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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RIFABUTIN

Rifabutin ist ein antibakterieller Wirkstoff, der zur Behandlung von Infektionen durch Mykobakterien eingesetzt wird. In Österreich ist Rifabutin unter dem Handelsnamen Mycobutin® erhältlich und wird hauptsächlich zur Therapie der Tuberkulose verwendet. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Eigenschaften von Rifabutin, seine Anwendungsgebiete und mögliche Nebenwirkungen.

Rifabutin gehört zur Gruppe der sogenannten Rifamycine, einer Klasse von Antibiotika, die sich durch ihre Wirksamkeit gegen Mykobakterien auszeichnen. Diese Bakterien sind verantwortlich für eine Vielzahl von Infektionen, darunter auch die Tuberkulose, eine weltweit verbreitete Erkrankung. In Österreich wurden im Jahr 2019 insgesamt 539 Fälle von Tuberkulose gemeldet.

Der Wirkmechanismus von Rifabutin beruht auf der Hemmung eines Enzyms namens RNA-Polymerase. Dieses Enzym spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung neuer Proteine in den Bakterienzellen und ist somit essentiell für deren Vermehrung und Überleben. Durch die Blockade dieses Enzyms kann Rifabutin das Wachstum der Bakterien stoppen und somit zur Bekämpfung der Infektion beitragen.

Rifabutin wird in erster Linie zur Behandlung von Tuberkulose eingesetzt, insbesondere bei Patienten mit einer Resistenz gegenüber anderen Medikamenten oder bei HIV-infizierten Personen. In diesen Fällen wird Rifabutin häufig in Kombination mit anderen Antibiotika verabreicht, um eine optimale Wirkung zu erzielen und die Entstehung von Resistenzen zu verhindern.

Neben der Tuberkulose kann Rifabutin auch zur Behandlung von Infektionen durch andere Mykobakterien verwendet werden, wie zum Beispiel bei der sogenannten Mykobakterium-avium-Komplex-Infektion (MAK), die vor allem bei immungeschwächten Personen auftreten kann.

Die Anwendung von Rifabutin ist in der Regel gut verträglich. Dennoch können während der Therapie Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. In einigen Fällen können auch Hautausschläge oder Veränderungen im Blutbild beobachtet werden.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gelegt werden. Rifabutin kann den Abbau bestimmter Arzneimittel im Körper beeinflussen und somit deren Wirkung verstärken oder abschwächen. Dazu zählen unter anderem HIV-Medikamente, Antidepressiva und blutgerinnungshemmende Mittel. Daher ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente informieren.

Die Dosierung von Rifabutin hängt vom jeweiligen Anwendungsgebiet ab und sollte individuell an den Patientinnen bzw. Patienten angepasst werden. In der Regel beträgt die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene 300 mg, die in einer Einzeldosis eingenommen werden kann. Die Dauer der Therapie variiert je nach Schwere und Art der Infektion.

Zusammenfassend ist Rifabutin ein wirksames Antibiotikum zur Behandlung von Mykobakterien-Infektionen, insbesondere bei Tuberkulose. Es zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit aus, wobei mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden sollten. Die Anwendung von Rifabutin sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und an den individuellen Bedarf des Patientinnen bzw. Patienten angepasst werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RIFABUTIN