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Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten

Amlodipin 10 mg Fair-Med Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten:

Eine Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat)

Amlodipin Fair-Med 10 mg Tabletten:

Eine Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat)

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette

Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten:

Weiße bis cremefarbene, runde, bikonvexe, nicht-überzogene Tabletten, beidseitig unbedruckt.

Amlodipin Fair-Med 10 mg Tabletten:

Weiße bis cremefarbene, runde, bikonvexe, nicht-überzogene Tabletten, mit Bruchkerbe auf einer Seite, glatt auf der anderen Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1. Anwendungsgebiete

Hypertonie.

Chronisch-stabile Angina pectoris.

Vasospastische (Prinzmetal-) Angina.

4.2. Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene

Sowohl für Hypertonie als auch für Angina beträgt die übliche Dosis 5 mg Amlodipin einmal täglich. Diese Dosis kann je nach dem individuellen Ansprechen des Patienten auf maximal 10 mg erhöht werden.

Bei Patienten mit Hypertonie wurde Amlodipin zusammen mit einem Thiaziddiuretikum, Alphablocker, Betablocker oder einem ACE-Hemmer angewendet.

Bei Angina kann Amlodipin Fair-Med als Monotherapie gegeben werden oder aber auch in Kombination mit anderen Arzneimitteln gegen Angina bei den Patienten, deren Angina auf Nitrate und/oder eine angemessene Betablocker-Dosis nicht angesprochen hatte.

Bei Begleittherapie mit Thiazid-Diuretika, Betablockern oder ACE-Hemmern ist keine Dosisanpassung von Amlodipin Fair-Med nötig.

Spezielle Patientengruppen

Ältere Patienten

Amlodipin Fair-Med wird in ähnlichen Dosen von älteren und jüngeren Patienten gleich gut vertragen. Bei älteren Patienten wird daher die übliche Dosierung empfohlen, eine Dosiserhöhung sollte jedoch vorsichtig erfolgen (siehe Abschnitt 4.4 und 5.2).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Für Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktion­sstörungen liegen keine Dosierungsempfeh­lungen vor; deshalb sollte die Dosis vorsichtig ausgewählt und am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Bei ausgeprägten Leberfunktion­sstörungen wurde die Pharmakokinetik von Amlodipin nicht untersucht. Bei Patienten mit ausgeprägten Leberfunktion­sstörungen sollte mit der niedrigsten Amlodipindosis begonnen und langsam titriert werden.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel korrelieren nicht mit dem Grad der Niereninsuffizienz, sodass die üblichen Dosierungen empfohlen werden. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

Pädiatrische Patienten

Kinder und Jugendliche mit Hypertonie im Alter von 6 bis 17 Jahren:

Die empfohlene antihypertensive orale Dosis bei pädiatrischen Patienten im Alter von 6 bis 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis 5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).

Für die Anwendung einer 2,5 mg Dosis stehen geeignetere Arzneimittel zur Verfügung, da Amlodipin Fair-Med nicht in diese Dosen geteilt werden kann.

Kinder unter 6 Jahren:

Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Tablette zum Einnehmen

4.3. Gegenanzeigen

Amlodipin ist in den folgenden Fällen kontraindiziert:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Dihydropyridin­derivate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile; Schwere Hypotonie; Schock (einschließlich kardiogener Schock); Obstruktion des linksventrikulären Ausflusstrakts (z. B. hochgradige Aortenstenose), Hämodynamisch instabile Herzinsuffizienz nach akutem Myokardinfarkt.

4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin im Rahmen von hypertensiven Krisen wurde nicht nachgewiesen.

Patienten mit Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz müssen mit Vorsicht behandelt werden. In einer langfristigen placebokontro­llierten Studie mit Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III und IV), war die beschriebene Inzidenz von Lungenödemen in der mit Amlodipin behandelten Gruppe höher als in der Placebogruppe (siehe Abschnitt 5.1). Calciumkanalbloc­ker, einschließlich Amlodipin, sollten bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden, da sie das Risiko zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse sowie das Mortalitätsrisiko erhöhen können.

Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist die Halbwertzeit von Amlodipin verlängert und die AUC-Werte sind erhöht; Dosisempfehlungen bestehen nicht. Amlodipin sollte daher bei diesen Patienten am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden und sowohl bei Therapiebeginn als auch bei einer Dosiserhöhung mit Vorsicht verabreicht werden. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion kann eine langsame Dosistitration sowie engmaschige Überwachung notwendig sein.

Anwendung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten sollte die Dosierung nur mit Vorsicht erhöht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz

Amlodipin kann bei derartigen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet werden.

Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel korrelieren nicht mit dem Grad der Niereninsuffizienz. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Auswirkungen anderer Arzneimittel auf Amlodipin

CYP3A4-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit starken oder mäßigen CYP3A4-Inhibitoren (Proteaseinhi­bitoren, Azol-Antimykotika, Makrolide wie z. B. Erythromycin oder Clarithromycin, Verapamil oder Diltiazem) kann zu einer signifikanten Erhöhung der AmlodipinExposition führen. Die klinischen Konsequenzen der geänderten Pharmakokinetik können bei Älteren ausgeprägter sein. Daher können eine klinische Kontrolle sowie eine Dosisanpassung notwendig werden.

CYP3A4-Induktoren: Es liegen keine Daten zu den Auswirkungen von CYP3A4-Induktoren auf Amlodipin vor. Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin, Hypericum perforatum) kann zu einer Reduktion der Amlodipin-Plasmakonzentration führen. Bei gleichzeitiger Anwendung von Amlodipin und CYP3A4-Induktoren ist Vorsicht geboten.

Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit Grapefruit oder Grapefruitsaft wird nicht empfohlen, weil dadurch die Bioverfügbarkeit von Amlodipin bei einigen Patienten erhöht sein kann. Dies würde zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen.

Dantrolen (Infusion): Im Tiermodell wurde nach Verabreichung von Verapamil und intravenösem Dantrolen letales Kammerflimmern und Kreislaufkollaps in Verbindung mit Hyperkaliämie beobachtet. Aufgrund des Hyperkaliämie-Risikos wird empfohlen, eine gleichzeitige Gabe von Calciumkanalbloc­kern wie Amlodipin bei den Patienten zu vermeiden, die empfänglich für eine maligne Hyperthermie sind oder wegen einer malignen Hyperthermie behandelt werden.

Auswirkungen von Amlodipin auf andere Arzneimittel

Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin ist additiv zur blutdrucksenkenden Wirkung anderer Antihypertonika.

In klinischen Wechselwirkun­gsstudien hatte Amlodipin keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Atorvastatin, Digoxin, Warfarin oder Ciclosporin.

Simvastatin: Die gleichzeitige mehrmalige Gabe von 10 mg Amlodipin und 80 mg Simvastatin führte im Vergleich zur alleinigen Gabe von Simvastatin zu einem Anstieg der Simvastatin-Exposition von 77 %. Bei Patienten unter Amlodipin sollte die Simvastatin-Dosis auf 20 mg täglich beschränkt werden.

4.6. Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaf­tSchwangerschaft

Die Unbedenklichkeit von Amlodipin in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht nachgewiesen.

In tierexperimentellen Studien wurde bei hohen Dosen eine Reproduktionsto­xizität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).

Die Anwendung in der Schwangerschaft wird nur empfohlen, wenn keine sicherere Alternative zur Verfügung steht und die Erkrankung selbst ein größeres Risiko für Mutter und Kind darstellt.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin in die Muttermilch ausgeschieden wird. Es muss entschieden werden, ob das Stillen fortgesetzt/beendet oder die Behandlung mit Amlodipin fortgesetzt/beendet werden soll. Dabei müssen der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Behandlung mit Amlodipin für die Mutter berücksichtigt werden.

Fertilität

Bei einigen Patienten, die mit Calciumkanalbloc­kern behandelt worden waren, wurden reversible biochemische Veränderungen im Kopfteil der Spermatozoen beobachtet. Die klinischen Daten in Hinblick auf einen möglichen Einfluss von Amlodipin auf die Fertilität sind noch ungenügend. In einer Studie an Ratten zeigten sich Auswirkungen auf die Fertilität der männlichen Tiere (siehe Abschnitt 5.3).

4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Amlodipin kann geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Wenn mit Amlodipin behandelte Patienten unter Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit leiden, kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Vorsicht ist hier angezeigt, speziell zu Beginn der Behandlung.

4.8. Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen der Behandlung sind Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Palpitationen, Hautrötung mit Wärmegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit, Knöchelschwellun­gen, Ödeme und Müdigkeit.

Tabellarische Übersicht der Nebenwirkungen Die folgenden Nebenwirkungen wurden während einer Behandlung mit Amlodipin in den angegebenen Häufigkeiten beobachtet und beschrieben: Sehr häufig (>1/10); häufig (>1/100 bis <1/10); gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100); selten (>1/10.000 bis <1/1,000); sehr selten (<1/10.000).

In jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere aufgeführt.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des

Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Allergische Reaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Sehr selten

Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich

Insomnie, Stimmungsschwan­kungen (einschließlich Angst), Depression

Psychiatrische Erkrankungen

Selten

Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung)

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich

Tremor, Störungen des Geschmacksempfin­dens, Synkopen, Hypästhesie, Parästhesie

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten

erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen

(einschließlich Diplopie)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Palpitationen

Herzerkrankungen

Sehr selten

Myokardinfarkt, Arrhythmien (einschließlich Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und Vorhofflimmern)

Gefäßerkrankungen

Häufig

Flush

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

Hypotonie

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe, Rhinitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Husten

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Bauchschmerzen, Übelkeit

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich

Erbrechen, Dyspepsie, veränderte Stuhlgewohnheiten (einschließlich von Diarrhö und Obstipation), Mundtrockenheit

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr selten

Pankreatitis, Gastritis, Zahnfleischhy­perplasie

Leber- und

Gallenerkrankungen

Sehr selten

Hepatitis, Gelbsucht, Anstieg hepatischer Enzyme*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Alopezie, Purpura, Hautverfärbung, Hyperhidrose, Pruritus, Hautausschlag, Exanthem

Erkrankungen der

Haut und des

Unterhautzellge­webes

Sehr selten

Angiooedem, Erythema multiforme, Urtikaria, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Quincke-Ödem, Lichtempfindlichke­it

Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig

Knöchelschwellungen

Gelegentlich

Arthralgie, Myalgie, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Miktionsstörungen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich

Impotenz, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Ödeme, Müdigkeit

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Brustschmerzen, Asthenie, Schmerzen, Unwohlsein

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme

* meistens in Zusammenhang mit Cholestase

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, AT-1200 Wien, Fax: +43 (0) 50 555 36207, Website: anzuzeigen

4.9. Überdosierung

4.9. Überdosierung

Beim Menschen liegen nur begrenzt Erfahrungen zu Fällen von vorsätzlicher Überdosierung vor.

Symptome:

Die vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass eine starke Überdosierung zu übermäßiger peripherer Vasodilatation und möglicherweise Reflextachykardie führen könnte. Es wurde eine deutliche und möglicherweise längerfristig anhaltende systemische Hypotonie bis hin zum Schock und tödlichen Ausgang beschrieben.

Behandlung:

Eine klinisch relevante Hypotonie im Zusammenhang mit einer Amlodipin-Überdosierung erfordert eine aktive kardiovaskuläre Unterstützung mit häufiger Überwachung der kardialen und respiratorischen Funktion, Hochlagerung der Extremitäten und Kontrolle des zirkulierenden Flüssigkeitsvo­lumens und der Diurese.

Mit Hilfe eines Vasokonstriktors können Gefäßtonus und Blutdruck wiederhergestellt werden, sofern keine Kontraindikationen für eine solche Medikation vorliegen. Die intravenöse Anwendung von Calciumgluconat kann sich günstig auswirken, indem sie den Effekt der Blockade der Calciumkanäle aufhebt.

In einigen Fällen kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Bei gesunden Erwachsenen wurde gezeigt, dass die Gabe von Kohle bis zu 2 Stunden nach Zufuhr von Amlodipin 10 mg die Resorptionsrate von Amlodipin verringerte.

Wegen der hohen Proteinbindung von Amlodipin hat eine Dialyse vermutlich keine Wirkung

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Dihydropyridin­derivat. ATC-Code: C08CA01

Amlodipin ist ein Calciumionen-Influx-Inhibitor vom Dihydropyridin-Typ (Blockade der langsamen Calciumkanäle; Calciumionenan­tagonist), der den Einstrom von Calciumionen in die Herzmuskelzellen und glatten Gefäßmuskelze­llen hemmt.

Wirkmechanismus:

Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin beruht auf der Erschlaffung der glatten Gefäßmuskulatur.

Die genaue Wirkungsweise, durch die Amlodipin antianginös wirkt, ist noch nicht vollständig bekannt, Amlodipin verringert jedoch die Ischämie durch folgende zwei Wirkungen:

1. Amlodipin erweitert periphere Arteriolen werden erweitert und senkt damit den peripheren Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeiten muss. Da die Herzfrequenz stabil bleibt, verringert diese Entlastung des Herzens den myokardialen Energieverbrauch und Sauerstoffbedarf.

2. Wahrscheinlich bewirkt Amlodipin eine Dilatation von koronaren Arterien und Arteriolen, sowohl in normalen als auch in ischämischen Bereichen. Durch diese Dilatation wird die myokardiale Sauerstoffver­sorgung bei Patienten mit Spasmen der Koronararterien (Prinzmetal- oder vasospastische Angina) verstärkt.

Pharmakodynamische Wirkungen:

Bei Hypertonikern führt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin zu einer signifikanten Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen über 24 Stunden. Aufgrund des langsamen Wirkungseintritts ist bei Amlodipin-Gabe nicht mit akutem Blutdruckabfall zu rechnen.

Bei Patienten mit Angina pectoris bewirkt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin eine Erhöhung der Belastbarkeit, eine Verlängerung der Zeit bis zum Auftreten der Beschwerden sowie bis zur ST-Strecken-Senkung um 1 mm und eine Senkung der Anfallshäufigkeit und des Nitratbedarfs.

Unter Amlodipin kam es zu keinen unerwünschten metabolischen Wirkungen oder zu Veränderungen der Lipidwerte. Es kann bei Patienten mit Asthma, Diabetes und Gicht angewendet werden.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit:

Anwendung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK):

In einer unabhängigen, multi-zentrischen, randomisierten, doppelblinden, placebokontro­llierten Studie mit 1997 Patienten (Comparison of Amlodipine vs Enalapril to Limit Occurences of Thrombosis -CAMELOT) wurde die Wirkung von Amlodipin auf die Verhinderung klinischer Ereignisse bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit überprüft.

Von diesen Patienten wurden über zwei Jahre 663 mit 5 bis 10 mg Amlodipin behandelt, 673 Patienten mit 10 bis 20 mg Enalapril behandelt und 655 Patienten erhielten Placebo zusätzlich zu einer Standardtherapie mit Statinen, Betablockern, Diuretika oder Aspirin. Die wichtigsten Ergebnisse zur Wirksamkeit sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die Ergebnisse zeigen, dass es bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit unter der Behandlung mit Amlodipin zu weniger Krankenhausein­weisungen wegen Angina pectoris und Revaskularisi­erungsmaßnahmen kom­mt.

Tabelle 1: Häufigkeit signifikanter klinischer Ergebnisse in CAMELOT

Kardiovaskuläre Ereignisse, Anzahl (%)

Kardiovaskuläre Ereignisse, Anzahl (%)

Kardiovaskuläre Ereignisse, Anzahl (%)

Amlodipin vs. Placebo

Amlodipin vs.

Placebo

Ergebnisse

Amlopidin

Placebo

Enalapril

Hazard

Ratio 95–

%-KI

p-Wert

Primärer Endpunkt

Unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse

110 (16,6)

151 (23,1)

136 (20,2)

0,69

(0,54 bis

0,88)

0,003

Einzelne Ereignisse

Revaskularisation der Koronararterien

78 (11,8)

103 (15,7)

95 (14,1)

0,73

(0,54 bis

0,98)

0,03

Einzelne Ereignisse

Nicht tödlicher Myokardinfarkt

14 (2,1)

19 (2,9)

11 (1,6)

0,73 (0,37 bis 1,46)

0,37

Einzelne Ereignisse

Apoplex oder TIA

6(0,9)

12 (1,8)

8(1,2)

0,5

(0,19 bis

1,32)

0,15

Einzelne Ereignisse

Kardiovaskulärer Tod

5(0,8)

2(0,3)

5(0,7)

2,46 (0,48 bis 12,7)

0,27

Einzelne Ereignisse

Krankenhausein­weisungen wegen Herzinsuffizienz

3(0,5)

5(0,8)

4 (0,6)

0,59

(0,14 bis

2,47)

0,46

Einzelne Ereignisse

Herzstillstand mit

Wiederbelebung

0

4 (0,6)

1 (0,1)

n. a.

0,04

Einzelne Ereignisse

Neu aufgetretene periphere Gefäßkrankheit

5(0,8)

2(0,3)

8(1,2)

2,6 (0,50 bis 13,4)

0,24

Abkürzungen: KI = Konfidenzintervall; TIA = transistorische ischämische Attacke

Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz:

Hämodynamik-Studien und kontrollierte klinische Studien zu Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA-Klassen II-IV zeigten, dass Amlodipin auf der Grundlage der Parameter Belastungstoleranz, linksventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatologie keine klinische Verschlechterung verursachte.

Eine placebokontro­llierte Studie (PRAISE), die Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHAKlassen III-IV untersuchte, die Digoxin, Diuretika und ACE-Hemmer erhielten, zeigte, dass Amlodipin bei Patienten mit Herzinsuffizienz nicht mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko oder kombinierten Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko verbunden war.

Im Rahmen einer langfristigen, placebokontro­llierten Nachbeobachtun­gsstudie (PRAISE-2) zu Amlodipin bei Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA-Klassen III und IV, die keine klinischen Symptome und keine auf eine ischämische Grunderkrankung hinweisenden objektiven Befunde aufwiesen und stabile Dosen von ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika erhielten, hatte Amlodipin keinen Einfluss auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Mortalität. In der gleichen Patientenpopulation wurde Amlodipin mit vermehrten Berichten eines Lungenödems in Verbindung gebracht.

Treatment-to-Prevent-Heart-Attack-Studie (ALLHA T) :

Um neuere Therapieansätze zu vergleichen, wurden die Auswirkungen auf Mortalität und Morbidität in einer randomisierten doppelblinden Studie untersucht (Antihypertensive and Lipid-Lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial, ALLHAT): täglich 2,5 bis 10 mg Amlodipin (Calciumkanal­blocker) oder 10 bis 40 mg Lisinopril (ACE-Hemmer) täglich als First-Line-Therapie im Vergleich mit dem Thiaziddiuretikum Chlortalidon (12,5 bis 25 mg täglich) bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie.

In diese Studie wurden insgesamt 33.357 Hyperto­niepatienten ab einem Alter von 55 Jahren eingeschlossen und über durchschnittlich 4,9 Jahre beobachtet. Sie hatten mindestens einen zusätzlichen Risikofaktor für eine koronare Herzkrankheit, einschließlich Myokardinfarkt oder Apoplex in der Anamnese (> sechs Monate vor Einschluss in die Studie) bzw. eine andere nachgewiesene atherosklerotische Herz-Kreislauferkrankung (insgesamt 51,5 %), Typ 2 Diabetes (36,1 %) HDL-C <35 mg/dl (11,6 %), durch EKG oder Echokardiographie bestätigte linksventrikuläre Hypertrophie (20,9 %), Zigarettenraucher (21,9 %).

Der primäre Endpunkt war die Kombination aus Tod durch koronare Herzkrankheit und nicht tödlichem Myokardinfarkt. Zwischen der Amlodipin-Therapie und der Chlortalidon-Therapie ergab sich hinsichtlich des primären Endpunkts kein signifikanter Unterschied (RR 0,98; 95 %-KI [0,90 bis 1,07]; p=0,65). Bei den sekundären Endpunkten war die Häufigkeit von Herzinsuffizienz (Bestandteil eines zusammengesetzten kardiovaskulären Endpunkts) in der Amlodipin-Gruppe im Vergleich mit der Chlortalidon-Gruppe signifikant höher (10,2 % vs. 7,7 %; RR 1,38; 95 %-KI [1,25 bis 1,52]; p<0,001). Bei der Gesamtmortalität gab es jedoch zwischen der Amlodipin-Therapie und der Chlortalidon-Therapie keine signifikanten Unterschiede (RR 0,96; 95 %-KI [0,89 bis 1,02]; p=0,20).

Kinder und Jugendliche:

Anwendung bei Kindern (6 Jahre und älter):

In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5-mg-Dosis und einer 5-mg-Dosis Amlodipin mit Placebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Placebo. Der Unterschied zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.

Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurden nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption, Verteilung, Plasmaeiweißbin­dung:

Nach Einnahme therapeutischer Dosen wird Amlodipin gut resorbiert, wobei im Blut Spitzenkonzen­trationen nach 6 bis 12 Stunden erreicht werden. Die absolute Bioverfügbarkeit beim Menschen beträgt etwa 64 bis 80%. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 21 l/kg. In vitro konnte gezeigt werden, dass etwa 97,5 % des zirkulierenden Amlodipin an Plasmaeiweiße gebunden sind.

Die Bioverfügbarkeit von Amlodipin ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme.

Metabolisierung/ Elimination:

Die terminale Plasmahalbwertszeit beträgt 35 bis 50 Stunden und ist gleichbleibend bei einer einmal täglichen Dosierung. Amlodipin wird in der Leber größtenteils zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Im Urin werden 10 % der Substanz unverändert sowie 60 % der Metaboliten ausgeschieden.

Anwendung bei eingeschränkter Leberfunktion:

Zur Anwendung von Amlodipin bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen sehr begrenzte klinische Daten vor. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zeigen eine verringerte Clearance von Amlodipin, was zu einer verlängerten Halbwertszeit und einer um ca. 40 bis 60 % erhöhten AUC führt.

Anwendung bei älteren Patienten:

Die Zeit bis zum Erreichen maximaler Plasmakonzentra­tionen von Amlodipin ist bei älteren und jüngeren Menschen vergleichbar. Ältere Patienten weisen eine tendentiell verringerte Amlodipin-Clearance auf, wodurch die AUC und die Eliminationshal­bwertzeit ansteigen. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz fielen der Anstieg der AUC und der Eliminationshal­bwertzeit wie für die untersuchte Patientenalter­sgruppe erwartet aus.

Kinder und Jugendliche:

Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 1 bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die zwischen 1,25 mg und 20 mg Amlodipin entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositionsva­riabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet.

Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

Reproduktionsto­xizität:

In Studien zur Reproduktionsto­xizität wurden bei Ratten und Mäusen bei Dosierungen, die rund 50mal höher waren als die auf mg/kg bezogene empfohlene Maximaldosis beim Menschen, eine Verzögerung des Geburtstermins, eine Verlängerung des Geburtsvorgangs und eine erhöhte perinatale Mortalität der Nachkommen beobachtet.

Beeinträchtigung der Fertilität:

Bei Dosierungen bis zu 10 mg/kg/Tag (das 8-Fache* der empfohlenen Maximaldosis von 10 mg beim Menschen, bezogen auf mg/m2 ) zeigten sich keine Auswirkungen auf die Fertilität von mit Amlodipin behandelten Ratten (Männchen: 64 Tage; Weibchen: 14 Tage vor der Paarung). In einer anderen Studie an Ratten, in der männliche Ratten über 30 Tage mit Amlodipinbesilat in Dosen behandelt wurden, die, bezogen auf mg/kg, mit der Dosierung beim Menschen vergleichbar waren, wurde sowohl eine Abnahme des follikelstimu­lierenden Hormons und des Testosterons im Plasma als auch eine Abnahme der Spermiendichte und eine Verringerung reifer Spermatiden und Sertoli-Zellen gefunden.

Kanzerogenität, Mutagenität:

Bei Ratten und Mäusen, die über zwei Jahre Amlodipin in Tagesdosen von 0,5, 1,25 und 2,5 mg/kg im Futter erhielten, ergaben sich keine Hinweise auf eine Kanzerogenität. Die höchste Dosis (für Mäuse ebensoviel und für Ratten das Doppelte* der empfohlenen Maximaldosis von 10 mg beim Menschen, bezogen auf mg/m2 ) lag nahe an der maximal von Mäusen tolerierten Dosis, jedoch nicht an der von Ratten.

Mutagenitätsstudien ergaben keine arzneimittelbe­dingten Wirkungen auf dem Gen- oder auf dem Chromosomen-Niveau.

* Ausgehend von einem 50 kg schweren Patienten

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1. Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat

6.2. Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3. Dauer der Haltbarkeit

48 Monate

6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Arzneimittel in der Originalverpackung aufbewahren um es vor Licht zu schützen.

6.5. Art und Inhalt des Behältnisses

Weiße, opake PVC/PVdC- Aluminium Blister

Packungsgrößen:

Amlodipin Fair-Med 5 mg: 20, 28, 30, 50, 60, 100 Tabletten

Amlodipin Fair-Med 10 mg: 14, 20, 28, 30, 50, 60, 100 Tabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Fairmed Healthcare GmbH

Dorotheenstr.48,

22301 Hamburg

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Amlodipin Fair-Med 5 mg: Z.Nr.: 135854

Amlodipin Fair-Med 10 mg: Z.Nr.: 135853

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

04.11.2014

Mehr Informationen über das Medikament Amlodipin Fair-Med 5 mg Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 135854
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Fairmed Healthcare GmbH, Dorotheenstraße 48, 22301 Hamburg, Deutschland