Levothyroxin ist ein synthetisches Schilddrüsenhormon, das in der Medizin zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt wird. Es handelt sich um eine künstlich hergestellte Form des natürlichen Hormons Thyroxin (T4), das von der menschlichen Schilddrüse produziert wird. In Österreich ist Levothyroxin unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie zum Beispiel Euthyrox, L-Thyroxin oder Eltroxin.
Der Wirkstoff Levothyroxin kommt bei Patienten zum Einsatz, die an einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) leiden. Bei dieser Erkrankung produziert die Schilddrüse nicht genug Hormone, was zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Dazu zählen Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit und Depressionen. Levothyroxin hilft dabei, den Mangel an Schilddrüsenhormonen auszugleichen und die Symptome zu lindern.
In Österreich sind etwa 700.000 Menschen von einer Schilddrüsenerkrankung betroffen – das entspricht rund 8 % der Bevölkerung. Die Hypothyreose ist dabei eine der häufigsten Erkrankungen im Bereich der Endokrinologie. Frauen sind etwa fünfmal häufiger betroffen als Männer.
Die Dosierung von Levothyroxin ist individuell und hängt vom Alter, Gewicht und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Bei älteren Patienten oder solchen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird meist mit einer niedrigeren Dosis begonnen, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Die Einstellung der richtigen Dosis erfolgt in der Regel schrittweise und unter regelmäßiger Kontrolle der Schilddrüsenhormonwerte im Blut.
Levothyroxin wird normalerweise als Tablette eingenommen, wobei die Einnahme auf nüchternen Magen empfohlen wird. Dies liegt daran, dass bestimmte Nahrungsmittel und Medikamente die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen können. Die Einnahme sollte etwa 30 Minuten vor dem Frühstück erfolgen, um eine optimale Wirkung zu gewährleisten.
Die Behandlung mit Levothyroxin ist in der Regel langfristig angelegt, da die Schilddrüsenerkrankung oft chronisch ist. Bei korrekter Dosierung sind Nebenwirkungen selten und meist mild. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Herzrasen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen. Diese treten jedoch meist nur bei Überdosierung auf und verschwinden bei Anpassung der Dosis wieder.
In einigen Fällen kann es notwendig sein, zusätzlich zum Levothyroxin auch das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3) zu verabreichen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Patienten trotz normaler T4-Werte weiterhin Symptome einer Hypothyreose zeigen.
Für schwangere Frauen ist eine ausreichende Versorgung mit Schilddrüsenhormonen besonders wichtig, da eine unbehandelte Hypothyreose zu Komplikationen für Mutter und Kind führen kann. Daher wird bei Schwangeren die Levothyroxin-Dosis häufig angepasst und engmaschig kontrolliert.
Zusammenfassend ist Levothyroxin ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen wie der Hypothyreose. Durch seine Verwendung können Patienten ihre Lebensqualität verbessern und möglichen Folgeerkrankungen vorbeugen. In Österreich profitieren zahlreiche Betroffene von der Therapie mit Levothyroxin, wobei eine individuelle Dosierung und regelmäßige Kontrollen essenziell sind, um optimale Ergebnisse zu erzielen.