Trimethoprim ist ein synthetisches Antibiotikum, das zur Gruppe der Diaminopyrimidine gehört. Es wird häufig in Kombination mit Sulfonamiden, insbesondere Sulfamethoxazol, verwendet. Diese Kombination ist als Cotrimoxazol bekannt und wird zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen eingesetzt.
Der Wirkstoff Trimethoprim wurde erstmals in den 1960er Jahren entwickelt und hat sich seitdem als wirksames Mittel gegen eine Vielzahl von Infektionen etabliert. In Österreich ist Trimethoprim als Monopräparat oder in Kombination mit Sulfamethoxazol erhältlich.
Die Wirkung von Trimethoprim beruht auf der Hemmung eines Enzyms, das für die Synthese von Folsäure bei Bakterien notwendig ist. Folsäure ist ein essenzieller Bestandteil der DNA-Synthese und Zellteilung bei Bakterien. Durch die Blockierung dieses Enzyms verhindert Trimethoprim das Wachstum und die Vermehrung der Bakterien, was letztendlich zu ihrem Absterben führt.
Trimethoprim wirkt gegen eine Vielzahl grampositiver und gramnegativer Bakterien, darunter Streptokokken, Staphylokokken, Escherichia coli (E. coli), Klebsiella pneumoniae und Haemophilus influenzae. Aufgrund seiner breiten Wirksamkeit wird es häufig zur Behandlung von Harnwegsinfektionen (HWI), Atemwegsinfektionen sowie Ohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen eingesetzt.
In Österreich ist die Verwendung von Trimethoprim und Cotrimoxazol in den letzten Jahren jedoch aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenz zurückgegangen. Die Resistenzentwicklung ist ein ernstes Problem, das dazu führt, dass Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren und Infektionen schwerer zu behandeln sind. Um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden, sollte Trimethoprim nur dann verschrieben werden, wenn es als notwendig erachtet wird und andere Antibiotika nicht wirksam sind.
Die Dosierung von Trimethoprim variiert je nach Art der Infektion und dem Alter des Patienten. Bei Erwachsenen beträgt die übliche Dosis 200 mg zweimal täglich für eine Dauer von 3 bis 14 Tagen. Bei Kindern wird die Dosis entsprechend ihrem Körpergewicht angepasst.
Wie bei allen Medikamenten kann auch die Einnahme von Trimethoprim Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag und Juckreiz. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Blutbildveränderungen oder Nierenfunktionsstörungen kommen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Trimethoprim während der Schwangerschaft und Stillzeit nur mit Vorsicht angewendet werden sollte. Es gibt Hinweise darauf, dass das Medikament das Risiko für Geburtsfehler erhöhen kann. Daher sollte es während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das Risiko für das ungeborene Kind überwiegt.
Zusammenfassend ist Trimethoprim ein wirksames Antibiotikum zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen. In Österreich ist es sowohl als Monopräparat als auch in Kombination mit Sulfamethoxazol erhältlich. Aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenz sollte es jedoch nur verschrieben werden, wenn andere Antibiotika nicht wirksam sind. Die Anwendung von Trimethoprim sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.