Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ascalan 2 mg - Tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ascalan 2 mg-Tabletten
Ascalan 4 mg-Tabletten
Ascalan 8 mg-Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Ascalan 2 mg-Tabletten
1 Tablette enthält Doxazosinmesilat entsprechend 2 mg Doxazosin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Tablette enthält 40,44 mg Lactose-Monohydrat und 0,08 mg Gelborange S (E 110).
Ascalan 4 mg-Tabletten
1 Tablette enthält Doxazosinmesilat entsprechend 4 mg Doxazosin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
1 Tablette enthält 80,88 mg Lactose-Monohydrat und 0,16 mg Gelborange S (E 110).
Ascalan 8 mg-Tabletten
1 Tablette enthält Doxazosinmesilat entsprechend 8 mg Doxazosin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
1 Tablette enthält 80,88 mg Lactose-Monohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Ascalan 2 mg-Tabletten
Hellorange bis rosa, bikonvexe Tabletten mit Bruchkerbe auf beiden Seiten und der Prägung „DZS 2“ auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Ascalan 4 mg-Tabletten
Hellorange bis rosa, bikonvexe Tabletten mit Bruchkerbe auf beiden Seiten und der Prägung „DZS 4“ auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
Ascalan 8 mg-Tabletten
Weiße bis weißliche, runde, bikonvexe Tabletten mit Kreuzbruchkerbe auf einer Seite und der Prägung „D“, „Z“, „S“, „8“ auf der selben Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
– Arterielle Hypertonie (Mono- und Kombinationstherapie).
– Symptomatische Behandlung der benignen Prostatahyperplasie, wenn keine Operationsindikation besteht.
Ascalan wird angewendet bei Erwachsenen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die erforderliche Dosis ist individuell anzupassen.
Unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Hypertonie
Initial 1 mg/Tag. Zur Erzielung und Aufrechterhaltung der gewünschten Blutdrucksenkung ist eine schrittweise Erhöhung der Tagesdosis auf 2, 4, 8 oder 16 mg einmal täglich in 1– bis 2wöchigen Intervallen möglich.
Die durchschnittliche Dosis für die Erhaltungstherapie beträgt 2 – 4 mg einmal täglich.
Eine Tagesdosis von 16 mg sollte nicht überschritten werden, da keine Verbesserung der blutdrucksenkenden Wirkung zu erwarten ist.
Bei Zusatz von Doxazosin zu einer bestehenden antihypertensiven Therapie kann die Dosis dieser Wirkstoffe reduziert werden, die Dosis von Doxazosin sollte wie oben beschrieben angepasst werden. Bei Zusatz von anderen Antihypertensiva zu einer bestehenden DoxazosinMonotherapie kann die Dosis von Doxazosin reduziert werden, gefolgt von einer langsamen Dosistitration der Kombination.
Benigne Prostatahyperplasie
Initial 1 mg/Tag. Nach 1 bis 2 Wochen kann die Dosis auf 2 mg einmal täglich erhöht werden. Je nach Entwicklung der Urodynamik und Symptomatik kann die Dosis anschließend in 2– bis 4wöchigen Intervallen schrittweise auf 4 oder 8 mg (= max. Tagesdosis) einmal täglich erhöht werden.
Bei Kombination mit anderen Antihypertonika (z.B. mit Thiaziddiuretika, Beta-Blockern, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmern) im Rahmen einer bereits bestehenden DoxazosinMonotherapie sollte die Dosis von Doxazosin initial reduziert bzw. retitriert werden. Bei Zusatz von Doxazosin zu einer laufenden antihypertensiven Therapie sollte die Dosis des anderen Wirkstoffes bzw. der anderen Wirkstoffe reduziert und die Dosis von Doxazosin wie oben beschrieben angepasst werden.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion und bei älteren Patienten
Bei eingeschränkter Leberfunktion und bei älteren Patienten kann der Wirkstoffbedarf reduziert sein. In Hinblick auf Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor, daher wird eine Anwendung bei solchen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine besondere Dosisanpassung erforderlich.
Nach mehrtägiger Unterbrechung der Therapie sollte die Dosierung von Doxazosin mit 1 mg beginnend neu titriert werden.
Für die Dosistitration stehen entsprechend dosierte Zubereitungen (Ascalan 2 mg-Tabletten mit Bruchkerbe und Ascalan 4 mg-Tabletten mit Bruchkerbe) zur Verfügung.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosinmesilat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht erwiesen.
4.3 Gegenanzeigen
– Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Chinazolinderivate (z.B. Prazosin, Terazosin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,
– Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese,
– Patienten mit benigner Prostatahyperplasie bei gleichzeitig bestehender Obstruktion der oberen Harnwege, chronischer Harnweginfektion oder Blasensteinen,
– während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6),
– Patienten mit bestehender Hypotonie.
Doxazosin ist als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase oder Anurie mit oder ohne progressive renale Insuffizienz kontraindiziert.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Therapiebeginn
Aufgrund der alphablockierenden Wirkung von Doxazosin kann es vor allem zu Beginn der Therapie oder bei Dosiserhöhung, aber auch bei Wiederbeginn der Therapie zu einer orthostatischen Hypotonie, die sich als Schwindel und Schwächegefühl, in seltenen Fällen auch durch Bewusstseinsverlust (Synkope) manifestiert, kommen. Eine Initialdosis von 1 mg/Tag sollte daher nicht überschritten werden (siehe auch Abschnitt 4.2). Besondere Vorsicht ist geboten bei älteren Patienten, eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion und Patienten, die auf eine natriumarme Diät eingestellt sind oder mit Diuretika behandelt werden sowie Patienten mit diabetischer autonomer Neuropathie. Die Patienten sollten angewiesen werden, besonders nach Einnahme der ersten Dosis oder bei Dosiserhöhung abrupte Lagewechsel oder Tätigkeiten, die durch Schwindel und Schwäche beeinträchtigt werden, zu vermeiden. Die Patienten sollten über mögliche Gegenmaßnahmen informiert werden.
Während der Initialphase und der Einstellungsperiode von Ascalan wird eine strenge Kontrolle des Blutdrucks empfohlen, vor allem bei Patienten, die bereits andere Arzneimittel mit einem blutdrucksenkenden Effekt einnehmen.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herzkrankheiten
Bei Patienten mit schwerer koronarer Herzkrankheit kann eine zu schnelle oder zu starke Blutdrucksenkung zu einer Zunahme der Angina-pectoris-Beschwerden führen.
Bei hypertonen Patienten mit einem oder mehreren zusätzlichen Risikofaktoren für eine kardiovaskuläre Erkrankung soll Doxazosin nicht als einziges Mittel für die Initialbehandlung der Hypertonie verwendet werden.
Wegen seiner vasodilatorischen Wirkung sollte Doxazosin bei Patienten in folgenden kardialen Notsituationen nur mit Vorsicht eingesetzt werden:
– Lungenödem als Folge von Aorten- oder Mitralstenose,
– Herzinsuffizienz mit hohem Herz-Minuten-Volumen,
– Rechtsherzinsuffizienz als Folge von Lungenembolien oder Perikarderguss,
– Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Anwendung bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion
Da Doxazosin zur Gänze durch die Leber metabolisiert wird, ist bei eingeschränkter Leberfunktion und bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen, die den hepatischen Metabolismus beeinflussen (z.B. Cimetidin), Vorsicht geboten. In Hinblick auf Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor, daher wird eine Anwendung bei solchen Patienten nicht empfohlen.
Anwendung gemeinsam mit einem PDE-5-Hemmer
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Doxazosin mit einem PDE-5-Hemmer (z.B. Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil) ist Vorsicht geboten, da beide Arzneimittel vasodilatatorische Wirkungen zeigen und dies bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen könnte. Es wird empfohlen, eine Behandlung mit einem PDE-5-Hemmer nur dann einzuleiten, wenn der Patient unter Behandlung mit Alpha-Blockern hämodynamisch stabil ist. Es wird auch empfohlen, die Behandlung mit einem PDE-5-Hemmer mit der niedrigst möglichen Dosis einzuleiten und ein Zeitintervall von 6 Stunden zur Anwendung von Doxazosin einzuhalten. Es wurden keine Studien mit retardierten Darreichungsformen von Doxazosin durchgeführt.
Anwendung bei Patienten mit Katarakt-Operationen
Das Auftreten des „Intraoperative Floppy Iris Syndrome“ (IFIS, eine Variante des „Small Pupil Syndrome“) wurde bei der Durchführung von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten, die eine Therapie mit Tamsulosin erhielten, beobachtet. Einzelne Fälle wurden im Zusammenhang mit anderen Alpha-1-Blockern berichtet, daher kann die Möglichkeit eines Klasseneffektes nicht ausgeschlossen werden. Da IFIS zum vermehrten Auftreten von Komplikationen im Verlauf von Katarakt-Operationen führen kann, ist der Ophthalmologe vor der Operation von der gleichzeitigen oder früheren Anwendung von Alpha-1-Blockern in Kenntnis zu setzen.
Priapismus
Bei Alpha-1-Blockern, wie z.B. Doxazosin, wurde im Rahmen der Erfahrungen nach Markteinführung über Dauererektionen und Priapismus berichtet. Wenn Priapismus nicht umgehend behandelt wird, kann es zu einer Schädigung des Penisgewebes und dauerhaftem Potenzverlust kommen. Aus diesem Grund müssen betroffene Patienten umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Sonstige Warnhinweise
Bei Prostatahyperplasie darf Doxazosin nur bei regelmäßiger urologischer Kontrolle angewendet werden.
Doxazosin sollte bei Kindern und Jugendlichen aufgrund mangelnder Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht angewendet werden.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, mit Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Ascalan 2 mg/4 mg-Tabletten
Dieses Arzneimittel enthält den Farbstoff Gelborange S (E 110), welcher allergische Reaktionen hervorrufen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Doxazosin mit einem PDE-5-Hemmer ist Vorsicht geboten, da dies bei manchen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen könnte
(siehe Abschnitt 4.4).
Es wurden keine Studien mit retardierten Darreichungsformen von Doxazosin durchgeführt.
Etwa 98% des im Plasma zirkulierenden Doxazosin wird an Proteine gebunden. In vitro -Daten im Humanplasma zeigen, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.
Doxazosin wurde in klinischen Studien ohne Wechselwirkungen mit Thiazid-Diuretika, Furosemid, Betablockern, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulantien angewendet. Es liegen keine Daten aus gezielten Studien zu Wechselwirkungen vor.
Bei Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Substanzen, anderen Alpha-Blockern, Vasodilatatoren und Nitraten verstärkt sich die antihypertensive Wirkung.
Die gleichzeitige Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. Indometacin) kann zu einer Verminderung des antihypertensiven Effektes führen.
Bei Kombination mit Sympathomimetika kann eine Reduktion einerseits der blutdrucksenkenden Wirkung von Doxazosin, andererseits der Blutdruck- und Gefäßreaktion auf Dopamin, Ephedrin, Adrenalin (cave Tachykardie!), Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin nicht ausgeschlossen werden.
Daten zur Interaktion mit Substanzen, die bekannterweise die hepatische Metabolisierung beeinflussen, sind limitiert:
Bei 22 gesunden männlichen Freiwilligen in einer offenen, randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie führte die Gabe einer Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1 einer viertägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg zweimal täglich) zu einer Erhöhung der mittleren Fläche unter der Plasmakonzentrationszeitkurve (AUC) von Doxazosin um 10%, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren maximalen Plasmakonzentration oder der mittleren Halbwertszeit. Die Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin um 10% bei Kombination mit Cimetidin liegt innerhalb des interindividuellen Schwankungsbereichs (27%) der mittleren AUC für Doxazosin in Kombination mit Placebo.
Doxazosin kann zu einer Zunahme der Plasmareninaktivität bzw. zu einer erhöhten Ausscheidung von Vanillinmandelsäure im Harn führen. Dies sollte vor entsprechenden Laboruntersuchungen (z.B. Phäochromozytom-Diagnostik) beachtet werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Für die Indikation Hypertonie:
Schwangerschaft
Da über die Anwendung von Doxazosin während der Schwangerschaft beim Menschen keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, ist die Sicherheit nicht erwiesen und Doxazosin ist nur nach kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung während der Schwangerschaft anzuwenden. In reproduktionstoxikologischen Tierstudien ergab sich kein Hinweis auf eine teratogene Wirkung, bei sehr hohen Dosierungen (etwa das 300-fache der empfohlenen humantherapeutischen Dosis) wurde jedoch eine verminderte Überlebensfähigkeit der Föten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Tierstudien haben gezeigt, dass Doxazosin in der Muttermilch akkumuliert, daher ist die Anwendung in der Stillzeit kontraindiziert bzw. muss vor einer Behandlung mit Doxazosin abgestillt werden (siehe auch Abschnitt 4.3).
Für die Indikation benigne Prostatahyperplasie:
Dieser Abschnitt ist nicht zutreffend.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße zu Behandlungsbeginn, bei Erhöhung der Dosis, Präparatewechsel sowie in Zusammenhang mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen Zur Klassifizierung der benutzt: | Häufigkeit von Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien |
Sehr häufig: | > 1/10, |
Häufig: | > 1/100, < 1/10, |
Gelegentlich: | > 1/1.000, < 1/100, |
Selten: | > 1/10.000, < 1/1.000, |
Sehr selten: | < 1/10.000, |
Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Atemweginfektion, Harnweginfektion
Erkrankungen des Blutes und des Lymphysystems
Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: allergische Reaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie, Durst, Gicht, gesteigerter Appetit
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: | Angstzustände, Schlaflosigkeit, Nervosität |
Gelegentlich: | Agitation, Depression, Schlafstörungen, Gedächtnisverlust, emotionale Labilität |
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: | Schwindel, Kopfschmerzen |
Häufig: | Benommenheit, orthostatischer Schwindel, Parästhesie, Schläfrigkeit |
Gelegentlich: | Hypoästhesie, Synkope, Tremor, Konzentrationsstörungen, zerebrovaskuläre Zwischenfälle |
Augenerkrankungen
Häufig: Visus-/Akkommodationsstörungen
Gelegentlich: Konjunktivitis, abnormer Tränenfluss
Selten: Photophobie
Sehr selten: verschwommenes Sehen
Nicht bekannt: Intraoperative Floppy Iris Syndrome (IFIS) (siehe Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo
Gelegentlich: Tinnitus
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitationen, Tachykardie
Gelegentlich: Angina pectoris, Herzarrhythmien, Myokardinfarkt
Sehr selten: Bradykardie
Gefäßerkrankungen
Häufig: Hypotonie, orthostatische Hypotonie
Gelegentlich: Hitzewallungen, Flush, periphere Ischämie, Blässe
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums
Häufig: Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis, Schwellungen der
Nasenschleimhaut
Gelegentlich: Epistaxis, Entzündungen im Bereich der oberen Luftwege, Pharyngitis
Sehr selten: Verstärkung von Bronchospasmen, Larynxödem
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen, Diarrhoe, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Übelkeit
Gelegentlich: Verstopfung, Flatulenz, Erbrechen, Geschmacksstörungen, Gastroenteritis
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: abnorme Leberfunktionswerte
Sehr selten: Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus, verstärktes Schwitzen
Gelegentlich: Alopezie, Purpura, Hautausschlag
Sehr selten: Urtikaria
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Myalgie
Gelegentlich: Arthralgie, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche, Muskelzucken, Muskelsteife
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Häufig: | Zystitis, Harninkontinenz |
Gelegentlich: | Dysurie, häufiger Harndrang, Hämaturie, Polyurie |
Sehr selten: | Miktionsstörungen, Nykturie, vermehrte Diurese |
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: | Impotenz |
Sehr selten: | Gynäkomastie, Priapismus |
Nicht bekannt: | retrograde Ejakulation |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Brustschmerzen, grippeartige Symptome, periphere Ödeme,
Gelegentlich:
Selten:
Fatigue, Unwohlsein
Schmerzen, Gesichtsödeme, Fieber/Schüttelfrost verminderte Körpertemperatur bei älteren Patienten
Untersuchungen
Gelegentlich: Gewichtszunahme
Selten: Erhöhung von Transaminasen, BUN, Kreatinin, Hypokaliämie,
Erniedrigung von Hämatokrit, Erythrozyten, Leukozyten und
Thrombozyten
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Bei Überdosierung ist eine ausgeprägte Hypotonie bis zum Kollaps, schließlich Kreislaufschock mit Bewusstseinsverlust zu erwarten.
In leichteren Fällen ist eine entsprechende Lagerung (Kopf tief, Beine hoch) ausreichend. Gegebenenfalls sollten weitere unterstützende Maßnahmen ergriffen werden. In schweren Fällen kann eine Volumensubstitution, die Anwendung von Vasopressoren (cave Adrenalin: Tachykardie!) sowie Überwachung bzw. Unterstützung der Nierenfunktion mit Kontrolle des Flüssigkeits- und Elektrolytstatus erforderlich werden.
Eine Hämodialyse zur Wirkstoffelimination scheint infolge der relativ hohen Proteinbindung der Substanz nicht von Nutzen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihypertonika, Urologika, Alpha-Adrenozeptor-Antagonisten ATC-Code: C02CA04, G04CA
Doxazosin, ein Chinazolin-Derivat, hemmt die sympathische Erregungsübertragung auf postsynaptische Alpha-1-Rezeptoren.
Die blutdrucksenkende Wirkung beruht auf einer Erweiterung der peripheren Widerstandsgefäße. Bei Langzeittherapie steigt die Herzfrequenz nicht oder nur geringfügig an. In vitro zeigten die beiden Metaboliten 6‘ und 7‘-Hydroxydoxazosin in einer Konzentration von 5 pmol/l antioxidative Effekte. In klinischen Studien zeigte Doxazosin eine günstige Wirkung auf die Blutfette (Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins und der Gesamttriglyzeride), auf die Blutgerinnung (Hemmung der Thrombozytenaggregation, Zunahme der Aktivität des Gewebsplasminogenaktivators) und den Glukosemetabolismus (Erhöhung der Insulinsensitivität bei nicht-insulinpflichtigen Diabetikern). Weiters kam es zu einer Abnahme der linksventrikulären Hypertrophie. In einer klinischen Studie an Patienten mit leichter Hypertonie (TOMHS) wurden unter Doxazosin weniger neue Fälle von erektiler Dysfunktion berichtet als unter anderen hypertensiven Substanzen. Darüber hinaus wurde die Anwendung von Doxazosin mit einer Verbesserung vorbestehender Erektionsprobleme in Zusammenhang gebracht.
Doxazosin verbessert die Urodynamik bei Patienten mit benigner Prostatahyperplasie durch Tonusverminderung der glatten Muskulatur in Prostata und Blasenhals. Die Wirkung auf die glatte Muskulatur der Prostata wird zu ca. 70% über Alpha-1a-Rezeptorsubtypen vermittelt. Doxazosin kann sowohl bei Normotonikern als auch bei Hypertonikern mit benigner Prostatahyperplasie eingesetzt werden.
Bei normotensiven Patienten mit benigner Prostatahyperplasie senkt Doxazosin den Blutdruck im Allgemeinen nicht signifikant. Bei hypertonen Patienten mit benigner Prostatahyperplasie können beide Erkrankungen mit Doxazosin behandelt werden.
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei benigner Prostatahyperplasie sind auch bei Langzeittherapie im Wesentlichen unverändert.
Die blutdrucksenkende Wirkung tritt nach einer oralen Einzeldosis innerhalb von 2 Stunden ein, erreicht nach etwa 6 Stunden ihr Maximum und hält etwa 24 Stunden an. Die Wirkung bei benigner Prostatahyperplasie tritt nach etwa 1 bis 2 Wochen ein.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Doxazosin wird gut aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und unterliegt nur einem geringen “First pass”-Effekt. Die Elimination erfolgt nach weitgehender Metabolisierung hauptsächlich extrarenal, < 5% werden unverändert ausgeschieden.
Die terminale Plasmaeliminationshalbwertszeit liegt zwischen 17 und 22 Stunden. Bei älteren Patienten oder solchen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Pharmakokinetik im Wesentlichen unverändert.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (chronisch-stabile Zirrhose) war nach einer Einzeldosis von 2 mg die AUC erhöht (+43%) und die Clearance reduziert (-40%).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die präklinischen Daten ergaben, basierend auf üblichen Studien zur Genotoxizität und Karzinogenität, keinen Hinweis auf besondere Risiken für den Menschen.
In reproduktionstoxikologischen Untersuchungen ergab sich zwar kein Hinweis auf eine teratogene Wirkung, bei sehr hohen Dosierungen (etwa das 300-fache der empfohlenen humantherapeutischen Dosis) wurde jedoch eine verminderte Überlebensfähigkeit der Föten beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Ascalan 2 mg/4 mg-Tabletten Mikrokristalline Cellulose Lactose-Monohydrat
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) Magnesiumstearat Natriumdodecylsulfat
Hochdisperses Siliciumdioxid Gelborange S (E 110)
Ascalan 8 mg-Tabletten Mikrokristalline Cellulose Lactose-Monohydrat
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
Magnesiumstearat
Natriumdodecylsulfat
Hochdisperses Siliciumdioxid
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Ascalan 2 mg/4 mg-Tabletten
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Ascalan 8 mg-Tabletten
In der Originalverpackung aufbewahren.
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Ascalan 2 mg-Tabletten
PVC-PVDC-Aluminium-Blisterpackungen mit 10 und 28 Tabletten
Ascalan 4 mg/8 mg-Tabletten
PVC-PVDC-Aluminium-Blisterpackungen mit 28 Tabletten
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Ascalan 2 mg-Tabletten : 1–24594
Ascalan 4 mg-Tabletten : 1–24595
Ascalan 8 mg-Tabletten : 1–24596
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 08. Juli 2002
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Juli 2012
10. STAND DER INFORMATION November 2016
Mehr Informationen über das Medikament Ascalan 2 mg - Tabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24594
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich