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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten METHOXYFLURAN

Methoxyfluran ist ein Wirkstoff, der in der Vergangenheit häufig als Inhalationsanästhetikum verwendet wurde. Es handelt sich um ein fluorhaltiges Etherderivat, das durch seine starke analgetische und sedierende Wirkung gekennzeichnet ist. In Österreich war Methoxyfluran in den 1960er bis 1980er Jahren weit verbreitet, bevor es aufgrund von Sicherheitsbedenken und potenziellen Nebenwirkungen zunehmend durch andere Anästhetika ersetzt wurde.

Der Wirkmechanismus von Methoxyfluran beruht auf einer Wechselwirkung mit GABA-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Diese Rezeptoren sind für die Regulierung von Erregungs- und Hemmungsprozessen verantwortlich. Durch die Bindung an GABA-Rezeptoren verstärkt Methoxyfluran die hemmende Wirkung des Neurotransmitters GABA, was zu einer Verminderung der neuronalen Erregbarkeit führt. Dies resultiert in einer schmerzlindernden und beruhigenden Wirkung.

Methoxyfluran wurde in Österreich hauptsächlich zur Schmerztherapie bei kleineren chirurgischen Eingriffen oder diagnostischen Verfahren eingesetzt. Es war besonders nützlich für Patienten mit Kontraindikationen für andere Anästhetika oder bei denen eine schnelle Genesung erforderlich war.

Obwohl Methoxyfluran eine effektive Schmerzlinderung bot, wurden im Laufe der Zeit einige schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet. Dazu gehören nephrotoxische Wirkungen, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können. In einigen Fällen wurde auch über Leberschäden berichtet. Diese Nebenwirkungen traten insbesondere bei wiederholter oder längerer Anwendung von Methoxyfluran auf.

In Österreich wurde Methoxyfluran in den 1980er Jahren zunehmend durch andere Anästhetika wie Isofluran oder Sevofluran ersetzt, die ein geringeres Risiko für Nieren- und Leberschäden aufweisen. Die Verwendung von Methoxyfluran ging somit in der österreichischen Medizin stark zurück.

Heutzutage ist Methoxyfluran in Österreich nicht mehr als Inhalationsanästhetikum erhältlich, aber es wird noch immer als Notfallanalgetikum unter dem Handelsnamen Penthrox verwendet. Penthrox wird hauptsächlich zur Schmerzlinderung bei akuten Traumata und Verletzungen eingesetzt und ist insbesondere im Rettungsdienst und bei Sportveranstaltungen weit verbreitet.

Die Verabreichung von Penthrox erfolgt über einen speziellen Inhalator, der es dem Patienten ermöglicht, die Dosis selbst zu steuern. Dadurch kann eine schnelle und effektive Schmerzlinderung erreicht werden, ohne dass eine intravenöse Zufuhr erforderlich ist.

Insgesamt war Methoxyfluran ein wichtiger Wirkstoff in der österreichischen Medizin des 20. Jahrhunderts, hat jedoch aufgrund seiner potenziellen Nebenwirkungen an Bedeutung verloren. Dennoch bleibt es als Notfallanalgetikum in Form von Penthrox ein wertvolles Instrument zur Schmerzlinderung bei akuten Verletzungen. Die Verwendung von Methoxyfluran sollte jedoch immer unter Berücksichtigung der möglichen Risiken und unter strenger Überwachung der Nieren- und Leberfunktion erfolgen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten METHOXYFLURAN