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Cisordinol Depot 500 mg - Ampullen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Cisordinol Depot 500 mg - Ampullen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Cisordinol Depot 200 mg-Ampullen

Cisordinol Depot 500 mg-Ampullen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Zuclopenthixol-Decanoat 200mg/ml

Zuclopenthixol-Decanoat 500mg/ml

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

200 mg/ml Injektionslösung: Klar, gelblich, ölig, praktisch frei von Partikeln.

500 mg/ml Injektionslösung: Klar, gelb, ölig, praktisch frei von Partikeln.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Erhaltungstherapie von Schizophrenie und anderen Psychosen, insbesondere mit Symptomen wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Gedankenstörungen einhergehend mit Agitiertheit, Unruhe, Feindseligkeit und Aggressivität.

Cisordinol Depot wird angewendet bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Die Dosierung und das Intervall zwischen den Injektionen ist dem jeweiligen Zustand des Patienten individuell anzupassen, um eine maximale Unterdrückung der psychotischen Symptome mit einem Minimum an Nebenwirkungen zu erreichen.

Zuclopenthixol Decanoat 200 mg/ml

In der Erhaltungstherapie liegt der Dosierungsbereich üblicherweise zwischen 100– 400 mg (^-2 ml) jede zweite bis vierte Woche.

Einige Patienten brauchen eventuell höhere Dosen oder kürzere Injektionsinter­valle. Injektionsvolumina von mehr als 2 ml sollen an 2 verschiedenen Stellen appliziert werden.

Wenn größere Mengen als 2–3 ml der 200 mg/ml Lösung benötigt werden, ist die höher konzentrierte Lösung (Zuclopenthixol Decanoat 500 mg/ml) zu verwenden.

Zuclopenthixol Decanoat 500 mg/ml

250 mg – 750 mg (1/2 ml – 11/2 ml) jede Woche bis jede 4. Woche.

Wenn die Medikation von oralem Zuclopenthixol oder Zuclopenthixol Acetat i.m. auf eine Erhaltungstherapie mit Zuclopenthixol Decanoat umgestellt wird, sollen folgende Richtlinien eingehalten werden:

1) Übergang von oralem Zuclopenthixol auf Zuclopenthixol Decanoat:

x mg peroral täglich entsprechen 8× mg Decanoat jede 2. Woche.

x mg peroral täglich entsprechen 16× mg Decanoat jede 4. Woche.

Orales Zuclopenthixol soll während der ersten Woche nach der ersten Injektion weiter eingenommen werden, aber in verminderter Dosierung.

2) Übergang von Zuclopenthixol Acetat auf Zuclopenthixol Decanoat

Gleichzeitig mit der letzten Injektion von Zuclopenthixol Acetat (100 mg) werden 200 – 400 mg (1–2 ml) Zuclopenthixol Decanoat 200 mg/ml i.m. verabreicht und alle 2 Wochen wiederholt.

Bei Bedarf kann eine höhere Dosis oder ein kürzeres Intervall nötig sein.

Zuclopenthixol Acetat und Zuclopenthixol Decanoat können in einer Spritze gemischt werden und als Kombinationsin­jektion verabreicht werden.

Patienten, die von anderen Depot Formulierungspräpa­raten umgestellt werden, sollen eine Dosis von 200 mg Zuclopenthixol Decanoat als äquivalent zu 25 mg Fluphenazin Decanoat, zu 40 mg

Flupentixol Decanoat oder zu 50 mg Haloperidol Decanoat erhalten.

Nachfolgende Dosen von Zuclopenthixol Decanoat und das Intervall zwischen den Injektionen sind individuell an den Patienten anzupassen.

Ältere Patienten

Ältere Patienten sollen Dosierungen im unteren Dosisbereich erhalten.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Cisordinol Depot bei Kindern und Jugendlichen wird aufgrund mangelnder klinischer Erfahrung nicht empfohlen.

Herabgesetzte Nierenfunktion

Cisordinol Depot kann an Patienten mit herabgesetzter Nierenfunktion in der normalen Dosis verabreicht werden (siehe Abschnitt 5.2).

Herabgesetzte Leberfunktion

Vorsichtige Dosierung und wenn möglich ist eine Serumspiegelbes­timmung durchzuführen.

Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Cisordinol Depot wird in den oberen äußeren Gesäßmuskel intramuskulär injiziert.

Injektionsvolumina über 2 ml sollen auf 2 Injektionsstellen verteilt werden. Die lokale Verträglichkeit ist gut.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Kreislaufkollaps, herabgesetzter Bewusstseinszustand aus verschiedenen Gründen (z.B.: Vergiftung durch zentral dämpfende Substanzen) und Koma.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Einnahme eines Neuroleptikums besteht die Möglichkeit des Auftretens eines malignen neuroleptischen Syndroms (Hyperthermie, Muskelsteifheit, Bewusstseinsverände­rungen, Instabilität des autonomen Nervensystems). Das Risiko ist bei stärkeren Mitteln erhöht. In Fällen mit tödlichem Ausgang waren Patienten mit bestehendem organischen Hirnsyndrom, geistiger Retardiertheit und Opiat- und Alkoholmissbrauch vermehrt betroffen.

Behandlung : Absetzen des Neuroleptikums. Symptomatische Behandlung und Einsatz von allgemeinen unterstützenden Maßnahmen. Die Gabe von Dantrolen und Bromocriptin kann dafür geeignet sein.

Die Symptome können für mehr als eine Woche nach dem Absetzen des oralen Neuroleptikums bestehen bleiben und etwas länger bei Anwendung der Depotform des Arzneimittels.

Wie andere Neuroleptika sollte Zuclopenthixol bei Patienten mit organischem Hirnsyndrom, Konvulsionen und fortgeschrittenen Lebererkrankungen nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Neuroleptika können zu einer erhöhten Prolaktin-Ausschüttung führen. Daher wird bei Vorgeschichte von Mammatumoren und anderen prolaktin-abhängigen Tumoren Vorsicht angeraten.

Bei Patienten, die an Morbus Parkinson leiden, sollte Zuclopenthixol wie andere Neuroleptika auch, mit Vorsicht eingesetzt werden.

Wie für andere psychotrope Substanzen beschrieben, kann Zuclopenthixol die Insulin- und Glukose-Antwort verändern und daher eine Anpassung der antidiabetischen Therapie bei Diabetikern erforderlich machen.

Patienten in Langzeittherapie, vor allem mit hoher Dosierung, sollten sorgfältig überwacht werden und periodisch evaluiert werden, ob die Erhaltungsdosis herabgesetzt werden kann.

Venöse Thromboembolien (VTE)

Antipsychotika, inklusive Zuclopenthixol können mit dem Auftreten venöser Thromboembolien (VTE) in Zusammenhang gebracht werden.

Insofern Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für eine VTE aufweisen, sollen alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Zuclopenthixol genau bestimmt und Vorbeugungsmaßnah­men getroffen werden.

Es wurden Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose mit Antipsychotika, einschließlich mit Flupentixol Decanoat gemeldet. Lang wirkende Depot Antipsychotika sollten mit Vorsicht in Kombination mit anderen Arzneimitteln die bekannter Weise myelosuppressives Potenzial haben, verwendet werden, da diese unter gewissen Bedingungen, wo dies erforderlich sein könnte nicht schnell ausgeschieden werden können.

Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz

Die Daten zweier großer Beobachtungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit Demenz, die mit konventionellen (typischen) Antipsychotika behandelt wurden, ein geringfügig erhöhtes Sterbe-Risiko im Vergleich zu unbehandelten Patienten aufwiesen. Es gibt nur unzureichende Daten für eine sichere Einschätzung des exakten Risiko-Ausmaßes und der Grund für das erhöhte Risiko ist nicht bekannt.

Zuclopenthixol ist nicht für die Behandlung von Verhaltensstörungen in Zusammenhang mit Demenz zugelassen.

In Plazebo-kontrollierten Studien hat man bei manchen atypischen Antipsychotika ein ca. 3fach erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre Nebenwirkungen bei Patienten mit Demenz festgestellt. Der Mechanismus für dieses erhöhte Risiko ist nicht bekannt. Ein erhöhtes Risiko kann daher bei anderen Antipsychotika oder anderen Patientengruppen nicht ausgeschlossen werden.

Zuclopenthixol sollte bei Patienten mit Risikofaktoren für einen Schlaganfall mit Vorsicht angewendet werden.

So wie andere Antipsychotika auch, kann Zuclopenthixol QT-Verlängerung verursachen. Persistierende verlängerte QT-Intervalle können das Risiko für maligne Arrhythmien erhöhen. Daher sollte Zuclopenthixol nur mit Vorsicht bei empfindlichen Patienten verwendet werden (bei Patienten mit Hypokaliämie, Hypomagnesiämie oder einer genetischen Disposition) und bei Patienten mit anamnestischen kardiovaskulären Erkrankungen, z.B. QT-Verlängerung, deutlicher Bradykardie (<50 Schläge pro Minute), kürzlich erlittenem Myocardinfarkt, nicht kompensierter Herzinsuffizienz oder kardialer Arrhythmie. Die gleichzeitige Behandlung mit anderen Antipsychotika sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kombinationen die Vorsicht erfordern:

Zuclopenthixol kann die sedative Wirkung von Alkohol und die Wirkung von Barbituraten und anderen zentraldämpfenden Pharmaka verstärken.

Neuroleptika können die Wirkung von antihypertensiven Arzneimitteln erhöhen oder erniedrigen; der antihypertensive Effekt von Guanethidin und ähnlichen Substanzen wird reduziert.

Die gleichzeitige Anwendung von Neuroleptika und Lithium erhöht das Risiko der Neurotoxizität.

Trizyklische Antidepressiva und Neuroleptika hemmen ihren Metabolismus gegenseitig.

Zuclopenthixol kann die Wirkung von Levodopa und die Wirkung von adrenergen Arzneimitteln reduzieren.

Die gleichzeitige Einnahme von Metoclopramid und Piperazin erhöht das Risiko von extrapyramidalen Störungen.

Da Zuclopenthixol teilweise durch CYP2D6 metabolisiert wird, kann die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die dieses Enzym hemmen, zu einer verminderten Clearance von Zuclopenthixol führen.

Eine Zunahme des QT-Intervalles, die möglicherweise durch eine antipsychotische Therapie verursacht sein kann, kann durch eine gleichzeitige Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die ebenfalls eine QT-Verlängerung bedingen können, erhöht werden. Die gleichzeitige Verordnung dieser Arzneimittel soll daher vermieden werden.

Zu Begleitmedika­tionen, die bekanntermaßen eine signifikante QT-Verlängerung hervorrufen, zählen die folgenden Arzneimittelklas­sen:

– Antiarrhythmika der Klasse Ia und III (z.B. Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid)

– einige Antipsychotika (z.B. Thioridazin)

– einige Makrolide (z.B. Erythromycin)

– einige Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Astemizol)

– einige Chinolonantibiotika (z.B. Gatifloxacin, Moxifloxacin)

Diese Liste ist nicht vollständig und einzelne andere Arzneimittel, die bekanntlich auch signifikant das QT-Intervall verlängern (z.B. Cisaprid, Lithium), sollen ebenfalls vermieden werden.

Gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln die ein Elektrolyt-Ungleichgewicht erzeugen Arzneimittel, die bekannterweise Elektrolytverände­rungen verursachen können wie z.B. Thiazid-Diuretika (Hypokaliämie) und Arzneimittel, die die Plasmakonzentration von Zuclopenthixol erhöhen können, sollen nur mit Vorsicht verwendet werden, da sie QT-Verlängerungen und maligne Arrhythmien bedingen könnten (siehe Abschnitt 4.4).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Zuclopenthixol Decanoat ist in der Schwangerschaft nur anzuwenden, wenn der erwartete Nutzen für die Patientin das mögliche Risiko für den Föten übersteigt.

Neugeborene, die während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons Antipsychotika (einschließlich Zuclopenthixol-Decanoat) ausgesetzt waren, haben nach der Geburt ein Risiko für Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und/oder Entzugsymptome, die in Schweregrad und Dauer unterschiedlich sein können. Es wurden Fälle von Unruhe, Störungen des Muskeltonus (zu hoch oder zu niedrig), Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot oder Ernährungsproblemen berichtet.

Aus diesem Grund sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen. Tierstudien zeigten Reproduktionsto­xizität.

Stillzeit

Da Zuclopenthixol nur in geringen Konzentrationen in der Muttermilch übergeht, ist eine Beeinflussung des Kindes bei therapeutischen Dosen nicht wahrscheinlich. Die vom Kind eingenommene Dosis beträgt weniger als 1% der auf das Körpergewicht (mg/kg) normierten eingenommenen Dosis der Mutter. Das Stillen kann während einer Zuclopenthixol DecanoatTherapie fortgeführt werden, wenn es von klinischer Wichtigkeit ist, aber eine Beobachtung des Kindes, vor allem in den ersten 4 Wochen nach der Geburt, wird empfohlen.

Fertilität

Beim Menschen wurden Nebenwirkungen, wie Hyperprolaktinämie, Galaktorrhoe, Amenorhoe, erektile Dysfunktion und Ejakulationsstörun­gen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Diese Ereignisse können einen negativen Einfluss auf die weibliche und/oder männliche Sexualfunktion und Fruchtbarkeit ha­ben.

Wenn klinisch signifikante Hyperprolaktinämie, Galaktorrhoe, Amenorhoe oder sexuelle

Funktionsstörungen auftreten, ist eine Dosisreduktion (wenn möglich) oder ein Abbruch in Betracht zu ziehen. Die Auswirkungen sind nach Absetzen reversibel.

Die Gabe von Zuclopenthixol an männliche oder weibliche Ratten war mit einer leichten Verzögerung des Paarungsverhaltens verbunden. In einem Experiment wurde Zuclopenthixol über die Nahrung gegeben, es wurde ein gestörtes Paarungsverhalten und eine verminderte Empfängnis beobachtet.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cisordinol ist ein sedierendes Arzneimittel. Patienten, die psychotrope Arzneimittel verordnet bekommen, können Aufmerksamkeits- und Konzentration­sstörungen haben und sollen daher keine Fahrzeuge lenken und keine Maschinen bedienen.

4.8 Nebenwirkungen

Unerwünschte Nebenwirkungen sind für die Mehrheit dosisabhängig. Die Häufigkeit und der Schweregrad sind am größten zu Behandlungsbeginn und nehmen während der fortlaufenden Behandlung ab.

Es können, vor allem zu Behandlungsbeginn, extrapyramidal­motorische Reaktionen auftreten. In den meisten Fällen können diese Nebenwirkungen mit einer Dosisreduktion und/oder dem Einsatz von Antiparkinson-Arzneimitteln gut kontrolliert werden. Ein routinemäßiger Einsatz von Antiparkinson-Arzneimitteln wird nicht empfohlen. Antiparkinson-Arzneimittel mildern eine tardive Dyskinesie nicht und könnten sie verschlechtern. Es wird eine Dosisreduktion oder wenn möglich ein Absetzen der Zuclopenthixol Therapie empfohlen. Bei bestehender Akathisie kann ein Benzodiazepin oder Propanolol hilfreich sein.

Die Häufigkeiten sind der Literatur und Spontanberichten entnommen. Die Häufigkeiten werden definiert als:

Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1000 bis<1/100), selten (>1/1000 bis<1/1000), sehr selten (<1/10000) oder nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Agranulozytose

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Hypersensitivität, Anaphylaktische Reaktionen

Endokrine Erkrankungen

Selten

Hyperprolaktinämie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Häufig

Gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme

Gelegentlich

Verminderter Appetit, Gewichtsabnahme

Selten

Hyperglykämie, Gestörte Glukosetoleranz, Hyperlipidämie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Insomnie, Depression, Angstgefühl, Nervosität, abnormale Träume Agitation, Verminderte Libido

Gelegentlich

Apathie, Albträume, erhöhte Libido, Konfusionszustand

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Schläfrigkeit, Akathisie, Hyperkinese, Hypokinesie

Häufig

Tremor, Dystonie, Hypertonie, Schwindel, Kopfschmerzen, Parästhesie, Aufmerksamkeit­sstörung, Amnesie, Abnormaler Gang

Gelegentlich bis selten

Tardive Dyskinesie, Hyperreflexie, Dyskinesie, Parkin-sonismus, Synkope, Ataxie, Sprachstörung, Hypotonie, Konvulsionen, Migräne

Sehr selten

Malignes Neuroleptisches Syndrom

Augenerkrankungen

Häufig

Akkommodation­sstörung, Abnormales Sehen

Gelegentlich

Oculogyration, Pupillenerweiterung

Ohr und

Innenohrerkran­kungen

Häufig

Schwindel

Gelegentlich

Hörschwäche, Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Tachykardie, Palpitationen

Selten

Elektrokardiogramm QT-Verlängerung

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hypotension, Hitzewallungen

Nicht bekannt

Thromboembolie (einschließlich Lungenembolie und tiefer Venenthrombose)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Verstopfte Nase, Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Trockener Mund

Häufig

Speichel-Hypersekretion, Verstopfung, Erbrechen, Dyspepsie, Durchfall

Gelegentlich

Abdominalschmerzen, Übelkeit, Blähungen

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Abnormale Leberfunktionstests

Sehr Selten

Cholestatische Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hyperhydrose, Pruritus

Gelegentlich

Rash, Photosensibilitätsre­aktionen, Pigmentierungsstörun­g, Seborrhö, Dermatitis, Purpura

Skelettmuskulatur und

Bindegewebser­krankungen

Häufig

Myalgie

Gelegentlich

Muskelsteifheit, Kiefersperre, Torticollis

Erkrankungen der Niere und der Harnwege

Häufig

Blasenentleerun­gsstörung, Harnverhaltung, Polyurie

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale

Nicht bekannt

Entzugssyndrom bei Neugeborenen (siehe

Erkrankungen

Abschnitt 4.6)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse

Gelegentlich

Ejakulationsstörun­g, Erektile Dysfunktion, weibliche Orgasmusstörung, Vaginale Trockenheit

Selten

Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Amenorrhoe, Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Asthenie, Müdigkeit, Unwohlsein, Schmerzen

Gelegentlich

Durst, Hypothermie, Pyrexie

Verglichen mit der üblichen Neuroleptika-Behandlung werden die Nebenwirkungen hinsichtlich Art, Intensität und Frequenz vermindert, weil gleichmäßig konstante Serumkonzentra­tionen des Wirkstoffes vorliegen.

Wie bei anderen Arzneimitteln, die zur therapeutischen Klasse der Antipsychotika gehören, wurden für Zuclopenthixol seltene Fälle von QT-Verlängerung, ventrikuläre Arrhythmien, ventrikuläres Flimmern, ventrikuläre Tachykardie, Torsade de Pointes und plötzliche Todesfälle berichtet.

Ein abruptes Absetzen von Zuclopenthixol kann mit Entzugssymptomen einhergehen. Die häufigsten Symptome sind Nausea, Erbrechen, Anorexie, Diarrhoe, Rhinorrhoe, Schwitzen, Myalgien, Parästhesien, Schlaflosigkeit, Unruhe, Angst und Agitiertheit. Die Patienten können auch an Schwindel, wechselnden Warm-Kaltgefühlen und Zittern leiden. Die Symptome beginnen im Allgemeinen 1 bis 4 Tage nach dem Absetzen und verschwinden nach 7 bis 14 Tagen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Es ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: +43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Schläfrigkeit, Koma, Bewegungsstörungen, Konvulsionen, Schock, Hyperther-mie/Hypothermie.

Wenn Zuclopenthixol in Überdosierung gemeinsam mit Arzneimitteln eingenommen wurde, die das Herz beeinflussen, wurden EKG Veränderungen, QT-Verlängerung, Torsade de Pointes, Herzstillstand und ventrikuläre Arrhythmien berichtet.

Behandlung

Die Therapie sollte symptomatisch und supportiv sein. Maßnahmen zur Stützung der Atmung und des kardiovaskulären Systems sollten eingeleitet werden. Epinephrin (Adrenalin) sollte nicht verwendet werden, da dies zu einem weiteren Blutdruckabfall führen kann. Konvulsionen können mit Diazepam und Bewegungsstörungen mit Biperiden behandelt werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Psycholeptika, Antipsychotika, Thioxanthen-Derivate ATC-Code: N 05 AF 05

Wirkmechanismus

Zuclopenthixol ist ein Neuroleptikum der Thioxanthen-Reihe. Die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika beruht auf einer Dopamin-Rezeptorblockade, aber möglicherweise trägt auch eine 5-HT-Rezeptorblockade dazu bei. In vitro hat Zuclopenthixol eine hohe Affinität für sowohl D1 als auch D2-Rezeptoren, für a1-Adrenozeptoren und 5-HT2 Rezeptoren, aber keine Affinität zu cholinergen muskarinergen Rezeptoren. Es hat eine schwache Affinität zu Histamin-Rezeptoren und zeigt keine a2-blockierende Aktivität.

In vivo dominiert die Affinität zu D2-Bindungsstellen über die Affinität zu D1-Rezeptoren. Zuclopenthixol erwies sich in allen Verhaltensstudien zur neuroleptischen (Dopamin Rezeptor Blockade) Aktivität als starkes Neuroleptikum. Eine Korrelation findet man innerhalb der in vivo Tests, bei der in vitro Affinität für Dopamin D2-Bindungsstellen und der durchschnittlichen täglichen oralen antipsychotis­chen Dosis.

Wie andere Neuroleptika erhöht Zuclopenthixol den Serumprolaktin­spiegel.

Pharmakologische Studien haben gezeigt, dass die Depot-Injektionsampullen einen prolongierten neuroleptischen Effekt bewirken. Die erforderliche tägliche Arzneimittelmenge ist bei den Depot-Ampullen geringer als bei täglich eingenommener oraler Dosierung. Aus klinischer Sicht kann durch die Depot-Formulierung eine starke Sedierung verringert werden. Darüber hinaus kann das Interaktionspo­tenzial mit Anästhetika verringert sein.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Im klinischen Gebrauch wird Zuclopenthixol für die Behandlung von akuten und chronischen Psychosen und zur Kontrolle von geistig behinderten Patienten mit hyperaktivem und aggressivem Verhalten eingesetzt.

Neben der signifikanten Reduktion oder kompletten Elimination der Kernsymptome der Schizophrenie, wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Gedankenstörungen, hat Zuclo-penthixol auch einen gravierenden Effekt auf Begleitsymptome wie Feindseligkeit, Misstrauen, Agitiertheit und Aggressivität.

Zuclopenthixol induziert eine vorübergehende dosisabhängige Sedierung. Diese anfängliche Sedierung ist jedoch in der akuten Krankheitsphase gewöhnlich vorteilhaft. Eine Gewöhnung an die unspezifische sedierende Wirkung tritt rasch ein.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Durch die Veresterung mit Dekansäure Essigsäure wird Zuclopenthixol in die lipophilere Substanz Zuclopenthixol Decanoat umgewandelt. In Öl aufgelöst und intramuskulär injiziert, diffundiert die Substanz ziemlich langsam ins umgebende Körperwasser, wo sie schnell hydrolysiert wird und die aktive Komponente Zuclopenthixol freisetzt.

Maximale Serumkonzentra­tionen werden nach einem Zeitraum von 3–7 Tagen erreicht. Bei einer geschätzten Halbwertszeit von ca. 3 Wochen (bedingt durch die Freigabe aus dem Depot) werden Steady State Bedingungen nach etwa 3 Monaten nach wiederholter Verabreichung erreicht.

Verteilung

Das apparente Verteilungsvolumen (Vd ß) beträgt 20 l/kg. Die Plasmaprotein­bindung beträgt ca. 98–99%.

Biotransformation

Zuclopenthixol wird über 3 Hauptwege metabolisiert (Sulphoxydation, Dealkylierung der N-Seitenkette und Glukuronsäure­konjugation). Die Metaboliten sind psychopharmako­logisch inaktiv. Zuclopenthixol liegt vermehrt gegenüber den Metaboliten im Gehirn und im anderen Gewebe vor.

Elimination

Die Eliminationshal­bwertszeit (T1/2ß) beträgt ungefähr 20 Stunden und die systemische Clearance beträgt ca. 0,86 l/min.

Zuclopenthixol wird hauptsächlich über die Faeces ausgeschieden, aber auch zu einem gewissen Prozentsatz (ungefähr 10%) über den Harn. Nur ca. 0,1% wird unverändert über die Niere ausgeschieden, wodurch die Belastung für die Nieren vernachlässig­bar ist.

Bei stillenden Müttern wird Zuclopenthixol geringgradig mit der Muttermilch ausgeschieden. Im Steady State bei Müttern, die oral oder mit Decanoat behandelt wurden, betrug das Verhältnis Milchkonzentration zu Serumkonzentration etwa 0.29.

Linearität/Nicht-Linearität

Die Pharmakokinetik ist linear. Steady State Plasmaspiegel werden in 3–5 Tagen erreicht. Der durchschnittliche minimale Steady State Spiegel entsprechend 200 mg Zuclopenthixol oral täglich betrug ungefähr 25 nmol/l (10 ng/ml).

Ältere Patienten

Die pharmakokinetischen Parameter sind weitestgehend unabhängig vom Alter des Patienten.

Herabgesetzte Nierenfunktion

Basierend auf den oben angeführten Charakteristika zur Elimination ist anzunehmen, dass eine reduzierte Nierenfunktion wahrscheinlich keinen großen Einfluss auf den Serumspiegel der Muttersubstanz hat.

Herabgesetzte Leberfunktion

Keine Daten verfügbar.

Polymorphismus

Eine in vivo Untersuchung hat gezeigt, dass ein Teil des metabolischen Abbauweges einem genetischen Polymorphismus der Spartein/Debri­soquin-Oxidation unterliegt (CYP2D6).

Pharmakokinetis­che/Pharmakody­namische Beziehung

Eine minimale (z.B. Messung der Konzentration genau vor Einnahme einer Dosis) Serumkonzentration von 2,8 – 12 ng/ml (7–30 nmol/l) wird als Richtlinie zur Erhaltungstherapie von schizophrenen Patienten mit geringem bis mittlerem Schweregrad der Krankheit empfohlen. Pharmakokinetisch entsprechen 200 mg/2 Wochen oder 400 mg/4 Wochen Zuclopenthixol-Deconoat einer täglichen oralen Einnahme von 25 mg Zuclopenthixol.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Chronische Toxizitätsstudien ergaben keine Bedenken hinsichtlich des therapeutischen Gebrauchs von Zuclopenthixol.

Reproduktionsto­xizität

In einer Drei-Generationen-Studie an Ratten wurde eine Verzögerung bei der Paarung beobachtet. Nach erfolgter Paarung gab es keine Auswirkung auf die Fertilität.

In einem Experiment bei dem Zuclopenthixol mit der Nahrung verabreicht wurde, wurde ein gestörtes Paarungsverhalten und eine reduzierte Empfängnisrate beobachtet.

Tierisches Reproduktionsstu­dien zeigten keinen Hinweis auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen. In einer peri/postnatalen Studie an Ratten resultierten Dosierungen von 5 und 15 mg/kg/Tag in einer erhöhten Anzahl von Totgeburten, vermindertem Überleben von Jungtieren und einer verzögerten Entwicklung von Jungtieren.

Die klinische Bedeutung dieser Anzeichen ist unklar; denkbar ist ein Vernachlässigen der Jungtiere durch die Mütter, die maternotoxische Dosen von Zuclopenthixol erhalten hatten.

Mutagenität und Karzinogenität

Zuclopenthixol besitzt kein mutagenes oder karzinogenes Potenzial. In einer Onkogenitätsstudie an Ratten zeigte die Verabreichung der Höchstdosis von 30 mg/kg/Tag während 2 Jahren einen leichten, statistisch nicht signifikanten Anstieg der Inzidenz von Mamma-Adenokarzinomen, Inselzelladenomen, Karzinomen bei den weiblichen Tieren und von para-follikulären Schilddrüsenkar­zinomen. D2-Antagonisten, welche die Prolaktinsekretion erhöhen, führten bei Ratten häufig zu einem leichten Ansteigen der Inzidenz solcher Tumorarten. Die klinische Signifikanz dieser Befunde ist aufgrund der physiologischen Unterschiede zwischen Ratten und Menschen in Bezug auf das Prolaktin unklar, es wird jedoch angenommen, dass diese Befunde kein onkogenes Risiko für die Patienten darstellen.

Lokale Toxizität

Eine lokale Schädigung von Muskeln wurde nach der Injektion einer wässrigen Lösung von Neuroleptika, inklusive Zuclopenthixol, beobachtet. Diese Schädigung der Muskeln war höher nach Verabreichung einer wässrigen Neuroleptikalösung als bei einer öligen Lösung von Zuclopenthixol Acetat und Zuclopenthixol Decanoat.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mittelkettige Triglyzeride

6.2 Inkompatibilitäten

Zuclopenthixol Decanoat soll nur mit Zuclopenthixol Acetat, das ebenfalls in mittelkettigen Triglyzeriden gelöst ist, gemischt werden.

Zuclopenthixol Decanoat soll nicht mit Depotformen aus Sesamöl als Trägermittel gemischt werden, da dies zu Änderungen der pharmakokinetischen Eigenschaften führen kann.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

200 mg/ml Injektionslösung: 3 Jahre

500 mg/ml Injektionslösung: 4 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen

Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

200 mg/ml Injektionslösung:

Farblose Ampullen (Typ I Glas) mit 1ml

Packungen mit 1×1ml und 10×1ml

500 mg/ml Injektionslösung:

Farblose Ampullen (Typ I Glas) mit 1ml

Packungen mit 1×1 ml und 5×1ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmem für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmem für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Lundbeck Austria GmbH

Spaces Square One

Leopold Ungar Platz 2

1190 Wien

Tel: +43 1 253 621 6033

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Depot 200 mg-Ampullen – Z.Nr.: 15.952

Depot 500 mg-Ampullen – Z.Nr.: 1–19866

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Depot 200 mg-Ampullen:

Datum der Erteilung der Zulassung: 27.09.1976

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14.12.2011

Depot 500 mg-Ampullen:

Datum der Erteilung der Zulassung: 25.11.1992

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14.12.2011

Mehr Informationen über das Medikament Cisordinol Depot 500 mg - Ampullen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-19866
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Lundbeck Austria GmbH, Spaces Square One / Leopold-Ungar-Platz 2, 2, 239, 1190 Wien, Österreich