Ketoprofen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das zur Gruppe der Propionsäurederivate gehört. Es wird häufig in Österreich und anderen Ländern zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Der Wirkstoff hat sowohl analgetische (schmerzlindernde) als auch antipyretische (fiebersenkende) und entzündungshemmende Eigenschaften.
Die Wirkungsweise von Ketoprofen beruht auf der Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase (COX). Dieses Enzym ist verantwortlich für die Bildung von Prostaglandinen, welche eine zentrale Rolle bei Entzündungsreaktionen und Schmerzempfindungen spielen. Durch die Blockade der COX wird die Produktion von Prostaglandinen reduziert, was zu einer Verringerung von Schmerzen, Entzündungen und Fieber führt.
Ketoprofen wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln, Zäpfchen oder als Gel zur äußerlichen Anwendung. Die Dosierung hängt von der Schwere der Erkrankung sowie vom Alter und Gewicht des Patienten ab. In Österreich sind verschiedene Präparate mit Ketoprofen erhältlich, darunter Markennamen wie Orudis®, Oruvail® oder Fastum® Gel.
Die Anwendung von Ketoprofen ist weit verbreitet in Österreich. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 rund 10 Millionen Tagesdosen dieses Wirkstoffs abgegeben. Damit gehört Ketoprofen zu den am häufigsten verschriebenen NSAR in Österreich.
Ketoprofen wird in der Regel gut vertragen, jedoch können wie bei anderen NSAR auch Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und Hautreaktionen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen, wie zum Beispiel Magengeschwüren oder Nierenfunktionsstörungen. Daher ist es wichtig, die Anwendung von Ketoprofen sorgfältig abzuwägen und mögliche Risikofaktoren zu berücksichtigen.
Eine Kontraindikation für die Anwendung von Ketoprofen besteht bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere NSAR sowie bei Patienten mit schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Auch Personen mit einem erhöhten Risiko für Magengeschwüre oder Blutungen sollten Ketoprofen nicht einnehmen.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, sollte die niedrigste wirksame Dosis von Ketoprofen über den kürzestmöglichen Zeitraum angewendet werden. Bei längerer Anwendung ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle empfehlenswert.
In Österreich sind einige Arzneimittelkombinationen mit Ketoprofen erhältlich, beispielsweise in Kombination mit Paracetamol zur Behandlung von Schmerzen und Fieber oder in Kombination mit einem Protonenpumpenhemmer zum Schutz des Magens.
Zusammenfassend ist Ketoprofen ein wirksames Medikament zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Es wird in Österreich häufig eingesetzt und ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Bei sachgemäßer Anwendung ist das Risiko von Nebenwirkungen gering, jedoch sollten mögliche Risikofaktoren und Kontraindikationen berücksichtigt werden.