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Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg Tabletten

Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg enthält 8 mg Candesartan Cilexetil und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg enthält 16 mg Candesartan Cilexetil und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg enthält 32 mg Candesartanci­lexetil und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Eine Tablette Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg_ enthält 32 mg Candesartanci­lexetil und 25 mg Hydrochlorothiazid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jede Tablette enthält 117,3 mg Lactose-Monohydrat.

Jede Tablette enthält 109,3 mg Lactose-Monohydrat.

Jede Tablette enthält 231,10 mg Lactose-Monohydrat.

Jede Tablette enthält 218,60 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette.

Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit Bruchrille auf einer Seite und Prägung „CH8“ auf der gleichen Seite.

Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, runde, bikonvexe Tabletten mit

Bruchrille auf einer Seite und Prägung „CH16“ auf der gleichen Seite.

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten sind weiße, ovale, bikonvexe Tabletten, 12 mm x 7mm, mit einer Bruchrille auf beiden Seiten und einer Prägung „32/12“ auf einer Seite.

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten sind weiße, ovale, bikonvexe Tabletten, 12 mm x 7mm, mit einer Bruchrille auf beiden Seiten und einer Prägung „32/25“ auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Candesartan/HCT Actavis ist angezeigt zur:

Behandlung der essentiellen Hypertonie bei erwachsenen Patienten, deren Blutdruck mit einer Monotherapie mit Candesartanci­lexetil oder Hydrochlorothiazid nicht optimal kontrolliert werden kann.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die empfohlene Dosis ist eine Tablette Candesartan/HCT Actavis pro Tag.

Eine Titration der Dosis der Einzelkomponenten (Candesartanci­lexetil und Hydrochlorothiazid) wird empfohlen. Wenn klinisch angezeigt, kann der direkte Wechsel von der Monotherapie auf Candesartan/HCT Actavis in Betracht gezogen werden. Bei einem Wechsel von einer Hydrochlorothiazid-Monotherapie wird die Titration der Dosis von Candesartanci­lexetil empfohlen. Candesartan/HCT Actavis kann Patienten verabreicht werden, deren Blutdruck mit einer Monotherapie mit Candesartanci­lexetil oder Hydrochlorothiazid oder mit niedrigeren Dosen von Candesartan/HCT Actavis nicht optimal kontrolliert werden kann (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.5 und 5.1).

Der Großteil der blutdrucksenkenden Wirkung wird in der Regel innerhalb von 4 Wochen nach Beginn der Behandlung erreicht.

Spezielle Patientengruppen:

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel

Bei Patienten, bei denen das Risiko eines Blutdruckabfalls besteht – zum Beispiel bei Patienten mit möglichem Volumenmangel – wird eine Dosistitration von Candesartanci­lexetil empfohlen (bei diesen Patienten kann eine Anfangsdosis von 4 mg Candesartanci­lexetil in Betracht gezogen werden).

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Bei diesen Patienten werden Schleifendiuretika gegenüber Thiaziden vorgezogen. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance > 30 ml/min/1,73 m2 Körperoberfläche [KOF]) wird vor der Behandlung mit Candesartan/HCT Actavis eine Dosistitration von Candesartanci­lexetil empfohlen (bei diesen Patienten beträgt die empfohlene Candesartanci­lexetil-Anfangsdosis 4 mg).

Bei Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2 KOF) ist Candesartan/HCT Actavis kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz wird vor der Behandlung mit Candesartan/HCT Actavis eine Dosistitration von Candesartanci­lexetil empfohlen (bei diesen Patienten beträgt die empfohlene Candesartanci­lexetil-Anfangsdosis 4 mg)

Candesartan/HCT Actavis ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz und/oder Cholestase kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Candesartan/HCT Actavis bei Kindern zwischen Geburt und 18 Jahren wurde nicht nachgewiesen. Es stehen keine Daten zur Verfügung.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Candesartan/HCT Actavis kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.

Die Bioverfügbarkeit von Candesartan wird durch Nahrung nicht beeinflusst.

Zwischen Hydrochlorothiazid und Nahrungsmitteln gibt es keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder gegen Sulfonamid-Derivate. Hydrochlorothiazid ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Sulfonamid-Derivate. Zweites oder drittes Schwangerschaf­tstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6) Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min/1,73 m2 KOF). Schwere Leberinsuffizienz und/oder Cholestase Refraktäre Hypokaliämie und Hyperkalzämie Gicht Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan/HCT Actavis mit Aliskiren-haltigen

Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Nierenfunktion­sstörungen/Ni­erentransplan­tation

Bei diesen Patienten werden Schleifendiuretika gegenüber Thiaziden vorgezogen. Bei der Verabreichung von Candesartan/HCT Actavis -Tabletten an Patienten mit Niereninsuffizienz wird die regelmäßige Überwachung der Kalium-, Kreatinin- und Harnsäurewerte empfohlen.

Es liegen keine Erfahrungen mit der Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei Patienten kurz nach einer Nierentransplan­tation vor.

Nierenarterien­stenose

Bei Patienten mit bilateraler Nierenarterien­stenose oder einer Arterienstenose bei Einzelniere kann es bei der Anwendung von Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen -einschließlich Angiotensin-II-Rezeptorantago­nisten (AIIRAs) – zu einem Anstieg des Blutharnstoffs und des Serum-Kreatinins kommen.

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlus­sglaukom Sulfonamide und Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion auslösen, die zu einem Aderhauterguss mit Gesichtsfelddefekt, transienter Myopie und zu einem akuten Winkelverschlus­sglaukom führen kann.

Die Symptome schließen ein akutes Auftreten abnehmender Sehschärfe oder Augenschmerzen ein und treten typischerweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach Behandlungsbe­ginn auf.

Ein unbehandeltes akutes Winkelverschlus­sglaukom kann zu einem permanenten Sehverlust führen.

Die primäre Maßnahme ist, die Arzneimittele­innahme so rasch wie möglich abzusetzen.

Es kann erforderlich sein, eine umgehende medizinische oder operative Behandlung in Betracht zu ziehen, falls der intraokulare Druck nicht kontrolliert werden kann.

Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelverschlus­sglaukoms können eine Sulfonamidoder Penicillinallergie in der Vorgeschichte sein.

Intravaskulärer Volumenmangel

Wie für andere Substanzen beschrieben, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, kann es bei Patienten mit intravaskulärem Volumenmangel und/oder Natriummangel zu einer symptomatischen Hypotonie kommen. Daher wird die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis nicht empfohlen, solange dieser Zustand nicht korrigiert wurde.

Anästhesie und Operationen

Aufgrund einer Blockade des Renin-Angiotensin-Systems kann es während einer Narkose oder Operation bei Patienten, die mit AIIRAs behandelt werden, zu einer Hypotonie kommen. Sehr selten kann eine Hypotonie so schwer sein, dass die intravenöse Verabreichung von Flüssigkeit und/oder Vasopressoren erforderlich ist.

Leberfunktion­sstörungen

Bei der Verabreichung von Thiaziden an Patienten mit Leberfunktion­sstörungen oder fortschreitenden Lebererkrankungen ist Vorsicht geboten, da geringe Veränderungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts zum hepatischen Koma führen können. Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei Patienten mit Leberinsuffizi­enz vor.

Aorten- und Mitralklappen­stenose (obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie)

Wie mit anderen Vasodilatatoren ist bei Patienten mit hämodynamisch relevanter Aorten- oder Mitralklappen­stenose oder mit einer obstruktiven hypertrophen Kardiomyopathie Vorsicht geboten.

Primärer Hyperaldostero­nismus

Patienten mit primärem Hyperaldostero­nismus sprechen generell nicht auf blutdrucksenkende Substanzen an, die über die Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wirken. Daher wird die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis bei solchen Patienten nicht empfohlen.

Störungen des Elektrolythau­shalts

Es sollte in geeigneten Abständen eine regelmäßige Bestimmung der Serumelektrolyte durchgeführt werden. Thiazide, einschließlich Hydrochlorothiazid, können ein Ungleichgewicht im Flüssigkeitsund Elektrolythaushalt verursachen (Hyperkalzämie, Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie und hypochlorämische Alkalose).

Thiaziddiuretika können die Ausscheidung von Calcium im Urin verringern und zu einer vorübergehenden geringen Erhöhung des Serum-Calciums führen. Eine ausgeprägte Hyperkalzämie kann ein Anzeichen für eine versteckte Schilddrüsenüber­funktion sein. Thiazide sollten vor einer Überprüfung der Nebenschilddrüsen­funktion abgesetzt werden.

Hydrochlorothiazid erhöht dosisabhängig die Ausscheidung von Kalium im Urin, wodurch es zu einer Hypokaliämie kommen kann. Diese Wirkung von Hydrochlorothiazid scheint in Kombination mit Candesartanci­lexetil weniger auffällig. Bei Patienten mit Leberzirrhose, mit rascher Diurese und bei Patienten, bei denen keine ausreichende, orale Aufnahme von Elektrolyten gegeben ist, oder die gleichzeitig mit Kortikosteroiden bzw. mit adrenocorticotropem Hormon (ACTH) behandelt werden, kann das Risiko für eine Hypokaliämie erhöht sein.

Die Behandlung mit Candesartanci­lexetil kann eine Hyperkaliämie verursachen, insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz und/oder Niereninsuffizienz. Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan/HCT Actavis und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzprodukten oder anderen Arzneimitteln, die mit einer Erhöhung des Serumkaliumspiegels verbunden sind (z. B. Heparin-Natrium), kann zu erhöhten Kaliumkonzentra­tionen im Serum führen. Je nach Bedarf sollte der Kaliumwert kontrolliert werden.

Thiazide führen zur erhöhten Magnesiumaussche­idung im Urin, die eine Hypomagnesiämie zur Folge haben kann.

Metabolische und endokrine Effekte

Die Behandlung mit einem Thiaziddiuretikum kann die Glukosetoleranz beeinflussen. Möglicherweise ist bei Antidiabetika, einschließlich Insulin, eine Dosisanpassung erforderlich. Während einer Behandlung mit Thiaziden kann ein latenter Diabetes mellitus manifest werden. Erhöhte Cholesterin-und Triglyzeridwerte werden mit der Thiaziddiuretika-Behandlung in Zusammenhang gebracht. Mit den in Candesartan/HCT Actavis enthaltenen Dosen wurden nur minimale Auswirkungen beobachtet. Thiaziddiuretika erhöhen die Harnsäurekonzen­tration im Serum und können bei empfindlichen Patienten Gicht auslösen.

Lichtempfindlichke­it

Im Zusammenhang mit der Anwendung von Thiaziddiuretika wurde über Lichtempfindlichke­itsreaktionen berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Falls es zu Lichtempfindlichke­itsreaktionen kommen sollte, wird ein Abbruch der Behandlung empfohlen. Ist eine erneute Aufnahme der Behandlung erforderlich, wird der Schutz von Hautbereichen, die der Sonne oder künstlichem UVA-Licht ausgesetzt sind, empfohlen.

Schwangerschaft

Eine Behandlung mit AIIRAs sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaf­tswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit AIIRAs ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).

Duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)

Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) erhöht. Eine duale Blockade des RAAS durch die gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird deshalb nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1).

Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird, sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.

ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

Allgemeines

Bei Patienten, deren Gefäßtonus und Nierenfunktion vorwiegend von der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängen (z. B. Patienten mit schwerer Stauungsherzin­suffizienz oder mit einer renalen Grunderkrankung, einschließlich Nierenarterien­stenose), geht eine Behandlung mit Arzneimitteln, die dieses System beeinflussen – einschließlich AIIRAs – mit akuter Hypotonie, Urämie, Oligurie oder selten akutem Nierenversagen einher. Wie mit allen blutdrucksenkenden Substanzen kann eine übermäßige Reduzierung des Blutdrucks bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder arteriosklero­tischen zerebrovaskulären Erkrankungen zu einem Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen. Überempfindlichke­itsreaktionen auf Hydrochlorothiazid können bei Patienten unabhängig von einer Vorgeschichte von Allergien oder Asthma bronchiale auftreten, sind jedoch bei anamnestisch vorbelasteten Patienten wahrscheinlicher.

Es wurde über die Möglichkeit einer Exazerbation oder Aktivierung von systemischem Lupus erythematodes im Zusammenhang mit der Anwendung von Thiaziddiuretika berichtet.

Die antihypertensive Wirkung von Candesartan/HCT Actavis könnte durch andere blutdrucksenkende Substanzen verstärkt werden.

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

In zwei epidemiologischen Studien auf der Grundlage des dänischen nationalen Krebsregisters wurde ein erhöhtes Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) [Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepithel­karzinom (SCC)] mit steigender kumulativer Dosis von Hydrochlorothiazid (HCT) beobachtet. Photosensibili­sierende Wirkungen von HCT könnten zur Entstehung von NMSC beitragen.

Patienten, die HCT einnehmen, sollten über das NMSC-Risiko informiert werden, und es sollte ihnen geraten werden, ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen zu prüfen und unverzüglich alle verdächtigen Hautveränderungen zu melden. Den Patienten sollten mögliche vorbeugende Maßnahmen empfohlen werden, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren; z. B. Einschränkung der Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV- Strahlung oder im Fall einer Exposition Verwendung eines angemessenen Sonnenschutzes. Verdächtige Hautveränderungen sollten unverzüglich untersucht werden, ggf. einschließlich histologischer Untersuchungen von Biopsien. Bei Patienten, bei denen bereits ein NMSC aufgetreten ist, sollte die Verwendung von HCT überdacht werden (siehe auch Abschnitt 4.8).

Akute Atemwegstoxizität

Es wurden sehr seltene schwere Fälle von akuter Atemwegstoxizität, einschließlich des akuten Atemnotsyndroms (ARDS), nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid berichtet. Ein Lungenödem entwickelt sich typischerweise innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid. Zu den Symptomen gehören zu Beginn Dyspnoe, Fieber, Verschlechterung der Lungenfunktion und Hypotonie. Bei Verdacht auf ARDS sollte Candesartan/HCT Actavis abgesetzt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Hydrochlorothiazid darf nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid bereits einmal ein ARDS aufgetreten ist.

Sonstige Bestandteile

Lactose

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Candesartan/HCT Actavis nicht einnehmen.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu natriumfrei.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Substanzen wurden in klinischen Pharmakokinetik-Studien untersucht: Warfarin, Digoxin, orale Kontrazeptiva (z.B. Ethinylestradi­ol/Levonorges­trel), Glibenclamid und Nifedipin. In diesen Studien wurden keine klinisch bedeutsamen pharmakokinetischen Wechselwirkungen beobachtet.

Es ist zu erwarten, dass der durch Hydrochlorothiazid bedingte kaliumsenkende Effekt durch andere Arzneimittel, die mit einem Kaliumverlust und einer Hypokaliämie einhergehen (z. B. andere Kalium ausschwemmende Diuretika, Abführmittel, Amphotericin, Carbenoxolon, Penicillin G-Natrium, Salicylsäurede­rivate, Steroide, ACTH), verstärkt wird.

Die gleichzeitige Anwendung von Candesartan/HCT Actavis und kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzprodukten oder anderen Arzneimitteln, die mit einer Erhöhung des Serumkaliumspiegels verbunden sind (z. B. Heparin- Natrium), kann zu erhöhten Kaliumkonzentra­tionen im Serum führen. Je nach Bedarf sollte der Kaliumwert kontrolliert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Eine diureseinduzierte Hypokaliämie und Hypomagnesiämie prädisponiert für die möglichen kardiotoxischen Wirkungen von Digitalisglykosiden und Antiarrhythmika. Bei der Verabreichung von Candesartan/HCT Actavis mit derartigen Arzneimitteln bzw. mit den folgenden Arzneimitteln, die Torsades de pointes auslösen könnten, ist eine regelmäßige Überwachung der Kaliumwerte im Serum empfehlenswert:

Klasse-IA-Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid) Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid) Einige Antipsychotika (z. B. Thioridazin, Chlorpromazin, Levomepromazin, Trifluoperazin, Cyamemazin, Sulpirid, Sultoprid, Amisulprid, Tiaprid, Pimozid, Haloperidol, Droperidol) Sonstige (z. B. Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v., Halofantrin, Ketanserin, Mizolastin, Pentamidin, Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin i.v.)

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit ACE-Hemmern (ACE = Angiotensin Converting Enzym) oder mit Hydrochlorothiazid wurde über reversible Erhöhungen der Serumlithiumkon­zentration und der Lithiumtoxizität berichtet. Eine ähnliche Wirkung wurde auch mit AIIRAs beobachtet. Die Anwendung von Candesartan und Hydrochlorothiazid mit Lithium wird nicht empfohlen. Muss eine solche Kombination verabreicht werden, wird die sorgfältige Überwachung der Lithiumkonzen­tration im Serum empfohlen.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von AIIRAs mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) (einschließlich selektiver COX-2-Hemmer, Acetylsalicylsäure [> 3 g/Tag] und nichtselektiver NSAR), kann es zur Abschwächung der antihypertensiven Wirkung kommen.

Wie bei den ACE-Hemmern kann die gleichzeitige Anwendung von AIIRAs und NSAR zu einem erhöhten Risiko einer Verschlechterung der Nierenfunktion einschließlich eines möglichen akuten Nierenversagens und zu einem Anstieg der Serumkaliumwerte führen, insbesondere bei Patienten mit bestehender schlechter Nierenfunktion. Bei kombinierter Verabreichung ist Vorsicht geboten, insbesondere bei älteren Patienten. Die Patienten sollten ausreichend hydriert sein; zudem sollte die Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn einer Begleitmedikation und danach in regelmäßigen Abständen erwogen werden.

Die diuretische, natriuretische und blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid wird durch NSAR abgeschwächt.

Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) durch gleichzeitige Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie, Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens) einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).

Die Resorption von Hydrochlorothiazid wird durch Colestipol oder Colestyramin verringert.

Die Wirkung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien (z. B. Tubocurarin) kann durch Hydrochlorothiazid verstärkt werden.

Thiaziddiuretika können die Calciumkonzen­trationen im Serum aufgrund einer verringerten Ausscheidung erhöhen. Wenn Calcium- oder Vitamin-D-Präparate verschrieben werden müssen, sollten die Calciumkonzen­trationen im Serum überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Die blutzuckerste­igernde Wirkung von Betablockern und Diazoxid kann durch Thiazide unter Umständen verstärkt werden.

Anticholinerge Substanzen (z. B. Atropin, Biperiden) können die Bioverfügbarkeit von Thiaziddiuretika durch eine verringerte gastrointestinale Motilität und Magenentleerun­gsrate erhöhen.

Thiazide können das Risiko von durch Amantadin verursachten Nebenwirkungen erhöhen.

Thiazide können die renale Ausscheidung zytotoxischer Arzneimitteln (z. B. Cyclophosphamid, Methotrexat) verringern und somit ihre myelosuppressive Wirkung erhöhen.

Eine posturale Hypotonie kann durch die gleichzeitige Aufnahme von Alkohol, Barbituraten oder Anästhetika verstärkt werden.

Die Behandlung mit einem Thiaziddiuretikum kann die Glukosetoleranz beeinflussen. Möglicherweise ist bei Antidiabetika, einschließlich Insulin, eine Dosisanpassung erforderlich. Bei der Anwendung von Metformin ist aufgrund des Risikos einer Laktatazidose, die im Zusammenhang mit einer durch Hydrochlorothiazid verursachten Nierenfunktion­sstörung entstehen kann, Vorsicht geboten.

Hydrochlorothiazid kann die arterielle Reaktion auf blutdrucksteigernde Amine (z. B. Adrenalin) verringern, jedoch nicht so, dass eine blutdrucksteigernde Wirkung ausgeschlossen ist.

Hydrochlorothiazid kann das Risiko einer akuten Niereninsuffizienz erhöhen, insbesondere bei hohen Dosen jodhaltiger Kontrastmittel.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Ciclosporin kann das Risiko einer Hyperurikämie und gichtartiger Komplikationen erhöhen.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Baclofen, Amifostin, trizyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika könnte zu einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung führen und eine Hypotonie auslösen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Angiotensin-II-Rezeptorantago­nisten (AIIRAs)

Die Anwendung von AIIRAs wird im ersten Schwangerschaf­tstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von AIIRAs im zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaf­tstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten epidemiologischen Daten zum Risiko von Angiotensin-II-Rezeptor-Hemmern (AIIRAs) vorliegen, so bestehen möglicherweise für diese Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Sofern ein Fortsetzen der AIIRA-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative blutdrucksenkende Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für die Anwendung in der Schwangerschaft umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.

Es ist bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und dritten Schwangerschaf­tstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifi­kation) und neonatal toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe Abschnitt 5.3).

Im Falle einer Exposition mit AIIRAs ab dem zweiten Schwangerschaf­tstrimester werden Ultraschallun­tersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.

Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Hydrochlorothi­azid

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid in der Schwangerschaft vor, insbesondere während des ersten Trimesters. Ergebnisse aus Tierstudien sind unzureichend.

Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann es bei Anwendung während des zweiten und dritten Trimesters zu einer Störung der feto-plazentaren Perfusion und zu fetalen und neonatalen Auswirkungen wie Ikterus, Störung des Elektrolythaushalts und Thrombozytopenie kommen.

Aufgrund des Risikos eines verringerten Plasmavolumens und einer plazentaren Hypoperfusion, ohne den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, sollte Hydrochlorothiazid bei Schwangerschaf­tsödemen, Schwangerschaf­tshypertonie oder einer Präeklampsie nicht zur Anwendung kommen.

Bei essentieller Hypertonie schwangerer Frauen sollte Hydrochlorohiazid nur in den seltenen Fällen, in denen keine andere Behandlung möglich ist, angewandt werden.

Stillzeit

Angiotensin-II-Rezeptorantago­nisten (AIIRAs)

Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Candesartan/HCT Actavis in der Stillzeit vorliegen, wird Candesartan/HCT Actavis nicht empfohlen; eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.

Hydrochlorothi­azid

Hydrochlorothiazid wird in geringen Mengen in die Muttermilch abgegeben. Thiazid-Diuretika, angewandt in hohen Dosen zur intensiven Diurese, können die Laktation hemmen. Die Anwendung von Candesartan/HCT Actavis während der Stillzeit wird nicht empfohlen. Wenn Candesartan/HCT Actavis während der Stillzeit angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich sein.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Beim Führen von Kraftfahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass während der Behandlung mit Candesartan/HCT Actavis gelegentlich Benommenheit oder Müdigkeit auftreten können.

4.8 Nebenwirkungen

In kontrollierten klinischen Studien mit Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid waren Nebenwirkungen leicht und vorübergehender Natur. Behandlungsabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen waren mit Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid (2,3 – 3,3 %) und Placebo (2,7 – 4,3 %) ähnlich.

In klinischen Studien mit Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid wurden nur solche Nebenwirkungen berichtet, die bereits zuvor mit Candesartanci­lexetil und/oder Hydrochlorothiazid beobachtet worden waren.

In der nachfolgenden Tabelle sind die in klinischen Studien und in der Anwendungsbeo­bachtung gemeldeten Nebenwirkungen mit Candesartanci­lexetil aufgelistet. In einer gepoolten Analyse klinischer Studiendaten von Hochdruckpatienten wurden Nebenwirkungen von Candesartanci­lexetil durch das Merkmal definiert, dass die Inzidenz von Nebenwirkungen mit Candesartanci­lexetil mindestens 1 % höher lag als die Inzidenz mit Placebo.

Die in Abschnitt 4.8 verwendeten Häufigkeiten sind:

Sehr häufig:

> 1/10

Häufig:

> 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

> 1/1.000 bis < 1/100

Selten:

> 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Atemwegsinfektion

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Sehr selten

Hyperkaliämie, Hyponatriämie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Schwindel/Dreh­schwindel, Kopfschmerz

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und

Sehr selten

Husten

Mediastinums

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr selten

Nicht bekannt

Übelkeit Diarrhö

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Erhöhte Leberenzymwerte, Störungen der Leberfunktion oder Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Sehr selten

Angioödem, Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten

Rückenschmerzen, Arthralgie, Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Niereninsuffizienz, einschließlich Nierenversagen bei empfindlichen Patienten (siehe Abschnitt 4.4)

In der nachfolgenden Tabelle sind Nebenwirkungen der Monotherapie mit Hydrochlorothiazid -üblicherweise in Dosen von 25 mg oder mehr – aufgelistet.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Nicht bekannt

Nicht-melanozytärer Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithel­karzinom)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Leukopenie, Neutropenie/A­granulozytose, Thrombozytopenie, aplastische Anämie, Knochenmarkde­pression, hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Anaphylaktische Reaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig

Hyperglykämie, Hyperurikämie, Störungen des Elektrolythaushalts (einschließlich Hyponatriämie und Hypokaliämie)

Psychiatrische Erkrankungen

Selten

Schlafstörungen, Depression, Unruhe

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig Selten

Benommenheit, Drehschwindel

Parästhesien

Augenerkrankungen

Selten

Nicht bekannt

Vorübergehendes Verschwommensehen Akute Myopie, akutes Engwinkelglaukom, Aderhauterguss (choroidaler Erguss)

Herzerkrankungen

Selten

Herzrhythmusstörun­gen

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich Selten

Orthostatische Hypotonie Nekrotisierende Angiitis (Vaskulitis, Vaskulitis der Haut)

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich

Selten

Anorexie, Appetitlosigkeit, Magenreizung, Diarrhö, Obstipation

Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten

Ikterus (intrahepatischer cholestatischer Ikterus)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Selten

Ausschlag, Urtikaria, Lichtempfindlichke­itsreaktionen Toxische epidermale Nekrolyse, Hautreaktionen ähnlich einem Lupus erythematodes, erneute Aktivierung eines kutanen Lupus erythematodes

Skelettmuskulatur-,

Selten

Muskelspasmen

Bindegewebs- und

Knochenerkrankungen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig

Selten

Glykosurie

Nierenfunktion­sstörungen, interstitielle

Nephritis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Häufig

Selten

Schwäche Fieber

Untersuchungen

Häufig

Selten

Anstieg der Cholesterin- und

Triglyzeridwerte

Anstieg des Blutharnstoffs und des Kreatinins im Serum

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger Zusammenhang zwischen HCT und NMSC festgestellt (siehe auch Abschnitt 4.4 und 5.1 ).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Basierend auf pharmakologischen Überlegungen sind als Hauptsymptome einer Überdosierung von Candesartanci­lexetil eine symptomatische Hypotonie und Schwindel zu erwarten. In einzelnen Fallberichten einer Überdosierung (bis zu 672 mg Candesartanci­lexetil) erholten sich die Patienten ohne Zwischenfälle.

Das Hauptsymptom einer Überdosierung von Hydrochlorothiazid ist der akute Verlust von Flüssigkeiten und Elektrolyten. Zudem können Symptome wie Schwindel, Hypotonie, Durst, Tachykardie, ventrikuläre Arrhythmie, Sedierung/Bewus­stseinstrübun­gen und Muskelkrämpfe beobachtet werden.

Maßnahmen

Zur Behandlung einer Überdosierung mit Candesartan/HCT Actavis liegen keine spezifischen Informationen vor. In Fällen einer Überdosierung werden jedoch folgende Maßnahmen empfohlen.

Falls angezeigt, kann ein induziertes Erbrechen oder eine Magenspülung in Betracht gezogen werden.

Falls es zu einer symptomatischen Hypotonie kommt, sollten Maßnahmen zur symptomatischen Behandlung ergriffen und die Vitalzeichen überwacht werden. Der Patient sollte in Rückenlage mit angehobenen Beinen positioniert werden. Falls dies noch nicht ausreicht, sollte das Plasmavolumen durch die Infusion von isotonischer Kochsalzlösung erhöht werden. Der Serumelektrolyt- und

Säurehaushalt sollten kontrolliert und bei Bedarf korrigiert werden. Falls die zuvor genannten Maßnahmen nicht ausreichen, können sympathomimetische Arzneimittel verabreicht werden.

Candesartan kann durch Hämodialyse nicht entfernt werden. Es ist nicht bekannt, in welchem Ausmaß Hydrochlorothiazid durch Hämodialyse entfernt werden kann.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Angiotensin-II-Antagonisten und Diuretika; ATC-Code: C09DA06

Angiotensin-II ist das primär vasoaktive Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und spielt bei der Pathophysiologie der Hypertonie und anderen kardiovaskulären Erkrankungen eine Rolle. Zudem ist es an der Pathogenese der Organhypertrophie und an der Schädigung des Endorgans beteiligt. Die wichtigsten physiologischen Auswirkungen von Angiotensin-II – zum Beispiel Vasokonstriktion, Aldosteron-Stimulation, Regulierung des Salz- und Wasserhaushalts sowie die Stimulation des Zellwachstums – werden über den Typ-1-Rezeptor (AT1) vermittelt.

Candesartanci­lexetil ist ein Prodrug, das während der Resorption aus dem Gastrointesti­naltrakt durch Esterhydrolyse schnell in den aktiven Wirkstoff, Candesartan, umgewandelt wird. Candesartan ist ein für den AT1 Rezeptor selektiver AIIRA, der stark an den Rezeptor bindet und langsam von ihm dissoziiert. Es hat keine agonistische Wirkung.

Candesartan hat keinen Einfluss auf ACE oder andere Enzyme, die normalerweise mit der Anwendung von ACE-Hemmern verbunden sind. Da keine Auswirkung auf den Abbau von Kininen oder auf den Stoffwechsel anderer Substanzen (wie zum Beispiel Substanz P) besteht, ist das Auftreten von Husten im Zusammenhang mit AIIRAs eher unwahrscheinlich. In kontrollierten klinischen Studien, in denen Candesartanci­lexetil mit ACE-Hemmern verglichen wurde, war die Inzidenz von Husten bei Patienten mit Candesartanci­lexetil geringer. Candesartan bindet sich weder an andere für die kardiovaskuläre Regulation wichtige Hormonrezeptoren oder Ionenkanäle, noch blockiert es diese. Der Antagonismus des AT1-Rezeptors führt zu einem dosisabhängigen Anstieg der Plasmareninwerte, der Konzentrationen von Angiotensin-I und Angiotensin-II sowie zu einer Verringerung der Aldosteronkon­zentration im Plasma.

Die Auswirkungen von 8 – 16 mg (mittlere Dosis: 12 mg) Candesartanci­lexetil einmal täglich auf die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität wurden in einer randomisierten klinischen Studie mit 4.937 älteren Patienten (im Alter von 70 – 89 Jahren; 21 % im Alter von 80 Jahren oder mehr) mit leichter bis mäßiger Hypertonie untersucht, die im Schnitt 3,7 Jahre lang nachbeobachtet wurden (Study on Cognition and Prognosis in the Elderly). Die Patienten erhielten entweder Candesartan oder Placebo, sowie bei Bedarf eine zusätzliche blutdrucksenkende Behandlung. Der Blutdruck in der Candesartan-Gruppe verringerte sich von 166/90 auf 145/80 mmHg und in der Kontrollgruppe von 167/90 auf 149/82 mmHg. Beim primären Endpunkt – schwere kardiovaskuläre Ereignisse (kardiovaskuläre Mortalität, nicht-tödlicher Schlaganfall und nicht-tödlicher Myokardinfarkt) – bestand kein statistisch signifikanter Unterschied. In der Candesartan-Gruppe kam es zu 26,7 Ereignissen pro 1.000 Patienten­jahren im Vergleich zu 30,0 Ereignissen pro 1.000 Patienten­jahren in der Kontrollgruppe (relatives Risiko 0,89; 95 %-KI 0,75–1,06; p = 0,19).

Hydrochlorothiazid hemmt die aktive Rückresorption von Natrium, hauptsächlich in den distalen Nierentubuli, und fördert die Ausscheidung von Natrium, Chlorid und Wasser. Die renale Ausscheidung von Kalium und Magnesium steigt dosisabhängig an, während Calcium in größerem Ausmaß rückresorbiert wird. Hydrochlorothiazid verringert Plasmavolumen und extrazelluläre Flüssigkeit und reduziert Herzleistung und Blutdruck. Während einer Langzeitbehandlung trägt der reduzierte periphere Widerstand zur Absenkung des Blutdrucks bei.

Große klinische Studien haben gezeigt, dass eine Langzeitbehandlung mit Hydrochlorothiazid das Risiko der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität senkt.

Die antihypertensive Wirkung von Candesartan und Hydrochlorothiazid ist additiv.

Bei Patienten mit Hypertonie führen Tabletten mit Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid zu einer dosisabhängigen und langfristig anhaltenden Reduzierung des arteriellen Blutdrucks ohne reflektorischen Anstieg der Herzfrequenz. Es gibt keine Hinweise auf eine schwere oder übermäßige Hypotonie nach der ersten Dosis oder auf Rebound-Effekte nach dem Absetzen der Behandlung. Nach Verabreichung einer Einzeldosis von Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid-Tabletten tritt die blutdrucksenkende Wirkung in der Regel innerhalb von 2 Stunden ein. Unter kontinuierlicher Behandlung wird ein Großteil der Blutdruckabsenkung innerhalb von vier Wochen erreicht und bei langfristiger Behandlung aufrechterhalten. Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid-Tabletten (einmal täglich) ermöglichen eine wirksame und verträgliche Blutdruckabsenkung über 24 Stunden, bei geringen Unterschieden zwischen maximaler und minimaler Wirkung während des Dosierungsinter­valls. In einer doppelblinden randomisierten Studie verringerten Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid-Tabletten (16 mg/12,5 mg einmal täglich) den Blutdruck signifikant stärker und verhalfen signifikant mehr Patienten zu einem kontrollierten Blutdruck als die Kombination Losartan/Hydrochlo­rothiazid (50 mg/12,5 mg einmal täglich).

In doppelblinden, randomisierten Studien waren die Inzidenz von Nebenwirkungen, insbesondere Husten, während der Behandlung mit Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid niedriger als während der Behandlung mit Kombinationen aus ACE-Hemmern und Hydrochlorothiazid.

In zwei klinischen Studien (randomisiert, doppelblind, Placebokontrolliert in parallelen Gruppen) mit 275 und 1.524 randomi­sierten Patienten führten Kombinationen von

Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid (32 mg/12,5 mg und 32 mg/25 mg) zu einer Reduzierung des Blutdrucks um 22/15 mmHg bzw. 21/14 mmHg und waren damit signifikant wirksamer als die jeweiligen Einzelkomponenten.

In einer randomisierten, doppelblinden klinischen Parallelgruppen­studie mit 1.975 randomi­sierten Patienten, die mit 32 mg Candesartanci­lexetil einmal täglich nicht optimal eingestellt werden konnten, führte die Hinzunahme von 12,5 mg oder 25 mg Hydrochlorothiazid zu einer zusätzlichen Reduzierung des Blutdrucks. Die Kombination aus Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid war in der Dosierung 32 mg/25 mg signifikant wirksamer als in der Dosierung 32 mg/12,5 mg, und die mittlere Absenkung des Blutdrucks betrug insgesamt 16/10 mmHg bzw. 13/9 mmHg.

Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid zeigt bei den Patienten, unabhängig von Alter und Geschlecht, eine ähnliche Wirkung.

Zur Anwendung von Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid bei Patienten mit Nierenerkrankun­gen/Nephropat­hie, reduzierter linksventrikulärer Funktion/Stau­ungsherzinsuf­fizienz und nach Myokardinfarkt liegen derzeit keine Daten vor.

In zwei großen randomisierten, kontrollierten Studien („ONTARGET” [ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D” [The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes]) wurde die gleichzeitige Anwendung eines ACE-Hemmers mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten untersucht.

Die „ONTARGET“-Studie wurde bei Patienten mit einer kardiovaskulären oder einer zerebrovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2 mit nachgewiesenen Endorganschäden durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und diabetischer Nephropathie durchgeführt.

Diese Studien zeigten keinen signifikanten vorteilhaften Effekt auf renale und/oder kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität, während ein höheres Risiko für Hyperkaliämie, akute Nierenschädigung und/oder Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie beobachtet wurde. Aufgrund vergleichbarer pharmakodynamischer Eigenschaften sind diese Ergebnisse auch auf andere ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten übertragbar. Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer und

Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.

In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and Renal Disease Endpoints) wurde untersucht, ob die Anwendung von Aliskiren zusätzlich zu einer Standardtherapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nierenerkrankung und/oder kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die Studie wurde wegen eines erhöhten Risikos unerwünschter Ereignisse vorzeitig beendet. Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch Schlaganfälle traten in der Aliskiren-Gruppe numerisch häufiger auf als in der Placebo-Gruppe, ebenso unerwünschte Ereignisse und besondere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Hyperkaliämie, Hypotonie, Nierenfunktion­sstörung).

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger Zusammenhang zwischen HCT und NMSC beobachtet. Eine Studie umfasste eine Grundgesamtheit aus 71 533 Fällen von BCC und 8 629 Fällen von SCC mit Kontrollgruppen von 1 430 833 bzw. 172 462 Personen. Eine hohe HCT-Dosierung(> 50 000 mg kumulativ) war assoziiert mit einer bereinigten Odds-Ratio von 1,29 (95 % Konfidenzintervall: 1,23–1,35) für BCC und 3,98 (95 % Konfidenzintervall: 3,68–4,31) für SCC. Sowohl bei BCC als auch bei SCC wurde eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung ermittelt. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen Lippenkrebs (SCC) und der Exposition gegenüber HCT: 633 Fälle von Lippenkrebs wurden mittels eines risikoorientierten Stichprobenver­fahrens mit einer Kontrollgruppe von 63 067 Personen abgeglichen. Es wurde eine kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung mit einer bereinigten Odds-Ratio von 2,1 (95% Konfidenzintervall: 1,7–2,6) festgestellt, die sich bei hoher Exposition (~ 25 000 mg) auf eine Odds-Ratio von 3,9 (3,0–4,9) und bei der höchsten kumulativen Dosis (~ 100 000 mg) auf eine Odds-Ratio von 7,7 (5,7–10,5) erhöhte (siehe auch Abschnitt 4.4).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die gemeinsame Verabreichung von Candesartanci­lexetil und Hydrochlorothiazid hat keine klinisch signifikante Auswirkung auf die Pharmakokinetik der jeweils anderen Substanz.

Resorption und Verteilung

Candesartanci­lexetil

Nach oraler Anwendung wird Candesartanci­lexetil in den Wirkstoff Candesartan umgewandelt. Die absolute Bioverfügbarkeit von Candesartan nach Verabreichung einer oralen Lösung von Candesartanci­lexetil beträgt etwa 40 %. Die relative Bioverfügbarkeit einer Candesartanci­lexetil-Tablette im Vergleich mit dieser oralen Lösung liegt bei etwa 34 %, mit einer äußerst geringen Variabilität. Die mittleren Spitzenkonzen­trationen (Cmax) werden innerhalb von 3–4 Stunden nach der Einnahme der Tablette erreicht. Die Serumkonzentration von Candesartan nimmt innerhalb des therapeutischen Dosisbereichs mit ansteigender Dosis linear zu. Bei der Pharmakokinetik von Candesartan wurden keine geschlechtsbe­dingten Unterschiede beobachtet. Die Fläche unter der Plasmakonzentra­tions-Zeit-Kurve (AUC) für Candesartan wird durch Nahrungsmittel nicht signifikant beeinflusst.

Candesartan wird in hohem Maße an Plasmaproteine gebunden (mehr als 99 %). Das apparente Verteilungsvolumen von Candesartan beträgt etwa 0,1 l/kg.

Hydrochlorothi­azid

Hydrochlorothiazid wird aus dem Gastrointesti­naltrakt rasch resorbiert, bei einer absoluten Bioverfügbarkeit von etwa 70 %. Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme steigt die Resorption um etwa 15 % an. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und ausgeprägten Ödemen kann die Bioverfügbarkeit verringert sein.

Die Plasmaprotein­bindung von Hydrochlorothiazid beträgt etwa 60 %. Das apparente Verteilungsvolumen liegt bei etwa 0,8 l/kg.

Biotransformation und Ausscheidung

Candesartanci­lexetil

Candesartan wird hauptsächlich unverändert über Urin und Galle und nur zu einem geringen Anteil über den Leberstoffwechsel (CYP2C9) ausgeschieden. Die vorliegenden Wechselwirkun­gsstudien zeigen keine Auswirkungen auf CYP2C9 und CYP3A4. Basierend auf in-vitro -Daten sind in vivo keine Wechselwirkungen mit Arzneimitteln zu erwarten, deren Verstoffwechselung von den Cytochrom-P450-Isoenzymen CYP1A2, CYP2A6, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6, CYP2E1 oder CYP3A4 abhängig ist. Die terminale Halbwertszeit (t./2) von Candesartan beträgt etwa 9 Stunden. Nach Verabreichung mehrerer Dosen kommt es zu keiner Anreicherung. Wird Candesartanci­lexetil in Kombination mit Hydrochlorothiazid verabreicht, bleibt die Halbwertszeit von Candesartan unverändert (etwa 9 h). Im Vergleich zur Monotherapie kommt es nach wiederholter Verabreichung von Candesartan zu keiner zusätzlichen Anreicherung.

Die Gesamtplasmacle­arance von Candesartan liegt bei etwa 0,37 ml/min/kg, die renale Clearance bei etwa 0,19 ml/min/kg. Die renale Elimination von Candesartan erfolgt sowohl durch die glomeruläre Filtration als auch durch die aktive tubuläre Sekretion. Nach einer oralen Dosis von 14C-markiertem Candesartanci­lexetil werden im Urin etwa 26 % der Dosis als Candesartan und 7 % als inaktiver Metabolit ausgeschieden, während in den Fäzes 56 % der Dosis in Form von Candesartan und 10 % als inaktiver Metabolit nachgewiesen werden.

Hydrochlorothi­azid

Hydrochlorothiazid wird nicht metabolisiert, sondern nahezu vollständig unverändert durch glomeruläre Filtration und aktive tubuläre Sekretion ausgeschieden. Die terminale t/2 von Hydrochlorothiazid beträgt etwa 8 Stunden. Etwa 70 % einer oralen Dosis werden innerhalb von 48 Stunden im Urin ausgeschieden. Wird Hydrochlorothiazid in Kombination mit Candesartanci­lexetil verabreicht, bleibt die Halbwertszeit von Hydrochlorothiazid unverändert (etwa 8 h). Im Vergleich zur Monotherapie kommt es nach wiederholter Verabreichung von Hydrochlorothiazid zu keiner zusätzlichen Anreicherung.

Pharmakokinetik in speziellen Patientengruppen:

Candesartanci­lexetil

Bei älteren Patienten (über 65 Jahren) sind Cmax und AUC von Candesartan im Vergleich zu jüngeren Patienten um etwa 50 % bzw. 80 % größer. Allerdings sind Ansprechen des Blutdrucks und Inzidenz von Nebenwirkungen nach der Einnahme von Candesartanci­lexetil/Hydrochlo­rothiazid-Tabletten bei jüngeren und älteren Patienten ähnlich (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Patienten mit einer leichten bis mäßigen Niereninsuffizienz sind Cmax und AUC von Candesartan nach wiederholter Einnahme im Vergleich zu Patienten mit normaler Nierenfunktion um etwa 50 % bzw. 70 % größer; allerdings war die terminale t/2 unverändert. Die entsprechenden Veränderungen bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz betrugen etwa 50 % und 110 %. Die terminale t/2 von Candesartan war bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz in etwa verdoppelt. Die Pharmakokinetik bei Hämodialyse-Patienten war ähnlich der bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz.

In zwei Studien, in die Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz aufgenommen wurden, gab es eine Vergrößerung der durchschnittlichen AUC von Candesartan von etwa 20 % in der einen bzw. 80 % in der anderen Studie (siehe Abschnitt 4.2). Zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor.

Hydrochlorothi­azid

Die terminale t/2 von Hydrochlorothiazid war bei Patienten mit Niereninsuffizienz verlängert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Im Vergleich zu den toxikologischen Daten der Einzelkomponenten ergaben sich für die Kombination keine qualitativ neuen Ergebnisse. In präklinischen Sicherheitsstudien zeigte Candesartan bei Verabreichung von hohen Dosen an Mäuse, Ratten, Hunde und Affen Auswirkungen auf die Nieren und auf die Parameter roter Blutkörperchen. Candesartan führte zu einer Reduktion von Parametern roter Blutkörperchen (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit). Candesartan zeigte Auswirkungen auf die Nieren (zum Beispiel Regeneration, Dilatation und Basophilie in den Tubuli; erhöhte Plasmakonzentra­tionen von Harnstoff und Kreatinin), die aufgrund der Blutdruckabsenkung und der damit verbundenen Veränderung der Nierendurchblutung sekundärer Natur sein könnten. Durch die Kombination mit Hydrochlorothiazid verstärkt sich die Nephrotoxizität von Candesartan. Zudem induziert Candesartan eine Hyperplasie/Hy­pertrophie der juxtaglomerulären Zellen. Diese Veränderungen werden der pharmakologischen Wirkung von Candesartan zugerechnet und als klinisch wenig relevant angesehen.

In späteren Schwangerschaf­tsabschnitten wurde mit Candesartan eine Fetotoxizität beobachtet. Durch die Hinzunahme von Hydrochlorothiazid kam es in Untersuchungen der fetalen Entwicklung bei Ratten, Mäusen oder Kaninchen zu keinen signifikanten Veränderungen der Ergebnisse (siehe Abschnitt 4.6).

Candesartan und Hydrochlorothiazid zeigen bei sehr hohen Konzentrationen/Do­sen jeweils eine genotoxische Wirkung. Daten aus Genotoxizitätstests (in-vitro und in-vivo ) weisen darauf hin, dass Candesartan und Hydrochlorothiazid unter klinischen Anwendungsbedin­gungen wohl keine mutagene oder klastogene Wirkung haben.

Es gab keine Hinweise darauf, dass eine der beiden Substanzen karzinogen ist.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Lactose-Monohydrat

Maisstärke

Hyprolose

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat

Triethylcitrat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

Tablettenbehältnis:

Haltbarkeit nach dem 1. Öffnen: 6 Monate

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

[Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg und

Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg]:

PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackung.

Packungsgrößen :

7, 14, 28, 30, 56, 70, 90, 98, 100 Tabletten

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg und

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten

PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackung.

Tablettenbehältnis (HDPE) mit oder ohne kindergesicherten Twist-Off-Verschluss (PP) mit Silicagel als Trockenmittel.

Packungsgrößen:</e­m>

Blisterpackung: 7, 10, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 90, 98, 100 Tabletten

Tablettenbehältnis: 30, 90, 250 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Actavis Group PTC ehf.

Reykjavikurvegur 76 – 78

220 Hafnarfjördur

Island

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Candesartan/HCT Actavis 8 mg/12,5 mg Tabletten: 1–31300

Candesartan/HCT Actavis 16 mg/12,5 mg Tabletten: 1–31301

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten: 135370

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten: 135371

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23.12.2015

[Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg und

Candesartan/HCT Actavis 32 mg/25 mg Tabletten]:

Datum der Erteilung der Zulassung: 27.02.2014

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23.12.2015

10. STAND DER INFORMATION

12.2021

Mehr Informationen über das Medikament Candesartan/HCT Actavis 32 mg/12,5 mg Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135370
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Actavis Group PTC ehf, Reykjavikurvegur 76-78, 220 Hafnarfjördur, Island