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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten DINOPROSTON

Dinoproston ist ein pharmakologischer Wirkstoff, der in der Medizin und Pharmazie eine wichtige Rolle spielt. Er gehört zur Gruppe der Prostaglandine, genauer gesagt handelt es sich um Prostaglandin E2 (PGE2). Prostaglandine sind körpereigene Substanzen, die an einer Vielzahl von physiologischen und pathophysiologischen Prozessen beteiligt sind. Sie werden aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren hergestellt und haben eine hormonähnliche Wirkung.

Der Wirkstoff Dinoproston wird synthetisch hergestellt und hat ähnliche Eigenschaften wie das natürliche Prostaglandin E2. In Österreich ist Dinoproston unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, beispielsweise als Minprostin® oder Prepidil®.

Dinoproston wird hauptsächlich in der Geburtshilfe eingesetzt. Es dient zur Einleitung der Wehen bei übertragenen Schwangerschaften oder bei medizinischer Notwendigkeit einer vorzeitigen Geburtseinleitung. Die Anwendung erfolgt durch die Verabreichung von Dinoproston-haltigen Gel-Präparaten in den Gebärmutterhals oder durch Vaginaltabletten.

Die Wirkung von Dinoproston beruht auf seiner Fähigkeit, die Kontraktion des Myometriums – also der Muskulatur der Gebärmutter – zu stimulieren. Dies führt zu Wehen und damit zur Eröffnung des Muttermundes sowie letztendlich zur Geburt des Kindes. Darüber hinaus fördert Dinoproston auch die Reifung des Gebärmutterhalses, indem es dessen Erweichung und Verkürzung unterstützt.

Die Anwendung von Dinoproston sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es zu Nebenwirkungen kommen kann. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber. Seltenere Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen oder ein zu starker Wehensturm. In solchen Fällen muss die Behandlung mit Dinoproston abgebrochen und gegebenenfalls eine andere Therapie eingeleitet werden.

In Österreich ist die Anwendung von Prostaglandinen zur Geburtseinleitung weit verbreitet. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 84.524 Lebendgeburten verzeichnet. Dabei lag der Anteil der medizinisch induzierten Geburten bei etwa 20 Prozent (16.904 Fälle). Obwohl keine genauen Zahlen für die Verwendung von Dinoproston in Österreich vorliegen, ist davon auszugehen, dass der Wirkstoff bei einem Großteil dieser induzierten Geburten zum Einsatz kommt.

Die Anwendung von Dinoproston ist jedoch nicht auf die Geburtshilfe beschränkt. Der Wirkstoff wird auch zur Behandlung von postpartalen Blutungen eingesetzt, indem er die Kontraktion des Myometriums verstärkt und somit den Blutverlust reduziert.

Des Weiteren kann Dinoproston in der Gynäkologie zur Therapie einer unvollständigen oder verschleppten Fehlgeburt angewendet werden. In solchen Fällen wird das Präparat ebenfalls in den Gebärmutterhals oder die Vagina verabreicht, um die Ablösung und Ausstoßung des abgestorbenen Fötus zu fördern.

Zusammenfassend ist Dinoproston ein wichtiger Wirkstoff in der Medizin, insbesondere in der Geburtshilfe und Gynäkologie. Durch seine wehenfördernden und gebärmutterhalsreifenden Eigenschaften ermöglicht er eine gezielte Einleitung von Geburten sowie die Behandlung von postpartalen Blutungen und unvollständigen Fehlgeburten. Trotz möglicher Nebenwirkungen ist Dinoproston bei sachgemäßer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht eine wirksame Therapieoption für betroffene Patientinnen in Österreich.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten DINOPROSTON