Methohexital Natrium ist ein Wirkstoff, der in der Medizin als Kurzzeit-Anästhetikum verwendet wird. Es gehört zur Gruppe der Barbiturate, die für ihre beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften bekannt sind. In Österreich ist Methohexital Natrium unter dem Handelsnamen Brevimytal® erhältlich und wird hauptsächlich in Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt.
Der Wirkstoff Methohexital Natrium wirkt auf das zentrale Nervensystem (ZNS) ein, indem es die Aktivität bestimmter Neurotransmitter hemmt. Dies führt zu einer Dämpfung des ZNS und einer verminderten Erregbarkeit von Nervenzellen. Dadurch entsteht eine sedierende Wirkung, die je nach Dosis variieren kann.
Methohexital Natrium hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 3 bis 5 Minuten. Das bedeutet, dass es schnell im Körper abgebaut wird und seine Wirkung nach kurzer Zeit nachlässt. Daher eignet sich Methohexital Natrium besonders gut für Eingriffe, bei denen eine schnelle An- und Abflutung der Anästhesie gewünscht ist.
In Österreich findet Methohexital Natrium vor allem bei diagnostischen Eingriffen wie Endoskopien oder Bronchoskopien Anwendung. Auch bei kleineren chirurgischen Eingriffen oder Zahnbehandlungen kann es zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wird es als Einleitungsmittel für eine Vollnarkose verwendet.
Die Dosierung von Methohexital Natrium richtet sich nach dem individuellen Bedarf des Patienten und der Art des Eingriffs. In der Regel wird eine Dosis von 1 bis 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Die genaue Dosierung sollte jedoch immer von einem erfahrenen Anästhesisten festgelegt werden.
Methohexital Natrium kann sowohl intravenös als auch intramuskulär verabreicht werden. Bei einer intravenösen Gabe setzt die Wirkung in der Regel innerhalb von 30 Sekunden ein, während bei einer intramuskulären Injektion die Wirkung etwas langsamer auftritt.
Wie bei anderen Barbituraten kann auch Methohexital Natrium Nebenwirkungen verursachen. Dazu zählen unter anderem Atemdepression, Blutdruckabfall, Übelkeit und Erbrechen sowie allergische Reaktionen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Versagen oder Atemstillstand kommen.
Da Methohexital Natrium das ZNS dämpft, besteht ein erhöhtes Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die ebenfalls auf das ZNS wirken. Dazu gehören beispielsweise Beruhigungsmittel, Schlafmittel oder Antidepressiva. Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Apotheker über alle Medikamente informiert sind, die ein Patient einnimmt.
Die Anwendung von Methohexital Natrium ist bei bestimmten Personengruppen kontraindiziert. Dazu zählen Schwangere und Stillende sowie Personen mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz. Auch bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Barbituraten sollte Methohexital Natrium nicht angewendet werden.
Zusammenfassend ist Methohexital Natrium ein schnell wirkendes Anästhetikum, das in Österreich vor allem für kurze diagnostische und chirurgische Eingriffe eingesetzt wird. Die Anwendung sollte stets unter Aufsicht eines erfahrenen Anästhesisten erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu minimieren.