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Coffekapton 100 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Coffekapton 100 mg - Tabletten

4.1 Anwendungsgebiete

– Zur kurzfristigen Anregung und Leistungssteigerung bei geistigen und körperlichen Ermüdungsersche­inungen.

– Bei Coffein-Entzugskopfschmer­zen (Kopfschmerz bei Unterbrechen der Coffeinzufuhr).

Coffekapton wird angewendet bei Erwachsenen (ab 18 Jahren).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

– Bei körperlichen oder geistigen Ermüdungsersche­inungen: Bei Bedarf 100 (- 200) mg.

– Bei Coffein-Entzugskopfschmerz: entsprechend dem üblichen Coffeinkonsum.

Tagesmaximaldosis: 500 mg.

Kinder und Jugendliche

Coffekapton ist für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet; von Kindern unter 12 Jahren darf es nicht eingenommen werden.

Frauen mit Kinderwunsch und Schwangere

Bei Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren soll als höchste Tagesdosis 300 mg nicht überschritten werden (4,6 mg/kg bei einem Gewicht von 65 kg) – das entspricht einer Tagesmaximaldosis von 3 Tabletten (abhängig von der Einnahme von Coffein durch Nahrungsund Genussmittel) (siehe Abschnitt 4.6).

Wenn nach einigen Tagen keine Besserung oder gar eine Verschlechterung der Beschwerden eintritt, soll der Arzt aufgesucht werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen. Mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Kinder (unter 12 Jahren).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht ist geboten bei Einnahme von Coffein – Tabletten gleichzeitig mit Coffein-haltigen Getränken, Nahrungs- und Genussmitteln, um eine Überdosierung zu vermeiden. Siehe dazu Abschnitt 4.5.

Vor langanhaltendem Missbrauch von hohen Dosen wird wegen des möglichen Auftretens von Symptomen des Coffeinismus (akute Coffeinintoxikation bzw. chronische Coffeinabhängig­keit) gewarnt.

Bei Patienten mit peptischen Ulcerationen und Duodenalulcera ist Vorsicht geboten, da Coffein die HCl-Sekretion des Magens steigert, wodurch die Beschwerden verstärkt werden können.

Patienten mit Herzarrhythmien, wie Sinustachykar­dien/Extrasys­tolen (Gefahr der Verstärkung), Patienten mit Leberzirrhose (Gefahr der Coffein-Akkumulation), Patienten mit

Schilddrüsenüber­funktion (Gefahr der Verstärkung der Coffein-Nebenwirkung) und Patienten mit Angstsyndromen (Gefahr der Verstärkung) sollten Coffein nur in niedriger Dosierung (ca. 100 mg) bzw. unter ärztlicher Überwachung einnehmen.

Von gleichzeitigem Alkoholkonsum wird abgeraten. Coffein könnte neben einer Verbesserung der alkoholinduzierten Beeinträchtigung die Selbstwahrnehmung des Alkoholeinflusses reduzieren und die Risikobereitschaft erhöhen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.7).

Bei der Anwendung von Coffein zusammen mit anderen psychoaktiven Stoffen, deren Wirkungen (bezüglich Abhängigkeit oder Toxizität) modifiziert werden könnten, ist Vorsicht geboten.

Aufgrund des Gehalts an Lactose sollte Coffekapton bei Patienten mit der seltenen hereditären Galactoseinto­leranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder völligem Lactase-Mangel nicht angewendet werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Einnahme von Coffein – Tabletten gleichzeitig mit Coffein-haltigen Getränken, Nahrungs- und Genussmitteln ist auch deren Coffeingehalt zu berücksichtigen.

Zum Vergleich: 1 Tablette Coffekapton enthält 100 mg Coffein.

Der Coffeingehalt in Nahrungs- und Genussmitteln variiert stark und beträgt:

1 Espresso (25 – 50 ml) 25 – 55 mg Coffein,

1 Tasse (150 ml) Filterkaffee durchschnittlich 100 mg (50 – 150 mg),

1 Tasse Schwarzer/Grüner Tee (150 ml) 50 mg (25 – 90 mg),

Kakao (150 ml) 2 – 20 mg,

Cola (pro 100 ml) 10 – 25 mg,

Energy Drink (pro 100 ml) 32 mg,

Vollmilchschokolade (100 g) 15 mg (3 – 35 mg), Bitterschokolade bis zu 110 mg pro 100 g.

Coffein wirkt antagonistisch gegenüber den zentral dämpfenden Wirkungen zahlreicher Substanzen wie z.B. Antihistaminika, Sedativa. Coffein wirkt synergistisch gegenüber den tachykarden Wirkungen von Sympathomimetika, Thyroxin etc. Bei Substanzen mit breitem Wirkungsspektrum können die Wechselwirkungen im Einzelnen unterschiedlich und nicht voraussehbar sein (z.B. Benzodiazepine). Orale Kontrazeptiva, Cimetidin und Disulfiram vermindern den Coffein – Abbau in der Leber. Die Ausscheidung von Theophyllin wird durch Coffein herabgesetzt. Coffein erhöht das Abhängigkeitspo­tenzial von Substanzen vom Typ des Ephedrin. Durch Coffein wird die Resorption von Ergotamin beschleunigt. Die gefäßerweiternde Wirkung von Dipyridamol kann bei gleichzeitiger Einnahme von Coffein gemindert werden. Die gleichzeitige Anwendung von Gyrasehemmstoffen des Chinoloncarbonsäure-Typs kann die Elimination von Coffein und seinem Abbauprodukt Paraxanthin verzögern. Coffein verstärkt die analgetische Wirkung von Acetylsalicylsäure und Paracetamol um den Faktor 1,3 – 1,7 und verkürzt die Zeit bis zum Erreichen der maximalen analgetischen Wirkung von ASS auf die Hälfte. Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum besteht die Gefahr einer beschleunigten Resorption von Alkohol (siehe Abschnitte 4.4 und 4.7). Rauchen beschleunigt den Abbau von Coffein.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Studien haben für sehr hohe Dosen an Coffein eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Coffein passiert die Placenta.

Ein direkter Zusammenhang mit Fehlgeburten ist nicht bewiesen, doch sollen schwangere Frauen und Frauen mit Kinderwunsch täglich nicht mehr als 300 mg Coffein zu sich nehmen (siehe Abschnitt 4.2).

Von der Einnahme zur Anregung und Leistungssteigerung bei körperlichen Ermüdungsersche­inungen in der Schwangerschaft ist abzuraten.

Stillzeit

Da Coffein in die Muttermilch übertritt, kann es bei Einnahme höherer Dosen durch die Mutter beim gestillten Säugling zu Unruhe und Schlafstörungen kommen. Bei Neugeborenen und Säuglingen ist die Plasmahalbwertszeit von Coffein stark verlängert (65 – 100 Stunden). Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen soll abgestillt werden. Bei gestillten Säuglingen kann es nach Absetzen der Coffeinzufuhr der Mutter zu Coffein-Entzugssymptomen kommen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

Bei sachgemäßer Anwendung beeinträchtigt Coffein weder die Fahrtüchtigkeit, noch die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.

Die Kompensierbarkeit von Leistungsminde­rungen sollte jedoch nicht zu hoch eingeschätzt werden. Coffein kompensiert nicht die durch Alkohol beeinträchtigte Leistungsfähigkeit, im Einzelfall besteht die Gefahr der beschleunigten Resorption von Alkohol (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5).

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen von Coffein sind dosisabhängig und hängen von der individuellen Empfindlichkeit gegenüber Coffein und vom täglichen Konsum coffeinhaltiger Getränke ab.

Bei Einnahme in den Abend- oder späten Nachmittagsstunden kann es zu Einschlafstörungen kommen.

Die nachstehend aufgelisteten Nebenwirkungen sind nach Häufigkeit und Systemorganklasse gelistet.

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1000, <1/100)

Selten (>1/10000, <1/1000)

Sehr selten (<1/10000)

Erkrankungen des Nervensystems

Schlaflosigkeit, innere Unruhe

Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Angst, Zittern, Reizbarkeit

Herzerkrankungen

Tachykardie

Herzrhythmus-störungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Verstärkte Diurese

Gefäßerkrankungen

Hitzewallungen

Erkrankung des Ohres und des Labyrinths

Tinnitus

Augenerkrankungen

Sehstörungen (Flimmerskotom)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Hyperglykämie, Hypoglykämie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Allergische Reaktionen

Nebenwirkungen nach Coffeinentzug:

Nach dem Absetzen der Coffeinzufuhr jeglicher Herkunft (Kaffee, Tee, Cola, Energy Drinks) nach längerer Einnahme, vor allem (aber nicht nur) nach hohen Dosen, kann es, beginnend nach 12 – 24 Stunden mit einem Maximum nach 20 – 48 Stunden zum Coffeinentzug­ssyndrom kommen: vor allem Kopfschmerzen (50 %), aber auch Müdigkeit, Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Niedergeschla­genheit, Angstzustände.

Gewöhnungseffek­te:

Längerer Gebrauch von Coffein, insbesondere in mittleren und höheren Dosen, führt zu Toleranzentwicklung gegenüber den meisten Wirkungen, aber auch Nebenwirkungen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Vergiftungssymptome können ab 1 g Coffein auftreten, wenn es in kurzer Zeit aufgenommen wird. Symptome einer Coffein-Vergiftung sind Tremor und Unruhe. Darauf folgen Übelkeit, Erbrechen, Tachykardie, Verwirrung und Sehstörungen. Bei schweren Vergiftungen können Delirium, Anfälle, supraventrikuläre und ventrikuläre Tachyarrhythmien, Hypokaliämie und Hyperglykämie auftreten.

Therapie

Bei Verdacht auf Vergiftung: Erbrechen auslösen (unter Aspirationsschutz), Magenspülung und Aktivkohle. Die Therapie soll symptomatisch erfolgen. Zentralnervöse Symptome und Krampfanfälle bei Überdosierung von Coffein können mit Benzodiazepinen intravenös, eine supraventrikuläre Tachykardie mit Betarezeptoren­blockern behandelt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Psychoanaleptika; Psychostimulanzien, Mittel zur Behandlung der ADHS und Nootropika, Xanthinderivate; Coffein

ATC Code: N06BC01

Coffein ist ein Xanthinderivat, das nach therapeutischen Dosen vorwiegend als Antagonist an Adenosinrezeptoren wirkt. Dadurch wird die hemmende Wirkung des Adenosins auf das ZNS vermindert. Coffein wirkt anregend auf Großhirnrinde, Atem- und Kreislaufzentrum und fördert die Herzleistung. Es stimuliert die Skelettmuskulatur, erweitert die peripheren und koronaren Gefäße, wirkt schwach diuretisch und fördert die Sekretion (z.B. vermehrte Magensaft- und Magensäuresekre­tion). Die stimulierende Wirkung auf das vasomotorische Zentrum wird gewöhnlich durch den peripheren vasodilatatorischen Effekt kompensiert, so dass der Blutdruck weitgehend unverändert bleibt.

Durch das analeptische Wirkungsspektrum werden Ermüdungsersche­inungen aufgehoben und die psychische und physische Leistungsbere­itschaft und Leistungsfähigkeit verbessert. Die günstige Wirkung bei vasomotorischen Kopfschmerzen beruht auf einer Tonussteigerung der Hirngefäße und einer Senkung des Liquordrucks. Limitierten Literaturdaten zufolge wird Coffein bei postduralem Punktionskopfschmerz angewendet; eine Wirksamkeit ist jedoch nicht sicher belegt. In Kombination mit Analgetika wird die analgetische Wirkung verstärkt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Coffein wird nach oraler Gabe ebenfalls rasch und fast vollständig resorbiert. Cmax wird nach 30 –40 min erreicht.

Verteilung:

Coffein verteilt sich rasch in alle Gewebe, es passiert die Blut-Hirn- und die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Die Plasmahalbwertszeit beträgt für Coffein 4 – 6 Stunden mit großen inter- und intraindividuellen Schwankungen, es wurden auch Werte von 9–10 Stunden gemessen. Sie ist in der Schwangerschaft verlängert.

Coffein ist zu 30 bis 40 % an Plasmaproteine gebunden.

Biotransforma­tion:

Die Hauptmetaboliten von Coffein sind 1,7-Dimethylharnsäure, 1-Methylharnsäure, 1-Methylxanthin, und 5-Acetylamino-6-amino-3-methyluracil.

Elimination:

Coffein (zu max. 1,8% unverändert) und seine Metaboliten werden überwiegend renal eliminiert.

Mehr Informationen über das Medikament Coffekapton 100 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 8743
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Strallhofer Pharma GmbH, Eisenstädterstraße 42, 7011 Siegendorf, Österreich