Nilvadipin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Calciumkanalblocker, der zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) eingesetzt wird. In Österreich ist Nilvadipin als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und wird in Form von Tabletten verabreicht.
Der Wirkstoff Nilvadipin gehört zur Klasse der Dihydropyridine, einer Untergruppe der Calciumkanalblocker. Diese Medikamente wirken, indem sie die Einströmung von Calciumionen in die glatten Muskelzellen der Blutgefäße blockieren. Dadurch entspannen sich die Gefäßwände und erweitern sich, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt.
Nilvadipin zeigt eine hohe Selektivität für die glatten Muskelzellen in den Arterien und hat nur geringe Auswirkungen auf das Herz selbst. Dies macht es zu einem bevorzugten Wirkstoff bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz, da es im Vergleich zu anderen Calciumkanalblockern weniger wahrscheinlich ist, dass es negative Auswirkungen auf das Herz hat.
Die Dosierung von Nilvadipin variiert je nach Schweregrad des Bluthochdrucks und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie. Die übliche Anfangsdosis beträgt 8 mg einmal täglich, kann aber bei Bedarf auf bis zu 16 mg erhöht werden. Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
In Österreich leiden schätzungsweise 40% der erwachsenen Bevölkerung an Bluthochdruck, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter steigt. Die Behandlung von Bluthochdruck ist wichtig, da ein unkontrollierter hoher Blutdruck das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen erhöht.
Die Wirksamkeit von Nilvadipin bei der Senkung des Blutdrucks wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. In einer Studie wurde gezeigt, dass Nilvadipin den systolischen und diastolischen Blutdruck signifikant senkt und dabei gut verträglich ist.
Wie bei allen Medikamenten kann auch die Einnahme von Nilvadipin Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Gesichtsrötung und Ödeme (Schwellungen) in den Beinen. Diese Nebenwirkungen sind normalerweise mild und verschwinden oft nach einiger Zeit wieder.
Es gibt einige Kontraindikationen für die Anwendung von Nilvadipin. Dazu gehören eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Dihydropyridinen sowie schwere Leberfunktionsstörungen. Bei Patientinnen im gebärfähigen Alter sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden, bevor mit der Behandlung begonnen wird, da die Sicherheit von Nilvadipin während der Schwangerschaft nicht ausreichend untersucht ist.
Nilvadipin kann mit anderen Medikamenten interagieren und daher ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt über alle verschreibungspflichtigen und rezeptfreien Medikamente sowie Nahrungsergänzungsmittel informiert wird, die der Patient einnimmt. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von Betablockern, da dies zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen kann.
Zusammenfassend ist Nilvadipin ein wirksamer und gut verträglicher Wirkstoff zur Behandlung von Bluthochdruck. Durch seine selektive Wirkung auf die glatten Muskelzellen der Blutgefäße trägt es zur Senkung des Blutdrucks bei und reduziert so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.