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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ALCHEMILLAE VULGARIS HERBA

Die Alchemilla vulgaris, auch bekannt als Frauenmantel, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). In Österreich ist sie in den Alpen und im gesamten Gebirgsraum weit verbreitet. Sie gedeiht am besten auf feuchten Wiesen, an Waldrändern und in lichten Wäldern. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre charakteristischen grünen Blätter aus, die wie ein Mantel geformt sind und daher den Namen "Frauenmantel" erhalten haben.

Die medizinische Verwendung von Alchemilla vulgaris reicht bis ins Mittelalter zurück. In der Volksmedizin wurde sie vor allem zur Behandlung von Frauenleiden eingesetzt. Heute wird die Pflanze in der Phytotherapie verwendet und ist Bestandteil verschiedener pflanzlicher Arzneimittel.

Der Hauptwirkstoff des Frauenmantels sind Gerbstoffe, insbesondere Ellagitannine. Diese machen etwa 6-8% des Trockengewichts der Pflanze aus. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Triterpene und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium.

Die Gerbstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend) auf Schleimhäute und Haut. Dadurch kann Alchemilla vulgaris bei Durchfallerkrankungen oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden. Die adstringierende Wirkung kann auch bei äußerlichen Anwendungen genutzt werden, zum Beispiel zur Behandlung von Hautverletzungen oder Entzündungen.

Die Flavonoide und Phenolcarbonsäuren in Alchemilla vulgaris haben antioxidative Eigenschaften. Sie schützen die Zellen vor freien Radikalen und können so zur Vorbeugung von Krankheiten beitragen. Die Triterpene wirken entzündungshemmend und unterstützen den Heilungsprozess bei Verletzungen oder Entzündungen.

In der traditionellen österreichischen Volksmedizin wird Alchemilla vulgaris vor allem bei Menstruationsbeschwerden, Wechseljahrsbeschwerden und zur Geburtsvorbereitung eingesetzt. Die Pflanze soll krampflösend wirken und die Gebärmuttermuskulatur stärken. Allerdings gibt es bisher keine wissenschaftlichen Studien, die diese Wirkungen eindeutig belegen können.

Alchemilla vulgaris kann als Tee, Tinktur oder in Form von Fertigarzneimitteln eingenommen werden. Für die Zubereitung eines Tees werden 1-2 Teelöffel getrocknete Frauenmantelblätter mit 150 ml kochendem Wasser übergossen und nach 10-15 Minuten abgeseiht. Der Tee kann bis zu drei Mal täglich getrunken werden.

Bei der Anwendung von Alchemilla vulgaris sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen bekannt. In seltenen Fällen können jedoch allergische Reaktionen auftreten, insbesondere bei Personen mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Rosengewächsen.

Zusammenfassend ist Alchemilla vulgaris eine in Österreich weit verbreitete Heilpflanze mit adstringierenden, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die Anwendung bei Frauenleiden ist in der Volksmedizin traditionell verankert, wissenschaftliche Belege für diese Wirkungen fehlen jedoch bisher. Bei sachgemäßer Anwendung sind keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ALCHEMILLAE VULGARIS HERBA