Paliperidon ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt wird. Insbesondere kommt es bei der Therapie von Schizophrenie und schizoaffektiven Störungen zum Einsatz. In Österreich ist Paliperidon unter dem Handelsnamen Invega® erhältlich.
Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der atypischen Antipsychotika, die sich durch eine geringere Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von extrapyramidal-motorischen Nebenwirkungen auszeichnen. Paliperidon wirkt als Dopamin- und Serotonin-Antagonist, indem es an Dopamin-D2-Rezeptoren und Serotonin-5HT2A-Rezeptoren im Gehirn bindet. Dadurch werden die Aktivitäten dieser Neurotransmitter reguliert und die Symptome der Schizophrenie gemildert.
Die genaue Häufigkeit von Schizophrenie in Österreich ist nicht bekannt, aber Schätzungen zufolge sind etwa 1% der Bevölkerung betroffen. Die Krankheit tritt meist im frühen Erwachsenenalter auf und kann zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen im sozialen und beruflichen Leben führen.
Die Wirksamkeit von Paliperidon wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. Dabei zeigte sich eine signifikante Reduktion der Symptome bei Patienten mit Schizophrenie im Vergleich zu Placebo-Behandlungen. Die Verbesserung umfasste sowohl positive Symptome wie Halluzinationen oder Wahnvorstellungen als auch negative Symptome wie Antriebslosigkeit oder sozialer Rückzug.
Die Dosierung von Paliperidon variiert je nach Schwere der Erkrankung und individueller Verträglichkeit. Üblicherweise beginnt die Behandlung mit einer niedrigen Dosis, die dann schrittweise erhöht wird, bis eine optimale Wirkung erreicht ist. Die Einnahme erfolgt in Form von Tabletten, die einmal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden sollten.
Wie bei anderen Antipsychotika können auch bei der Anwendung von Paliperidon Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Schläfrigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und Gewichtszunahme. Seltener können extrapyramidal-motorische Störungen wie Zittern oder Muskelsteifheit auftreten. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie dem malignen neuroleptischen Syndrom kommen.
Die Anwendung von Paliperidon sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da das Medikament Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben kann und möglicherweise nicht für alle Patientengruppen geeignet ist. Insbesondere sollte Paliperidon bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung sowie bei älteren Menschen vorsichtig angewendet werden.
In Österreich ist Paliperidon verschreibungspflichtig und kann nur auf ärztliche Anordnung hin erworben werden. Die Kosten für das Medikament werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Zusammenfassend handelt es sich bei Paliperidon um einen wirksamen Wirkstoff zur Behandlung von Schizophrenie und schizoaffektiven Störungen. Durch seine spezifische Wirkweise als Dopamin- und Serotonin-Antagonist trägt es zur Linderung der Symptome bei und kann somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten verbessern. Wie bei allen Antipsychotika sollten jedoch mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen beachtet werden, weshalb eine Anwendung stets unter ärztlicher Kontrolle erfolgen sollte.