Nicorandil ist ein Wirkstoff, der in der Behandlung von Angina pectoris eingesetzt wird. Angina pectoris ist eine Erkrankung, bei der die Blutversorgung des Herzmuskels beeinträchtigt ist. Die daraus resultierenden Schmerzen und Beschwerden können durch den Einsatz von Nicorandil gelindert werden.
Der Wirkstoff Nicorandil gehört zur Gruppe der Kaliumkanalöffner und Nitratverbindungen. Er wirkt auf zwei verschiedene Weise: Zum einen entspannt er die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen, wodurch sich diese erweitern und die Durchblutung verbessert wird. Zum anderen erhöht Nicorandil die Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper, was ebenfalls zu einer Gefäßerweiterung führt.
In Österreich sind mehrere Präparate mit dem Wirkstoff Nicorandil auf dem Markt erhältlich. Diese sind in unterschiedlichen Darreichungsformen wie Tabletten oder Filmtabletten verfügbar und werden oral eingenommen.
Die Dosierung von Nicorandil variiert je nach Schweregrad der Erkrankung und individueller Verträglichkeit des Patienten. Üblicherweise beginnt man mit einer niedrigen Dosis, welche dann schrittweise angepasst wird. Die empfohlene Anfangsdosis liegt bei 10 mg zweimal täglich. Bei Bedarf kann diese auf maximal 20 mg zweimal täglich erhöht werden.
Nicorandil hat eine schnelle Wirkung und kann daher auch bei akuten Angina-Attacken eingesetzt werden. In solchen Fällen sollte jedoch unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die genaue Ursache der Beschwerden abzuklären und eine geeignete Therapie festzulegen.
Wie bei jedem Medikament können auch bei der Einnahme von Nicorandil Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Flush (Gesichtsrötung). In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder allergischen Reaktionen kommen. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte unverzüglich ein Arzt informiert werden.
Es gibt einige Kontraindikationen für die Anwendung von Nicorandil. Dazu gehören Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen des Präparats sowie schwere Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Außerdem sollte Nicorandil nicht in Kombination mit bestimmten anderen Medikamenten eingenommen werden, da dies zu Wechselwirkungen führen kann. Dazu zählen beispielsweise Sildenafil (Viagra) und andere Phosphodiesterase-5-Hemmer, welche zur Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt werden.
In Österreich ist Angina pectoris eine weit verbreitete Erkrankung. Laut Statistik Austria waren im Jahr 2019 etwa 3,7% der Bevölkerung von chronischen Ischämien betroffen, wozu auch Angina pectoris gehört. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter und ist bei Männern etwas höher als bei Frauen.
Zusammenfassend ist Nicorandil ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von Angina pectoris. Durch seine gefäßerweiternde Wirkung kann er die Schmerzen und Beschwerden, die mit dieser Erkrankung einhergehen, lindern und somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten verbessern. Bei richtiger Anwendung und Beachtung möglicher Kontraindikationen stellt Nicorandil eine effektive Therapieoption dar.