Phenoxybenzamin Hydrochlorid ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von bestimmten Erkrankungen eingesetzt wird. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der sogenannten Alpha-Blocker und wirkt durch die Blockade von Alpha-Rezeptoren im Körper. In Österreich ist Phenoxybenzamin Hydrochlorid unter dem Handelsnamen Dibenzyline® erhältlich.
Die Hauptanwendung von Phenoxybenzamin Hydrochlorid liegt in der Therapie des Phäochromozytoms, einer seltenen Tumorart, die aus den chromaffinen Zellen des Nebennierenmarks entsteht. Diese Tumoren produzieren große Mengen an Katecholaminen wie Adrenalin und Noradrenalin, was zu einem stark erhöhten Blutdruck führt. Durch die Blockade der Alpha-Rezeptoren kann Phenoxybenzamin Hydrochlorid den Blutdruck senken und somit das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Komplikationen reduzieren.
In Österreich sind Fälle von Phäochromozytom relativ selten. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2018 insgesamt 24 Fälle dieser Erkrankung diagnostiziert, was einer Inzidenz von etwa 0,27 Fällen pro 100.000 Einwohner entspricht.
Neben dem Einsatz bei Phäochromozytom kann Phenoxybenzamin Hydrochlorid auch bei anderen Erkrankungen verwendet werden, bei denen eine Senkung des Blutdrucks erwünscht ist. Dazu zählen beispielsweise hypertensive Krisen oder bestimmte Formen der orthostatischen Hypotonie. In diesen Fällen wirkt der Wirkstoff ebenfalls durch die Blockade von Alpha-Rezeptoren und ermöglicht eine bessere Durchblutung und eine Senkung des Blutdrucks.
Die Dosierung von Phenoxybenzamin Hydrochlorid ist individuell und hängt von der Schwere der Erkrankung sowie dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie ab. Üblicherweise wird mit einer niedrigen Dosis begonnen, die schrittweise erhöht wird, bis ein optimaler therapeutischer Effekt erreicht ist. Die genaue Dosierung sollte jedoch immer vom behandelnden Arzt festgelegt werden.
Wie bei jedem Medikament können auch bei der Einnahme von Phenoxybenzamin Hydrochlorid Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, verstopfte Nase und Magen-Darm-Beschwerden. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder allergische Reaktionen auftreten. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte der behandelnde Arzt informiert werden.
Phenoxybenzamin Hydrochlorid kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben, insbesondere solchen, die ebenfalls den Blutdruck beeinflussen oder auf das zentrale Nervensystem wirken. Daher ist es wichtig, dass Patientinnen und Patienten ihren Arzt über alle eingenommen Medikamente informieren.
In Österreich unterliegt Phenoxybenzamin Hydrochlorid der Verschreibungspflicht, was bedeutet, dass es nur auf ärztliche Anordnung hin in Apotheken erhältlich ist. Dies stellt sicher, dass der Wirkstoff nur bei entsprechender Indikation und unter fachlicher Aufsicht eingesetzt wird.
Zusammenfassend ist Phenoxybenzamin Hydrochlorid ein wichtiger Wirkstoff zur Behandlung von Phäochromozytom und anderen Erkrankungen, die eine Senkung des Blutdrucks erfordern. Trotz der Seltenheit dieser Erkrankungen in Österreich stellt der Wirkstoff eine wichtige Therapieoption für betroffene Patientinnen und Patienten dar.