Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ben-u-ron Saft
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
ben-u-ron Saft
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Dosierspritze (= 5 ml) enthält 200 mg Paracetamol.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung pro Dosierspritze (= 5 ml):
2500 mg Saccharose, 3,4 mg Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), 0,6 mg Propyl-4-hydroxy-benzoat (E 216), 0,5 mg Gelborange S (E 110) und 8,1 mg Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Sirup, homogen, orangefarben mit aromatischem Geruch.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und/oder Fieber.
ben-u-ron Saft wird angewendet bei Säuglingen ab 3 kg Körpergewicht, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
4.2 Dosierung und Art der AnwendungPrinzipiell sind Schmerzmittel so gering wie für eine ausreichende Wirkung nötig zu dosieren und nur so lange wie erforderlich anzuwenden, um das Risiko des Auftretens unerwünschter Wirkungen möglichst klein zu halten.
Paracetamol wird in Abhängigkeit von Alter und Körpergewicht dosiert, in der Regel mit 10 bis 15 mg je kg Körpergewicht als Einzeldosis, bis maximal 60 mg je kg Körpergewicht als Tagesgesamtdosis.
Das jeweilige Dosierungsintervall richtet sich nach der Symptomatik und der maximalen Tagesgesamtdosis. Es soll 6 Stunden nicht unterschreiten.
Alter | Körpergewicht | Einzeldosis | Maximale Tagesdosis (24 Stunden) |
0 – 3 Monate | 3 kg | 1,0 ml (entsprechend 40 mg Paracetamol) | 4 × 1,0 ml (entsprechend 160 mg Paracetamol) |
0 – 3 Monate | 4 – 5 kg | 1,5 ml (entsprechend 60 mg Paracetamol) | 4 × 1,5 ml (entsprechend 240 mg Paracetamol) |
3 – 6 Monate | 6 kg | 2,0 ml (entsprechend 80 mg Paracetamol) | 4 × 2,0 ml (entsprechend 320 mg Paracetamol) |
6 – 9 Monate | 7 kg | 2,5 ml (entsprechend 100 mg Paracetamol) | 4 × 2,5 ml (entsprechend 400 mg Paracetamol) |
6 – 12 Monate | 8 kg – 9 kg | 3,0 ml (entsprechend 120 mg Paracetamol) | 4 × 3,0 ml (entsprechend 480 mg Paracetamol) |
1 – 2 Jahre | 10 kg | 3,5 ml (entsprechend 140 mg Paracetamol) | 4 × 3,5 ml (entsprechend 560 mg Paracetamol) |
1 – 2 Jahre | 11 kg – 12 kg | 4,0 ml (entsprechend 160 mg Paracetamol) | 4 × 4,0 ml (entsprechend 640 mg Paracetamol) |
2 – 3 Jahre | 13 kg – 15 kg | 5,0 ml (entsprechend 200 mg Paracetamol) | 4 × 5,0 ml (entsprechend 800 mg Paracetamol) |
3 – 5 Jahre | 16 kg – 18 kg | 6,0 ml (entsprechend 240 mg Paracetamol) | 4 × 6,0 ml (entsprechend 960 mg Paracetamol) |
5 – 6 Jahre | 19 kg – 21 kg | 7,5 ml (entsprechend 300 mg Paracetamol) | 4 × 7,5 ml (entsprechend 1.200 mg Paracetamol) |
6 – 8 Jahre | 22 kg – 25 kg | 8,0 ml (entsprechend 320 mg Paracetamol) | 4 × 8,0 ml (entsprechend 1.280 mg Paracetamol) |
8 – 11 Jahre | 26 kg – 29 kg | 10,0 ml (entsprechend 400 mg Paracetamol) | 4 × 10,0 ml (entsprechend 1.600 mg Paracetamol) |
8 – 11 Jahre | 30 kg – 32 kg | 11,0 ml (entsprechend 440 mg Paracetamol) | 4 × 11,0 ml (entsprechend 1.760 mg Paracetamol) |
11 – 12 Jahre | 33 kg – 42 kg | 12,5 ml (entsprechend 500 mg Paracetamol) | 4 × 12,5 ml (entsprechend 2.000 mg Paracetamol) |
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene | ab 43 kg | 12,5 ml (entsprechend 500 mg Paracetamol) | 4 × 12,5 ml (entsprechend 2.000 mg Paracetamol) |
Die in der Tabelle angegebene maximale Tagesdosis (24 Stunden) darf keinesfalls überschritten werden.
Kinder unter 3 kg Körpergewicht
Eine Anwendung von ben-u-ron Saft bei Kindern unter 3 kg Körpergewicht wird nicht empfohlen, da die Dosisstärke für diese Altersgruppe nicht geeignet ist.
Kinder unter 3 Jahren
Paracetamol darf Kindern unter drei Jahren nur über ärztliche Anordnung gegeben werden.
Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene (ab 43 kg Körpergewicht)
Für diese Patientengruppen steht ben-u-ron auch in einer anderen Darreichungsform und Stärke zur Verfügung.
Ältere Patienten (ab 65 Jahre)
Es ist keine spezielle Dosisanpassung auf Grund des Alters erforderlich. Im Fall von Untergewicht und Organfunktionsstörungen siehe entsprechende Hinweise.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen sowie Gilbert-Syndrom muss das Dosisintervall verlängert werden. Bei schwerer hepatozellulärer Insuffizienz (Child-Pugh > 9) darf
Paracetamol nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3)
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen muss das Dosisintervall verlängert werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) muss ein Dosisintervall von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.
Zum Einnehmen.
Die Flasche muss vor dem Gebrauch kräftig geschüttelt werden. Zur genauen Dosierung liegt der Packung eine mit einer Messskala bedruckte Dosierspritze bei.
1.
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Bitte benutzen Sie diese Dosierspritze wie nachfolgend beschrieben:
1. Öffnen Sie den kindersicheren Verschluss der Flasche. Sie müssen dazu den Verschluss nach unten drücken und gleichzeitig in Pfeilrichtung gegen den Uhrzeigersinn drehen.
2. Stecken Sie die saubere und trockene Dosierspritze so in den Flaschenhals ein, dass sie fest bis zum Anschlag im Spritzenadapter sitzt.
3. Um die Dosierspritze blasenfrei zu füllen, drehen Sie die Flasche nun vorsichtig auf den Kopf. Halten Sie die Dosierspritze fest und ziehen Sie den Spritzenkolben langsam bis zur gewünschten Dosierung in Milliliter (ml) nach unten.
4. Der entsprechende blaue Markierungsstrich soll unmittelbar unterhalb des Abschlusses des Spritzenzylinders sichtbar sein.
5. Zeigen sich Luftblasen oder haben Sie über den gewünschten Markierungsstrich hinaus dosiert, können Sie durch Drücken des Spritzenkolbens nach oben den Saft wieder ganz oder teilweise zurückführen und neu dosieren. Wenn mehr als 5 ml pro Einnahme notwendig sind, muss die Dosierspritze entsprechend mehrmals gefüllt werden.
6. Stellen Sie die Flasche mit der aufgesetzten Dosierspritze wieder aufrecht und entfernen Sie durch behutsames Drehen bei gleichzeitigem Ziehen die Dosierspritze aus dem Flaschenhals.
Sie können den Saft direkt aus der Dosierspritze in den Mund entleeren oder zur Einnahme auf einen Löffel geben.
Anwendung bei Kindern: bei der direkten Gabe in den Mund soll das Kind aufrecht sitzen.
Die Spritze wird am besten langsam gegen die Innenseite der Wange entleert. Um ein Verschlucken zu vermeiden, passen Sie die Entleerung der Spritze immer der Schluckgeschwindigkeit des Kindes an.
Aus hygienischen Gründen soll die Dosierspritze nur für dieses Arzneimittel und nur von einer Person verwendet werden.
Nach der Einnahme muss die Dosierspritze umgehend gereinigt werden. Dazu ziehen Sie nach Gebrauch die Dosierspritze komplett auseinander, d.h. den Spritzenkolben vollständig aus dem Spritzenzylinder. Die beiden Einzelteile müssen nun sorgfältig mit warmem Wasser gespült und anschließend getrocknet werden. Bitte verwenden Sie keine Spülmittel und reinigen Sie die Spritze nicht in der Spülmaschine!
Die Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen.
Die Anwendungsdauer soll auf die Erkrankungsdauer beschränkt werden.
Falls die Beschwerden länger als 3 Tage anhalten, muss ein Arzt aufgesucht werden.
4.3 Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
– Schwere hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh > 9).
– Genetisch bedingter Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (Symptom: hämolytische Anämie).
– Chronischer Alkoholmissbrauch
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden, sollte sichergestellt werden, dass gleichzeitig eingenommene Arzneimittel kein Paracetamol enthalten.
In höherer Dosierung (mehr als 650 mg pro Dosis und/oder mehr als 2000 mg pro Tag) darf Paracetamol nur auf ärztliche Verschreibung und nur so lange wie unbedingt erforderlich angewendet werden.
Eine Überschreitung der empfohlenen Dosis kann zu sehr schweren Leber- und Nierenschäden führen. Die Gabe eines Antidots muss dann so rasch wie möglich erfolgen (siehe Abschnitt 4.9)
Paracetamol darf in folgenden Fällen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung sowie nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden:
– Hepatozelluläre Insuffizienz (Child-Pugh < 9)
– Gilbert-Syndrom (Meulengracht-Krankheit)
– Schwere Niereninsuffizienz mit Kreatinin-Clearance < 10 ml/min: siehe Abschnitt 4.2
– Chronische Fehl- bzw. Unterernährung (verminderte hepatische Gluthathionreserven)
– Übermäßiger oder chronischer Alkoholgenuss (verstärkte Hepatotoxizität)
– Oxalurie (Dosis sollte vermindert werden)
Hinweise auf Begleiterkrankungen
Bei Weiterbestehen von Fieber, Anzeichen einer (Sekundär-)Infektion oder Anhalten der Symptome über mehr als drei Tage, ist eine ärztliche Kontrolle erforderlich.
Analgetikakopfschmerz
Bei längerem hochdosierten, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Nierenschädigung
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens führen.
Absetzen von Analgetika
Bei abruptem Absetzen nach längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Analgetika können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und vegetative Symptome auftreten. Die Absetzsymptomatik klingt innerhalb weniger Tage ab. Bis dahin soll die Wiedereinnahme von Schmerzmitteln unterbleiben und die erneute Einnahme nicht ohne ärztlichen Rat erfolgen.
Gegebenenfalls sollten die Patienten entsprechend informiert werden.
ben-u-ron Saft enthält Saccharose, Methyl-4-hydroxybenzoat, Propyl-4-hydroxy-benzoat und Gelborange S und Natrium.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
5 ml (entsprechend 1 Dosierspritze) enthalten 2,5 g Saccharose (Sucrose) entsprechend ca. 0,2 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Methyl-4-hydroxybenzoat und Propyl-4-hydroxybenzoat können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen sowie in seltenen Fällen eine Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus), hervorrufen.
Der Farbstoff Gelborange S kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 5 ml d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kombination von Paracetamol mit: | Mögliche Wechselwirkungen: |
Arzneimitteln, die zu einer Leberenzyminduktion führen (z.B. Barbiturate, Antiepileptika, Rifampicin, Johanniskrautpräparate) sowie potenziell hepatotoxischen Substanzen | Leberschädigung |
Antikoagulanzien | wiederholte Einnahme von Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Antikoagulanzien. Die gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat keine signifikanten Auswirkungen. |
Salicylamid | Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol |
Probenecid | hemmt die Bindung von Glucuronsäure an Paracetamol, daher reduzierte Paracetamol Clearance um den Faktor 2 (Verringerung der Paracetamol-Dosis empfohlen) |
Chloramphenicol | Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol |
Zidovudin | Risiko einer Neutropenie ist erhöht (nur auf ärztlichen Rat kombinieren) |
Nizatidin | erhöhte Plasmaspiegel von Paracetamol |
Cisaprid | steigert Verfügbarkeit von Paracetamol |
Lamotrigin | verminderte Verfügbarkeit von Lamotrigin |
Arzneimittel zur Verzögerung der Magenentleerung (z.B. Propanthelin) | verzögerte Absorption von Paracetamol |
Arzneimittel, die zur Beschleunigung der Magenentleerung führen (z.B. Metoclopramid) | beschleunigte Absorption von Paracetamol |
Cholestyramin | verringerte Absorption von Paracetamol |
Alkohol | Leberschädigung (siehe Abschnitt 4.4) |
Auswirkungen auf Laborwerte
Die Einnahme von Paracetamol kann die Harnsäurebestimmung mittels Phosphorwolframsäure sowie die Blutzuckerbestimmung mittels Glucose-Oxidase-Peroxidase beeinflussen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Eine große Datenmenge zu Schwangeren weist weder auf eine Fehlbildungen verursachende noch auf fetale/neonatale Toxizität hin. Epidemiologische Studien zur Neuroentwicklung von Kindern, die im Uterus Paracetamol ausgesetzt waren, weisen keine eindeutigen Ergebnisse auf.
Falls klinisch erforderlich, kann Paracetamol während der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte jedoch mit der geringsten wirksamen Dosis für den kürzest möglichen Zeitraum mit der geringstmöglichen Häufigkeit angewendet werden.
Stillzeit
Nach der oralen Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Bislang sind keine unerwünschten Wirkungen oder Nebenwirkungen während des Stillens bekannt. Die Dosierung ist jedoch möglichst niedrig und die Anwendungsdauer möglichst kurz zu halten.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
ben-u-ron Saft hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Trotzdem ist nach Einnahme eines Schmerzmittels wegen möglicher Nebenwirkungen immer Vorsicht geboten.
4.8 Nebenwirkungen
4.8 NebenwirkungenBei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig | > 1/10 (bzw. > 10 % der Behandelten) |
Häufig | > 1/100 bis < 1/10 (bzw. < 10%, aber > 1% der Behandelten) |
Gelegentlich | > 1/1.000 bis < 1/100 (bzw. < 1%, aber > 0,1% der Behandelten) |
Selten | > 1/10.000 bis < 1/1.000 (bzw. < 0,1%, aber > 0,01% der Behandelten) |
Sehr selten | <1/10.000 (bzw. < 0,01% der Behandelten) |
Nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Bei längerem Gebrauch oder überhöhter Dosierung (mehr als 2000 mg pro Tag) sind Leberund Nierenschädigungen nicht auszuschließen.
Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes wie Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Leukozytopenie, Methämoglobinämie
Sehr selten: bei prädisponierten Personen Bronchospasmus (Analgetika-Asthma), Überempfindlichkeitsreaktionen von einfacher Hautrötung bis hin zu Urtikaria und anaphylaktischem Schock
Selten: Anstieg der Lebertransaminasen
Nicht bekannt: Leberschädigung
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten: schwerwiegende Hautreaktionen
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN, ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Ein Intoxikationsrisiko besteht insbesondere bei älteren Menschen, kleinen Kindern, Personen mit Lebererkrankungen, chronischem Alkoholmissbrauch, chronischer Fehl- bzw. Unterernährung und bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die zu einer Enzyminduktion führen.
Eine Überdosierung kann zum Tod führen.
In der Regel treten Symptome innerhalb von 24 Stunden auf: Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Blässe und Unterleibsschmerzen. Danach kann es zu einer Besserung des subjektiven Befindens kommen, es bleiben jedoch leichte Leibschmerzen als Hinweis auf eine Leberschädigung.
Eine Überdosierung mit ca. 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis bei Erwachsenen oder mit 140 mg/kg Körpergewicht als Einzeldosis bei Kindern führt zu Leberzellnekrosen, die zu einer totalen, irreversiblen Nekrose und später zu hepatozellulärer Insuffizienz, metabolischer Azidose und Enzephalopathie führen können. Diese wiederum können zu Koma, auch mit tödlichem Ausgang, führen. Gleichzeitig wurden erhöhte Konzentrationen der Lebertransaminasen (AST, ALT), Laktatdehydrogenase und des Bilirubins in Kombination mit einer erhöhten Prothrombinzeit beobachtet, die 12 bis 48 Stunden nach der Anwendung auftreten können. Klinische Symptome der Leberschäden werden in der Regel nach 2 Tagen sichtbar und erreichen nach 4 bis 6 Tagen ein Maximum.
Auch wenn keine schweren Leberschäden vorliegen, kann es zu akutem Nierenversagen mit akuter Tubulusnekrose kommen. Zu anderen, leberunabhängigen Symptomen, die nach einer Überdosierung mit Paracetamol beobachtet wurden, zählen Myokardanomalien und Pankreatitis.
Bereits bei Verdacht auf Intoxikation mit Paracetamol ist in den ersten 10 Stunden die intravenöse Gabe von SH-Gruppen-Donatoren wie z.B. N-Acetylcystein sinnvoll. N-Acetylcystein kann aber auch nach 10 und bis zu 48 Stunden noch einen gewissen Schutz bieten. In diesem Fall erfolgt eine längerfristige Einnahme. Durch Dialyse kann die Plasmakonzentration von Paracetamol abgesenkt werden. Bestimmungen der Plasmakonzentration von Paracetamol sind empfehlenswert.
Die weiteren Therapiemöglichkeiten zur Behandlung einer Intoxikation mit Paracetamol richten sich nach Ausmaß, Stadium und klinischen Symptomen entsprechend den üblichen Maßnahmen in der Intensivmedizin.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika und Antipyretika, Anilide, Paracetamol ATC-Code: N02BE01
Der analgetische und antipyretische Wirkmechanismus von Paracetamol ist nicht eindeutig geklärt. Eine zentrale und periphere Wirkung ist wahrscheinlich. Nachgewiesen ist eine ausgeprägte Hemmung der cerebralen Prostaglandinsynthese, während die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach gehemmt wird. Ferner hemmt Paracetamol den Effekt endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Gabe wird Paracetamol rasch und vollständig resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme erreicht.
Nach rektaler Gabe wird Paracetamol zu 68 – 88 % resorbiert; maximale Plasmakonzentrationen werden erst nach 3 – 4 Stunden erreicht.
Verteilung
Paracetamol verteilt sich rasch in allen Geweben. Blut-, Plasma- und Speichelkonzentrationen sind vergleichbar. Die Plasmaproteinbindung ist gering.
Biotransformation
Paracetamol wird vorwiegend in der Leber auf hauptsächlich zwei Wegen metabolisiert: Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Bei Dosen, die die therapeutische Dosis übersteigen, ist der zuletzt genannte Weg rasch gesättigt. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über den Katalysator Cytochrom P 450 (hauptsächlich CYP2E1) und führt zur Bildung des Metaboliten N-Acetyl-p-benzochinonimin, der normalerweise rasch durch Glutathion entgiftet und durch Cystein und Mercaptursäure gebunden wird. Im Falle einer massiven Intoxikation ist die Menge dieses toxischen Metaboliten erhöht.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt vorwiegend im Urin. 90% der aufgenommenen Menge werden innerhalb von 24 Stunden vorwiegend als Glucuronide (60 bis 80%) und Sulphatkonjugate (20 bis 30%) über die Nieren ausgeschieden. Weniger als 5% werden in unveränderter Form ausgeschieden.
Die Eliminationshalbwertzeit beträgt in etwa zwei Stunden. Bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen, nach Überdosierungen sowie bei Neugeborenen ist die Halbwertszeit verlängert. Das Maximum der Wirkung und die durchschnittliche Wirkdauer (4 – 6 Stunden) korrelieren in etwa mit der Plasmakonzentration.
Niereninsuffizienz
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min) ist die Ausscheidung von Paracetamol und seinen Metaboliten verzögert.
Ältere Patienten
Die Fähigkeit zur Konjugation ist unverändert.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
5.3 Präklinische Daten zur SicherheitIn Tierversuchen zur akuten, subchronischen und chronischen Toxizität von Paracetamol, an Ratte und Maus, wurden gastrointestinale Läsionen, Veränderungen im Blutbild, degenerative Veränderungen des Leber- und Nierenparenchyms sowie Nekrosen beobachtet. Der Grund für diese Veränderungen ist einerseits im Wirkungsmechanismus und andererseits im Metabolismus von Paracetamol zu suchen. Diejenigen Metaboliten, die vermutlich Ursache der toxischen Wirkung und der daraus folgenden Veränderungen an Organen sind, wurden auch beim Menschen gefunden. Während einer Langzeitanwendung (das heißt 1 Jahr) im Bereich maximaler therapeutischer Dosen wurden auch sehr seltene Fälle einer reversiblen chronischen aggressiven Hepatitis beobachtet. Bei subtoxischen Dosen können nach dreiwöchiger Einnahme Intoxikationssymptome auftreten. Daher sollte Paracetamol nicht über längere Zeit und nicht in höheren Dosen eingenommen werden.
Umfangreiche Untersuchungen ergaben keine Evidenz für ein relevantes genotoxisches Risiko von Paracetamol im therapeutischen, das heißt nicht-toxischen Dosisbereich.
Aus Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen liegen keine Hinweise auf relevante tumorigene Effekte in nicht-hepatotoxischen Dosierungen von Paracetamol vor.
Paracetamol passiert die Plazenta.
Es sind keine konventionellen Studien verfügbar, in denen die aktuell akzeptierten Standards für die Bewertung der Reproduktionstoxizität und der Entwicklung verwendet werden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Saccharose, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat (E 216), Natriumcitrat, Xanthangummi (E415), Zitronensäure-Monohydrat, Sahne-Aroma, Gelborange S (E 110), gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch bei einer Lagerung bis maximal 25°C: 12 Monate.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braunglasflasche (Typ III) mit kindergesichertem Kunststoff-Schraubverschluss (Polypropylen), Kunststoff-Dosierspritze (Polypropylen; Medizinprodukt CE 0123 der Firma STELLA Kunststofftechnik GmbH, 65343 Eltville).
Inhalt: 100 ml Sirup.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die BeseitigungNicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
SIGMAPHARM Arzneimittel GmbH Leystraße 129
1200 Wien
8. ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 1–21875
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 14. März 1997
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 11. Dezember 2012
10. STAND DER INFORMATION
Dezember 2020
Mehr Informationen über das Medikament Ben-u-ron Saft
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-21875
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sigmapharm Arzneimittel GmbH, Leystraße 129, 1200 Wien, Österreich