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Bisoprolol Krka 2,5 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bisoprolol Krka 2,5 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Bisoprolol Krka 2,5 mg Filmtabletten

Bisoprolol Krka 5 mg Filmtabletten

Bisoprolol Krka 10 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 2,5 mg Bisoprololfumarat.

Jede Filmtablette enthält 5 mg Bisoprololfumarat.

Jede Filmtablette enthält 10 mg Bisoprololfumarat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette (Tablette)

2,5 mg: weiße bis fast weiße, ovale, leicht bikonvexe Filmtablette mit einer Kerbe auf einer Seite (Länge: 8,3–8,7 mm, Breite: 5,5 mm, Stärke: 2,8–3,6 mm). Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

5 mg: hellbraun gelbe, ovale, leicht bikonvexe Filmtablette mit einer Kerbe auf einer Seite (Länge: 8,3–8,7 mm, Breite: 5,5 mm, Stärke: 2,8–3,6 mm). Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

10 mg: hellbraun gelbe, runde, leicht bikonvexe Filmtablette mit abgeschrägten Kanten und mit einer Kerbe auf einer Seite (Länge: 8,3–8,7 mm, Breite: 5,5 mm, Stärke: 2,8–3,6 mm). Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung von Hypertonie

Behandlung von ischämischer Herzerkrankung (Angina pectoris)

Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz mit eingeschränkter systolischer linksventrikulärer Funktion, zusätzlich zu ACE-Hemmern und Diuretika sowie optional Herzglykosiden (für weitere Informationen siehe Abschnitt 5.1).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Hypertonie und Angina pectoris

Erwachsene

Die Dosiseinstellung muss individuell erfolgen. Die übliche Dosierung beträgt einmal täglich 10 mg, die maximale empfohlene Dosis 20 mg pro Tag. Für manche Patienten können 5 mg adäquat sein.

Nieren- und Leberinsuffizienz

Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leber- oder Niereninsuffizienz, ist normalerweise keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) und Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung wird empfohlen, eine Tagesdosis von 10 mg nicht zu überschreiten. Eine niedrigere Dosierung sollte verwendet werden. Erfahrungen zur Anwendung von Bisoprolol bei Dialysepatienten sind beschränkt. Jedoch, liegen keine Hinweise darauf vor, dass die Dosierung angepasst werden soll.

Ältere Personen

Normalerweise ist keine Dosisanpassung erforderlich, aber für manche Patienten können 5 mg adäquat sein; wie für andere Erwachsene sollte die Dosis bei schwerer Nieren- oder Leberfunktion­sstörung reduziert werden.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Erfahrungen mit diesem Arzneimittel bei Kindern, daher kann eine Anwendung nicht empfohlen werden.

Stabile chronische Herzinsuffizienz

Erwachsene

Die Standardtherapie der chronischen Herzinsuffizienz besteht aus einem ACE-Hemmer (oder einem Angiotensin-Rezeptor-Blocker bei Unverträglichkeit gegenüber ACE-Hemmern), einem Betablocker, Diuretika und falls geeignet Herzglykosiden. Das Krankheitsbild des Patienten sollte stabil sein (ohne akute Dekompensation) wenn die Behandlung mit Bisoprolol begonnen wird.

Der behandelnde Arzt sollte über Erfahrungen in der Therapie der chronischen Herzinsuffizienz verfügen.

Eine vorübergehende Verschlechterung der Herzinsuffizienz, Hypotonie oder Bradykardie können während und nach der Titrationsphase auftreten.

Titrationsphase

Bei der Behandlung der stabilen chronischen Herzinsuffizienz mit Bisoprolol ist eine Titrationsphase erforderlich.

Die Behandlung mit Bisoprolol muss mit einer schrittweisen Aufdosierung nach folgendem Schema begonnen werden:

– 1,25 mg einmal täglich für 1 Woche – wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf

– 2,5 mg einmal täglich für 1 weitere Woche – wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf

– 3,75 mg einmal täglich für 1 weitere Woche – wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf – 5 mg einmal täglich für die 4 folgenden Wochen – wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf

– 7,5 mg einmal täglich für die 4 folgenden Wochen – wenn diese Dosis gut vertragen wird, Steigerung auf

– 10 mg einmal täglich als Erhaltungsdosis.

– Die maximale empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 10 mg.

Während der Titrationsphase wird eine engmaschige Kontrolle der Vitalzeichen (Herzfrequenz, Blutdruck) und der Anzeichen einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz empfohlen. Derartige Symptome können schon innerhalb des ersten Tages nach Therapiebeginn auftreten.

Therapieänderun­gen

Wenn die maximale empfohlene Dosis nicht vertragen wird, ist eine schrittweise Dosisreduktion zu erwägen.

Falls eine vorübergehende Verschlechterung der Herzinsuffizienz, Hypotonie oder Bradykardie auftreten, empfiehlt es sich, die Dosierung der Begleitmedikation neu festzulegen. Es kann aber auch erforderlich sein, vorübergehend die Dosis von Bisoprolol zu reduzieren oder die Therapie mit Bisoprolol zu beenden.

Eine Wiederaufnahme bzw. Wiederaufdosierung von Bisoprolol sollte prinzipiell erwogen werden, wenn sich der Zustand des Patienten wieder stabilisiert hat.

Nieren- oder Leberinsuffizienz

Zur Pharmakokinetik von Bisoprolol bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und mit Leberoder Nierenfunktion­sstörungen liegen keine Daten vor. Die Aufdosierung sollte daher bei dieser Patientengruppe mit erhöhter Vorsicht erfolgen.

Ältere Patienten

Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Erfahrungen mit Bisoprolol bei Kindern und Jugendlichen vor, daher kann die Anwendung bei Kindern nicht empfohlen werden.

Die Therapie mit Bisoprolol ist generell eine Langzeitbehandlung. Die Therapie mit Bisoprolol darf nicht abrupt beendet werden, da dies zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Zustandes des Patienten führen kann. Besonders bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung darf die Behandlung nicht abrupt abgesetzt werden. Eine schrittweise Reduzierung der täglichen Dosis wird empfohlen.

Art der Anwendung

Zur oralen Einnahme.

Bisoprolol Krka sollte morgens eingenommen werden und können zur Mahlzeit eingenommen werden. Sie sollten mit etwas Flüssigkeit geschluckt und nicht zerkaut werden.

4.3 Gegenanzeigen

Bisoprolol ist kontraindiziert bei Patienten mit

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Bisoprolol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– akuter Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine i.v. Therapie mit inotropen Substanzen erfordert

– kardiogenem Schock

– AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher)

– Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom)

– sinuatrialem Block

– symptomatischer Bradykardie (Herzschlag < 60 Schläge/min vor Beginn der Therapie)

– symptomatischer Hypotonie (systolischer Blutdruck < 100 mmHg)

– schwerem Asthma bronchiale

– schweren Formen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder schweren Formen des Raynaud-Syndroms

– unbehandeltem Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4)

– metabolischer Azidose

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Therapie einer chronisch stabilen Herzinsuffizienz mit Bisoprolol muss mit einer speziellen Titrationsphase begonnen werden (siehe Abschnitt 4.2).

Besonders bei Patienten mit einer ischämischen Herzerkrankung darf die Therapie mit Bisoprolol, nicht plötzlich abgebrochen werden, außer es ist eindeutig indiziert, da dies zu einer vorübergehenden Verschlechterung des Herzzustandes führen kann (siehe Abschnitt 4.2).

Der Beginn und die Beendigung der Behandlung mit Bisoprolol erfordert regelmäßige Überwachung.

Es existieren keine therapeutischen Erfahrungen mit Bisoprolol zur Herzinsuffizi­enzbehandlung bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen oder Funktionsstörungen:

– insulinpflichtiger Diabetes mellitus (Typ I)

– schwere Nierenfunktion­sstörung

– schwere Leberfunktion­sstörung

– restriktive Kardiomyopathie

– kongenitale Herzerkrankungen

– hämodynamisch relevante Herzklappener­krankung

– Herzinfarkt innerhalb der letzten drei Monate

Bisoprolol darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

– Bronchospasmen (Bronchialasthma, obstruktive Atemwegserkran­kungen)

– Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten. Symptome einer Hypoglykämie (z. B. Tachykardie, Palpitationen oder Schwitzen) können verschleiert werden.

– strengem Fasten

– laufender Desensibilisi­erungstherapi­e. Wie auch andere Betablocker, kann Bisoprolol sowohl die Sensibilität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen steigern. Der therapeutische Einsatz von Epinephrin bringt nicht immer die gewünschte therapeutische Wirkung.

– AV-Block 1. Grades

– Prinzmetal-Angina: Es wurden Fälle von koronarem Vasospasmus beobachtet. Bei der Verabreichung von Bisoprolol können, trotz der hohen beta-1 Selektivität, Angina Anfälle bei Patienten mit Prinzmetal-Angina nicht vollständig ausgeschlossen werden.

– peripherer arterieller Verschlusskran­kheit. Verschlechterung der Beschwerden insbesondere bei Therapiebeginn möglich.

– Allgemeinanästhesie

Bei Patienten, die eine Vollnarkose erhalten, reduzieren Betablocker das Auftreten von Arrhythmien und myokardialen Ischämien während der Narkoseeinleitung und Intubation sowie in der postoperativen Phase. Es wird gegenwärtig empfohlen, eine bestehende Therapie mit Betablockern perioperativ nicht zu unterbrechen. Der Anästhesist muss über die Betablockade unterrichtet sein, da es durch potenzielle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu Bradyarrhythmien und zur Dämpfung von Reflextachykardien und den Reflexmechanismen zur Kompensation von Blutverlusten kommen kann. Falls das Absetzen der Betablockertherapie vor der Operation erforderlich ist, sollte dies ausschleichend erfolgen und bis ca. 48 Stunden vor der Narkose abgeschlossen sein.

Eine Kombination von Bisoprolol mit Calciumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazemtyp und mit zentralwirksamen Antihypertensiva wird im Allgemeinen nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.5).

Obwohl kardioselektive (Beta1) Beta-Blocker einen geringeren Effekt auf die Lungenfunktion haben können, sollten sie, wie bei allen Beta-Blockern, bei Patienten mit obstruktiver Atemwegserkrankung vermieden werden, außer es sind zwingende klinische Gründe für die Anwendung vorhanden. Wenn solche Gründe bestehen kann Bisoprolol Krka mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkran­kungen sollte die Bisoprolol-Behandlung mit der niedrigsten möglichen Dosierung begonnen werden und die Patienten sorgfältig auf neue Symptome (Dyspnoe, Belastungsinto­leranz, Husten) überwacht werden. Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchodilata­torische Therapie erfolgen. Gelegentlich kann bei Patienten mit Asthma bronchiale eine Zunahme des Atemwegswider­standes auftreten und daher eine Dosiserhöhung des ß2-Sympathikomime­tikums erforderlich machen.

Bei Patienten mit Psoriasis oder Psoriasis in der Eigenanamnese sollte die Verordnung von Betablockern (z. B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Bei Patienten mit Phäochromozytom darf Bisoprolol erst nach Blockade der Alpha-Rezeptoren angewendet werden.

Unter Behandlung mit Bisoprolol können die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiert werden.

Wie auch andere Betablocker, kann Bisoprolol sowohl die Sensibilität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen steigern.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen mit:

Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ und zu einem geringeren Teil vom Diltiazem Typ:

Negative Beeinflussung der Kontraktilität, und der atrio-ventrikulären Erregungsleitung. Eine intravenöse Verabreichung von Verapamil bei Patienten, die eine ß-Blocker-Therapie erhalten, kann zu einer schweren Hypotonie und einem AV Block führen.

Klasse-I Antiarrhythmika (z. B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit und der negativ inotropen Wirkung.

Zentral wirksame Antihypertensiva wie Clonidin und andere (z. B. Methyldopa, Moxonodin, Rilmenidin): Eine gleichzeitige Anwendung von zentral wirksamen Antihypertensiva kann eine Herzinsuffizienz durch eine Erniedrigung des zentralen Sympatikotonus verschlechtern (Reduzierung der Herzfrequenz und Herzminutenvolumen, Vasodilatation). Ein abruptes Absetzen, insbesondere vor dem Einstellen der ß-Blocker-Therapie, kann das Risiko einer „Rebound Hypertonie“ erhöhen.

Gleichzeitige Anwendung nur mit Vorsicht bei:

Calciumantagonisten des Dihydropyridin Typ wie Nifedipin, Felodipin und Amlodipin: Eine gleichzeitige Anwendung kann das Risiko der Hypotonie erhöhen, und ein erhöhtes Risiko einer weiteren Abnahme der ventrikulären Pumpfunktion bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann nicht ausgeschlossen werden.

Klasse-III-Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitungszeit.

Topische Betablocker (z. B. Augentropfen zur Glaukom-Behandlung) können den systemischen Effekt von Bisoprolol verstärken.

Parasympathiko­mimetika: Eine gleichzeitige Anwendung kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit verlängern und das Risiko einer Bradykardie erhöhen.

Insulin und orale Antidiabetika: Erhöhung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der ß-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.

Narkosemittel: Abschwächung der Reflextachykardie und erhöhtes Risiko einer Hypotonie (weitere Information zu Vollnarkose siehe Abschnitt 4.4).

Digitalisglykoside: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrio-ventrikulären Überleitungszeit.

Nicht-steriodale Antirheumatika (NSAR): NSAR können die hypotensive Wirkung von Bisoprolol reduzieren.

ß-Sympathomimetika (z. B. Isoprenalin, Dobutamin): Eine Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen.

Sympathomimetika welche ß- und a-adrenerge Rezeptoren erregen (z. B. Noradrenalin, Adrenalin): In Kombination mit Bisoprolol können die a-Rezeptor vermittelten vasokonstrikto­rischen Effekte dieser Wirkstoffe demaskiert werden und infolge zu Blutdrucksteigerung und verstärkter Claudicatio intermittens führen. Diese Wechselwirkungen treten häufiger mit nicht selektiver ß-Blocker auf.

Eine gleichzeitige Anwendung mit Antihypertensiva oder mit anderen Arzneimitteln, die ein Blutdruck verminderndes Potential haben (z. B. trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine) kann das Hypotonie-Risiko erhöhen.

Bei gleichzeitiger Anwendung zu beachten:

Mefloquin: Erhöhtes Risiko für Bradykardien.

Monoaminooxidase-Hemmer (außer MAO-B Hemmer): erhöhter hypotensiver Effekt der Betablocker, aber auch gesteigertes Risiko der hypertensiven Kri­se.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol können sich negativ auf Schwangerschaft und/oder Fetus/Neugeborenes auswirken. Im Allgemeinen vermindern ß-Blocker die Plazentaperfusion. Hierdurch kann es zu intrauterinen Wachstumsstörungen, zum Tod des Feten, Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen kommen. Unerwünschte Ereignisse (z. B. Hypoglykämie und Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind ß1-selektive Betablocker zu bevorzugen.

Bisoprolol soll in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Ist eine Therapie mit Bisoprolol erforderlich, so müssen die uteroplazentare Durchblutung und das Wachstum des Ungeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf Schwangerschaft oder Fetus sollten Therapiealter­nativen erwogen werden. Das Neugeborene muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie treten in der Regel innerhalb der ersten 3 Lebenstage auf.

Stillzeit

Ob Bisoprolol in die Muttermilch des Menschen übergeht, ist nicht bekannt. Die Anwendung von Bisoprolol in der Stillzeit wird daher nicht empfohlen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zeigte Bisoprolol in einer Studie keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit der Patienten.

Trotzdem kann aufgrund individuell auftretender unterschiedlicher Reaktionen auf das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies sollte besonders zur Beginn der Behandlung mit Bisoprolol sowie bei Änderungen der Medikation und im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.

4.8 Nebenwirkungen

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1000, < 1/100)

Selten (> 1/10 000, < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Psychiatrische

Erkrankungen

Schlafstörungen, Depressionen

Alpträume, Halluzinationen

Erkrankungen des

Nervensystems

Schwindelgefühl, Kopfschmerz

Synkope

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Augenerkrankungen

Verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)

Konjunktivitis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Hörstörungen

Herzerkrankungen

Bradykardie

Verschlechterung der Herzinsuffizienz

AV-Überleitungs-störungen

Gefäßerkrankungen

Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Hypotonie

orthostatische

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Bronchospasmen bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven Atemwegserkran­kungen in der Anamnese

Allergische Rhinitis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Gastrointestinale

Beschwerden, z. B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation

Leber- und Gallenerkrank

ungen

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Überempfind-lichkeits-reaktionen (Pruritus, Flush, Ausschlag und Angioödem)

Haarausfall. BetaRezeptoren­blocker können eine Schuppenflechte (Psoriasis) auslösen, verschlechtern oder zu psoriasiformen Ausschlägen führen.

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Selten

Sehr selten

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Muskelschwäche, Muskelkrämpfe

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Erektile

Dysfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am

Verabreichungsor t

Asthenie, Müdigkeit

Untersuchungen

Erhöhung der Triglyceride, Erhöhung der Leberenzyme (ASAT, ALAT)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome

Bei Überdosierung (z. B. einer Tagesdosis von 15 mg statt 7,5 mg) wurde über AV-Blockierungen 3. Grades, Bradykardie und Schwindelgefühle berichtet. Im Allgemeinen sind die häufigsten zu erwartenden Anzeichen einer Betablocker-Überdosierung Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, akute Herzinsuffizienz und Hypoglykämie.

Bisher wurden einige wenige Fälle einer Überdosierung (maximal: 2000 mg) mit Bisoprolol bei Patienten mit Bluthochdruck und/oder koronarer Herzkrankheit berichtet. Die betroffenen Patienten litten unter Bradykardie und/oder Hypotonie; alle Patienten erholten sich jedoch. Bezüglich der Empfindlichkeit gegenüber einer hohen Bisoprolol-Einzeldosis bestehen große interindividuelle

Schwankungen, wobei Patienten mit Herzinsuffizienz wahrscheinlich besonders empfindlich reagieren. Daher ist es notwendig, die Behandlung dieser Patienten mit einer allmählichen Aufdosierung entsprechend dem in Abschnitt 4.2 angegebenen Schema zu beginnen.

Behandlung

Im Allgemeinen sollte bei einer Überdosierung die Behandlung mit Bisoprolol beendet und eine supportive und symptomatische Therapie eingeleitet werden. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten lassen auf eine sehr schlechte Dialysierbarkeit von Bisoprolol schließen. Entsprechend den zu erwartenden pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol und den Empfehlungen für andere Betablocker sollten die folgenden allgemeinen Maßnahmen ergriffen werden, soweit klinisch erforderlich.

Bradykardie: intravenöse Gabe von Atropin. Bei unzureichender Wirkung kann vorsichtig Isoprenalin oder eine andere positiv chronotrop wirkende Substanz eingesetzt werden. In bestimmten Fällen kann ein passagerer Herzschrittmacher notwendig sein.

Hypotonie: intravenöse Gabe von Flüssigkeit und Vasokonstriktoren. Auch die Gabe von Glucagon i.v. kann sinnvoll sein.

AV-Block (II. oder III. Grades): Die Patienten sind engmaschig zu überwachen und sollten mit Isoprenalin-Infusionen oder durch legen eines passageren Herzschrittmachers behandelt werden.

Akute Verschlechterung der Herzinsuffizienz: intravenöse Gabe von Diuretika, positiv inotrop wirkenden Substanzen und Vasodilatatoren.

Bronchospasmus: Gabe von Bronchodilatatoren wie z. B. Isoprenalin, ß 2 -Sympathomimetika und/oder Aminophyllin.

Hypoglykämie: intravenöse Gabe von Glucose.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Beta-Adrenorezeptor-Antagonisten, selektiv; ATC-Code: C07AB07

Wirkmechanismus

Bisoprolol ist ein hochselektiver ß1-Adrenorezepto­renblocker und besitzt weder intrinsische sympathomimetische noch relevante membranstabili­sierende Eigenschaften. Bisoprolol weist nur eine geringe Affinität zu den ß2-Rezeptoren in der glatten Bronchial- und Gefäßmuskulatur sowie den an der Stoffwechselre­gulation beteiligten ß2-Rezeptoren auf. Daher ist im Allgemeinen nicht mit einer Beeinflussung des Atemwegswider­standes oder der ß2-vermittelten Stoffwechselvor­gänge durch Bisoprolol zu rechnen. Die ß1-Selektivität von Bisoprolol geht über den therapeutischen Dosisbereich hinaus.

Pharmakodynamische Wirkungen

Wie auch bei den anderen ß1-Rezeptorblockern ist der antihypertensive Wirkmechanismus nicht eindeutig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass Bisoprolol die Plasmareninak­tivität merklich herabsetzt.

Bei Patienten mit Angina, reduziert die Blockade des ßl-Rezeptoren Herztätigkeit und dies reduziert Sauerstoffbedarf. Daher Bisoprolol ist wirksam bei der Beseitigung oder Verringerung der Symptome.

Bei akuter Anwendung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ohne chronische Herzinsuffizienz setzt Bisoprolol Herzfrequenz und Schlagvolumen herab und vermindert so das Herzzeitvolumen und den Sauerstoffver­brauch. Bei längerfristiger Anwendung nimmt der anfänglich erhöhte periphere Gefäßwiderstand ab.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die Indikation Herzinsuffizienz wurde in der CIBIS-II-Studie untersucht. In dieser Studie wurden insgesamt 2647 Patienten eingeschlossen, 83 % (n=2202) wurden der NYHA-Klasse III und 17 % (n=445) in der NYHA-Klasse IV zugeordnet. Alle Patienten hatten eine stabile, symptomatische systolische Herzinsuffizienz (EF < 35 % bei der echokardiograp­hischen Messung). Die Gesamtsterblichkeit wurde von 17,3 % auf 11,8 % gesenkt (relative Reduktion um 34 %). Zudem wurde eine Abnahme der Häufigkeit von plötzlichen Todesfällen (3,6 % vs. 6,3 %; relative Abnahme 44 %) und von Klinikeinweisungen aufgrund Herzinsuffizienz (12 % vs. 17,6 %; relative Abnahme 36 %) beobachtet. Schließlich ergab sich eine signifikante Verbesserung des klinischen Status der Patienten gemäß der NYHA-Klassifizierung. Zu Beginn und während der Aufdosierungsphase der Bisoprolol-Therapie wurden Klinikeinweisungen aufgrund von Bradykardie (0,53 %), Hypotonie (0,23 %) oder akuter Dekompensation (4,97 %) erforderlich; dies war jedoch nicht häufiger der Fall als in der Placebo-Gruppe mit 0 %, 0,3 % bzw. 6,74 %. Die Anzahl der tödlichen oder zu bleibender Behinderung führenden Schlaganfälle betrug während der gesamten Studiendauer 20 in der Bisoprolol-Gruppe und 15 in der Placebo-Gruppe.

In der CIBIS-III-Studie wurden 1010 Patienten im Alter von > 65 Jahren mit leichter bis mittelgradiger chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II oder III) und linksventrikulärer Auswurffraktion < 35 % untersucht, die zuvor nicht mit ACE-Hemmern, Betablockern oder Angiotensinrezeptor-Blockern behandelt worden waren. Die Patienten wurden 6–24 Monate lang mit einer Kombination von Bisoprolol und Enalapril behandelt, nachdem sie anfangs eine 6-monatige Therapie mit entweder Bisoprolol oder Enalapril erhalten hatten.

Es ergab sich eine tendenziell häufigere Verschlechterung der chronischen Herzinsuffizienz, wenn Bisoprolol während der 6-monatigen Initialtherapie eingesetzt worden war. Die Nichtunterlegenheit der Erstbehandlung mit Bisoprolol gegenüber der Erstbehandlung mit Enalapril konnte in der Auswertung gemäß Protokoll nicht gezeigt werden; aber die beiden Strategien zur Initialbehandlung der chronischen Herzinsuffizienz führten zu einer vergleichbaren Häufigkeit des kombinierten primären Endpunkts Tod oder Krankenhausein­weisung bis zum Ende der Studie (32,4 % nach Initialbehandlung mit Bisoprolol vs. 33,1 % nach Initialbehandlung mit Enalapril im Per-ProtokollKollek­tiv). Diese Studie zeigte, dass Bisoprolol alternativ bei älteren Patienten mit leichter bis mittelgradiger chronischer Herzinsuffizienz eingesetzt werden kann.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Bisoprolol wird aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert und hat nach oraler Gabe eine Bioverfügbarkeit von ca. 90 %.

Verteilung

Das Verteilungsvolumen beträgt 3,5 l/kg. Die Plasmaeiweißbindung von Bisoprolol beträgt rund 30 %.

Biotransformation und Elimination

Bisoprolol wird über zwei Clearance-Wege aus dem Organismus entfernt. 50 % werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten umgewandelt und anschließend renal eliminiert. Die verbleibenden 50 % werden als unveränderte Substanz über die Nieren eliminiert. Die Total Clearance beträgt ungefähr 15 l/h. Die Halbwertszeit im Plasma von 10–12 Stunden ergibt einen 24stündigen Effekt nach einer einmal täglichen Dosierung.

Linearität

Die Pharmakokinetik von Bisoprolol ist linear und altersunabhängig.

Besondere Patientengruppen

Da Bisoprolol über zwei gleichwertige Clearance-Wege (Leber und Nieren) aus dem Organismus entfernt wird, ist im Allgemeinen keine Dosisanpassung bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktion­sstörungen erforderlich. Die Pharmakokinetik bei chronisch herzinsuffizienten Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist nicht untersucht worden. Bei Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz (NYHA-Stadium III) zeigte sich eine Erhöhung der Bisoprolol-Plasmaspiegel und eine Verlängerung der Halbwertszeit verglichen mit gesunden Probanden. Unter Steady-State-Bedingungen betrugen die maximalen Plasmakonzentration bei täglicher Gabe von 10 mg Bisoprolol 64±21 ng/ml und die Halbwertszeit 17±5 Stunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten – basierend auf herkömmlichen Untersuchungen zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Mutagenität oder Kanzerogenität – ergaben keine Hinweise auf besondere Risiken für den Menschen. Wie von anderen Beta-Blockern bekannt, zeigten sich für Bisoprolol bei hohen Dosen gewisse maternal- (herabgesetzte Futteraufnahme und Gewichtsabnahme) und embryo-/fetotoxische Effekte (erhöhte Zahl von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht der Nachkommen, verzögerte körperliche Entwicklung), aber keine teratogenen Wirkungen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern

Mikrokristalline Cellulose

Carboxymethylstärke-Natrium Typ A

Povidon K30

Hochdisperses wasserfreies Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (E470b)

Filmüberzug:

Hypromellose 2910

Macrogol 400

Titandioxid (E171)

Talkum

Eisenoxid, gelb (E172) – nur für 5 mg und 10 mg.

Eisenoxid, rot (E172) – nur für 5 mg und 10 mg.

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen hinsichtlich der Temperatur erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blister (Alu/Alu Folie): 10, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90 und 100 Tabletten in einer Faltschachtel.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

7. INHABER DER ZULASSUNG

KRKA, d.d. Novo mesto

Smarjeska cesta 6 8501 Novo mesto Slowenien

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Bisoprolol Krka 2,5 mg Filmtabletten: 135454

Bisoprolol Krka 5 mg Filmtabletten: 135455

Bisoprolol Krka 10 mg Filmtabletten: 135456

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 20.03.2014

Datum der Verlängerung der Zulassung:

12.11.2018

10. STAND DER INFORMATION

12/2021

Mehr Informationen über das Medikament Bisoprolol Krka 2,5 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135454
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Krka, d. d., Novo mesto, Smarjeska Cesta 6, 8501 Novo Mesto, Slowenien