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Diclobene rapid 50 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Diclobene rapid 50 mg - Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Diclofenac-Kalium, 50 mg

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten

Rotbraune, runde, bikonvexe Filmtablette mit einem Durchmesser von 11,1 mm

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung folgender akuter Erkrankungen:

– Extraartikulärer Rheumatismus,

– posttraumatische und postoperative Entzündungs- und Schmerzzustände, auch in der Zahnheilkunde,

– primäre Dysmenorrhoe,

– Akutbehandlung bei Migräne mit oder ohne Aura.

Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten dürfen aufgrund des Diclofenac-Gehalts in jeder Tablette bei Kindern unter 16 Jahren nicht angewendet werden.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Das Auftreten unerwünschter Wirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten effektiven Dosis über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Erwachsene und Jugendliche über 16 Jahre:

Die Initialdosis beträgt in der Regel 100 – 150 mg täglich. In leichteren Fällen sind normalerweise 75 – 100 mg/Tag ausreichend. Die Tagesdosis sollte auf zwei bis drei Einzelgaben verteilt werden.

Primäre Dysmenorrhoe: Die Dosis beträgt 50 bis 150 mg täglich verteilt auf zwei bis drei Einzelgaben. Die Dosis soll individuell angepasst werden. Anfangs soll eine geringere Dosis (50 –100 mg/Tag) verabreicht und dann stufenweise im Verlauf der Folgezyklen gesteigert werden. Die Behandlung wird bei den ersten Symptomen begonnen und abhängig von der Stärke der Symptome einige Tage fortgeführt.

Migräne: Die Behandlung eines Migräneanfalls soll mit den ersten Anzeichen eines bevorstehenden Anfalls in einer Dosierung von 50 mg begonnen werden. Tritt innerhalb von 2 Stunden nach Gabe der ersten Dosis keine Besserung ein, kann eine weitere Dosis von 50 mg verabreicht werden. Falls erforderlich, können zusätzliche Dosen von 50 mg in Abständen von 4 bis 6 Stunden gegeben werden; eine maximale Tagesdosis von 200 mg soll dabei nicht überschritten werden.

Kinder und Jugendliche

Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten dürfen aufgrund des Diclofenac-Gehalts in jeder Tablette bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden.

Art der Anwendung

Zur oralen Anwendung.

Die Tabletten sollen mit etwas Flüssigkeit vorzugsweise vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile

– aktiver Magen- oder Darmulkus, Blutung oder Perforation

– ulzerative Duodenalentzündung

– gastrointestinale Blutung oder Perforation in der Anamnese, bedingt durch vorangegangene NSAR-Therapie

– aktive peptische Ulzera oder Blutungen bzw. wiederkehrende peptische Ulzera oder Blutungen (zwei oder mehr Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung)

– letztes Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)

– schwere Leber- oder Niereninsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4)

– bestehende dekompensierte Herzinsuffizienz (NYHA II-IV), ischämische Herzerkrankung, periphere arterielle Erkrankung und/oder cerebrovaskuläre Erkrankung

– Porphyrie, hämatopoetische Störungen und Diathese

– wie andere nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSAR) ist auch Diclofenac bei Patienten kontraindiziert, bei denen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen NSAR Anfälle von Asthma, Urtikaria oder akuter Rhinitis ausgelöst wurden.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemein

Das Auftreten unerwünschter Wirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten effektiven Dosis über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert werden (siehe Abschnitt 4.2 sowie gastrointestinale, kardiovaskuläre und cereebrovaskuläre Effekte unten).

Die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac mit systemischen NSAR einschließlich der Zyklooxygenase-2 selektiven Inhibitoren ist aufgrund des Fehlens jeglicher Evidenz zum Nachweis synergistischer Vorteile und aufgrund des Potentials für additive Nebenwirkungen zu vermeiden (siehe Abschnitt 4.5).

Bei älteren Personen ist auf Basis des medizinischen Zustandes Vorsicht angezeigt. Es wird vor allem empfohlen, dass die niedrigste wirksame Dosis bei gebrechlichen älteren Patienten oder solchen mit geringem Körpergewicht angewendet wird.

Wie bei anderen NSAR können auch bei Diclofenac ohne vorherigen Kontakt mit dem Arzneimittel in seltenen Fällen allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktische/ anaphylaktoide Reaktionen, auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Bei Patienten, die überempfindlich auf Acetylsalicylsäure oder andere NSAR sind, können während der Behandlung mit Diclofenac anaphylaktische Reaktionen verschiedenen Schweregrades auftreten. Um mögliche frühere Überempfindlichke­itsreaktionen zu erkennen, ist daher eine genauen Anamnese des Patienten erforderlich.

Überempfindlichke­itsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom fortschreiten, einer schwerwiegenden allergischen Reaktion, die zum Herzinfarkt führen kann. Die Symptome solcher Reaktionen können unter anderem Brustkorbschmerzen sein, die im Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion auf Diclofenac auftreten.

Wie andere NSAR kann auch Diclofenac die Anzeichen und Symptome von Infektionen aufgrund seiner pharmakodynamischen Eigenschaften maskieren. Daher ist es mit Vorsicht bei Patienten einzusetzen, bei denen ein Risiko für Infektionen besteht.

Die Langzeitanwendung jeglicher Art von Kopfschmerzmitteln kann zu einer Verschlechterung der Kopfschmerzen führen. Falls dies bemerkt oder vermutet wird, sollte ein Arzt aufgesucht und die Behandlung unterbrochen werden. Die Diagnose „Medikamentenin­duzierter Kopfschmerz“ ist bei Patienten zu vermuten , die trotz (oder wegen) der regelmäßigen Anwendung von Kopfschmerzmitteln häufig oder täglich Kopfschmerzen ha­ben.

Gastrointestinale Wirkungen

Gastrointestinale Blutungen, Ulzeration oder Perforation, die tödlich verlaufen können, wurden im Zusammenhang mit allen NSAR, einschließlich Diclofenac, berichtet; sie können jederzeit während der Behandlung auftreten, mit Warnsymptomen oder auch ohne Warnsymptome und mit oder ohne schwerwiegenden gastrointestinalen Ereignissen in der Anamnese. Im Allgemeinen haben sie bei älteren Personen schwerwiegendere Konsequenzen. Wenn gastrointestinale Blutungen oder Ulzeration bei Patienten, die Diclofenac erhalten, auftreten, muss das Arzneimittel abgesetzt werden.

Wie bei allen NSAR, einschließlich Diclofenac, ist eine engmaschige medizinische Überwachung erforderlich und besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Diclofenac bei Patienten mit Symptomen, die auf gastrointestinale Erkrankungen oder auf Magen- oder Darmulzera, Blutungen oder Perforation in der Anamnese hinweisen, verordnet wird (siehe Abschnitt 4.8.). Das Risiko gastrointestinaler Blutungen, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis und bei Patienten mit Ulkusanamnese, insbesondere mit Komplikationen wie Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3). Ältere Patienten haben eine gesteigerte Häufigkeit von Nebenwirkungen auf NSAR, vor allem gastrointestinale Blutung und Perforation, die tödlich enden können.

Um das Risiko gastrointestinaler Toxizität bei Patienten mit einer Ulkusanamnese, vor allem solchen mit Komplikationen einer Blutung oder Perforation, und bei älteren Personen zu reduzieren, ist die Behandlung mit der niedrigsten wirksamen Dosis zu beginnen und fortzuführen.

Für diese Patienten ist eine Kombinationsthe­rapie mit protektiven Substanzen (z. B. Protonenpumpe­ninhibitoren oder Misoprostol) in Betracht zu ziehen und auch für Patienten, die eine gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln benötigen, die niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ASA/Aspirin) enthalten oder mit anderen Arzneimitteln, die wahrscheinlich das gastrointestinale Risiko erhöhen (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit gastrointestinaler Toxizität in der Vorgeschichte, insbesondere wenn sie älter sind, haben jedes ungewöhnliche abdominale Symptom (insbesondere gastrointestinale Blutung) zu melden; dies gilt in besonderem Maße für die Anfangsphase der Therapie.

Vorsicht wird empfohlen bei Patienten, mit gleichzeitiger Medikation, die das Ulzerations- oder Blutungsrisiko erhöhen kann, wie systemische Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin,

Thrombozytenag­gregationshem­mer wie Acetylsalicylsäure (ASA/Aspirin) oder selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn bei Patienten unter Therapie mit Diclofenac gastrointestinale Blutung oder Ulzeration auftritt, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Bei Patienten mit Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn sind ebenfalls eine engmaschige medizinische Überwachung und Vorsicht auszuüben, da diese Erkrankungen verschlimmert werden können (siehe Abschnitt 4.8).

NSAR, einschließlich Diclofenac, können mit einem erhöhten Risiko für ein Anastomosenleck des Gastrointesti­naltrakts assoziiert sein. Bei Anwendung von Diclofenac nach einem operativen Eingriff im Gastrointesti­naltrakt werden eine engmaschige medizinische Überwachung sowie besondere Vorsicht empfohlen.

Hepatische Effekte

Engmaschige medizinische Überwachung ist erforderlich, wenn Diclofenac Patienten mit herabgesetzter Leberfunktion verordnet wird, da sich deren Zustand verschlechtern kann. Wie bei anderen NSAR, einschließlich Diclofenac, können die Werte von einem oder mehreren Leberenzymen ansteigen. Während einer Langzeittherapie mit Diclofenac, ist eine regelmäßige Überwachung der Leberfunktion als Vorsichtsmaßnahme indiziert. Wenn die Leberfunktionstests außerhalb der Norm bestehen bleiben oder sich noch verschlechtern, wenn sich klinische Anzeichen oder Symptome, die einer Lebererkrankung entsprechen, entwickeln oder wenn andere Manifestationen auftreten (z. B. Eosinophilie, Hautausschlag), muss Diclofenac abgesetzt werden. Eine Hepatitis kann unter der Anwendung von Diclofenac ohne Prodromalsymptome auftreten. Vorsicht ist angezeigt, wenn Diclofenac bei Patienten mit hepatischer Porphyrie eingesetzt wird, da ein Anfall ausgelöst werden kann.

Renale Effekte

Da Flüssigkeitsre­tention und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Therapie, einschließlich Diclofenac, berichtet wurden, ist besondere Vorsicht bei Patienten erforderlich mit herabgesetzter Herz- oder Nierenfunktion, Hypertonie in der Anamnese, älteren Personen, Patienten, die eine gleichzeitige Behandlung mit Diuretika oder Arzneimitteln erhalten, die die Nierenfunktion signifikant beeinträchtigen können, und bei Patienten mit substanzieller Volumendepletion jeglicher Ursache, z. B. vor und nach größeren Operationen (siehe Abschnitt 4.3). Die Überwachung der Nierenfunktion wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, wenn Diclofenac in solchen Fällen verabreicht wird. Ein Absetzen der Therapie resultiert übelicherweise in einer Regeneration und Herstellung des Zustandes vor der Behandlung.

Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten werden nur zur Kurzzeitbehandlung empfohlen. Bei länger dauernder Behandlung mit Diclofenac werden regelmäßige Nierenfunktion­skontrollen empfohlen.

Hautreaktionen

Sehr selten wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR schwere, manchmal tödlich verlaufende Hautreaktionen, einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Es scheint, dass die Patienten das höchste Risiko für diese Reaktionen früh im Therapieverlauf haben, der Beginn der Reaktion trat in der Mehrzahl der Fälle innerhalb des ersten Behandlungsmonats ein. Diclofenac muss beim ersten Auftreten von Exanthem, Schleimhautläsionen oder bei jedem anderen Anzeichen von Überempfindlichkeit abgesetzt werden.

Kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Effekte

Eine angemessene Überwachung und Beratung von Patienten mit Hypertonie und/oder leichter bis mittelschwerer dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese sind erforderlich, da Flüssigkeitse­inlagerungen und Ödeme in Verbindung mit NSAR-Therapie berichtet wurden.

Klinische Studien und epidemiologische Daten weisen einheitlich auf ein erhöhtes Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) in Verbindung mit der Anwendung von Diclofenac hin, insbesondere bei hoher Dosierung (150 mg/Tag) und im Rahmen einer Langzeitbehandlung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie, dekompensierter Herzinsuffizienz, bestehender ischämischer Herzerkrankung, peripherer arterieller Gefäßerkrankung und/oder cerebrovaskulärer Erkrankung sollten erst nach sorgfältiger Abwägung mit Diclofenac behandelt werden. Patienten mit signifikanten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Rauchen) sollten erst nach sorgfältiger Abwägung mit Diclofenac behandelt werden.

Da die kardiovaskulären Risiken von Diclofenac mit der Dosis und der Dauer der Exposition ansteigen können, ist die kürzest mögliche Dauer und die niedrigste wirksame Dosis anzuwenden. Der Bedarf des Patienten in Hinblick auf Symptombefreiung und das Ansprechen auf die Therapie sind regelmäßig zu re-evaluieren.

Hämatologische Effekte

Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten werden nur zur Kurzzeitbehandlung empfohlen. Bei länger dauernder Behandlung mit Diclofenac werden, wie bei allen NSAR, regelmäßige Blutbildkontrollen empfohlen.

Wie andere NSAR kann Diclofenac vorübergehend die Thrombozytenag­gregation hemmen. Patienten mit Gerinnungsstörungen und Patienten, die mit Antikoagulanzien behandelt werden, sollen sorgfältig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Vorbestehendes Asthma

Bei Patienten mit Asthma, saisonaler allergischer Rhinitis, Schwellung der Nasenschleimhaut (d. h. Nasenpolypen), chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen oder chronischen Infektionen des Respirationstraktes (besonders, wenn sie mit Symptomen ähnlich einer allergischen Rhinitis verbunden sind) sind Reaktionen auf NSAR, wie Verschlechterung von Asthma (sogenannte Analgetika-Unverträglichke­it/Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria häufiger als bei anderen Patienten. Daher wird bei solchen Patienten besondere Vorsicht empfohlen (Bereitschaft für den Notfall). Das trifft auch auf Patienten zu, die allergisch auf andere Substanzen reagieren, z. B. mit Hautreaktionen, Pruritus oder Urtikaria.

Vorsicht ist geboten bei Patienten, die an Asthma bronchiale leiden oder mit Asthma bronchiale in der Vorgeschichte, da über die Auslösung von Bronchospasmen durch NSAR bei diesen Patienten berichtet wurde.

Fertilität

Die Anwendung von Diclofenac kann die weibliche Fertilität beeinträchtigen und wird bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder die sich Untersuchungen zur Infertilität unterziehen, sollte das Absetzen von Diclofenac in Erwägung gezogen werden.

Sonstige Warnhinweise

NSAR können die diuretische Wirkung verringern und die Wirkung von kaliumsparenden Diuretika verstärken. Aus diesem Grund ist eine Kontrolle der Kaliumserumspiegel notwendig.

Diclofenac-Kalium ist nicht geeignet für die Behandlung von hemiplegischer Migräne, Basilarismigräne oder ophthalmoplegischer Migräne.

Wie auch bei anderen Therapien von Migräneanfällen ist es notwendig, andere möglicherweise schwerwiegende neurologische Zustandsbilder auszuschließen, bevor eine Behandlung bei Kopfschmerzpa­tienten ohne Migränediagnose in der Vorgeschichte oder Migränepatienten mit atypischen Symptomen durchgeführt wird. Es ist zu beachten, dass bei Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte cerebrovaskuläre Ereignisse (z.B. Apoplexie oder TIA) besteht.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Diclofenac-Kalium bei Anwendung während der Auraphase, vor der Kopfschmerzphase der Migräne, konnten in klinischen Studien nicht bestätigt werden.

Sonstige Bestandteile

Lactose

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen, hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel und Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen beinhalten solche, die mit Diclofenac Filmtabletten und/oder anderen Darreichungsformen von Diclofenac beobachtet wurden.

Lithium: Bei gleichzeitiger Anwendung kann Diclofenac zu erhöhten Plasmaspiegeln von Lithium führen. Die Überwachung des Serum-Lithiumspiegels wird empfohlen.

Digoxin: Bei gleichzeitiger Anwendung kann Diclofenac zu erhöhten Plasmaspiegeln von Digoxin führen. Die Überwachung des Serum-Digoxinspiegels wird empfohlen.

Klinische Zeichen einer Überdosierung konnten in diesen Fällen nicht festgestellt werden.

Diuretika und Antihypertensiva: Wie bei anderen NSAR kann die gleichzeitige Anwendung von Diclofenac mit Diuretika und Antihypertensiva (z. B. Betablocker, ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten) zu einer Reduktion der antihypertensiven Wirkung führen. Daher muss die gemeinsame Verabreichung mit Vorsicht erfolgen und Patienten (mit herabgesetzter Nierenfunktion, z. B.

dehydrierte Patienten) – insbesondere ältere Patienten – müssen ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren. Die Patienten müssen ausreichend hydriert sein und die Kontrolle der Nierenfunktion muss nach Beginn der Kombinationsthe­rapie und in regelmäßigen Abständen danach in Betracht gezogen werden. Das gilt besonders für Diuretika und ACE-Hemmer aufgrund eines erhöhten Risikos einer Nephrotoxizität.

Arzneimittel, die Hyperkaliämie bewirken: Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Arzneimitteln kann mit erhöhten Kaliumserumwerten verbunden sein, weswegen eine häufige Kontrolle erfolgen sollte (siehe Abschnitt 4.4).

Andere NSAR einschließlich Cyclooxygenase-2-selektiven Inhibitoren und Kortikosteroiden: Die gleichzeitige Verabreichung von Diclofenac und anderen systemischen NSAR einschließlich Cyclooxygenase-2-selektiven Inhibitoren und Kortikosteroiden kann die Häufigkeit gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).

Antikoagulanzien und thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkstoffe:.

Vorsicht ist geboten, da die gleichzeitige Verabreichung das Blutungsrisiko erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.4). Klinische Untersuchungen scheinen zwar nicht darauf hinzuweisen, dass Diclofenac die Wirkung von Antikoagulanzien beeinflusst, es gibt jedoch Berichte über ein erhöhtes Risiko für Blutungen bei Patienten, die gleichzeitig Diclofenac und Antikoagulanzien erhalten. Daher wird eine engmaschige Überwachung dieser Patienten empfohlen.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs): Die gleichzeitige Verabreichung systemischer NSAR, einschließlich Diclofenac, mit SSRIs kann das Risiko gastrointestinaler Blutungen erhöhen (sieh Abschnitt 4.4).

Antidiabetika: Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass Diclofenac gemeinsam mit oralen Antidiabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen. Es gab allerdings vereinzelt Berichte über eine hypo- und hyperglykämische Wirkung, die eine Anpassung der Dosis des Antidiabetikums während der Therapie mit Diclofenac erforderlich machten. Aus diesem Grund wird die Überwachung des Blutzuckerspiegels als Vorsichtsmaßnahme während einer Kombinationsthe­rapie empfohlen.

Methotrexat: Diclofenac kann die tubuläre renale Clearance von Methotrexat hemmen, wodurch die Methotrexat-Spiegel erhöht werden. Vorsicht ist geboten, wenn NSAR, einschließlich Diclofenac, weniger als 24 Stunden vor oder nach einer Behandlung mit Methotrexat verabreicht werden, da der Plasmaspiegel und auch die Toxizität von Methotrexat erhöht sein können.

Ciclosporin: Auf Grund der Wirkung auf renale Prostaglandine kann Diclofenac, wie andere NSAR, die renale Toxizität von Ciclosporin erhöhen. Daher sollte es in Dosen verabreicht werden, die niedriger sind als jene, die an Patienten verabreicht werden, die kein Ciclosporin erhalten.

Chinolon-Antibiotika: Es gab Einzelberichte über Konvulsionen, die aufgrund der gleichzeitigen Gabe von Chinolonen und NSAR aufgetreten sein könnten. Das kann bei Patienten mit oder ohne Epilepsie oder Konvulsionen in der Anamnese auftreten. Daher ist Vorsicht geboten, wenn die Anwendung von Chinolonen bei Patienten, die schon ein NSAR bekommen, in Erwägung gezogen wird.

Phenytoin: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Phenytoin mit Diclofenac wird aufgrund eines erwarteten Anstiegs der Phenytoinexpostion die Überwachung der Phenytoinkonzen­trationen im Blut empfohlen.

Colestipol und Colestyramin: Diese Substanzen können eine Verzögerung oder Verringerung der Resorption von Diclofenac bewirken. Daher wird empfohlen, Diclofenac zumindest eine Stunde vor oder 4 bis 6 Stunden nach der Verabreichung von Colestipol/Cho­lestyramin zu verabreichen.

Potente CYP2C9-Inhibitoren: Vorsicht wird empfohlen, wenn Diclofenac mit einem potenten CYP2C9-Inhibitor (wie Sulfinpyrazon und Voriconazol) verordnet wird, da dies aufgrund einer Hemmung des Diclofenac-Metabolismus zu einem signifikanten Anstieg der Spitzenplasma­konzentrationen und der Exposition von Diclofenac führen kann.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die Entwicklung des Embryo/Fötus nachteilig beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko von Fehlgeburt sowie kardialer Missbildung und Gastroschisis nach Anwendung von Prostaglandin­synthesehemmern in der frühen Schwangerschaft hin. Das absolute Risiko einer kardiovaskulären Missbildung erhöhte sich von weniger als 1% auf bis zu ca. 1,5%. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und Behandlungsdauer steigt.

Bei Tieren zeigte sich, dass die Verabreichung eines Prostaglandin­synthesehemmers zu vermehrten Abgängen vor bzw. nach Implantation und embryofötaler Letalität führt. Weiters wurde bei Tieren, die einen Prostaglandin­synthesehemmer während der Organogenese erhielten, eine erhöhte Inzidenz von verschiedenen Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer, berichtet.

Während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft darf Diclofenac nur bei zwingenden Gründen verabreicht werden. Falls Diclofenac bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft angewendet wird, muss die Dosis so gering wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Trimesters der Schwangerschaft können alle Prostaglandin­synthesehemmer:

– beim Fötus kardiopulmonale Toxizität (pulmonale Hypertonie mit vorzeitigem Verschluss des Ductus Botalli) und Nierenfunktion­sstörungen auslösen, welche sich zu einem Nierenversagen mit Oligohydramnie entwickeln können;

– die Mutter und das Kind am Ende der Schwangerschaft einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit aussetzen; diese aggregationshem­mende Wirkung kann bereits bei sehr niedrigen Dosen auftreten.

– Gebärmutterkon­traktionen verhindern und die Geburt verzögern/ver­längern.

Daher ist Diclofenac im dritten Schwangerschaf­tstrimester kontraindiziert.

Stillzeit

Wie andere NSAR tritt Diclofenac in kleinen Mengen in die Muttermilch über (nach oraler Einnahme von 150 mg/Tag (50 mg alle 8 Stunden). Um unerwünschte Wirkungen beim Säugling zu vermeiden, soll Diclofenac nicht während der Stillzeit verabreicht werden.

Fertilität

Wie bei anderen NSAR kann die Anwendung von Diclofenac die weibliche Fertilität beeinträchtigen und die Einnahme wird bei Frauen, die beabsichtigen, schwanger zu werden, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Probleme haben, schwanger zu werden oder die sich einer Untersuchung zur Infertilität unterziehen, soll ein Absetzen von Diclofenac erwogen werden (siehe Abschnitt 4.4).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Patienten, bei denen Sehstörungen, Schwindel, Drehschwindel, Schläfrigkeit oder andere zentralnervöse Störungen während der Einnahme von Diclofenac auftreten, sollen nicht am Straßenverkehr teilnehmen bzw. keine Maschinen bedienen.

4.8 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen (Tabelle 1) werden unter der Rubrik Häufigkeit gereiht, wobei die häufigsten zuerst unter Verwendung der folgenden Konvention gelistet sind: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt(auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Die folgenden Nebenwirkungen beinhalten Nebenwirkungen, die sowohl bei einer Kurzzeit- als auch bei einer Langzeittherapie berichtet wurden.

Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind gastrointestinaler Art. Peptische Ulzera, Perforationen oder gastrointestinale Blutungen können auftreten und können manchmal, insbesondere bei älteren Patienten, tödlich verlaufen (siehe Abschnitt 4.4). Nach der Anwendung wurden berichtet: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Blähungen, Obstipation, Dyspepsie, Abdominalschmerz, Melaena, Haematemesis, ulzerative Stomatitis, Verstärkung von Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn (siehe Abschnitt 4.4). Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Tabelle 1

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems _____________­____________________

Sehr selten | Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie

(einschließlich hämolytische und aplastische Anämie), Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Sehr selten

Überempfindlichke­it, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Hypotonie und Schock).

Angioneurotisches Ödem (einschließlich Gesichtsödem).

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten

Desorientierung, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Reizbarkeit, psychotische Störung.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Selten Sehr selten

Kopfschmerzen, Schwindel.

Schläfrigkeit.

Parästhesie, Gedächtnisstörun­gen, Konvulsionen, Angst, Zittern, aseptische Meningitis, Störungen der Geschmacksempfin­dung, zerebrovaskuläres Ereignis.

Augenerkrankungen

Sehr selten

Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Diplopie.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Sehr selten

Vertigo.

Tinnitus, Hörstörungen..

Herzerkrankungen

Sehr selten

Palpitationen, Schmerzen im Brustraum, Herzversagen, Myokardinfarkt.

Nicht bekannt

Kounis-Syndrom

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Hypertonie, Vasculitis.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Sehr selten

Asthma (einschließlich Dyspnoe). Pneumonitis.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Selten

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie, Abdominalschmerzen, Blähungen, Anorexie. Gastritis, gastrointestinale Blutungen, Haematemesis, hämorrhagische Diarrhö, Melaena, gastrointestinale Ulzera (mit oder ohne Blutung oder Perforation).

Sehr selten

Colitis (einschließlich hämorrhagische Colitis und Verstärkung von Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn), Obstipation, Stomatitis (einschließlich ulzerative Stomatitis), Glossitis, Erkrankung des Ösophagus, diaphragmaartige intestinale Stenosen, Pankreatitis.

Nicht bekannt

Ischämische Kolitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig Selten Sehr selten

Erhöhung der Transaminasen.

Hepatitis, Gelbsucht, Lebererkrankung. Fulminante Hepatitis, Lebernekrose, Leberinsuffizienz.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig Selten Sehr selten

Hautausschlag.

Urtikaria.

Blasenausschlag, Ekzem, Erythem, Erythema

multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), exfoliative Dermatitis, Haarausfall, photosensitive Reaktionen, Purpura , allergische Purpura, Pruritus.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Akute Niereninsuffizienz, Hämaturie, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, Papillennekrose.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Sehr selten

Impotenz.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten

Ödem.

Klinische Studien und epidemiologische Daten weisen einheitlich auf ein erhöhtes Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) in Zusammenhang mit der Anwendung von Diclofenac, insbesondere bei hoher Dosierung (150 mg/Tag) und im Rahmen einer Langzeitbehandlung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung direkt über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Ein typisches klinisches Erscheinungsbild einer Überdosierung von Diclofenac ist nicht bekannt. Eine Überdosierung kann Symptome wie Erbrechen, gastrointestinale Blutung, Diarrhö, Benommenheit, Tinnitus oder Konvulsionen verursachen. Bei schwerer Überdosierung soll unverzüglich eine Fachabteilung eines Krankenhauses kontaktiert werden. Im Fall einer signifikanten Vergiftung sind akutes Nierenversage und ein Leberschaden möglich.

Therapeutische Maßnahmen

Die Behandlung einer akuten Vergiftung mit NSAR, einschließlich Diclofenac, besteht hauptsächlich aus unterstützenden Maßnahmen und symptomatischer Behandlung. Unterstützenden Maßnahmen und eine symptomatische Behandlung ist indiziert bei Komplikationen wie Hypotonie, Niereninsuffizienz, Konvulsionen, gastrointestinalen Erkrankungen und Atemdepression.

Spezielle Maßnahmen wie z. B. forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion zeigen wahrscheinlich keine Wirkung bei der Elimination von NSAR, einschließlich Diclofenac, aufgrund der hohen Proteinbindungsrate und der ausgedehnten Metabolisierung.

Die Resorption durch den Magen-Darm Trakt soll so schnell wie möglich verhindert werden.

Aktivkohle kann nach der Einnahme einer potentiell toxischen Überdosis erwogen werden sowie eine gastrische Dekontamination (z. B. Erbrechen, Magenspülung) nach Einnahme einer potentiell lebensbedrohenden Überdosis.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

ATC-Code: M01AB05

Diclofenac ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum, das zur Gruppe der Arylessigsäure­derivate gehört. Diclofenac besitzt eine entzündungshem­mende, schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung. Die Wirkung (so wie die Wirkung aller NSAR) beruht – zumindest teilweise – auf der Inhibierung des Enzyms Cyclo-Oxygenase, das die Synthese der Prostaglandine aus Arachidonsäure katalysiert. Der Wirkstoff in Diclobene rapid 50 mg Filmtabletten ist Diclofenac-Kalium.

Kinder und Jugendliche

Es gibt nur begrenzte Erfahrung aus klinischen Studien zur Anwendung von Diclofenac bei pädiatrischen Patienten mit JRA (juveniler rheumatoider Arthritis)/(JIA (juveniler idiopathischer Arthritis). In einer randomisierten, doppel-blinden, 2-wöchigen, Parallelgruppen-Studie an Kindern im Alter von 3 bis 15 Jahren mit JRA/JIA wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von 2–3 mg/kg KG/Tag Diclofenac mit Acetylsalicylsäure (ASS, 50–100 mg/kg KG/Tag) und Placebo verglichen, wobei in jeder Gruppe 15 Patienten eingeschlossen waren. In der allgemeinen Auswertung zeigten 11 von 15 Patienten, die Diclofenac erhielten, 6 von 12 Patienen, die Aspirin erhielten und 4 von 15 Patienten, die Placebo erhielten eine Verbesserung mit einem statistisch signifikanten Unterschied (p < 0,05). Die Anzahl der schmerzempfin­dlichen Gelenke sank unter Diclofenac und ASS, stieg jedoch unter Placebo. In einer zweiten randomisierten, doppel-blinden, 6-wöchigen Parallelgruppen-Studie an Kindern im Alter von 4 bis 15 Jahren mit JRA/JIA war die Wirksamkeit von Diclofenac (tägliche Dosis 2–3 mg/kg KG, n=22) vergleichbar mit der von Indomethacin (tägliche Dosis 2–3 mg/kg KG, n=33).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Verabreichung wird Diclofenac schnell und vollständig resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration wird durchschnittlich 20 bis 60 Minuten nach Verabreichung einer 50 mgFilmtablette erreicht. Wegen des First-Pass Effektes in der Leber beträgt die absolute orale Bioverfügbarkeit ungefähr 50%.

Diclofenac wird zu 99,7% an Serumproteine gebunden, hauptsächlich an Albumin (99,4%).

Die totale systemische Clearance von Diclofenac im Plasma beträgt 263 + 56 ml/min (Mittelwert + Standardabweichun­g). Die terminale Halbwertszeit im Plasma beträgt 1–2 Stunden. Die Biotransformation von Diclofenac läuft teilweise über Glucuronidierung des intakten Moleküls, jedoch hauptsächlich durch Einfach- und Mehrfachhydro­xylierung und Methoxylierung. Circa 60 % der verabreichten Dosis wird über den Urin in Form von Metaboliten ausgeschieden. Weniger als 1 % wird als unveränderte Substanz ausgeschieden. Der Rest der Dosis wird in Form von Metaboliten biliofaecal ausgeschieden.

Das pharmakokinetische Verhalten ändert sich nicht nach wiederholter Verabreichung. Es kommt zu keiner Akkumulierung bei den empfohlenen Dosierungsinter­vallen.

Es wurden keine relevanten altersabhängigen Unterschiede bei der Resorption, Metabolisierung oder Ausscheidung beobachtet. Bei Patienten, die an einer Nierenfunktion­sstörung leiden, konnte keine Akkumulation von unverändertem Wirkstoff aus einer Single-Dose Kinetik abgeleitet werden, wenn das übliche Dosierungsschema angewendet wurde. Bei einer Kreatinin-Clearance von < 10ml/min ist der theoretische steady-state-Plasmaspiegel von Hydroxymetaboliten ungefähr 4 mal höher als bei normalen Probanden. Jedoch werden die Metaboliten schließlich über die Galle ausgeschieden. Bei Patienten mit chronischer Hepatitis oder nicht-dekompensierter Zirrhose verhalten sich Kinetik und Metabolismus von Diclofenac genauso wie bei Patienten ohne Lebererkrankung.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten zeigen keine spezielle Gefahr für Menschen, abgesehen von der Information, die in anderen Abschnitten der Fachinformation inkludiert ist.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat

Hochdisperses Siliciumdioxid

Hypromellose

Glycerol 85%

Talkum

Titandioxid (E171)

Eisenoxid rot und gelb (E172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

10, 20, 20×1, 30, 50, 50×1, 100, 100×1 Filmtabletten in PVC/Al-Blisterpackungen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

8. ZULASSUNGSNUMMER

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 12. März 2001

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 28. August 2010

10. STAND DER INFORMATION

09.2019

Mehr Informationen über das Medikament Diclobene rapid 50 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24018
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teva B.V., Swensweg 5, 2031 GA Haarlem, Niederlande

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