Articain ist ein lokal wirkendes Anästhetikum, das in der Zahnmedizin und anderen medizinischen Bereichen zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der Amid-Anästhetika und zeichnet sich durch seine schnelle Wirkung und gute Verträglichkeit aus. In Österreich ist Articain unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, wie beispielsweise Septanest, Ubistesin oder Ultracain.
Der Wirkstoff Articain blockiert die Natriumkanäle in den Nervenzellen. Dadurch wird die Erregungsleitung entlang der Nervenfasern gehemmt, was zu einer vorübergehenden Schmerzunempfindlichkeit im behandelten Bereich führt. Die Wirkung von Articain setzt schnell ein, meist innerhalb von zwei bis fünf Minuten nach der Injektion. Die Dauer der Betäubung variiert je nach Dosierung und individueller Empfindlichkeit des Patienten.
Eine Besonderheit von Articain ist seine gute Gewebegängigkeit. Durch seinen speziellen chemischen Aufbau kann es leichter als andere Lokalanästhetika in das umliegende Gewebe eindringen und somit eine rasche und effektive Betäubung erreichen. Dies macht es besonders geeignet für Eingriffe im Bereich des Mund- und Kieferbereichs.
In Österreich ist Articain weit verbreitet und wird häufig in zahnärztlichen Praxen verwendet. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 nutzen rund 80% der österreichischen Zahnärzte Articain als Lokalanästhetikum bei zahnärztlichen Eingriffen. Die Studie zeigt auch, dass die Zufriedenheit der Patienten mit der Wirkung von Articain hoch ist.
Articain ist in verschiedenen Konzentrationen und Darreichungsformen erhältlich. Meist wird es als Injektionslösung angeboten, die direkt in das zu betäubende Gewebe injiziert wird. Dabei kann die Dosierung je nach Eingriff und individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst werden.
Die Verträglichkeit von Articain ist im Allgemeinen gut. Dennoch können bei manchen Patienten Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, leichte Schmerzen während der Injektion oder allergische Reaktionen auf den Wirkstoff. Schwere Nebenwirkungen sind jedoch selten und treten meist nur bei Überdosierung oder Anwendung bei Patienten mit bekannten Unverträglichkeiten auf.
Articain sollte nicht angewendet werden bei Personen, die überempfindlich gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen des Arzneimittels sind. Ebenso sollte es nicht bei Kindern unter vier Jahren verwendet werden, da für diese Altersgruppe keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.
Insgesamt stellt Articain eine effektive und gut verträgliche Option zur Schmerzlinderung bei zahnärztlichen Eingriffen dar. Durch seine schnelle Wirkung und gute Gewebegängigkeit ermöglicht es eine zuverlässige Betäubung des Behandlungsareals und trägt so zu einem angenehmeren Behandlungserlebnis für den Patienten bei. In Österreich hat sich Articain als Lokalanästhetikum der Wahl in der Zahnmedizin etabliert und wird von einem Großteil der Zahnärzte verwendet.