Info Patient Hauptmenü öffnen

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten :

Jede Filmtablette enthält 400 mg Cimetidin.

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten :

Jede Filmtablette enthält 800 mg Cimetidin

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung :

Cimetidin Genericon enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten.

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten:

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit Bruchkerbe auf einer Seite.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten:

Weiße, längliche Filmtabletten mit Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Filmtablette für ein erleichtertes Schlucken und nicht zum Aufteilen in gleiche Dosen.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von Erwachsenen bei Erkrankungen, bei denen eine Verringerung der Säuresekretion angezeigt ist:

– Ulcus duodeni, benignes Ulcus ventriculi,

– Therapie und Prophylaxe von Rezidivulcera nach Operationen (z.B. Ulcus pepticum jejuni, Anastomosenulcera).

– Therapie medikamentenbe­dingter Läsionen (Ulcera, Erosionen) im oberen Magen-Darm-Trakt.

– Peptische Refluxösophagitis.

– Zollinger-Ellison-Syndrom

– Fortsetzung der mit Cimetidin i.v. eingeleiteten Vorbeugung von stressbedingten Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Trakt.

– Unterstützende Behandlung bei Blutungen aus Erosionen oder Ulcerationen im Magen und Zwölffingerdarm.

Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z.B. nervösem Magen, ist Cimetidin nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Ulcera ventriculi ist durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität auszuschließen.

Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi soll der Helicobacter pylori -Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori -positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationsthe­rapie anzustreben.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Ulcus pepticum jejuni und andere Rezidivulcera nach Operationen sowie medikamentenbedingte Läsionen im oberen Magen-Darm-Trakt:

Die übliche Tagesdosis beträgt 800–1000 mg Cimetidin.

Dosierempfehlun­gen:

800 mg abends vor dem Schlafengehen.

ODER

400 mg morgens zu der Mahlzeit und 400 mg abends vor dem Schlafengehen

ODER

3-mal täglich 200 mg je zu den Mahlzeiten und zusätzlich einmal 400 mg vor dem Schlafengehen (gesamt 1000 mg/Tag)

Auch wenn sich die Symptome bald bessern, ist eine mindestens vierwöchige Behandlungsdauer notwendig. Ist das Ulcus nach dieser Zeit nicht abgeheilt, soll die Behandlung mit gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden. Die Behandlung akuter Ulcera darf 12 Wochen nicht überschreiten.

Tritt bei dieser Dosierung keine angemessene Besserung der Symptome ein, so ist eine Erhöhung der Tagesdosis auf 1600 mg möglich. Dazu sind je 800 mg Cimetidin morgens und abends vor dem Schlafengehen einzunehmen.

Rezidivprophylaxe

Bei besonders rezidivgefährdeten Patienten mit Ulcera duodeni (insbesondere solchen mit leichten Blutungen), die auf eine Initial-Therapie mit Cimetidin 200 mg angesprochen haben und die evtl. einem erhöhten Operationsrisiko ausgesetzt sind, kann die Rezidivrate durch eine kontinuierliche Behandlung mit täglich 400 mg Cimetidin vor dem Schlafengehen signifikant gesenkt werden.

Peptische Refluxösophagitis

Die Tagesdosis beträgt 800 mg Cimetidin

Dosisempfehlun­gen:

400 mg morgens und 400 mg abends vor dem Schlafengehen ODER

800 mg abends vor dem Schlafengehen.

Abhängig vom endoskopischen Befund können Dosen von 1600 mg Cimetidin nötig sein.

Dosisempfehlungen

800 mg morgens und 800 mg vor dem Schlafengehen

ODER

3-mal täglich 400 mg zu den Mahlzeiten und 400 mg vor dem Schlafengehen

Die Therapiedauer beträgt je nach Schwere der Erkrankung 6–12 Wochen und kann, wenn es der Krankheitsverlauf erfordert, um weitere 12 Wochen verlängert werden.

Falls zu Beginn der Behandlung weiterhin Beschwerden bestehen oder länger anhaltende Schmerzen auftreten, können bis zum Abklingen der Symptome zusätzlich Antacida eingenommen werden.

Zollinger-Ellison-Syndrom

Abhängig vom Grad der Hypersekretion beträgt die tägliche Dosis 1000–2000 mg Cimetidin.

Dosisempfehlungen

3-mal täglich 200–400 mg zu den jeweiligen Mahlzeiten und zusätzlich 400–800 mg vor dem Schlafengehen

ODER

je morgens und abends 800 mg

Orale Fortsetzung der intravenösen Cimetidin Behandlung:

Sobald es die Umstände erlauben, soll eine mit Cimetidin-Ampullen eingeleitete Vorbeugung und Behandlung von Schleimhautläsionen mit der oralen Darreichungsform fortgesetzt werden. Für die unterstützenden Therapiemaßnahmen bei akuten Blutungen gilt dasselbe. Dabei beträgt die Dosis für die Dauer der Intensivpflege, wie bei der Akutbehandlung von Magen und Duodenalgeschwüren 800 bzw. 1.600 mg/Tag.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Niereninsuffizienz sind 200 mg-Formulierungen zu verwenden. Den klinischen Erfahrungen entsprechend, ist in Abhängigkeit von der Kreatinin-Clearance bzw. vom Serum-Kreatinin-Wert folgende Cimetidin-Dosierung zu empfehlen:

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Serum-Kreatinin (mg/100 ml)

Dosierung pro Tag

0–15

über 4,3

2-mal täglich je 200 mg Cimetidin

15–30

2,6–4,3

3-mal täglich je 200 mg Cimetidin

30–50

1,8–2,6

4-mal täglich je 200 mg Cimetidin

Bei Dialyse-Patienten hat die Einnahme von Cimetidin immer am Ende der Dialysebehandlung zu erfolgen, da der Wirkstoff während der Hämodialyse eliminiert wird.

Es ist zu beachten, dass weder Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten noch Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten für eine 200 mg Dosierung geeignet sind. Es ist auf andere Cimetidin-hältige Arzneispezialitäten zurückzugreifen.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Behandlung mit Cimetidin im Allgemeinen nicht angezeigt.

Art und Dauer der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) einzunehmen.

Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Rezidivulcera nach Operationen (z.B. Ulcus pepticum jejuni) und medikamentenbe­dingte Ulcera

Auch wenn sich die Symptome bald bessern, ist eine mindestens 4-wöchige Behandlungsdauer notwendig. Ist nach dieser Zeit keine Heilung erfolgt, soll die Behandlung mit gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden. Die Behandlungsdauer bei diesen Indikationen darf 12 Wochen nicht überschreiten.

Rezidivprophylaxe von Duodenalulcera und Anastomosenulcera

Die Behandlungsdauer darf 12 Monate in der Regel nicht überschreiten. In Einzelfällen kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung notwendig werden (zu hohes Operationsrisiko, rezidivierende Anastomosenulcera); hierüber entscheidet jedoch nach strenger Indikationsabwägung in jedem Fall der Arzt.

Peptische Refluxösophagitis

Die Behandlungsdauer soll zunächst 6–12 Wochen dauern. In Abhängigkeit vom endoskopischen Befund kann eine Behandlung über weitere 12 Wochen mit 800 mg oder 1600 mg Cimetidin pro Tag erforderlich sein.

Zollinger-Ellison-Syndrom

Nach Ermessen des Arztes so lange, wie klinisch indiziert, oder bis zur Herstellung der Operationsmöglichke­it.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Kinder und Jugendliche

Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Behandlung mit Cimetidin im Allgemeinen nicht angezeigt.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vor der Behandlung von Magenulcera ist durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität auszuschließen. Um das Risiko zu minimieren, bei der Diagnose ein Magenkarzinom zu übersehen, wird angeraten, mehrere endoskopische Biopsien aus der betroffenen Region in der Magenwand zu entnehmen, bevor die Behandlung gestartet wird und nachdem das Ulcus abgeheilt ist.

Falls Cimetidin zu Beginn der Behandlung keine sofortige symptomatische Wirkung zeigt, kann ein Antacidum verabreicht werden, bis die Symptome abgeklungen sind. Die gleichzeitige Verabreichung eines starken Antacidums kann die Resorption von Cimetidin verringern (siehe auch Abschnitt 4.5).

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis entsprechend der Ausscheidungsstörung reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).

Bei einer Langzeitbehandlung sind Blutbild- und Leberfunktion­skontrollen angezeigt.

Durch Hämodialyse wird Cimetidin aus dem Körper entfernt. Deshalb ist Cimetidin am Ende der Dialyse zu verabreichen.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion können mit der üblichen Cimetidin-Dosis behandelt werden.

Bei wenigen Patienten wurde über einen reversiblen Verwirrungszustand berichtet. Betroffen waren in den meisten Fällen ältere Patienten oder schwer kranke Patienten, die häufig unter eingeschränkter Nierenfunktion litten. Die Verwirrung legte sich in den meisten Fällen innerhalb von 24 Stunden nach Absetzen der Cimetidin-Therapie (siehe auch Abschnitt 4.8).

Bei Langzeittherapie kann es zu einer Erhöhung des Prolaktin- und zu einem Abfall des Parathormonspiegels kommen. Aus diesem Grund sind bei einer Langzeitbehandlung in jedem Fall Blutbild- und Leberfunktion­skontrollen angezeigt.

Bei bereits bestehender Ulcuskrankheit soll zur Vermeidung von Ulcuskomplikationen die Behandlung mit Cimetidin nicht plötzlich abgesetzt werden. In diesen Fällen ist eine mehrwöchige Therapie mit 400 mg Cimetidin 1-mal täglich vor dem Schlafengehen anzuschließen.

Bei Patienten mit Antikoagulanzi­entherapie ist eventuell eine Neueinstellung der Antikoagulanzi­endosis notwendig.

Beim Auftreten ernster Nebenwirkungen ist das Präparat vorübergehend abzusetzen.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450 kann Cimetidin den hepatischen Metabolismus von Arzneimitteln, die ebenfalls über diese Enzyme metabolisiert werden, beeinflussen. Es kann zu einer Wirkungsverstärkung oder veränderten Resorption kommen.

Cimetidin hemmt die renale Sekretion von Procainamid und N-Acetylprocainamid.

Aluminium-/Magnesium-hydroxid-haltige Antacida hochdosiert

Verringerte Resorption von Cimetidin; Cimetidin ca. 2 Stunden vor der Einnahme der Antacida verabreichen.

Prokinetika (z.B. Metoclopramid und Bromoprid)

Vermindern die Wirkung von Cimetidin durch Beschleunigung der Darmpassage.

Orale Antikoagulanzien vom Warfarintyp:

Acenocoumarol, Phenindion (Verlängerung der Prothrombinzeit). Gegebenenfalls muss die Antikoagulanzien-Dosis angepasst bzw. neu eingestellt werden. Keine Interaktionen mit Phenprocoumon (Marcoumar).

Durch Cimetidin verzögerte Ausscheidung der folgenden Arzneistoffe. Wirkungen und/oder Nebenwirkungen können verstärkt bzw. verlängert werden, ggf. Dosisreduktion dieser Arzneistoffe:

Benzodiazepine:

Diazepam, Chlordiazepoxid, Desmethyldiazepam, Triazolam, Nitrazepam, Clobazam (vermehrte Müdigkeit).

Keine Interaktionen mit Oxazepam und Lorazepam.

Betarezeptoren­blocker:

Propranolol, Labetolol, Metoprolol, Penbutolol. Keine Interaktionen mit Atenolol und Pindolol.

Antiepileptika (z.B. Phenytoin), Tricyclische Antidepressiva (z.B. Imipramin), Xanthinderivate (z.B. Theophyllin), Antiarrhythmika (z.B. Lidocain, Procainamid), Calciumantagonisten (z.B. Nifedipin), Phenazon, Nitrosoharnstoffe (z.B. Carmustin), Opioidanalgetika, Zolmitriptan, Zalcitabine, Sildenafil und Moclobemid

Ketoconazol

Durch pH-Anhebung wird die Resorption von Ketoconazol verringert, daher Ketoconazol 2 Stunden vor Cimetidin verabreichen.

Glipizid

Bei der gemeinsamen Behandlung mit Cimetidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentra­tionen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzuckersenkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.

Alkohol

Cimetidin verstärkt die Wirkung von Alkohol.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Cimetidin durchdringt die Placentaschranke und erreicht im fetalen Plasma 85 % der mütterlichen Plasmakonzentra­tion. Bisherige Erfahrungen beim Menschen haben keine nachteiligen Folgen für während der Schwangerschaft exponierte Kinder ergeben. Während der Schwangerschaft ist Cimetidin nur nach strengster Nutzen-Risiko-Abwägung einzunehmen, wenn dies zwingend erforderlich ist.

Stillzeit

Cimetidin tritt in die Muttermilch über. Auswirkungen auf den Säugling sind nicht auszuschließen (Säuregehalt im Magen, Hemmung des Fremdstoffmeta­bolismus, ZNS- Effekte). Es wird empfohlen, während einer Behandlung mit Cimetidin nicht zu stillen.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Fertilität vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cimetidin Genericon hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Es kann zu milden und vorübergehenden Nebenwirkungen, wie Durchfällen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Muskel- und Gelenksschmerzen, Ödemen, Schwindel, Kopfschmerzen, leichter Ermüdbarkeit, Hautausschlag, Pruritus und Obstipation kommen. Im Allgemeinen wird dadurch die Fortsetzung der Behandlung nicht gestört.

Folgende Nebenwirkungen wurden in Studien und nach Markteinführung berichtet. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10) häufig (> 1/100 bis < 1/10) gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100) selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000) sehr selten (< 1/10.000)

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

hämatologische Nebenwirkungen wie Leukopenie, in seltenen Fällen Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie

Sehr selten

Erkrankungen des Immunsystems

Angioneurotisches Ödem

Selten

intrahepatische Cholestase

Selten

Anaphylaktische Reaktion

Sehr selten

Psychiatrische Erkrankungen

Reversible Depressionen

Selten

Überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion: Verwirrtheits- und Unruhezustände, Schlafstörungen und Halluzinationen, die nach Absetzen des Arzneimittels im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen

Sehr selten

Erkrankungen des Nervensystems

Polyneuropathien

Selten

Kopfschmerzen und Myoklonien (überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber-und/oder Nierenfunktion), die nach Absetzen des Arzneimittels im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklangen

Sehr selten

Augenerkrankungen

Doppeltsehen (überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion), das nach Absetzen des Arzneimittels im Allgemeinen innerhalb von 24 Stunden abklang

Sehr selten

Herzerkrankungen

Bradykardie

Gelegentlich

Tachykardie

Gelegentlich

Überleitungsstörun­gen

Gelegentlich

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Vorübergehende leichte Durchfälle

Häufig

Erbrechen

Nicht bekannt

Übelkeit

Nicht bekannt

Bauchschmerzen

Nicht bekannt

Leber- und Gallenerkrankung

Hepatitis und Pankreatitis als Ausdruck einer Überempfindlichke­itsreaktion, die nach Absetzen der Cimetidin-Therapie stets reversibel waren, Erhöhung der Serum-Transaminasen (meist geringgradig; normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Cimetidin)

Selten

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Hautausschlag, manchmal schwerer Natur

Häufig

geringfügig vermehrter Haarausfall. Im Allgemeinen ist es nicht notwendig, deshalb die Behandlung abzubrechen

Selten

vorübergehend Juckreiz

Nicht bekannt

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

vorübergehend Gelenk- und Muskelschmerzen

Häufig

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

akute interstitielle Nephritis (nach Absetzen reversibel), leichte Erhöhung der Plasma-

Selten

Kreatinin-Werte (meist geringgradig; normalisieren sich in der Regel nach Beendigung der Cimetidin-Behandlung).

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und d

er Brustdrüse

leichte Gynäkomastie bei Patienten, die wegen pathologischer Hypersekretion behandelt werden und die länger als ein Monat mit Cimetidin behandelt wurden.

Häufig

leichte Gynäkomastie bei Patienten, die ein Monat oder länger mit Cimetidin behandelt wurden.

Gelegentlich

Reversible Impotenz

Selten

Gynäkomastie (meist reversibel), vor allem nach längerdauernder, hochdosierter Therapie (z.B. bei Zollinger-Ellison-Syndrom)

Sehr selten

Störungen im Sexualverhalten, wie z.B.

Potenzstörungen, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel voll zurückbildeten

Sehr selten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schwindel (vorübergehend)

Häufig

Erschöpfungszustand

Häufig

Fieber

Selten

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bei Intoxikationsze­ichen nach Überdosierung ist eine symptomatische Therapie in Erwägung zu ziehen.

In suizidaler Absicht ist verschiedentlich eine Überdosis Cimetidin bis zu 20 g eingenommen worden. Bis auf Atemdepression mit Lippencyanose wurden keine weiteren Intoxikationsze­ichen registriert. Bei Einnahme von 20 bis 40 g Cimetidin kam es zu schweren ZNS-Symptomen wie Unansprechbarkeit, bei Einnahme von mehr als 40 g kam es zu Todesfällen. Je nach Schwere der Atemdepression ist unter Umständen assistierte Beatmung notwendig. Um noch nicht resorbiertes Cimetidin zu entfernen, empfiehlt es sich, in solchen Fällen eine Magenspülung durchzuführen (bis zu 4 Stunden nach Einnahme). Der Patient ist zu überwachen und eine symptomatische Therapie ist anzuschließen. Bei Bedarf kann Die Substanz auch mittels Hämodialyse entfernt werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Mittel bei säurebedingten Erkrankungen, Mittel bei peptischem Ulcus und gastroesophagealer Refluxkrankheit, Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist

ATC-Code: A02 BA01

Cimetidin gehört zur Klasse der H2-Rezeptor-Antagonisten und hemmt kompetitiv die durch Histamin über H2-Rezeptoren vermittelte Magensäuresekre­tion. Cimetidin wirkt nicht anticholinerg. Es wirkt inhibitorisch sowohl auf die z.B. durch Pentagastrin oder Histamin stimulierte als auch auf die basale Säuresekretion. Parallel dazu wird, in geringerem Ausmaß als die Säuresekretion, auch die Pepsinkonzentration im Magensaft reduziert. Beim Menschen beschleunigt Cimetidin die Heilung des Ulcus duodeni und des Ulcus ventriculi und führt nach wenigen Tagen zum Abklingen von Ulcusschmerzen. Cimetidin bewirkt bei säurebedingten Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes rasch eine Minderung der bestehenden Schmerzen und führt bei den meisten Patienten zur Abheilung der Ulcera. In reduzierter Dosis setzt Cimetidin die Rezidivneigun­g herab.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Cimetidin wird nach oraler Gabe gut (50–70 %) und rasch aus dem Magen-Darmtrakt resorbiert, wobei die maximale Plasmakonzentration von Cimetidin nach 1–2 Stunden im Blut erreicht wird.

Biotransformation und Elimination

Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend (90 %) über die Niere. Dabei werden ungefähr 70 % der verabreichten Dosis unverändert über die Niere, zu einem geringen Teil auch über die Galle ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 2 Stunden, sie ist bei niereninsuffi­zienten Patienten in Abhängigkeit vom Grad der Niereninsuffizienz verlängert. Sie beträgt bei einem terminal Niereninsuffi­zienten etwa 5 Stunden, so dass 2– mal 200 mg Cimetidin pro Tag bei dieser Nierenfunktion etwa 1 g Cimetidin bei Nierengesunden entspricht. Cimetidin-Spiegel werden durch Hämodialyse verringert. Ca. 10 % werden in der Leber zu Cimetidin-Sulfoxid und ca. 5 % zum 5-Hydroxymethyl-Derivat metabolisiert.

Die für eine 50 %ige bzw. 90 %ige Hemmung der Salzsäure-Sekretion erforderlichen PlasmaKonzentra­tionen betragen ca. 0,78 Mikrogramm Cimetidin/ml bzw. 3,9 Mikrogramm Cimetidin/ml. Bei einer Single-dose-Studie wurden nach einer Applikation von 200 mg Cimetidin mittlere PlasmaKonzentra­tionen von 0,70–1,51 Mikrogramm Cimetidin/ml erreicht.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.

Chronische Toxizität

In Studien zur chronischen Toxizität wurde Cimetidin Ratten und Hunden bis zu 12 Monate lang täglich oral verabreicht. Eine schwache antiandrogene Wirksamkeit nach sehr hohen Dosen war nach Absetzen der Substanz reversibel.

Kanzerogenität

Langzeitunter­suchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Cimetidin.

Mutagenität

Cimetidin zeigte in einer ausführlichen Mutagenitätsprüfung keine mutagene Wirkung.

Reproduktionsto­xizität

Embryotoxizitätsstu­dien an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 950 mg/kg KG keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben. Entwicklung und Fertilität der Nachkommen bei Ratten wurde nicht beeinflusst. Cimetidin hat jedoch eine schwach antiandrogene Wirkung beim Tier gezeigt. Berichte über reduzierte Libido bzw. Impotenz beim Mann liegen auch für den Menschen vor. Cimetidin passiert die Plazenta und erreicht im fetalen Plasma 85 % der mütterlichen Plasmakonzentra­tion. Cimetidin wird in der Muttermilch angereichert. Auswirkungen auf den Säugling sind nicht auszuschließen (Säuregehalt im Magen, Hemmung des Fremdstoffmeta­bolismus, ZNS-Effekte).

Bisherige Erfahrungen beim Menschen haben keine nachteiligen Folgen für während der Schwangerschaft exponierte Kinder ergeben.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile:

Tablettenkern:

mikrokristalline Cellulose, Povidon, Carboxymethylstärke-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.

Tablettenüberzug:

Eudragit NE, Hypromellose, Talkum, Titandioxid (E171), Macrogol 6000.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten:

Die Filmtabletten sind in Aluminium/Poly­vinylchlorid-Blisterpackungen verpackt, die in eine

Faltschachtel eingeschoben sind. Originalpackungen mit 20 und 50 Stück.

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten:

Die Filmtabletten sind in Aluminium/Poly­vinylchlorid-Blisterpackungen verpackt, die in eine Faltschachtel eingeschoben sind. Originalpackungen mit 10 und 30 Stück.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULASSUNG

Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H., A-8054 Graz

E-Mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten: Z.Nr.: 17360

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten: Z.Nr.: 1–19497

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten:

Datum der Erteilung der Zulassung: 31.03.1989

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 27.03.2014

Cimetidin Genericon 800 mg Filmtabletten:

Datum der Erteilung der Zulassung: 11.11.1991

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 27.03.2014

10. STAND DER INFORMATION

März 2021.

Mehr Informationen über das Medikament Cimetidin Genericon 400 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 17360
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Genericon Pharma GmbH, Hafnerstraße 211, 8054 Graz, Österreich