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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten TROPICAMID

Tropicamid ist ein synthetisches Anticholinergikum, das in der Augenheilkunde als Mydriatikum und Zykloplegikum verwendet wird. Es gehört zur Gruppe der Parasympatholytika und wirkt durch die Blockierung von Acetylcholinrezeptoren. Dadurch wird die Pupille erweitert (Mydriasis) und die Akkommodationsfähigkeit des Auges vorübergehend eingeschränkt (Zykloplegie). In Österreich ist Tropicamid unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie beispielsweise Mydriaticum Stulln oder Tropimil.

Die Hauptanwendung von Tropicamid liegt in der Diagnostik und Therapie verschiedener Augenerkrankungen. Es ermöglicht eine bessere Untersuchung des Augenhintergrundes, da es den Arzt in die Lage versetzt, die Strukturen hinter der Iris genauer zu betrachten. Die Pupillenerweiterung ist besonders wichtig bei Untersuchungen des Sehnervs, der Netzhaut oder der Aderhaut.

Tropicamid wird auch zur Behandlung von Entzündungen im vorderen Augenabschnitt eingesetzt. Durch seine zykloplegische Wirkung verhindert es schmerzhafte Verkrampfungen der Ziliarmuskulatur und reduziert somit den Druck im Auge.

In Österreich sind Tropicamid-Augentropfen in verschiedenen Konzentrationen erhältlich: 0,5% und 1%. Die Anwendung erfolgt meist ein- bis zweimal täglich, je nach Bedarf und ärztlicher Anweisung. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 15 bis 30 Minuten ein und hält etwa vier bis sechs Stunden an.

Tropicamid ist im Allgemeinen gut verträglich. Dennoch können bei manchen Patienten Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen vorübergehende Sehstörungen, erhöhter Augeninnendruck, Rötung und Reizung der Bindehaut sowie Überempfindlichkeitsreaktionen. In seltenen Fällen kann es zu systemischen Nebenwirkungen kommen, wie beispielsweise Mundtrockenheit, Tachykardie oder Harnverhalt.

Es gibt einige Kontraindikationen für die Anwendung von Tropicamid. Dazu gehören Engwinkelglaukom, Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Arzneimittels sowie bestimmte Vorerkrankungen des Herzens oder der Atemwege.

Bei Kindern sollte die Anwendung von Tropicamid mit Vorsicht erfolgen, da sie empfindlicher auf die Wirkung reagieren können. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern besteht das Risiko einer zentralnervösen Stimulation mit Krampfanfällen oder Atemdepression.

Die gleichzeitige Anwendung anderer mydriatischer Augentropfen sollte vermieden werden, um eine übermäßige Pupillenerweiterung und mögliche Komplikationen zu verhindern. Auch bei Patienten unter Anticholinergika-Therapie ist Vorsicht geboten, da Wechselwirkungen auftreten können.

In Österreich sind keine genauen Statistiken über die Verwendung von Tropicamid verfügbar. Dennoch ist es ein weit verbreitetes Medikament in der Augenheilkunde und wird häufig zur Diagnostik und Therapie verschiedener Augenerkrankungen eingesetzt.

Zusammenfassend ist Tropicamid ein wirksames und gut verträgliches Anticholinergikum, das in der Augenheilkunde zur Erweiterung der Pupille und Lähmung der Ziliarmuskulatur eingesetzt wird. Es ermöglicht eine bessere Untersuchung des Augenhintergrundes und trägt zur Behandlung von Entzündungen im vorderen Augenabschnitt bei. Die Anwendung sollte jedoch unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen, Kontraindikationen und Wechselwirkungen erfolgen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten TROPICAMID