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Azithromycin 1A Pharma 500 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Azithromycin 1A Pharma 500 mg - Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Azithromycin 1A Pharma 500 mg – Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Filmtablette enthält 500 mg Azithromycin (als Dihydrat).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Filmtablette enthält 6,16 mg Lactose (als Monohydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße bis cremeweiße, längliche Filmtablette mit ca. 18,7 mm Länge, 8,7 mm Breite und 6,45 mm Dicke, tiefe Bruchlinie auf einer Seite und Bruchlinie auf der anderen.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Azithromycin 1A Pharma kann für die Behandlung der folgenden Erkrankungen angewendet werden, wenn diese durch Azithromycin-empfindliche Mikroorganismen verursacht werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1):

– akute bakterielle Sinusitis (entsprechend diagnostiziert)

– akute bakterielle Otitis media (entsprechend diagnostiziert)

– Pharyngitis, Tonsillitis

– akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis (entsprechend diagnostiziert)

– leichte bis mittelschwere, ambulant erworbene Pneumonie

– Infektionen der Haut und Weichteilgewebe

– unkomplizierte Urethritis und Zervizitis, verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Neisseria gonorrhoeae (nicht-multiresistente Stämme)

Die offiziellen Richtlinien zur sachgemäßen Anwendung antibakteriell wirksamer Substanzen sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene

Bei unkomplizierter, durch Chlamydia trachomatis verursachter Urethritis und Zervizitis beträgt die Dosierung 1000 mg als orale Einmaldosis.

Empfindliche Neisseria gonorrhoeae: Die empfohlene Dosis beträgt 1000 mg oder 2000 mg Azithromycin kombiniert mit 250 mg oder 500 mg Ceftriaxon in Übereinstimmung mit den lokalen Therapieleitlinien. Bei Patienten mit einer Penicillin- und/oder Cephalosporina­llergie sind die offiziellen Therapieleitlinien konsultieren.

Bei allen anderen Anwendungsgebieten beträgt die Dosis 1500 mg, wobei an 3 Tagen hintereinander 500 mg pro Tag eingenommen werden. Alternativ kann dieselbe Gesamtdosis (1500 mg) auch über 5 Tage verteilt eingenommen werden, wobei am ersten Tag 500 mg und am zweiten bis fünften Tag jeweils 250 mg eingenommen werden.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten kann die selbe Dosierung wie für Erwachsene angewendet werden. Da es bei älteren Patienten verstärkt zu Proarrhythmien kommen kann, ist aufgrund des Risikos einer sich entwickelnden kardialen Arrhythmie und Torsades de pointes, erhöhte Vorsicht geboten (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Azithromycin 1A Pharma Tabletten sind nur an Kinder mit einem Körpergewicht über 45 kg zu verabreichen, bei denen die normale Dosis wie bei Erwachsenen angewendet werden sollte. Bei Kindern mit einem Körpergewicht unter 45 kg können andere Darreichungsformen von Azithromycin, z.B. Suspensionen, angewendet werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 10–80 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion: Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Azithromycin 1A Pharma ist als tägliche Einzeldosis einzunehmen. Die Filmtabletten können zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Filmtabletten werden im Ganzen mit Flüssigkeit eingenommen.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Erythromycin, andere Makrolid- oder Ketolid-Antibiotika, Lactose oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Überempfindlichke­it

Wie für Erythromycin und andere Makrolide wurden seltene schwerwiegende allergische Reaktionen, einschließlich Angioödem und Anaphylaxie (selten mit Todesfolge), dermatologische Reaktionen einschließlich akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP), Stevens-Johnson-Syndrom(SJS), toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN, selten mit Todesfolge) und Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), berichtet. Einige dieser Reaktionen unter Azithromycin führten zu rezidivierenden Symptomen und erforderten eine längerfristige Beobachtung und Behandlung.

Bei Auftreten einer allergischen Reaktion sollte das Arzneimittel abgesetzt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Mediziner sollten sich bewusst sein, dass es bei Absetzen der symptomatischen Behandlung zu einem Wiederauftreten der allergischen Symptomatik kommen kann.

Lebertoxizität

Da Azithromycin hauptsächlich über die Leber ausgeschieden wird, sollte Azithromycin nur mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit signifikanter Lebererkrankung angewendet werden. Es wurde von Fällen von schwerer Hepatitis bis hin zu lebensbedrohlichem Leberversagen im Zusammenhang mit Azithromycin berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Einige Patienten hatten möglicherweise bereits vorher vorhandene Lebererkrankungen oder nahmen andere hepatotoxische Arzneimittel ein.

In Fällen in denen Anzeichen und Symptome einer Leberfunktion­sstörung auftreten, wie eine schnell verlaufende Asthenie mit Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, verstärkte Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie sollten sofort Leberfunktionstests und Untersuchungen der Leber durchgeführt werden. Beim Auftreten von Leberfunktion­sstörungen sollte die Einnahme von Azithromycin beendet werden.

Über abnormale Leberfunktion, Hepatitis, cholestatischen Ikterus, Lebernekrose und Leberversagen wurde berichtet, von denen einige zum Tod führten. Die Einnahme von Azithromycin ist sofort abzubrechen, wenn Anzeichen und Symptome einer Hepatitis auftreten.

Infantile hypertrophische Pylorusstenose (IHPS)

Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen (Behandlung in den ersten 42 Tagen nach der Geburt) wurden Fälle von kindlicher hypertrophischer Pylorusstenose (IHPS) berichtet. Die Eltern und das Pflegepersonal müssen angewiesen werden, den Arzt zu informieren, wenn es zu Erbrechen oder Irritationen beim Füttern kommt.

Pseudomembranöse Kolitis

Nach Anwendung von Makrolid-Antibiotika wurde über Fälle von pseudomembranöser Kolitis berichtet. Daher ist bei Patienten, bei denen nach Beginn der Behandlung mit Azithromycin Durchfall auftritt, an diese Diagnose zu denken. Bei einer durch Azithromycin Filmtabletten induzierten pseudomembranösen Kolitis sind Antiperistaltika kontraindiziert.

Ergotamin Derivate und Azithromycin

Patienten die Ergotamin-Derivate erhielten, zeigten bei gleichzeitiger Anwendung von einigen Makrolid-Antibiotika, eine beschleunigte Entwicklung von Ergotismus. Es liegen keine Daten zu möglichen Wechselwirkungen von Ergotamin-Derivaten und Azithromycin vor. Aufgrund der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus sollten Azithromycin und Ergot-Derivate nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Kreuzresistenz

Aufgrund der bestehenden Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken wird die Verwendung von Azithromycin nicht empfohlen. Es ist die regionale Resistenzsituation gegenüber Azithromycin zu berücksichtigen.

Clostridium difficile assoziierte Diarrhöen

Es wurde von Clostridium difficile (C. difficile ) assoziierter Diarrhoe (CDAD) im Zusammenhang mit nahezu allen antibakteriellen Wirkstoffen, inklusive Azithromycin, berichtet. Die Schwere reicht von leichter Diarrhoe bis hin zu fataler Kolitis. Die Behandlung mit antibakteriellen Wirkstoffen verändert die normale Darmflora und führt zu einem übermäßigen Wachstum von C. difficile.

C. difficile produziert die Toxine A und B, welche zur Entwicklung von CDAD beitragen. Hypertoxin produzierende Stämme von C. difficile verursachen erhöhte Morbidität und Mortalität, da diese Infektionen sehr beständig gegenüber antimikrobiellen Therapien sein können und eine Kolektomie notwendig sein kann. CDAD muss bei allen Patienten mit Diarrhoe nach Antibiotika-Behandlung in Erwägung gezogen werden. Eine sorgfältige Beachtung der Krankengeschichte ist notwendig, da von einem Auftreten von CDAD auch nach über 2 Monaten nach Gabe des antimikrobiellen Wirkstoffes berichtet wurde. Im Fall von CDAD sind Antiperistaltika kontraindiziert.

Kardiovaskuläre Vorkommnisse

Unter der Behandlung mit Makroliden, einschließlich Azithromycin, wurde eine Verlängerung der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls beobachtet, die ein Risiko für die Entwicklung von Herzrhythmusstörun­gen und einer Torsade de pointes darstellen (siehe Abschnitt 4.8). Bei Patienten mit bestehenden Proarrhythmien (besonders Frauen und ältere Patienten) sollte Azithromycin mit Vorsicht angewendet werden, da in folgenden Fällen das Risiko für die Entstehung ventrikulärer Arrhythmien (einschließlich Torsades de pointes) erhöht sein kann, was wiederum zu einem Herzstillstand führen kann:

– bei Patienten mit kongenitaler oder dokumentierter erworbener QT-Verlängerung

– zusammen mit anderen Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern, wie z.B. Antiarrhythmika der Klasse IA (Quinidin und Procainamid) und Klasse III (Dofetilid, Amiodaron und Sotalol), Cisaprid und Terfenadin (siehe Abschnitt 4.5); antipsychotischen Arzneimitteln wie Pimozid; Antidepressiva wie Citalopram; und Fluorochinolone wie Moxifloxacin und Levofloxacin

– bei Patienten mit einer Elektrolytstörung, insbesondere mit Hypokaliämie und Hypomagnesiämie

– bei Patienten mit klinisch relevanter Bradykardie, Herzrhythmusstörun­gen oder schwerer Herzinsuffizienz

Epidemiologische Studien, die das Risiko von kardiovaskulären Nebenwirkungen durch Makrolide untersucht haben, zeigten sich äußerst variabel. In Beobachtungsstudien konnte ein seltenes, kurzfristiges Risiko von Arrhythmien, Myokardinfarkten und Herz-KreislaufMortalität durch Makrolide wie Azithromycin beobachtet werden.

Die Ergebnisse dieser Studien sollten jedoch mit den Behandlungserfolgen von Azithromycin gut abgewogen werden.

Myasthenia gravis

Es wurde von einer Verschlechterung der Symptome einer Myasthenia gravis sowie der Entstehung eines Myasthenie-Syndroms bei Patienten, die eine Azithromycin-Therapie erhielten, berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit für die Prävention oder Behandlung eines Mycobakterium Avium-Komplex (MAC) bei Kindern wurde nicht untersucht.

Langzeitbehan­dlung

Es liegen keine Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Langzeitanwendung von Azithromycin bei den zuvor genannten Indikationen vor. Bei schnell wiederkehrenden Infektionen sollte eine Behandlung mit anderen Antibiotika in Betracht gezogen werden.

Vor der Verordnung von Azithromycin ist Folgendes zu beachten:

Schwere Infektionen

Azithromycin Filmtabletten sind nicht zur Behandlung schwerer Infektionen geeignet, bei denen schnell eine hohe Blutkonzentration des Antibiotikums erreicht werden muss.

Azithromycin ist in Regionen mit einer Prävalenz resistenter Isolate von 10% oder höher nicht das Mittel der ersten Wahl zur empirischen Behandlung von Infektionen (siehe Abschnitt 5.1).

In Regionen mit hoher Inzidenz einer Erythromycin-A-Resistenz muss unbedingt die Entwicklung des Empfindlichke­itsspektrums gegen Azithromycin und andere Antibiotika beachtet werden.

Wie für andere Makrolide wurden für Azithromycin in einigen europäischen Ländern hohe Resistenzraten von Streptococcus pneumoniae (> 30 %) angegeben (siehe Abschnitt 5.1). Dies ist bei der Behandlung von durch Streptococcus pneumoniae verursachten Infektionen zu beachten.

Pharyngitis/T onsillitis

Azithromycin ist nicht das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung einer durch Streptococcus pyogenes verursachten Pharyngitis und Tonsillitis. In diesem Fall und zur Prophylaxe von akutem rheumatischem Fieber ist Penicillin das Mittel der ersten Wahl.

Sinusitis

Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl für die Behandlung einer Sinusitis.

Akute Otitis media

Azithromycin ist häufig nicht das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung einer akuten Otitis media.

Infektionen der Haut und der Weichteilgewebe

Der häufigste Auslöser einer Infektion der Weichteilgewebe, Staphylococcus aureus, ist häufig resistent gegen Azithromycin. Aus diesem Grund sollte eine Untersuchung auf Empfindlichkeit eine Voraussetzung für die Behandlung mit Azithromycin sein.

Infizierte Brandwunden

Azithromycin ist nicht zur Behandlung infizierter Brandwunden angezeigt.

Sexuell übertragbare Krankheiten

Bei sexuell übertragbaren Krankheiten ist eine Begleitinfektion durch T. pallidum auszuschließen.

Neurologische oder psychiatrische Erkrankungen

Azithromycin sollte bei Patienten mit neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.

Superinfektion

Wie bei allen Antibiotika wird empfohlen, auf Zeichen einer Superinfektion mit nichtempfindlichen Erregern, einschließlich Pilzen, zu achten. Eine Superinfektion kann eine Unterbrechung der Behandlung mit Azithromycin und die Einleitung adäquater Maßnahmen erforderlich machen.

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR < 10 ml/min) wurde eine Erhöhung der systemischen Exposition mit Azithromycin um 33 % beobachtet (siehe Abschnitt 5.2).

Azithromycin 1A Pharma enthält Lactose und Natrium

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Antazida

In einer pharmakokinetischen Studie zur Auswirkung einer gleichzeitigen Anwendung von Antazida und Azithromycin wurde kein Effekt auf die Gesamtbioverfügbar­keit festgestellt, obwohl die maximalen Serumspiegel von Azithromycin um ungefähr 24% niedriger waren. Bei Patienten, die beides, Azithromycin und Antazida erhalten, sollten diese Arzneimittel nicht gleichzeitig eingenommen werden, sie sollten daher in einem zeitlichen Abstand von ca. 2 oder 3 Stunden eingenommen werden.

Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin Granulat für orale Suspension mit veränderter Wirkstofffrei­setzung mit einer 20 ml Einzeldosis Co-Magaldrox (Aluminiumhydroxid und Magnesiumhydroxid) hatte keinen Einfluss auf das Ausmaß der Azithromycin-Resorption.

Fluconazol

Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin führte zu keiner Veränderung der Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 800 mg Fluconazol. Die Gesamtexposition und die Halbwertszeit von Azithromycin wurden durch die gleichzeitige Gabe von Fluconazol nicht verändert, es wurde jedoch eine klinisch nicht signifikante Abnahme der Cmax (18%) von Azithromycin beobachtet.

Nelfinavir

Nach gleichzeitiger Gabe von Azithromycin (1200 mg) und Nelfinavir im Steady-State (750 mg dreimal täglich) kam es zu erhöhten Konzentrationen von Azithromycin. Es wurden jedoch keine klinisch signifikanten unerwünschten Wirkungen beobachtet, sodass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.

Rifabutin

Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin hatte keinen Einfluss auf die Serumkonzentra­tionen der beiden Wirkstoffe.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Azithromycin und Rifabutin wurde bei Probanden eine Neutropenie beobachtet. Während das Auftreten einer Neutropenie bei Anwendung von Rifabutin bekannt ist, ist ein Kausalzusammenhang bei der Kombination mit Azithromycin nicht belegt (siehe Abschnitt 4.8).

Terfenadin

Pharmakokinetische Studien zeigten keinen Hinweis auf eine Wechselwirkung zwischen Azithromycin und Terfenadin. In seltenen Fällen konnte jedoch die Möglichkeit einer Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen werden; es lag jedoch kein spezifischer Hinweis dafür vor, dass solch eine Wechselwirkung aufgetreten wäre.

Cimetidin

In einer pharmakokinetischen Studie zur Untersuchung der Auswirkung einer Einzeldosis von Cimetidin, das 2 Stunden vor Azithromycin verabreicht wurde, auf die Pharmakokinetik von Azithromycin, wurde keine Veränderung der Pharmakokinetik beobachtet.

Auswirkungen von Azithromycin auf andere Arzneimittel

Ergot-Derivate

Aufgrund der theoretischen Möglichkeit eines Ergotismus sollten Azithromycin und Ergot-Derivate nicht gleichzeitig angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Digoxin und Colchicine (P-gp Substrate)

Die gleichzeitige Verabreichung von Makrolid-antibiotike, einschließlich Azithromycin, mit P-Glykoprotein-Substraten wie Digoxin oder Colchicine, führte Berichten zufolge zu erhöhten Serum-Spiegeln des P-Glykoprotein-Substrats. Wenn Azithromycin und P-gp-Substrate wie Digoxin gleichzeitig verabreicht werden, sollte daher die Möglichkeit erhöhter Serumkonzentra­tionen des Substrats in Betracht gezogen werden.

Während der Behandlung mit Azithromycin und nach Absetzen der Behandlung ist eine klinische Überwachung, möglicherweise mit einer Überwachung der Serumspiegel, erforderlich.

Antikoagulanzien

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie beeinflusste Azithromycin die antikoagulante Wirkung einer Einzeldosis von 15 mg Warfarin bei gesunden Probanden nicht. Nach Markteinführung wurde von einer verstärkten Antikoagulation bei gleichzeitiger Einnahme von Azithromycin und oralen Antikoagulantien vom Cumarintyp berichtet. Obwohl kein kausaler Zusammenhang festgestellt werden konnte, sollte in diesem Fall auf regelmäßige Kontrollen der Prothrombinzeit geachtet werden, wenn Azithromycin von Patienten eingenommen wird, die gleichzeitig orale Antikoagulantien vom Cumarintyp erhalten.

Ciclosporin

In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden, die eine tägliche orale Dosis von 500 mg Azithromycin für 3 Tage und anschließend eine einmalige orale Gabe von 10 mg/kg Ciclosporin erhielten, zeigte sich eine signifikante Erhöhung von Cmax und AUC0–5 für Ciclosporin. Somit sollte die gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel nur mit Vorsicht durchgeführt werden. Ist eine gleichzeitige Gabe dieser Arzneimittel erforderlich, sollten die Ciclosporin-Spiegel überwacht und die Dosierung entsprechend angepasst werden.

Theophyllin

Pharmakokinetische Studien bei gesunden Probanden ließen keine Wechselwirkungen zwischen Azithromycin und Theophyllin bei gleichzeitiger Anwendung beider Substanzen erkennen. Da Wechselwirkungen zwischen anderen Makroliden und Theophyllin angegeben wurden, ist auf Anzeichen für erhöhte Theophyllin-Spiegel zu achten.

Trimethoprim/Sul­famethoxazol

Die Verabreichung von Trimethoprim/Sul­famethoxazol (160 mg/800 mg) für 7 Tage zusammen mit Azithromycin 1200 mg am Tag 7 hatte keinen signifikanten Effekt auf die Maximalkonzen­trationen, die Gesamtexposition oder die Urinausscheidung von Trimethoprim oder Sulfamethoxazol. Die Azithromycin-Serumkonzentra­tionen waren mit denen in anderen Studien vergleichbar.

Zidovudin

Die Einzelgabe von 1000 mg Azithromycin und die wiederholte Gabe von 600 mg oder 1200 mg Azithromycin hatten keinen Effekt auf die Plasmapharmako­kinetik oder die renale Ausscheidung von Zidovudin oder dessen Glucuronidmeta­boliten. Jedoch erhöhte die Verabreichung von Azithromycin in peripheren mononukleären Blutzellen die Konzentrationen von phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch aktiven Metaboliten. Die klinische Bedeutung dieser Beobachtung ist unklar, könnte aber für die Patienten günstig sein.

Azithromycin zeigt keine signifikante Wechselwirkung mit dem hepatischen Cytochrom P450. Es wird nicht angenommen, dass es den selben pharmakokinetischen Wechselwirkungen unterliegt wie Erythromycin und andere Makrolide. Hepatische Cytochrom P450 Induktion oder Inaktivierung über der Cytochrom-Metaboliten-Komplex tritt bei Azithromycin nicht auf.

Astemizol, Alfentanil

Es liegen keine Daten zu Wechselwirkungen mit Astemizol oder Alfentanil vor. Bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel mit Azithromycin ist Vorsicht geboten, da bei gleichzeitiger Anwendung des Makrolidantibi­otikums Erythromycin eine Wirkungsverstärkung beschrieben wurde.

Atorvastatin

Die gleichzeitige Gabe von Atorvastatin (10 mg pro Tag) und Azithromycin (500 mg pro Tag) hatte keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Atorvastatin (basierend auf einer Untersuchung der HMG CoA-Reduktase Inhibitoren).

Dennoch gibt es Berichte nach Markteinführung über Fälle einer Rhabdomyolyse bei Patienten, die Azithromycin gemeinsam mit Statinen erhielten.

Carbamazepin

In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie bei gesunden Probanden wurde kein signifikanter Effekt auf die Plasmaspiegel von Carbamazepin oder seinem aktiven Metaboliten festgestellt.

Cisaprid

Cisaprid wird in der Leber durch das Enzym CYP 3A4 metabolisiert. Da Makrolide dieses Enzym hemmen, kann die gleichzeitige Verabreichung von Cisaprid eine Verlängerung des QT-Intervalls, ventrikuläre Arrhythmien und eine Torsade de pointes hervorrufen.

Cetirizin

Bei gesunden Probanden zeigte die gleichzeitige Gabe einer 5-Tages-Kur Azithromycin und 20 mg Cetirizin im Steady State keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen und keine signifikante Veränderung des QT-Intervalls.

Didanosin

Die gleichzeitige Gabe von täglich 1200 mg Azithromycin und 400 mg Didanosin bei 6 HIV-positiven Probanden hatten anscheinend keine Auswirkung auf die Pharmakokinetik von Didanosin im Vergleich zu Placebo.

Efavirenz

Die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 600 mg Azithromycin und 400 mg Efavirenz täglich über 7 Tage zeigte keine klinisch signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen.

Indinavir

Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von 1200 mg Azithromycin hatte keinen statistisch signifikanten Effekt auf die Pharmakokinetik von Indinavir bei Gabe von dreimal täglich 800 mg für 5 Tage.

Methylprednisolon

In einer pharmakokinetischen Wechselwirkun­gsstudie an gesunden Probanden hatte Azithromycin keine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Methylprednisolon.

Midazolam

Bei gesunden Probanden verursachte die gleichzeitige Gabe von 500 mg Azithromycin pro Tag über 3 Tage keine klinisch signifikante Veränderung in der Pharmakokinetik und Pharmakodynamik einer Einzeldosis von 15 mg Midazolam.

Sildenafil

Bei normal gesunden männlichen Probanden, zeigte sich kein Hinweis auf eine Wirkung von Azithromycin (500 mg täglich für 3 Tage) auf die AUC und Cmax von Sildenafil und dessen Hauptmetaboliten.

Triazolam

Bei 14 gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Gabe von 500 mg Azithromycin am 1. Tag und 250 mg am 2. Tag mit 0,125 mg Triazolam am 2. Tag keine signifikante Wirkung auf eine der pharmakokinetischen Variablen von Triazolam im Vergleich zu einem Placebo.

Andere Antibiotika

Auf eine mögliche Kreuzresistenz zwischen Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Die gleichzeitige Gabe mehrerer Arzneimittel aus derselben Stoffgruppe wird nicht empfohlen.

Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern

Azithromycin darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern (siehe Abschnitt 4.4).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden und gut kontrollierten Studien für die Verwendung von Azithromycin bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionsto­xizität haben eine Plazentagängigkeit gezeigt, aber es wurden keine teratogenen Wirkungen beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Die Sicherheit von Azithromycin wurde im Hinblick auf die Anwendung des Wirkstoffs während der Schwangerschaft nicht bestätigt. Deshalb sollte Azithromycin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen größer ist als das Risiko.

Stillzeit

Es wurde berichtet, dass Azithromycin in die Muttermilch übergeht. Es liegen allerdings keine adäquaten und gutkontrollierten klinischen Studien an stillenden Frauen vor, die die Pharmakokinetik der Exkretion von Azithromycin in die Muttermilch beschreiben.

Schwerwiegende Nebenwirkungen auf den gestillten Säugling wurden nicht beobachtet. Es muss entschieden werden, ob das Stillen unterbrochen werden soll oder ob die AzithromycinThe­rapie ab- oder unterbrochen werden soll. In diesem Zusammenhang sollen sowohl die Vorteile des Stillens für das Kind als auch die therapeutischen Vorteile für die Frau berücksichtigt werden. Unter anderem können beim gestillten Säugling Diarrhoe, Pilzinfektionen der Schleimhaut sowie eine Sensibilisierung auftreten.

Fertilität

In an Ratten durchgeführten Fertilitätsstudien wurden nach der Verabreichung von Azithromycin eine verminderte Schwangerschaf­tsrate festgestellt. Die Relevanz dieser Ergebnisse für den Menschen ist nicht bekannt.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Hinweise, dass Azithromycin Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen hat. Bestimmte Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.8), über die mit Azithromycin berichtet wurde, können jedoch die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit einiger Patienten bei der Durchführung dieser Aktivitäten beeinträchtigen (z. B. Fahren oder Bedienen von Maschinen).

4.8 Nebenwirkungen

In der unten angeführten Tabelle sind die Nebenwirkungen aus der klinischen Erfahrung und nach Markteinführung nach den Systemorganklassen und Häufigkeiten aufgelistet.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen wird wie folgt definiert: Sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100); selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeführt.

Ungefähr 13% der Patienten in klinischen Studien berichteten von unerwünschten Ereignissen, bei denen Magen-Darm-Erkrankungen am häufigsten auftraten.

Die möglichen Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Azithromycin basierend auf den Erfahrungen während der klinischen Studien und nach Markteinführung:

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Candidiasis, Vaginalinfektion, Pneumonie, Pilzinfektion, bakterielle Infektion, Pharyngitis, Gastroenteritis, Störungen der Atmung, orale Candidasis

Nicht bekannt

Pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich

Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie

Nicht bekannt

Thrombozytopenie, hämolytische Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Angioödeme, Hypersensibilität

Nicht bekannt

Schwere (zum Teil lebensbedrohliche) anaphylaktische Reaktion, z.B. anaphylaktischer Schock (siehe Abschnitt 4.4)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Nervosität, Insomnia

Selten

Agitiertheit, Depersonalisierung

Nicht bekannt

Aggression, Angstgefühl, Delirium, Halluzinationen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Benommenheit, Schläfrigkeit, Dysgeusie, Parästhesien

Nicht bekannt

Synkope, Konvulsionen, Hypoästhesie, psychomotorische Hyperaktivität, Störungen des Geruchs- und Geschmacksinns, Parosmie, Myasthenia gravis (siehe Abschnitt 4.4)

Augenerkrankungen

Nicht bekannt

Sehstörungen, verschwommene Sicht

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Hörstörungen, Vertigo

Nicht bekannt

Schwerhörigkeit bis hin zum Hörverlust und/oder Tinnitus

Herzerkrankungen

Gelegentlich

Palpitationen

Nicht bekannt

Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.4), Arrhythmie (siehe Abschnitt 4.4) inklusive ventrikulärer Tachykardie, Elektrokardiogramm QT verlängert (siehe Abschnitt 4.4)

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hitzewallungen

Nicht bekannt

Hypotonie

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe, Epistaxis

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Diarrhoe

Häufig

Erbrechen, Abdominalschmerzen, Nausea

Gelegentlich

Obstipation, Flatulenzen, Dyspepsie, Gastritis, Dysphagie, aufgeblähtes Abdomen, Mundtrockenheit, Eruktation, Ulzerationen im Mund, erhöhter Speichelfluss

Nicht bekannt

Pankreatitis, Zungenverfärbung

Leber- und

Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Hepatitis

Selten

Abnormale Leberfunktion, cholestatischer Ikterus

Nicht bekannt

Leberversagen (in seltenen Fällen tödlich) (siehe Abschnitt 4.4), fulminante Hepatitis, hepatische Nekrose

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, Dermatitis, trockene Haut, Hyperhidrosis

Selten

Photosensitivitätsre­aktion, akute generalisierte exanthematischer Pustulose (AGEP), Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)

Nicht bekannt

Stevens-Johnson-Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Osteoarthritis, Myalgie,

Rückenschmerzen, Genicksschmerzen

Nicht bekannt

Arthalgie

Erkrankungen der

Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Dysurie, Nierenschmerzen

Nicht bekannt

Akutes Nierenversagen, interstitielle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Metrorrhagie, gestörte testikuläre Funktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Gelegentlich

Ödeme, Asthenie, Malaise, Müdigkeit, Gesichtsödeme, Brustschmerzen, Pyrexie, Schmerzen, periphere Ödeme

Untersuchungen

Häufig

Verminderte Lymphozytenzahl, erhöhte Zahl an Eosinophilen, verringerte Bikarbonat Werte im Blut, erhöhte Zahl an Basophilen, erhöhte Monocytenzahlen, erhöhte Zahl an Neutrophilen

Gelegentlich

Aspartat-Aminotransferase erhöht, Alanin-Aminotransferase erhöht, Bilirubin im Blut erhöht, Blutharnstoff erhöht, Blutkreatinin erhöht, abnormale Blut-Kalium-Werte, alkaline Phosphatase im Blut erhöht, Chlorid erhöht, Glukose erhöht, Blutplättchen erhöht, Hämatokrit erniedrigt, Bikarbonat erhöht, abnormale Natriumwerte

Verletzung und

Vergiftung

Gelegentlich

Komplikationen nach der Behandlung

Häufigkeit geschätzt nach der „3er Regel“

Nebenwirkungen, die möglicherweise im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Behandlung einer Erkrankung des Mycobakterium-Avium -Komplex stehen, basierend auf der Erfahrung aus klinischen Studien und Überwachung nach Markteinführung. Diese Nebenwirkungen unterscheiden sich entweder in ihrer Art oder Häufigkeit von denen, die im Zusammenhang mit Formulierungen mit sofortiger oder veränderter Wirkstofffrei­setzung berichtet wurden:

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Häufig

Anorexie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Benommenheit, Kopfschmerzen, Parästhesie, Dysgeusie

Selten

Hypoaesthesie

Augenerkrankungen

Häufig

Sehstörungen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig

Taubheit

Selten

Hörstörungen, Tinnitus

Herzerkrankungen

Selten

Palpitationen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Nausea, Flatulenzen Unwohlsein im Bauch, weicher Stuhl

Leber- und

Gallenerkrankungen

Selten

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Rash, Pruritus

Selten

Steven-Johnson-Syndrom, Photosensitivitätsre­aktion

Skelettmuskulatur-, bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Fatigue

Gelegentlich

Asthenie, Malaise

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen.

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die Nebenwirkungen nach höheren als den empfohlenen Dosen waren ähnlich wie bei normaler Dosierung.

Symptome

Die typischen Symptome einer Überdosierung mit Makrolid-Antibiotika sind reversibler Hörverlust, schwere Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Behandlung

Im Falle einer Überdosierung sind die Verabreichung von Aktivkohle und die allgemeine symptomatische Behandlung sowie unterstützende Maßnahmen nach Bedarf angezeigt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antibakterielle Wirkstoffe zur systemischen Anwendung, Makrolide, Azithromycin.

ATC-Code: J01FA10

Wirkmechanismus

Azithromycin gehört zu den Azaliden, einer Unterklasse der Makrolidantibi­otika. Durch Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen verhindert Azithromycin die Translokation von Peptidketten von einer Seite des Ribosoms auf die andere. Dadurch wird die RNA-abhängige Proteinsynthese empfindlicher Erreger blockiert.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Der wichtigste PK/PD-Parameter für Azithromycin ist der Quotient AUC/MHK, der am besten mit der Wirksamkeit von Azithromycin korreliert.

Basierend auf Studien durchgeführt mit Kindern, wird die Behandlung von Malaria mit Azithromycin nicht empfohlen, weder als Monotherapie, noch in Kombination mit Chloroquin oder Artemisinin-haltigen Arzneimitteln, da eine Überlegenheit gegenüber Anti-Malaria Medikation zur Behandlung von unkomplizierter Malaria nicht etabliert wurde.

Resistenzmecha­nismus

Eine Resistenz gegen Azithromycin kann inhärent oder erworben sein. Es gibt drei Hauptmechanismen für eine bakterielle Resistenz: Veränderung der Zielstruktur, Veränderung des Antibiotikatran­sports und Modifizierung des Antibiotikums.

Eine vollständige Kreuzresistenz besteht zwischen Erythromycin, Azithromycin, anderen Makroliden und Lincosamiden für Streptococcus pneumoniae , beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, Enterococcus faecalis und Staphylococcus aureus , einschließlich Methicillin-resistentem S. aureus (MRSA).

Grenzwerte

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing)

Pathogene

Empfindlich (mg/l)

Resistent (mg/l)

Staphylococcus spp. 1

< 1

> 2

Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G)1

< 0,25

> 0,5

Streptococcus pneumoniae1

< 0,25

> 0,5

Haemophilus influenzae

siehe 2

siehe 2

Moraxella catarrhalis1

< 0,25

> 0,5

Neisseria gonorrhoeae

siehe 3

siehe 3

1) Erythromycin kann verwendet werden, um die Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin zu bestimmen

2) Klinische Beweise für die Wirksamkeit von Makroliden bei Infektionen der Atemwege mit H. influenzae sind aufgrund der hohen Spontanheilun­gsraten widersprüchlich. Sollte es notwendig sein, ein Makrolid gegen diese Art zu testen, sollten die epidemiologischen Grenzwerte (ECOFFs) verwendet werden, um Stämme mit erworbener Resistenz nachzuweisen. Der ECOFF für Azithromycin beträgt 4 mg/l.

3) Azithromycin wird immer in Verbindung mit einem anderen wirksamen Mittel angewendet. Zu Testzwecken mit dem Ziel, erworbene Resistenzmecha­nismen nachzuweisen, beträgt der ECOFF 1 mg/l.

Empfindlichkeit

Die Prävalenz einer erworbenen Resistenz kann für einzelne Spezies geographisch und zeitlich variieren. Deshalb sind lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen. Nötigenfalls sollte der Rat von Experten eingeholt werden, wenn die lokale Prävalenz der Resistenz den Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Infektionstypen fraglich erscheinen lässt.

Erreger, bei denen eine Resistenz problematisch sein könnte: Die Prävalenz einer Resistenz liegt in mindestens einem Land der Europäischen Union bei 10 % oder darüber.

Empfindlichke­itstabelle

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüber­wachungsprojek­ten und -studien (Stand: Februar 2018).

Üblicherweise empfindliche Spezies _____________­________________________­_________

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen _____________­________________________­________

Mycobacterium avium °

Streptococcus pyogenes _____________­________________________­__________________</em>

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen _____________­________________________­_______

Haemophilus influenzae $

Legionella pneumophila°

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae _____________­________________________­______________________

Andere Mikroorganismen _____________­________________________­_____________________

Chlamydophila pneumoniae °

Chlamydia trachomatis°

Mycoplasma pneumonia0 _____________­________________________­_____________

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem sein können _______________

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen _____________­________________________­________

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)

Streptococcus agalactiae (Methicillin-resistent)+

Staphylococcus epidermis

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

Streptococcus pneumoniae n _____________­________________________­_______________

Von Natur aus resistente Spezies _____________­________________________­____________

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen _____________­________________________­_______

Escherichia coli

Pseudomonas aeruginosa

Klebsiella spp. _____________­________________________­________________________­_____________

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

QBei Isolaten invasiver Erkrankungen liegt die Resistenzrate unter < 10 %.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe werden die Plasmaspitzen­spiegel nach 2 bis 3 Stunden erreicht, die terminale Halbwertszeit entspricht weitgehend der Eliminationshal­bwertszeit aus den Geweben von 2 bis 4 Tagen. Bei älteren Patienten (> 65 Jahre) wurden nach 5-tägiger Therapie geringfügig höhere AUC-Werte gefunden als bei Personen unter 40 Jahren. Die klinische Bedeutung erscheint so gering, dass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist.

In tierexperimentellen Studien wurden hohe Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten beobachtet, wobei in experimentellen Untersuchungen während aktiver Phagozytose höhere Konzentrationen freigesetzt wurden als bei nicht stimulierten Phagozyten. Dies führte im Tiermodell zu hoher Azithromycin-Konzentration am Ort der Infektion.

Nicht-Linearität

Studiendaten lassen eine nicht lineare Pharmakokinetik von Azithromycin im therapeutischen Bereich vermuten.

Verteilung

Azithromycin erreicht im Gewebe bis zu 50-fach höhere Spiegel als im Plasma, ein deutlicher Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität. In Zielgeweben wie Lungen, Tonsillen und Prostata werden nach einer einzigen 500-mg-Dosis Konzentrationen über der MHK90 der zu erwartenden Erreger erzielt.

Die Serumproteinbindung von Azithromycin ist konzentration­sabhängig mit Werten von 12 % bei 0,5 pg/ml und 52 % bei 0,05 pg Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State (Vss) wurde mit 31,1 l/kg errechnet.

Elimination

In einer Mehrfachdosis-Studie mit 12 Probanden, die eine tägliche 1-stündige 500-mg-Azithromycin-Infusion (Konzentration: 1 mg/ml) über 5 Tage erhielten, betrug die über 24 h im Urin ausgeschiedene Menge etwa 11 % nach der 1. Dosis und 14 % nach der 5. Dosis. Diese Werte sind höher als die berichteten jeweiligen Werte nach oraler Azithromycin-Gabe (6 % unverändert im Urin ausgeschiedene Menge). Ungefähr 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden innerhalb von 3 Tagen unverändert ausgeschieden, der größte Teil während der ersten 24 Stunden. Nach oraler Gabe wird Azithromycin hauptsächlich unverändert über die Galle ausgeschieden. In der Galle wurden sehr hohe Konzentrationen von unverändertem Azithromycin nachgewiesen, sowie 10 Metaboliten, die aus der N- und O-Demethylierung, der Hydroxylierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe und der Spaltung des Cladinose-Konjugats resultieren. Entsprechende Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Metaboliten für die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind.

Pharmakokinetis­che/pharmakody­namische Zusammenhänge

Bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die eine tägliche 1-stündige intravenöse Infusion von 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 2 mg/ml über 2 bis 5 Tage erhielten, betrug die mittlere Cmax 3,63 ± 1,60 pg/ml, die AUC24 betrug 9,60 ± 4,80 pg x h/ml.

Bei Probanden, die eine 3-stündige intravenöse Infusion mit 500 mg Azithromycin in einer Konzentration von 1 mg/ml erhielten, betrugen die mittleren Cmax-, und AUC24-Werte 1,14 ± 0,14 pg/ml bzw. 8,03 ± 0,86 pg x h/ml.

Nierenfunktion­sstörung

Bei niereninsuffi­zienten Patienten mit einer glomerulären Filtrationsrate von 10 bis 80 ml/min war die Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Azithromycin unverändert. Bei einer glomerulären Filtrationsrate < 10 ml/min ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede gegenüber nierengesunden Patienten in AUC0–120 (8,8 pg x h/ml vs. 11,7 pg x h/ml), Cmax (1,0 pg/ml vs. 1,6 pg/ml) und CLr (2,3 ml/min/kg vs. 0,2 ml/min/kg).

Leberfunktion­sstörung

Es gibt keine Anhaltspunkte für eine veränderte Serumpharmako­kinetik von Azithromycin bei Patienten mit leichter (Child-Pugh-Klasse A) bis mäßiger (Child-Pugh-Klasse B) Leberfunktion­sstörung verglichen mit Patienten mit normaler Leberfunktion. Bei diesen Patienten scheint die Azithromycin-Clearance im Urin erhöht, dies eventuell als Kompensation der verminderten hepatischen Ausscheidung.

Bioverfügbarkeit

Azithromycin wird nach oraler Applikation im ganzen Körper verteilt, die mittlere Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 37 %. Eine offene, randomisierte Crossover-Studie mit 500 mg Azithromycin, verabreicht als 250-mg-Filmtabletten, bei 36 nüchternen gesunden Männern erbrachte im Vergleich zu den 250-mg-Hartkapseln folgende Ergebnisse:

250-mg-Filmtabletten

250-mg-Hartkapseln

Maximale Plasma- konzentration (Cmax) (pg/ml), [CV]

0,51 [41,0 %]

0,48* [48,6 %]

0,48 [39,7 %]

0,45* [50,0 %]

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) (h), [CV]

2,2 [40,3 %]

2,1 [37,0 %]

Fläche unter der KonzentrationsZeit-Kurve (AUC0–72) (pg x h/ml), [CV]

4,26 [27,8 %]

4,12* [18,4 %]

4,06 [29,5 %]

3,91* [21,7 %]

* logarithmischer Durchschnitt

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierstudien mit hohen Dosierungen verursachte Azithromycin bei Wirkstoffkonzen­trationen, die 40-fach über den in der klinischen Praxis erwarteten liegen, eine reversible Phospholipidose, im Allgemeinen ohne erkennbare toxikologische Folgewirkungen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass dies für die normale Anwendung von Azithromycin beim Menschen von Bedeutung ist.

Kanzerogenes Potential

Langzeitstudien an Tieren zur Beurteilung des kanzerogenen Potentials wurden nicht durchgeführt.

Mutagenes Potential

Azithromycin zeigte in Standardlabortests kein mutagenes Potential: Maus-Lymphom-Test, klastogener humaner Lymphozyten-Test und klastogener Maus-Knochenmark-Test.

Reproduktionsto­xizität

In Tierstudien zur Embryotoxizität bei Mäusen und Ratten wurden keine teratogenen Wirkungen beobachtet. Bei Ratten führte Azithromycin in Dosierungen von 100 und 200 mg/kg Körpergewicht/Tag zu leichten Verzögerungen der Ossifikation bei den Feten und der Gewichtszunahme bei den Muttertieren. In peri-/postnatalen Studien bei Ratten wurden nach Behandlung mit 50 mg/kg/Tag Azithromycin und mehr leichte Entwicklungsver­zögerungen festgestellt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Vorverkleisterte Stärke

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Hochdisperses Siliciumdioxid, wasserfrei

Natriumdodecyl­sulfat

Magnesiumstearat

Filmüberzug:

Hypromellose

Titandioxid (E 171)

Lactose-Monohydrat

Macrogol 4000

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Tabletten sind in PVC/PVDC/Aluminium-Blistern in einem Umkarton verpackt.

Packungsgrößen: 2, 3, 6, 12, 24, 30, 50 und 100 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

1A Pharma GmbH, 1020 Wien, Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–26558

9. DATUM DER ZULASSUNG /VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 04. Juli 2006

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 09. August 2010

10. STAND DER INFORMATION

Juni 2021

Mehr Informationen über das Medikament Azithromycin 1A Pharma 500 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26558
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
1A Pharma GmbH, Jakov-Lind-Straße 5,Top 3.05, 1020 Wien, Österreich