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Darunavir Sandoz 800 mg – Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Darunavir Sandoz 800 mg – Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Darunavir Sandoz 800 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 800 mg Darunavir.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Dunkelrote, ovale Filmtablette mit der Prägung „800“ auf einer Seite und glatter Fläche auf der anderen Seite.

Abmessungen: etwa 20,2 mm x 10,1 mm

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir eingenommen ist indiziert in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Therapie bei Patienten mit Infektionen mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV-1).

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat eingenommen ist indiziert in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Therapie von Infektionen mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV-1) bei erwachsenen Patienten und Jugendlichen (ab 12 Jahren oder älter mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg) (siehe Abschnitt 4.2).

Darunavir Sandoz Filmtabletten können zur Erreichung der geeigneten Dosis zur Therapie der HIV-1-Infektion bei Erwachsenen und bei pädiatrischen Patienten ab 3 Jahre und mindestens 40 kg Körpergewicht angewendet werden, die:

– antiretroviral nicht vorbehandelt (ART-naiv) sind (siehe Abschnitt 4.2)

– ART-vorbehandelt sind und keine Darunavir-Resistenz-assoziierte Mutationen (DRV-RAMs) und < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und eine CD4±Zellzahl von > 100 × 106 Zellen/l besitzen. Die Entscheidung für einen Therapiebeginn mit Darunavir Sandoz bei solchen ART-vorbehandelten Patienten, und zum Einsatz von Darunavir Sandoz ist auf Basis der Daten einer Genotypisierung zu treffen (siehe Abschnitte 4.2, 4.3, 4.4 und 5.1).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Therapie ist von einem Arzt einzuleiten, der in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahren ist. Nach Beginn der Therapie mit Darunavir Sandoz sind die Patienten anzuweisen, nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt die Dosierung oder die Darreichungsform zu ändern oder die Therapie abzubrechen.

Das Interaktionsprofil von Darunavir hängt davon ab, ob Ritonavir oder Cobicistat als pharmakokinetischer Verstärker verwendet wird. Daher können für Darunavir unterschiedliche Kontraindikationen und Empfehlungen zur Begleitmedikation vorliegen, je nachdem, ob der Wirkstoff mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 4.5).

Dosierung

Darunavir Sandoz ist stets oral zusammen mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker und in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln anzuwenden. Vor Aufnahme einer Therapie mit Darunavir Sandoz ist daher entsprechend entweder die Fachinformation von Cobicistat oder die von Ritonavir zu beachten. Cobicistat ist nicht für das zweimal tägliche Therapieregime oder die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, die jünger als 12 Jahre sind und weniger als 40 kg wiegen, indiziert.

Antiretroviral nicht vorbehandelte (ART-naive) erwachsene Patienten

Die empfohlene Dosierung ist 800 mg einmal täglich mit Cobicistat 150 mg einmal täglich oder Ritonavir 100 mg einmal täglich mit dem Essen. Darunavir Sandoz 800 mg kann angewendet werden, um die Dosis von einmal täglich 800 mg zu erreichen.

ART-vorbehandelte erwachsene Patienten

Die empfohlene Dosierung ist wie folgt:

– Für ART-vorbehandelte Patienten ohne Virusmutationen, die mit Darunavir-Resistenzassoziiert sind (DRV-RAMs)* mit < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und einer CD4±Zellzahl von > 100 × 106 Zellen/l (siehe Abschnitt 4.1) kann eine Dosierung von 800 mg einmal täglich mit Cobicistat 150 mg einmal täglich oder Ritonavir 100 mg einmal täglich zusammen mit dem Essen angewendet werden. Darunavir Sandoz 800 mg Filmtabletten können angewendet werden, um die Dosis von einmal täglich 800 mg zu erreichen.

– Für jeden anderen ART-vorbehandelten Patienten oder wenn eine HIV-1-Genotypisierung nicht möglich ist, beträgt die empfohlene Dosierung 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich mit Essen (siehe Fachinformation von Darunavir Sandoz 75 mg oder 600 mg Filmtabletten).

* DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V und L89V

Antiretroviral nicht vorbehandelte (ART-naive) pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre und mindestens 40 kg Körpergewicht)

Die empfohlene Dosierung ist 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich mit dem Essen oder 800 mg einmal täglich mit 150 mg Cobicistat einmal täglich mit dem Essen (bei jugendlichen Patienten ab 12 Jahren). Die Dosis von Cobicistat, die mit Darunavir bei Kindern unter 12 Jahren anzuwenden ist, ist nicht untersucht worden.

ART-vorbehandelte pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre und mindestens 40 kg Körpergewicht)

Die Dosis von Cobicistat, die mit Darunavir bei Kindern unter 12 Jahren anzuwenden ist, ist nicht untersucht worden.

Die empfohlene Dosierung ist wie folgt:

Für ART-vorbehandelte Patienten ohne DRV-RAMs* und mit < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und einer CD4±Zellzahl von > 100 × 106 Zellen/l (siehe Abschnitt 4.1) kann eine Dosierung von 800 mg einmal täglich mit Ritonavir 100 mg einmal täglich zusammen mit dem Essen oder 800 mg einmal täglich mit 150 mg Cobicistat einmal täglich mit dem Essen (bei jugendlichen Patienten ab 12 Jahren) angewendet werden. Die Dosis von Cobicistat, die mit Darunavir bei Kindern unter 12 Jahren anzuwenden ist, ist nicht untersucht worden.

– Für jeden anderen ART-vorbehandelten Patienten oder wenn eine HIV-1-Genotypisierung nicht möglich ist, wird die empfohlene Dosierung in der Fachinformation von Darunavir Sandoz 75 mg oder 600 mg Filmtabletten beschrieben.

* DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V und L89V

Hinweis bei ausgelassenen Dosen

Falls eine einmaltäglich eingenommene Dosis Darunavir Sandoz und/oder Cobicistat oder Ritonavir vergessen wird, dieses Versäumnis aber innerhalb von 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, sind die Patienten anzuweisen, die vorgeschriebene Dosis von Darunavir Sandoz und Cobicistat oder Ritonavir zusammen mit dem Essen so bald wie möglich einzunehmen. Wenn dies später als 12 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, darf die vergessene Dosis nicht eingenommen werden und der Patient muss sein gewohntes Behandlungsschema wieder aufnehmen.

Diese Empfehlung basiert auf der Halbwertszeit von Darunavir bei gleichzeitiger Anwendung von Cobicistat oder Ritonavir und dem empfohlenen Dosierungsintervall von ca. 24 Stunden.

Wenn ein Patient innerhalb von 4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels erbricht, sollte so schnell als möglich eine weitere Dosis Darunavir Sandoz mit Cobicistat oder Ritonavir zusammen mit Essen eingenommen werden. Wenn ein Patient mehr als 4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels erbricht, ist es nicht nötig, dass der Patient eine weitere Dosis Darunavir Sandoz mit Cobicistat oder Ritonavir vor dem nächsten regulär geplanten Zeitpunkt einnimmt.

Spezielle Patientengruppen

Ältere Patienten (ab 65 Jahren)

Es liegen nur begrenzt Informationen in dieser Patientengruppe vor und daher muss Darunavir Sandoz in dieser Altersgruppe mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Leberfunktion­sstörungen

Darunavir wird über das hepatische System verstoffwechselt. Bei Patienten mit milder (Child-Pugh Klasse A) oder mäßiger (Child-Pugh Klasse B) Leberfunktion­sstörung ist eine Dosisanpassung nicht zu empfehlen, jedoch muss Darunavir Sandoz bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Zu Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung liegen keine pharmakokinetischen Daten vor. Schwere Leberfunktion­sstörungen könnten zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Darunavir führen und dessen Sicherheitsprofil verschlechtern. Deswegen darf Darunavir Sandoz bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh Klasse C) nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).

Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen ist eine Dosisanpassung von Darunavir/Ritonavir nicht erforderlich (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Bei dialysepflichtigen Patienten wurde Cobicistat nicht untersucht, daher kann für die Anwendung von Darunavir/Cobi­cistat bei diesen Patienten keine Empfehlung gegeben werden.

Cobicistat hemmt die tubuläre Sekretion von Kreatinin und kann zu einer mäßigen Erhöhung des Serum-Kreatinins sowie einer mäßigen Verminderung der Kreatinin-Clearance führen. Daher kann die Verwendung der Kreatinin-Clearance zur Beurteilung der renalen Eliminationsrate falsche Ergebnisse liefern. Eine Behandlung mit Cobicistat als pharmakokinetischen Verstärker von Darunavir darf folglich bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance unter 70 ml/min nicht eingeleitet werden, sofern für eine gleichzeitig angewendete Substanz eine Dosisanpassung aufgrund der Kreatinin-Clearance erforderlich ist: z. B. Emtricitabin, Lamivudin, Tenofovirdisoproxil (als Fumarat, Phosphat oder Succinat) oder Adefovirdipivoxil.

Für Informationen zu Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Kinder und Jugendliche (ab 12 Jahren)

Darunavir Sandoz darf bei Kindern nicht angewendet werden,

– die unter 3 Jahren alt sind aufgrund von Sicherheitsbedenken (siehe Abschnitte 4.4 und 5.3) oder

– die weniger als 15 kg wiegen, da die Dosis für diese Population nicht an einer ausreichenden Anzahl an Patienten untersucht werden konnte (siehe Abschnitt 5.1).

Darunavir Sandoz darf bei Kindern im Alter von 3 bis 11 Jahren mit einem Körpergewicht von weniger als 40 kg nicht angewendet werden, da die bei diesen Kindern anzuwendende Dosis von Cobicistat nicht untersucht wurde (siehe Abschnitte 4.4 und 5.3).

Darunavir Sandoz 800 mg Tabletten sind für diese Patientengruppe nicht geeignet. Es sind andere Formulierungen verfügbar.

Schwangerschaft und postpartale Phase

Während der Schwangerschaft und postpartalen Phase ist eine Dosisanpassung von Darunavir/Ritonavir nicht notwendig. Darunavir Sandoz darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das potentielle Risiko rechtfertigt (siehe Abschnitte 4.4, 4.6 und 5.2).

Die Behandlung mit Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg während der Schwangerschaft führt zu einer geringen Darunavir-Exposition (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Deshalb soll während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Darunavir Sandoz/Cobicistat begonnen werden. Bei Frauen, die während der Behandlung mit Darunavir Sandoz/Cobicistat schwanger werden, soll ein Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime erfolgen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6). Darunavir Sandoz/Ritonavir kann als Alternative erwogen werden.

Art der Anwendung

Die Patienten sind anzuweisen, Darunavir Sandoz mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir innerhalb von 30 Minuten nach Beendigung einer Mahlzeit einzunehmen. Die Art der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die systemische Verfügbarkeit von Darunavir (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.2).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Klasse C).

Die gleichzeitige Einnahme/Anwendung von/mit folgenden Arzneimitteln wegen der erwarteten Verminderung der Plasmakonzentra­tionen von Darunavir, Ritonavir und Cobicistat sowie eines möglichen Verlusts der Wirksamkeit (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Zutreffend für Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird:

– Das Kombinationspräpa­rat Lopinavir/Ritonavir (siehe Abschnitt 4.5).

– Die starken CYP3A-Induktoren Rifampicin und pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten. Es wird erwartet, dass die gleichzeitige Anwendung die Plasmakonzentra­tionen von Darunavir, Ritonavir und Cobicistat vermindert, was zum Verlust der Wirksamkeit und möglicher Resistenzentwic­klung führen kann (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Zutreffend für Darunavir, das mit Cobicistat geboostert, aber nicht mit Ritonavir geboostert wird:

– Darunavir, das mit Cobicistat geboostert wird, ist empfindlicher gegenüber einer CYP3A-Induktion, als Darunavir, das mit Ritonavir geboostert wird. Die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Induktoren ist kontraindiziert, da diese die Exposition gegenüber Cobicistat und Darunavir reduzieren könnten, was zum Verlust der Wirksamkeit führen würde. Starke CYP3A-Induktoren schließen z. B. Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin ein (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird, hemmt die Elimination von Wirkstoffen, deren Clearance in hohem Maße von CYP3A abhängig ist, was zu einer erhöhten Exposition gegenüber dem gleichzeitig angewendeten Wirkstoff führt. Daher ist die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen, bei denen erhöhte Plasmakonzentra­tionen mit schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen einhergehen, kontraindiziert (zutreffend für Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird). Zu diesen Wirkstoffen zählen z. B.:

– Alfuzosin

– Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Ivabradin, Chinidin, Ranolazin

– Astemizol, Terfenadin

– Colchicin bei Anwendung bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktion­sstörung (siehe Abschnitt 4.5)

– Ergotaminderivate (z. B. Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin)

– Elbasvir/Grazo­previr

– Cisaprid

– Dapoxetin

– Domperidon

– Naloxegol

– Lurasidon, Pimozid, Quetiapin, Sertindol (siehe Abschnitt 4.5)

– Triazolam, oral eingenommenes Midazolam (zur Vorsicht bei parenteral verabreichtem Midazolam siehe Abschnitt 4.5)

– Sildenafil – wenn zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie angewandt), Avanafil

– Simvastatin, Lovastatin und Lomitapid (siehe Abschnitt 4.5)

– Dabigatran, Ticagrelor (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sind gemäß nationaler Richtlinien zu treffen.

Eine regelmäßige Überprüfung des virologischen Ansprechens wird empfohlen. Bei Fehlen oder Verlust des virologischen Ansprechens ist ein Resistenztest durchzuführen.

Darunavir Sandoz ist stets oral zusammen mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker und in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln einzunehmen (siehe Abschnitt 5.2). Vor Aufnahme einer Therapie mit Darunavir Sandoz ist daher entweder die Fachinformation von Cobicistat oder die von Ritonavir zu beachten.

Eine höhere Dosis Ritonavir als die in Abschnitt 4.2 empfohlene zeigte keine signifikanten Auswirkungen auf die Darunavir-Konzentration. Es wird nicht empfohlen, die Dosis von Cobicistat oder Ritonavir zu verändern.

Darunavir bindet überwiegend an a1-saures Glykoprotein. Diese Proteinbindung ist konzentration­sabhängig, was auf eine Bindungssättigung hinweist. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass Arzneimittel, die auch stark an a1-saures Glykoprotein binden, aus ihrer Proteinbindung verdrängt werden (siehe Abschnitt 4.5).

ART-vorbehandelte Patienten – einmal tägliche Dosierung

Bei ART-vorbehandelten Patienten darf Darunavir Sandoz in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir einmal täglich nicht angewendet werden, wenn die Patienten HI-Viren mit einer oder mehreren Darunavir-Resistenz-assoziierten Mutationen (DRV-RAMs), > 100.000 HIV-1-RNAKopien/ml oder eine CD4±Zellzahl von < 100 × 106 Zellen/l haben (siehe Abschnitt 4.2). In dieser Population wurden Kombinationen mit einem anderen optimierten Basisregime (OBR) als > 2 NRTIs nicht untersucht. Es stehen nur eingeschränkt Daten für Patienten mit anderen HIV-1-Stämmen als B zur Verfügung (siehe Abschnitt 5.1).

Kinder und Jugendliche

Darunavir Sandoz wird für die Anwendung bei pädiatrischen Patienten unter 3 Jahren oder mit einem Körpergewicht von weniger als 15 kg nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.2 und 5.3).

Schwangerschaft

Darunavir Sandoz/Ritonavir darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das potentielle Risiko rechtfertigt. Vorsicht ist bei Schwangeren mit Begleitmedikation, die die Darunavirexposition weiter vermindern könnte, geboten (siehe Abschnitte 4.5 und 5.2).

Die Behandlung mit Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich im zweiten und dritten Trimenon hat nachweislich zu niedriger Darunavir-Exposition geführt, mit einer Verringerung der Cmin-Spiegel von etwa 90 % (siehe Abschnitt 5.2). Die Cobicistat-Spiegel sinken und sorgen möglicherweise nicht mehr für ausreichendes Boosting. Die wesentliche Verringerung der Darunavir-Exposition kann zu virologischem Versagen und zu einem erhöhten Risiko der Übertragung der HIV-Infektion von der Mutter auf das Kind führen. Deshalb soll während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Darunavir Sandoz/Cobicistat begonnen werden. Bei Frauen, die während der Behandlung mit Darunavir Sandoz/Cobicistat schwanger werden, soll ein Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime erfolgen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.6). Darunavir Sandoz in Verbindung mit einer niedrigen Dosis Ritonavir kann als Alternative erwogen werden.

Ältere Patienten

Da zur Anwendung von Darunavir Sandoz bei Patienten ab 65 Jahren nur begrenzte Informationen verfügbar sind, ist Darunavir Sandoz bei älteren Patienten mit Vorsicht anzuwenden, zumal bei diesen die Häufigkeit von Einschränkungen der Leberfunktion sowie von Begleiterkrankungen und anderen Therapien erhöht ist (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Schwere Hautreaktionen

Während des klinischen Entwicklungspro­gramms mit Darunavir/Ritonavir (N = 3.063) wurden schwere Hautreaktionen, die mit Fieber und/oder Erhöhung der Transaminasen einhergehen können, bei 0,4 % der Patienten berichtet. DRESS (Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) und ein Stevens-Johnson-Syndrom wurden selten (< 0,1 %) beschrieben; Toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose wurden nach Markteinführung berichtet. Darunavir Sandoz muss sofort abgesetzt werden, wenn sich Zeichen oder Symptome einer schweren Hautreaktion entwickeln. Diese können mit schweren Hautausschlägen oder Hautausschlag mit Fieber, allgemeinem Unwohlsein, Ermüdung, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blasen, oralen Läsionen, Konjunktivitis, Hepatitis und/oder Eosinophilie verbunden sein, sind aber nicht darauf beschränkt.

Hautausschlag trat bei ART-vorbehandelten Patienten, deren Therapieregime Darunavir/Ritonavir plus Raltegravir enthielten, häufiger auf als bei Patienten, die Darunavir/Ritonavir ohne Raltegravir oder Raltegravir ohne Darunavir erhielten (siehe Abschnitt 4.8).

Darunavir enthält einen Sulfonamid-Anteil. Darunavir Sandoz muss bei Patienten mit bekannter Sulfonamidallergie mit Vorsicht angewendet werden.

Hepatotoxizität

Es wurde über Arzneimittel-induzierte Hepatitis (z. B. akute Hepatitis, zytolytische Hepatitis) unter Darunavir berichtet. Während des klinischen Entwicklungspro­gramms mit Darunavir/Ritonavir (N = 3.063) wurde Hepatitis bei 0,5 % der Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationsthe­rapie mit Darunavir/Ritonavir erhielten, berichtet. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktion­sstörungen, inklusive chronisch aktiver Hepatitis B oder C, haben ein erhöhtes Risiko für Leberfunktion­sstörungen einschließlich schwerer und potenziell tödlicher Nebenwirkungen auf die Leber. Im Fall einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis B oder C, beachten Sie bitte die relevanten Produktinforma­tionen für diese Arzneimittel.

Entsprechende Laboruntersuchungen müssen vor Beginn der Therapie mit Darunavir Sandoz in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir durchgeführt und die Patienten während der Behandlung überwacht werden. Eine besondere Überwachung der AST/ALT ist bei Patienten mit zugrunde liegender chronischer Hepatitis, Leberzirrhose oder bei Patienten, die vor Beginn der Behandlung erhöhte Transaminasen aufweisen, in Betracht zu ziehen, insbesondere in den ersten Monaten der Behandlung mit Darunavir Sandoz in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir.

Wenn es bei Patienten, die Darunavir Sandoz in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir einnehmen, Hinweise auf neue oder sich verschlechternde Leberfunktion­sstörungen gibt (einschließlich einer klinisch signifikanten Erhöhung der Leberenzyme und/oder Symptome wie Ermüdung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelbsucht, dunkler Urin, Druckempfindlichke­it der Leber, Hepatomegalie), muss umgehend eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Behandlung erwogen werden.

Patienten mit Begleiterkran­kungen

Leberfunktion­sstörung

Zur Sicherheit und Wirksamkeit von Darunavir bei Patienten mit einer zugrunde liegenden schweren Lebererkrankung liegen keine Daten vor, und deshalb ist Darunavir Sandoz bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung kontraindiziert.

Aufgrund eines Anstiegs von ungebundenem Darunavir in der Plasmakonzentra­tion, ist Darunavir Sandoz bei Patienten mit leichter oder mäßiger Leberfunktion­sstörung mit Vorsicht anzuwenden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 5.2).

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörung sind für Darunavir/Ritonavir keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder Dosisanpassungen erforderlich. Aufgrund der hohen Plasmaprotein­bindung von Darunavir und Ritonavir ist eine signifikante Entfernung durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse unwahrscheinlich. Daher sind bei diesen Patienten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder Dosisanpassungen erforderlich (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2). Bei dialysepflichtigen Patienten wurde Cobicistat nicht untersucht, daher kann für die Anwendung von Darunavir/Cobi­cistat bei diesen Patienten keine Empfehlung gegeben werden (siehe Abschnitt 4.2).

Es konnte gezeigt werden, dass Cobicistat die geschätzte Kreatinin-Clearance durch Hemmung der tubulären Sekretion von Kreatinin senkt. Dies muss berücksichtigt werden, wenn Darunavir mit Cobicistat bei Patienten anwendet wird, bei denen die geschätzte Kreatinin-Clearance herangezogen wird, um die Dosis von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln anzupassen (siehe Abschnitt 4.2 und Fachinformation von Cobicistat).

Es liegen derzeit nur unzureichende Daten darüber vor, ob die gleichzeitige Anwendung von Tenofovirdisoproxil und Cobicistat im Vergleich zu Therapieregimen, die Tenofovirdisoproxil ohne Cobicistat enthalten, mit einem erhöhten Risiko für renale Nebenwirkungen einhergeht.

Bluter

Bei Patienten mit Hämophilie A oder B, die mit PIs behandelt wurden, wurde eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontan aufgetretener Hämatome der Haut und Blutungen in den Gelenken (Hämarthros), berichtet. Bei einigen Patienten wurde zusätzlich der Faktor VIII verabreicht. In mehr als der Hälfte der berichteten Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt oder wieder aufgenommen, falls diese abgebrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet; der Wirkungsmechanismus ist jedoch nicht geklärt.

Hämophilie-Patienten sind daher auf eine mögliche Zunahme von Blutungen hinzuweisen.

Gewicht und metabolische Parameter

Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen. Die Behandlung von Lipidstörungen muss nach klinischem Ermessen erfolgen.

Osteonekrose

Obwohl die Ätiologie als multifaktoriell (einschließlich Kortikosteroid­therapie, Alkoholkonsum, schwerer Immunsuppression, höherem Body-Mass-Index) angesehen wird, wurde über Fälle von Osteonekrose besonders bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitexposition gegenüber einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (CART) berichtet.

Patienten müssen angewiesen werden medizinischen Rat zu suchen, wenn sie Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit oder Beschwerden bei Bewegungen verspüren.

Immunrekonsti­tutionssyndrom

Bei HIV-infizierten Patienten, die zu Beginn der antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (CART) an einer schwerwiegenden Immunschwäche leiden, kann eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Erreger auftreten und ernsthafte Erkrankungen oder eine Verstärkung der Symptome hervorrufen. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn einer CART beobachtet. Relevante Beispiele sind Cytomegalievirus-Retinitis, generalisierte und/oder fokale mykobakterielle Infektionen sowie Pneumonie verursacht durch Pneumocystis jirovecii (früher bekannt als Pneumocystis carinii ). Etwaige entzündliche Symptome müssen untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Darüber hinaus wurde in klinischen Studien mit einer gleichzeitigen Anwendung von Darunavir und niedrig dosiertem Ritonavir eine Reaktivierung von Herpes simplex und Herpes zoster beobachtet.

Es liegen auch Berichte über Autoimmunerkran­kungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) vor, die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten; allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Einige der Interaktionsstudien wurden mit einer niedrigeren Darunavir-Dosis als der empfohlenen durchgeführt. Die Effekte einer gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln könnten daher unterschätzt werden und eine klinische Überwachung der Sicherheitspa­rameter indiziert sein. Zur vollständigen Information über Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln siehe Abschnitt 4.5.

Pharmakokinetis­cher Verstärker und Begleitmedikation

Darunavir besitzt unterschiedliche Interaktionspro­file, abhängig davon, ob der Wirkstoff mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird:

– Darunavir, das mit Cobicistat geboostert wird, ist empfindlicher gegenüber einer CYP3A-Induktion: daher ist eine gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Cobi­cistat und starken CYP3A-Induktoren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3); eine gleichzeitige Anwendung mit schwachen bis mäßigen CYP3A-Induktoren wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5). Eine gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Ritonavir und Darunavir/Cobi­cistat mit Lopinavir/Rito­navir, Rifampicin und pflanzlichen Produkten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum ) enthalten, ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).

– Im Gegensatz zu Ritonavir besitzt Cobicistat keine induzierenden Effekte auf Enzyme oder Transportproteine (siehe Abschnitt 4.5). Wenn der pharmakokinetische Verstärker von Ritonavir zu Cobicistat gewechselt wird, ist während der ersten zwei Wochen der Behandlung mit Darunavir/Cobi­cistat Vorsicht geboten, besonders, wenn während der Anwendung von Ritonavir als pharmakokinetischen Verstärker Dosierungen von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln titriert oder eingestellt wurden. In diesen Fällen kann eine Dosisreduktion des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels notwendig sein.

Efavirenz in Kombination mit geboostertem Darunavir einmal täglich kann zu einer suboptimalen Darunavir Cmin führen. Wenn Efavirenz mit Darunavir kombiniert werden muss, ist eine Dosierung von Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich anzuwenden. Siehe Fachinformation von Darunavir Sandoz 75 mg und 600 mg Filmtabletten (siehe Abschnitt 4.5).

Über lebensbedrohliche und tödliche Arzneimittelin­teraktionen wurde bei Patienten berichtet, die mit Colchicin und starken Inhibitoren von CYP3A und P-Glykoprotein (P-gp) behandelt wurden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Das Interaktionsprofil von Darunavir kann unterschiedlich sein, abhängig davon, ob Ritonavir oder Cobicistat als pharmakokinetischer Verstärker angewendet wird. Die Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung von Darunavir und anderen Arzneimitteln können daher verschieden sein, abhängig davon, ob Darunavir mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4); weiterhin ist zu Beginn der Behandlung Vorsicht geboten, wenn der pharmakokinetische Verstärker von Ritonavir zu Cobicistat gewechselt wird (siehe Abschnitt 4.4).

Arzneimittel, die die Darunavir-Exposition beeinflussen (Ritonavir als pharmakokinetischer Verstärker)

Darunavir und Ritonavir werden durch CYP3A metabolisiert. Von Arzneimitteln, die die CYP3A-Aktivität induzieren, ist zu erwarten, dass sie die Clearance von Darunavir und Ritonavir erhöhen könnten; dies führt zu verminderten Plasmakonzentra­tionen dieser Wirkstoffe und folglich auch von Darunavir, was zum Verlust der Wirksamkeit und möglicherweise zur Resistenzentwic­klung führt (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). CYP3A-Induktoren, die kontraindiziert sind, schließen Rifampicin, Johanniskraut und Lopinavir ein.

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir und Ritonavir mit anderen Arzneimitteln, die CYP3A inhibieren, kann die Clearance von Darunavir und Ritonavir vermindern, was zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen von Darunavir und Ritonavir führen kann. Eine gleichzeitige Anwendung mitstarken CYP3A-Inhibitoren wird nicht empfohlen und Vorsicht ist geboten; diese Wechselwirkungen sind in der nachfolgenden Wechselwirkun­gstabelle beschrieben (z. B. Indinavir, Azol-Antimykotika wie Clotrimazol).

Arzneimittel, die die Darunavir-Exposition beeinflussen (Cobicistat als pharmakokinetischer Verstärker)

Darunavir und Cobicistat werden durch CYP3A metabolisiert und daher kann die gleichzeitige Anwendung mit CYP3A-Induktoren zu einer subtherapeutischen Plasmaexposition von Darunavir führen. Darunavir, das mit Cobicistat geboostert wird, ist empfindlicher gegenüber einer CYP3A-Induktion als Ritonavir-geboostertes Darunavir: die gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Cobi­cistat mit Arzneimitteln, die starke CYP3A-Induktoren sind (z. B. Johanniskraut, Rifampicin, Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin) ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Cobi­cistat mit schwachen oder mäßigen CYP3A-Induktoren (z. B. Efavirenz, Etravirin, Nevirapin, Fluticason und Bosentan) wird nicht empfohlen (siehe Wechselwirkun­gstabelle unten).

Es gelten die gleichen Empfehlungen für die Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren, unabhängig davon, ob Darunavir mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird (siehe vorherigen Abschnitt).

Arzneimittel, die durch Ritonavir-geboostertes Darunavir beeinflusst werden könnten Darunavir und Ritonavir sind Inhibitoren von CYP3A, CYP2D6 und P-gp. Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Ritonavir mit Arzneimitteln, die primär über CYP3A und/oder CYP2D6 metabolisiert oder durch P-gp transportiert werden, kann zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen dieser Arzneimittel führen, wodurch sich deren therapeutische Wirkung sowie Nebenwirkungen verstärken oder verlängern können.

Darunavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir darf nicht mit Arzneimitteln kombiniert werden, deren Clearance in hohem Maße von CYP3A abhängig ist und bei denen erhöhte Plasmakonzentra­tionen mit schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen einhergehen (enge therapeutische Breite) (siehe Abschnitt 4.3).

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir mit anderen Arzneimitteln, deren aktive Metabolite durch CYP3A4 gebildet werden, kann zu verminderten Plasmakonzentra­tionen diese aktiven Metabolite führen, wodurch deren therapeutische Wirkung verloren gehen kann (siehe Wechselwirkun­gstabelle unten).

Die gesamte pharmakokinetische Wirkungsverstärkung durch Ritonavir belief sich auf eine ca. 14-fache Zunahme der systemischen Darunavir-Exposition bei oraler Gabe einer 600 mg Einzeldosis Darunavir in Kombination mit 100 mg Ritonavir zweimal täglich. Deshalb darf Darunavir nur in Kombination mit einem pharmakokinetischen Verstärker angewendet werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Eine klinische „Cocktail-Studie“, in der eine Kombination von Arzneimitteln, die über die Cytochrome CYP2C9, CYP2C19 und CYP2D6 metabolisiert werden, eingesetzt wurde, zeigte in Gegenwart von Darunavir/Ritonavir einen Anstieg der CYP2C9– und CYP2C19-Aktivität und eine Hemmung der CYP2D6-Aktivität, die dem niedrig dosierten Ritonavir zugeschrieben werden kann. Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir und Ritonavir mit Arzneimitteln, die primär über CYP2D6 (z. B. Flecainid, Propafenon, Metoprolol) metabolisiert werden, kann zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen dieser Arzneimittel führen, wodurch ihre therapeutische Wirksamkeit und Nebenwirkungen verstärkt oder verlängert werden können. Die gleichzeitige Einnahme von Darunavir mit Ritonavir und Arzneimitteln, die primär über CYP2C9 (z. B. Warfarin) und CYP2C19 (z. B. Methadon) metabolisiert werden, kann bei solchen Arzneimitteln zu einer verminderten systemischen Verfügbarkeit führen, wodurch ihre therapeutische Wirksamkeit vermindert oder verkürzt werden kann.

Die Wirkung auf CYP2C8 wurde nur in vitro untersucht, dennoch kann die gleichzeitige Einnahme von Darunavir und Ritonavir mit Arzneimitteln, die primär über CYP2C8 metabolisiert werden (z. B. Paclitaxel, Rosiglitazon, Repaglinid), bei solchen Arzneimitteln zu einer verminderten systemischen Verfügbarkeit führen, was deren therapeutische Wirksamkeit vermindern oder verkürzen kann.

Ritonavir hemmt die Transporter P-Glykoprotein, OATP1B1 und OATP1B3, und eine gleichzeitige Anwendung mit Substraten dieser Transporter kann zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen dieser Substanzen führen (z. B. Dabigatranetexilat, Digoxin, Statine und Bosentan; siehe Wechselwirkun­gstabelle unten).

Arzneimittel, die durch Cobicistat-geboostertes Darunavir beeinflusst werden könnten In Bezug auf die Substrate von CYP3A4, CYP2D6, P-Glykoprotein, OATP1B1 und OATP1B3 stimmen die Empfehlungen für Darunavir geboostert mit Ritonavir und Darunavir geboostert mit Cobicistat überein (siehe Kontraindikationen und oben gegebene Empfehlungen). Cobicistat 150 mg mit Darunavir 800 mg einmal täglich erhöht die pharmakokinetischen Parameter von Darunavir in einer vergleichbaren Weise wie Ritonavir (siehe Abschnitt 5.2).

Im Gegensatz zu Ritonavir, induziert Cobicistat CYP1A2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19 oder UGT1A1 nicht. Für weitere Informationen zu Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Wechselwirkun­gstabelle

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Mehrere der Interaktionsstudien (die mit # in der nachfolgenden Tabelle markiert sind) wurden mit niedrigeren Dosen Darunavir als empfohlen oder mit einem anderen Dosierungsregime durchgeführt (siehe Abschnitt 4.2). Die Wirkungen auf gleichzeitig angewendete Arzneimittel könnten daher unterschätzt werden und eine klinische Überwachung der Sicherheit kann angezeigt sein.

Das Interaktionsprofil von Darunavir ist abhängig davon, ob Ritonavir oder Cobicistat als pharmakokinetischer Verstärker angewendet wird. Die Empfehlungen zur gleichzeitigen Anwendung von Darunavir mit anderen Arzneimitteln können daher verschieden sein, abhängig davon, ob die Substanz mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird. Keine der in der Tabelle aufgeführten Studien wurde mit Cobicistat-geboostertem Darunavir durchgeführt. Soweit nicht anders angegeben, gelten die gleichen Empfehlungen. Für weitere Informationen zu Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Wechselwirkungen zwischen Darunavir/Ritonavir und antiretroviralen und nicht antiretroviralen Arzneimitteln sind in nachfolgender Tabelle gelistet. Die Richtung des Pfeils für jeden pharmakokinetischen Parameter basiert auf dem 90 % Konfidenzintervall des geometrischen Mittelwerts, wobei (^) innerhalb, (j) unter oder (f) über dem 80–125 %-Wert bedeutet (nicht untersucht als ND).

In der nachfolgenden Tabelle ist der pharmakokinetische Verstärker angegeben, wenn die Empfehlungen unterschiedlich sind. Wenn die Empfehlungen für Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir oder Cobicistat identisch sind, wird der Ausdruck „geboostertes/ge­boostertem Darunavir Sandoz “ verwendet.

Die nachfolgende Liste von Beispielen für Arzneimittelwechsel­wirkungen ist nicht vollständig, weshalb die Produktinformation jedes Arzneimittels, das gleichzeitig mit Darunavir Sandoz angewendet wird, konsultiert werden sollte, um Informationen über den Stoffwechselweg, Wechselwirkungen, potentielle Risiken und spezifische Maßnahmen bei gleichzeitiger Anwendung zu erhalten.

WECHSELWIRKUNGEN UND DOSIERUNGSEMPFEH­LUNGEN BEI ANWENDUNG MIT ANDEREN ARZNEIMITTELN

Arzneimittel entsprechend Behandlungsgebiet en

Wechselwirkung

Änderung des geometrischen Mittels (%)

Empfehlungen bezüglich einer gleichzeitigen Verabreichung

HIV-ANTIRETROVIRA

LE ARZNEIMITTEL

Integrase-Strangtransfer-Inhibitoren

Dolutegravir

Dolutegravir AUC j 22 % Dolutegravir C24h 38 %

Dolutegravir Cmax j 11 % Darunavir < >

Bei Kreuzstudien-Vergleichen mit historischen pharmakokinetis­chen Daten

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und Dolutegravir ist ohne Dosisanpassungen möglich.

Raltegravir

Einige klinische Studien deuten darauf hin, dass Raltegravir eine mäßige

Derzeit scheint der Effekt von Raltegravir auf die Darunavir-Plasmakonzentra­tionen klinisch

Verringerung der Darunavir-Plasmakonzentra­tionen hervorrufen kann.

nicht relevant zu sein. Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Raltegravir ist ohne Dosisanpassungen möglich.

Nukleo(s/t)idische Reverse-Transkriptasehemmer (NRTIs)

Didanosin

400 mg einmal täglich

Didanosin AUC ; 9 % Didanosin Cmin ND Didanosin Cmax ; 16 % Darunavir AUC ^ Darunavir Cmin ^ Darunavir Cmax ^

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Didanosin ist ohne Dosisanpassung möglich.

Didanosin ist auf leeren Magen einzunehmen, demnach ist es 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach der Einnahme von geboostertem Darunavir Sandoz mit Essen einzunehmen.

Tenofovirdisoproxil 245 mg einmal täglich

Tenofovir AUC $ 22 %

Tenofovir Cmin $ 37 %

Tenofovir Cmax $ 24 %

# Darunavir AUC $ 21 %

# Darunavir Cmin $ 24 %

# Darunavir Cmax $ 16 %

($ Tenofovir durch den Effekt des MDR1-Transports in den Nierentubuli)

Wird Tenofovirdisoproxil mit geboostertem Darunavir Sandoz kombiniert, so ist ggf. eine Überwachung der Nierenfunktion angezeigt, insbesondere bei Patienten mit zugrunde liegenden Nierenerkrankungen oder systemischen Erkrankungen sowie bei Einnahme nephrotoxischer Substanzen.

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat vermindert die Kreatinin-Clearance. Siehe Abschnitt 4.4, wenn die Kreatinin-Clearance zur Dosiseinstellung von Tenofovir herangezogen wird.

Emtricitabin/Te­nofovir alafenamid

Tenofoviralafenamid ^

Tenofovir $

Die empfohlene Dosis

Entricitabin/Te­nofoviralafena­mid beträgt 200/10 mg einmal täglich, wenn Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir angewendet wird.

Abacavir Emtricitabin Lamivudin Stavudin Zidovudin

Nicht untersucht. Aufgrund der unterschiedlichen Eliminationswege der anderen NRTIs (Zidovudin, Emtricitabin, Stavudin und Lamivudin), welche primär über die Nieren ausgeschieden werden, sowie von Abacavir, dessen Metabolisierung nicht durch CYP450 vermittelt wird, sind keine Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit geboostertem Darunavir Sandoz zu erwarten.

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit diesen NRTIs ist ohne Dosisanpassungen möglich.

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat vermindert die Kreatinin-Clearance. Siehe Abschnitt 4.4, wenn die Kreatinin-Clearance zur Dosiseinstellung von Emtricitabin oder Lamivudin herangezogen wird.

Nicht-Nukleo(s/t)idische Reverse-Transkriptasehemmer (NNRTIs)

Efavirenz

600 mg einmal täglich

Efavirenz AUC $ 21 %

Efavirenz Cmin $ 17 %

Efavirenz Cmax $ 15 %

# Darunavir AUC j 13 %

# Darunavir Cmin j 31 %

# Darunavir Cmax j 15 %

($ Efavirenz durch CYP3A-

Inhibition)

(j Darunavir durch CYP3A-Induktion)

Bei einer Kombination von Efavirenz und Darunavir Sandoz mit niedrig dosiertem Ritonavir ist ggf. eine klinische Überwachung im Hinblick auf eine mit der erhöhten Verfügbarkeit von Efavirenz einhergehende ZNS-Toxizität angezeigt.

Efavirenz in Kombination mit Darunavir Sandoz/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich kann zu einer suboptimalen Darunavir Cmin führen. Wenn Efavirenz mit Darunavir Sandoz/Ritonavir kombiniert werden muss, ist Darunavir Sandoz/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich anzuwenden (siehe Abschnitt 4.4).

Die gleichzeitige Anwendung mit Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Etravirin

100 mg zweimal täglich

Etravirin AUC j 37 %

Etravirin Cmin j 49 %

Etravirin Cmax j 32 %

Darunavir AUC $ 15 %

Darunavir Cmin ^

Darunavir Cmax ^

Darunavir Sandoz kann zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir und Etravirin 200 mg zweimal täglich ohne DosisAnpassung angewendet werden.

Die gleichzeitige Anwendung mit Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Nevirapin

200 mg zweimal täglich

Nevirapin AUC $ 27 % Nevirapin Cmin $ 47 % Nevirapin Cmax $ 18 % # Darunavir: Die Konzentrationen waren konsistent zu historischen Daten.

($ Nevirapin durch CYP3A-Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir Sandoz und niedrig dosiertem Ritonavir mit Nevirapin ist ohne

Dosisanpassungen möglich.

Die gleichzeitige Anwendung mit Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Rilpivirin

150 mg einmal täglich

Rilpivirin AUC $ 130 % Rilpivirin Cmin $ 178 % Rilpivirin Cmax $ 79 % Darunavir AUC ^

Darunavir Cmin j 11 % Darunavir Cmax ^

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Rilpivirin ist ohne Dosisanpassungen möglich.

HIV-Proteaseinhibitoren (PIs) – ohne gleichzeitige Anwendung von niedrig dosiertem Ritonavir f

Atazanavir

300 mg einmal täglich

Atazanavir AUC ^

Atazanavir Cmin $ 52 %

Atazanavir Cmax | 11 %

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir Sandoz und niedrig dosiertem Ritonavir mit

# Darunavir AUC ^

# Darunavir Cmin ^ # Darunavir Cmax ^

Atazanavir: Vergleich von Atazanavir/Ri­tonavir 300/100 mg einmal täglich mit Atazanavir 300 mg einmal täglich in Kombination mit Darunavir/ Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich Darunavir: Vergleich von Darunavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich mit Darunavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich in Kombination mit Atazanavir 300 mg einmal täglich.

Atazanavir ist ohne Dosisanpassungen möglich.

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat darf nicht in Kombination mit einer anderen antiretroviralen Substanz angewendet werden, die eine pharmakokinetische Verstärkung durch die gleichzeitige Anwendung mit einem CYP3A4-Inhibitor benötigt (siehe Abschnitt 4.5).

Indinavir

800 mg zweimal täglich

Indinavir AUC $ 23 % Indinavir Cmin $ 125 % Indinavir Cmax ^

# Darunavir AUC $ 24 %

# Darunavir Cmin $ 44 %

# Darunavir Cmax $ 11 %

Indinavir: Vergleich von Indinavir/Ritonavir 800/100 mg zweimal täglich mit Indinavir/Daru­navir/Ritonavir 800/400/100 mg zweimal täglich

Darunavir: Vergleich von Darunavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich mit Darunavir/Ritonavir 400/100 mg in Kombination mit Indinavir 800 mg zweimal täglich.

Bei kombinierter Anwendung von Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir ist bei Unverträglichkeit gegebenenfalls eine Dosisanpassung von Indinavir von 800 mg zweimal täglich auf 600 mg zweimal täglich gerechtfertigt.

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat darf nicht in Kombination mit einer anderen antiretroviralen Substanz angewendet werden, die eine pharmakokinetische Verstärkung durch die gleichzeitige Anwendung mit einem CYP3A4-Inhibitor benötigt (siehe Abschnitt 4.5).

Saquinavir

1.000 mg zweimal täglich

# Darunavir AUC j 26 % # Darunavir Cmin j 42 % # Darunavir Cmax j 17 % Saquinavir AUC j 6 % Saquinavir Cmin j 18 % Saquinavir Cmax j 6 %

Saquinavir: Vergleich von Saquinavir/Ri­tonavir 1.000/100 mg zweimal täglich mit Saquinavir/Da­runavir/ Ritonavir 1.000/400/100 mg zweimal täglich Darunavir: Vergleich von

Darunavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich mit Darunavir/Ritonavir 400/100 mg in Kombination

Eine kombinierte Anwendung von Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir und Saquinavir wird nicht empfohlen.

Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat darf nicht in Kombination mit einer anderen antiretroviralen Substanz angewendet werden, die eine pharmakokinetische Verstärkung durch die gleichzeitige Anwendung mit einem CYP3A4-Inhibitor benötigt (siehe Abschnitt 4.5).

mit Saquinavir 1.000 mg zweimal täglich.

HIV-Proteaseinhibitoren (PIs) – mit gleichzeitiger Anwendung von niedrig dosiertem Ritonavir t

Lopinavir/Ritonavir 400/100 mg zweimal täglich

Lopinavir/Ritonavir 533/133,3 mg zweimal täglich

Lopinavir AUC $ 9 % Lopinavir Cmin $ 23 % Lopinavir Cmax j 2 % Darunavir aUc j 38 %* Darunavir Cmin j 51 %* Darunavir Cmax j 21 %* Lopinavir AUC ^ Lopinavir Cmin $ 13 % Lopinavir Cmax $ 11 % Darunavir AUC j 41 % Darunavir Cmin j 55 % Darunavir Cmax j 21 % * auf Basis nicht Dosis-angepasster Werte

Aufgrund der Abnahme der Darunavir-Verfügbarkeit (AUC) um 40 % wurden entsprechende Dosierungsempfeh­lungen für die Kombination nicht entwickelt. Daher ist die gemeinsame Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und dem Kombinationspräpa­rat Lopinavir/Ritonavir kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

CCR5-ANTAGONISTEN

Maraviroc

150 mg zweimal täglich

Maraviroc AUC $ 305 % Maraviroc Cmin ND Maraviroc Cmax $ 129 %

Die Darunavir/Ritonavir Konzentrationen waren konsistent zu historischen Daten

Die Dosierung von Maraviroc muss 150 mg zweimal täglich betragen, bei gleichzeitiger Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz.

a1-ADRENOREZEPTOR-ANTAGONIST

Alfuzosin

Basierend auf theoretischen Überlegungen ist zu erwarten, dass Darunavor Sandoz die Plasmakonzentra­tionen von Alfuzosin erhöht. (CYP3A-Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir Sandoz zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir und Alfuzosin ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

ANÄSTHETIKUM

Alfentanil

Nicht untersucht. Der Metabolismus von Alfentanil wird durch CYP3A vermittelt und kann daher durch geboostertes Darunavir Sandoz inhibiert werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz kann eine Verringerung der Alfentanil-Dosis notwendig sein, und es ist eine Überwachung hinsichtlich der Risiken für eine verlängerte oder verzögerte Atemdepression notwendig.

ANTIANGINALE/AN­TIARRHYTHMIKA

Disopyramid

Flecainid

Lidocain (systemisch)

Mexiletin

Propafenon

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Plasmakonzentra­tionen dieser Antiarrhythmika erhöht. (CYP3A und/oder CYP2D6-Inhibition)

Bei gleichzeitiger Anwendung dieser Antiarrhythmika mit geboostertem Darunavir Sandoz ist Vorsicht geboten und eine Überwachung der therapeutischen Konzentrationen, falls möglich, wird empfohlen.

Amiodaron Bepridil Dronedaron Ivabradin Chinidin Ranolazin

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Ivabradin, Chinidin oder Ranolazin mit geboostertem Darunavir Sandoz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Digoxin

0,4 mg Einzeldosis

Digoxin AUC $ 61 %

Digoxin Cmin ND

Digoxin Cmax $ 29 % ($ Digoxin durch eine vermutliche P-gp-Inhibition)

Auf Grund der engen therapeutischen Breite von Digoxin empfiehlt sich, bei mit geboostertem Darunavir Sandoz behandelten Patienten zunächst die geringstmögliche Dosis von Digoxin zu verordnen. Die Dosis von Digoxin ist sorgfältig zu titrieren, um die gewünschte klinische Wirkung bei gleichzeitiger Beurteilung des klinischen Allgemeinzustands des Patienten zu erzielen.

ANTIBIOTIKA

Clarithromycin 500 mg zweimal

täglich

Clarithromycin AUC $ 57 % Clarithromycin Cmin $ 174 % Clarithromycin Cmax $ 26 % # Darunavir AUC j 13 % # Darunavir Cmin $ 1 % # Darunavir Cmax j 17 % 14-OH-Clarithromycin Konzentrationen waren in Kombination mit Darunavir Sandoz/Ritonavir nicht nachweisbar.

($ Clarithromycin durch CYP3AInhibition und mögliche P-gp-Inhibition)

Im Falle einer Kombination von Clarithromycin mit geboostertem Darunavir Sandoz ist Vorsicht geboten.

Siehe Fachinformation von Clarithromycin für Dosierungsempfeh­lungen bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörung.

ANTIKOAGULANTIEN

/THROMBOZYTENAG­GREGAT

IONSHEMMER

Apixaban Edoxaban Rivaroxaban

Nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit diesen Antikoagulantien kann die Konzentrationen der Antikoagulantien erhöhen, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann. (CYP3A- und/oder P-gp-Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und diesen Antikoagulantien wird nicht empfohlen.

Dabigatran Ticagrelor

Nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz kann zu einer erheblichen Erhöhung der Exposition von Dabigatran oder Ticagrelor führen.

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Dabigatran oder Ticagrelor ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Clopidogrel

Nicht untersucht. Die

gleichzeitige Anwendung von

Die gleichzeite Anwendung von Clopidogrel mit geboostertem

Clopidogrel mit geboostertem Darunavir Sandoz kann die Plasmakonzentration der aktiven Metabolite von Clopidogrel vermindern, was zu einer Abnahme der gerinnungshemmenden Wirkung von Clopidogrel führen kann.

Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen.

Es wird die Anwendung von anderen

Thrombozytenag­gregationshemm ern empfohlen, die nicht von einer CYP-Inhibition oder -Induktion betroffen sind (z. B. Prasugrel).

Warfarin

Nicht untersucht. Die Konzentration von Warfarin kann bei gleichzeitiger Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz beeinflusst werden.

Im Falle einer Kombination von Warfarin mit geboostertem Darunavir Sandoz wird eine Überwachung der INR-Werte (international normalized ratio) empfohlen.

ANTIKONVULSIVA

Phenobarbital

Phenytoin

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass Phenobarbital und Phenytoin die Plasmakonzentra­tionen von Darunavir und seiner pharmakokinetischen Verstärker senken.

(Induktion der CYP450-Enzyme)

Darunavir Sandoz mit gleichzeitiger Anwendung von niedrig dosiertem Ritonavir darf nicht mit diesen Arzneimitteln kombiniert werden.

Die Anwendung dieser Arzneimittel mit Darunavir Sandoz/ Cobicistat ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Carbamazepin 200 mg zweimal täglich

Carbamazepin AUC $ 45 % Carbamazepin Cmin $ 54 % Carbamazepin Cmax $ 43 % Darunavir AUC ^ Darunavir Cmin | 15 % Darunavir Cmax ^

Für Darunavir Sandoz/ Ritonavir wird keine Dosisanpassung empfohlen.

Wenn die Notwendigkeit besteht, Darunavir Sandoz/ Ritonavir und Carbamazepin zu kombinieren, müssen die Patienten auf potentielle Carbamazepinbe­zogene Nebenwirkungen hin überwacht werden. Die Carbamazepin-Konzentrationen müssen überwacht und die Dosis auf ein adäquates Ansprechen hin titriert werden.

Basierend auf den Untersuchungser­gebnissen kann es erforderlich sein, die Carbamazepin-Dosis in Anwesenheit von Darunavir Sandoz/Ritonavir um 25 % bis 50 % zu reduzieren.

Die Anwendung von Carbamazepin und Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Clonazepam

Nicht untersucht. Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Clonazepam kann die Konzentrationen von Clonazepam erhöhen CYP3A-Inhibition).

Bei gleichzeitiger Anwendung von niedrig dosiertem Ritonavir mit Clonazepam mit Darunavir Sandoz wird eine klinische Überwachung empfohlen.

ANTIDEPRESSIVA

Paroxetin

20 mg einmal täglich

Sertralin

50 mg einmal täglich

Amitriptylin Desipramin Imipramin Nortriptylin Trazodon

Paroxetin AUC ; 39 % Paroxetin Cmin ; 37 % Paroxetin Cmax ; 36 % # Darunavir AUC ^ # Darunavir Cmin ^ # Darunavir Cmax ^

Sertralin AUC ; 49 %

Sertralin Cmin ; 49 % Sertralin Cmax ; 44 % # Darunavir AUC ^ # Darunavir Cmin ; 6 % # Darunavir Cmax ^

Im Gegensatz zu den Daten mit

Darunavir Sandoz/Ritonavir kann Darunavir Sandoz/ Cobicistat die

Plasmakonzentra­tionen dieser

Antidepressiva erhöhen. (CYP2D6– und/oder CYP3A-Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz zusammen mit diesen Antidepressiva kann die Plasmakonzentra­tionen der Antidepressiva erhöhen. (CYP2D6– und/oder CYP3A-Inhibition)

Die empfohlene Vorgehensweise bei gleichzeitiger Anwendung dieser Antidepressiva mit geboostertem Darunavir Sandoz ist eine Dosistitration des Antidepressivums, basierend auf der klinischen Auswertung des Ansprechens auf das Antidepressivum. Außerdem ist bei Patienten, die stabil auf eines dieser Antidepressiva eingestellt sind und die eine Behandlung mit geboostertem Darunavir Sandoz beginnen, das Ansprechen auf das Antidepressivum zu überwachen.

Bei gleichzeitiger Anwendung dieser Antidepressiva mit geboostertem Darunavir Sandoz wird eine klinische Überwachung empfohlen, und es kann eine Dosisanpassung des Antidepressivums notwendig sein.

ANTIDIABETIKA

Metformin

Nicht untersucht. Basierend auf

theoretischen Überlegungen ist zu erwarten, dass Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat die Plasmakonzentra­tionen von Metformin erhöht.

(MATE1-Inhibition)

Es wird eine sorgfältige Patientenüber­wachung und eine Dosisanpassung von Metformin bei Patienten, die Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat anwenden, empfohlen.

(nicht zutreffend für Darunavir Sandoz zusammen mit Ritonavir)

ANTIEMETIKA

Domperidon

Nicht untersucht.

Die gleichzeitige Verabreichung von Domperidon mit geboostertem Darunavir ist kontraindiziert.

ANTIMYKOTIKA

Voriconazol

Nicht untersucht. Ritonavir kann die

Plasmakonzentration von Voriconazol vermindern. (Induktion der CYP450-Enzyme)

Voriconazol darf nicht gleichzeitig mit geboostertem Darunavir Sandoz angewendet werden, es sei denn, die Abschätzung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses rechtfertigt die Anwendung von Voriconazol.

Fluconazol Isavuconazol Itraconazol Posaconazol

Clotrimazol

Nicht untersucht. Darunavir Sandoz kann die Plasmakonzentra­tionen dieser Antimykotika erhöhen und Posaconazol, Isavuconazol, Itraconazol oder Fluconazol können die Konzentrationen von Darunavir erhöhen (CYP3A-Inhibition und/oder P-gp-Inhibition).

Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger systemischer Anwendung von Clotrimazol und Darunavir mit niedrig dosiertem Ritonavir können sich die Plasmakonzentra­tionen von Darunavir und/oder Clotrimazol erhöhen.

Darunavir AUC24 $ 33 % (basierend auf dem populationsphar­makokinetisc hen Modell)

Hierbei ist Vorsicht geboten und eine klinische Überwachung wird empfohlen. Ist eine gleichzeitige Anwendung erforderlich, so darf die Tagesdosis von Itraconazol nicht über 200 mg liegen.

GICHTTHERAPEUTIKA

Colchicin

Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Colchicin und geboostertem Darunavir Sandoz kann die Exposition von Colchicin ansteigen.

(CYP3A- und/oder P-gp Inhibition)

Bei Patienten mit normaler Nieren- oder Leberfunktion wird eine Reduktion der Colchicindosis oder eine Unterbrechung der Behandlung mit Colchicin empfohlen, wenn eine Behandlung mit geboostertem Darunavir Sandoz notwendig ist. Für Patienten mit Nieren- oder Leberfunktion­sstörungen ist Colchicin zusammen mit geboostertem Darunavir Sandoz kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

ANTIMALARIAMITTEL

Artemether/Lu­mefantr in

80/480 mg, 6 Dosen in

der Stunde 0, 8, 24,

36,

48 und 60

Artemether AUC | 16 % Artemether Cmin ^ Artemether Cmax | 18 % Dihydroartemisinin AUC | 18 %

Dihydroartemisinin Cmin ^

Geboostertes Darunavir Sandoz und Artemether/Lu­mefantrin können ohne Dosisanpassung gleichzeitig angewendet werden; allerdings muss wegen des Anstiegs der Exposition von

Dihydroartemisinin Cmax | 18 %

Lumefantrin AUC $ 175 % Lumefantrin Cmin $ 126 % Lumefantrin Cmax $ 65 % Darunavir AUC> Darunavir Cmin I 13 % Darunavir Cmax >

Lumefantrin die Kombination mit

Vorsicht angewendet werden.

TUBERKULOSTATIKA

Rifampicin Rifapentin

Nicht untersucht. Rifapentin und

Rifampicin sind starke CYP3A-Induktoren und vermindern die Konzentrationen anderer Protease-Inhibitoren erheblich.

Dies kann virologisches Versagen und Resistenzentwic­klung zur Folge haben (CYP450-Enzyminduktion). Beim Versuch, der verminderten Exposition durch eine Erhöhung der Dosierung anderer Protease-Inhibitoren in Kombination mit Ritonavir zu begegnen, wurden mit Rifampicin sehr häufig unerwünschte Wirkungen an der Leber beobachtet.

Die gleichzeitige Anwendung von Rifapentin und geboostertem Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen.

Die gleichzeitige Anwendung von Rifampicin und geboostertem Darunavir Sandoz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Rifabutin

150 mg einmal jeden zweiten Tag

Rifabutin AUC** $ 55 % Rifabutin Cmin** $ ND Rifabutin Cmax** ~ Darunavir AUC $ 53 % Darunavir Cmin $ 68 % Darunavir Cmax $ 39 % ** Summe der aktiven Fraktionen von Rifabutin (Ausgangsarzne­istoff + 25-O -Desacetyl-Metabolit)

Die Interaktionsstudie zeigte eine vergleichbare systemische Rifabutin-Verfügbarkeit bei einer Behandlung mit 300 mg einmal täglich allein und mit 150 mg einmal jeden zweiten Tag in Kombination mit Darunavir Sandoz /Ritonavir (600/100 mg zweimal täglich), bei einem ca. 10-fachen

Anstieg der Verfügbarkeit des aktiven Metaboliten 25-O -Desacetylrifabutin.

Eine Reduktion der Rifabutindosis um 75 % der normalen Dosis von 300 mg/Tag (d.h. Rifabutin 150 mg einmal jeden zweiten Tag) und ein verstärktes Monitoring hinsichtlich Rifabutin-bedingter Nebenwirkungen ist bei Patienten, die eine Kombination mit Darunavir Sandoz zusammen mit Ritonavir erhalten, angezeigt. Im Falle von Sicherheitsbe­denken, ist eine weitere Verlängerung des Dosierungsinter­valls von Rifabutin und/oder eine Überwachung der Rifabutin-Spiegel in Betracht zu ziehen.

Offizielle Empfehlungen bezüglich einer angemessenen Behandlung von Tuberkulose bei HIV-infizierten Patienten sind zu berücksichtigen.

Basierend auf dem Sicherheitsprofil von Darunavir Sandoz/Ritonavir rechtfertigt der Anstieg der Darunavir-

Weiterhin war die AUC der Summe der aktiven Fraktion von Rifabutin (Ausgangsarzne­istoff + 25-O- Desacetyl-Metabolit) um das 1,6-fache erhöht, während die Cmax vergleichbar blieb. Daten zum Vergleich mit einer 150 mg einmal täglichen

Vergleichsdosierung fehlen.

(Rifabutin ist ein Induktor und Substrat von CYP3A.) Bei gleichzeitiger Anwendung von Darunavir Sandoz, das gemeinsam mit 100 mg Ritonavir angewendet wurde, und Rifabutin (150 mg einmal jeden zweiten Tag) wurde ein Anstieg der systemischen Exposition von Darunavir beobachtet.

Verfügbarkeit in Gegenwart von Rifabutin keine Dosisanpassung von Darunavir Sandoz/Ritonavir. Diese Dosisreduktion um 75 % ist auch anwendbar, wenn Patienten andere Dosierungen als 300 mg/Tag Rifabutin erhalten (basierend auf pharmakokinetischen Modellierungen).

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat und Rifabutin wird nicht empfohlen.

ANTINEOPLASTISCH

E ARZNEIMITTEL

Dasatinib Nilotinib Vinblastin Vincristin

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Plasmakonzentra­tionen dieser antineoplastischen Arzneimittel erhöht.

(CYP3A-Inhibition)

Bei gleichzeitiger Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz könnten sich die Konzentrationen dieser Arzneimittel erhöhen, was zu möglicherweise vermehrten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit diesen Arzneimitteln führt.

Die Kombination von geboostertem Darunavir Sandoz mit einem dieser antineoplastischen Arzneimittel muss mit Vorsicht erfolgen.

Everolimus Irinotecan

Eine gleichzeitige Anwendung von Everolimus und geboostertem Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen.

ANTIPSYCHOTIKA/NE­UROLEPTIKA

Quetiapin

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Plasmakonzentra­tionen dieses

Antipsychotikums erhöht. (CYP3A-Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und Quetiapin ist kontraindiziert, da sie die Quetiapin-bedingte Toxizität erhöhen kann. Erhöhte Quetiapin-Konzentrationen können zum Koma führen (siehe Abschnitt 4.3).

Perphenazin Risperidon Thioridazin Lurasonid Pimozid Sertindol

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Plasmakonzentra­tionen dieser Antipsychotika erhöht.

Bei gleichzeitiger Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz kann eine Dosisreduktion dieser Arzneimittel erforderlich sein.

Pimozid

Sertindol

(CYP3A, CYP2D6– und/oder P-gp Inhibition)

Die gleichzeitige Anwendung von Lurasidon, Pimozid oder Sertindol und geboostertem Darunavir Sandoz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

BETABLOCKER

Carvedilol Metoprolol Timolol

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Plasmakonzentra­tionen dieser Betablocker erhöht. (CYP2D6-Inhibition)

Bei gleichzeitiger Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz wird eine klinische Überwachung empfohlen. Eine Dosisreduktion des Betablockers ist in Betracht zu ziehen.

CALCIUMKANALBLOC­KER

Amlodipin Diltiazem Felodipin Nicardipin Nifedipin Verapamil

Nicht untersucht. Bei Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz ist mit einem Anstieg der Plasmakonzentra­tionen der

Calciumkanalblocker zu rechnen.

(CYP3A- und/oder CYP2D6-Inhibition)

Bei gleichzeitiger Anwendung von diesen Arzneimitteln und geboostertem Darunavir Sandoz wird eine klinische Überwachung der therapeutischen Wirkungen und Nebenwirkungen empfohlen.

CORTICOSTEROIDE

In erster Linie durch CYP3A metabolisierte Corticosteroide (einschließlich Betamethason, Budesonid, Fluticason, Mometason, Prednison, Triamcinolon)

Fluticason: in einer klinischen Studie, in der Ritonavir 100 mg Kapseln zweimal täglich gleichzeitig mit 50 pg Fluticasonpropionat intranasal viermal täglich über 7 Tage an gesunden Studienteilnehmern angewendet wurde, stiegen die Fluticasonpro­pionatPlasmas­piegel signifikant an, während die endogenen Kortisol-Spiegel um etwa 86 % absanken (90 %-Konfidenzintervall 82 bis 89 %).

Stärkere Wirkungen sind nach Inhalation von Fluticason zu erwarten. Systemische corticosteroide Wirkungen einschließlich Morbus Cushing und Suppression der Nebennierenfunktion sind bei Patienten berichtet worden, die Ritonavir zusammen mit inhalativ oder intranasal angewendetem Fluticason erhalten hatten. Die Wirkungen einer hohen systemischen FluticasonVer­fügbarkeit auf die

Die gleichzeitige Gabe von Darunavir Sandoz mit niedrig dosiertem Ritonavir und Corticosteroiden, die durch CYP3A (z. B. Fluticasonpropionat oder andere inhalativ oder nasal verabreichte Corticoide) metabolisiert werden, kann das Risiko systemischer Corticosteroid­wirkungen wie Morbus Cushing und adrenaler Suppression erhöhen.

Die gleichzeitige Verabreichung mit CYP3A-metabolisierten Corticosteroiden wird nicht empfohlen, es sei denn, der potenzielle Nutzen für den Patienten überwiegt das Risiko; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Corticosteroid­wirkungen überwacht werden.

Alternative Corticosteroide, die weniger stark vom CYP3A-Metabolismus abhängen, z. B. Beclomethason für die intranasale oder inhalative Anwendung sollten insbesondere für eine langfristige Anwendung in Erwägung gezogen werden.

Ritonavir-Plasmaspiegel sind bisher nicht bekannt.

Andere Corticosteroide: Wechselwirkungen nicht untersucht. Die Plasmakonzentration dieser Arzneimittel kann erhöht werden, wenn sie zusammen mit Darunavir Sandoz verabreicht werden, was zu einer reduzierten Cortisolkonzen­tration im Serum führt.

Dexamethason (systemisch)

Nicht untersucht.

Dexamethason kann die Plasmakonzentra­tionen von Darunavir verringern.

(CYP3A-Induktion)

Systemisches Dexamethason muss bei gleichzeitiger Anwendung mit geboostertem Darunavir mit Vorsicht angewendet werden.

ENDOTHELIN-REZEPTOR-ANTAGONISTEN

Bosentan

Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Bosentan und geboostertem Darunavir können die Plasmakonzentra­tionen von Bosentan ansteigen.

Es wird erwartet, dass Bosentan die

Plasmakonzentra­tionen von Darunavir und/oder seiner pharmakokinetischen Verstärker vermindert.

(CYP3A-Induktion)

Die Verträglichkeit von Bosentan muss bei Patienten überwacht werden, die gleichzeitig Darunavir Sandoz mit niedrig dosiertem Ritonavir anwenden.

Die gleichzeitige Anwendung von Bosentan und Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat wird nicht empfohlen.

DIREKT WIRKENDE H

EPATITIS-C-VIRUS (HCV) ANT

IVIRALE ARZNEIMITTEL

NS3–4A-Proteaseinhibi­toren

Elbasvir/Grazo­previr

Geboostertes Darunavir Sandoz kann zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir die Exposition von Grazoprevir erhöhen (CYP3A- und OATP1B-Inhibition).

Die gleichzeitige Anwendung von Darunavir Sandoz und niedrig dosiertem Ritonavir mit Elbasvir/Grazo­previr ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Glecaprevir/Pi­brentas vir

Basierend auf theoretischen Überlegungen ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz die Exposition von Glecaprevir und Pibrentasvir erhöht (P-gp, BCRP-und/oder OATP1B1/3-Inhibition).

Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit Glecaprevir/Pi­brentasvir wird nicht empfohlen.

PFLANZLICHE PROD

UKTE

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Nicht untersucht. Es wird angenommen, dass Johanniskraut die

Geboostertes Darunavir Sandoz darf nicht mit Präparaten kombiniert werden, die Johanniskraut (Hypericum

Plasmakonzentra­tionen von Darunavir oder seinen pharmakokinetischen Verstärkern vermindert. (CYP450-Induktion)

perforatum) enthalten (siehe Abschnitt 4.3). Wenn ein Patient bereits Johanniskraut anwendet, ist das Johanniskraut abzusetzen und wenn möglich die Viruslast zu überprüfen. Die Darunavir-(und auch Ritonavir-) Verfügbarkeit kann mit dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen. Der induzierende Effekt kann noch für mindestens 2 Wochen nach Therapieende von Johanniskraut anhalten.

HMG-COA-REDUKTASE-HEMMER

Lovastatin

Simvastatin

Nicht untersucht. Es ist zu erwarten, dass sich die Plasmakonzentra­tionen von Lovastatin und Simvastatin bei

gleichzeitiger Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz deutlich erhöhen.

(CYP3A-Inhibition)

Erhöhte Plasmakonzentra­tionen von Lovastatin oder Simvastatin können zu einer Myopathie, einschließlich Rhabdomyolyse führen. Die gleichzeitige Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und Lovastatin bzw. Simvastatin ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Atorvastatin

10 mg einmal täglich

Atorvastatin AUC $ 3–4 fach Atorvastatin Cmin $ «5,5–10 fach

Atorvastatin Cmax $ «2 fach # Darunavir/Ritonavir

Atorvastatin AUC $ 290 % ° Atorvastatin Cmax $ 319 % ° Atorvastatin Cmin ND ° ° mit Darunavir/Cobi­cistat 800mg/150 mg

Soll Atorvastatin gleichzeitig mit geboostertem Darunavir Sandoz angewendet werden, empfiehlt sich für Atorvastatin eine Anfangsdosis von 10 mg einmal täglich. In Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen des Patienten kann die Atorvastatin-Dosis dann allmählich erhöht werden.

Pravastatin

40 mg Einzeldosis

Pravastatin AUC $ 81 %n Pravastatin Cmin ND Pravastatin Cmax $ 63 % Heine bis zu 5-fache Erhöhung wurde bei einer kleineren Untergruppe der Studienteilnehmer beobachtet

Ist eine gleichzeitige Anwendung von Pravastatin und geboostertem Darunavir Sandoz erforderlich, so wird empfohlen, mit der geringstmöglichen Dosis von Pravastatin zu beginnen und dann bei gleichzeitiger Überwachung der Sicherheitspa­rameter bis zur gewünschten klinischen Wirkung aufzutitrieren.

Rosuvastatin

10 mg einmal täglich

Rosuvastatin AUC $ 48 % II Rosuvastatin Cmax $ 144 %l I basierend auf publizierten Daten mit Darunavir/Ritonavir Rosuvastatin AUC $ 93%§ Rosuvastatin Cmax $ 277%§ Rosuvastatin Cmin ND§ § mit Darunavir/Cobi­cistat 800mg/150 mg

Ist eine gleichzeitige Anwendung von Rosuvastatin und geboostertem Darunavir Sandoz erforderlich, so wird empfohlen, mit der geringstmöglichen Dosis von Rosuvastatin zu beginnen und dann bei gleichzeitiger Überwachung der Sicherheitspa­rameter bis zur gewünschten klinischen Wirkung aufzutitrieren.

H 2 -REZEPTOR-ANTAGONISTEN

Ranitidin

150 mg zweimal täglich

# Darunavir AUC ^

# Darunavir Cmin ^

# Darunavir Cmax ^

Geboostertes Darunavir Sandoz kann gleichzeitig mit H2-Rezeptor-Antagonisten ohne Dosisanpassungen angewendet werden.

ANDERE LIPIDMODIFIZIERENDE ARZNEIMITTEL

Lomitapid

Basierend auf theoretischen Überlegungen ist zu erwarten, dass geboostertes Darunavir Sandoz bei gleichzeitiger Anwendung die Exposition von Lomitapid erhöht (CYP3A-Inhibition).

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

IMMUNSUPPRESSIVA

Ciclosporin Sirolimus Tacrolimus

Everolimus

Nicht untersucht. Die Verfügbarkeit dieser Immunsuppressiva erhöht sich bei gleichzeitiger Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz.

(CYP3A-Inhibition)

Bei einer gleichzeitigen Anwendung muss der Plasmaspiegel des jeweiligen Immunsuppressivums überwacht werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Everolimus und geboostertem Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen.

INHALATIVE BETA-AGONISTEN

Salmeterol

Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Salmeterol und geboostertem Darunavir kann die Plasmakonzentration von Salmeterol ansteigen.

Die gleichzeitige Anwendung von Salmeterol und geboostertem Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen. Die Kombination kann zu einem erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen mit Salmeterol, einschließlich QT-Verlängerung, Palpitationen und Sinustachykardie führen.

NARKOTIKA / BEHAN

DLUNG VON OPIOIDABHÄNG

IGKEIT

Methadon individuelle

Dosisanpassung von 55 mg bis 150 mg einmal täglich

R(-) Methadon AUC j 16 % r(-) Methadon Cmin j 15 % R(-) Methadon Cmax j 24 %

Im Gegensatz dazu, kann Darunavir Sandoz/Cobicis­tat die

Plasmakonzentra­tionen von Methadon erhöhen (siehe Fachinformation von Cobicistat).

Es ist keine Dosisanpassung von Methadon erforderlich, wenn eine gemeinsame Gabe mit geboostertem Darunavir Sandoz begonnen wird. Dennoch kann bei gemeinsamer Anwendung über einen längeren Zeitraum eine Anpassung der Methadondosis notwendig sein. Da bei einigen Patienten eine Dosisanpassung erforderlich sein kann, wird bei der Erhaltungstherapie eine klinische Überwachung empfohlen.

Buprenorphin/Naloxo n

8/2 mg-16/4 mg

einmal täglich

Buprenorphin AUC j 11 % Buprenorphin Cmin ^ Buprenorphin Cmax j 8 % Norbuprenorphin AUC $ 46 % Norbuprenorphin Cmin $ 71 % Norbuprenorphin Cmax $ 36 % Naloxon AuC ^ Naloxon Cmin ND

Die klinische Relevanz der Erhöhung der pharmakokinetischen Parameter bei Norbuprenorphin wurde bisher nicht nachgewiesen. Eine Dosisanpassung für Buprenorphin bei gleichzeitiger Anwendung von geboostertem

Naloxon Cmax ^

Darunavir Sandoz dürfte nicht erforderlich sein, es wird jedoch eine sorgfältige klinische Beobachtung auf Zeichen einer Opiattoxizität empfohlen.

Fentanyl Oxycodon Tramadol

Basierend auf theoretischen Überlegungen kann geboostertes Darunavir Sandoz die

Plasmakonzentra­tionen dieser Analgetika erhöhen (CYP2D6– und/oder CYP3A-Inhibition).

Bei der Anwendung von Darunavir Sandoz und niedrig dosiertem Ritonavir zusammen mit diesen Analgetika wird eine klinische Überwachung empfohlen.

ESTROGENHALTIGE KONTRAZEPTIVA

Drospirenon Ethinylestradiol (3 mg/0,02 mg einmal täglich)

Ethinylestradiol Norethisteron 35 pg/1 mg einmal täglich

Drospirenon AUC $ 58%€ Drospirenon Cmin ND€ Drospirenon Cmax $ 15%€ Ethinylestradiol aUc | 30%€ Ethinylestradiol Cmin ND€ Ethinylestradiol Cmax | 14%€ € mit Darunavir/Cobi­cistat

Ethinylestradiol AUC | 44 %ß Ethinylestradiol Cmin | 62 % ß Ehinylestradiol Cmax | 32 % ß Norethisteron AuC | 14 % ß Norethisteron Cmin | 30 % ß Norethisteron Cmax ^ ß ßmit Darunavir/Ritonavir

Bei gleichzeitiger Anwendung von Darunavir Sandoz mit einem drospirenonhaltigen Produkt wird aufgrund des möglichen Risikos einer Hyperkaliämie eine klinische Überwachung empfohlen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von estrogenhaltigen Kontrazeptiva und geboostertem Darunavir Sandoz sind alternative oder zusätzliche Methoden der Empfängnisverhütung zu empfehlen. Patienten, die Estrogene als Hormonersatzthe­rapie anwenden, sind klinisch auf Anzeichen eines Estrogenmangels zu überwachen.

OPIOIDANTAGONIST

EN

Naloxegol

Nicht untersucht.

Die gleichzeitige Verabreichung von geboostertem Darunavir und Naloxegol ist kontraindiziert.

PHOSPHODIESTERASE, TYP-5– (PDE-5-) HEMMER

Zur Behandlung der erektilen Dysfunktion Avanafil

Sildenafil

Tadalafil

Vardenafil

In einer Interaktionsstudie #, ergaben sich vergleichbare Sildenafil-Verfügbarkeiten bei einer Einzeldosis von 100 mg Sildenafil allein und einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil mit gleichzeitiger Anwendung von Darunavir Sandoz und niedrig dosiertem Ritonavir.

Die Kombination von Avanafil und geboostertem Darunavir Sandoz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die gleichzeitige Anwendung von anderen PDE-5-Hemmern zur Behandlung der erektilen Dysfunktion und geboostertem Darunavir Sandoz muss mit Vorsicht erfolgen. Ist eine gleichzeitige Anwendung von Sildenafil, Vardenafil oder Tadalafil und geboostertem Darunavir Sandoz indiziert, so empfiehlt sich für Sildenafil eine Einzeldosis von höchstens 25 mg in 48 Stunden, für Vardenafil eine Einzeldosis von höchstens 2,5

mg in 72 Std. und für Tadalafil eine Einzeldosis von höchstens 10 mg in 72 Std.

Zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie Sildenafil Tadalafil

Nicht untersucht. Bei gleichzeitiger Anwendung von Sildenafil oder Tadalafil zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie und geboostertem Darunavir Sandoz kann die Plasmakonzentration von Sildenafil oder Tadalafil ansteigen.

(CYP3A-Inhibition)

Eine sichere und wirksame Dosis von Sildenafil zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie zusammen mit geboostertem Darunavir Sandoz wurde nicht ermittelt. Es gibt ein erhöhtes Potential für sildenafilasso­ziierte Nebenwirkungen (einschließlich Sehstörungen, Hypotonie, verlängerte Erektion und Synkope). Daher ist eine gemeinsame Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz und Sildenafil zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Eine gemeinsame Anwendung von Tadalafil zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie und geboostertem Darunavir Sandoz wird nicht empfohlen.

PROTONENPUMPEN-INHIBITOREN

Omeprazol

20 mg einmal täglich

# Darunavir AUC ^

# Darunavir Cmin ^

# Darunavir Cmax ^

Geboostertes Darunavir Sandoz kann gleichzeitig mit Protonenpumpen­hemmern ohne Dosisanpassungen angewendet werden.

SEDATIVA/HYPNO­TIKA

Buspiron Clorazepat Diazepam Estazolam Flurazepam Midazolam (parenteral) Zolpidem

Midazolam (oral) Triazolam

Nicht untersucht. Sedativa/ Hypnotika werden weitgehend über CYP3A metabolisiert. Die gemeinsame Anwendung mit geboostertem Darunavir Sandoz

kann zu einem beträchtlichen Konzentration­sanstieg dieser Arzneimittel führen.

Die gleichzeitige Anwendung von parenteral verabreichtem Midazolam mit geboostertem Darunavir Sandoz kann zu einem beträchtlichen

Konzentration­sanstieg dieses Benzodiazepins führen.

Daten zur gleichzeitigen Anwendung von parenteralem Midazolam und anderen Proteaseinhibitoren

Bei gleichzeitiger Anwendung von geboostertem Darunavir Sandoz mit diesen Sedativa/ Hypnotika wird eine klinische Überwachung empfohlen, und eine Dosisreduktion der Sedativa/ Hypnotika muss in Betracht gezogen werden.

Wenn geboostertes Darunavir Sandoz zusammen mit parenteral verabreichtem Midazolam angewendet wird, muss dies in einer intensivmedizi­nischen oder vergleichbaren Einrichtung, die eine lückenlose klinische Überwachung und adäquate medizinische Betreuung im Falle von Atemdepression und/oder überlanger Sedierung sicherstellt, erfolgen. Eine Dosisanpassung für Midazolam muss erwogen werden, insbesondere, wenn mehr als einem Einzeldosis Midazolam verabreicht wird.

weisen auf einen möglichen drei- bis vierfachen Anstieg der

Midazolam-Plasmaspiegel hin.

Die gleichzeitige Anwendung von Triazolam oder oral eingenommenem Midazolam und geboostertem Darunavir Sandoz ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

BEHANDLUNG EINER

FRÜHZEITIGEN EJAKULATION

Dapoxetim

Nicht untersucht.

Gleichzeitige Verabreichung von geboostertem Darunavir mit Dapoxetin ist kontraindiziert.

UROLOGIKA

Fesoterodin, Solifenacin

Nicht untersucht.

Anwendung mit Vorsicht. Überwachung auf durch Fesoterodin oder Solifenacin verursachte Nebenwirkungen. Eine Dodisreduktion von Fesoterodin oder Solifenacin kann notwendig sein.

# Die Studien wurde mit niedrigeren Dosen Darunavir als empfohlen oder mit einem anderen Dosierungsregime durchgeführt (siehe Abschnitt 4.2).

t Die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von Darunavir Sandoz mit 100 mg Ritonavir und anderen HIV-PIs (z.B. [Fos]amprenavir und Tipranavir) sind bei HIV-Patienten nicht erwiesen. Entsprechend den derzeitigen Therapierichtlinien wird im Allgemeinen eine Zweifach-Therapie mit Proteaseinhibitoren nicht empfohlen.

t Die Studie wurde mit Tenofovirdiso­proxilfumarat 300 mg einmal täglich durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Wenn über die Anwendung von antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung einer HIV-Infektion bei Schwangeren und somit die Reduktion des Risikos einer vertikalen HIV-Übertragung auf das Neugeborene entschieden wird, müssen grundsätzlich die tierexperimentellen Daten sowie die klinische Erfahrung bei Schwangeren berücksichtigt werden.

Zur Auswirkung von Darunavir auf die Schwangerschaft beim Menschen existieren keine geeigneten, hinreichend kontrollierten Studien. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).

Darunavir Sandoz darf in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir bei Schwangeren nur dann angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.

Die Behandlung mit Darunavir/Cobi­cistat 800mg/150 mg während der Schwangerschaft führt zu einer geringen Darunavir-Exposition (siehe Abschnitt 5.2), was mit einem erhöhten Risiko des Therapieversagens und einem erhöhten Risiko der HIV-Übertragung auf das Kind verbunden sein kann. Deshalb soll während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Darunavir Sandoz/Cobicistat begonnen werden. Bei Frauen, die während der Behandlung mit Darunavir Sandoz /Cobicistat schwanger werden, soll ein Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime erfolgen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Darunavir in die Muttermilch übertritt. Studien an Ratten haben gezeigt, dass Darunavir in die Milch übertritt und bei hohen Dosierungen (1.000 mg/kg/Tag) zu toxischen Reaktionen führt. Sowohl wegen der Möglichkeit einer HIV-Übertragung als auch der Möglichkeit von Nebenwirkungen bei gestillten Kindern, müssen Mütter dazu angehalten werden, während einer Behandlung mit Darunavir Sandoz unter keinen Umständen zu stillen.

Fertilität

Humandaten über den Effekt von Darunavir auf die Fertilität liegen nicht vor. Bei Ratten hatte die Behandlung mit Darunavir keine Auswirkungen auf das Paarungsverhalten und die Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Darunavir Sandoz in Kombination mit Cobicistat oder Ritonavir hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Bei einigen Patienten wurde jedoch im Rahmen von Behandlungssche­mata, die Darunavir Sandoz zusammen mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir enthielten, über Benommenheit berichtet; dies ist in Bezug auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu berücksichtigen (siehe Abschnitt 4.8).

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Während des klinischen Entwicklungspro­gramms (N = 2.613 vorbehandelte Studienteilnehmer, die die Therapie mit Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich begonnen haben) trat bei 51,3 % der Studienteilnehmer mindestens eine Nebenwirkung auf. Die mittlere Gesamtbehandlun­gsdauer der Studienteilnehmer war 95,3 Wochen. Die am häufigsten in klinischen Studien und als Spontanberichte berichteten Nebenwirkungen sind Diarrhö, Übelkeit, Hautausschlag, Kopfschmerzen und Erbrechen. Die häufigsten schweren Nebenwirkungen sind akutes Nierenversagen, Myokardinfarkt, Immunrekonsti­tutionssyndrom, Thrombozytopenie, Osteonekrose, Diarrhö, Hepatitis und Pyrexie.

In der 96-Wochen-Analyse war das Sicherheitsprofil von Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich bei ART-naiven Studienteilnehmern ähnlich dem von Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich bei ART-vorbehandelten Studienteilnehmern mit Ausnahme der Übelkeit, die häufiger bei ART-naiven Studienteilnehmern beobachtet wurde. Dies trat in Form von leichter Übelkeit auf. In der 192-Wochen-Analyse bei ART-naiven Studienteilnehmern mit einer mittleren Behandlungsdauer von 162,5 Wochen mit Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich wurden keine neuen sicherheitsre­levanten Befunde identifiziert.

Während der klinischen Phase-III-Studie GS-US-216–130 mit Darunavir/Cobi­cistat (N = 313 ART-naive und ART-vorbehandelte Studienteilnehmer) trat bei 66,5 % der Studienteilnehmer mindestens eine Nebenwirkung auf. Die mittlere Gesamtbehandlun­gsdauer der Studienteilnehmer betrug 58,4 Wochen. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Diarrhö (28 %), Übelkeit (23 %) und Hautausschlag (16 %). Schwerwiegende Nebenwirkungen sind Diabetes mellitus, (Arzneimittel-) Überempfindlichke­it, Immunrekonsti­tutionssyndrom, Hautausschlag und Erbrechen.

Für Informationen zu Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen (SOC) und Häufigkeitska­tegorien aufgelistet. Innerhalb jeder Häufigkeitska­tegorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Die Häufigkeitska­tegorien sind wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten ( > 1/10.000 bis < 1/1.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Nebenwirkungen aus klinischen Studien und nach Markteinführung mit Darunavir/Rito­navir

MedDRA-Systemorganklasse Häufigkeitska­tegorie

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Herpes simplex

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie, Leukopenie

Selten

Eosinophile

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Immunrekonsti­tutionssyndrom, (Arzneimittel-) Überempfindlichkeit

Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich

Hypothyreose, TSH-Blutspiegel erhöht

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Häufig

Diabetes mellitus, Hypertriglyce­ridämie, Hypercholeste­rinämie, Hyperlipidämie

Gelegentlich

Gicht, Anorexie, verminderter Appetit,

Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Hyperglykämie, Insulinresistenz, vermindertes HDL, vermehrter Appetit, Polydipsie, Laktatdehydrogenase im Blut erhöht

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Schlaflosigkeit

Gelegentlich

Depression, Desorientiertheit, Angstzustände, Schlafstörungen, anomale Träume, Alpträume, verminderte Libido

Selten

Verwirrtheitszus­tände, Stimmungsverände­rung, Unruhe

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerz, periphere Neuropathie, Schwindel

Gelegentlich

Lethargie, Parästhesie, Hypästhesie, Dysgeusie, Aufmerksamkeit­sstörung, Einschränkung der Gedächtnisleistung, Schläfrigkeit

Selten

Synkope, Krampfanfall, Ageusie, Störungen des Schlafrhythmus

Augenerkrankungen

Gelegentlich

konjunktivale Hyperämie, trockenes Auge

Selten

Sehstörung

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Drehschwindel

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Myokardinfarkt, Angina pectoris, im Elektrokardiogramm verlängertes QT-Intervall, Tachykardie

Selten

akuter Myokardinfarkt, Sinusbradykardie, Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hypertonie, Erröten

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe, Husten, Epistaxis, Reizungen im Rachen

Selten

Rhinorrhö

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Diarrhö

Häufig

Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, erhöhte Amylase im Blut, Dyspepsie, aufgeblähter Bauch, Flatulenz

Gelegentlich

Pankreatitis, Gastritis, gastroösophageale Refluxkrankheit, aphtöse Stomatitis, Würgereiz, Mundtrockenheit, abdominelle Beschwerden, Obstipation, erhöhte Lipase, Aufstoßen, Empfindungsstörung im Mund

Selten

Stomatitis, Hämatemesis, Cheilitis, trockene Lippen, belegte Zunge

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig

Alaninaminotran­sferase erhöht

Gelegentlich

Hepatitis, zytolytische Hepatitis, Steatosis hepatis, Hepatomegalie, Transaminasen erhöht, Aspartatamino­transferase erhöht, Bilirubin im Blut erhöht, Alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Gammaglutamyl­transferase er­höht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hautausschlag (inklusive makulärer, makulopapulärer, papulärer, erythematöser und juckender Ausschlag), Pruritus

Gelegentlich

Angioödem, generalisierter Hautausschlag, allergische Dermatitis, Urtikaria, Ekzem, Erythem, Hyperhidrose, Nachtschweiß, Alopezie, Akne, trockene Haut, Nagelpigmentierung

Selten

DRESS, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Dermatitis, seborrhoische Dermatitis, Hautläsionen, Xerodermie

Nicht bekannt

Toxisch epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulose

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Gelegentlich

Myalgie, Osteonekrose, Muskelspasmen, Muskelschwäche, Arthralgie, Extremitätenschmer­zen, Osteoporose, erhöhte Kreatinphospho­kinase im Blut

Selten

muskuloskelettale Steifigkeit, Arthritis, Gelenksteifigkeit

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

akutes Nierenversagen, Nierenversagen, Nephrolithiasis, erhöhtes Kreatinin im Blut, Proteinurie, Bilirubinurie, Dysurie, Nykturie, Pollakisurie

Selten

verminderte renale Kreatinin-Clearance

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

erektile Dysfunktion, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Asthenie, Ermüdung (Fatigue)

Gelegentlich

Pyrexie, Thoraxschmerz, peripheres Ödem, allgemeines Unwohlsein, Hitzegefühl, Reizbarkeit, Schmerz

Selten

Schüttelfrost, anomales Gefühl, Xerosis

Beobachtete Nebenwirkungen aus klinischen Studien mit Darunavir/Cobi­cistat bei Erwachsenen

MedDRA-Systemorganklasse Häufigkeitska­tegorie

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Häufig

(Arzneimittel-) Überempfindlichkeit

Gelegentlich

Immunrekonsti­tutionssyndrom

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Häufig

Anorexie, Diabetes mellitus, Hypercholeste­rinämie, Hypertriglyce­ridämie, Hyperlipidämie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

abnormale Träume

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Kopfschmerz

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Diarrhö, Übelkeit

Häufig

Erbrechen, Bauchschmerzen, aufgeblähter Bauch, Dyspepsie, Flatulenz, Pankreasenzyme er­höht

Gelegentlich

akute Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig

Leberenzyme erhöht

Gelegentlich

Hepatitis*, zytolytische Hepatitis*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr häufig

Hautausschlag (inklusive makulärer, makulopapulärer, papulärer, erythematöser, juckender, generalisierter Ausschlag und allergische Dermatitis)

Häufig

Angioödem, Pruritus, Urtikaria

Selten

DRESS*, Stevens-Johnson-Syndrom*

Nicht bekannt

Toxisch epidermale Nekrolyse*, akute generalisierte exanthematische Pustulose*

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Myalgie

Gelegentlich

Osteonekrose*

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Gynäkomastie*

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Ermüdung (Fatigue)

Gelegentlich

Asthenie

Untersuchungen

Häufig

Serumkreatinin erhöht

* Diese Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobi­cistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobi­cistat erwartet werden können.

Beschreibung von ausgewählten Nebenwirkungen

Hautausschlag

In klinischen Studien war der Hautausschlag meist leicht bis mäßig ausgeprägt, trat oft innerhalb der ersten vier Wochen der Behandlung auf und klang bei gleichbleibender Dosierung ab. Im Fall von schweren Hautreaktionen siehe Warnhinweise in Abschnitt 4.4. In einer einarmigen Studie, die Darunavir 800 mg einmal täglich in Kombination mit 150 mg Cobicistat einmal täglich und anderen antiretroviralen Arzneimitteln untersucht hat, brachen 2,2 % der Patienten die Behandlung wegen Hautausschlag ab.

Während des klinischen Entwicklungspro­gramms von Raltegravir für ART-vorbehandelte Patienten trat – ungeachtet der Kausalität – Hautausschlag unter Therapieregimen mit Darunavir/Ritonavir + Raltegravir häufiger auf als unter Darunavir/Ritonavir ohne Raltegravir oder Raltegravir ohne Darunavir/Rito­navir. Hautausschlag, der von den Prüfärzten als arzneimittelbedingt eingestuft wurde, trat jedoch mit ähnlicher Häufigkeit auf. Die Expositionsad­justierten Raten für das Auftreten von Hautausschlag (jeglicher Kausalität) lagen bei 10,9; 4,2 bzw. 3,8 pro 100 Patientenjahren (PYR), und von arzneimittelbe­dingtem Hautausschlag bei 2,4; 1,1 bzw. 2,3 pro 100 PYR. Diese in klinischen Studien beobachteten Hautausschläge waren vom Schweregrad leicht bis mäßig und führten nicht zum Therapieabbruch (siehe Abschnitt 4.4).

Metabolische Parameter

Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Muskuloskelettale Störungen

Bei der Anwendung von Proteasehemmern, insbesondere in Kombination mit NRTIs, wurden erhöhte CPK-Werte, Myalgie, Myositis und in seltenen Fällen Rhabdomyolyse berichtet.

Über Fälle von Osteonekrose, insbesondere bei Patienten mit den allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeit-Exposition gegenüber einer antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (CART) wurde berichtet. Die Häufigkeit ist nicht bekannt (siehe Abschnitt 4.4).

Immunrekonsti­tutionssyndrom

Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerwiegender Immunschwäche zu Beginn der antiretroviralen Kombinationsthe­rapie (CART) kann eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entstehen. Es liegen auch Berichte über Autoimmunerkran­kungen (wie z. B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) vor; allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten (siehe Abschnitt 4.4).

Blutungen bei Hämophilie-Patienten

Es gab Berichte über erhöhte Spontanblutungen bei Hämophilie-Patienten, die antiretrovirale Proteasehemmer erhielten (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Die Beurteilung der Sicherheit von Darunavir mit Ritonavir bei pädiatrischen Patienten basiert auf der 48-Wochen-Analyse von Sicherheitsdaten dreier Phase-II-Studien. Die folgenden Patientenpopu­lationen wurden evaluiert (siehe Abschnitt 5.1):

– 80 ART-vorbehandelte HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 6 und 17 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 20 kg, die Darunavir Filmtabletten zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir zweimal täglich in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten.

– 21 ART-vorbehandelte HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 3 bis < 6 Jahren und mit einem Körpergewicht von 10 kg bis < 20 kg (16 Teilnehmer von 15 kg bis < 20 kg), die Darunavir Suspension zum Einnehmen zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir zweimal täglich in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten.

– 12 ART-naive HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 12 und 17 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht, die Darunavir Filmtabletten zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir einmal täglich in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten (siehe Abschnitt 5.1).

Allgemein war das Sicherheitsprofil bei diesen pädiatrischen Patienten vergleichbar mit dem der Erwachsenenpo­pulation.

Die Beurteilung der Sicherheit von Darunavir Sandoz mit Cobicistat bei pädiatrischen Patienten wurde bei Jugendlichen im Alter zwischen 12 bis unter 18 Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg im Rahmen der klinischen Studie GS-US-216–0128 (therapieerfahren, virologisch supprimiert, N=7) untersucht. Die Analyse von Sicherheitsdaten dieser Studie bei jugendlichen Patienten ergab keine neuen Sicherheitsbedenken im Vergleich zum bekannten Sicherheitsprofil von Darunavir und Cobicistat bei erwachsenen Patienten.

Sonstige spezielle Patientengruppen

Patienten mit gleichzeitiger Hepatitis-B- und/oder Hepatitis-C-Virusinfektion

Unter den 1.968 antiretro­viral vorbehandelten Patienten, die Darunavir zusammen mit Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich erhielten, hatten 236 Patienten eine Koinfektion mit Hepatitis B oder C. Bei koinfizierten Patienten war die Wahrscheinlichkeit, zu Beginn und während der Behandlung erhöhte Werte der Leber-Transaminasen zu haben bzw. zu bekommen, größer als bei Patienten ohne chronische virale Hepatitis (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Zu einer akuten Überdosierung von Darunavir zusammen Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir beim Menschen liegen nur begrenzte Erfahrungswerte vor. Einzeldosen von bis zu 3.200 mg Darunavir als orale Lösung allein und bis zu 1.600 mg Darunavir in Tablettenform kombiniert mit Ritonavir wurden an gesunden Freiwilligen angewendet, ohne dass unerwünschte Symptome auftraten.

Für eine Überdosierung mit Darunavir Sandoz gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung einer Überdosierung mit Darunavir Sandoz besteht in allgemeinen unterstützenden Maßnahmen, wie z. B. Überwachung der Vitalzeichen und Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Aufgrund der hohen Proteinbindung von Darunavir erscheint eine Dialyse in Bezug auf eine signifikante Entfernung des Wirkstoffs wenig hilfreich.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung, Proteasehemmer, ATC-Code: J05AE10.

Wirkmechanismus

Darunavir inhibiert die Dimerisation und die katalytische Aktivität der HIV-1-Protease (K D -Wert von 4,5 × 10–12 M). Es hemmt selektiv die Spaltung HIV-kodierter Gag-Pol-Polyproteine in virusinfizierten Zellen und verhindert dadurch die Bildung reifer infektiöser Viruspartikel.

Antivirale Aktivität in vitro

Darunavir zeigt eine Wirkung gegen Laborstämme und klinische Isolate von HIV-1 sowie Laborstämme von HIV-2 bei akut infizierten T-Zell-Linien, menschlichen mononukleären Zellen aus dem peripheren Blut und menschlichen Monozyten/Makrop­hagen mit medianen EC50-Werten im Bereich von 1,2 bis 8,5 nM (0,7 – 5,0 ng/ml). Darunavir zeigt in vitro eine antivirale Wirkung gegen ein breites Spektrum von primären Isolaten der HIV-1-Gruppen M (A, B, C, D, E, F, G) und O mit EC50-Werten im Bereich von < 0,1 bis 4,3 nM.

Diese EC50-Werte liegen weit unter dem Konzentration­sbereich von 87 uM bis > 100 uM für eine 50-prozentige Zelltoxizität.

Resistenz

Die In-vitro -Selektion von Darunavir-resistenten Viren vom Wildtyp HIV-1 dauerte sehr lange (> 3 Jahre). Die selektierten Viren waren bei Darunavir-Konzentrationen oberhalb von 400 nM nicht wachstumsfähig. Viren, die unter diesen Bedingungen selektiert wurden und eine verminderte Empfindlichkeit gegen Darunavir aufwiesen (Bereich: 23– bis 50-fach), hatten 2 bis 4 Aminosäure-Substitutionen im Protease-Gen. Die verminderte Empfindlichkeit der im Selektionsexpe­riment aufgetretenen Viren gegen Darunavir kann nicht durch das Auftreten dieser Proteasemutationen erklärt werden.

Die Daten aus klinischen Studien bei ART-vorbehandelten Patienten (TITAN-Studie und gepoolte Analyse der POWER 1-, 2– und 3– und DUET 1– und 2-Studien) zeigten, dass das virologische Ansprechen auf Darunavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir vermindert war, wenn 3 oder mehr Darunavir-RAMs (V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54L oder M, T74P, L76V, I84V und L89V) bei Studienbeginn vorhanden waren oder sich diese Mutationen während der Behandlung entwickelten.

Eine Veränderung der Empfindlichkeit gegenüber Darunavir im Vergleich zu Baseline (Anstieg der EC50, fold change = FC) war mit einem verminderten virologischen Ansprechen assoziiert. Als unterer und oberer klinischer Cut-off wurden 10 und 40 identifiziert. Isolate mit einer Baseline-FC <10 sind empfindlich; Isolate mit FC >10 bis 40 haben eine verminderte Empfindlichkeit; Isolate mit FC > 40 sind resistent (siehe Klinische Ergebnisse).

Virusisolate von Patienten mit virologischem Versagen aufgrund eines Rebounds unter Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich, die zu Studienbeginn gegen Tipranavir empfindlich waren, blieben in den allermeisten Fällen auch nach der Behandlung gegenüber Tipranavir empfindlich.

Die niedrigste Resistenzrate der Hl-Viren wird bei ART-naiven Patienten beobachtet, die zum ersten Mal mit Darunavir in Kombination mit anderen ART behandelt werden.

Die folgende Tabelle zeigt die Entstehung von HIV-1-Protease-Mutationen und den Verlust der Empfindlichkeit gegenüber PIs bei virologischen Versagern am Endpunkt der ARTEMIS -, ODIN – und TITAN -Studien.

ARTEMIS

Woche 192

ODIN Woche 48

TITAN

Woche 48

Darunavir/ Ritonavir 800/100 mg einmal täglich N=343

Darunavir/ Ritonavir 800/100 mg einmal täglich N=294

Darunavir/ Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich N=296

Darunavir/ Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich N=298

Absolute Anzahl der virologischen Versagena, n (%)

Rebound Viruslast nie supprimiert

55 (16,0 %)

39 (11,4 %)

16 (4,7 %)

65 (22,1 %)

11 (3,7 %)

54 (18,4 %)

54 (18,2 %)

11 (3,7 %)

43 (14,5 %)

31 (10,4 %)

16 (5,4 %)

15 (5,0 %)

Anzahl der Studienteilnehmer mit virol Endpunkt-Genotypen, die am Endpun

ogischem Versag kt Mutationenb ent

en und gepaarten Studienbeginn/ wickeln, n/N

Primäre (majore) PI-Mutationen

PI RAMs

0/43

4/43

1/60

7/60

0/42

4/42

6/28

10/28

Anzahl der Studiente Endpunkt-Genotypen Vergleich zu Studien

ilnehmer mit virol , die einen Verlu beginn zeigen, n/

ogischem Versagen und gepaarten Studienbeginn/ t der Empfindlichkeit gegen PIs am Endpunkt im

N

PI

Darunavir Amprenavir Atazanavir Indinavir Lopinavir Saquinavir Tipranavir

0/39

0/39

0/39

0/39

0/39

0/39

0/39

1/58 1/58 2/56 2/57 1/58 0/56 0/58

0/41

0/40

0/40

0/40

0/40

0/40

0/41

3/26 0/22 0/22 1/24 0/23 1/22 1/25

a TLOVR: nicht-virologisches Versagen zensierter Algorithmus basierend auf HIV-1 RNA

< 50 Kopien/ml, außer für TITAN (HIV-1 RNA < 400 Kopien/ml) b IAS-USA-Liste

Niedrige Resistenzraten des HIV-1-Virus wurden bei ART-naiven Patienten beobachtet, die zum ersten Mal mit Darunavir/Cobi­cistat einmal täglich in Kombination mit anderen ART behandelt werden und bei ART-vorbehandelten Patienten ohne Darunavir-RAMs, die Darunavir/Cobi­cistat in Kombination mit anderen ART erhalten haben. Die folgende Tabelle zeigt die Entstehung von HIV-1-Protease-Mutationen und Resistenzen gegenüber HIV-PIs bei virologischen Versagern am Endpunkt der Studie GS-US-216–130.

GS-US-216–130

Woche 48

ART-naiv Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich N=295

ART-vorbehandelt Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich N=18

Anzahl der Studienteilnehmer mit virologischem Versagena und Genotyp-Daten, die am Endpunkt Mutationenb entwickeln, n/N

Primäre (große) PI-Mutationen PI-RAMs

0/8

2/8

1/7

1/7

Anzahl der Studienteilnehmer m Resistenzen gegenüber Pis am

it virologischem Versagena und Phänotyp-Daten, die Endpunkt zeigenc, n/N

HIV-PI Darunavir Amprenavir Atazanavir Indinavir Lopinavir Saquinavir Tipranavir

0/8

0/8

0/8

0/8

0/8

0/8

0/8

0/7

0/7

0/7

0/7

0/7

0/7

0/7

a virologisches Versagen war definiert als: niemals unterdrückt: bestätigte Verminderung der HIV-1-RNA gegenüber Baseline < 1 log10 und > 50 Kopien/ml in Woche 8; Rebound: HIV-1-RNA < 50 Kopien/ml gefolgt von einer bestätigten HIV-1-RNA bis > 400 Kopien/ml oder einer bestätigten Steigerung um > 1 log10 der HIV-1-RNA gegenüber dem Nadir;

Abbruch der Therapie mit einer HIV-1-RNA > 400 Kopien/ml beim “last visit” b IAS-USA-Liste

c In GS-US-216–130 war der Baseline-Phänotyp nicht verfügbar

Kreuzresistenz

Die Darunavir-FC lag unterhalb 10 bei 90 % von 3.309 klinischen Isolaten mit Resistenz gegenüber Amprenavir, Atazanavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir und/oder Tipranavir; dies zeigt, dass Viren mit einer Resistenz gegen die meisten PIs gegenüber Darunavir empfindlich bleiben.

Bei den Fällen von virologischem Versagen in der ARTEMIS -Studie wurden keine Kreuzresistenzen mit anderen PIs beobachtet. Bei den Fällen von virologischem Versagen in der GS-US-216–130-Studie wurden keine Kreuzresistenzen mit anderen HIV-PIs beobachtet.

Klinische Ergebnisse

Der Effekt der pharmakokinetischen Verstärkung von Cobicistat auf Darunavir wurde in einer Phase-I-Studie an gesunden Studienteilnehmern untersucht, die 800 mg Darunavir entweder mit 150 mg Cobicistat oder 100 mg Ritonavir einmal täglich erhielten. Die pharmakokinetischen Parameter im Steady-State von Darunavir waren für Cobicistat-geboostertes und Ritonavir-geboostertes Darunavir vergleichbar. Für Informationen zu Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Erwachsene Patienten

Wirksamkeit von Darunavir 800 mg einmal täglich zusammen mit 150 mg Cobicistat einmal täglich bei ART-naiven und ART-vorbehandelten Patienten

GS-US-216–130 ist eine einarmige, offene, Phase-III-Studie, die die Pharmakokinetik, Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Darunavir mit Cobicistat bei 313 HIV-1-infizierten erwachsenen Patienten (295 ART-naiv und 18 ART-vorbehandelt) untersucht. Diese Patienten erhielten Darunavir 800 mg einmal täglich in Kombination mit Cobicistat 150 mg einmal täglich mit einem vom Prüfarzt festgelegten Basisregime bestehend aus 2 aktiven NRTIs.

HIV-1-infizierte Patienten, die geeignet für die Studie waren, hatten einen Genotyp, der keine Darunavir-RAMs und eine Plasma-HIV-1-RNA > 1.000 Kopien/ml zeigte. Die folgende Tabelle zeigt die Wirksamkeitsdaten der Woche-48-Analyse der GS-US-216–130-Studie:

GS-US-216–130

Behandlungserfolg in Woche 48

ART-naiv Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich + OBR N = 295

ART-vorbehandelt Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich + OBR N = 18

Alle Studienteilnehmer Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich + OBR N = 313

HIV-1 RNA

< 50 Kopien/mla

245 (83,1 %)

8 (44,4 %)

253 (80,8 %)

Mittlere Veränderung der HIV-1-RNA gegenüber Baseline (log10 Kopien/ml)

–3,01

–2,39

–2,97

CD4±Zellzahl:

Mittlere Veränderung gegenüber Baselineb

+174

+102

+170

a Bewertungen nach dem TLOVR-Algorithmus

b „Last Observation Carried Forward“-Bewertung

Wirksamkeit von Darunavir 800 mg einmal täglich zusammen mit 100 mg Ritonavir einmal täglich bei ART-naiven Patienten

Der Nachweis der Wirksamkeit von Darunavir/Ritonavir 800mg/100 mg einmal täglich basiert auf den Analysen der 192-Wochen-Daten der randomisierten, kontrollierten, offenen Phase-III-Studie ARTEMIS bei antiretroviral nicht vorbehandelten HIV-1-infizierten Patienten, in der Darunavir/Ritonavir 800mg/100 mg einmal täglich mit Lopinavir/Ritonavir 800mg/200 mg pro Tag (als zweimal tägliches Regime oder als einmal tägliches Regime gegeben) verglichen wurde. In beiden Armen wurde zusätzlich eine feste Kombination aus Tenofovir Disoproxilfumarat 300 mg einmal täglich und Emtricitabin 200 mg einmal täglich angewendet.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Daten zur Wirksamkeit der 48-Wochen-und 96-Wochen-Analyse der ARTEMIS -Studie:

ARTEMIS

Woche 48a

Woche 96b

Behandlungserfolg

Darunavir/ Ritonavir 800/100 mg einmal täglich N=343

Lopinavir/ Ritonavir 800/200 mg pro Tag N=346

Behandlungsunter-schied

(95% Konfidenzintervall der Differenz)

Darunavir / Ritonavir 800/100 mg einmal täglich N=343

Lopinavir/ Ritonavir 800/200 mg pro Tag N=346

Behandlungsunter-schied

(95% Konfidenzintervall der Differenz)

HIV-1-RNA

83,7 %

78,3 %

5,3 %

79,0 %

70,8 %

8,2 %

< 50 Kopien/mlc Alle Patienten

(287)

(271)

(-0,5; 11,2)d

(271)

(245)

(1,7; 14,7)d

Mit Baseline

85,8 %

84,5 %

1,3 %

80,5 %

75,2 %

5,3 %

HIV-RNA < 100.000

(194/226)

(191/226)

(-5,2; 7,9)d

(182/226)

(170/226)

(-2,3; 13,0)d

Mit Baseline

79,5 %

66,7 %

12,8 %

76,1 %

62,5 %

13,6 %

HIV-RNA > 100.000

(93/117)

(80/120)

(1,6; 24,1)d

(89/117)

(75/120)

(1,9; 25,3)d

Mit Baseline

79,4 %

70,3 %

9,2 %

78,7 %

64,9 %

13,9 %

CD4±Zellzahl

(112/141)

(104/148)

(-0,8; 19,2)d

(111/141)

(96/148)

(3,5; 24,2)d

< 200

Mit Baseline

86,6 %

84,3 %

2,3 %

79,2 %

75,3 %

4,0 %

CD4±Zellzahl > 200

(175/202)

(167/198)

(-4,6; 9,2)d

(160/202)

(149/198)

(-4,3; 12,2)d

Mittlere CD4±Zellzahl: Veränderung gegenüber Baseline (x106/l)e

137

141

171

188

a Daten basierend auf Analysen in Woche 48

b Daten basierend auf Analysen in Woche 96

c Bewertungen nach dem TLOVR-Algorithmus

d Basierend auf einer normalen Annäherung der Differenz in % der Therapieantwort

e Non-completer wird als „Versager“ gewertet: Für Patienten mit vorzeitigem Studienabbruch wird eine Veränderung = 0 angesetzt

In der 48-Wochen-Analyse wurde die Nicht-Unterlegenheit der Darunavir/Ritonavir-Behandlung bezüglich des virologischen Ansprechens, definiert als der prozentuale Anteil der Patienten mit einem HIV-1-RNA-Wert < 50 Kopien/ml im Plasma, für beide Populationen, „Intent-To-Treat“- (ITT) und „On Protocol“-(OP), nachgewiesen (bezogen auf die vordefinierte Nicht-Unterlegenheits-Grenze von 12 %). Diese Ergebnisse wurden durch die Analyse der Daten aus der 96-Wochen-Behandlung der ARTEMIS -Studie bestätigt. Diese Ergebnisse wurden in der ARTEMIS -Studie über 192 Wochen der Behandlung aufrechterhalten.

Wirksamkeit von Darunavir 800 mg einmal täglich zusammen mit 100 mg Ritonavir einmal täglich bei ART-vorbehandelten Patienten

ODIN ist eine randomisierte, offene Phase-III-Studie, die Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich mit Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich bei ART-vorbehandelten HIV-1-infizierten Patienten mit HIV-1 RNA > 1.000 Kopien/ml vergleicht, bei denen in der Genotypisierung zum Zeitpunkt des Screenings keine Darunavir-RAMs (z.B. V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V, L89V) und HIV-1 RNA > 1.000 Kopien/ml nachgewiesen wurden.

Die Wirksamkeitsanalyse basiert auf einer Behandlung über 48 Wochen (siehe Tabelle unten). Beide Arme wendeten eine optimierte Basistherapie (OBR) von > 2 NRTIs an.

ODIN

Behandlungserfolg

Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich + OBR N=294

Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich + OBR

N=296

Behandlungsun­terschied (95 % Konfidenzintervall der Differenz)

HIV-1 RNA

72,1 % (212)

70,9 % (210)

1,2 % (-6,1; 8,5)b

< 50 Kopien/mla Baseline HIV-1 RNA (Kopien/ml)

< 100.000

> 100.000

77,6 % (198/255)

35,9 % (14/39)

73,2 % (194/265)

51,6 % (16/31)

4,4 % (-3,0; 11,9) –15,7 % (-39,2; 7,7)

Baseline CD4+ Zellzahl (x 106/l) > 100 < 100 HIV-1-Stamm Typ B Typ AE Typ C Anderec

75,1 % (184/245)

57,1 % (28/49)

70,4 % (126/179)

90,5 % (38/42)

72,7 % (32/44)

55,2 % (16/29)

72,5 % (187/258)

60,5 % (23/38)

64,3 % (128/199)

91,2 % (31/34)

78,8 % (26/33)

83,3 % (25/30)

2,6 % (-5,1; 10,3) –3,4 % (-24,5; 17,8)

6,1 % (-3,4; 15,6)

– 0,7 % (-14,0; 12,6)

– 6,1 % (-2,6; 13,7)

– 28,2 % (-51,0; –5,3)

CD4±Zellzahl:

Mittlere Veränderung gegenüber Baseline (x 106/l)e

108

112

–5d (-25; 16)

a Bewertungen nach dem TLOVR-Algorithmus

b Basierend auf einer normalen Annäherung der Differenz in % der Therapieantwort

c Stamm A1, D, F1, G, K, CRF02_AG, CRF12_BF, und CRF06_CPX

d Differenz der Mittelwerte

e „Last Observation Carried Forward“-Bewertung

In Woche 48 wurde gezeigt, dass das virologische Ansprechen, definiert als der prozentuale Anteil der Patienten mit einem HIV-1-RNA-Wert < 50 Kopien/ml im Plasma von Darunavir/Ritonavir 800mg/100 mg einmal täglich verglichen mit Darunavir/Ritonavir 600mg/100 mg zweimal täglich sowohl für die ITT- als auch die OP-Populationen nicht unterlegen war (bezogen auf die vordefinierte Nicht-Unterlegenheits-Grenze von 12 %).

Darunavir/Ritonavir 800mg/100 mg einmal täglich darf bei ART-vorbehandelten Patienten mit einer oder mehreren Darunavir-Resistenz-assoziierten Mutationen (DRV-RAMs) oder > 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml oder eine CD4±Zellzahl von < 100 × 106 Zellen/l nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2 und 4.4). Es stehen für Patienten mit anderen HIV-1-Stämmen als B nur eingeschränkt Daten zur Verfügung.

Kinder und Jugendliche

ART-naive pädiatrische Patienten von 12 bis < 18 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht

DIONE ist eine offene Phase-II-Studie, in der die Pharmakokinetik, Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Darunavir mit niedrig dosiertem Ritonavir bei 12 ART-naiven HIV-1-infizierten pädiatrischen Patienten von 12 bis unter 18 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht evaluiert wurde. Diese Patienten erhielten Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen. Das virologische Ansprechen wurde als eine Abnahme der Plasma HIV-1-RNA-Viruslast von mindestens 1,0 log10 versus Baseline definiert.

DIONE

Behandlungserfolg in Woche 48

Darunavir/Ritonavir

N=12

HIV-1-RNA < 50 Kopien/mla

83,3 % (10)

CD4+ prozentuale Veränderung gegenüber Baselineb

14

CD4±Zellzahl: mittlere Veränderung gegenüber Baselineb

221

> 1,0 log10 Abnahme der Plasma-Viruslast gegenüber Baseline

100 %

a Bewertungen nach dem TLOVR-Algorithmus

b Non-completer wird als „Versager“ gewertet: Für Patienten mit vorzeitigem Studienabbruch wird eine

Veränderung = 0 angesetzt.

Wirksamkeit von Darunavir Sandoz mit Cobicistat bei pädiatrischen Patienten In der offenen Phase-II/III-Studie GS-US-216–0128 wurden die Wirksamkeit, Sicherheit und Pharmakokinetik von Darunavir 800 mg und Cobicistat 150 mg (als separate Tabletten angewendet) und mindestens 2 NRTIs bei 7 HIV-1-infizierten, therapieerfahrenen, virologisch supprimierten Jugendlichen mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg untersucht. Die Patienten erhielten ein stabiles antiretrovirales Dosierungsschema (mindestens 3 Monate lang), bestehend aus Darunavir in Kombination mit Ritonavir und 2 NRTIs. Sie wurden von Ritonavir auf Cobicistat 150 mg einmal täglich umgestellt und setzten die Behandlung mit Darunavir (N=7) und 2 NRTIs fort.

Virologischer Behandlungserfolg bei ART-vorbehandelten, virologisch supprimierten Jugendlichen in Woche 48

GS-US-216–0128

Behandlungserfolg in Woche 48

Darunavir/Cobi­cistat + mindestens 2 NRTIs (N=7)

HIV-1-RNA < 50 Kopien/ml nach SnapshotAlgorithmus gemäß FDA-Empfehlung

85.7% (6)

CD4+ Prozentuale mediane Veränderung gegenüber Baselinea

–6.1%

CD4±Zellzahl: Mediane Veränderung gegenüber Baselinea

–342 Zellen/mm3

a Keine Bewertung (beobachtete Daten).

Schwangerschaft und postpartale Phase

In einer klinischen Studie mit 36 Schwangeren (18 in jedem Arm) wurde während des zweiten und dritten Trimenons sowie in der postpartalen Phase die Einnahme von Darunavir/Ritonavir (600/100 mg zweimal täglich oder 800/100 mg einmal täglich) in Kombination mit einem Basisregime untersucht. Das virologische Ansprechen wurde während der Studiendauer in beiden Armen erfasst. Bei den Kindern der 31 Studienteil­nehmerinnen, die bis zur Geburt die antiretrovirale Therapie fortführten, traten keine Mutter-Kind-Transmissionen auf. Es wurden keine neuen klinisch relevanten Sicherheitsaspekte im Vergleich zum bekannten Sicherheitsprofil von Darunavir/Ritonavir bei HIV-1-infizierten Erwachsenen gefunden (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.2).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Darunavir mit gleichzeitiger Einnahme von Cobicistat oder Ritonavir wurden an gesunden erwachsenen Freiwilligen sowie an HIV-infizierten Patienten untersucht. Die Darunavir-Exposition war bei den HIV-infizierten Patienten höher als bei den gesunden Studienteilnehmern. Die höhere Darunavir-Exposition bei HIV-infizierten Patienten im Vergleich zu gesunden Studienteilnehmern erklärt sich möglicherweise durch die höheren Konzentrationen von a1-saurem Glykoprotein (AAG) bei HIV-Infizierten, welche zu einer stärkeren Anbindung von Darunavir an Plasma-AAG und somit zu höheren Plasmakonzentra­tionen führen.

Darunavir wird hauptsächlich über CYP3A metabolisiert. Cobicistat und Ritonavir hemmen CYP3A, was zu einem beträchtlichen Anstieg der Darunavir-Plasmakonzentra­tion führt.

Für Informationen zu pharmakokinetischen Eigenschaften von Cobicistat, siehe Fachinformation von Cobicistat.

Resorption

Darunavir wurde bei oraler Anwendung rasch resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration von Darunavir wird in Gegenwart von niedrig dosiertem Ritonavir im Allgemeinen innerhalb von 2,5 – 4,0 Stunden erreicht.

Die absolute orale Bioverfügbarkeit bei alleiniger Anwendung einer Einzeldosis von 600 mg Darunavir betrug ca. 37 % und stieg durch die Gabe von 100 mg Ritonavir zweimal täglich auf 82 % an. Die allgemeine pharmakokinetische Verstärkungswirkung von Ritonavir zeigte sich in einer ca. 14-fachen Zunahme der systemischen Darunavir-Exposition bei oraler Gabe einer 600-mg-Einzeldosis Darunavir in Kombination mit 100 mg Ritonavir zweimal täglich (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Einnahme ohne Nahrung liegt die relative Bioverfügbarkeit von Darunavir in Gegenwart von Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir niedriger als bei Einnahme mit Nahrung. Deshalb sind Darunavir-Filmtabletten zusammen mit Cobicistat oder Ritonavir und mit Nahrungsmitteln einzunehmen. Die Art der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die Darunavir-Verfügbarkeit.

Verteilung

Darunavir wird zu ca. 95 % an Plasmaprotein gebunden. Darunavir bindet primär an das al-saure Glykoprotein im Plasma.

Nach intravenöser Anwendung betrug das Verteilungsvolumen von Darunavir bei alleiniger Gabe 88,1 ± 59,0 l (Mittelwert ± SD); zusammen mit 100 mg Ritonavir 2× täglich stieg der Wert auf 131 ± 49,9 l (Mittelwert ± SD) an.

Biotransformation

In-vitro -Versuche mit Mikrosomen der menschlichen Leber (human liver microsomes, HLMs) deuten auf eine primär oxidative Metabolisierung von Darunavir hin. Darunavir wird in hohem Maße über das CYP-System der Leber metabolisiert, und zwar fast ausschließlich durch das Isozym CYP3A4. Eine an gesunden Freiwilligen durchgeführte Studie mit 14C-Darunavir zeigte, dass die im Plasma vorliegende Radioaktivität nach einer Einzeldosis von 400/100 mg Darunavir mit Ritonavir auf die aktive Ausgangssubstanz zurückzuführen war. Beim Menschen wurden mindestens 3 oxidative Metaboliten von Darunavir identifiziert; diese zeigten allesamt eine Aktivität, die um mindestens das Zehnfache geringer war als die Aktivität von Darunavir gegen Wildtyp-HIV.

Elimination

Nach einer Dosis von 400/100 mg 14C-Darunavir mit Ritonavir waren im Stuhl ca. 79,5 % und im Urin ca. 13,9 % der angewendeten 14C-Darunavir-Dosis nachweisbar. Unverändertes Darunavir machte ca. 41,2 % bzw. 7,7 % der angewendeten Dosis im Stuhl bzw. im Urin aus. Die terminale Eliminationshal­bwertszeit von Darunavir betrug in Kombination mit Ritonavir ca. 15 Stunden.

Die intravenöse Clearance betrug 32,8 l/h für Darunavir allein (150 mg) und 5,9 l/h in Gegenwart von niedrig dosiertem Ritonavir.

Besondere Patientengruppen

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik von Darunavir in Kombination mit Ritonavir zweimal täglich eingenommen bei 74 therapieer­fahrenen pädiatrischen Patienten von 6 bis 17 Jahren und mindestens 20 kg Körpergewicht zeigte, dass die angewendeten gewichtsbasierten Dosen von Darunavir/Ritonavir zu einer systemischen Verfügbarkeit von Darunavir führte, die vergleichbar der bei Erwachsenen war, die Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich erhielten (siehe Abschnitt 4.2).

Die Pharmakokinetik von Darunavir in Kombination mit Ritonavir zweimal täglich eingenommen bei 14 therapieer­fahrenen pädiatrischen Patienten von 3 bis < 6 Jahren und mit mindestens 15 kg bis < 20 kg Körpergewicht zeigte, dass die verabreichten gewichtsbasierten Dosen zu einer vergleichbaren 600/100 mg zweimal täglich erhielten, führte (siehe Abschnitt 4.2).

Die Pharmakokinetik von Darunavir in Kombination mit Ritonavir einmal täglich eingenommen bei 12 ART-naiven pädiatrischen Patienten von 12 bis < 18 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht zeigte, dass Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich zu einer vergleichbaren systemischen Verfügbarkeit von Darunavir wie bei Erwachsenen, die Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich erhielten, führte. Daher kann dieselbe einmal tägliche Dosierung bei therapieerfahrenen Jugendlichen von 12 bis < 18 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht, die keine Darunavir-Resistenz-assoziierten Mutationen (DRV-RAMs)* und < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und eine CD4±Zellzahl von > 100 × 106 Zellen/l besitzen, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2).

* DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V und L89V

Die Pharmakokinetik von Darunavir in Kombination mit Ritonavir einmal täglich eingenommen bei 10 therapieer­fahrenen pädiatrischen Patienten von 3 bis < 6 Jahren und mindestens 14 kg bis zu < 20 kg Körpergewicht zeigte, dass die gewichtsbasierten Dosen zu einer vergleichbaren systemischen Verfügbarkeit von Darunavir wie bei Erwachsenen, die Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich erhielten, führte (siehe Abschnitt 4.2). Zusätzlich wurde durch pharmakokinetische Modellierung und Simulation der systemischen Verfügbarkeit von Darunavir bei pädiatrischen Patienten im Alter von 3 bis < 18 Jahren die in den Studien beobachtete systemische Verfügbarkeit von Darunavir bestätigt. Dies erlaubte die Ermittlung eines gewichtsbasierten einmal täglichen Dosierungsschemas von Darunavir/Ritonavir für pädiatrische Patienten mit mindestens 15 kg Körpergewicht, die ARTnaiv sind oder für behandlungser­fahrene pädiatrische Patienten, die keine DRV-RAMs* und < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und eine CD4±Zellzahl von > 100 × 106 Zellen/l besitzen (siehe Abschnitt 4.2).

* DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V und L89V

Die Pharmakokinetik von Darunavir 800 mg in Kombination mit Cobicistat 150 mg bei pädiatrischen Patienten wurde in der Studie GS-US-216–0128 bei 7 Jugendlichen im Alter von 12 bis unter 18 Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht untersucht. Der geometrische Mittelwert der Exposition (AUCtau) bei Jugendlichen war bei Darunavir ähnlich und stieg bei Cobicistat um 19% im Vergleich zu den Expositionen, die bei Erwachsenen erreicht wurden, die in der Studie GS-US-216–0130 Darunavir 800 mg in Kombination mit Cobicistat 150 mg erhielten. Der für Cobicistat beobachtete Unterschied wurde als klinisch nicht relevant betrachtet.

Erwachsene in Studie GS-US-216–0130, Woche 24 (Referenz)a Mittelwert (%CV) GLSM

Jugendliche in Studie GS-US-216–0128, Tag 10 (Test)b Mittelwert (%CV) GLSM

GLSM Ratio (90%-KI) (Test/Referenz)

N

60e

7

DRV PK Parameter

AUCtau (h.ng/mL)d

81,646 (32.2)

77,534

80,877 (29.5)

77,217

1.00 (0.79–1.26)

Cmax (ng/mL)

7,663 (25.1) 7,422

7,506 (21.7) 7,319

0.99 (0.83–1.17)

Ctau (ng/mL)d

1,311 (74.0) 947

1,087 (91.6)

676

0.71 (0.34–1.48)

COBI PK Parameter

AUCtau (h.ng/mL)d

7,596 (48.1) 7,022

8,741 (34.9)

8,330

1.19 (0.95–1.48)

Cmax (ng/mL)

991 (33.4)

945

1,116 (20.0) 1,095

1.16 (1.00–1.35)

Ctau (ng/mL)d

32.8 (289.4)

28.3 (157.2)

1.28 (0.51–3.22)

| | 17.2e | 22.0e | |

a Woche 24 intensive PK-Daten von Studienteilnehmern, die DRV 800 mg + COBI 150 mg erhielten.

b Tag 10 intensive PK-Daten von Studienteilnehmern, die DRV 800 mg + COBI 150 mg erhielten.

c N=59 für AUCtau und Ctau.

d Die Konzentration zur Stunde 0 (Prädosis) wurde in der Studie GS-US-216–0128 als Surrogat für die Konzentration nach 24 Stunden zur Schätzung der AUCtau und Ctau verwendet.

e N=57 und N=5 für den geometrischen kQ-Mittelwert (GLSM) der Ctau in der Studie GS-US-216–0130 bzw. der Studie GS-US-216–0128.

Ältere Patienten

Eine populationsspe­zifische Analyse der Pharmakokinetik bei HIV-infizierten Patienten ergab keine wesentlichen Unterschiede der Pharmakokinetik von Darunavir in dem Altersbereich (18 bis 75 Jahre), der bei HIV-Patienten untersucht wurde (n=12, Alter > 65) (siehe Abschnitt 4.4). Es lagen jedoch nur begrenzte Daten für Patienten über 65 Jahre vor.

Geschlecht

Die populationsspe­zifische Analyse der Pharmakokinetik ergab bei HIV-infizierten Frauen eine geringfügig höhere Darunavir-Exposition (16,8 %) als bei Männern. Dieser Unterschied ist nicht klinisch relevant.

Nierenfunktion­sstörung

Aus einer Stoffbilanz-Studie mit 14C-Darunavir mit Ritonavir geht hervor, dass ca. 7,7 % der angewendeten Darunavir-Dosis unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden.

Zur Anwendung von Darunavir bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen liegen keine Untersuchungen vor; die populationsspe­zifische Analyse ergab jedoch keine signifikante Beeinflussung der Pharmakokinetik von Darunavir bei HIV-infizierten Patienten mit mittelschweren Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance 30 – 60 ml/min, n=20) (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Leberfunktion­sstörung

Darunavir wird primär über die Leber metabolisiert und ausgeschieden. Eine MehrfachdosisStudie mit Darunavir zusammen mit Ritonavir (600/100 mg) 2× täglich zeigte, dass die totalen Plasmakonzentra­tionen von Darunavir bei Studienteilnehmern mit leichter (Child-Pugh-Klasse A, n=8) oder mäßiger (Child-Pugh-Klasse B, n=8) Leberfunktion­sstörung vergleichbar zu denen gesunder Studienteilnehmer waren. Die Konzentrationen ungebundenen Darunavirs waren hingegen ungefähr 55 % (Child-Pugh-Klasse A) bzw. 100 % (Child-Pugh-Klasse B) höher. Die klinische Bedeutung dieses Anstiegs ist unklar, daher muss Darunavir mit Vorsicht angewendet werden. Die Auswirkungen einer schweren Leberfunktion­sstörung auf die Pharmakokinetik von Darunavir wurden nicht untersucht (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 4.4).

Schwangerschaft und postpartale Phase

Die Darunavir- und Ritonavir-Gesamtexposition war nach der Einnahme von Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich und Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich als Bestandteil eines antiretroviralen Regimes im Allgemeinen niedriger während der Schwangerschaft im Vergleich zur postpartalen Phase. Allerdings waren für das ungebundene (d.h. aktive) Darunavir die pharmakokinetischen Parameter während der Schwangerschaft im Vergleich zur postpartalen Phase weniger reduziert, da die ungebundene Fraktion des Darunavirs während der Schwangerschaft im Vergleich zur postpartalen Phase erhöht ist.

Ergebnisse zur Pharmakokinetik des Gesamt-Darunavirs nach Einnahme von Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich als Bestandteil eines antiretroviralen Regimes während des zweiten und dritten Trimenons der Schwangerschaft und der postpartalen Phase

Pharmakokinetik des

2. Trimenon der

3. Trimenon der

Postpartale Phase

Gesamt-Darunavirs

Schwangerschaft

Schwangerschaft (n=12)

(6–12 Wochen)

(Mittelwert ± SD)

(n=12)a

(n=12)

Cmax, ng/ml

4,668 ± 1,097

5,328 ± 1,631

6,659 ± 2,364

AUC12h, ng.h/ml

39,370 ± 9,597

45,880 ± 17,360

56,890 ± 26,340

Cmin, ng/ml

1,922 ± 825

2,661 ± 1,269

2,851 ± 2,216

a n=11 for AUC12h

Ergebnisse zur Pharmakokinetik des Gesamt-Darunavirs nach Einnahme von Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich als Bestandteil eines antiretroviralen Regimes während des zweiten und dritten Trimenons der Schwangerschaft und der postpartalen Phase

Pharmakokinetik des Gesamt-Darunavirs (Mittelwert ± SD)

2. Trimenon der Schwangerschaft (n=17)

3. Trimenon der Schwangerschaft (n=15)

Postpartale Phase (6–12 Wochen) (n=16)

Cmax, ng/ml

4,964 ± 1,505

5,132 ± 1,198

7,310 ± 1,704

AUC24h, ng.h/ml

62,289 ± 16,234

61,112 ± 13,790

92,116 ± 29,241

Cmin, ng/ml

1,248 ± 542

1,075 ± 594

1,473 ± 1,141

Bei Frauen, die während des zweiten Trimenons der Schwangerschaft Darunavir/Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich erhielten, waren die mittleren intra-individuellen Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC12h bzw. Cmin um 28 %, 26 % bzw. 26 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase. Während des dritten Trimenons der Schwangerschaft waren die Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC12h bzw. Cmin um 18 % und 16 % niedriger bzw. 2 % höher im Vergleich zur postpartalen Phase.

Bei Frauen, die während des zweiten Trimenons der Schwangerschaft Darunavir/Ritonavir 800/100 mg einmal täglich erhielten, waren die mittleren intra-individuellen Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 33 %, 31 % bzw. 30 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase. Während des dritten Trimenons der Schwangerschaft waren die Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 29 %, 32 % bzw. 50 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase.

Die Behandlung mit Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich während der Schwangerschaft führt zu einer geringen Darunavir-Exposition. Bei Frauen, die Darunavir/Cobi­cistat im zweiten Trimenon der Schwangerschaft erhielten, waren die mittleren intra-individuellen Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 49 %, 56 % bzw. 92 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase. Während des dritten Trimenons der Schwangerschaft waren die Werte des Gesamt-Darunavirs für Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 37 %, 50 % bzw. 89 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase. Die ungebundene Fraktion war ebenfalls wesentlich verringert, mit einer etwa 90 %igen Verringerung der Cmin-Werte. Der Hauptgrund für diese geringe Exposition ist eine deutliche Verringerung der Cobicistat-Exposition als Folge der schwangerschaf­tsbedingten Enzyminduktion (siehe unten).

Ergebnisse zur Pharmakokinetik des Gesamt-Darunavirs nach Einnahme von Darunavir/Cobi­cistat 800/150 mg einmal täglich als Bestandteil eines antiretroviralen Regimes während des zweiten und dritten Trimenons der Schwangerschaft und der postpartalen Phase

Pharmakokinetik des Gesamtdarunavirs Mittelwert ± SD)

2.Trimenon der Schwangerschaft (n=7)

3.Trimenon der Schwangerschaft (n=6)

Postpartale Phase (6 12 weeks) (n=6)

Cmax, ng/mL

4,340 ± 1,616

4,910 ± 970

7,918 ± 2,199

AUC24h, ng.h/mL

47,293 ± 19,058

47,991 ± 9,879

99,613 ± 34,862

Cmin, ng/mL

168±149

184 ± 99

1,538 ± 1,344

Die Exposition gegenüber Cobicistat war während der Schwangerschaft geringer, was potenziell zu einem suboptimalen Boosting von Darunavir führte. Während des zweiten Trimenons der Schwangerschaft waren die Werte von Cobicistat Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 50 %, 63 % bzw. 83 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase. Während des dritten Trimenons der Schwangerschaft waren die Werte von Cobicistat Cmax, AUC24h bzw. Cmin um 27 %, 49 % bzw. 83 % niedriger im Vergleich zur postpartalen Phase.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Tierexperimentelle Studien wurden mit Darunavir an Mäusen, Ratten und Hunden und mit der Kombination Darunavir/Ritonavir an Ratten und Hunden durchgeführt. Die Dosierungen in diesen Studien führten zu ähnlichen Expositionen wie die in der humantherapeu­tischen Anwendung.

Studien nach wiederholter Gabe von Darunavir mit Mäusen, Ratten und Hunden zeigten nur eine moderate Toxizität. Die betroffenen Zielorgane bei Nagern waren das blutbildende System, das Blutgerinnungssys­tem, die Leber und die Schilddrüse. Eine variable, aber begrenzte Abnahme der Erythrozyten-Parameter wurde zusammen mit einem Anstieg der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit beobachtet.

Veränderungen an der Leber (Leberhypertrophie, Vakuolenbildung, erhöhte LeberenzymWerte) und an der Schilddrüse (Follikelhyper­trophie) wurden beobachtet. Bei Ratten führte die Kombination von Darunavir mit Ritonavir im Vergleich zu alleiniger Anwendung von Darunavir zu einem geringfügigen Anstieg des Effektes auf die Erythrozyten-Parameter, die Leber und die Schilddrüse und zu einer erhöhten Inzidenz von Inselzellfibrose des Pankreas (nur bei männlichen Ratten). Beim Hund wurden bei Dosierungen, die der klinischen Exposition bei der empfohlenen Dosierung entsprachen, keine Zielorgane für toxische Wirkungen identifiziert und keine schwerwiegenden Toxizitäten beobachtet.

Bei einer an Ratten durchgeführten Studie waren die Anzahl der Corpora lutea und Implantationen bei maternaler Toxizität vermindert. Ansonsten ergaben sich keine Auswirkungen auf Paarungsverhalten und Fertilität bei Darunavir-Dosierungen bis zu 1.000 mg/kg/Tag und Expositionen unterhalb des humantherapeu­tischen Bereichs (AUC-0,5-fach) bei der klinisch empfohlenen Dosierung. Bis zu denselben Dosierungen ergab sich weder für Darunavir allein bei Ratten und Kaninchen noch in Kombination mit Ritonavir bei Mäusen eine Teratogenität. Die Expositionen lagen jeweils unterhalb des humantherapeu­tischen Bereichs bei der empfohlenen klinischen Dosierung. In einer Untersuchung zur prä- und postnatalen Entwicklung bei Ratten führte Darunavir sowohl mit als auch ohne Ritonavir zu einer vorübergehenden Abnahme des Zuwachses an Körpergewicht bei den Nachkommen vor der Entwöhnung, und es kam zu einem verspäteten Öffnen der Augen und Ohren. In Kombination mit Ritonavir verursachte Darunavir eine Abnahme der Zahl an Jungtieren, die den Schreckreflex an Tag 15 der Laktation zeigten und zu einer verminderten Überlebensrate der Jungtiere während der Laktation. Dieses sind wahrscheinlich sekundäre Effekte ausgelöst über die Aufnahme der aktiven Substanz über die Milch und/oder durch maternale Toxizität. Nach der Entwöhnung zeigten sich keine funktionellen Störungen durch die Behandlung mit Darunavir allein oder in Kombination mit Ritonavir. Bei juvenilen Ratten, die Darunavir bis zum 23.-26. Lebenstag erhielten, wurde eine erhöhte Mortalität, bei einigen Tieren mit Krampfanfällen, beobachtet. Die Exposition in Plasma, Leber und Gehirn war, nach vergleichbaren Dosen in mg/kg zwischen dem 5. und 11. Lebenstag, erheblich höher als bei adulten Ratten. Nach 23 Lebenstagen war die Exposition vergleichbar mit der in adulten Ratten.

Die erhöhte Exposition beruhte wahrscheinlich, zumindestens teilweise, auf der Unausgereiftheit der arzneimittelme­tabolisierenden Enzyme bei juvenilen Ratten. Es wurde keine behandlungsbedingte Mortalität bei juvenilen Ratten beobachtet, die Darunavir 1.000 mg/kg (Einzeldosis) am 26. Lebenstag oder 500 mg/kg (Mehrfachdosis) vom 23.-50. Lebenstag erhielten, und das Expositions- und Toxizitätsprofil war vergleichbar mit dem adulter Ratten.

Wegen Unsicherheiten bezüglich des Entwicklungsgrades der Blut-Hirn-Schranke und der Leberenzyme beim Menschen, ist Darunavir mit niedrig dosiertem Ritonavir nicht bei pädiatrischen Patienten unter 3 Jahren anzuwenden.

Das kanzerogene Potential von Darunavir wurde durch Verabreichung an Mäusen und Ratten über eine Magensonde über bis zu 104 Wochen untersucht. Mäusen wurden tägliche Dosen von 150, 450 und 1.000 mg/kg verabreicht und Ratten wurden Dosen von 50, 150 und 500 mg/kg verabreicht. Es wurden bei Männchen und Weibchen beider Spezies dosisabhängige Steigerungen der Inzidenz hepatozellulärer Adenome und Karzinome beobachtet. Bei männlichen Ratten wurden follikuläre Zelladenome der Schilddrüse beobachtet. Die Verabreichung von Darunavir führte nicht zu einer statistisch signifikanten Erhöhung der Inzidenz von jeglichen anderen benignen oder malignen Neoplasien bei Mäusen oder Ratten. Die beobachteten Leberzell- und Schilddrüsentumoren bei Nagern werden für den Menschen als bedingt relevant betrachtet. Die wiederholte Verabreichung von Darunavir an Ratten verursachte eine Induktion mikrosomaler Leberenzyme und eine gesteigerte Elimination von Schilddrüsenhor­monen, was Ratten, nicht jedoch den Menschen für Schilddrüsenne­oplasien prädisponiert. Bei den höchsten der untersuchten Dosierungen lag die systemische Exposition (basierend auf der AUC) von Darunavir zwischen dem 0,4– und 0,7-Fachen (Maus) und dem 0,7– und 1-Fachen (Ratte), verglichen mit denen, die bei den empfohlenen therapeutischen Dosen bei Menschen beobachtet wurden.

Nach 2-jähriger Anwendung von Darunavir bei Expositionen, die im Rahmen oder unter der humanen Exposition lagen, wurden Veränderungen der Nieren bei Mäusen (Nephrose) und Ratten (chronisch progressive Nephropathie) beobachtet.

Darunavir war bei einer Reihe von in vitro und in vivo Prüfungen, einschließlich der bakteriellen Rückmutation (Ames), der chromosomalen Aberration bei humanen Lymphozyten und bei dem in vivo Mikronukleus-Test an Mäusen weder mutagen noch genotoxisch.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

mikrokristalline Cellulose (E 460)

Crospovidon Typ A (E 1202)

wasserfreies kolloidales Siliciumdioxid (E 551)

Magnesiumstearat (E 470b)

Tablettenüberzug

Poly(vinylalkohol) (E 1203)

Titandioxid (E 171)

Macrogol 3350 (E 1521)

Talkum (E 553b)

Eisenoxid rot (E 172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Blister: 2 Jahre

Flasche: 30 Monate

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen der Flasche: 6 Monate.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Blister:

Nicht über 30 °C lagern.

Flasche:

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Lagerungsbedin­gungen nach dem ersten Öffnen der Flasche: nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Filmtabletten sind verpackt in HDPE-Flaschen mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylene (PP), in perforierten Aluminium-PVC/PE/PVDC Blistern oder in perforierten Aluminium-PVC/PE/PVDC Einzeldosisblis­tern.

Packungsgrößen:

Flasche: 30, 60 (2 × 30), 90 (3 × 30), 120 (4 × 30), 240 (8 × 30) Filmtabletten

Blister: 10, 30, 60, 90, 120 Filmtabletten

Einzeldosisblister: 30 × 1 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

137495

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 02.03.2017

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:15.02­.2022

10. STAND DER INFORMATION

November 2021

Mehr Informationen über das Medikament Darunavir Sandoz 800 mg – Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 137495
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sandoz GmbH, Biochemiestrasse 10, 6250 Kundl, Österreich