Info Patient Hauptmenü öffnen

Aspirin Direkt 500 mg Granulat - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aspirin Direkt 500 mg Granulat

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Aspirin® Direkt 500 mg Granulat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Beutel Granulat enthält 500 mg Acetylsalicyl­säure (ASS).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jeder Beutel enthält 5 mg Aspartam (E 951) und 19 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weißes bis leicht gelbliches Granulat zum Einnehmen.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung von leichten bis mittelstarken Schmerzen wie z.B.

Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Regelschmerzen.

Zur Linderung von Schmerzen und Fieber bei Erkältungskran­kheiten und grippalen Infekten.

Aspirin® Direkt 500 mg Granulat wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung:

Falls nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:

Alter

Einzeldosis

Tagesgesamtdosis

Erwachsene und Jugendliche

1 – 2 Beutel Granulat (entsprechend 500 – 1000 mg Acetylsalicyl­säure).

Die Einzeldosis kann, falls erforderlich, nach einem Mindestabstand von 4 Stunden wiederholt und bis zu 3-mal täglich eingenommen werden.

3 – maximal 6 Beutel Granulat (entsprechend 1500 – 3000 mg Acetylsalicyl­säure).

Die maximale Tagesdosis von 3 g Acetylsalicylsäure darf nicht überschritten werden.

Kinder:

Arzneimittel, die ASS enthalten, dürfen Kindern unter 12 Jahren nur über ärztliche

Verschreibung gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4).

Mit dieser ASS-Darreichungsform sind Kinderdosierungen nicht möglich.

Art der Anwendung:

Zum Einnehmen.

Geben Sie Aspirin Direkt 500 mg Granulat in den Mund direkt auf die Zunge. Das Granulat löst sich im Speichel auf und kann dann geschluckt werden. Falls gewünscht kann etwas Wasser nachgetrunken werden. Die Einnahme soll nicht auf nüchternen Magen erfolgen.

Dauer der Anwendung:

Acetylsalicylsäure darf bei Schmerzen nicht länger als 3 – 4 Tage und bei Fieber nicht länger als 3 Tage ohne ärztliche Anordnung eingenommen werden. Wenn Schmerzen oder Fieber während dieser Zeit bestehen bleiben oder sich sogar verschlimmern, wenn neue Symptome auftreten (z.B. Rötung bzw. Schwellung), ist ein Arzt aufzusuchen, da dies Zeichen einer schweren Erkrankung sein können. Die Patienten sind gegebenenfalls entsprechend zu informieren.

Besondere Patientengruppen:

Ältere Personen (ab 65 Jahren) und untergewichtige Personen:

Bei älteren Patienten ist wegen eventueller Begleiterkrankungen bzw. Untergewicht besondere Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitte 4.3. und 4.4.) Insbesondere wird empfohlen, bei älteren und untergewichtigen Personen die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden.

Leberfunktion­sstörungen:

Acetylsalicylsäure ist mit Vorsicht bei Patienten mit abnormaler Leberfunktion zu verwenden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Dosis muss vermindert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden. Bei schweren Leberfunktion­sstörungen ist Aspirin Direkt 500 mg Granulat kontraindiziert.

Nierenfunktion­sstörungen:

Acetylsalicylsäure ist mit Vorsicht bei Patienten mit abnormaler Nierenfunktion zu verwenden (siehe Abschnitt 4.4).

Die Dosis muss vermindert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden. Bei schweren Nierenfunktion­sstörungen ist Aspirin Direkt 500 mg Granulat kontraindiziert.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Acetylsalicyl­säure), andere Salicylate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;

– Asthma in der Vorgeschichte, ausgelöst durch Salicylate oder Substanzen mit ähnlichem Wirkmechanismus, speziell nicht-steroidale antiinflammatorisch wirksame Arzneimittel;

– Arzneimittel, die Acetylsalicylsäure enthalten, dürfen Kindern unter einem Jahr nicht gegeben werden;

– akute Magen-Darm-Ulzera;

– gastrointestinale Blutungen oder Perforation (Magen- oder Darmdurchbruch) in der Vorgeschichte, die durch eine vorherige Therapie mit NSARs bedingt waren;

– aktive oder in der Vorgeschichte bekannte Magen- und

Zwölffingerdar­mgeschwüre / Haemorrhagie mit mindestens zwei unverkennbaren Episoden von erwiesener Ulzeration oder Blutungen;

– hämorrhagische Diathese;

– schwere Leberinsuffizienz;

– schwere Niereninsuffizienz;

– schwere Herzinsuffizienz;

– Kombination mit Methotrexat in Dosen von 15 mg/Woche oder mehr (siehe

Abschnitt 4.5);

– in Kombination mit oralen Antikoagulanzien, wenn Salicylate hochdosiert verwendet werden (siehe Abschnitt 4.5);

– letztes Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:

– Überempfindlichkeit gegen Analgetika/ antiinflammatorisch oder antirheumatisch wirksame Arzneimittel oder andere allergene Stoffe;

– Bluthochdruck und/oder Herzinsuffizienz in der Anamnese: Im Zusammenhang mit einer NSAR- Behandlung wurde über Flüssigkeitse­inlagerung und Ödeme berichtet;

– Gleichzeitiger Therapie mit Antikoagulanzien (siehe Abschnitt 4.5);

– Gastrointestinalen Ulzera in der Anamnese einschließlich chronische oder rezidivierende Ulzera oder Magen-Darm-Blutungen in der Anamnese;

– Patienten mit verminderter Nierenfunktion oder Patienten mit verminderter kardiovaskulärer Durchblutung (z.B. bei Nierengefäßer­krankungen, Herzinsuffizienz, Volumensverlust, größeren Operationen, Sepsis oder schweren hämorrhagischen Ereignissen), da Acetylsalicylsäure das Risiko einer Nierenfunktion­sstörung und eines akuten Nierenversagens weiter erhöhen kann;

– Verminderter Leberfunktion;

– Anstehenden Operationen (auch bei kleineren Eingriffen wie z. B. Zahnextraktionen): Es kann zu verstärkter Blutungsneigung kommen.

– bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase­mangel: Acetylsalicylsäure kann eine Hämolyse oder eine hämolytische Anämie induzieren. Das Risiko einer Hämolyse kann durch Faktoren wie z. B. hohe Dosierung, Fieber oder akute Infektionen erhöht werden.

Bronchospasmen

ASS kann Bronchospasmen begünstigen und Asthmaanfälle oder andere Überempfindlichke­itsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind bestehendes Asthma, Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronische Atemwegserkran­kungen. Das gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe allergisch reagieren (z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber).

Gastrointestinale Nebenwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Acetylsalicylsäure und anderen NSAR einschließlich COX-2-selektiven Inhibitoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Während der Behandlung mit allen NSAR sind schwerwiegende gastrointestinale Blutungen, Geschwüre oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, zu jedem Zeitpunkt der Therapie mit oder ohne Warnsignale oder früheren schwerwiegenden gastrointestinalen Nebenwirkungen, berichtet worden.

Bei älteren Menschen kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, insbesondere Blutungen und Perforationen im Gastrointesti­naltrakt, die lebensbedrohlich sein können.

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere im höheren Alter, sollen jedes ungewöhnliche Symptom im Magen-Darm-Bereich (vor allem gastrointestinale Blutungen) melden, insbesondere zu Beginn einer Therapie.

Vorsicht ist bei Patienten geboten, die gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikoide, Antikoagulanzien wie z.B. Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren oder Thrombozyten-Aggregationshemmer wie z. B. Acetylsalicylsäure in geringen Dosen zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.

Beim Auftreten von gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera muss die Behandlung mit Acetylsalicylsäure abgebrochen werden.

Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration und Perforation erhöht sich mit ansteigender Dosis der NSAR, für Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere in Verbindung mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3) und für ältere Patienten. Diese Patientengruppen sollten einleitend mit der niedrigsten möglichen Dosis behandelt werden. Eine Behandlung mit NSAR in Kombination mit protektiven Arzneimitteln (z.B. Misoprostol oder Protonen-Pumpen-Hemmer) sollte in diesen Fällen in Erwägung gezogen werden. Dies gilt auch für Patienten, die gleichzeitig andere Arzneimittel einnehmen, die das Risiko gastrointestinaler Nebenwirkungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).

Alkohol

Bei Anwendung von NSARs können durch gleichzeitigen Genuss von Alkohol wirkstoffbedingte Nebenwirkungen, insbesondere solche, die den Gastrointesti­naltrakt oder das zentrale Nervensystem betreffen, verstärkt werden (siehe Abschnitt 4.5).

Blutungsneigung

Die Hemmung der Thrombozytenag­gregation (durch bereits sehr niedrige Dosierungen von ASS) – die noch mehrere Tage nach der Anwendung anhält – kann insbesondere während als auch nach operativen Eingriffen (auch bei kleineren Eingriffen wie z.B. Zahnextraktionen) zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.

Selten bis sehr selten sind auch schwerwiegende Blutungen wie z.B. cerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien berichtet worden, die in Einzelfällen möglicherweise lebensbedrohlich sein können.

Gichtanfall

Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureaussche­idung. Diese Tatsache kann bei Patienten, die zu einer niedrigen Harnsäureaussche­idung neigen, einen Gichtanfall auslösen.

Reye-Syndrom

Sehr selten wird bei Kindern und Jugendlichen – insbesondere bei Fieberbehandlung von Grippe oder Windpocken – unter der Behandlung mit ASS eine schwere lebensbedrohliche Erkrankung des Gehirnes und der Leber beobachtet (das sogenannte „Reye-Syndrom“), das möglicherweise mit ASS in Zusammenhang steht. Es kommt auch bei jungen Erwachsenen vor.

ASS-hältige Arzneimittel dürfen an Kinder unter 12 Jahren mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Verordnung und nur dann verabreicht werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Falls langandauerndes Erbrechen, Bewusstseinstrübung und/oder abnormales Verhalten (auch nach dem Abklingen der akuten Anzeichen einer fieberhaften Erkrankung) in Folge der Therapie auftreten, muss die Behandlung mit ASS sofort abgebrochen und eine Intensivbehandlung eingeleitet werden.

Auch nach der Varizellen-Lebendimpfung wird zur Sicherheit ein 6-wöchiger Verzicht auf die Gabe Acetylsalicylsäure-hältiger Arzneimittel empfohlen.

Kinder

Arzneimittel, die ASS enthalten dürfen Kindern unter 12 Jahren nur auf ärztliche

Verschreibung gegeben werden.Mit dieser ASS-Darreichungsform sind Kinderdosierungen nicht möglich.

Kopfschmerzen

Bei chronischer Einnahme von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen desselben Arzneimittels behandelt werden dürfen, aber zu erneuter Einnahme und damit zu einem Weiterbestehen der Kopfschmerzen führen können. Die Patienten sollen gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Nephropathie

Die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln (insbesondere die Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe), kann zu einer dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Nephropathie) führen.

Die Patienten sollen gegebenenfalls entsprechend informiert werden.

Laborkontrollen

Bei länger dauernder Einnahme sind Kontrollen (z.B. Leberfunktion, Nierenfunktion, Blutbild, Blutgerinnung) angezeigt (Weitere Empfehlungen siehe Abschnitt 4.5).

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2).

Die schmerzstillende Wirkung kann die Symptome einer Begleiterkrankung verschleiern. Bei hohem Fieber, Anzeichen einer Sekundärinfektion oder Anhalten der Symptome (wie Schmerzen oder Fieber) über mehr als drei Tage, muss der Arzt konsultiert werden.

Kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Effekte

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAIDs, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist. Es sind zu wenige Daten vorhanden, um dieses Risiko für Acetylsalicylsäure bei einer täglichen Dosis von nicht mehr als 3000 mg auszuschließen.

Fertilität

Acetylsalicylsäure kann die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen (siehe Abschnitt 4.6).

Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Aspartam pro Beutel als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombinationen:

Methotrexat in Dosen von 15 mg/Woche oder mehr: Verstärkte hämatologische Toxizität von Methotrexat (generell verringern entzündungshemmende Wirkstoffe die Ausscheidung von Methotrexat und Salicylate verdrängen es von seinen Plasmaprotein­bindungsstellen), siehe Abschnitt 4.3; Orale Antikoagulanzien kombiniert mit Salicylaten in hohen Dosierungen: Das Blutungsrisiko wird durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion erhöht, außerdem kommt es zur Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut und Verdrängung von oralen Antikoagulanzien aus ihrer Plasmaprotein­bindung siehe Abschnitt 4.3;

Kombinationen, die besondere Vorsicht erfordern:

Methotrexat in Dosen unter 15 mg/Woche: Verstärkte hämatologische Toxizität von Methotrexat (generell verringern entzündungshemmende Wirkstoffe die Ausscheidung von Methotrexat und Salicylate verdrängen es von seinen Plasmaprotein­bindungsstellen) (siehe Abschnitt 4.3), Orale Antikoagulanzien, Thrombolytika, andere Thrombozytenag­gregations-hemmer/Hämosta­seinhibitoren, z.B. Cumarin, mit Salicylaten in niedrigen Dosierungen: verstärktes Blutungsrisiko durch Hemmung der Thrombozytenfun­ktion, Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut und Verdrängung der oralen Antikoagulanzien von ihren Plasmaprotein­bindungsstellen; Insbesondere Kontrolle der Blutungszeit ist erforderlich. Ticlopidin: Das Blutungsrisiko (synergistische thrombozytenag­gregationshem­mende Wirkung) ist erhöht. Wenn sich diese Kombination nicht vermeiden lässt, ist eine engmaschige klinische Überwachung und Kontrolle der Laborparameter erforderlich (mit Kontrolle der Blutungszeit). Streptokinase, Thrombolytika: Acetylsalicylsäure kann die Wirkung verstärken. Das Blutungsrisiko ist erhöht (insbesondere nach ischämischem Schlaganfall). Parenterale Heparine: Das Blutungsrisiko (Hemmung der Thrombozytenfun­ktion und Schädigung der gastroduodenalen Schleimhaut durch Salicylate) ist erhöht. Um eine analgetische und antipyretische Wirkung zu erzielen, sollten andere Substanzen als Salicylate verwendet werden. Andere nicht-steroidale Antiphlogisti­ka/Antirheuma­tika (einschließlich COX-2-selektive Inhibitoren) mit Salicylaten: durch synergistische Effekte vermehrtes Risiko von Geschwüren und Gastrointesti­nalblutungen und es kommt auch zu einer wechselseitigen Verminderung der Serumkonzentra­tionen. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs): erhöhtes Risiko für Blutungen des Gastrointesti­naltrakts durch mögliche synergistische Effekte; Digoxin: Verstärkung der Wirkung bis hin zu erhöhtem Nebenwirkungsrisiko durch die Erhöhung der Plasmakonzentration aufgrund einer verminderten renalen Exkretion; eine entsprechende Kontrolle und gegebenenfalls Dosisanpassung wird empfohlen. Urikosurika, z.B. Benzbromaron, Probenecid:

Verminderter harnsäureaussche­idender Effekt (Hemmung der tubulären Ausscheidung); Es wird empfohlen, ein anderes Analgetikum zu verwenden.

Antidiabetika, z.B. Insulin, Sulfonylharnstoffe:

Blutzuckerschwan­kungen sind möglich, vermehrte Blutzuckerkon­trollen werden empfohlen; Verstärkter hypoglykämischer Effekt durch hohe Acetylsalicyl­säureDosen aufgrund der blutzuckersenkenden Wirkung von Acetylsalicylsäure und der Verdrängung von Sulfonylharnstoff aus seiner Plasmaprotein­bindungsstelle;

Die Patienten sollten darüber entsprechend informiert und zu häufigeren Blutzuckersel­bstkontrollen angehalten werden.

Diuretika in Kombination mit ASS:

Verminderte glomeruläre Filtration durch verminderte renale Prostaglandin­synthese (akutes Nierenversagen bei dehydrierten Patienten).

Die Patienten sollen rehydriert und die Nierenfunktion überwacht werden.

Furosemid und andere Schleifendiuretika: Abschwächung von deren blutdrucksenkender Wirkung – Blutdruckkontrollen werden empfohlen.

Systemische Glucokortikoide, außer Hydrocortison zur Substitutionsbe­handlung der Addison-Krankheit: Verminderte Salicylatspiegel während der Cortisonbehandlung und Risiko einer Salicylatüber­dosierung nach Ende der Behandlung, da Kortikosteroide zu einer gesteigerten Elimination der Salicylate führen.

Die Salicylatdosen müssen bei dieser Kombination und nach Beendigung der Glukokortikoid­therapie entsprechend angepasst werden.

Das Risiko einer Magen-Darm-Blutung oder Ulzera wird erhöht.

ACE-Hemmer in Verbindung mit ASS:

Verminderte glomeruläre Filtration durch Hemmung der vasodilatatorischen Prostaglandine, akutes Nierenversagen bei dehydrierten Patienten möglich (auf ausreichende Hydrierung achten), außerdem verminderter antihypertensiver Effekt; Die Patienten sollen rehydriert und die Nierenfunktion überwacht werden.

Valproinsäure:

Gesteigerte Toxizität der Valproinsäure durch Verdrängung von ihren Plasmaprotein­bindungsstellen; ggf. sollten Serumspiegel kontrolliert werden.

Alkohol: erhöhte Schädigung der gastrointestinalen Schleimhaut und verlängerte Blutungszeit durch additive Effekte von ASS und Alkohol. Diese Kombination soll vermieden werden. Lokal wirksame Magen-Darm-Präparate: Magnesium-, Aluminium- und Kalziumsalze, -oxide und -hydroxide: verursachen erhöhte renale Ausscheidung von Salicylaten durch Alkalisierung des Urins. Abgeschwächt werden die Wirkungen von:

Aldosteronanta­gonisten (Spironolacton und Canrenoat), Antihypertonika, insbesondere ACE-Hemmer.

Interaktionen mit Labortests

ASS in hohen Dosierungen kann verschiedene klinisch-chemische Bestimmungsmethoden bzw. deren Ergebnisse beeinflussen.

Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, beeinträchtigt werden. So können z.B. auch die Ergebnisse von Leberfunktionstests verfälscht werden (ebenfalls falsch negative Befunde möglich).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Eine Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.

Aufgrund von Daten aus epidemiologischen Studien ergeben sich Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Risikos für Fehlgeburten und für Fehlbildungen, sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis, nach der Einnahme von Prostaglandin­synthesehemmern in der Frühschwanger­schaft. Es wird angenommen, dass dieses Risiko mit der Dosis und der Anwendungsdauer zunimmt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­synthesehemmers zu erhöhtem prä- und post-implantärem Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin­synthesehemmer erhielten.

Tierexperimentelle Studien zeigten Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Während des 1. und 2. Trimenons der Schwangerschaft darf Acetylsalicylsäure nicht gegeben werden, außer dies ist eindeutig notwendig. Frauen mit Kinderwunsch oder

Frauen im 1. und 2. Trimenon der Schwangerschaft sollen bei Einnahme acetylsalicyl­säurehaltiger Arzneimittel die Dosis niedrig und die Behandlung so kurz wie möglich halten.

Während des 3. Trimenons der Schwangerschaft ist eine Exposition mit Prostaglandin­synthese-Hemmstoffen mit folgenden Risiken verbunden:

beim Feten:

o kardiopulmonare Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonarer Hypertonie)

o renale Dysfunktion, die bis zum Nierenversagen mit Oligohydramnie fortschreiten kann

bei der Mutter und beim Kind am Ende der Schwangerschaft:

o mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der auch schon bei sehr geringer Dosierung auftreten kann

o Hemmung der Wehentätigkeit, die zu einer verzögerten oder verlängerten Geburt führen kann.

Folglich ist Acetylsalicylsäure während des 3. Trimenons der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillperiode:

Salicylate und ihre Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Obwohl nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, kann das Risiko einer Thrombozytenag­gregationshem­mung beim Säugling nicht ausgeschlossen werden. Bei kurzfristiger Anwendung und niedriger Dosis ist eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme höherer Dosen soll nicht gestillt bzw. abgestillt werden.

Fertilität:

Es gibt Hinweise, dass Arzneistoffe, die die Cyclooxygenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, durch einen Effekt auf die Ovulation eine Beeinträchtigung der weiblichen Fertilität hervorrufen können. Dieser Effekt ist nach Absetzen der Behandlung reversibel. Tierstudien zeigten nachteilige Auswirkungen auf die männliche und weibliche Fertilität (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es gibt keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung des Verhaltens im Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen.

Es wurde jedoch über Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit als Nebenwirkungen berichtet. Bei Eintreten dieser Nebenwirkungen sollte auf Tätigkeiten verzichtet werden, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

4.8. Nebenwirkungen

Die angeführten Nebenwirkungen basieren auf Spontanberichten zu allen AspirinFormuli­erungen nach Markteinführung, einschließlich oraler Kurz- und Langzeitanwen­dungen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde

gelegt:

Sehr häufig:

> 1/10

Häufig:

> 1/100, < 1/10

Gelegentlich:

> 1/1.000, < 1/100

Selten:

> 1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Systemorganklasse (MedDRA)

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt:

Anämie1

Eisenmangelanämie1 einschl. entsprechender

Laborparameter und klinischen Symptomen

Hämolyse2

Hämolytische Anämie2

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Überempfindlichke­itsreaktionen wie Hautreaktionen Selten:

Überempfindlichke­itsreaktionen des Respirationstrakts, des Gastrointesti­naltrakts und des kardiovaskulären Systems, vor allem bei Asthmatikern. Symptome können sein: Blutdruckabfall, Anfälle von Atemnot, Rhinitis, verstopfte Nase, anaphylaktischer Schock oder Angioödeme.

Nicht bekannt:

Arzneimittelübe­rempfindlichke­it

Allergisches Ödem

Anaphylaktische Reaktion einschl. Aspirin-verschlimmerte Atemwegserkrankung

Anaphylaktischer Schock einschl. entsprechender Laborparameter und klinischen Erscheinungsformen

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt:

Hirnblutung und intrakranielle Blutung.

Schwindel, Kopfschmerzen, gestörtes Hörvermögen, Tinnitus und mentale Verwirrung können Anzeichen einer Überdosierung sein (siehe Abschnitt 4.9).

Herzerkrankungen

Nicht bekannt:

Kardialbedingte Atemnot,

Gefäßerkrankungen

Selten bis sehr selten:

Schwerwiegende Blutungen wie z. B. intracerebrale Blutungen, besonders bei Patienten mit nicht eingestelltem Bluthochdruck und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Antikoagulanzien sind berichtet worden, die in Einzelfällen lebensbedrohlich sein können.

Nicht bekannt:

Blutungen wie z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Hautblutungen, Blutungen des Urogenitaltraktes Prozedurale Blutungen, Hämatome oder Muskelblutungen

mit einer möglichen Verlängerung der Blutungszeit (siehe Abschnitt 4.4). Diese Wirkung kann über 4 bis 8 Tage nach der Einnahme anhalten.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und

Mediastinums

Nicht bekannt:

Rhinitis

Verstopfte Nase

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig :

Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen,

Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen

Selten:

Gastroenteritis, Gastrointestinaler Ulcus, Gastrointestinale Blutung, die sehr selten zu einer Eisenmangelanämie führen können. Perforierter gastrointestinaler Ulcus einschl. entsprechender Laborparameter und klinischen Symptomen, insbesondere bei älteren Patienten.

Bei abdominalen Schmerzen, Teerstuhl oder Hämatemesis wird der Patient aufgefordert Acetylsalicylsäure unverzüglich abzusetzen und sofort den Arzt zu informieren.

Nicht bekannt:

Dyspepsie

gastrointestinale Schmerzen

Schmerz im Oberbauch

Bei Vorschädigungen der Darmschleimhaut kann es zur Ausbildung multipler Membranen im Darmlumen mit potentiell nachfolgender Stenosierung kommen (insbesondere bei Langzeitbehandlung)

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt:

Leberinsuffizienz

Transaminaseanstieg

Akute, reversible hepatotoxische Episoden wurden berichtet, insbesondere bei Patienten mit juveniler Arthritis, rheumatischem Fieber, systemischem Lupus erythematodes und Leberschädigung in der Anamnese. (Bei diesen Patienten sollten Leberfunktion­skontrollen durchgeführt werden.)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich:

Hautrötung

Urtikaria

Pruritus

Selten :

schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und

Blasenbildung (z.B. Erythema exsudativum multiforme)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt:

Einschränkung der Nierenfunktion akute Nierenschädigung

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Sehr selten: Hypoglykämie

Hyperurikämie: Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureaussche­idung. Bei hierfür gefährdeten Patienten kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.

1 In Verbindung mit Blutung

2 In Verbindung von schwerer Form mit Glucose-6-phosphat-dehydrogenase-Mangel

Allgemeine Erkrankungen:

Nicht bekannt:

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAID -Behandlung berichtet.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von einigen NSAIDs, insbesondere bei hoher Dosierung und im Rahmen einer Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z.B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgende nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: +43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Mit einer Intoxikation muss bei älteren Personen und vor allem bei Kleinkindern gerechnet werden (therapeutische Überdosierung oder versehentliche Intoxikationen können bei ihnen tödlich wirken).

Symptomatologie:

Mäßige Intoxikation:

Tinnitus, Hörstörungen, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel werden in allen Fällen von Überdosierung festgestellt und können durch Reduzierung der Dosierung rückläufig sein.

Schwere Intoxikation:

Fieber, Hyperventilation, Ketose, respiratorische Alkalose, metabolische Azidose, Koma, kardiovaskulärer Schock, Atemversagen, schwere Hypoglykämie.

Behandlung im Notfall:

Schnelle Einweisung in ein Krankenhaus; Magenspülung, Verabreichung von Aktivkohle, Kontrolle des Säure-BasenHaushaltes; Alkalische Diurese (pH-Sollwert des Harns zwischen 7,5 und 8). Ist die Plasma-Salicylat-Konzentration bei Erwachsenen höher als 500 mg/l (3,6 mmol/l), bei Kindern höher als 300 mg/l (2,2 mmol/l) sollte eine forcierte Diurese erwogen werden; Hämodialyse bei schwerer Vergiftung; Überwachung der Serum-Elektrolyte, Ausgleich des Flüssigkeitsver­lusts; Weitere symptomatische Therapie.

Chronische Salicylat-Vergiftung:

Eine chronische Vergiftung mit Salicylaten kann verdeckt sein, da Anzeichen und Symptome nicht spezifisch sind. Leichte chronische Intoxikation mit Salicylaten, oder

Salicylismus, tritt im Allgemeinen nur nach wiederholter Gabe großer Mengen auf. Symptome sind u.a. Benommenheit, Schwindel, Tinnitus, Taubheit, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Verwirrtheit, welche durch Dosisreduktion unter Kontrolle gebracht werden können. Tinnitus kann bei Plasmakonzentra­tionen von 150 bis 300 Mikrogramm/ml auftreten. Schwerwiegendere unerwünschte Wirkungen treten bei Konzentrationen über 300 Mikrogram­m/ml auf.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Nervensystem, Analgetika, andere Analgetika und Antipyretika, Salicylsäure und Derivate, Acetylsalicylsäure; ATC-Code: N02BA01.

Acetylsalicylsäure gehört zur Gruppe der acidischen nichtsteroidalen Antiphlogistika mit analgetischen, antipyretischen und antiphlogistischen Eigenschaften. Ihr Wirkungsmechanismus beruht auf der irreversiblen Hemmung von Cyclooxygenase-Enzymen, die an der Prostaglandin­synthese beteiligt sind. Acetylsalicylsäure hemmt außerdem die Thrombozytenag­gregation, da sie die Synthese von Thromboxan A2 in den Thrombozyten blockiert.

Die Einnahme von 300 mg bis 1.000 mg Acetylsalicylsäure ist angezeigt zur Linderung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und bei leicht erhöhter Temperatur (Fieber im Rahmen von Erkältungskran­kheiten oder grippalen Infekten), zur Temperatursenkung.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2.1 Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Acetylsalicylsäure schnell und vollständig aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Während und nach der Resorption wird Acetylsalicylsäure in ihren aktiven Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die maximalen Plasmaspiegel von Acetylsalicylsäure und Salicylsäure werden nach 18 – 30 Minuten beziehungsweise 43 – 120 Minuten erreicht, abhängig von der Formulierung.

Bei Aspirin Direkt Granulat ist für Acetylsalicylsäure die mittlere maximale Plasmakonzentration (Cmax) 5,4 pg/ml und die mittlere Zeit bis zur maximalen Plasmakonzentration (Tmax) ist nach 28 Minuten erreicht. Die mittlere Gesamtexposition von Acetylsalicylsäure (Fläche unter der Kurve [AUC]) beträgt 6,2 pg x h/ml. Für Salicylsäure beträgt der mittlere Cmax 25,5 pg/ml, die mittlere Tmax beträgt 120 Minuten und die mittlere AUC beträgt 158 pg x h/ml.

5.2.2 Verteilung

Sowohl Acetylsalicylsäure als auch Salicylsäure werden extensiv an Plasmaproteine gebunden und schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Salicylsäure tritt in die Muttermilch über und ist plazentagängig.

5.2.3 Biotran­sformation

Acetylsalicylsäure wird in ihren Hauptmetaboliten Salicylsäure umgewandelt. Die Acetylgruppe der Acetylsalicylsäure beginnt sich hydrolytisch abzuspalten, auch bereits während des Durchgangs durch die Darmschleimhaut, vor allem aber findet dieser Prozess in der Leber statt. Die Metaboliten sind Salicylursäure, Salicylphenol­glucuronid, Salicylacylglu­curonid, Gentisinsäure und Gentisursäure.

5.2.4 Elimination

Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist dosisabhängig, da der Metabolismus durch die Kapazität der Leberenzyme begrenzt wird. Die Eliminationshal­bwertzeit variiert daher und liegt nach niedrigen Dosen zwischen 2 bis 3 Stunden, während sie nach hohen Dosen bis zu etwa 15 Stunden beträgt. Salicylsäure und ihre Metaboliten werden vor allem über die Nieren ausgeschieden. Die renale Ausscheidung von Salicylat erfolgt frei und konjugiert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Das präklinische Sicherheitsprofil von Acetylsalicylsäure ist gut dokumentiert. Salicylate in hohen Dosen haben in tierexperimentellen Untersuchungen außer Nierenschäden keine weiteren Organschädigungen gezeigt.

Acetylsalicylsäure wurde ausführlich bezüglich mutagener und karzinogener Wirkungen untersucht. Die Gesamtheit der Befunde ergab keine relevanten Verdachtsmomente für eine mutagene oder karzinogene Wirkung.

Salicylate haben in Tierversuchen an mehreren Tierspezies teratogene Wirkungen gezeigt (z.B. kardiale Missbildungen, skelettale Missbildungen und Bauchwanddefekte).

Implantationsstörun­gen, embryo- und fetotoxische Wirkungen sowie Störungen der Lernfähigkeit bei Nachkommen nach pränataler Exposition sind beschrieben worden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol (E 421), Natriumhydrogen­carbonat, Natriumdihydro­gencitrat, Ascorbinsäure, Cola-Aroma, Orangen-Aroma, Citronensäure, Aspartam (E 951).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Schachtel mit Beutel aus Aluminium-PE-Folie.

Packungsgrößen zu 2, 10 oder 20 Stück.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7. INHABER DER ZULASSUNG

Bayer Austria Ges.m.b.H.

Herbststraße 6 – 10

1160 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 1–31667

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 09.11.2012

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18.05.2018

10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2021

Mehr Informationen über das Medikament Aspirin Direkt 500 mg Granulat

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31667
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich