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Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 90 mg Diltiazemhydrochlo­rid.

Diltiazem Genericon retard 180 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 180 mg Diltiazemhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung :

Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 60 mg Lactose.

Diltiazem Genericon retard 180 mg Filmtabletten:

Jede Filmtablette enthält 120 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUN­GSFORM

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

– Symptomatische koronare Herzkrankheit:

– chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

– instabile Angina pectoris (Crescendo-Angina, Ruheangina)

– vasospastische Angina pectoris (Prinzmetal-Angina, Variant-Angina).

– Hypertonie.

Diltiazem Genericon werden angewendet bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Behandlung soll mit niedrigen Dosen zur Ermittlung der individuellen Tagesdosis begonnen werden.

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtli­nien für Erwachsene:

Koronare Herzkrankheit

Zweimal täglich 90 mg Diltiazemhydrochlo­rid (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlo­rid pro Tag).

Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlo­rid pro Tag erhöht werden.

Bei Langzeittherapie und andauerndem therapeutischen Effekt wird empfohlen, in Abständen von 2 bis 3 Monaten zu überprüfen, ob die Tagesdosis reduziert werden kann.

Hypertonie

Zweimal täglich 90 mg Diltiazemhydrochlo­rid (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlo­rid pro Tag) oder morgens 180 mg Diltiazemhydrochlo­rid (entsprechend 180 mg Diltiazemhydrochlo­rid pro Tag).

Bei unzureichender Blutdrucksenkung kann die Dosis schrittweise auf maximal 360 mg Diltiazemhydrochlo­rid pro Tag erhöht werden.

Nach Erreichen eines stabilen antihypertensiven Effekts wird empfohlen, die Möglichkeit einer Dosisverringerung zu überprüfen.

Bei Patienten mit Leber- und/ oder Nierenfunktion­sstörungen sowie bei älteren Patienten muss Diltiazem Genericon vorsichtig dosiert werden.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren

Über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erfahrungen vor. Diltiazem Genericon soll daher bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

Art der AnwendungArt der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen.

Dauer der Anwendung

Die Behandlung mit Diltiazem Genericon ist in der Regel eine Langzeittherapie.

Eine Unterbrechung oder Änderung der Dosierung darf nur auf ärztliche Anweisung erfolgen.

Ein Absetzen der Therapie mit Diltiazem Genericon hat besonders bei Patienten mit Angina pectoris nicht abrupt, sondern ausschleichend zu erfolgen.

4.3 Gegenanzeigen

Diltiazem Genericon darf nicht eingenommen werden bei:

— Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff Diltiazemhydrochlo­rid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Diltiazem Genericon

– AV-Block II. oder III. Grades, SA-Block II. und III. Grades, Sinusknotensyndrom, außer bei Patienten mit Herzschrittmacher

– Schock

– akutem Herzinfarkt mit Komplikationen (Bradykardie, ausgeprägte Hypotonie,

Linksherzinsuf­fizienz)

— manifester Herzinsuffizienz

— Vorhofflimmern/-flattem und gleichzeitigem Vorliegen eines WPW-Syndroms

(erhöhtes Risiko der Auslösung einer Kammertachykardie)

– Bradykardie (Ruhepuls unter 50 Schläge pro Minute)

– Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6)

– gleichzeitiger intravenöser Gabe von Dantrolen (siehe Abschnitt 4.5)

– gleichzeitiger Einnahme von Ivabradin (siehe Abschnitt 4.5)

Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptoren­blockern während der Behandlung mit Diltiazem Genericon hat zu unterbleiben.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

– AV-Block oder SA-Block I. Grades (Risiko für Exazerbation und selten für komplettem Block) – intraventrikulären Leitungsstörungen (z.B. Links- oder Rechtsschenkel­block)

– Bradykardie (Risiko für Exazerbation)

– Hypotonie (systolisch unter 90 mmHg)

– Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion sowie ältere Patienten (Verlängerung der Eliminationshal­bwertszeit) sind sorgfältig bezüglich Blutdruck und Herzfrequenz zu überwachen; erforderlichenfalls ist die Dosis anzupassen (siehe Abschnitt 4.2)

– gleichzeitiger oraler Therapie mit Betarezeptoren­blockern (siehe Abschnitt 4.5).

Bei gleichzeitiger Therapie mit Diltiazemhydrochlo­rid und Carbamazepin, Midazolam, Triazolam, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A, Digoxin oder Digitoxin ist vorsorglich auf Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel zu achten (siehe Abschnitt 4.5).

Vor einer Vollnarkose muss der Anästhesist über die bestehende Therapie mit Diltiazemhydrochlo­rid informiert werden. Eine Unterdrückung der kardialen Kontraktilität, Erregungsleitung und Automatizität sowie der vaskulären Dilatation in Verbindung mit Anästhetika kann durch Calciumkanalblocker verstärkt werden.

Calciumkanalblocker wie Diltiazemhydrochlo­rid können auch mit Stimmungsänderungen einschließlich Depression verbunden sein.

Wie auch andere Calciumkanalblocker zeigt Diltiazemhydrochlo­rid eine Hemmwirkung auf die Darmmotilität. Es ist daher bei Patienten mit Risiko für eine Darmobstruktion mit entsprechender Vorsicht anzuwenden. Tablettenreste von retardierten Darreichungsformen des Arzneimittels könnten in den Stuhl des Patienten gelangen; dies ist allerdings ohne klinische Relevanz.

Die Behandlung des Bluthochdrucks mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren

Über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erfahrungen vor. Diltiazem Genericon soll daher bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.

Diltiazem Genericon enthält Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige WechselwirkungenWechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen mit diesen Arzneimitteln müssen beachtet werden:

Dantrolen i.v.

Im Tierexperiment wurde bei gleichzeitiger Gabe von Verapamil und Dantrolen i.v. letales Kammerflimmern beobachtet. Die gleichzeitige Verabreichung von Diltiazemhydrochlo­rid und Dantrolen i.v. muss daher vermieden werden (siehe Abschnitt 4.3).

Lithium

Diltiazemhydrochlo­rid kann die Empfindlichkeit gegenüber Lithium verstärken (Neurotoxizität).

Diltiazemhydrochlo­rid kann die Wirkung von gleichzeitig verabreichten blutdrucksenkenden Arzneimitteln verstärken.

Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazemhydrochlo­rid und Arzneimitteln, die die Herzkraft ungünstig beeinflussen, die Herzfrequenz herabsetzen und/oder die Erregungsleitung im Herzen (AV-Überleitung) hemmen (z.B. Betarezeptoren­blocker, Antiarrhythmika oder Herzglykoside), ist eine Wirkungsverstärkung möglich, z.B. höhergradiger AV-Block, Senkung der Herzfrequenz, verstärkte Blutdrucksenkung sowie evtl. Auftreten einer Herzinsuffizienz.

Deshalb ist bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid und diesen Arzneimitteln eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt. Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Betarezeptoren­blockern muss während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlo­rid unterbleiben (siehe Abschnitt 4.3).

Diltiazemhydrochlo­rid kann die Verstoffwechselung von Arzneistoffen, die über bestimmte P-450-Enzyme abgebaut werden, besonders die der Cytochrom-3A-Familie, hemmen. Dazu gehören CYP3A4-metabolisierte HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren, wie z.B. Simvastatin, Lovastatin oder Atorvastatin. Daraus kann sich für diese Mittel eine erhöhte und/oder verlängerte Wirkung einschließlich Nebenwirkungen (z.B. Rhabdomyolyse, Myositis oder Hepatitis) ergeben. Nach Möglichkeit ist gemeinsam mit Diltiazemhydrochlo­rid ein Statin einzusetzen, das nicht durch CYP3A4 metabolisiert wird; andernfalls ist eine engmaschige Überwachung auf Zeichen und Symptome einer möglichen Statintoxizität erforderlich.

mTOR(mechanistic target of Rapamycin)-Inhibitoren

Nach gleichzeitiger Einnahme von 10 mg Sirolimus Lösung und 120 mg Diltiazemhydrochlo­rid erhöhte sich die Cmax und AUC von Sirolimus (CYP3A4-Substrat) 1,4– bzw. 1,6-fach.

Diltiazemhydrochlo­rid kann die Blutkonzentration von Everolimus erhöhen, indem es den CYP3A4-Metabolismus oder den Transport von Everolimus aus Darmzellen via P-Glykoprotein hemmt. Eine Dosisreduktion von mTORInhibitoren, wie z.B. Sirolimus, Temsirolimus oder Everolimus, kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Diltiazemhydrochlo­rid notwendig sein.

Plasmaspiegel von Carbamazepin, Alfentanil, Theophyllin, Ciclosporin A sowie von Digoxin und Digitoxin können unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazemhydrochlo­rid ansteigen. Deshalb ist vorsorglich auf die Symptome einer Überdosierung dieser Arzneimittel zu achten, ggf. Plasmaspiegel bestimmt und, falls notwendig, eine Reduzierung der Dosis des jeweiligen Wirkstoffs vorgenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).

Diltiazemhydrochlo­rid erhöht die Plasmaspiegel von Midazolam und Triazolam signifikant und verlängert auch deren Halbwertzeit. Besondere Vorsicht ist bei der Verschreibung von kurz wirkenden Benzodiazepinen, die über CYP3A4 metabolisiert werden, bei Patienten mit Diltiazemhydrochlo­rid geboten (siehe Abschnitt 4.4).

Rifampicin

Risiko für eine Verminderung der Plasmaspiegel von Diltiazemhydrochlo­rid nach Einleitung einer Therapie mit Rifampicin. Der Patient ist bei der Einleitung oder beim Absetzen einer Therapie mit Rifampicin sorgfältig zu überwachen.

Nitratderivate

Verstärkte blutdrucksenkende Wirkung und Schwächegefühl (additive vasodilatatorische Wirkungen). Bei allen Patienten unter Behandlung mit Calciumkanalbloc­kern sind Nitratderivate nur unter allmählicher Dosissteigerung einzuleiten.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Alpha-Antagonisten kann zu Hypotonie führen oder eine bestehende Hypotonie verstärken. Die Kombination von Diltiazemhydrochlo­rid mit einem AlphaAntagonisten ist nur bei engmaschiger Blutdrucküber­wachung in Erwägung zu ziehen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazemhydrochlo­rid und Midazolam oder Alfentanil kann postoperativ die tracheale Extubationszeit verlängert sein.

Bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazemhydrochlo­rid und Cimetidin oder Ranitidin kann es zu einem Anstieg des Diltiazemhydrochlo­rid-Plasmaspiegels kommen. Patienten mit bestehender Therapie mit Diltiazem sind bei der Einleitung oder beim Absetzen einer Therapie mit H2-Antagonisten sorgfältig zu überwachen. Es könnte eine Anpassung der Tagesdosis von Diltiazem erforderlich sein.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid und Inhalationsanästhe­tika kann es in seltenen Fällen zu einer Hypotonie oder einer Bradykardie kommen.

Diltiazemhydrochlo­rid vermindert die Clearance von Nifedipin. Bei gleichzeitiger Behandlung ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten, evtl. eine Dosisreduktion von Nifedipin angezeigt.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Diazepam ist eine signifikante Abnahme des Diltiazemhydrochlo­rid-Plasmaspiegels möglich, die vermutlich auf einer Verschlechterung der Absorption beruht.

Die gleichzeitige Anwendung von Ivabradin ist wegen des zusätzlichen herzfrequenzsen­kenden Effekts von Diltiazemhydrochlo­rid auf Ivabradin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Diltiazemhydrochlo­rid soll daher nicht zusammen mit einem der o.g. Stoffe angewendet werden, ohne dass der Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.

Hinweis:

Nach Transplantationen besonders zu beachten:

Der Plasmaspiegel von Ciclosporin A kann unter gleichzeitiger Behandlung mit Diltiazemhydrochlo­rid ansteigen. Unter einer Dauertherapie mit Ciclosporin A und Diltiazemhydrochlo­rid (oral) ist für die Konstanthaltung des Ciclosporin A-Spiegels eine Reduktion der Ciclosporin A-Dosis erforderlich. Die Dosisreduktion hat individuell unter Kontrolle des Ciclosporin A-Spiegels mit einer spezifischen Methode (z.B. mittels monoklonaler Antikörper) zu erfolgen.

Allgemeine Informationen, die zu berücksichtigen sindAllgemeine Informationen, die zu berücksichtigen sind

Aufgrund der Möglichkeit von additiven Wirkungen sind bei Patienten, die Diltiazemhydrochlo­rid gemeinsam mit anderen Arzneimitteln erhalten, die bekanntermaßen die kardiale Kontraktilität und/oder Erregungsleitung beeinflussen können, besondere Vorsicht und sorgfältige Dosistitration erforderlich.

Diltiazemhydrochlo­rid wird durch CYP3A4 metabolisiert. In Fällen einer gemeinsamen Anwendung mit einem stärkeren CYP3A4-Inhibitor wurde eine mäßige Erhöhung (um weniger als das 2-fache) der Plasmaspiegel von Diltiazemhydrochlo­rid beschrieben. Diltiazemhydrochlo­rid ist auch ein Inhibitor von CYP3A4-Isoformen. Eine gemeinsame Anwendung mit anderen CYP3A4-Substraten kann zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel jedes der beiden gemeinsam verabreichten Arzneimittel führen. Eine gemeinsame Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid mit einem CYP3A4Induktor kann zu einer Verminderung der Diltiazemhydrochlo­rid-Plasmaspiegel führen.

Glukokortikoide (Methylprednisolon)

Hemmung des Methylprednisolon-Metabolismus (CYP3A4) und Hemmung von P-Glykoprotein. Der Patient ist bei Einleitung einer Therapie mit Methylprednisolon entsprechend zu überwachen. Eine Anpassung der Dosis von Methylprednisolon könnte erforderlich sein.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Diltiazemhydrochlo­rid nicht eingenommen werden.

Schwangerschaft

Es liegen nur unzureichende Erfahrungen über eine Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid an Schwangeren vor. In zwei Fällen wurde nach der Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid im 1. Trimenon über kardiovaskuläre Defekte bei Neugeborenen berichtet. Tierstudien mit Diltiazemhydrochlo­rid haben eine Reproduktionsto­xizität einschließlich teratogener Effekte gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daher ist die Einnahme von Diltiazemhydrochlo­rid in der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist vor einer Diltiazemhydrochlo­rid-Behandlung eine mögliche Schwangerschaft auszuschließen. Während der Behandlung mit Diltiazemhydrochlo­rid sind geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaf­tsverhütung zu treffen.

Stillzeit

Da Diltiazemhydrochlo­rid in die Muttermilch übergeht, ist eine Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid in der Stillzeit kontraindiziert. Ist eine Anwendung von Diltiazemhydrochlo­rid in der Stillzeit unumgänglich, muss abgestillt werden (siehe Abschnitt 4.3).

FertilitätFertilität

Aufgrund von in vivo – und in vitro -Studien (siehe Abschnitt 5.3) können bei längerfristiger Verabreichung von Diltiazemhydrochlo­rid reversible Störungen der männlichen Fertilität nicht ausgeschlossen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das

Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol. Es wurden keine Studien durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Bluts und des

Lymphsystems

Schwere allergische

Reaktionen wie Eosinophilie und Lymphadenopathie

Thrombozytopenie

Psychiatrische Erkrankungen

Nervosität, Schlaflosigkeit Halluzinationen, depressive Verstimmungszust ände, Verwirrtheit, Schlafstörung

Stimmungsänder ungen (einschl. Depression)

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwächegefühl

Extrapyramidal es Syndrom, Myoklonus

Herzerkrankun gen

AV-Block** (I.,

II. oder

III. Grad, Schenkelblock), Palpitationen, Knöchel- bzw. Beinödeme

Bradykardie

SA-Block, Hypotonie, Synkopen, Herzminutenvo­lumenab nahme oder Herzinsuffizienz

Gefäßerkranku ngen

Flush

Orthostatische

Hypotonie

Vaskulitis (einschl. leukozytoklastisc her Vaskulitis)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Obstipation, Dyspepsie, Magenschmerzen , Übelkeit

Magen-DarmBeschwerden (Erbrechen, Sodbrennen, Diarrhö)

Trocke ner Mund

Gingivahyperplasie

Leber- und Gallenerkranku

ngen

Anstieg der Leberenzyme (Anstieg von AST, ALT, LDH, ALP,

Hepatitis

Gamma-GT) und der alkalischen Phosphatase als Zeichen einer akuten Leberschädigung*

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Erythem, allergische Hautreaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz und Exantheme

Urtikaria

Schwere allergische Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Lupuserythema­todesähnliche Hautveränderungen

Lichtempfindlich keit (einschl. lichenoide Keratose an den für die Sonne exponierten Hautbereichen), angioneurotische s Ödem, Ausschlag, Schwitzen, exfoliative Dermatitis, akute exanthematöse Pustulosis, gelegentlich Erythema desquamativum mit oder ohne Fieber

Erkrankungen der

Geschlechtsorg ane und der Brustdrüse

Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungs ort

Periphe res Ödem

Allgemeine Befindlichkeitsst örung

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Potenzstörungen

Stoffwechsel-und Ernährungs störungen

Hyperglykämie

Sehr selten können unter längerer Behandlung Gingivahyperplasien auftreten (Mundhygiene beachten), die sich nach Absetzen von Diltiazemhydrochlo­rid völlig zurückbilden.

*

**

Es empfiehlt sich daher, die Leberparameter in regelmäßigen Abständen zu überwachen. besonders im höheren Dosisbereich und/oder bei entsprechender Vorschädigung des Herzens Dies ist vor allem bei Patienten mit einem Diabetes mellitus zu beachten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555–36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Diltiazemhydrochlo­rid kann zu schwerer Hypotonie, Bradykardie mit oder ohne isorhythmische Dissoziation, Herzinsuffizienz, AV-Block bis zum Herz-Kreislauf-Stillstand und Niereninsuffizienz führen.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Ein spezifisches Antidot ist bisher nicht bekannt; die Gegenmaßnahmen richten sich nach der klinischen Symptomatik.

Alle Möglichkeiten einer primären Giftelimination durch Magenspülung, Erbrechen, Dünndarmspülung etc. sind auszuschöpfen.

Die Vitalparameter müssen unter intensivmedizi­nischen Bedingungen überwacht bzw. korrigiert werden bei:

– Blutdruckabfall:

Flachlagerung des Patienten, Volumensubsti­tution, ggf. i.v.-Gabe von

Sympathomimetika (z.B. Dopamin, Dobutamin, Noradrenalin)

– Bradykardie, AV-Block II. oder III. Grades:

i.v.-Gabe von Parasympatholytika (z.B. Atropin) oder Sympathomimeti­ka (z.B.

Orciprenalin), ggf. temporäre Schrittmacher­therapie

– Zeichen einer Herzinsuffizienz:

Rekompensation durch i.v.-Gabe von Herzglykosiden, Diuretika, ggf. Katecholaminen (z.B. Dopamin, Dobutamin)

– Herz-Kreislauf-Stillstand:

externe Herzmassage, künstliche Beatmung, EKG-Überwachung, ggf. Schrittmacher­therapie oder Defibrillation.

Sekundäre Giftelimination:

Kontinuierliche Membran-Plasmaseparation mittels Plasmapherese mit Humanalbumin.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Calciumkanalbloc­ker, selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Herzwirkung, Benzothiazepin-Derivate

ATC-Code: C08DB01

Diltiazemhydrochlo­rid gehört zu der Gruppe der Calciumkanalbloc­ker. Diese Substanzen haben eine hemmende Wirkung auf den Calciumeinstrom durch Zellmembranen. Diltiazemhydrochlo­rid wirkt als Calciumkanalblocker an der glatten Muskulatur, insbesondere im Bereich der Gefäße.

Diltiazemhydrochlo­rid verursacht infolge der Vasodilatation eine Abnahme des totalen peripheren Widerstandes, wodurch die Nachlast des Herzens verringert wird (Afterload-Senkung). Es kommt zu einer Blutdrucksenkung.

Diltiazemhydrochlo­rid hat als Calciumkanalblocker auch einen deutlichen Effekt auf das Myokard. In therapeutischen Dosierungen hat Diltiazemhydrochlo­rid eine direkt negativ chronotrope Herzwirkung, sodass ein reflektorischer Frequenzanstieg gehemmt wird. Auch verzögert Diltiazemhydrochlo­rid die atrioventrikuläre Erregungsüber­leitung. Im Bereich des Arbeitsmyokards kann es zu einem negativ inotropen Effekt kommen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption :

Nach oraler Applikation wird Diltiazemhydrochlo­rid zu 80 bis 90 % aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert.

Diltiazemhydrochlo­rid unterliegt einem ausgeprägten First-pass-Metabolismus, sodass die systemische Verfügbarkeit nur bei etwa 40 % liegt. Maximale Plasmakonzentra­tionen von Diltiazemhydrochlo­rid werden bei oraler Gabe nach 3 bis 4 Stunden erreicht. Das Verteilungsvolumen von Diltiazemhydrochlo­rid beträgt ca. 5 l/kg KG.

Verteilung :

Die Plasmaprotein­bindung liegt bei 70 bis 85 %, wobei 35 bis 40 % an Albumin gebunden sind.

Biotransformation :

Für Diltiazemhydrochlo­rid, das nahezu vollständig in der Leber metabolisiert wird, wurden folgende Biotransforma­tionswege nachgewiesen:

– Desacetylierung zum primären Metaboliten I

– Oxidative O- und N-Demethylierungen

– Konjugation der phenolischen Metaboliten.

Im Vergleich zur unveränderten Substanz zeigen die primären Metaboliten

N-Desmethyldiltiazem und Desacetyldiltiazem eine abgeschwächte pharmakologische Wirkung, etwa 20 % bzw. etwa 25 bis 50 % der Wirksamkeit des Diltiazemhydrochlo­rids. Die weiteren Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv. Bei Vorliegen von Leberfunktion­sstörungen ist mit einer verzögerten Metabolisierung zu rechnen.

Elimination :

Diltiazemhydrochlo­rid wird in Form seiner konjugierten Metabolite zu etwa 70 % und in unmetabolisierter Form zu weniger als 4 % über die Nieren ausgeschieden, der Rest wird über die Faeces eliminiert.

Die Eliminationshal­bwertszeit von Diltiazemhydrochlo­rid beträgt im Durchschnitt 6 Stunden, kann jedoch im Bereich von 2 bis 11 Stunden variieren. Die Eliminationshal­bwertszeit von Diltiazemhydrochlo­rid kann insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen verlängert sein.

Bei wiederholter Applikation zeigt Diltiazemhydrochlo­rid wie auch der Metabolit Desacetyldiltiazem eine geringfügige Kumulation im Plasma.

5.3

Präklinische Daten zur SicherheitPräklinische Daten zur Sicherheit

Ausführliche Untersuchungen zur Mutagenität an In-vivo – und In-vitro -Systemen sowie in vivo zur Kanzerogenität verliefen negativ.

Diltiazemhydrochlo­rid hatte bei Mäusen, Ratten und Kaninchen embryoletale und teratogene Wirkungen (Fehlbildungen der Wirbelsäule und der Extremitäten) und beeinträchtigte bei Ratten die Fertilität. Zusätzlich wurde bei Ratten nach i.p.-Verabreichung hoher Dosen eine geringe Inzidenz kardiovaskulärer Defekte festgestellt. Die Verabreichung am Ende der Trächtigkeit führte bei Ratten zu Dystokie und einer erhöhten perinatalen Sterblichkeit der Nachkommen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose

Polyacrylat-Dispersion 30%

Methacyrlsäure-Ethylacrylat-Copolymer

Ammoniummethacrylat-Copolymer, Typ B

Hypromellose

Magnesiumstearat

Macrogol 6000

Titandioxid (E171)

Talkum

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbar keit

5 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten:

PVC/Alu-Blisterpackung zu 20 und 50 Stück.

Diltiazem Genericon retard 180 mg Filmtabletten:

PVC/Alu-Blisterpackung zu 30 Stück.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H.

A-8054 Graz

E-Mail:

8. ZULASSUNGSNUM­MER

Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten: 1–21339

Diltiazem Genericon retard 180 mg Filmtabletten: 1–21340

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VER­LÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 28.03.1996

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14.12.2011

10. STAND DER INFORMATION

Oktober 2020

Mehr Informationen über das Medikament Diltiazem Genericon retard 90 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-21339
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Genericon Pharma GmbH, Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich