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Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Aspirin® Protect 100 mg Filmtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 100 mg Acetylsalicyl­säure (ASS).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 100 mg Tablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

weiße, runde Filmtabletten

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Acetylsalicylsäure ist indiziert bei Erwachsenen für folgende kardiovaskuläre Anwendungen:

Zur Vorbeugung von Schlaganfällen nach überstandenem Schlaganfall und wenn Vorläuferstadien aufgetreten sind (transitorisch ischämische Attacken,TIA). Zur Vorbeugung von Thrombosen der Herzkranzgefäße nach überstandenem Herzinfarkt (Reinfarktprop­hylaxe). Zur Vorbeugung von arteriellen Thrombosen nach gefäßchirurgischen Eingriffen (z.B. perkutane transluminale koronare Angioplastie, PTCA). Zur Vorbeugung von kardio-vaskulären Ereignissen bei Patienten mit Diabetes mellitus und hohem kardiovaskulären Ri­siko

(Voraussetzungen für die Anwendung von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten siehe Abschnitt 4.4).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Erwachsene:

1 x täglich 100 mg

Kinder und Jugendliche:

Es gibt keine Indikation für die Anwendung von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten bei Kindern und Jugendlichen.

Arzneimittel, die ASS enthalten, dürfen Kindern unter 12 Jahren nur über ärztliche

Verschreibung gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung:

Zum Einnehmen.

Die magensaftresis­tenten Filmtabletten sollen unzerkaut, vorzugsweise mindestens 30 Minuten vor der Mahlzeit, mit reichlich Wasser eingenommen werden.

Die magensaftresis­tenten Filmtabletten dürfen nicht zerkleinert, gebrochen oder gekaut werden, um die Freisetzung im alkalischen Milieu des Darms sicherzustellen.

Üblicherweise werden Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten als Langzeitprophylaxe angewendet.

Hinweis:

Für die Anwendung von Acetylsalicylsäure bei Schmerzen und/oder Fieber stehen höher dosierte Präparate zur Verfügung.

Besondere Patientengruppen:

Ältere Personen (ab 65 Jahren) und untergewichtige Personen:

Bei älteren Patienten ist wegen eventueller Begleiterkrankungen bzw. Untergewicht besondere Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte 4.3. und 4.4.) Insbesondere wird empfohlen, bei älteren und untergewichtigen Personen die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden.

Leberfunktion­sstörungen:

Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten sind mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion anzuwenden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Leberfunktion­sstörungen sind Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Nierenfunktion­sstörungen:

Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten sind mit besonderer Vorsicht bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion anzuwenden, da Acetylsalicylsäure das Risiko einer beeinträchtigten Nierenfunktion und eines akuten Nierenversagens erhöhen kann (siehe Abschnitt 4.4).

Es wird empfohlen, das Dosierungsintervall zu verlängern. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen sind Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;

– Asthma in der Vorgeschichte, ausgelöst durch Salicylate oder Substanzen mit ähnlichem Wirkmechanismus, speziell nicht-steroidale antiinflammatorisch wirksame Arzneimittel;

– akute Magen-Darm-Ulzera;

– gastrointestinale Blutungen oder Perforation (Magen- oder Darmdurchbruch) in der Vorgeschichte, die durch eine vorherige Therapie mit NSAR bedingt waren;

– aktive oder in der Vorgeschichte bekannte Magen- und Zwölffingerdar­mgeschwüre / Haemorrhagie mit mindestens zwei unverkennbaren Episoden von erwiesener Ulzeration oder Blutungen;

– hämorrhagische Diathese;

– schwere Leberinsuffizienz;

– schwere Niereninsuffizienz;

– schwere Herzinsuffizienz;

– Kombination mit Methotrexat in Dosen von 15 mg/Woche oder mehr (siehe

Abschnitt 4.5);

– in Kombination mit oralen Antikoagulanzien, wenn Salicylate hochdosiert verwendet werden (siehe Abschnitt 4.5);

– letztes Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6);

– Hyperoxalurie.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Voraussetzungen für die Anwendung von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten sind eine genaue Diagnosestellung und eine individuelle Risikoabschätzung durch einen Arzt. Diese sind vor der Erstanwendung abzuklären.Der Patient ist weiters auch darauf hinzuweisen, dass er unverzüglich ärztliche Beratung einholen muss, wenn sich seine kardiale oder cerebrovaskuläre Situation verschlechtert oder wenn schwere oder unerwartete Nebenwirkungen auftreten.

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

– Überempfindlichkeit gegen Analgetika / antiinflammatorisch oder antirheumatisch wirksame Arzneimittel oder andere allergene Stoffe;

– Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese: Im Zusammenhang mit einer NSAR- Behandlung wurde über Flüssigkeitse­inlagerung und Ödeme berichtet.

– Gleichzeitiger Therapie mit Antikoagulanzien (siehe Abschnitt 4.5);

– Gastrointestinalen Ulzera in der Anamnese einschließlich chronischer oder

rezidivierender Ulzera oder Magen-Darm-Blutungen in der Anamnese; – Verminderter Leberfunktion;

– Anstehenden Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B.

Zahnextraktionen): Es kann zu verstärkter Blutungsneigung kommen.

Einige NSAR, wie Ibuprofen und Naproxen, können die inhibitorische Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozyten-Aggregation verringern. Patienten sind darauf hinzuweisen, vor einer geplanten Einnahme von NSAR einen Arzt zu konsultieren (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder eingeschränktem kardiovaskulärem Kreislauf (Nierengefäßer­krankung, dekompensierte Herzinsuffizienz, Volumenverlust, größere Operationen, Sepsis oder schwerwiegenden hämorrhagischen Ereignissen), da Acetylsalicylsäure das Risiko einer Nierenfunktion­sstörung und akuten Nierenversagens steigern kann.

Bronchospasmen

ASS kann Bronchospasmen begünstigen und Asthmaanfälle oder andere Überempfindlichke­itsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind bestehendes Asthma, Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronische Atemwegserkran­kungen. Das gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe allergisch reagieren (z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber).

Gastrointestinale Nebenwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven Inhibitoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Während der Behandlung mit allen NSAR sind schwerwiegende gastrointestinale Blutungen, Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeitpunkt der Therapie mit oder ohne Warnsignale oder früheren schwerwiegenden gastrointestinalen Nebenwirkungen, berichtet worden.

Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointesti­naltrakt, die lebensbedrohlich sein können.

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere im höheren Alter, sollen jedes ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gastrointestinale Blutungen) melden, insbesondere zu Beginn einer Therapie.

Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikoide, Antikoagulanzien wie z. B. Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren oder andere Thrombozyten-Aggregationshemmer.

Beim Auftreten von gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera muss die Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.

Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und für ältere Patienten. Diese Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine Behandlung mit NSAR in Kombination mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).

Alkohol

Bei Anwendung von NSAR können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Blutungsneigung

Die Hemmung der Thrombozytenag­gregation (durch bereits sehr niedrige Dosierungen von ASS) – die noch mehrere Tage nach der Anwendung anhält – kann insbesondere während als auch nach operativen Eingriffen (auch bei kleineren Eingriffen wie z.B. Zahnextraktionen) zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.

Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z.B. cerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien berichtet worden, die in Einzelfällen möglicherweise lebensbedrohlich sein können.

Gichtanfall

Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureaussche­idung. Diese Tatsache kann bei Patienten, die zu einer niedrigen Harnsäureaussche­idung neigen, einen Gichtanfall auslösen.

Reye-Syndrom

Sehr selten wird bei Kindern und Jugendlichen – insbesondere bei Fieberbehandlung von Grippe oder Windpocken – unter der Behandlung mit ASS eine schwere lebensbedrohliche Erkrankung des Gehirns und der Leber beobachtet (das sogenannte „Reye-Syndrom“), das möglicherweise mit ASS in Zusammenhang steht. Es kommt auch bei jungen Erwachsenen vor.

ASS-hältige Arzneimittel dürfen an Kinder unter 12 Jahren mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Verordnung und nur dann verabreicht werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Falls langandauerndes Erbrechen, Bewusstseinstrübung und/oder abnormales Verhalten (auch nach dem Abklingen der akuten Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung) in Folge der Therapie auftreten, muss die Behandlung mit ASS sofort abgebrochen und eine Intensivbehandlung eingeleitet werden.

Auch nach der Varizellen-Lebendimpfung wird zur Sicherheit ein 6-wöchiger Verzicht auf die Gabe Acetylsalicylsäure-hältiger Arzneimittel empfohlen.

Kopfschmerzen

Bei chronischer Einnahme von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen desselben Arzneimittels behandelt werden dürfen, aber zu erneuter Einnahme und damit zu einem Weiterbestehen der Kopfschmerzen führen können. Die Patienten sollen gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Nephropathie

Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln (insbesondere die Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe), kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Nephropathie) führen.

Die Patienten sollen gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Laborkontrollen

Bei länger dauernder Einnahme sind Kontrollen (z.B. Leberfunktion, Nierenfunktion, Blutbild, Blutgerinnung) angezeigt (Weitere Empfehlungen siehe Abschnitt 4.5).

Bei bestimmten Personen mit einem Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel können hohe Dosen von Acetylsalicylsäure eine Hämolyse auslösen. Die Verabreichung von ASS bei G-6-PD-Mangel muss daher unter ärztlicher Überwachung erfolgen.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (s. Abschnitt 4.2).

Kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Effekte

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B.: Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Acetylsalicylsäure bei einer täglichen Dosis von nicht mehr als 3000 mg auszuschließen.

Fertilität

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Methotrexat in Dosen von 15 mg/Woche oder mehr: verstärkte hämatologische Toxizität von Methotrexat (generell verringern entzündungshemmende Wirkstoffe die Ausscheidung von Methotrexat und Salicylate verdrängen es von seinen Plasmaprotein­bindungsstellen), siehe Abschnitt 4.3; Orale Antikoagulanzien kombiniert mit Salicylaten in hohen Dosierungen: Das Blutungsrisiko wird durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion erhöht, außerdem kommt es zur Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut und Verdrängung von oralen Antikoagulanzien aus ihrer Plasmaprotein­bindung siehe, Abschnitt 4.3;

Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind:

Methotrexat in Dosen unter 15 mg/Woche:

verstärkte hämatologische Toxizität von Methotrexat (generell verringern entzündungshemmende Wirkstoffe die Ausscheidung von Methotrexat und Salicylate verdrängen es von seinen Plasmaprotein­bindungsstellen),

Orale Antikoagulanzien, Thrombolytika, andere Thrombozytenag­gregations-hemmer/Hämosta­seinhibitoren, z.B. Cumarin, mit Salicylaten in niedrigen Dosierungen:

verstärktes Blutungsrisiko durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion, Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut und Verdrängung der oralen Antikoagulanzien von ihren Plasmaprotein­bindungsstellen; Insbesondere Kontrolle der Blutungszeit ist erforderlich.

Ticlopidin: Das Blutungsrisiko (synergistische Thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkung) ist erhöht. Wenn sich diese Kombination nicht vermeiden lässt, ist eine engmaschige klinische Überwachung und Kontrolle der Laborparameter erforderlich (mit Kontrolle der Blutungszeit). Streptokinase, Thrombolytika: Acetylsalicylsäure kann die Wirkung verstärken. Das Blutungsrisiko ist erhöht (insbesondere nach ischämischem Schlaganfall). Parenterale Heparine:

Das Blutungsrisiko (Hemmung der Thrombozytenfun­ktion und Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut durch Salicylate) ist erhöht. Um eine analgetische und antipyretische Wirkung zu erzielen, sollten andere Substanzen als Salicylate verwendet werden.

Nicht-steroidale Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika mit Salicylaten:

durch synergistische Effekte vermehrtes Risiko von Geschwüren und Gastrointesti­nalblutungen und es kommt auch zu einer wechselseitigen Verminderung der Serumkonzentra­tionen.

Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs):

erhöhtes Risiko für Blutungen des oberen Gastrointesti­naltrakts durch mögliche synergistische Effekte;

Digoxin:

Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko durch die Erhöhung der Plasmakonzentration aufgrund einer verminderten renalen Exkretion; eine entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen.

Urikosurika, z.B. Benzbromaron, Probenecid:

verminderter harnsäureaussche­idender Effekt (Hemmung der tubulären Ausscheidung); Es wird empfohlen, ein anderes Analgetikum zu verwenden.

Antidiabetika, z.B. Insulin, Sulfonylharnstoffe in Kombination mit Acetylsalicylsäure in hohen Dosen:

Blutzuckerschwan­kungen sind möglich, vermehrte Blutzuckerkon­trollen werden empfohlen; verstärkter hypoglykämischer Effekt durch hohe Acetylsalicyl­säureDosen und der Verdrängung von Sulfonylharnstoff aus seiner Plasmaprotein­bindungsstelle; Die Patienten sollten darüber entsprechend informiert und zu häufigeren Blutzuckersel­bstkontrollen angehalten werden.

Diuretika in Kombination mit ASS:

verminderte glomeruläre Filtration durch verminderte renale Prostaglandin­synthese;

(akutes Nierenversagen bei dehydrierten Patienten).

Die Patienten sollen rehydriert und die Nierenfunktion überwacht werden.

Furosemid und andere Schleifendiuretika: Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung – Blutdruckkontrollen werden empfohlen.

Systemische Glucokortikoide, außer Hydrocortison zur Substitutionsbe­handlung der Addison-Krankheit: verminderte Salicylatspiegel während der Cortisonbehandlung und Risiko einer Salicylatüber­dosierung nach Ende der Behandlung, da Kortikosteroide zu einer gesteigerten Elimination der Salicylate führen. Die Salicylatdosen müssen bei dieser Kombination und nach Beendigung der Glukokortikoid­therapie entsprechend angepasst werden.

Die gleichzeitige Anwendung kann das Risiko von gastrointestinalen Blutungen und Ulzera erhöhen.

ACE-Hemmer in Verbindung mit ASS: verminderte glomeruläre Filtration durch Hemmung der vasodilatatorischen Prostaglandine, akutes Nierenversagen bei dehydrierten Patienten möglich (auf ausreichende Hydrierung achten), außerdem verminderter antihypertensiver Effekt; Die Patienten sollen rehydriert und die Nierenfunktion überwacht werden. Valproinsäure:

gesteigerte Toxizität der Valproinsäure durch Verdrängung von ihren Plasmaprotein­bindungsstellen; ggf. sollten Serumspiegel kontrolliert werden.

Alkohol: erhöhte Schädigung der gastrointestinalen Schleimhaut und verlängerte Blutungszeit durch additive Effekte von ASS und Alkohol. Diese Kombination soll vermieden werden. Lokal wirksame Magen-Darm-Präparate: Magnesium-, Aluminium- und Kalziumsalze, -oxide und hydroxide: verursachen erhöhte renale Ausscheidung von Salicylaten durch Alkalisierung des Urins. Metamizol kann bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation vermindern. Daher sollte Metamizol bei Patienten, die Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung zur Kardioprotektion einnehmen, mit Vorsicht angewendet werden.

Abgeschwächt werden die Wirkungen von:

Aldosteronanta­gonisten (Spironolacton und Canrenoat), Antihypertonika, insbesondere ACE-Hemmer.

NSAR

Die gleichzeitige (gleicher Tag) Anwendung von einigen NSAR, wie Ibuprofen und Naproxen, kann die irreversible Hemmung der Thrombozyten-Aggregation durch die Acetylsalicylsäure verringern. Retrospektive Studien liefern widersprüchliche Ergebnisse in Bezug auf eine Einschränkung des kardiovaskulären Schutzes von Acetylsalicylsäure bei gleichzeitiger Behandlung mit einigen NSAR, wie Ibuprofen oder Naproxen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Interaktionen mit Labortests

ASS in hohen Dosierungen kann verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen.

Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, beeinträchtigt werden. So können z.B. auch die Ergebnisse von Leberfunktionstests verfälscht werden (ebenfalls falsch negative Befunde möglich).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Eine Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Aufgrund von Daten aus epidemiologischen Studien ergeben sich Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Risikos für Fehlgeburten und für Fehlbildungen, sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis, nach der Einnahme von Prostaglandin-synthesehemmern in der

Frühschwanger­schaft. Es wird angenommen, dass dieses Risiko mit der Dosis und der Anwendungdauer zunimmt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin­synthesehemmer erhielten.

Tierexperimentelle Studien zeigten Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Während des 1. und 2. Trimenons der Schwangerschaft darf Acetylsalicylsäure nicht gegeben werden, außer dies ist eindeutig notwendig. Frauen mit Kinderwunsch oder Frauen im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft sollen bei Einahme acetylsalicyl­säurehaltiger Arzneimittel die Dosis niedrig und die Behandlung so kurz wie möglich halten.

Während des 3. Trimenons der Schwangerschaft ist eine Exposition mit Prostaglandin­synthese-Hemmstoffen mit folgenden Risiken verbunden:

beim Feten:

o kardiopulmonare Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonarer Hypertonie)

o renale Dysfunktion, die bis zum Nierenversagen mit Oligohydramnie fortschreiten kann

bei der Mutter und beim Kind am Ende der Schwangerschaft:

o mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der auch schon bei sehr geringer Dosierung auftreten kann

o Hemmung der Wehentätigkeit, die zu einer verzögerten oder verlängerten Geburt führen kann.

Folglich ist Acetylsalicylsäure während des 3. Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert.

Stillzeit:

Salicylate und ihre Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Obwohl nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, kann das Risiko einer Thrombozytenag­gregationshem­mung beim Säugling nicht ausgeschlossen werden. Bei kurzfristiger Anwendung und niedriger Dosis ist eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen soll nicht gestillt bzw. abgestillt werden.

Fertilität:

Es gibt Hinweise, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, durch einen Effekt auf die Ovulation eine Beeinträchtigung der weiblichen Fertilität hervorrufen können. Dieser Effekt ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.Ti­erexperimente­lle Studien zeigten nachteilige Auswirkungen auf die männliche und weibliche Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung des Verhaltens im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen.

Es wurde jedoch über Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit als Nebenwirkungen berichtet. Bei Eintreten dieser Nebenwirkungen sollte auf Tätigkeiten verzichtet werden, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

4.8 Nebenwirkungen

Die angeführten Nebenwirkungen basieren auf Spontanberichten zu allen AspirinFormuli­erungen nach Markteinführung und klinischen Studien mit Aspirin als Studienarznei­mittel. Die Bewertung der Häufigkeiten basiertvor allem auf Daten des Aspirin-Arms der ARRIVE*-Studie.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: > 1/10 _____________­________________________­_______________

Häufig: > 1/100 bis < 1/10 _____________­________________________­______

Gelegentlich: > 1/1.000 bis < 1/100 _____________­________________________­___

Selten: > 1/10.000 bis < 1/1.000 _____________­________________________

Sehr selten: < 1/10.000 _____________­________________________­___________

Nicht bekannt: Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Systemorgan klasse

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des

Lymphsystems

Eisenmangelanä miea

Hämorrhagische Anämie

Hämolyseb

Hämolytische Anämieb

Erkrankungen des

Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen Allergisches Ödem und Angioödem

Anaphylaktische Reaktion

Anaphylaktischer Schock, Aspirinverschlim­merte Atemwegserkrank ung

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel

Hirnblutung und intrakranielle Blutungenc

Kopfschmerzen, gestörtes Hörvermögen, und mentale Verwirrung können Anzeichen einer Überdosierung sein (siehe Abschnitt 4.9).

Ohr- und Labyrintherkran kungen

Tinnitus

Herzerkrankung en

Kardialbedingte Atemnotd

Gefäßerkrankun gen

Hämatome

Blutungen, Muskelblutungen

Prozedurale

Blutungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und

Mediastinums

Nasenbluten, Rhinitis

Verstopfte Nase

Erkrankungen des

Gastrointestinalt rakts

Dyspepsie, Gastrointestina le Schmerzen und

Schmerzen im Oberbauch, Gastrointestina le Entzündung, Gastrointestina le Blutungen c

Zahnfleischblutun gen, Gastrointestinale Erosion und Ulzera

Gastrointestinale

Ulzera Perforation

Bei

Vorschädigungen der

Darmschleimhaut kann es zur Ausbildung multipler Membranen im Darmlumen mit potentiell nachfolgender Stenosierung kommen (insbesondere bei Langzeitbehan­dlu ng)

Leber- und Gallenerkrankun gen

Beeinträchtigung der Leber

Transaminasenans tieg

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge webes

Hautausschlag , Pruritus

Urtikaria

schwere

Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z.B. Erythema exsudativum multiforme)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Blutungen des Urogenitaltrakt es

Beeinträchtigung der Nieree, aktues Nierenversagene

Allgemeine Erkrankungen

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR -Behandlung berichtet

*arrive ist eine bayer gesponserte klinische studie mit 6.270 probanden im aspirin 100 mg arm und 6.276 Probanden im Placebo Arm. Die durchschnittliche Aspirin Einnahme betrug 5 Jahre bei einer Bandbreite von 0 bis 7 Jahren.

a In Verbindung mit Blutung

b In Verbindung mit schwerer Form von Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel

c Lebensbedrohliche/le­tale Fälle wurden bei Aspirin und Placebogruppe mit der gleichen Frequenz mit <0,1 % berichtet

d In Zusammenhang mit schwerwiegenden allergischen Reaktionen

e Bei Patienten mit bereits vorliegenden Nierenfunktions- oder Herz-Kreislaufbeein­trächtigungen

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAR, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B.: Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgende nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: +43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Mit einer Intoxikation muss bei älteren Personen und vor allem bei Kleinkindern gerechnet werden (therapeutische Überdosierung oder versehentliche Intoxikationen können bei ihnen tödlich wirken).

Symptomatologie:

Mäßige Intoxikation:

Tinnitus, Hörstörungen, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel werden in allen Fällen von Überdosierung festgestellt und können durch Reduzierung der Dosierung rückläufig sein.

Schwere Intoxikation:

Fieber, Hyperventilation, Ketose, respiratorische Alkalose, metabolische Azidose, Koma, kardiovaskulärer Schock, Atemversagen, schwere Hypoglykämie.

Behandlung im Notfall:

Schnelle Einweisung in ein Krankenhaus; Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle, Kontrolle des Säure-BasenHaushaltes; Alkalische Diurese (pH-Sollwert des Harns zwischen 7,5 und 8). Ist die Plasma-Salicylat-Konzentration bei Erwachsenen höher als 500 mg/l (3,6 mmol/l), bei Kindern höher als 300 mg/l (2,2 mmol/l) sollte eine forcierte Diurese erwogen werden; Hämodialyse bei schwerer Vergiftung; Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ausgleich des Flüssigkeitsver­lusts; Weitere symptomatische Therapie.

Chronische Salicylat-Vergiftung:

Eine chronische Vergiftung mit Salicylaten kann verdeckt sein, da Anzeichen und Symptome nicht spezifisch sind. Leichte chronische Intoxikation mit Salicylaten, oder Salicylismus, tritt im Allgemeinen nur nach wiederholter Gabe großer Mengen auf.

Symptome sind u.a. Benommenheit, Schwindel, Tinnitus, Taubheit, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Verwirrtheit, welche durch Dosisreduktion un­ter

Kontrolle gebracht werden können. Tinnitus kann bei Plasmakonzentra­tionen von 150 bis 300 Mikrogramm/ml auftreten. Schwerwiegendere unerwünschte Wirkungen treten bei Konzentrationen über 300 Mikrogram­m/ml auf.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antithrombotische Mittel, Thrombozytenag­gregationshem­mer, exkl. Heparin;

ATC-Code: B01AC06.

Acetylsalicylsäure hemmt die Thrombozytenag­gregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2 in den Thrombozyten blockiert. Die Hemmung der TXA2-Synthese ist irreversibel, weil die kernlosen Thrombozyten mangels ihrer Fähigkeit zur Proteinsynthese die durch Acetylsalicylsäure acetylierte Cyclooxygenase nicht neu synthetisieren können.

Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der acidischen nichtsteroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der irreversiblen Hemmung von Cyclooxygenase-Enzymen, die an der Prostaglandin­synthese beteiligt sind.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Acetylsalicylsäure schnell und vollständig aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Während und nach der Resorption wird Acetylsalicylsäure in ihren Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt.

Durch das bei Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten verwendete Prinzip der magensaftresis­tenten Formulierung, wird Acetylsalicylsäure nicht im Magen, sondern im alkalischen Milieu des Darms freigesetzt. Daher wird Cmax der Acetylsalicylsäure 2–7 Stunden nach der Einnahme der magensaft-resistenten Tabletten erreicht und ist daher verzögert im Vergleich gegenüber einer schnell freisetzenden Tablette.

Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme führt zu einer verzögerten aber vollständigen Absorption der Acetylsalicylsäure, was bedeutet, dass die Absorptionsrate, nicht aber das Ausmaß der Absorption, durch Nahrung verändert ist. Durch das mechanistische Verhältnis zwischen der totalen Plasmaexposition der Acetylsalicylsäure und ihrer hemmenden Wirkung auf die Thrombozytenag­gregation, wird die Absorptionsver­zögerung bei Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten für die chronische Therapie mit niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure zur Erreichung einer adäquaten Hemmung der Thrombozytenag­gregation als nicht relevant angesehen.

Dennoch, um die günstige Magensaftresistenz der Formulierung von Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten sicherzustellen, sind die Tabletten vorzugsweise (30 Minuten oder mehr) vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen (siehe Abschnitt 4.2).

Verteilung

Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicylsäure werden extensiv an Plasmaproteine gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt.

Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig (siehe Abschnitt 4.6).

Biotransformation

Der ursprüngliche Wirkstoff Acetylsalicylsäure wird in seinen Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die Acetyl-Gruppe der Acetylsalicylsäure beginnt sich bereits während des Durchgangs durch die Darmschleimhaut hydrolytisch aufzuspalten, allerdings findet dieser Prozess hauptsächlich in der Leber statt. Der Hauptmetabolit Salicylsäure wird vor allem durch Metabolisierung in der Leber eliminiert; die Metaboliten sind Salicylursäure, Salicylphenol­glucuronid, Salicylacylglu­curonid, Gentisinsäure und Gentisursäure.

Elimination

Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist dosisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshal­bwertzeit variiert daher und liegt nach niedrigen Dosen zwischen 2 bis 3 Stunden, während sie nach hohen Dosen bis zu etwa 15 Stunden beträgt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden vor allem über die Nieren ausgeschieden. Die renale Ausscheidung von Salicylat erfolgt frei und konjugiert. Verfügbare pharmakokinetische Daten der Acetylsalicylsäure zeigen keine klinisch aussagekräftige Abweichung von der Dosis-Abhängigkeit im Dosisbereich von 100 mg bis 500 mg.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das präklinische Sicherheitsprofil von Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert. Salicylate in hohen Dosen haben in tierexperimentellen Untersuchungen außer Nierenschäden keine weiteren Organschädigungen gezeigt.

Acetylsalicylsäure wurde ausführlich bezüglich mutagener und karzinogener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergibt keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene und karzinogene-Wirkung.

Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt (z.B. kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte). Implantationsstörun­gen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Cellulosepulver,

Maisstärke.

Tablettenüberzug:

Metacrylsäure-Copolymer Typ C,

Natriumlauryl­sulfat,

Polysorbat 80,

Talkum,

Triethylcitrat.

6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Schachtel mit Blisterstreifen, bestehend aus Polypropylenfolie versiegelt mit Aluminiumfolie.

Packungsgrößen: 30 und 60 Stück.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Bayer Austria Ges.m.b.H.

Herbststraße 6 – 10

1160 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–25792

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 31.03.2005

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02.01.2013

10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2021

Mehr Informationen über das Medikament Aspirin Protect 100 mg Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25792
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich