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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PROTEIN, GERINNBARES (HUMAN) ()

Das gerinnbare Protein (human) ist ein wichtiger Wirkstoff, der in der medizinischen Praxis eine bedeutende Rolle spielt. Es handelt sich dabei um ein Protein, das aus menschlichem Blut gewonnen wird und die Fähigkeit besitzt, Blutgerinnsel zu bilden. Diese Eigenschaft ist von großer Bedeutung bei der Behandlung von Patienten mit Gerinnungsstörungen oder bei chirurgischen Eingriffen, bei denen es zu Blutungen kommen kann.

Das gerinnbare Protein (human) besteht hauptsächlich aus Fibrinogen, einem Glykoprotein, das in der Leber produziert wird und eine zentrale Rolle im Gerinnungsprozess spielt. Fibrinogen ist eines der am häufigsten vorkommenden Proteine im menschlichen Blutplasma und hat die Funktion, die Bildung von stabilen Blutgerinnseln zu ermöglichen.

Der Gerinnungsprozess beginnt mit einer Verletzung oder einem Schnitt in einem Blutgefäß. In Reaktion darauf setzen die verletzten Zellen Thrombin frei, ein Enzym, das Fibrinogen in Fibrin umwandelt. Dieses Fibrin bildet dann ein Netzwerk aus feinen Fäden, das als Gerüst für den entstehenden Thrombus dient. Zusammen mit den aggregierten Thrombozyten bildet dieses Netzwerk einen festen Verschluss des verletzten Gefäßes und stoppt so die Blutung.

In Österreich sind Gerinnungsstörungen wie Hämophilie oder Von-Willebrand-Syndrom bekannt. Die Prävalenz dieser Erkrankungen liegt bei etwa 1 von 10.000 Menschen. Bei Patienten mit solchen Erkrankungen ist die Blutgerinnung beeinträchtigt, was zu unkontrollierten Blutungen führen kann. In solchen Fällen kann das gerinnbare Protein (human) als Ersatz für das fehlende oder defekte Gerinnungsprotein dienen und somit die Gerinnungsfähigkeit des Blutes verbessern.

Das gerinnbare Protein (human) wird aus menschlichem Plasma gewonnen, das aus dem Blut gesunder Spender stammt. Die Gewinnung erfolgt durch einen Prozess der Kältepräzipitation, bei dem das Fibrinogen und andere Gerinnungsfaktoren selektiv ausgefällt werden. Anschließend wird das Produkt gereinigt und aufbereitet, um potenzielle Verunreinigungen oder Krankheitserreger zu entfernen.

In Österreich unterliegt die Herstellung von Arzneimitteln wie dem gerinnbaren Protein (human) strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist dafür verantwortlich, die Einhaltung dieser Standards zu überwachen und sicherzustellen, dass nur sichere und wirksame Produkte auf den Markt kommen.

Die Anwendung des gerinnbaren Proteins (human) erfolgt in der Regel durch intravenöse Infusion. Die Dosierung hängt von der Schwere der Gerinnungsstörung sowie vom individuellen Bedarf des Patienten ab. Vor Beginn der Behandlung sollte eine gründliche Untersuchung des Patienten erfolgen, um mögliche Kontraindikationen oder Risiken zu identifizieren.

Obwohl das gerinnbare Protein (human) im Allgemeinen gut verträglich ist, können Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören unter anderem allergische Reaktionen, Schüttelfrost, Fieber oder Kopfschmerzen. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte der behandelnde Arzt informiert werden, um gegebenenfalls die Therapie anzupassen.

Zusammenfassend ist das gerinnbare Protein (human) ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von Gerinnungsstörungen und bei chirurgischen Eingriffen mit Blutungsrisiko. In Österreich wird die Herstellung und Anwendung dieses Proteins streng überwacht, um eine hohe Qualität und Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PROTEIN, GERINNBARES (HUMAN) ()