Info Patient Hauptmenü öffnen

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RESERPIN ()

Reserpin ist ein Wirkstoff, der aus der Pflanze Rauwolfia serpentina gewonnen wird. Diese Pflanze ist auch als Schlangenwurzel bekannt und wird seit Jahrhunderten in der traditionellen indischen Medizin Ayurveda verwendet. In den 1950er Jahren wurde Reserpin als erster blutdrucksenkender Wirkstoff in der modernen Medizin eingeführt. Heute ist es jedoch aufgrund seiner Nebenwirkungen und des Aufkommens besser verträglicher Medikamente weitgehend durch andere Wirkstoffe ersetzt worden.

Die Hauptwirkung von Reserpin besteht darin, dass es die Speicherung von Neurotransmittern wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin in den Nervenzellen reduziert. Dies führt zu einer Abnahme der Aktivität dieser Neurotransmitter im Gehirn und im peripheren Nervensystem. Dadurch werden verschiedene Körperfunktionen beeinflusst, einschließlich einer Senkung des Blutdrucks.

Reserpin hat eine langsame Wirkungseintrittszeit und eine lange Halbwertszeit von etwa 10 Tagen. Das bedeutet, dass seine blutdrucksenkende Wirkung erst nach einigen Tagen bis Wochen nach Beginn der Behandlung einsetzt und auch nach Absetzen des Medikaments noch einige Zeit anhält.

Obwohl Reserpin in Österreich nicht mehr als Erstlinientherapie zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wird, kann es bei bestimmten Patientengruppen immer noch nützlich sein. Dazu gehören Menschen mit schwerem oder behandlungsresistentem Bluthochdruck, bei denen andere Medikamente nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden.

Die Nebenwirkungen von Reserpin sind ein Hauptgrund für seine eingeschränkte Verwendung in der modernen Medizin. Dazu gehören Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Eine der bekanntesten Nebenwirkungen ist die depressive Wirkung von Reserpin, die auf die Reduktion der Neurotransmitter im Gehirn zurückzuführen ist. In seltenen Fällen kann es auch zu schwereren psychischen Störungen wie Psychosen führen.

In Österreich gibt es keine spezifischen Statistiken zur Verwendung von Reserpin, da es in den letzten Jahren durch andere blutdrucksenkende Wirkstoffe ersetzt wurde. Die Prävalenz von Bluthochdruck in Österreich liegt jedoch bei etwa 25 % der erwachsenen Bevölkerung. Das bedeutet, dass etwa 2 Millionen Menschen betroffen sind und eine medikamentöse Behandlung benötigen könnten.

Insgesamt war Reserpin ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der blutdrucksenkenden Therapie und hat das Leben vieler Menschen mit Bluthochdruck verbessert. Obwohl seine Verwendung heute aufgrund seiner Nebenwirkungen und des Aufkommens besser verträglicher Alternativen eingeschränkt ist, bleibt es ein interessantes Beispiel für die Entdeckung neuer Wirkstoffe aus traditionellen Heilpflanzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Reserpin ein historisch bedeutsamer Wirkstoff zur Behandlung von Bluthochdruck ist, der aus der Schlangenwurzel-Pflanze gewonnen wird. Seine Hauptwirkung besteht in der Reduktion von Neurotransmittern im Gehirn und im peripheren Nervensystem, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt. Aufgrund seiner Nebenwirkungen, insbesondere seiner depressiven Wirkung, wird Reserpin in Österreich heute nur noch selten eingesetzt. Dennoch bleibt es ein interessantes Beispiel für die Entdeckung neuer Wirkstoffe aus traditionellen Heilpflanzen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RESERPIN ()