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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LOPINAVIR ()

Lopinavir ist ein antiviraler Wirkstoff, der zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der Proteaseinhibitoren und wirkt, indem er die Vermehrung des HI-Virus im Körper hemmt. In Österreich ist Lopinavir in Kombination mit einem anderen Wirkstoff, Ritonavir, unter dem Handelsnamen Kaletra® erhältlich.

Der Wirkmechanismus von Lopinavir basiert auf der Hemmung eines viralen Enzyms, der HIV-Protease. Diese Protease spielt eine entscheidende Rolle bei der Replikation des Virus und ermöglicht die Bildung neuer infektiöser Virenpartikel. Durch die Blockierung dieses Enzyms verhindert Lopinavir die Freisetzung neuer Viren aus den infizierten Zellen und reduziert somit die Viruslast im Körper.

Lopinavir wird in der Regel zusammen mit Ritonavir eingenommen, da Ritonavir die Plasmakonzentration von Lopinavir erhöht und so dessen Wirksamkeit verbessert. Die Kombination dieser beiden Wirkstoffe hat sich als effektive Therapieoption für HIV-infizierte Patienten erwiesen.

Die Anwendung von Lopinavir erfolgt oral in Form von Tabletten oder einer Lösung zum Einnehmen. Die empfohlene Dosierung für Erwachsene beträgt zweimal täglich 400 mg Lopinavir und 100 mg Ritonavir. Bei Kindern variiert die Dosierung je nach Alter und Gewicht des Patienten.

Die Behandlung mit Lopinavir kann mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein. Häufige Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen. Weitere mögliche Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautausschlag und erhöhte Leberenzymwerte sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass Lopinavir keine Heilung für HIV darstellt. Es hilft jedoch dabei, die Viruslast im Körper zu reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Eine regelmäßige Einnahme der Medikation ist entscheidend für den Therapieerfolg.

In Österreich sind laut Statistik Austria im Jahr 2019 insgesamt 528 neue HIV-Diagnosen gemeldet worden. Die Anzahl der HIV-infizierten Personen in Österreich wird auf etwa 10.000 geschätzt. Die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten wie Lopinavir hat dazu beigetragen, die Lebensqualität und -erwartung von HIV-infizierten Patienten erheblich zu verbessern.

Die Therapie mit Lopinavir sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen, da es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben kann. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Antibiotika oder Antimykotika kann es zu einer Veränderung der Wirkstoffkonzentration im Blut kommen.

Zusammenfassend ist Lopinavir ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung von HIV-Infektionen. Durch seine Fähigkeit, die Vermehrung des Virus im Körper zu hemmen, trägt es dazu bei, die Viruslast zu reduzieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. In Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten kann Lopinavir dazu beitragen, die Lebensqualität von HIV-infizierten Patienten in Österreich und weltweit zu verbessern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LOPINAVIR ()