Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amykal 1 % Creme
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Amykal 1% Creme
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Creme enthält: 10 mg Terbinafinhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung : 1 g Creme enthält 10 mg Benzylalkohol, 40 mg Cetostearylalkohol, 40 mg Cetylalkohol, 61 mg Polysorbat 60 und 19 mg Sorbitanmonostearat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Creme
Weiße bis fast weiße Creme, leichter Mandelgeruch, mit Wasser abwaschbar.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Amykal 1% Creme wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren).
Zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut, wie z.B.
– Fußpilz (Tinea pedis)
– Hautpilzerkrankungen an den Oberschenkeln und am Körper (Tinea corporis)
– Hautpilzerkrankungen an den Unterschenkeln (Tinea cruris)
– Sprosspilzinfektionen der Haut, hauptsächlich durch die Gattung Candida verursacht
– Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
verursacht durch Terbinafin-empfindliche Pilze (siehe Abschnitt 5.1).
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Abhängig von der Indikation wird Amykal 1% Creme ein- oder zweimal täglich aufgetragen.
1 x täglich, 1 Woche lang
1 x täglich, 1 Woche lang
1–2 x täglich, 1–2 Wochen lang
2 x täglich, 1 Woche lang
– Tinea pedis, Typ interdigitalis:
– Tinea corporis und cruris:
– kutane Candidamykose:
– Pityriasis versicolor:
Die klinischen Symptome heilen gewöhnlich in einigen Tagen ab. Unregelmäßige Anwendung oder vorzeitiger Abbruch der Behandlung bergen das Risiko eines Rückfalls.
Bei Fortbestand der Beschwerden oder wenn keine klinische Besserung eintritt, ist nach spätestens zwei Wochen eine ärztliche Beratung mit Neubeurteilung des Therapieansatzes erforderlich.
Art der Anwendung
Nur zur Anwendung auf der Haut.
Vor der Applikation von Amykal 1% Creme sind die befallenen Hautstellen gründlich zu reinigen und zu trocknen.
Amykal 1% Creme soll auf die betroffene Hautstelle und die umgrenzenden Hautgebiete in einer dünnen Schicht aufgetragen und leicht eingerieben werden.
Bei intertriginösen Infektionen (submammär, interdigital, intergluteal, inguinal) kann, vor allem über Nacht, ein Gazestreifen aufgelegt werden.
Kinder unter 12 Jahren
Die Anwendung von Amykal 1% Creme bei Kindern unter 12 Jahren wird aufgrund nicht ausreichender Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Es gibt keine Hinweise dafür, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung erforderlich ist oder Nebenwirkungen auftreten, die bei jüngeren Patienten nicht festzustellen sind.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Benzylalkohol (Konservierungsmittel) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Amykal 1% Creme ist ausschließlich zur äußerlichen Anwendung bestimmt und kann die Augen reizen. Amykal 1% Creme soll nicht im Gesicht und nicht am Mund angewendet werden.
Das Präparat soll nicht in Kontakt mit Augen, Schleimhäuten oder offenen Wunden kommen. Im Falle eines unbeabsichtigten Kontaktes sind diese Stellen unter fließendem Wasser sorgfältig zu spülen.
Um eine Reinfektion durch Wäsche, Socken, Schuhe usw. zu vermeiden, ist die Behandlung mit allgemeinen hygienischen Maßnahmen zu verbinden.
Bei ausgedehnten oder bereits länger bestehenden Hautpilzerkrankungen ebenso wie bei Onychomykose mit Befall mehrerer Nägel ist die orale Anwendung von Terbinafin 250 mg angezeigt.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Säuglinge dürfen nicht mit behandelter Haut, einschließlich der Brust, in Berührung kommen.
Nur für äußere Anwendung.
Amykal 1% Creme enthält Cetylalkohol, Cetostearylalkohol, Polysorbat 60 und Sorbitanmonostearat. Diese Substanzen können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Dieses Arzneimittel enthält Benzylalkohol. Benzylalkohol kann leichte lokale Reizungen hervorrufen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit den topischen Formen von Terbinafin durchgeführt.
Bei einer Behandlung im Genital- oder Analbereich kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe („Stearat“) bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zur Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt keine klinischen Erfahrungen mit Terbinafin bei schwangeren Frauen. Fetale Toxizitätsstudien an Tieren deuten nicht auf Nebenwirkungen hin (siehe Abschnitt 5.3).
Amykal 1% Creme ist nur bei klarer Indikationsstellung während der Schwangerschaft zu verwenden.
Stillzeit
Terbinafin wird in die Muttermilch ausgeschieden. Nach topischer Anwendung ist nur eine geringe systemische Exposition zu erwarten. Terbinafin ist nur bei stillenden Müttern anzuwenden, wenn der erwartete Nutzen das Risiko für den Säugling rechtfertigt.
Säuglinge dürfen nicht mit behandelter Haut, einschließlich der Brust, in Berührung kommen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Amykal 1% Creme hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 Nebenwirkungen
Lokale Symptome wie Pruritus, Exfoliation der Haut, Schmerzen und/oder Reizungen an der Applikationsstelle, Pigmentierungsstörung, brennendes Gefühl auf der Haut, Erythem, Wundschorf etc. können an der Applikationsstelle auftreten. Diese unbedenklichen Symptome müssen von Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Ausschlag unterschieden werden. Überempfindlichkeitsreaktionen wurden sporadisch berichtet und erfordern ein Absetzen der Therapie. Im Fall eines versehentlichen Kontaktes mit den Augen, kann Terbinafin die Augen reizen. In seltenen Fällen kann sich die zugrunde liegende Pilzinfektion verschlechtern.
Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystem und Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
Sehr häufig: | (>1/10) |
Häufig: | (>1/100 bis <1/10) |
Gelegentlich: | (>1/1.000 bis <1/100) |
Selten: | (>1/10.000 bis <1/1.000) |
Sehr selten: | (<1/10.000) |
Nicht bekannt: | (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). |
Innerhalb jeder | Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem |
Schweregrad angegeben
Nicht bekannt: Überempfindlichkeit
Augenerkrankungen
Selten: | Augenreizung |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: | Exfoliation der Haut, Pruritus |
Gelegentlich: | Hautläsion, Wundschorf, Hauterkrankung, Pigmentierungsstörung, Erythem, brennendes Gefühl auf der Haut |
Selten: | trockene Haut, Kontaktdermatitis, Ekzem |
Sehr selten: | Ausschlag |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: | Schmerzen, Schmerzen und/oder Reizungen an der Applikationsstelle |
Selten: | Zustand verschlimmert |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des
Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Die geringe systemische Absorption von topischem Terbinafin macht eine Überdosierung relativ unwahrscheinlich.
Die versehentliche Einnahme einer 30 g Tube Amykal 1% Creme, die 300 mg Terbinafinhydrochlorid enthält, ist vergleichbar mit einer 250 mg Tablette (entsprechend der täglichen Dosis für einen Erwachsenen).
Sollte Amykal 1% Creme versehentlich in einer größeren Menge eingenommen worden sein, sind ähnliche Nebenwirkungen wie bei Überdosierung mit Terbinafin-Tabletten (z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Schwindel) zu erwarten.
Das weitere Management sollte klinisch angezeigt oder soweit verfügbar, vom nationalen Giftinformationszentrum empfohlen, erfolgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika zur topischen Anwendung
ATC – Code: D01AE15
Terbinafin ist ein Allylamin, das ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum bei Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Dermatophyten wie Trichophyton spp. (z.B. T. rubrum, T. mentagrophytes, T. verrucosum, T. violaceum ), Microsporum canis und Epidermophyton floccosum , besitzt. Terbinafin wirkt in niedrigen Konzentrationen fungizid gegen Dermatophyten, Schimmelpilze und gewisse dimorphe Pilze.
Die Wirkung gegen Hefepilze ist je nach Spezies fungizid (z.B. Malassezia furfur ) oder fungistatisch.
Terbinafin hat eine langanhaltende Wirkung. Weniger als 10% der an Fußpilz leidenden Patienten erleiden nach einer 1-wöchigen Behandlung mit Amykal 1% Creme einen Rückfall oder eine Reinfektion innerhalb von 3 Monaten.
Terbinafin greift in einer frühen Stufe gezielt in die Ergosterol-Biosynthese der Pilze ein. Dies führt zu einem Mangel an Ergosterol und zu einer intrazellulären Akkumulation von Squalen, was im Zelltod des Pilzes resultiert. Terbinafin wirkt durch Hemmung der Squalenepoxidase in der Zellmembran des Pilzes. Das Enzym Squalenepoxidase ist nicht abhängig vom Cytochrom P450-System. Terbinafin hat keinen Einfluss auf den Metabolismus von Hormonen oder anderen Arzneimitteln.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Beim Menschen werden nach lokaler Anwendung auf der Haut weniger als 5% der Dosis resorbiert. Die systemische Exposition des Organismus ist daher sehr gering.
Die Biotransformation von Terbinafin führt zu Metaboliten ohne fungizide Wirkung, die hauptsächlich über die Niere und die Faeces ausgeschieden werden. Die Halbwertszeit beträgt 17 Stunden. Es gibt keine Hinweise auf eine Kumulation.
Nach 7-tägiger Anwendung von Amykal 1% Creme sind in der betroffenen Hornschicht für mindestens 7 Tage nach Absetzen der Behandlung Terbinafinkonzentrationen messbar, die über denen für eine fungizide Aktivität erforderlichen liegen.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Pharmakokinetik von Terbinafin im Stratum corneum in Subpopulationen beeinflusst wird. Es ist ebenso unwahrscheinlich, dass die Auswirkungen von Subpopulationen auf die systemische Pharmakokinetik klinisch signifikant sind, da nur sehr geringe Mengen an Terbinafin nach topischer Applikation gefunden werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht klinische Daten zur Sicherheit von Terbinafin haben keine Ergebnisse ergeben, die für die empfohlene Dosierung und Verwendung des Produkts relevant sind.
In Langzeitstudien (bis zu einem Jahr) an Ratten und Hunden wurden in keiner der beiden Spezies auffällige toxische Effekte bis zu oralen Dosen von ungefähr 100 mg/kg/Tag beobachtet. Bei hohen oralen Dosen sind die Leber und vielleicht auch die Nieren potentielle Zielorgane.
In einer oralen 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Mäusen konnten bis zu Dosen von 130 (männliche) und 156 (weibliche) mg/kg/Tag keine neoplastischen oder andere abnormale Befunde, die der Behandlung zuzuordnen wären, erhoben werden. In einer oralen 2-Jahres-Karzinogenitätsstudie an Ratten wurde bei der höchsten Dosierung von 69 mg/kg/Tag beim männlichen Geschlecht eine ansteigende Inzidenz von Lebertumoren beobachtet. Es wurde gezeigt, dass diese Veränderungen speziesspezifisch sind, da sie nicht bei Mäusen oder in anderen Studien an Mäusen, Hunden oder Affen auftraten.
Während der Studien mit hohen Dosen oralem Terbinafin an Affen wurden Refraktionsstörungen in der Retina bei höheren Dosierungen (der nicht-toxische Spiegel lag bei 50 mg/kg) beobachtet. Diese Störungen wurden mit der Anwesenheit eines Terbinafin-Metaboliten im Augengewebe in Verbindung gebracht und verschwanden nach Absetzen des Arzneimittels. Sie wurden nicht mit histologischen Veränderungen assoziiert.
Eine Reihe von in vitro und in vivo genotoxischen Standard-Tests erbrachten keine Hinweise für ein mutagenes oder klastogenes Potential der Substanz.
In Studien an Ratten und Kaninchen konnten keine nachteiligen Effekte auf die Fertilität oder andere Reproduktionsparameter beobachtet werden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumhydroxid, Benzylalkohol, Cetostearylalkohol, Cetylalkohol, Cetylpalmitat, Isopropyl-myristat, Polysorbat 60, Sorbitanmonostearat, Wasser
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
Nach Anbruch nicht länger als 3 Monate verwenden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Amykal 1% Creme ist in einer Aluminium-Tube mit Epoxidharz als Innenschutz zu 7,5 g, 15 g und 30 g erhältlich.
Der Schraubverschluss ist aus Polyethylen hergestellt und ist mit einer Gummidichtung versehen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Pelpharma Handels GmbH
Wohndorfweg 36
A-3001 Tulbing
8. ZULASSUNGSNUMMER
1–26571
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 17.7.2006
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 14.12.2011
10. STAND DER INFORMATION:
September 2020
Mehr Informationen über das Medikament Amykal 1 % Creme
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-26571
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe ohne aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Pelpharma Handels GmbH, Wohndorfweg 36, 3001 Tulbing, Österreich