

Selten

Nierengewebsschädi­gungen (Papillennekrosen) und erhöhte Harnsäurespiegel im Blut

Ibuprofen

Sehr selten

Erhöhtes Serum-Kreatinin, Ödeme (insbesondere bei Patienten mit arterieller Hypertonie oder Niereninsuffi­zienz), nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, akute Niereninsuffizienz

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Miktionsbeschwerden

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Pseudoephedrin hydrochlorid

Nicht bekannt

Erektionsstörungen

Untersuchungen

Ibuprofen

Nicht bekannt

Erhöhte Transaminasen (temporär)

* Fieber, Überdosierung oder die kombinierte Anwendung mit einem Arzneimittel, das die Anfallsschwelle senken oder zu einer Überdosierung führen kann, wurden häufig festgestellt und scheinen prädisponierend für das Auftreten solcher Wirkungen zu sein (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die klinischen Auswirkungen einer Überdosierung mit diesem Arzneimittel sind wahrscheinlich eher auf Pseudoephedrin­hydrochlorid zurückzuführen als auf Ibuprofen. Die Auswirkungen korrelieren nicht hinreichend mit der eingenommenen Dosis aufgrund der interindividuellen Empfindlichkeit gegenüber sympathomimetischen Eigenschaften.

Symptome einer sympathomimetischen Wirkung

ZNS-Depression: z. B. Sedierung, Apnoe, Zyanose, Koma

ZNS-Stimulation (mit größerer Wahrscheinlichkeit bei Kindern): z. B. Schlaflosigkeit, Halluzinationen, Krampfanfälle, Tre­mor

Neben den oben genannten Nebenwirkungen können folgende Symptome auftreten: hypertensive Krisen, Herzrhythmusstörun­gen, Muskelschwäche und Muskelverspan­nungen, Euphorie, Erregung, Durst, Brustschmerzen, Schwindelgefühl, Tinnitus, Ataxie, verschwommenes Sehen, Hypotonie.

Ibuprofen-bedingte Symptome (zusätzlich zu den bereits als Nebenwirkungen aufgeführten gastrointestinalen und neurologischen Symptomen)

Schläfrigkeit, Nystagmus, Tinnitus, Hypotonie, metabolische Azidose, Bewusstlosigkeit

Therapeutische Maßnahmen

Ein spezifisches Antidot ist nicht verfügbar.

Die Verabreichung von Aktivkohle ist zu erwägen, sofern sich der Patient nicht länger als eine Stunde nach der Einnahme einer potentiell toxischen Menge vorstellt.

Elektrolyte sind zu kontrollieren und ein EKG durchzuführen. Bei kardiovaskulärer Instabilität und/oder symptomatischer Störung des Elektrolythaushalts ist eine symptomatische Behandlung einzuleiten.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Husten- und Erkältungsmittel, andere Zubereitungen gegen Erkältungskran­kheiten.

ATC-Code: R05X

Pseudoephedrin­hydrochlorid ist ein Sympathomimetikum, das bei systemischer Verabreichung zum Abschwellen der Nasenschleimhau­t führt.

Ibuprofen ist ein NSAR und gehört zur Wirkstoffklasse der Propionsäuren. Es handelt sich um ein Arylcarboxylsäure-Derivat mit analgetischen, antipyretischen und entzündungshem­menden Wirkungen sowie eine kurzfristige inhibierende Wirkung auf die Blutplättchen­funktion. Diese Eigenschaften sind auf dessen Fähigkeit zur Hemmung der Prostaglandin­synthese zurückzuführen.

Dolorflu akut ist ein Kombinationspräpa­rat aus einem Vasokonstriktor (Pseudoephedrin­hydrochlorid) und einem NSAR in einer analgetischen Dosierung (Ibuprofen).

Experimentelle Daten weisen darauf hin, dass Ibuprofen die Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation kompetitiv hemmen kann, wenn beide gleichzeitig verabreicht werden. Einige pharmakodynamische Studien zeigten, dass es bei Einnahme von Einzeldosen von 400 mg Ibuprofen innerhalb von 8 Stunden vor oder innerhalb von 30 Minuten nach der Verabreichung von Acetylsalicylsäure-Dosen mit schneller Freisetzung (81 mg) zu einer verminderten Wirkung der Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan oder die Thrombozytenag­gregation kam. Obwohl Unsicherheiten in Bezug auf die Extrapolation dieser Daten auf die klinische Situation bestehen, kann die Möglichkeit, dass eine regelmäßige Langzeitanwendung von Ibuprofen die kardioprotektive Wirkung niedrig dosierter Acetylsalicylsäure reduzieren kann, nicht ausgeschlossen werden. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 4.5).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Ibuprofen:

In therapeutischen Dosierungen ist die Pharmakokinetik von Ibuprofen linear.

Resorption:

Die maximale Plasmakonzentration wird ca. 90 Minuten nach oraler Gabe erreicht.

Bei oraler Einmalgabe ist die maximale Plasmakonzentration bei Erwachsenen proportional zur verabreichten Dosis (Cmax 17 ± 3,5 pg/ml bei einer 200 mg-Dosis und 30,3 ± 4,7 pg/ml bei einer 400 mg-Dosis). Die Resorption von Ibuprofen wird durch Nahrungsaufnahme verzögert.

Verteilung:

Ibuprofen akkumuliert nicht. Die Plasmaprotein­bindung beträgt 99 %.

In der Synovialflüssigkeit erreicht Ibuprofen 2 – 8 Stunden nach der Verabreichung Steady-State-Konzentrationen, wobei Cmax in der Synovialflüssigkeit etwa ein Drittel der Cmax im Plasma beträgt. Nach Anwendung einer Dosis von 400 mg Ibuprofen alle 6 Stunden bei stillenden Frauen beträgt die in der Muttermilch nachgewiesene Menge an Ibuprofen weniger als 1 mg in 24 Stunden.

Biotransforma­tion:

Ibuprofen besitzt keine enzyminduzierende Wirkung. Es wird zu 90 % verstoffwechselt und in inaktive Metaboliten umgewandelt.

Elimination:

Ibuprofen wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden. Dies geschieht zu 10 % in unveränderter Form und zu 90 % in Form von inaktiven Metaboliten, überwiegend als Glucuronsäure-Konjugate. Eine vollständige Elimination erfolgt binnen 24 Stunden. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt etwa 2 Stunden.

Die pharmakokinetischen Parameter von Ibuprofen werden durch Alter, Nieren- und Leberfunktion­sstörungen nur geringfügig verändert. Die beobachteten Veränderungen erfordern keine Dosisanpassung.

Pseudoephedrin­hydrochlorid:

Nach oraler Gabe wird Pseudoephedrin hauptsächlich über die Nieren in unveränderter Form (70 – 90 %) ausgeschieden.

Die Eliminationshal­bwertszeit hängt vom pH-Wert des Urins ab.

Eine Alkalisierung des Urins führt zu einer Verstärkung der tubulären Rückresorption, wodurch die Eliminationshal­bwertszeit von Pseudoephedrin verlängert wird.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die LD50-Werte für die Kombination von Ibuprofen und Pseudoephedrin­hydrochlorid in Studien zur akuten oralen Toxizität betrugen 2,40 g/kg bei der Maus und 1,45 g/kg bei der Ratte.

Für die Kombination von Ibuprofen und Pseudoephedrin­hydrochlorid wurden keine Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe durchgeführt.

Bei entsprechenden Ames-Tests wurde keine Mutagenität von Ibuprofen und Pseudoephedrin­hydrochlorid/I­buprofen in Kombination beobachtet.

Die subchronische und chronische Toxizität von Ibuprofen im Tierversuch zeigte sich hauptsächlich in Form von Läsionen und Ulzerationen des Gastrointesti­naltrakts. In Studien mit Ratten und Mäusen wurden keine Hinweise auf kanzerogene Wirkungen von Ibuprofen gefunden.

Studien zur Reproduktionsto­xizität bei Mäusen und Ratten ergaben weder für die einzelnen Wirkstoffe (ca. 100 mg/kg Ibuprofen; ca. 15 mg/kg Pseudoephedrin­hydrochlorid) noch für eine Kombination derselben Hinweise auf maternale oder fetale Toxizität oder Teratogenität.

In maternal toxischer Dosierung erwies sich Pseudoephedrin­hydrochlorid bei der Ratte als fetotoxisch (vermindertes Fetusgewicht und verzögerte Ossifikation). Es wurden keine Fertilitätsstudien oder peri-postnatale Studien für Pseudoephedrin­hydrochlorid durchgeführt.

In veröffentlichten Studien zur Reproduktionsto­xizität hemmte Ibuprofen die Ovulation bei Kaninchen und beeinträchtigte die Implantation bei einer Reihe von Tierarten (Kaninchen, Ratte und Maus). Studien an Ratten und Kaninchen haben gezeigt, dass Ibuprofen die Plazenta passiert. Nach Gabe von maternal toxischen Dosen traten vermehrt Missbildungen (z. B. Ventrikelseptum­defekte) auf.

Der Wirkstoff Ibuprofen kann ein Umweltrisiko für die Gewässer, insbesondere für Fische, darstellen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

mikrokristalline Cellulose

Wasserfreies Calciumhydrogen­phosphat

Croscarmellose-Natrium

Maisstärke

Hochdisperses, wasserfreies Siliciumdioxid

Magnesiumstearat

Filmüberzug

Hypromellose

Macrogol 400

Talkum

Titandioxid (E171)

Gelbes Eisenoxid (E172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

30 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Filmtabletten sind abgepackt in kindersicheren PVC/PVDC/Alumi­niumfolien-Blisterpackungen in einem Umkarton.

Packungsgrößen: 10, 12, 20 oder 24 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

136793

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 29.02.2016

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02.11.2020

10. STAND DER INFORMATION

November 2020

Mehr Informationen über das Medikament Dolorflu akut 200 mg/30 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 136793
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestraße 10, 6250 Kundl, Österreich