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Bisoprolol-HCT Arcana 5 mg/12,5 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bisoprolol-HCT Arcana 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Bisoprolol-HCT Arcana 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 5 mg Bisoprolol Fumarat und 12,5 mg Hydrochlorothiazid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette.

Die Filmtabletten sind hellrosa, rund, bikonvex mit Bruchkerbe. Die Filmtablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

Die fixe Kombination ist bei Patienten indiziert, deren Blutdruck mit Bisoprolol oder Hydrochlorothiazid alleine nicht ausreichend kontrolliert werden kann.

Dieses Arzneimittel wird bei Erwachsenen angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

1 x täglich 1 Filmtablette. Bei nicht ausreichender Wirkung kann die Dosis auf 1 x täglich 2 Filmtabletten erhöht werden.

Eine individuelle Dosistitration der Einzelwirkstoffe wird empfohlen. Falls klinisch angebracht, kann ein direkter Wechsel von der Monotherapie zur fixen Kombination in Erwägung gezogen werden.

Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen leichter oder mittlerer Ausprägung ist die Ausscheidung des Hydrochlorothiazid-Anteils vermindert; daher soll evtl. einer niedrigeren Dosis der Vorzug gegeben werden.

Bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen leichter oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Es wird jedoch ein Monitoring empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit schwerer Leber- oder schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance

< 30 ml/min und Serumkreatinin >1,8 mg/100 ml) darf Bisoprolol-HCT Arcana nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

Ältere Patienten (> 65 Jahre)

Eine Dosisanpassung ist üblicherweise nicht erforderlich. Es wird empfohlen, mit der niedrigsten möglichen Dosierung zu beginnen.

Kinder und Jugendliche

Es gibt keine Erfahrungen mit Bisoprolol-HCT Arcana bei Kindern und Jugendlichen. Aus diesem Grunde kann eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen werden.

Abbrechen der Behandlung

Die Behandlung ist allgemein eine Langzeittherapie. Die Behandlung soll nicht abrupt abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.4). Die Dosierung soll langsam, durch wöchentliche Halbierung der Dosis, reduziert werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Filmtabletten sind unzerkaut zum Frühstück oder nüchtern mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Bisoprolol, Hydrochlorothiazid oder andere Thiazide, Sulfonamide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile akute Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine i.v.-Therapie mit inotropen Substanzen erfordert kardiogener Schock AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher) Sinusknotensyndrom (Sick-Sinus-Syndrom) sinuatrialer Block symptomatische Bradykardie symptomatische Hypotonie schweres Asthma bronchiale schwere Formen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder des Raynaud-Syndroms unbehandeltes Phäochromocytom (siehe Abschnitt 4.4) therapieresistente Hypokaliämie schwere Hyponatriämie Hyperkalzämie schwere Nierenfunktion­seinschränkung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) akute Glomerulonephritis schwere Leberfunktion­seinschränkun­g, einschließlich Präkoma und Koma hepaticum metabolische Azidose Gicht Kombination mit Floctafenin und Sultoprid Laktation (siehe Abschnitt 4.6)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Therapie darf ohne zwingende Indikation nicht abrupt beendet werden, da es, insbesondere bei Patienten mit ischämischer Herzerkrankung, zu einer akuten Verschlechterung des Gesundheitszus­tandes des Patienten kommen kann.

Bisoprolol-HCT Arcana darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei:

Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung (siehe Abschnitt 4.3). Bronchospasmen (Bronchialasthma, obstruktive Atemwegserkran­kungen).

Obwohl kardioselektive (Beta1) Betablocker einen geringeren Effekt auf die Lungenfunktion haben können, sollten sie, wie alle Betablocker, bei Patienten mit obstruktiver

Atemwegserkrankung vermieden werden, außer es sind zwingende klinische Gründe für die Anwendung vorhanden. Wenn solche Gründe bestehen, kann Bisoprolol-HCT Arcana mit Vorsicht angewendet werden. Bei Patienten mit obstruktiven Atemwegserkran­kungen sollte die Bisoprolol-Behandlung mit der niedrigsten möglichen Dosierung begonnen werden und die Patienten sorgfältig auf neue Symptome (Dyspnoe, Belastungsinto­leranz, Husten) überwacht werden.

Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Atemwegserkran­kungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchodilata­torische Therapie erfolgen. Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegwiderstandes bei Patienten mit Asthma auftreten und daher eine Dosiserhöhung des ß2-Sympathomimetikums erforderlich machen.

Bisoprolol-HCT Arcana ist bei Patienten mit schwerem Asthma bronchiale kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten. Symptome einer Hypoglykämie (z.B. Tachykardie, Palpitationen oder Schwitzen) können verschleiert werden. strengem Fasten. laufender Desensibilisi­erungstherapi­e. Wie auch andere Betablocker kann Bisoprolol sowohl die Sensitivität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen verstärken. Dies muss auch bei einer Desensibilisi­erungstherapie beachtet werden. Epinephrin zeigt hierbei nicht immer die gewünschte therapeutische Wirkung. AV-Block I. Grades. Prinzmetal-Angina. schwerer Koronar- und Zerebralsklerose. peripherer arterieller Verschlusskrankheit (Verstärkung der Beschwerden insbesondere bei Therapiebeginn möglich). Hypovolämie. Einschränkung der Leberfunktion. Allgemeinanästhe­sie. Bei Patienten, die eine Vollnarkose bekommen, reduziert die ß-Blockade die Häufigkeit von Arrhythmien und Myokardischämie während der Einleitung der Narkose, der Intubation und der postoperativen Zeit. Gegenwärtig wird empfohlen, eine ß-Blockade perioperativ aufrecht zu halten. Der Anästhesist muss über eine ß-Blockade informiert sein, da mögliche Interaktionen mit anderen Arzneimitteln zu Bradyarrhythmien, Abschwächung der Reflextachykardie und verminderten Kompensationsre­flexen bei Blutverlusten führen können. Falls es notwendig sein sollte, die Betablocker-Therapie vor einer Operation abzusetzen, soll dies graduell erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Anästhesie abgeschlossen sein.

Bei Patienten mit einer Psoriasis, auch in der Anamnese, soll die Verordnung von Betablockern (z.B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.

Die Behandlung mit Bisoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.

Bei Patienten mit einem Phäochromocytom darf Bisoprolol erst nach Blockade der Alpha-Rezeptoren verabreicht werden.

Photosensitive Reaktionen können gemeinsam mit Thiazid-Diuretika auftreten. Falls photosensitive Reaktionen auftreten, wird empfohlen, die dem Sonnenlicht oder künstlichen UV-Licht ausgesetzten Bereiche zu schützen. In schweren Fällen wird es angezeigt sein die Behandlung abzusetzen.

Nicht-melanozytärer Hautkrebs

In zwei epidemiologischen Studien auf der Grundlage des dänischen nationalen Krebsregisters wurde ein erhöhtes Risiko von nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) [Basalzellkarzinom (BCC) und Plattenepithel­karzinom (SCC)] mit steigender kumulativer Dosis von Hydrochlorothiazid (HCTZ) beobachtet. Photosensibili­sierende Wirkungen von HCTZ könnten zur Entstehung von NMSC beitragen.

Patienten, die HCTZ einnehmen, sollten über das NMSC-Risiko informiert werden, und es sollte ihnen geraten werden, ihre Haut regelmäßig auf neue Läsionen zu prüfen und unverzüglich alle verdächtigen Hautveränderungen zu melden. Den Patienten sollten mögliche vorbeugende Maßnahmen empfohlen werden, um das Risiko von Hautkrebs zu minimieren; z. B. Einschränkung der Exposition gegenüber Sonnenlicht und UV- Strahlung oder im Fall einer Exposition Verwendung eines angemessenen Sonnenschutzes. Verdächtige Hautveränderungen sollten unverzüglich untersucht werden, ggf. einschließlich histologischer Untersuchungen von Biopsien. Bei Patienten, bei denen bereits ein NMSC aufgetreten ist, sollte die Verwendung von HCTZ überdacht werden (siehe auch Abschnitt 4.8).

Aderhauterguss (choroidaler Erguss), akute Myopie und sekundäres Winkelverschlus­sglaukom Hydrochlorothiazid, ein Sulfonamid, kann eine idiosynkratische Reaktion hervorrufen, die zu einem Aderhauterguss (choroidaler Erguss) mit Gesichtsfelddefekt, zu einer akuten transienten Myopie und einem akuten Engwinkelglaukom führen kann. Symptome dafür sind eine plötzlich auftretende verringerte Sehschärfe oder okulare Schmerzen, die üblicherweise innerhalb von Stunden bis Wochen nach der erstmaligen Gabe des Arzneimittels beginnen. Ein unbehandeltes, akutes Engwinkelglaukom kann zu einem dauerhaften Verlust der Sehkraft führen. Die primäre Behandlung ist das Absetzen von Hydrochlorothiazid, sobald als möglich. Eine sofortige medizinische oder chirurgische Behandlung möge in Betracht gezogen werden, sollte der intraokuläre Druck unkontrolliert bleiben. Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Engwinkelglaukoms können bereits aufgetretene Sulfonamid- oder Penicillin Allergien sein.

Langzeitbehan­dlungen mit Hydrochlorothiazid können zu Flüssigkeits- und Elektrolytstörun­gen, speziell zu Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypomagnesiämie, Hypochloridämie sowie zu Hypokalzämie führen. Hypokaliämie begünstigt die Entwicklung starker Arrhythmien, insbesondere auch Torsade-de-pointes-Tachykardie, welche tödlich sein kann.

Während der Therapie mit Bisoprolol/Hy­drochlorothia­zid sollen die Patienten ausreichend Flüssigkeit und kaliumreiche Nahrung (z.B. Bananen, Gemüse, Nüsse) zu sich nehmen, um den erhöhten Kaliumverlust auszugleichen. Die Kaliumverluste können durch gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika reduziert werden.

Während einer Langzeittherapie mit Bisoprolol-HCT Arcana sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Kreatinin, Harnstoff, die Serumlipide (Cholesterin sowie Triglyceride), Harnsäure wie auch der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.

Eine metabolische Alkalose kann sich durch den gestörten Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt verschlimmern.

Bei Patienten mit Hyperurikämie wird das Risiko für einen Gichtanfall erhöht.

Fälle von akuter Cholezystitis sind bei Patienten mit Cholelithiasis berichtet worden.

Die Anwendung von Bisoprolol-HCT Arcana kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Akute Atemwegstoxizität

Es wurden sehr seltene schwere Fälle von akuter Atemwegstoxizität, einschließlich des akuten Atemnotsyndroms (ARDS), nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid berichtet. Ein Lungenödem entwickelt sich typischerweise innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid. Zu den Symptomen gehören zu Beginn Dyspnoe, Fieber, Verschlechterung der Lungenfunktion und Hypotonie. Bei Verdacht auf ARDS sollte Bisoprolol HCT Arcana abgesetzt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Hydrochlorothiazid darf nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen nach der Einnahme von Hydrochlorothiazid bereits einmal ein ARDS aufgetreten ist.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Allgemeiner Hinweis:

Es ist zu beachten, dass bestimmte Arzneimittel infolge gestörter Kaliumspiegel im Serum beeinflusst werden können.

Kontraindizierte Kombinationen:

Floctafenin: Bei Hypotonie oder Schockreaktionen, wie sie durch Floctafenin hervorgerufen werden können, behindern Betablocker unter Umständen die kardiovaskulären Kompensationsmecha­nismen.

Sultoprid: Bisoprolol darf nicht zusammen mit Sultoprid gegeben werden, da bei dieser Kombination ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien besteht.

Eine gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen mit:

Lithium: Bisoprolol-HCT Arcana kann die kardiotoxischen und neurotoxischen Effekte von Lithium durch dessen reduzierte Ausscheidung verstärken.

Calciumantago­nisten vom Verapamil und Diltiazem-Typ: Negative Beeinflussung der Kontraktilität, und der atrio-ventrikulären Erregungsleitung. Eine intravenöse Verabreichung von Verapamil bei Patienten, die eine Betablocker-Therapie erhalten, kann zu einer schweren Hypotonie und einem AV-Block führen.

Zentral wirksame Antihypertensiva wie Clonidin und andere (z.B. Methyldopa, Moxonidin, Rilmenidin): Eine gleichzeitige Anwendung von zentral wirksamen Antihypertensiva kann eine Herzinsuffizienz durch eine Erniedrigung des zentralen Sympathikotonus verschlechtern (Reduzierung der Herzfrequenz und Herzminutenvolumen, Vasodilatation). Ein abruptes Absetzen, insbesondere vor dem Einstellen einer Betablocker-Therapie, kann das Risiko einer „Rebound Hypertonie“ erhöhen.

Gleichzeitige Anwendung nur mit Vorsicht bei:

Calciumantago­nisten des Dihydropyridin-Typ (z.B. Felodipin und Amlodipin): Eine gleichzeitige Anwendung kann das Risiko der Hypotonie erhöhen, und ein erhöhtes Risiko einer weiteren Abnahme der ventrikulären Pumpfunktion bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann nicht ausgeschlossen werden.

Kombinationsthe­rapie mit anderen Antihypertensiva oder Arzneimitteln mit blutdruckminderndem Potential (z.B. trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine) kann das Risiko eines Blutdruckabfalls erhöhen.

ACE-Inhibitoren (z.B. Captopril, Enalapril), Angiotensin-II-Antagonisten: Risiko für übermäßigen Blutdruckabfall und/oder akutes Nierenversagen zu Beginn der ACE-Hemmer-Therapie bei Patienten mit vorbestehendem Natriummangel (insbesondere bei Patienten mit Nierenarterien­stenose).

Wenn eine vorausgegangene Diuretika-Therapie zu einem Natriummangel geführt hat, so sollte entweder das Diuretikum 3 Tage vor Beginn der ACE-Inhibitoren-Therapie beendet werden oder die ACE-Inhibitoren-Therapie muss mit einer niedrigen Dosis begonnen werden.

Klasse-I-Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit und der negativ inotropen Wirkung.

Klasse-III-Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitungszeit.

Bestimmte Antiarrhythmika, welche eine Torsade-de-pointes-Tachykardie auslösen können (Klasse IA z.B. Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid und Klasse III z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid): Hypokaliämie kann das Auftreten einer Torsade-de-pointes-Tachykardie begünstigen.

Nicht zur Klasse der Antiarrhythmika gehörende Substanzen, welche eine Torsade-de-pointes-Tachykardie auslösen können (z.B. Astemizol, Erythromycin i.v., Halofantrin, Pentamidin,

Sparfloxacin, Terfenadin, Vincamin): Hypokaliämie kann das Auftreten einer Torsade-de-pointes-Tachykardie begünstigen.

Parasympathiko­mimetika: Eine gleichzeitige Anwendung kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit verlängern und das Risiko einer Bradykardie erhöhen.

Topische Betablocker (z.B. Augentropfen zur Glaukom-Behandlung) können den systemischen Effekt von Bisoprolol verstärken.

Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der ß-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.

Narkosemittel: Abschwächung der Reflextachykardie und erhöhtes Risiko einer Hypotonie (siehe Abschnitt 4.4).

Digitalisglyko­side: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrio-ventrikulären Überleitungszeit. Falls sich eine Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie während der Behandlung mit Bisoprolol-HCT Arcana entwickelt, kann das Myokard erhöhte Sensitivität zu herzwirksamen Glykosiden aufweisen, was wiederum zu einem verstärkten Effekt sowie zu Nebenwirkungen dieser Glykoside führen kann.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): NSAR können die hypotensive Wirkung von Bisoprolol reduzieren. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden. Bei Patienten, die unter Bisoprolol-HCT Arcana eine Hypovolämie entwickeln, kann die gleichzeitige Gabe von NSARs eine akute Niereninsuffizienz auslösen.

ß-Sympathomimetika (z.B. Isoprenalin, Dobutamin): Eine Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen.

Sympathomimetika welcheß- und a-adrenerge Rezeptoren erregen (z.B. Noradrenalin, Adrenalin): In Kombination mit Bisoprolol können die a-Rezeptor vermittelten vasokonstrikto­rischen Effekte dieser Wirkstoffe demaskiert werden und infolge zu Blutdrucksteigerung und Verstärkung einer Claudicatio intermittens führen. Es wird angenommen, dass diese Wechselwirkungen häufiger mit nicht selektiven Betablockern auftreten.

Kaliumzehrende Arzneimittel (z.B. Corticosteroide, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B, Furosemide oder Laxativa): Kombinationsthe­rapie mündet in erhöhtem Kaliumverlust.

Methyldopa: Hämolyse, zurückzuführen auf die Bildung von Hydrochlorothiazid-Antikörpern, wurde in einzelnen Fällen beschrieben.

Der Effekt von harnsäuresenkenden Arzneimitteln wird durch die gemeinsame Gabe von Bisoprolol-HCT Arcana abgeschwächt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Allopurinol und Thiazid-Diuretika sind schwere Überempfindlichke­itsreaktionen, besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz, beschrieben worden.

Cholestyramin, Colestipol: Reduziert die Absorption der Hydrochlorothiazid-Komponente von Bisoprolol-HCT Arcana.

Antikoagulanzien: Die Wirkung von Antikoagulanzien kann abgeschwächt werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung ist zu beachten: Mefloquin : Erhöhtes Risiko für Bradykardien.

Monoaminooxidase-Hemmer (außer MAO-B-Hemmer): Erhöhter hypotensiver Effekt der Betablocker, aber auch gesteigertes Risiko der hypertensiven Kri­se.

Corticosteroide: Reduzieren den antihypertensiven Effekt (corticosteroid-induzierter Wasser- und Natriumstau).

Rifampicin: Leichte Verringerung der Halbwertszeit von Bisoprolol, die möglicherweise durch die Induktion von Arzneimittel-metabolisierenden Enzymen der Leber verursacht wird. Üblicherweise ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Ergotamin-Derivate: Verschlechterung peripherer Durchblutungsstörun­gen.

Die gleichzeitige Gabe photosensibili­sierender Arzneimittel kann zu erhöhter Lichtempfindlichke­it führen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Bisoprolol

Die pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol können sich negativ auf Schwangerschaft und/oder Fetus/Neugeborenes auswirken. Im Allgemeinen vermindern Betablocker die Plazentaperfusion, wodurch es zu intrauterinen Wachstumsstörungen, bis hin zum Tod des Fetus, Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen kommen kann. Unerwünschte Ereignisse (z.B. Hypoglykämie und Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind ß1-selektive Betablocker zu bevorzugen.

Bisoprolol darf in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung eingesetzt werden. Ist eine Therapie mit Bisoprolol erforderlich, so müssen die uteroplazentare Durchblutung und das Wachstum des Ungeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf Schwangerschaft oder Fetus sollen Therapiealter­nativen erwogen werden. Das Neugeborene muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie treten in der Regel innerhalb der ersten 3 Lebenstage auf.

Hydrochlorothi­azid

Es gibt nur begrenzte Erfahrung mit der Anwendung von Hydrochlorothiazid während der Schwangerschaft, vor allem während des ersten Trimenons. Die Aussagekraft von Tierstudien ist nicht ausreichend.

Hydrochlorothiazid ist plazentagängig. Ausgehend vom pharmakologischen Wirkmechanismus von Hydrochlorothiazid kann dessen Anwendung während des zweiten und dritten Trimenons den Blutfluss zwischen Fetus und Plazenta beeinträchtigen und am Fetus oder Neugeborenen Auswirkungen wie Ikterus, Störungen des Elektrolythau­shaltes und Thrombozytopenie verursachen.

Hydrochlorothiazid soll nicht bei Schwangerschaf­tsödemen, Schwangerschaf­tshypertonie oder Präeklampsie angewendet werden, da ein Risiko für verringertes Plasmavolumen und plazentare Minderperfusion ohne einen Nutzen für den Verlauf der Erkrankung besteht.

Hydrochlorothiazid soll bei schwangeren Frauen mit essentieller Hypertonie nicht angewendet werden, außer in den seltenen Situationen, in denen keine andere Behandlung in Frage kommt.

Stillzeit

Bisoprolol-HCT Arcana darf während der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Es liegen keine Daten vor, ob Bisoprolol in die Muttermilch übertritt oder über die Sicherheit einer Bisoprolol-Exposition für den Säugling. Hydrochlorothiazid tritt in kleinen Mengen in die Muttermilch über. Hochdosierte Thiazide, die eine starke Diurese verursachen, können die Milchproduktion hemmen.

Fertilität

Es wurden keine klinischen Studien zur Fertilität durchgeführt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Bisoprolol-HCT Arcana hat im Allgemeinen keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Trotzdem kann aufgrund individuell unterschiedlicher Reaktionen auf das Arzneimittel die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies sollte besonders zu Beginn der Behandlung oder bei Änderungen der Medikation sowie im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.

4.8 Nebenwirkungen

Die Häufigkeitsangaben sind gemäß MedDRA-Konvention wie folgt definiert:

Sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Nicht bekannt: Nicht-melanozytärer Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithel­karzinom)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Selten: Leukopenie, Thrombozytopenie

Sehr selten: Agranulozytose

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen:

Häufig: Hyperglykämie, Hyperurikämie (kann bei entsprechend veranlagten Patienten zu Gichtanfällen führen), Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolytbalance (v.a. Hypokaliämie und Hyponatriämie sowie Hypomagnesiämie und Hypochlorämie oder Hyperkalzämie) Gelegentlich: Appetitlosigkeit

Sehr selten: metabolische Alkalose

Psychiatrische Erkrankungen:

Gelegentlich: Depressionen, Schlafstörungen

Selten: Albträume, Halluzinationen

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Kopfschmerz*, Schwindel*

Augenerkrankun­gen:

Selten: verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten), Sehstörungen Sehr selten: Konjunktivitis

Nicht bekannt: Aderhauterguss, akute transiente Myopie, akutes Engwinkelglaukom

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Selten: Hörstörungen

Herzerkrankungen:

Gelegentlich: Bradykardie, AV-Erregungsstörungen, Verschlechterung einer schon bestehenden Herzinsuffizienz

Gefäßerkrankun­gen:

Häufig: Kälte- oder Taubheitsgefühl in den Extremitäten

Gelegentlich: orthostatische Hypotonie, Vaskulitis

Selten: Synkope

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Gelegentlich: Bronchospasmus bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven

Atemwegserkran­kungen in der Anamnese

Selten: allergische Rhinitis

Sehr selten: Akutes Atemnotsyndrom (ARDS) (siehe Abschnitt 4.4)

Nicht bekannt: interstitielle Lungenerkrankungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation

Gelegentlich: Abdominalbeschwer­den, Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankun­gen:

Selten: Hepatitis, Ikterus, akute Cholezystitis (insbesondere bei vorbestehender Cholelithiasis)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Selten: Überempfindlichke­itsreaktion (Pruritus, Flush, Exanthem, Photodermatitis, Purpura, Urtikaria) Sehr selten: Haarausfall, kutaner Lupus erythematodes. Beta-Rezeptorenblocker können eine Psoriasis auslösen, verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen:

Häufig: Muskelschwäche und -krämpfe

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: akute interstitielle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Selten: Potenzstörungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Müdigkeit*

Gelegentlich: Asthenie

Sehr selten: Brustschmerzen

Untersuchungen:

Häufig: Erhöhte Triglyzeride und Cholesterinwerte, Glukosurie

Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte, reversibler Anstieg des Serumkreatinin­spiegels sowie des Harnstoffs

Selten: Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT)

* Diese Erscheinungen treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf. Sie sind üblicherweise leichterer Art und verschwinden in der Regel innerhalb von 1 – 2 Wochen nach Behandlungsbeginn.

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhangiger Zusammenhang zwischen HCTZ und NMSC festgestellt (siehe auch Abschnitt 4.4 und 5.1).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Die häufigsten Anzeichen der Überdosierung eines Betablockers sind Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmen, akute Herzinsuffizienz sowie Hypoglykämie.

Die Empfindlichkeit gegenüber hohen Bisoprolol-Einzeldosen zeigt eine große interindividuelle Streuung und Patienten mit Herzversagen sind vermutlich besonders empfindlich.

Das klinische Bild einer akuten oder chronischen Hydrochlorothiazid-Überdosierung ist charakterisiert durch umfangreichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust. Die häufigsten Anzeichen einer Überdosierung sind Schwindel, Brechreiz, Schläfrigkeit, Hypovolämie, Hypotonie, Hypokaliämie.

Therapie bei Überdosierung

Bei einer Überdosierung sollte die Behandlung mit Bisoprolol-HCT Arcana gestoppt und mit einer supportiven und symptomatischen Behandlung begonnen werden.

Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten lassen auf eine sehr schlechte Dialysierbarkeit von Bisoprolol schließen. In welchem Ausmaß Hydrochlorothiazid durch Hämodialyse aus dem Körper entfernt werden kann, ist nicht bekannt.

Die Symptome können durch Verabreichung von Atropin oder Orciprenalin behandelt werden. Gegebenenfalls kann ein Herzschrittmacher notwendig sein.

Auch Glukagon kann gegeben werden.

Bei eventuell auftretenden Bronchospasmen können z.B. Fenoterol oder Salbutamol als Aerosol verabreicht werden.

Gegebenenfalls Volumensubstitution und Kaliumsubstitution.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Selektiver-Beta-Rezeptorenblocker und Thiazide

ATC-Code: C07BB07

Bisoprolol

Bisoprolol ist ein Betablocker, der bezüglich Lipophilie/Hy­drophilie eine intermediäre Position einnimmt.

Bisoprolol ist ein ausgeprägt ß1-selektiver Adrenorezeptoren-Blocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) und ohne nennenswerte membranstabili­sierende Eigenschaften (MSA). Die Blockade kardialer ß1-Rezeptoren hat eine negativ chronotrope, inotrope, dromotrope und bathmotrope Wirkung auf das Herz zur Folge. Die Arbeitsleistung des Herzens wird reduziert, der kardiale Sauerstoffbedarf, insbesondere unter Belastungsbedin­gungen, wird vermindert.

Bei Patienten mit essentieller Hypertonie führt Bisoprolol zur Senkung eines erhöhten Blutdruckes.

Bei Patienten mit Angina pectoris resultiert aus einer Therapie mit Bisoprolol eine Verbesserung der Belastbarkeit und Senkung der Anfallshäufigkeit.

Eine Induktion von Bronchospasmen sowie eine Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörun­gen ist auf Grund der ausgeprägten Kardioselektivität seltener zu erwarten als bei nicht kardioselektiven ß-Rezeptorenblockern.

Der Wirkungseintritt erfolgt nach ca. 1–2 Stunden, die Wirkungsdauer beträgt mindestens 24 Stunden.

Hydrochlorothi­azid

Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrößert.

Hydrochlorothiazid hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumresorption, wobei maximal etwa 15% des glomerulär filtrierten Natriums ausgeschieden werden können. Das Ausmaß der Chloridausscheidung entspricht in etwa dem der Natriumaussche­idung.

Durch Hydrochlorothiazid nimmt auch die Kaliumausscheidung zu, die im Wesentlichen durch die Kaliumsekretion im distalen Tubulus und im Sammelrohr bestimmt wird (vermehrter Austausch zwischen Natrium- und Kalium-Ionen). Durch Azidose oder Alkalose wird die saluretische bzw. diuretische Wirkung des Hydrochlorothiazids nicht wesentlich beeinflusst.

Die glomeruläre Filtrationsrate wird initial geringgradig vermindert. Während einer Langzeittherapie mit Hydrochlorothiazid wird die Calciumausscheidung über die Nieren vermindert, sodass eine Hyperkalziämie resultieren kann.

Bei hypertensiven Patienten hat Hydrochlorothiazid einen blutdrucksenkenden Effekt. Der Mechanismus ist bislang nicht ausreichend geklärt. Diskutiert wird u.a. die gefäßtonusmindernde Wirkung der Thiazid-Diuretika durch Abnahme der Natriumkonzen­tration in der Gefäßwand und damit verringerten Ansprechbarkeit auf Noradrenalin.

Bei chronisch niereninsuffi­zienten Patienten (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder SerumKreatinin über 1,5 mg/100 ml) ist Hydrochlorothiazid praktisch unwirksam. Bei Patienten mit renalem und ADH-sensiblem Diabetes insipidus wirkt Hydrochlorothiazid antidiuretisch.

Nicht-melanozytärer Hautkrebs: Auf der Grundlage der vorliegenden Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein kumulativer dosisabhängiger Zusammenhang zwischen HCTZ und NMSC beobachtet. Eine Studie umfasste eine Grundgesamtheit aus 71.533 Fällen von BCC und 8.629 Fällen von SCC mit Kontrollgruppen von 1.430.833 bzw. 172.462 Personen. Eine hohe HCTZ-Dosierung (> 50.000 mg kumulativ) war assoziiert mit einer bereinigten Odds-Ratio von 1,29 (95 % Konfidenzintervall: 1,23–1,35) für BCC und 3,98 (95 % Konfidenzintervall: 3,68–4,31) für SCC. Sowohl bei BCC als auch bei SCC wurde eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung ermittelt. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen Lippenkrebs (SCC) und der Exposition gegenüber HCTZ: 633 Fälle von Lippenkrebs wurden mittels eines risikoorientierten Stichprobenver­fahrens mit einer Kontrollgruppe von 63.067 Personen abgeglichen. Es wurde eine kumulative Dosis-Wirkungsbeziehung mit einer bereinigten Odds-Ratio von 2,1 (95 % Konfidenzintervall: 1,7–2,6) festgestellt, die sich bei hoher Exposition (~ 25.000 mg) auf eine OddsRatio von 3,9 (3,0–4,9) und bei der höchsten kumulativen Dosis (~ 100.000 mg) auf eine Odds-Ratio von 7,7 (5,7–10,5) erhöhte (siehe auch Abschnitt 4.4).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Bisoprolol

Resorption

Nach Einnahme wird Bisoprolol nahezu vollständig aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert.

Zusammen mit dem sehr niedrigen First-pass-Effekt in der Leber (< 10%) führt dies zu einer absoluten Bioverfügbarkeit von ca. 90%. Bisoprolol kann sowohl nüchtern als auch zu einem Frühstück eingenommen werden, ohne dass sich Resorption oder Bioverfügbarkeit ändern.

Verteilung

Die Plasmaeiweißbindung von Bisoprolol beträgt rund 30%, das Verteilungsvolumen 3,5 l/kg und die Gesamt-Clearance ca. 15 l/h. Entsprechend der Plasmahalbwertszeit von 10 – 12 Stunden wird eine Wirkungsdauer von 24 Stunden bei einmal täglicher Gabe erzielt.

Biotransformation und Elimination

Bisoprolol wird über zwei gleichwertige Clearance-Wege aus dem Organismus entfernt: 50% werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten umgewandelt und anschließend renal eliminiert. Die verbleibenden 50% werden als unveränderte Substanz über die Nieren eliminiert. Bezogen auf Cmax und AUC von Bisoprolol im Steady State besteht Bioäquivalenz zwischen dem Kombinationspräpa­rat mit Hydrochlorothiazid und dem Monopräparat.

Hydrochlorothi­azid

Resorption

Hydrochlorothiazid wird nach oraler Applikation zu ca. 80% aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert.

Die systemische Verfügbarkeit beträgt 71 ± 15%.

Verteilung

Die Plasmaeiweißbindung von Hydrochlorothiazid beträgt 64%, das relative Verteilungsvolumen beträgt 0,5 – 1,1 l/kg.

Biotransformation und Elimination

Hydrochlorothiazid wird bei Gesunden zu mehr als 95% unverändert renal ausgeschieden. Die Eliminationshal­bwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei 2,5 Stunden. Maximale Plasmaspiegel werden in der Regel nach 2 – 5 Stunden gemessen. Sie erhöht sich bei eingeschränkter Nierenfunktion und liegt bei terminal niereninsuffi­zienten Patienten bei ca. 20 Stunden.

Die diuretische Wirkung tritt innerhalb 1 – 2 Stunden ein. Die diuretische Wirkdauer beträgt dosisabhängig 10 – 12 Stunden, die antihypertensive Wirkung bis zu 24 Stunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die präklinischen Daten – basierend auf herkömmlichen Untersuchungen zur Sicherheitsphar­makologie, chronischen Toxizität, Mutagenität oder Kanzerogenität – ergaben keine Hinweise auf besonderen Risiken für den Menschen.

Wie von anderen Betablockern bekannt, zeigten sich für Bisoprolol bei hohen Dosen gewisse maternale (herabgesetzte Futteraufnahme und Gewichtsabnahme) und embryo-/fetotoxische Effekte (erhöhte Zahl von Resorptionen, vermindertes Geburtsgewicht der Nachkommen, verzögerte körperliche Entwicklung).

Jedoch erwiesen sich weder Bisoprolol noch Hydrochlorothiazid als teratogen. Bei Kombinationsgabe der beiden Wirkstoffe zeigte sich keine erhöhte Toxizität.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Siliziumdioxid

Magnesiumstearat

Zellulose

Maisstärke

Kalziumhydrogen­phosphat

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol

Dimeticon

Eisenoxid rot (E172)

Eisenoxid schwarz (E172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen: glasklares Hart-PVC mit Heißsiegellack an Aluminiumfolie verschweißt. Packungen zu 20 und 50 Stück

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Arcana Arzneimittel GmbH, 1140 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–23188

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 23. August 1999

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 03. August 2017

10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2021

Mehr Informationen über das Medikament Bisoprolol-HCT Arcana 5 mg/12,5 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-23188
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Arcana Arzneimittel GmbH, Hütteldorfer Straße 299, 1140 Wien, Österreich