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Aldactone - Saltucin forte - Hartkapseln - Zusammengefasste Informationen

Enthält aktive Wirkstoffe :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aldactone - Saltucin forte - Hartkapseln

ALDACTONE® - SALTUCIN® FORTE - Hartkapseln

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Kapsel enthält 100 mg Spironolacton in mikronisierter Form und 10 mg Butizid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Eine Kapsel enthält 188 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Hartkapseln.

Länglich, weiße Kapsel mit dem Aufdruck BM A6.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Ausgeprägter sekundärer Hyperaldostero­nismus, wenn die bisherige Therapie mit Diuretika oder Blutdrucksenkern nicht ausreicht oder zu Unverträglichkeiten führt, bei folgenden Grundkrankheiten:

– Durch Herzinsuffizienz bedingte Ödeme

Wenn mit Schleifen- oder Thiaziddiuretika, ACE-Hemmern und Betablockern keine ausreichende Ödemausschwemmung erzielt wird, kann Spironolacton zusätzlich zur bisherigen Therapie eingesetzt werden. Zur Therapieverein­fachung kann hier die Kombination Aldactone-Saltucin forte eingesetzt werden.

– Hypertonie

Nur in speziellen Fällen, wenn eine andere antihypertensive Therapie nicht ausreichend wirksam oder unverträglich ist.

Aldactone – Saltucin forte wird angewendet bei Erwachsenen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Allgemeines:

Ein starres Therapieschema lässt sich nicht vorgeben, da der Behandlungsplan dem individuellen Krankheitszustand angepasst werden muss und oft vom Ausmaß des bestehenden Hyperaldostero­nismus abhängt. Die Therapie sollte immer zuerst mit Spironolacton als Monosubstanz begonnen werden, bevor Aldactone – Saltucin forte eingesetzt wird.

Folgende Hinweise können als Anhaltspunkte dienen:

Herzinsuffizienz:

Initial 12,5 – 25 mg Spironolacton (als Monosubstanz) täglich. Falls nach 8 Wochen die Herzinsuffizienz weiterhin besteht und keine Hyperkaliämie aufgetreten ist, kann die Dosis auf bis zu 50 mg Spironolacton täglich erhöht werden.

Erst im Anschluss daran wird Spironolacton in einer Dosierung von 100 bis maximal 200 mg täglich eingesetzt (bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern oder AT1-Blockern 50 mg).

Wenn im Rahmen einer längerfristigen Therapie die Kombination mit einem Thiaziddiuretikum erwünscht wird, kann Aldactone – Saltucin forte verschrieben werden.

Für die niedrigere Dosierung von Spironolacton (Monosubstanz) stehen andere Darreichungsformen zur Verfügung.

Hypertonie: anfangs 1×1 Kapsel täglich; zur Erhaltungstherapie genügt häufig eine niedrigere Dosierung. Für eine niedrigere Dosierung kann entweder die Einnahme auf jeden 2. Tag beschränkt werden, oder es wird auf andere Darreichungsformen von Spironolacton (Monosubstanz) zurückgegriffen.

Besondere Patientengruppen:

Ältere Patienten und Patienten mit moderat beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion:

Wegen einer altersbedingten Abnahme der Nierenfunktion ist bei älteren Patienten das Risiko einer Hyperkaliämie (durch Spironolacton) erhöht. Dieses Risiko kann altersunabhängig erhöht sein, wenn eine Begleiterkrankung in Verbindung mit gesteigerter systemischer Wirkstoffbelastung, speziell bei leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz, vorliegt. Eine regelmäßige Überprüfung der Serumkaliumwerte bei diesen drei Patientengruppen wird empfohlen (siehe auch Abschnitte 4.3 und 4.4).

Diabetiker:

Da eine diabetische Nephropathie, eine häufige Folgeerkrankung des Diabetes, mit eingeschränkter Nierenfunktion und folglich mit einem erhöhten Risiko einer Hyperkaliämie in Verbindung stehen kann, wird bei Diabetes-Patienten eine regelmäßige Überprüfung der Serumkaliumwerte empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Aldactone-Saltucin forte bei Kindern und Jugendlichen ist nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Deshalb wird die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Kontrolle der Serumkaliumwerte:

Im ersten Jahr der Therapie: vor Start und in den Wochen 1, 4, 8, 12, 26 (nach 6 Monaten), 39 (nach 9 Monaten), 53 (nach 12 Monaten);

in den folgenden Therapiejahren: halbjährliche Kontrollen;

Hochrisikopatienten (Ältere, Diabetiker, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Begleitmedikation mit Effekten auf den Kaliumspiegel) müssen engmaschiger überwacht werden!

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Kapseln sollen mit dem Frühstück oder Mittagessen unzerkaut zusammen mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Die Kombination Spironolacton/Bu­tizid wird entweder als längerfristige Therapie eingesetzt oder bis die Ödeme abgeklungen sind.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen andere Thiazide, Sulfonamide (mögliche Kreuzreaktion beachten) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– ausgeprägte Hyperkaliämie

– Hypovolämie und Dehydratation,

– Hypotonie (< 90 mmHg systolisch)

– Bradykardie (< 50 Schläge/min)

– Hyponatriämie

– Hypercalcämie,

– Praecoma und Coma hepaticum,

– Nierenfunktion­sstörungen mit Serumkreatinin­werten über 1,8 mg/100 ml und einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min, sowie bei Anurie oder akutem Nierenversagen,

– akute Glomerulonephritis,

– Gicht,

– Addison-Krise

– ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorenblocker bereits kombiniert, (siehe Abschnitt 4.5)

– Kombination mit Mitotan (da Spironolacton die Wirkung von Mitotan blockieren kann),

– Schwangerschaft und Stillzeit.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Vorsicht bei: älteren Patienten, eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, Kombinationsthe­rapie mit ACE-Hemmern, koronarer Herzkrankheit, akutem Myokardinfarkt, Diabetes mellitus, Miktionsstörungen, Pankreatitis (auch anamnestisch), Lupus erythematodes (auch anamnestisch).

Bei einer Therapie mit Aldactone-Saltucin forte ist eine regelmäßige Kontrolle des Elektrolythau­shaltes und der stickstoffhaltigen harnpflichtigen Stoffe, der Serum-Harnsäure sowie der Blutfette durchzuführen.

Dies gilt insbesondere bei älteren Patienten und bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion mit einem Serumkreatinin über 1,5 mg/100 ml und einer Kreatinin-Clearance unter 60 ml/min, bei Serumkaliumspiegeln von ca. 5 – 6 mmol/l und bei Patienten mit Disposition zu Störungen des Harnsäure-bzw. Fettstoffwechsels. (Siehe auch Abschnitt 4.3)

Bei Patienten mit Leberzirrhose muss auf das Auftreten einer Eosinophilie geachtet werden.

Da Butizid hepatisch metabolisiert wird, ist bei eingeschränkter Leberfunktion besondere Vorsicht geboten.

Bei bestehender Cholelithiasis kann unter der Behandlung mit Butizid eine Cholezystitis auftreten. (Siehe Abschnitt 4.8)

Die gleichzeitige Anwendung von Spironolacton zusammen mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen eine Hyperkaliämie verursachen, kann zu einer schweren Hyperkaliämie führen. Die Kombination mit kaliumsparenden Diuretika, Kaliumzusätzen, Angiotensin-Antagonisten, ACE-Hemmern, Ciclosporin oder Trimethoprim/Sul­famethoxasol (Cotrimoxazol) sollte wegen der möglichen Gefahr einer schweren Hyperkaliämie nur mit besonderer Vorsicht und unter regelmäßiger Kontrolle der Elektrolytwerte eingesetzt werden.

Wird zusätzlich oder unmittelbar im Anschluss an eine Therapie mit Spironolacton/Bu­tizid ein ACE-Hemmer verabreicht, kann dies zu einem übermäßigen Abfall des Blutdrucks führen.

Thiazide können den Cholesterin-, Fett- und Zuckerstoffwechsel ungünstig beeinflussen. Die Ausscheidung der Harnsäure kann beeinträchtigt, die von Kalium und Magnesium gesteigert werden. Kaliummangel als auch ein Magnesiummangel können einen Einfluss auf die Herzfunktion haben (Veränderung des Membranpotenzials von Herzzellen), was bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Myokardinfarktri­siko berücksichtigt werden sollte.

Da Thiazide bei prädisponierten Patienten zu einer Verschlechterung der Kohlenhydratto­leranz führen können, muss der Kohlenhydratstof­fwechsel unter der Therapie mit Aldactone-Saltucin forte überwacht werden. Die Wirkung von Antidiabetika kann unter Einnahme von Spironolacton/Bu­tizid vermindert sein (siehe Abschnitt 4.5).

Spironolacton sollte nur mit Vorsicht an Patienten verabreicht werden, die aufgrund einer vorbestehenden Erkrankung (z. B. Diabetes mellitus) dazu neigen eine metabolische Azidose oder eine Hyperkaliämie zu entwickeln.

Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahyper­plasie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.

Sehr selten kann es unter der Anwendung von Thiaziden zu einer Pankreatitis kommen.

Während der Therapie mit Thiaziden kann es in sehr seltenen Fällen zu einer Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von nichtsteroidalen entzündungshem­menden Substanzen (NSAID) müssen die Kaliumspiegel besonders sorgfältig überwacht werden.

(Siehe Abschnitt 4.5).

Spironolacton bindet an den Androgenrezeptor und kann den PSA-Wert beeinflussen. Bei einzelnen Patienten mit metastasiertem kastrationsre­sistentem Prostatakarzinom wurden während SpironolactonAn­wendung erhöhte Serum-PSA-Werte und Tumorprogression beobachtet.

Eine Behandlung mit Spironolacton kann in seltenen Fällen zu einer irreversiblen Veränderung der Stimmlage führen. Daher sollte die Verabreichung an Patienten, für die die Stimme eine besondere Bedeutung hat (z. B. Lehrer, Schauspieler), sorgfältig abgewogen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Bei vorbestehender Hypotonie muss der Blutdruck besonders sorgfältig überwacht werden.

Ein leichter Eigengeruch des Wirkstoffes (Spironolacton) kann möglicherweise auftreten; Reinheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Wirkstoffes werden dadurch nicht beeinträchtigt.

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Aldactone-Saltucin forte kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Die Anwendung von Aldactone-Saltucin forte als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Spironolacton

– Spironolacton darf nicht in Kombination mit Mitotan angewendet werden, da es die Wirkung von Mitotan blockieren kann (siehe Abschnitt 4.3).

- Gefahr der Hyperkaliämie: Die Kombination mit anderen kaliumsparenden Diuretika oder die gleichzeitige Therapie mit Kaliumsubstitu­enten, ACE-Hemmern oder Angiotensin II-Rezeptorantago­nisten kann mit einer schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Hyperkaliämie einhergehen. Auch bei Kombination mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs, andere Prostaglandin­synthesehemmer) besteht die Gefahr einer Hyperkaliämie, außerdem kann die Wirkung von Spironolacton abgeschwächt werden. Neben anderen Arzneimitteln, die bekanntermaßen eine Hyperkaliämie verursachen, kann die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin, Trimethoprim/Sul­famethoxazol (Cotrimoxazol) mit Spironolacton zu einer schweren Hyperkaliämie führen.

– Kombinationen von Spironolacton mit ACE-Hemmern und Schleifen-Diuretika können zu einem akuten Nierenversagen führen.

– Eine Kombination mit ACE-Hemmern kann zu einer Erhöhung des Serum-Kreatinin-Spiegels führen.

- Diuretika : die diuretische Wirkung kann verstärkt werden.

- Antihypertensiva : die blutdrucksenkende Wirkung kann verstärkt werden.

– Spironolacton und Carbenoxolon (oder große Mengen von Lakritze) können ihre Wirksamkeit gegenseitig herabsetzen.

- Neomycin kann die Resorption von Spironolacton verzögern.

– Die Empfindlichkeit gegenüber Noradrenalin oder Adrenalin kann herabgesetzt sein.

– Bei gleichzeitiger Einnahme von Colestyramin wurde über hyperkaliämische metabolische Azidosen berichtet.

- Inhalationsanästhe­tika : es kann verstärkt zu Blutdruckabfa­ll kommen

– Die gleichzeitige Anwendung von Digoxin und Spironolacton kann über eine Verlängerung der Digoxin-Halbwertszeit zu erhöhten Digoxin-Plasmaspiegeln führen. Spironolacton kann mit der Radioimmunoassay-Bestimmung der Digoxin-Serumkonzentration interferieren. Eine Reduktion der Digoxin-Dosis kann erforderlich sein. Um eine Über- oder Unterdigitali­sierung zu vermeiden, sind die Patienten sorgfältig zu überwachen.

– Bei der Cortisol-Bestimmung nach Mattingly kann Spironolacton zu falsch erhöhten Werten führen.

– Bei gleichzeitiger Lithiumtherapie kann es zu einer Erhöhung des Lithiumblutspiegels mit Überdosierungssym­ptomatik kommen (Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums). Ist die Diuretikatherapie dennoch unumgänglich, sind eine engmaschige Kontrolle des Lithiumblutspiegels und eine Dosierungsanpassung erforderlich.

– Spironolacton bindet an den Androgenrezeptor und kann bei mit Abirateron behandelten Patienten mit Prostatakarzinom zu erhöhten Konzentrationen des prostataspezi­fischen Antigens (PSA) führen. Die Anwendung zusammen mit Abirateron wird nicht empfohlen.

Butizid

- Antihypertensiva : die blutdrucksenkende Wirkung kann verstärkt werden.

- Betablocker : es besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperglykämie bei gleichzeitiger Gabe mit Thiaziden.

– Erfolgt zusätzlich oder unmittelbar im Anschluss an eine Therapie mit Butizid die Verabreichung eines ACE-Hemmers, besteht die Gefahr einer akuten Hypotension sowie einer Verschlechterung der Nierenfunktion.

- Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva, vasodilatierende Mittel sowie Alkohol können den blutdrucksenkenden Effekt von Butizid verstärken.

– Ein möglicher Anstieg des Harnsäurespiegels unter Thiazidtherapie kann eine Dosiserhöhung harnsäuresenkender Mittel erforderlich machen.

– Die Wirkung von Antidiabetika kann unter Butizid-Einnahme abgeschwächt werden.

– Eine durch Butizid induzierte Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie kann die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden erhöhen.

– Die kaliumausschwem­mende Wirkung von Mineralocorti­coiden, Glucocorticoiden und Laxantien kann durch Thiazide verstärkt werden.

– Butizid kann die kardio- und neurotoxische Wirkung von Lithium verstärken.

- Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs und Prostaglandin­synthesehemmer) können die diuretische Wirkung von Butizid vermindern. Bei hochdosierter Salicylat-Einnahme wird deren Toxizität auf das ZNS verstärkt.

– Die Wirkung blutdruckstei­gernder Amine (z. B. Noradrenalin oder Adrenalin) kann herabgesetzt sein.

– Die Wirkung von Curare-ähnlichen Muskelrelaxantien kann durch Thiazide verstärkt und verlängert werden.

- Colestyramin kann die Absorption und somit die Wirkung von Butizid vermindern.

– Die Chinidin ausscheidung kann durch Thiazide vermindert werden.

– Bei gleichzeitiger Anwendung von Thiaziden mit Zytostatika (z. B.: Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) ist mit verstärkter Knochenmarksto­xizität (insbesondere Granulozytopenie) zu rechnen.

– Bei gleichzeitiger Anwendung von Thiaziden und Methyldopa sind gelegentlich Hämolysen durch Bildung von Antikörpern beschrieben worden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Aldactone-Saltucin forte ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Für Menschen liegen über die Sicherheit einer Anwendung während der Schwangerschaft keine Erfahrungen vor. In tierexperimentellen Studien wurden aber, nach Verabreichung von Spironolacton in wesentlich höheren Dosen als beim Menschen empfohlenen, bei männlichen Feten Feminisierungser­scheinungen beobachtet.

Butizid kann die Plazentaperfusion vermindern und beim Feten Thrombozytopenie, Gelbsucht und Elektrolytstörungen hervorrufen.

Stillzeit

Aldactone-Saltucin forte darf in der Stillzeit nicht verabreicht werden, da die Wirkstoffe in die Muttermilch ausgeschieden werden. Wenn bei stillenden Müttern eine Anwendung von Aldactone-Saltucin forte erforderlich ist, so ist abzustillen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Aldactone-Saltucin forte kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße zu Beginn der Behandlung, wenn eine Zusatzmedikation eingeleitet wird und im Zusammenwirken mit Alkohol.

Bei starker Harnausscheidung oder zu rascher Blutdrucksenkung kann es zu Beginn der Behandlung zu Kreislaufbeschwer­den wie Kopfdruck, Schwindel, Sehstörungen und Verminderung der Konzentration­sfähigkeit kommen (siehe Abschnitt 4.8).

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die meisten Erscheinungen sind nach Beendigung der Therapie reversibel. Folgende Nebenwirkungen können unter der Behandlung mit Spironolacton und/oder Butizid (Thiaziden)* auftreten:

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr selten: Sialadenitis*

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten:

Thrombozytopenie, Anämie*, Leukopenie*, Eosinophilie (bei Patienten mit Leberzirrhose)

Sehr selten:

Agranulozytose

Endokrine Erkrankungen

Gelegentlich:

Menstruationsstörun­gen, Hirsutismus

Selten:

Amenorrhoe

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Gelegentlich:

Verschlechterung der Kohlenhydratto­leranz (ein latenter Diabetes mellitus kann manifest, ein manifester verschlechtert werden), Erhöhung der Blutfette, Hyperurikämie*

Selten:

Hyperglykämie*

Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Depressionen*, Schlafstörungen*

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

Kopfschmerzen, Benommenheit, Lethargie, Ataxie, Verwirrtheitszus­tände

Selten:

Parästhesien*

Augenerkrankungen Gelegentlich:

Sehstörungen*

Sehr selten:

akutes Engwinkelglaukom*

Nicht bekannt:

Verschlechterung einer bestehenden Myopie*

Herzerkrankungen Selten:

Herzrhythmusstörun­gen*

Gefäßerkrankungen

Häufig:

Kreislaufbeschwer­den wie Schwindel, Herzklopfen, Schweißausbruch, Kopfschmerzen, Konzentration­sstörungen, Müdigkeit oder Mattigkeit (besonders zu Beginn der Behandlung)

Gelegentlich:

Hypovolämie, orthostatische Hypotonie

Selten:

nekrotisierende Vaskulitis

Nicht bekannt:

Thrombosen und Embolien*

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten:

respiratorische Beschwerden einschließlich Pneumonitis und Lungenödem*

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Selten:

hämorrhagische Pankreatitis*

Nicht bekannt:

Mundtrockenheit, gastrointestinale Störungen wie Krämpfe, Diarrhoe, Nausea, Erbrechen, Gastritis, Obstipation, Magenblutungen und Ulcerationen

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten:

Cholezystitis bei Patienten mit Cholelithiasis*, Ikterus*

Sehr selten:

Hepatotoxizität, Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich:

allergische Hautreaktionen (photoallergisches Exanthem, Dermatitis, Purpura, Flush, Urticaria, erythematöse oder Lichen-planus-ähnliche Eruptionen), Alopezie

Sehr selten:

Epidermolysis acuta toxica*, Lupus-ähnliche Reaktionen und Reaktivierung eines Lupus erythematodes*

Nicht bekannt:

Pemphigoid

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Gelegentlich:

Muskelschmerzen (im Rahmen einer Hypovolämie)

Sehr selten:

Osteomalazie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten:

akute interstitielle Nephritis*

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig:

Gynäkomastie (reversibel), Mastodynie (gesteigerte Berührungsempfin­dlichkeit, Schmerzhaftigkeit und Spannungsgefühl der Brust)

Gelegentlich:

Potenzstörungen

Untersuchungen

Gelegentlich:

Erhöhung des Harnsäurespiegels (kann in den ersten Wochen der Behandlung bei entsprechender Disposition des Patienten zu akuten Gichtanfällen führen)

Selten:

Hyperkaliämie (v.a. bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion), Hyponatriämie (speziell nach Einnahme größerer Flüssigkeitsmengen)

Nicht bekannt:

Elektrolytverände­rungen mit kardialen Arrhythmien, allgemeine Muskelschwäche, Muskelverspan­nungen, z. B. Wadenkrämpfe, oder Schwindel, reversible Induktion oder Verschlimmerung einer hypochlorämischen metabolischen Azidose, reversibler Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe bei klinisch gesunder und bei geschädigter Niere, Hypokaliämie, die durch kaliumarme Diät, Laxantienabusus oder Erkrankungen, die mit Schweißausbrüchen und/oder Durchfall und/oder Erbrechen einhergehen, verstärkt werden kann*, Hypomagnesiämie*, Hypercalcämie*

Soziale Umstände Selten:

Bei Mann und Frau kann es zu Stimmveränderungen wie Heiserkeit, bei Frauen Vertiefung bzw. bei Männern Erhöhung der Stimmlage kommen. Da diese Nebenwirkungen bei manchen Patienten auch nach Absetzen des Präparates nicht zurückgehen, ist die therapeutische Notwendigkeit gegenüber dem Risiko abzuwägen, insbesondere bei Berufen, bei denen die Stimme eine besondere Bedeutung hat (z. B. Theater-, Lehrberufe).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Ein spezielles Vergiftungsbild ist nicht bekannt; Somnolenz und Verwirrtheitszus­tände treten v.a. als Folge von Exsikkation und Elektrolytstörungen auf. Akut kann initial Blutdruckabfall auftreten, eventuell Kollaps. Reizbildungs- und Reizleitungsstörun­gen am Herzen (z. B. AV-Block, Vorhofflimmern, Kammerflimmern, Herzstillstand) sowie EKG-Veränderungen (hohe zeltförmige T-Zacken und zunehmende Verbreiterung des QRS-Komplexes) können auftreten.

Therapie

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Somnolenz und Verwirrtheit schwinden in der Regel durch Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels sowie nach Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytausgle­ich.

Therapie der Hyperkaliämie

Bedrohliche Hyperkaliämien müssen unverzüglich einer Intensivbehandlung zugeführt werden.

– Normalisierung des Verhältnisses zwischen intra- und extrazellulärer Kaliumkonzentra­tion: Natriumhydrogen­carbonat erhöht über einen direkten Mechanismus die Kaliumaufnahme der Zelle: Infusion von 50 – 100 ml einer 1-molaren (8,4%igen) Natriumhydrogen­carbonat-Lösung als Zusatz zu einer Trägerlösung i.v. (Wirkungseintritt: nach wenigen Minuten; Wirkungsdauer: mehrere Stunden). Der Kaliumeinstrom in die Zelle wird besonders durch Glucose gefördert: z. B. 200 ml einer 25%igen (1,4 mol/l) Glucoselösung und 25 I.E. Altinsulin (1 I.E. Altinsulin pro 2 g Glucose) i.v. innerhalb von 30 – 60 Minuten infundieren (Wirkungsdauer: mehrere Stunden).

– Elimination eines gegebenenfalls vorhandenen Kaliumüberschusses:

Nach den oben erwähnten Notfallmaßnahmen sollte überschüssiges Kalium durch längerfristig wirkende Maßnahmen aus dem Körper eliminiert werden. Lässt sich die renale Ausscheidung nicht steigern (z. B. durch Injektion von Furosemid), sind extrarenale Eliminationswege zu wählen. Hier ist die orale Gabe von Kationen-Austauschharzen (z. B. Resonium A oder Calcium-Resonium) zu empfehlen: 1 g der Harze bindet ca. 1 mmol Kalium im Darmlumen. Das gebundene Kalium wird mit den Fäzes ausgeschieden.

Lässt sich mit den oben genannten Maßnahmen keine Normalisierung der extrazellulären Kaliumkonzentration erreichen, ist eine Peritoneal- oder Hämodialyse unumgänglich.

Therapie der Hypokaliämie

Durch die Butizid-Komponente kann es auch zu einer Hypokaliämie kommen. Serum-Kalium < 3 mmol/l ist lebensbedrohlich!

1 molare Kaliumchlorid-Lösung bei Alkalose, 1 molare Kaliumbicarbonat-Lösung bei Azidose jeweils als Zusatz zu einer Trägerlösung infundieren.

Als orale Substitution z. B. Kaliumchlorid-Granulat bei Alkalose bzw. Kaliumbicarbonat/-citrat-Tabletten bei Azidose.

Therapie der Hyponatriämie

Natriumchlorid-Lösung (1-molar) oder bei gleichzeitiger Azidose Natriumhydrogen­carbonat-Lösung (1molar) jeweils als Zusatz zu einer Trägerlösung infundieren.

Vorsicht bei Verdünnungshy­ponatriämie! Hier ist Wasserrestriktion die wichtigste Maßnahme.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Diuretika; Diuretikum und Kaliumsparendes Mittel in Kombination

ATC-Code: C03EA14

Spironolacton

Spironolacton hemmt kompetitiv die Bindung von Aldosteron an dessen zytoplasmatischen Rezeptor, sodass ein Eindringen in den Zellkern über den Rezeptor verhindert und die Aldosteron-induzierte Proteinsynthese unterdrückt wird. Der Hauptwirkung von Aldosteron, der Natrium-Reabsorption und der Kalium-Sekretion wird entgegengewirkt.

Aldosteron-Rezeptoren werden renal und extrarenal, z. B. in den Speicheldrüsen und im Darm, gefunden. Spironolacton entwickelt seine Wirkung nur in Anwesenheit von endogenem oder exogenem Aldosteron. Die Wirkung wird durch erhöhte Aldosteron-Spiegel aufgehoben.

In therapeutischen Dosen wird weder die Produktion noch die Exkretion von Aldosteron vermindert. Spironolacton hemmt die Biosynthese von Aldosteron nur in außerordentlich hohen Dosen.

Spironolacton erhöht die Natrium- und Chloridausscheidung und weniger ausgeprägt, diejenige von Calcium. Die Kalium- und Ammoniumaussche­idung sowie die Azidität des Urins werden herabgesetzt. Spironolacton senkt die renale Magnesiumaussche­idung. Spironolacton führt so zu einer Steigerung der Natriurese und Diurese bei gleichzeitiger Erhaltung von Kalium und Magnesium im Organismus.

Spironolacton allein angewendet entfaltet nur eine geringe diuretische Wirksamkeit. Durch zusätzliche Gabe von Thiaziden oder Schleifendiuretika kann die Natriurese weiter gesteigert werden.

Spironolacton kann die Harnstoffkonzen­tration im Serum durch Senkung der glomerulären Filtrationsrate erhöhen.

Unter Spironolacton wurden keine negativen Effekte auf den Kohlehydratstof­fwechsel beobachtet.

Spironolacton zeigte bei hypermineralo­kortikoiden Syndromen und verschiedenen Krankheiten mit primärem oder sekundärem Hyperaldostero­nismus eine antihypertensive Wirkung.

Nach einer oralen Einzeldosis entwickelt sich die biochemische Wirkung nach 2 – 4 Stunden infolge Aldosteronanta­gonismus, erreicht ein Maximum nach 6 – 8 Stunden und dauert 16 – 24 Stunden an.

Der klinische Wirkungseintritt erfolgt bei kontinuierlicher Verabreichung schrittweise, mit einer maximalen Wirkung nach 2 – 3 Tagen oder später, in einigen Fällen wird der maximale diuretische Effekt erst nach 2 Wochen erreicht.

Spironolacton ist noch 72 Stunden nach dem Absetzen wirksam.

Butizid

Butizid ist ein mittelstark und mittellang wirkendes Saluretikum. Es hemmt vorwiegend im distalen Tubulus die Natriumrückre­sorption und führt so zu einer verstärkten Natrium- und Flüssigkeitsau­sscheidung. Die diuretische Wirkung von Butizid setzt innerhalb von 1 – 2 Stunden ein (maximaler Effekt nach ca. 6 Stunden) und hält im Allgemeinen bis zu 12 Stunden an.

Darüber hinaus senkt Butizid den erhöhten Blutdruck, indem es vermutlich die Ansprechbarkeit der Gefäßwand auf die normalen pressorischen Reize durch Natriumentzug herabsetzt.

Die Kombination von Spironolacton und Butizid führt zu einer Ödemausschwemmung – auch in Fällen von Therapieresistenz gegenüber anderen Diuretika. Durch die natriuretische Wirkung kommt es außerdem zu einer Senkung des erhöhten Blutdrucks.

Im Vergleich zur Therapie mit Spironolacton allein kommt es zu einer schnelleren und stärkeren Diurese.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

- Spironolacton wird bis 400 mg fast vollständig resorbiert und stark metabolisiert.

Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme wurde eine erhöhte Bioverfügbarkeit infolge verbesserter Resorption und Verminderung des First-pass-Effektes von Spironolacton beobachtet. Die Plasmaprotein­bindung von Spironolacton liegt bei 88% und die des Metaboliten Canrenon bei 99%.

- Butizid wird rasch enteral absorbiert, die absolute Bioverfügbarkeit von Butizid beträgt 85%, die Zeit bis zur höchsten Plasmakonzentration (Tmax) liegt bei ca. 2,5 h. Die Plasmaprotein­bindung von Butizid liegt zwischen 60 und 80%, das durchschnittliche Verteilungsvolumen bei 4 l.

Biotransformation

- Spironolacton wird hauptsächlich in der Leber und in geringerem Ausmaß in anderen Organen wie der Niere, der Nebennierenrinde und den Hoden metabolisiert. Es entstehen 80% schwefelhaltige Metaboliten z. B. Thiomethyl-Spirolacton IV (pharmakologisch aktiver Hauptmetabolit) und Hydroxy-Thiomethyl-Spirolacton V, sowie Canrenon (Metabolit II, durch Abspaltung der schwefelhaltigen Gruppen) und Canrenoinsäure. Bei Verabreichung einer einzelnen Dosis oder wiederholten Dosen von Spironolacton kann als Hauptmetabolit 7a-Thiomethylspi­rolacton (Metabolit IV) im Serum nachgewiesen werden. Zusammen mit Spironolacton tragen 7a-Thiomethylspi­rolacton (Metabolit IV), 6ß-Hydroxy-7a-thiomethylspi­rolacton (Metabolit V) und Canrenoat (Metabolit II) zur

antimineralokor­tikoiden Wirkung bei.

– Steady-state-Konzentrationen von Spironolacton und seinen Metaboliten II, IV und V stellen sich im Allgemeinen nach 3-tägiger Behandlung mit 100 – 200 mg Spironolacton ein. Die durch die Metaboliten II, IV und V erreichten Maximalserumkon­zentrationen überschreiten diejenige von Spironolacton um jeweils das 2 fache, 3 – 5 fache und 1,5 fache.

– Bei Patienten mit Leberzirrhose und Aszites wurden die Steady-state-Konzentrationen von Canrenon Spironolacton und dessen Metaboliten später erreicht.

- Butizid unterliegt einem metabolischen Abbau in der Leber. Die genauen Metaboliten sind unbekannt.

Elimination

– Die Elimination von Spironolacton und seiner Metaboliten erfolgt über Niere und Leber. Nach einer oralen Einmaldosis von radioaktiv markiertem Spironolacton erscheinen innerhalb von 5 – 6 Tagen 20 – 60% im Urin und 30 – 40% im Stuhl. Unverändertes Spironolacton wurde bis jetzt im Urin nicht nachgewiesen.

Die Halbwertszeit einer Einzeldosis von Spironolacton beträgt ca. 1,3 Stunden. Die Halbwertszeit des Hauptmetaboliten IV beträgt ca. 2,8 Stunden und jene der Metaboliten II und V ca. 10 Stunden. Nach einer Langzeittherapie verlängern sich die Halbwertszeiten der Metaboliten II, IV und V auf bis zu ca. 15 Stunden. Es gibt keinen Hinweis einer Kumulation von Spironolacton und seiner Metaboliten bei einer Langzeittherapie.

– 30% von oral eingenommenem Butizid finden sich unverändert im Harn wieder. Die

Eliminationshal­bwertszeit von Butizid im Plasma beträgt ca. 4 Stunden.

Pharmakokinetik in speziellen klinischen Situationen

Bei Leberinsuffizienz ist der Metabolismus von Spironolacton und seiner Metaboliten beeinträchtigt. Bei Niereninsuffizienz kann die Ausscheidung vermindert sein. Der Metabolismus von Spironolacton ist in diesen Situationen jedoch nicht ausreichend studiert worden. Die Clearance von Spironolacton ist bei älteren Personen langsamer als bei jüngeren. Demnach sollte für ältere Patienten die Dosierung angepasst werden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Subchronische und chronische Toxizität

Untersuchungen zur subchronischen und chronischen Toxizität wurden an verschiedenen Tierspezies durchgeführt. Bei chronischer Behandlung mit sehr hohen Spironolacton -Dosen ergaben sich in der Ratte Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Schilddrüsen- und Hodenadenomen; vereinzelt traten Mammakarzinome auf und bei männlichen Tieren eine dosisabhängige Erhöhung der Proliferationsrate des Leberparenchyms. Diese Befunde werden aber als sekundäre Effekte zu enzymatischen Veränderungen in der Leber und einem endokrinen Ungleichgewicht angesehen. Die Effekte sind spezifisch für Ratten und sind kein Hinweis auf karzinogene Eigenschaften der Substanz.

Die oralen Halbjahres-Toxizitäten von Butizid an der Ratte und am Hund erbrachten bei keiner der angewandten Untersuchungsmet­hoden substanzinduzierte Veränderungen. Die beim Hund anfangs unter steigender Dosierung teilweise beobachtete Abnahme des Kalium- und Magnesium-Spiegels im Serum war bei unverändert fortlaufender Behandlung nicht mehr ausgeprägt.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Spironolacton zeigte im Tierexperiment keine karzinogenen oder mutagenen Wirkungen. Der Abbau des Canrenons zu den intermediär gebildeten Epoxiden, die als Auslöser für die unter hochdosierter Langzeitgabe von Kaliumcanrenoat bei Ratten vermehrt beobachteten Tumoren und Leukämien identifiziert wurden, wird durch Spironolacton und seine schwefelhaltigen Metaboliten blockiert.

Für Butizid sind bezüglich mutagenem und tumorerzeugendem Potenzial keine Daten verfügbar.

Reproduktionsto­xizität

Spironolacton und seine Metaboliten können die Plazentaschranke passieren. Bei Dosen, die mehrfach über den für den Menschen empfohlenen lagen, wurden bei Hunden und Ratten bei den männlichen Feten Feminisierungser­scheinungen aufgrund der antiandrogenen Wirkung von Spironolacton beobachtet.

Für Butizid sind bezüglich Reproduktionsto­xizität keine Daten verfügbar.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kapselinhalt:

Lactose-Monohydrat,

Maisstärke,

Natriumdodecyl­sulfat,

Carboxymethylstärke-Natrium,

Macrogolstearat,

Magnesiumstearat

Kapselhülle:

Gelatine,

Titandioxid (E 171),

Natriumdodecyl­sulfat

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC-Blisterpackungen

20, 50 Stück

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

HERBRAND PharmaChemicals GmbH

Brambachstraße 31

77723 Gengenbach

Deutschland

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.NR.: 16.478

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 11. Mai 1979

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 07. November 2016

10. STAND DER INFORMATION

April 2020

Mehr Informationen über das Medikament Aldactone - Saltucin forte - Hartkapseln

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 16478
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Herbrand PharmaChemicals GmbH, Brambachstraße 31, 77723 Gengenbach, Deutschland