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Cisordinol Acutard 50 mg - Ampullen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Cisordinol Acutard 50 mg - Ampullen

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Cisordinol Acutard 50 mg-Ampullen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Cisordinol Acutard 50 mg-Ampullen: Eine Ampulle enthält 50 mg/ml Zuclopenthixol Acetat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Klar, gelblich, ölig, praktisch frei von Partikeln.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Anfangsbehandlung von akuten Psychosen, inklusive Manien und Exazerbationen von chronischen Psychosen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Die Dosierung sollte dem jeweiligen Zustand des Patienten individuell angepasst werden.

Der Dosierungsbereich liegt normalerweise zwischen 50 – 150 mg (1–3 ml) i.m. Die Injektion kann bei Bedarf wiederholt werden, am besten in Intervallen von 2–3 Tagen. Einige wenige Patienten benötigen eventuell eine zusätzliche Injektion 24 – 48 Stunden nach der 1. Injektion.

Zuclopenthixol Acetat ist nicht für eine Langzeittherapie gedacht und die Behandlungsdauer sollte nicht mehr als 2 Wochen betragen. Die maximale akkumulierte Dosis in einem Behandlungszyklus soll nicht mehr als 400 mg betragen und die Anzahl der Injektionen soll 4 nicht übersteigen.

In der Erhaltungstherapie sollte die Behandlung mit oralem Zuclopenthixol oder Zuclopenthixol Decanoat (Cisordinol Depot) i.m. nach folgenden Richtlinien erfolgen:

1) Übergang zu oralem Zuclopenthixol

2–3 Tage nach der letzten Injektion mit 100 mg Zuclopenthixol Acetat soll die orale Therapie mit einer Dosis von ungefähr 40 mg täglich, eventuell aufgeteilt auf mehrere Gaben, aufgenommen werden. Bei Bedarf kann diese Dosis um 10–20 mg alle 2–3 Tage bis auf 75 mg oder mehr täglich erhöht werden.

2) Übergang auf Zuclopenthixol Decanoat

Gleichzeitig mit der (letzten) Injektion von Zuclopenthixol Acetat (100 mg) werden 200–400 mg (12 ml) Zuclopenthixol Decanoat 200 mg/ml i.m. verabreicht und alle 2 Wochen wiederholt. Bei Bedarf kann eine höhere Dosis oder ein kürzeres Intervall nötig sein.

Zuclopenthixol Acetat und Zuclopenthixol Decanoat können in einer Spritze gemischt werden und als Kombinationsin­jektion verabreicht werden.

Die weitere Dosis von Zuclopenthixol Decanoat und das Intervall zwischen den Injektionen soll individuell an den Patienten angepasst werden.

Ältere Patienten

Die Dosierung muss bei älteren Patienten wahrscheinlich herabgesetzt werden. Die maximale Dosierung pro Injektion sollte 100 mg betragen.

Kinder und Jugendliche

Die Anwendung von Cisordinol Acutard bei Kindern und Jugendlichen wird aufgrund mangelnder klinischer Erfahrung nicht empfohlen.

Herabgesetzte Nierenfunktion

Cisordinol Acutard kann an Patienten mit herabgesetzter Nierenfunktion in der normalen Dosis verabreicht werden.

Herabgesetzte Leberfunktion

Patienten mit Leberfunktion­sstörung sollten die Hälfte der empfohlenen Dosierung erhalten und wenn möglich sollte eine Serumspiegelbes­timmung durchgeführt werden.

Art der Anwendung

Cisordinol Acutard wird in den oberen äußeren Gesäßmuskel intramuskulär injiziert.

Injektionsvolumina über 2 ml sollten auf 2 Injektionsstellen verteilt werden. Die lokale Verträglichkeit ist gut. Zuclopenthixol Acetat ist nicht für eine Langzeittherapie gedacht und die Behandlungsdauer sollte nicht mehr als 2 Wochen betragen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Zuclopenthixol oder irgendeinen anderen Bestandteil, aufgeführt in Abschnitt 6.1.

Kreislaufkollaps, herabgesetzter Bewusstseinszustand aus verschiedenen Gründen (z.B. Vergiftung durch zentral dämpfende Substanzen), Koma.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Einnahme jedes Neuroleptikums besteht die Möglichkeit des Auftretens eines malignen neuroleptischen Syndroms (Hyperthermie, Muskelsteifheit, Bewusstseinsverände­rungen, Instabilität des autonomen Nervensystems). Das Risiko ist bei stärkeren Mitteln erhöht. Patienten mit vorbestehendem organischem Hirnsyndrom, geistiger Retardation und Opiat- und Alkoholabhängigkeit sind bei den tödlichen Fällen vermehrt betroffen.

Behandlung: Absetzen des Neuroleptikums. Symptomatische Behandlung und Einsatz von allgemeinen unterstützenden Maßnahmen. Die Gabe von Dantrolen und Bromocriptin kann dafür geeignet sein.

Die Symptome können für mehr als eine Woche nach dem Absetzen des oralen Neuroleptikums bestehen bleiben und etwas länger bei Einnahme der Depotform des Arzneimittels.

Wie andere Neuroleptika sollte Zuclopenthixol Acetat bei Patienten mit organischem Hirnsyndrom, Konvulsionen und fortgeschrittenen Lebererkrankung nur mit Vorsicht eingesetzt werden.

Neuroleptika können zu einer erhöhten Prolaktin-Ausschütttung führen. Daher wird bei Anamnese von Mammatumoren und anderen prolaktin-abhängigen Tumoren Vorsicht angeraten.

Bei Patienten, die an Morbus Parkinson leiden, sollte Cisordinol wie andere Neuroleptika auch mit Vorsicht eingesetzt werden.

Wie auch für andere psychotrope Substanzen beschrieben, kann Zuclopenthixol Acetat die Insulin-und Glukose Antwort verändern und daher eine Anpassung der antidiabetischen Therapie bei Diabetikern erforderlich machen.

Venöse Thromboembolien (VTE)

Antipsychotika, inklusive Zuclopenthixol können mit dem Auftreten venöser Thromboembolien (VTE) in Zusammenhang gebracht werden. Da Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, häufig erworbene Risikofaktoren für eine VTE aufweisen, sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Zuclopenthixol identifiziert und vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.

Erhöhte Mortalität bei älteren Menschen mit Demenz

Die Daten zweier großer Beobachtungsstudien zeigten, dass ältere Menschen mit Demenz, die mit konventionellen (typischen) Antipsychotika behandelt wurden, ein geringfügig erhöhtes Sterbe-Risiko im Vergleich zu unbehandelten Patienten aufwiesen. Es gibt nur unzureichende Daten für eine sichere Einschätzung des exakten Risiko-Ausmaßes und der Grund für das erhöhte Risiko ist nicht bekannt.

Zuclopenthixol ist nicht für die Behandlung von Verhaltensstörungen in Zusammenhang mit Demenz zugelassen.

In plazebokontro­llierten Studien hat man bei manchen atypischen Antipsychotika ein ca. 3-fach erhöhtes Risiko für zerebrovaskuläre Nebenwirkungen bei Patienten mit Demenz festgestellt. Der Mechanismus für dieses erhöhte Risiko ist nicht bekannt. Ein erhöhtes Risiko kann daher bei anderen Antipsychotika oder anderen Patientengruppen nicht ausgeschlossen werden.

Zuclopenthixol sollte bei Patienten mit Risikofaktoren für einen Schlaganfall mit Vorsicht angewendet werden.

So wie andere Antipsychotika auch, kann Zuclopenthixol QT-Verlängerung verursachen. Persistierende verlängerte QT-Intervalle können das Risiko für maligne Arrhythmien erhöhen. Daher sollte Zuclopenthixol nur mit Vorsicht bei empfindlichen Patienten verwendet werden (bei Patienten mit Hypokaliämie, Hypomagnesiämie oder einer genetischen Disposition) und bei Patienten mit anamnestischen kardiovaskulären Erkrankungen, z.B. QT-Verlängerung, deutlicher Bradykardie (<50 Schläge pro Minute), kürzlich erlittenem Myokardinfarkt, nicht kompensierter Herzinsuffizienz oder kardialer Arrhythmie. Die gleichzeitige Behandlung mit anderen Antipsychotika sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kombinationen die Vorsicht erfordern

Zuclopenthixol Acetat kann die sedative Wirkung von Alkohol und die Wirkung von Barbituraten und anderen zentraldämpfenden Pharmaka verstärken.

Neuroleptika können die Wirkung von antihypertensiven Medikamenten erhöhen oder erniedrigen; der antihypertensive Effekt von Guanethidin und ähnlich wirkenden Substanzen wird reduziert.

Die gleichzeitige Anwendung von Neuroleptika und Lithium erhöht das Risiko der Neurotoxizität.

Trizyklische Antidepressiva und Neuroleptika hemmen gegenseitig den Metabolismus.

Zuclopenthixol Acetat kann die Wirkung von Levodopa und die Wirkung von adrenergen Arzneimitteln reduzieren.

Die gleichzeitige Einnahme von Metoclopramid und Piperazin erhöht das Risiko von extrapyramidalen Störungen.

Da Zuclopenthixol teilweise durch CYP2D6 metabolisiert wird kann die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, die dieses Enzym hemmen, zu einer verminderten Clearance von Zuclopenthixol führen.

Eine Zunahme des QT-Intervalles, die möglicherweise durch eine antipsychotische Therapie verursacht sein kann, kann durch eine gleichzeitige Behandlung mit anderen Medikamenten, die ebenfalls eine QT-Verlängerung bedingen können, erhöht werden. Die gleichzeitige Verordnung dieser Medikamente soll daher vermieden werden.

Zu Begleitmedika­tionen, die bekanntermaßen eine signifikante QT-Verlängerung hervorrufen, zählen die folgenden Arzneimittelklas­sen:

Antiarrhythmika der Klasse la und III (z.B. Chinidin, Amiodaron, Sotalol, Dofetilid) einige Antipsychotika (z.B. Thioridazin) einige Makrolide (z.B. Erythromycin) einige Antihistaminika (z.B. Terfenadin, Astemizol) einige Chinolonantibiotika (z.B. Gatifloxacin, Moxifloxacin)

Diese Liste ist nicht vollständig und einzelne andere Medikamente, die bekanntlich auch signifikant das QT-Intervall verlängern (z.B. Cisaprid, Lithium), sollen ebenfalls vermieden werden.

Gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln die ein Elektrolyt-Ungleichgewicht erzeugen Medikamente, die bekannterweise Elektrolytverände­rungen verursachen wie Thiazid-Diuretika (Hypokaliämie) und Medikamente, die die Plasmakonzentration von Zuclopenthixol Acetat erhöhen, sollten ebenfalls nur mit Vorsicht verwendet werden, da sie das Risiko einer QT-Verlängerung und maligne Arrhythmien erhöhen können (siehe Abschnitt 4.4).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Zuclopenthixol Acetat sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der erwartete Nutzen für die Patientin das mögliche Risiko für den Föten übersteigt.

Neugeborene die während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons Antipsychotika ( einschließlich Zuclopenthixol Acetat) ausgesetzt waren, haben nach der Geburt ein Risiko für Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und/oder Entzugssymptome, die in Schweregrad und Dauer unterschiedlich sein können. Es wurden Fälle von Unruhe, Störungen des Muskeltonus (zu hoch oder zu niedrig), Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot oder Ernährungsproblemen berichtet. Aus diesem Grund sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen.

Tierstudien zeigten Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Da Zuclopenthixol nur in geringen Konzentrationen in der Muttermilch übergeht, ist eine Beeinflussung des Kindes bei therapeutischen Dosen nicht wahrscheinlich. Die vom Kind eingenommene Dosis beträgt weniger als 1 % der auf das Körpergewicht (mg/kg) normierten eingenommenen Dosis der Mutter. Das Stillen kann während einer Zuclopenthixol Acetat – Therapie fortgeführt werden, wenn es von klinischer Wichtigkeit ist, aber eine Beobachtung des Kindes, vor allem in den ersten 4 Wochen nach der Geburt, wird empfohlen.

Fertilität

Beim Menschen wurden Nebenwirkungen, wie Hyperprolaktinämie, Galaktorrhoe, Amenorhoe, erektile Dysfunktion und Ejakulationsstörun­gen berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Diese Ereignisse können einen negativen Einfluss auf die weibliche und/oder männliche Sexualfunktion und Fruchtbarkeit ha­ben.

Wenn klinisch signifikante Hyperprolaktinämie, Galaktorrhoe, Amenorhoe oder sexuelle Funktionsstörungen auftreten, sollte eine Dosisreduktion (wenn möglich) oder ein Abbruch in Betracht gezogen werden. Die Auswirkungen sind nach Absetzen reversibel.

Die Gabe von Zuclopenthixol an männliche oder weibliche Ratten war mit einer leichten Verzögerung des Paarungsverhaltens verbunden. In einem Experiment wurde Zuclopenthixol über die Nahrung gegeben, es wurde ein gestörtes Paarungsverhalten und eine verminderte Empfängnis beobachtet.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cisordinol Acutard ist ein sedierendes Arzneimittel. Patienten, die psychotrope Medikamente verordnet bekommen, könnten Aufmerksamkeits- und Konzentration­sstörungen haben und sollen daher keine Fahrzeuge lenken und keine Maschinen bedienen.

4.8 Nebenwirkungen

Unerwünschte Nebenwirkungen sind für die Mehrheit dosisabhängig. Die Häufigkeit und der Schweregrad sind am größten zu Behandlungsbeginn und nehmen während der fortlaufenden Behandlung ab.

Es können, vor allem zu Behandlungsbeginn, extrapyramidal­motorische Reaktionen auftreten. In den meisten Fällen können diese Nebenwirkungen mit einer Dosisreduktion und/oder dem Ein-satz von Antiparkinson-Medikamenten gut kontrolliert werden. Ein routinemäßiger Einsatz von Antiparkinson-Medikamenten wird nicht empfohlen. Antiparkinson-Medikamente mildern eine tardive Dyskinesie nicht und könnten sie verschlechtern. Es wird eine Dosisreduktion oder wenn möglich ein Absetzen der Zuclopenthixol Therapie empfohlen. Bei bestehender Akathisie kann ein Benzodiazepin oder Propranolol hilfreich sein.

Die Häufigkeiten sind der Literatur und Spontanberichten entnommen. Die Häufigkeiten werden definiert als:

Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 bis <1/10), gelegentlich (>1/1000 bis <1/100), selten (>1/1000 bis <1/1000), sehr selten (<1/10000) oder nicht bekannt (aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie, Agranulozytose

Erkrankungen des

Immunsystems

Selten

Hypersensitivität,

Anaphylaktische Reaktionen

Endokrine Erkrankungen

Selten

Hyperprolaktinämie

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Häufig

Gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme

Gelegentlich

Verminderter Appetit, Gewichtsabnahme

Selten

Hyperglykämie, Gestörte Glukosetoleranz, Hyperlipidämie

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Insomnie, Depression, Angstgefühl, Nervosität, abnormale Träume Agitation, Verminderte Libido

Gelegentlich

Apathie, Albträume, erhöhte Libido, Konfusionszustand

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Schläfrigkeit, Akathisie, Hyperkinese, Hypokinesie

Häufig

Tremor, Dystonie, Hypertonie, Schwindel, Kopfschmerzen,

Parästhesie,

Aufmerksamkeit­sstörung, Amnesie, Abnormaler Gang

Gelegentlich bis selten

Tardive Dyskinesie, Hyperreflexie, Dyskinesie, Parkinsonismus, Synkope, Ataxie, Sprachstörung, Hypotonie, Konvulsionen, Migräne

Sehr selten

Malignes Neuroleptisches Syndrom

Augenerkrankungen

Häufig

Akkommodation­sstörung, Abnormales Sehen

Gelegentlich

Okulogyration, Pupillenerweiterung

Ohr und Innenohrerkran­kungen

Häufig

Schwindel

Gelegentlich

Hörschwäche, Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Tachykardie, Palpitationen

Selten

Elektrokardiogramm QT-Verlängerung

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hypotension, Hitzewallungen

Nicht bekannt

Thromboembolie (einschließlich Lungenembolie und tiefer Venenthrombose)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig

Verstopfte Nase, Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Trockener Mund

Häufig

Speichel Hypersekretion, Verstopfung, Erbrechen, Dyspepsie, Durchfall

Gelegentlich

Abdominalschmerzen, Übelkeit, Blähungen

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Abnormale Leberfunktionstests

Selten

Cholestatische Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hyperhydrose, Pruritus

Gelegentlich

Rash,

Photosensibilitätsre­aktionen, Pigmentierungsstörun­g, Seborrhoe, Dermatitis, Purpura

Skelettmuskulatur und

Bindegewebser­krankungen

Häufig

Myalgie

Gelegentlich

Muskelsteifheit, Kiefersperre, Torticollis

Erkrankungen der Niere und der Harnwege

Häufig

Blasenentleerun­gsstörung, Harnverhaltung, Polyurie

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Unbekannt

Entzugssyndrom bei Neugeborenen (siehe 4.6)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und Brustdrüse

Gelegentlich

Ejakulationsstörun­g, Erektile Dysfunktion, weibliche Orgasmusstörung, Vaginale Trockenheit

Selten

Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Amenorrhoe, Priapismus

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Häufig

Asthenie, Müdigkeit, Unwohlsein, Schmerzen

Verabreichungsort

Gelegentlich

Durst, Reaktion an der Injektionsstelle, Hypothermie, Pyrexie

Wie bei anderen Medikamenten, die zur therapeutischen Klasse der Antipsychotika gehören, wurden für Zuclopenthixol seltene Fälle von QT-Verlängerung, ventrikuläre Arrhythmien, ventrikuläres Flimmern, ventrikuläre Tachykardie, Torsade de Pointes und plötzliche Todesfälle berichtet (siehe 4.4).

Ein abruptes Absetzen von Zuclopenthixol kann mit Entzugssymptomen einhergehen. Die häufigsten Symptome sind Nausea, Erbrechen, Anorexie, Diarrhoe, Rhinorrhoe, Schwitzen, Myalgien, Parästhesien, Schlaflosigkeit, Unruhe, Angst und Agitiertheit. Die Patienten können auch an Schwindel, wechselnden Warm-Kaltgefühlen und Zittern leiden. Die Symptome beginnen im allgemeinen 1 bis 4 Tage nach dem Absetzen und verschwinden nach 7 bis 14 Tagen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Österreich

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Schläfrigkeit, Koma, Bewegungsstörungen, Konvulsionen, Schock, Hyperthermie/Hy­pothermie.

Wenn Zuclopenthixol in Überdosierung gemeinsam mit Medikamenten eingenommen wurde, die das Herz beeinflussen, wurden EKG Veränderungen, QT-Verlängerung, Torsade de Pointes, Herzstillstand und ventrikuläre Arrhythmien berichtet.

Behandlung einer Überdosierung

Die Therapie sollte symptomatisch und unterstützend sein. Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung und des kardiovaskulären Systems sollten eingeleitet werden. Epinephrin (Adrenalin) sollte nicht verwendet werden, da dies zu einem weiteren Blutdruckabfall führen kann. Konvulsionen können mit Diazepam und Bewegungsstörungen mit Biperiden behandelt werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe

Antipsychotika-Thioxanthen-Derivat

ATC-Code: N 05 AF 05

Wirkmechanismus

Zuclopenthixol ist ein Neuroleptikum der Thioxanthen – Reihe.

Die antipsychotische Wirkung der Neuroleptika beruht auf einer Dopamin-Rezeptorblockade, aber möglicherweise trägt auch eine 5-HT-Rezeptorblockade dazu bei. In vitro hat Zuclopenthixol eine hohe Affinität für sowohl D1– als auch D2-Rezeptoren, für ai-Adrenozeptoren und 5-HT2 Rezeptoren, aber keine Affinität zu cholinergen muskarinergen Rezeptoren. Es hat eine schwache Affinität zu Histamin – Rezeptoren und zeigt keine a2-blockierende Aktivität.

In vivo dominiert die Affinität zu D2 – Bindungsstellen über die Affinität zu D1 Rezeptoren. Zuclopenthixol erwiese sich in allen Verhaltensstudien zur neuroleptischen (Dopamin Rezeptor Blockade) Aktivität als starkes Neuroleptikum. Eine Korrelation findet man innerhalb der in vivo Tests, bei der in vitro Affinität für Dopamin D2 -Bindungsstellen und der durchschnittlichen täglichen oralen antipsychotis­chen Dosis.

Wie andere Neuroleptika erhöht Zuclopenthixol den Serumprolaktin­spiegel.

Pharmakologische Studien zeigten 4 Stunden nach der parenteralen Applikation einen ausgeprägteren Effekt von Zuclopenthixol Acetat in Öl. Ein deutlicher Effekt trat in der Zeitperiode von 1 bis 3 Tagen nach der Injektion auf. Während der folgenden Tage ließ die Wirkung rasch nach.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Im klinischen Gebrauch wird Zuclopenthixol Acetat für die Initial-Behandlung von akuten Psychosen, Manien und die Exazerbation von chronischen Psychosen eingesetzt.

Eine einzige Injektion von Zuclopenthixol Acetat bringt eine sichere und wirkungsvolle schnelle Reduktion von psychotischen Symptomen. Die Wirkungsdauer beträgt 2–3 Tage und normalerweise genügen 1 oder 2 Injektionen bevor der Patient zur oralen oder zur Depot-Behandlung umgestellt werden kann.

Neben der signifikanten Reduktion oder kompletten Elimination der Kernsymptome der Schizophrenie, wie Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Gedankenstörungen hat Zuclopenthixol auch einen gravierenden Effekt auf Begleitsymptome wie Feindseligkeit, Misstrauen, Agitiertheit und Aggressivität.

Zuclopenthixol induziert eine vorübergehende dosisabhängige Sedierung. Jedoch ist eine anfängliche Sedierung normalerweise in der akuten Krankheitsphase vorteilhaft, da sie den Patienten in der Zeit bevor die antipsychotische Wirkung einsetzt, beruhigt. Die unspezifische Sedierung setzt schnell nach der Injektion ein, ist signifikant nach 2 Stunden und erreicht ihr Maximum nach ungefähr 8 Stunden, daraufhin lässt sie schrittweise nach und bleibt schwach trotz wiederholter Injektion.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Absorption

Durch die Veresterung mit Essigsäure wird Zuclopenthixol in die lipophilere Substanz Zuclopenthixol Acetat umgewandelt. In Öl aufgelöst und intramuskulär injiziert, diffundiert die Substanz ziemlich langsam in das umgebende Körperwasser, wo sie schnell hydrolysiert wird und die aktive Komponente Zuclopenthixol freisetzt.

Nach einer intramuskulären Injektion werden maximale Serumkonzentra­tionen nach einer Zeit von ungefähr 24 – 48 Stunden (durchschnittlich 36 Stunden) erreicht. Die durchschnittliche Halbwertszeit (entspricht der Freigabe des Depots) beträgt ungefähr 32 Stunden.

Verteilung

Das apparente Verteilungsvolumen (Vd)ß beträgt 20 l/kg.

Die Plasmaprotein­bindung beträgt ca. 98–99 %.

Biotransformation

Zuclopenthixol wird über 3 Hauptwege metabolisiert (Sulphoxydation, Dealkylierung der N-Seitenkette und Glucuronsäure­konjugation). Die Metaboliten sind psychopharmako­logisch inaktiv. Zuclopenthixol liegt vermehrt gegenüber den Metaboliten im Gehirn und im anderen Gewebe vor.

Ausscheidung

Die Eliminationshal­bwertszeit (T./2ß) beträgt ungefähr 20 Stunden und die systemische Clearance (Cls) beträgt ungefähr 0,86 l/min.

Zuclopenthixol wird hauptsächlich über die Faeces ausgeschieden, aber auch zu einem gewissen Prozentsatz (ungefähr 10 %) über den Harn. Nur 0,1 % der Dosis werden unverändert im Harn ausgeschieden, wodurch die Belastung für die Nieren vernachlässig­bar ist.

Bei stillenden Müttern wird Zuclopenthixol in geringem Grad mit der Muttermilch ausgeschieden. Bei stillenden Frauen, die oral oder mit dem Decanoat behandelt wurden, betrug das mittlere Verhältnis Milchkonzentra­tion/Serumkon­zentration im Steady State, vor der Dosis, etwa 0,29.

Linearität

Die Pharmakokinetik ist linear. Durchschnittliche maximale Serumspiegel von Zuclopenthixol entsprechend 100 mg Dosis von Zuclopenthixol Acetat betragen 102 nmol/l (41 ng/ml). 3 Tage nach der Injektion beträgt der Serumspiegel ungefähr ein Drittel des Maximalwertes z.B. 35 nmol/l (14 ng/ml).

Ältere Patienten

Die pharmakokinetischen Parameter sind weitestgehend unabhängig vom Alter des Patienten.

Herabgesetzte Nierenfunktion

Basierend auf den oben angeführten Charakteristika zur Elimination ist anzunehmen, dass eine reduzierte Nierenfunktion wahrscheinlich keinen großen Einfluss auf den Serumspiegel der Muttersubstanz hat.

Herabgesetzte Leberfunktion

Keine Daten verfügbar.

Polymorphismus

Eine in vivo Untersuchung hat gezeigt, dass ein Teil des metabolischen Abbauweges einem genetischen Polymorphismus der Spartein/Debri­soquin Oxidation unterliegen (CYP2D6).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Chronische Toxizitätsstudien ergaben keine Bedenken hinsichtlich des therapeutischen Gebrauchs von Zuclopenthixol.

Reproduktionsto­xizität

In einer Drei-Generationen-Studie an Ratten wurde eine Verzögerung bei der Paarung beobachtet. Nach erfolgter Paarung gab es keine Auswirkung auf die Fertilität.

In einem Experiment bei dem Zuclopenthixol mit der Nahrung verabreicht wurde, wurde ein gestörtes Paarungsverhalten und eine reduzierte Empfängnisrate beobachtet.

Tierisches Reproduktionsstu­dien zeigten keinen Hinweis auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen. In einer peri-/postnatalen Studie an Ratten resultierten Dosierungen von 5 und 15 mg/kg/Tag in einer erhöhten Anzahl von Totgeburten, vermindertem Überleben von Jungtieren und einer verzögerten Entwicklung von Jungtieren. Die klinische Bedeutung dieser Anzeichen ist unklar; denkbar ist ein Vernachlässigen der Jungtiere durch die Mutter, die maternaltoxische Dosen von Zuclopenthixol erhalten hatten.

Mutagenität und Karzinogenität

Zuclopenthixol besitzt kein mutagenes oder karzinogenes Potential.

In einer Onkogenezitätsstu­die an Ratten, zeigte die Verabreichung der Höchstdosis von 30 mg/kg/Tag während 2 Jahren einen leichten, statistisch nicht signifikanten Anstieg der Inzidenz von MammaAdenokar­zinomen, Inselzelladenomen, Karzinomen bei den weiblichen Tieren und von parafollikulären Schilddrüsenkar­zinomen. D2 – Antagonisten, welche die Prolaktinsekretion erhöhen, führten bei Ratten häufig zu einem leichten Ansteigen der Inzidenz solcher Tumorarten. Die klinische Signifikanz dieser Befunde ist aufgrund der physiologischen Unterschiede zwischen Ratten und Menschen in Bezug auf das Prolaktin unklar, doch wird angenommen, dass diese Befunde kein onkogenes Risiko für die Patienten darstellen.

Lokale Toxizität

Eine lokale Schädigung von Muskeln wurde nach der Injektion einer wässrigen Lösung von Neuroleptika, inklusive Zuclopenthixol, beobachtet. Diese Schädigung der Muskeln war höher nach Verabreichung einer wässrigen Neuroleptikalösung als bei einer öligen Lösung von Zuclopenthixol Acetat und Zuclopenthixol Decanoat.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mittelkettige Triglyzeride

6.2 Inkompatibilitäten

Zuclopenthixol Acetat soll nur mit Zuclopenthixol Decanoat, das ebenfalls in mittelkettigen Triglyzeriden gelöst ist, gemischt werden.

Zuclopenthixol Acetat sollte nicht mit Depotformen aus Sesamöl als Trägermittel gemischt werden, da dies zu Änderungen in den pharmakokinetischen Eigenschaften der involvierten Präparationen führt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

50 mg/ml:

Farblose Ampullen (Typ I Glas) mit 1 ml

Packung mit 1 × 1 ml, 10 × 1 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Markt gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Lundbeck Austria GmbH

Spaces Square One

Leopold Ungar Platz 2

1190 Wien

Tel: +43 1 253 621 6033

8. ZULASSUNGSNUMMER

Cisordinol Acutard 50 mg – Ampullen: 1–18331

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 15.10. 1987

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 04.12.2006

Mehr Informationen über das Medikament Cisordinol Acutard 50 mg - Ampullen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-18331
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Lundbeck Austria GmbH, Spaces Square One / Leopold-Ungar-Platz 2, 2, 239, 1190 Wien, Österreich