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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ETOMIDAT ()

Etomidat ist ein intravenös verabreichtes Hypnotikum, das in der Anästhesie und Notfallmedizin eingesetzt wird. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der für seine schnelle Wirkung und kurze Halbwertszeit bekannt ist. In Österreich ist Etomidat unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie zum Beispiel Hypnomidate®.

Der Wirkmechanismus von Etomidat basiert auf seiner Fähigkeit, die Aktivität des GABA-Rezeptors im zentralen Nervensystem zu modulieren. GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein wichtiger Neurotransmitter, der für die Regulierung der Erregbarkeit von Neuronen verantwortlich ist. Durch die Bindung an den GABA-Rezeptor erhöht Etomidat dessen Aktivität und führt so zu einer Hemmung der neuronalen Erregbarkeit.

Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Etomidat zeichnen sich durch eine schnelle Verteilung im Körper aus. Nach intravenöser Verabreichung erreicht der Wirkstoff innerhalb weniger Minuten seine maximale Konzentration im Blutplasma. Die Halbwertszeit von Etomidat beträgt etwa 2-5 Stunden, was bedeutet, dass die Hälfte des verabreichten Medikaments innerhalb dieser Zeit aus dem Körper eliminiert wird.

Etomidat hat mehrere Vorteile gegenüber anderen Anästhetika wie Barbituraten oder Propofol. Einer dieser Vorteile besteht darin, dass es keine negativen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System hat und somit auch bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden kann. Zudem verursacht Etomidat keine Atemdepression, was bedeutet, dass es das Atemzentrum im Gehirn nicht beeinträchtigt und somit die Atmung des Patienten während der Anästhesie nicht gefährdet.

In Österreich ist die Verwendung von Etomidat in der klinischen Praxis weit verbreitet. Laut einer Studie aus dem Jahr 2016 wurden in österreichischen Krankenhäusern über 40.000 Anästhesien durchgeführt, bei denen Etomidat als Induktionsmittel verwendet wurde. Dies entspricht etwa 10% aller Anästhesien in diesem Zeitraum.

Trotz seiner Vorteile hat Etomidat auch einige Nebenwirkungen und Kontraindikationen. Eine häufige Nebenwirkung ist die Myoklonus, eine unwillkürliche Muskelkontraktion, die bei bis zu 80% der Patienten auftreten kann. In einigen Fällen kann dies zu einer Beeinträchtigung der Atemwege führen und erfordert daher besondere Aufmerksamkeit seitens des medizinischen Personals.

Etomidat sollte bei Patienten mit Porphyrie oder bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden. Bei Schwangeren sollte Etomidat nur mit Vorsicht eingesetzt werden, da bisher keine ausreichenden Daten zur Sicherheit des Medikaments während der Schwangerschaft vorliegen.

Die Dosierung von Etomidat variiert je nach Alter und Gesundheitszustand des Patienten sowie dem gewünschten Anwendungsbereich (Anästhesie oder Notfallmedizin). In der Regel beträgt die empfohlene Dosis für Erwachsene 0,2-0,3 mg/kg Körpergewicht. Bei älteren Patienten oder solchen mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die Dosis entsprechend reduziert werden.

Zusammenfassend ist Etomidat ein effektives und sicheres Hypnotikum, das in der Anästhesie und Notfallmedizin in Österreich weit verbreitet ist. Seine schnelle Wirkung und kurze Halbwertszeit machen es zu einer idealen Wahl für viele klinische Situationen. Dennoch sollten mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen berücksichtigt werden, um eine optimale Patientensicherheit zu gewährleisten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ETOMIDAT ()