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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LENALIDOMID

Lenalidomid ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Welt eine wichtige Rolle spielt. Es handelt sich um ein synthetisches Derivat von Thalidomid, das zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt wird. In Österreich wird Lenalidomid unter dem Markennamen Revlimid® vertrieben und ist in Kapseln mit unterschiedlichen Dosierungen erhältlich.

Lenalidomid gehört zur Gruppe der sogenannten Immunmodulatoren. Diese Substanzen beeinflussen das Immunsystem und können so die Aktivität bestimmter Zellen steuern. Im Falle von Lenalidomid wirkt es vor allem auf die T-Zellen und natürlichen Killerzellen des Immunsystems, wodurch es die körpereigene Abwehr gegen Krebszellen verstärkt.

Der Hauptanwendungsbereich von Lenalidomid liegt in der Behandlung des Multiplen Myeloms, einer bösartigen Erkrankung des Knochenmarks. Hierbei kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung von Plasmazellen, die gesunde Blutzellen verdrängen und zu verschiedenen Symptomen wie Anämie oder Knochenschmerzen führen können. In Österreich sind etwa 400 bis 500 Neuerkrankungen pro Jahr zu verzeichnen.

Lenalidomid wird bei Patienten mit Multiplem Myelom eingesetzt, bei denen eine erste Therapie bereits erfolgt ist oder die gegen andere Medikamente resistent geworden sind. Die Behandlung erfolgt meist in Kombination mit anderen Arzneimitteln wie Dexamethason oder Bortezomib.

Neben dem Multiplen Myelom ist Lenalidomid auch zur Behandlung des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) zugelassen. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer gestörten Blutbildung im Knochenmark, was zu Anämie und einem erhöhten Risiko für Infektionen führen kann. In Österreich sind etwa 100 bis 150 Neuerkrankungen pro Jahr zu verzeichnen.

Lenalidomid zeigt in klinischen Studien eine gute Wirksamkeit bei der Behandlung dieser Erkrankungen. So konnte beispielsweise die Überlebensrate von Patienten mit Multiplem Myelom durch die Kombinationstherapie mit Lenalidomid und Dexamethason signifikant verbessert werden.

Wie bei jedem Arzneimittel können auch bei der Einnahme von Lenalidomid Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Müdigkeit, Durchfall, Verstopfung oder Hautausschlag. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion oder einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen kommen.

Wichtig ist, dass Patientinnen während der Behandlung mit Lenalidomid nicht schwanger werden dürfen, da der Wirkstoff teratogene Eigenschaften besitzt und das ungeborene Kind schädigen kann. Daher müssen Frauen im gebärfähigen Alter während der Therapie und einige Zeit danach eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.

In Österreich wird die Kostenübernahme für die Behandlung mit Lenalidomid durch den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger geregelt. Die Kosten für das Medikament können je nach Dosierung und Therapiedauer variieren.

Zusammenfassend ist Lenalidomid ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von Erkrankungen wie dem Multiplen Myelom oder dem Myelodysplastischen Syndrom. In Österreich wird es unter dem Markennamen Revlimid® vertrieben und hat sich als wirksame Therapieoption etabliert. Dennoch sollten Patienten und Ärzte die möglichen Nebenwirkungen im Auge behalten und während der Behandlung engmaschig kontrolliert werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten LENALIDOMID