Exemestan ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs eingesetzt wird. Es handelt sich um einen sogenannten Aromatasehemmer, der die Umwandlung von Androgenen in Östrogene verhindert. Dadurch wird die Menge an Östrogen im Körper reduziert, was wiederum das Wachstum von hormonabhängigen Brustkrebszellen verlangsamt oder stoppt.
Der Wirkstoff Exemestan wurde erstmals in den 1990er Jahren entwickelt und ist seitdem in vielen Ländern, darunter auch Österreich, zur Behandlung von Brustkrebs zugelassen. In Österreich ist Exemestan unter dem Handelsnamen Aromasin® erhältlich und wird üblicherweise als Tablette mit einer Dosierung von 25 mg eingenommen.
Die Wirksamkeit von Exemestan wurde in zahlreichen klinischen Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass der Wirkstoff bei Frauen mit postmenopausalem Brustkrebs sowohl als Erstlinientherapie als auch nach einer vorangegangenen Therapie mit anderen Hormontherapeutika wirksam sein kann. Eine Studie aus dem Jahr 2011 ergab beispielsweise, dass Exemestan das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung um 34 Prozent senken konnte.
In Österreich erkranken jährlich etwa 5.500 Frauen an Brustkrebs – das entspricht etwa einem Drittel aller Krebserkrankungen bei Frauen. Da viele dieser Fälle hormonabhängig sind, spielt die Hormontherapie, zu der auch Exemestan gehört, eine wichtige Rolle in der Behandlung von Brustkrebspatientinnen.
Die Anwendung von Exemestan ist jedoch nicht ohne Nebenwirkungen. Häufige Nebenwirkungen sind beispielsweise Hitzewallungen, Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Übelkeit. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Leberschäden oder einer Verringerung der Knochendichte kommen. Daher ist es wichtig, dass Patientinnen während der Therapie mit Exemestan regelmäßig von ihrem Arzt überwacht werden.
Exemestan wird normalerweise als Teil einer adjuvanten Therapie eingesetzt, das heißt in Kombination mit anderen Behandlungsformen wie Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Die Dauer der Behandlung mit Exemestan variiert je nach individuellem Krankheitsverlauf und den Empfehlungen des behandelnden Arztes.
In Österreich ist die Verschreibung von Exemestan an bestimmte Bedingungen geknüpft. So muss die Diagnose eines hormonrezeptorpositiven Brustkrebs vorliegen und die Patientin postmenopausal sein. Zudem muss eine Unverträglichkeit oder ein Therapieversagen gegenüber Tamoxifen vorliegen – einem anderen häufig verwendeten Hormontherapeutikum.
Zusammenfassend ist Exemestan ein wirksamer Wirkstoff zur Behandlung von hormonabhängigem Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen in Österreich. Durch die Hemmung der Aromatase und damit der Östrogenproduktion kann das Wachstum von Krebszellen verlangsamt oder gestoppt werden. Trotz möglicher Nebenwirkungen stellt Exemestan eine wichtige Therapieoption für betroffene Frauen dar und trägt dazu bei, die Prognose und Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen zu verbessern.