Piroxicam ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das in der Klasse der Oxicame eingeordnet wird. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt wird. In Österreich ist Piroxicam als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und wird unter verschiedenen Handelsnamen vertrieben.
Der Wirkstoff Piroxicam wurde erstmals in den 1970er Jahren entwickelt und hat seitdem seinen festen Platz in der medizinischen Versorgung gefunden. Die Anwendung von Piroxicam erstreckt sich auf verschiedene Krankheitsbilder, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, ankylosierende Spondylitis und akute Gichtanfälle.
Piroxicam wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und fiebersenkend. Diese Effekte werden durch die Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase (COX) erreicht. COX ist verantwortlich für die Bildung von Prostaglandinen – hormonähnliche Substanzen, die eine zentrale Rolle bei Entzündungsprozessen im Körper spielen. Durch die Hemmung der COX-Enzyme reduziert Piroxicam die Produktion von Prostaglandinen und somit auch Schmerzen und Entzündungen.
Die Dosierung von Piroxicam variiert je nach Krankheitsbild und individuellen Bedürfnissen des Patienten. Üblicherweise wird eine Anfangsdosis von 10 bis 20 mg pro Tag empfohlen, welche je nach Bedarf angepasst werden kann. Piroxicam ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln und Gel zur äußerlichen Anwendung.
Wie bei allen NSAR kann die Einnahme von Piroxicam mit Nebenwirkungen verbunden sein. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Verdauungsbeschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Seltener können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel Magen-Darm-Blutungen oder Nierenfunktionsstörungen.
In Österreich wurden im Jahr 2019 rund 48.000 Packungen Piroxicam abgegeben. Die Verordnung von Piroxicam hat in den letzten Jahren jedoch abgenommen, da es mittlerweile eine Vielzahl von anderen NSAR auf dem Markt gibt, die als Alternative eingesetzt werden können.
Bei der Anwendung von Piroxicam ist Vorsicht geboten bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen oder Risikofaktoren. Dazu zählen unter anderem Magen-Darm-Geschwüre oder Blutgerinnungsstörungen. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Piroxicam nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt eingesetzt werden.
Die Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Anwendung von Piroxicam. Insbesondere die gleichzeitige Einnahme mit anderen NSAR oder blutgerinnungshemmenden Medikamenten kann das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen.
Zusammenfassend ist Piroxicam ein langjährig bewährter Wirkstoff zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei verschiedenen Erkrankungen. Die Anwendung sollte jedoch stets unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Patienten und möglicher Risikofaktoren erfolgen. In Österreich ist Piroxicam weiterhin als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich, obwohl die Verordnungszahlen in den letzten Jahren rückläufig sind.