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Darmol 12 mg Dragees - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Darmol 12 mg Dragees

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Darmol 12 mg Dragees

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 überzogene Tablette enthält ca 24 mg Trockenextrakt aus Sennesblättern (Sennae folium), Auszugsmittel Methanol 75% V/V, eingestellt auf einen Gehalt an 47,5 – 52,5% Hydroxyanthra­cenderivaten (ber. als Sennosid B) entsprechend 12 mg Hydroxyanthra­cenderivate.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 54,5 mg Saccharose, ca. 26,3 mg Lactose-Monohydrat und weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro überzogener Tablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Überzogene Tabletten.

Die überzogenen Tabletten sind braun, linsenförmig mit glatter, glänzender Oberfläche.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Pflanzliches Arzneimittel zur kurzfristigen Anwendung bei gelegentlich auftretender Obstipation

Darmol wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

1 bis 2 Dragees

Maximale Tagesdosis: 2 Dragees

Kinder unter 12 Jahren:

Kinder unter 12 Jahren dürfen Darmol nicht einnehmen (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Einnahme erfolgt normalerweise vor dem Schlafengehen mit einem Glas Wasser (etwa % Liter). Die Darmentleerung erfolgt 6 bis 12 Stunden nach der Einnahme.

Die für eine sichere Wirkung nötige Dosis kann unterschiedlich sein. Es soll immer die kleinste Dosis verwendet werden, die zu einem Stuhl mit weicher, nicht flüssiger Konsistenz führt.

Meist genügt es, Darmol nur 2 bis 3 mal pro Woche anzuwenden.

Dauer der Anwendung

Wenn sich die Beschwerden verschlimmern oder nach 1 bis 2 Wochen keine Besserung eintritt, ist ein Arzt aufzusuchen.

Eine Anwendung länger als 1 bis 2 Wochen sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile

akut-entzündliche Erkrankungen des Darms, Morbus Crohn, ulcerative Colitis

Darmverschluss, Darmstenose und -atonie

Appendicitis

abdominale Schmerzen unbekannter Ursache

schwere Störungen des Wasser- und Elektrolythau­shaltes (Hypokaliämie)

Kinder unter 12 Jahren

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Einnahme ist zu achten.

Das Auftreten von Diarrhoe ist ein Zeichen von Überdosierung.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Antiarrhythmika, Arzneimitteln, die zu einer QT-Verlängerung führen können, Diuretika, Adrenocorticos­teroiden oder Süßholzwurzel sollte Darmol nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden.

Da eine chronische Anwendung zu vermeiden ist, sollte das Therapieziel die Erreichung einer normalen Verdauung ohne Abführmittel sein. Eine medikamentöse Behandlung der Obstipation sollte nur erfolgen, wenn eine entsprechende ballaststoffreiche Ernährung nicht zum Ziel führt.

Falls Abführmittel jeden Tag benötigt werden, sollte die Ursache der Verstopfung ermittelt werden. Eine längerfristige Einnahme von Laxantien (länger als 2 Wochen) sollte vermieden werden.

Wie alle Abführmittel sollte Darmol ohne Rücksprache mit einem Arzt nicht eingenommen werden von Patienten, die an Koprostase (Kotstauung) und undiagnostizierten akuten oder persistierenden MagenDarm-Beschwerden wie z.B. Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen leiden, weil diese Symptome Anzeichen für einen drohenden oder bestehenden Ileus sein können.

Sofern Darmol bei inkontinenten Erwachsenen angewendet wird, sollten Patient und Pflegepersonal darüber informiert werden, die Vorlage regelmäßig zu wechseln, um einen längeren Hautkontakt mit dem Kot zu vermeiden.

Löst die Anwendung von Darmol regelmäßig krampfartige Darmbeschwerden aus, so handelt es sich vermutlich um eine spastische Obstipation. Der Patient sollte daher instruiert werden, bei Schmerzen, die regelmäßig während der Anwendung von Abführmitteln auftreten, den Arzt aufzusuchen.

Patienten mit Nierenerkrankungen sollten besonders auf mögliche Störungen im Elektrolythaushalt achten.

Darmol ist nicht zur Reduktion des Körpergewichts geeignet.

Gewöhnungseffekte sind bei kurzfristiger Anwendung nicht bekannt. Der regelmäßige Gebrauch von Abführmitteln kann aber die Empfindlichkeit der Darmschleimhaut so weit herabsetzen, dass der gewünschte Erfolg nur mehr über eine Dosissteigerung erreicht werden kann.

Eine Verfärbung des Harns kann zur Fehlinterpretation bei Harnuntersuchungen führen.

1 überzogene Tablette enthält 54,5 mg Saccharose und ca. 26,3 mg Lactose -Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption, -völligem Lactase-Mangel oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dragee, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei chronischem Gebrauch/Missbrauch ist durch Kaliummangel eine Verstärkung der Wirkung von Herzglykosiden sowie eine Interaktion mit Antiarrhythmika, mit Arzneimitteln, die zur Kardioversion eingesetzt werden (z.B. Chinidin) sowie mit Arzneimitteln, die zu einer QT-Verlängerung führen können, möglich. Die Kaliumverluste können durch die gleichzeitige Anwendung von Diuretika, Adrenokortikoiden oder Süßholzwurzel verstärkt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

In der empfohlenen Dosierung liegen keine Berichte über unerwünschte oder schädigende Wirkungen während der Schwangerschaft und auf den Fötus vor.

Auf Grund experimenteller Daten hinsichtlich eines genotoxischen Risikos einiger Anthranoide, z.B. Emodin und Aloeemodin, wird die Anwendung während der Schwangerschaft jedoch nicht empfohlen.

Stillzeit:

Auf Grund unzureichender Daten bezüglich der Ausscheidung von Metaboliten in die Muttermilch wird die Anwendung während der Stillzeit nicht empfohlen.

Geringe Mengen aktiver Metaboliten (Rhein) werden in die Muttermilch ausgeschieden. Über eine laxierende Wirkung bei Säuglingen liegen keine Berichte vor.

Fertilität:

Es liegen keine Daten zur Beeinflussung der Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Überempfindlichke­itsreaktionen (Pruritus, Urtikaria, lokale oder generalisierte Exantheme) sind möglich.

Die Einnahme kann zu Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall führen, insbesondere bei Patienten mit Reizdarm. Diese Beschwerden treten aber im Allgemeinen als Folge einer individuellen Überdosierung auf, so dass in diesen Fällen eine Dosisreduktion erforderlich ist.

Bei chronischem Gebrauch kann es zu Störungen des Wasser- und Elektrolythau­shaltes und zu Albuminurie und Hämaturie kommen. Weiters kann bei chronischer Einnahme eine Pigmentierung der Darmschleimhaut (Pseudomelanosis coli) auftreten, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel zurückbildet.

Während der Behandlung kann es hervorgerufen durch die Bildung von Metaboliten zu einer Gelb- oder Rotbraunfärbung (pH-abhängig) des Harns kommen, die klinisch jedoch ohne Bedeutung ist.

Angaben über die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen können nicht gemacht werden (Häufigkeit nicht bekannt, d. h. Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Es sind keine schweren akuten Fälle von Überdosierung mit Darmol bekannt.

Eine Anwendung in hohen Dosen oder über einen langen Zeitraum kann zu folgenden Symptomen einer Überdosierung führen:

Als Hauptsymptome bei Überdosierung oder Missbrauch können schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle auftreten, mit der Folge von Wasser- und Elektrolytver­lusten, die ersetzt werden sollten.

Durchfall kann insbesondere Kaliummangel verursachen. Kaliummangel kann zu kardialen Funktionsstörungen und Muskelasthenie führen, insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Diuretika, Adrenokortikos­teroiden und Süßholzwurzel.

Als unterstützende Behandlung sollten größere Flüssigkeitsmengen aufgenommen werden. Der Elektrolytspiegel, insbesondere der Kaliumspiegel, sollte überwacht werden. Dies ist bei älteren Patienten besonders wichtig.

Magenspülung nur nach massiven Dosen.

Symptomatische Behandlung: Ausgleich des Wasser/Elektrolyt-Haushalts. Bei Kolik des MagenDarm-Traktes Verabreichung von Spasmolytika. Überwachung des Herz-Kreislauf-Systems.

Bei starkem Durchfall infolge Überdosierung genügt im Allgemeinen reichliche Flüssigkeitsau­fnahme. Besonders geeignet sind Fruchtsäfte.

Chronische Überdosierung kann zu toxischer Hepatitis führen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Arzneimittel gegen Obstipation, Kontaktlaxantien, Sennaglykoside ATC-Code: A06AB06

Die wirksamen Bestandteile von Darmol, Sennoside A und B, passieren nach oraler Gabe unverändert den oberen Teil des Verdauungstraktes und werden erst im Colon durch die Intestinalflora aktiviert. Angriffspunkt der aktivierten Sennoside A und B ist ausschließlich das Colon. Hier kommt es dosisabhängig zu einer Hemmung der Rückresorption von Wasser und Natrium aus dem Colon bzw. zu einer gesteigerten Sekretion von Wasser, Natrium und Kalium in das Colon sowie zu einer Stimulierung der Darmperistaltik.

Durch den erhöhten Wassergehalt werden die Faeces erweicht, das Faecesvolumen erhöht, und es kommt, durch die gesteigerte Peristaltik unterstützt, zu einer leichten und schonenden Defäkation etwa 8–10 Stunden nach der Einnahme.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Sennoside werden im oberen Gastrointesti­naltrakt weder gespalten noch resorbiert. Sie werden erst im Colon durch Darmbakterien in ihren aktiven Metaboliten (Rheinanthron) übergeführt. Die systemische Verfügbarkeit von Rheinanthron ist sehr gering. Im Tierexperiment werden im Urin weniger als 5% in Form der oxidierten, teils konjugierten Produkte Rhein und Sennidine ausgeschieden. Der Hauptanteil der Sennoside (mehr als 90%) wird in den Faeces in Form von polymeren Verbindungen gemeinsam mit 2 bis 6% an unveränderten Sennosiden, Sennidinen, Rheinanthron und Rhein ausgeschieden.

Aktive Metaboliten wie Rhein gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde nicht beobachtet. Tierexperimentell ist die Plazentagängigkeit von Rhein sehr gering.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Die kurzfristige Anwendung unter Einhaltung der Einnahmevorschrif­ten ist als sicher einzustufen. Der chronische Gebrauch von Laxantien als Risikofaktor für Dickdarmkarzinome war Gegenstand einiger klinischer Untersuchungen. Einige Studien sahen anthrachinonhaltige Laxantien als Risikofaktor, andere nicht. Allerdings wurden auch die Obstipation selbst sowie bestimmte Ernährungsfaktoren als Risikofaktoren herausgestellt. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um das karzinogene Risiko abschließend zu bewerten.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat, Saccharose, Gummi arabicum, Talkum, Carmellose Natrium, Povidon, hochdisperses Siliciumdioxid, Maisstärke, Calciumcarbonat, Titandioxid (E 171), Eisenoxid rot (E 172), Eisenoxid braun (E 172), Gelbes Wachs

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Aluminium-PVC-Blisterpackung.

Packungsgrößen: 24 überzogene Tabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. A. & L. Schmidgall GmbH & Co KG

Wolfganggasse 45–47

AT-1121 Wien

Tel: 01/811 58

Fax: 01/811587

e-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 135234

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 18.11.2013

10. STAND DER INFORMATION

05.2019

Mehr Informationen über das Medikament Darmol 12 mg Dragees

Arzneimittelkategorie: phytoarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135234
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Dr. A. & L. Schmidgall GmbH & Co KG, Wolfganggasse 45-47, 1121 Wien, Österreich