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Aethoxysklerol 0,5 % - Ampullen - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aethoxysklerol 0,5 % - Ampullen

Zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

1.

Aethoxysklerol 0,5 %-Ampullen

2.

1 Ampulle zu 2 ml enthält 10 mg Lauromacrogol 400 (Synonym: Polidocanol).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 Ampulle zu 2 ml enthält 84 mg Ethanol 96%, 0,62 mg Natrium und 0,25 mg Kalium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3.

Klare, farblose bis sehr schwach grünlich-gelbe Injektionslösung (pH 6,5–8,0)

4.

4.1 Anwendungsgebiete

Aethoxysklerol 0,5 % wird verwendet zur:

1) Verödung von Besenreiservarizen

2) Verödung von sehr kleinen Varizen (retikuläre Varizen)

3) Verödung von Ösophagusvarizen

Aethoxysklerol 0,5 % wird bei Erwachsenen angewendet.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung zur Sklerosierung von Varizen:

Generell darf die Dosis von 2 mg Lauromacrogol 400 pro kg Körpergewicht und Tag nicht überschritten werden.

Für einen Patienten mit 70 kg Körpergewicht können insgesamt bis zu 140 mg Lauromacrogol 400 injiziert werden.

140 mg Lauromacrogol 400 sind in 28 ml Aethoxysklerol 0,5 % enthalten.

Üblicherweise werden jedoch die genannten Höchstmengen deutlich unterschritten.

Eine ausgedehnte Varikosis ist in der Regel in mehreren Sitzungen zu behandeln.

In der ersten Behandlung wird bei Patienten, die zu Überempfindlichke­itsreaktionen neigen, nicht mehr als 1 Injektion gegeben. Je nach Behandlungsergebnis und Ausmaß des zu verödenden Areals können bei nachfolgenden Behandlungen unter Beachtung der Maximaldosis mehrere Injektionen gegeben werden.

Verödung von Besenreiserva­rizen:

Je nach Größe des zu verödenden Areals werden je Injektion 0,1 – 0,2 ml Aethoxysklerol 0,5% bzw.

Aethoxysklerol 1% intravasal injiziert.

Verödung von retikulären Varizen:

Je nach Größe der zu verödenden Varize werden je Injektion 0,1 – 0,3 ml Aethoxysklerol 0,5% bzw.

Aethoxysklerol 1% intravasal injiziert.

Aethoxysklerol ist auch in der Konzentration 1%, 2% und 3% erhältlich. Die folgende Tabelle zeigt die hierfür zugelassenen Indikationen bei der Verwendung als Flüssigkeit und als Schaum.

Art der Anwendung

Aethoxysklerol- Konzentration

0,5 %

1 %

2 %

3 %

Besenreiservarizen

Flüssig

Schaum

Retikuläre Varizen

Flüssig

Schaum

Kleine Varizen

Flüssig

Schaum

Mittelgroße Varizen

Flüssig

Schaum

Große Varizen

Flüssig

Schaum

Hämorrhoidalleiden

Grad I und II

Flüssig

Schaum

Ösophagusvarizen

Flüssig

Schaum

Hinweise: Die angegebenen Konzentrationen in der Rubrik Schaum beziehen sich auf flüssiges Aethoxysklerol zur Herstellung von Sklerosierungsschau­m.

Wenn mehrere Konzentrationen für einen Venentyp angegeben sind, muss der Venendurchmesser und die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall ist die niedrigere Konzentration zu wählen.

Dosierung zur Sklerosierung von Ösophagusvarizen:

Verödung oder Wandsklerosierung von endoskopisch diagnostizierten gastroösophagealen Varizen bei

akuter Ösophagusvari­zenblutung Zustand nach Ösophagusvari­zenblutung Zustand nach einmaliger Sklerosierungsthe­rapie kompletter Pfortaderthrombose Shuntthrombose bei intrahepatischem Block ausgeprägten Varizen (Grad III-IV) mit Sekundärgefäßen, Epithelverdünnungen und Druckwerten über 2,94 kPa.

Die Gesamtdosierung von Lauromacrogol 400 in Höhe von 4 mg pro kg Körpergewicht (dies entspricht bei einem Patienten mit 70 kg Körpergewicht 56 ml Aethoxysklerol 0,5 %) darf nur in begründeten Ausnahmefällen geringfügig überschritten werden.

Für die Wandsklerosierung der Speiseröhre (subepithelial, submukös) wird generell in der ersten Sitzung Aethoxysklerol 0,5% empfohlen. In nachfolgenden Behandlungen kommt Aethoxysklerol 1% zur Anwendung (außer beim Auftreten von Ulcera). Bei der intravasalen Injektion wird vorwiegend Aethoxysklerol 1% verwendet.

Für die einzelnen Konzentrationen von Aethoxysklerol gelten die folgenden Indikationsab­stufungen für die Stadien von Ösophagusvarizen:

Aethoxysklerol 0,5%:

Wandsklerosierung (paravasal) der Speiseröhre:

akut in der Blutung elektiv. im blutungsfreien Intervall (Erstsklerosierung) prophylaktisch, vor einer Blutung (Erstsklerosierung)

Aethoxysklerol 1%

Wandsklerosierung (paravasal) der Speiseröhre:

Folgesklerosi­erungen bei Akutsklerosierung, elektiver und prophylaktischer Injektion von Ösophagusvarizen (beim Fehlen von Ulcerationen, sonst Aethoxysklerol 0,5 %. Bei größeren Ulcera Abwarten für eine Woche.)

Intravasale Injektion

Kombinierte intra- und paravasale Injektion.

Je nach Indikation werden folgende Dosierungen empfohlen:

1. akut in der Blutung:

5–15, max. 30 ml Aethoxysklerol 0,5% in Portionen zu 1 ml bis zur Blutstillung;

2. elektiv im blutungsfreien Intervall:

a) Paravasal: Applikation von bis zu 40 ml Aethoxysklerol 0,5% in Portionen zu 1 ml im terminalen Ösophagus.

Intravasal: bis zu 20 ml in Portionen bis zu 2 ml.

b) nach 5–7 Tagen gleiches Vorgehen mit Aethoxysklerol 1% (bis max. 25 ml) beim Fehlen von Ulcerationen. Bei kleinen Ulcerationen bis zu 40 ml Aethoxysklerol 0,5% bzw. bis zu 20 ml Aethoxysklerol 1%, bei größeren Ulcerationen geringere Menge Aethoxysklerol 0,5% oder Abwarten für eine Woche

c) weitere 1–4 Sitzungen nach dem gleichen Schema, bis die Teleangiektasien verschwunden, das Epithel verdickt und die Varizen narbig umhüllt bzw. obliteriert sind

d) endoskopische Kontrolle nach 4 Monaten. Bei erneutem Auftreten von Teleangiektasien, Epithelverdünnungen und Zunahme des Ausprägungsgrades der Varizen Beginn der 2.

Sklerosierungspha­se:

Paravasal: Applikation von Aethoxysklerol 0,5% in Portionen zu 0,5 ml oder 0,75 ml, max. 30 ml pro Sitzung.

Intravasal: bis zu 15 ml Aethoxysklerol 0,5% oder Aethoxysklerol 1% in 7–10 Portionen; sonst gleiches Vorgehen wie bei 2a-2c;

3. prophylaktisch vor einer Blutung: gleiches Vorgehen wie bei 2.

Art der Anwendung

1. Zur intravenösen Anwendung (Varizen) 2. Zur intravenösen, subepithelialen oder submukösen Anwendung (Ösophagusvarizen)

1. Behandlung von Besenreiservarizen und kleinen retikulären Varizen:

Es wird in der Regel nur am horizontal gelagerten Bein injiziert. Alle Injektionen, auch bei Besenreisern, sind intravenös durchzuführen!

Verwendet werden feinste Kanülen (z. B. Insulinkanülen) und leicht gängige Spritzen. Der Einstich erfolgt tangential, die Applikation langsam mit intravenösem Sitz der Kanüle.

Hinweis: Gelegentlich entstehende intravariköse Thromben werden durch Stichinzision und Thrombusexpression beseitigt.

Nach Abdecken der Injektionsstelle ist ein fester Kompressionsverband oder -strumpf anzulegen. Es wird empfohlen, dass danach der Patient 30 Minuten lang im Bereich der Praxis umhergeht.

Die Kompression kann nach Sklerosierung von Besenreisern 2–3 Tage, sonst 5–7 Tage getragen werden. Bei ausgedehnter Varikose ist eine mehrmonatige Kompressionsbe­handlung mit Kurzzugbinden empfehlenswert.

Zur Gewährleistung eines rutschsicheren Sitzes des Verbandes, insbesondere am Oberschenkel und bei konischen Gliedmaßen, ist das Anlegen einer Schaumstoffbinde unter dem eigentlichen Kompressionsverband zu empfehlen.

Der Erfolg einer Sklerosierungsthe­rapie wird wesentlich durch konsequente und sorgfältige Kompressions-Nachbehandlung bestimmt.

Daher dürfen die Verbände nur bei hochgelagertem Bein abgenommen werden und müssen vor jedem auch noch so kurzfristigen Aufstehen wieder angelegt werden.

Je nach Ausdehnung der Varizen können mehrere Wiederholungsbe­handlungen im Abstand von 1–2 Wochen erforderlich sein.

Behandlung von Ösophagusvarizen:

Bei akuten gastrointestinalen Blutungen steht die Schockbekämpfung bzw. -prophylaxe im Vordergrund:

zentraler Zugang Volumenssubsti­tution evtl. Einläufe, Magenentleerung und -spülungen Notfallendoskopie, evtl. Notsklerosierung Sondentherapie alternativ oder zusätzlich: Terlipressin-acetat evtl. in Kombination mit Nitropräparaten Neomycin (4 g/Tag) und Lactulose (100 g/Tag) bedarfsgerechte Substitution von Gerinnungsfaktoren adäquate Korrektur von Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt

Zur Sklerosierung von Ösophagusvarizen wird Aethoxysklerol intravenös, subepithelial und submukös verabreicht.

Der Oberkörper des Patienten wird um mindestens 45° angehoben und der Patient in Antischockposition gebracht.

Die Injektionen werden vorzugsweise paravasal (submukös, subepithelial) im unteren Speiseröhrendrittel von der Kardia an beginnend, vorgenommen. Je nach Erfahrung und Präferenz des Therapeuten ist auch die intravasale bzw. kombiniert intra- und paravasale endoskopische Injektion möglich. Bei der kombinierten Methode werden zuerst paravasale, submuköse Infiltrationen bei großen Varizen mit jeweils maximal 5 ml Aethoxysklerol 1% vorgenommen um die Gefäße zu komprimieren. Anschließende intravasale Injektionen mit jeweils 1–2 ml Aethoxysklerol 1% dienen zur therapeutisch gewünschten Intimaverletzung, damit eine frühzeitige Thrombosierung entsteht. In der Regel reicht die zirkuläre Sklerosierung unmittelbar am Übergang zum Magen aus, um die blutungsgefährdeten Varizen des Ösophagus zu beseitigen.

Die zweite Sitzung wird im Allgemeinen nach ca. 7 Tagen vorgenommen. Es ist aber auch möglich diesen Zeitraum um 1 – 2 Tage zu verkürzen oder zu verlängern (je nach Zustand des Patienten und Erfahrung des Therapeuten).

Verwendet werden vorzugsweise flexible Endoskope mit großlumigen Kanülen. Die Speiseröhre wird bei persistierender Blutung durch Spülung über den Biopsiekanal des Gerätes freigehalten.

Bei intravasaler Injektion des Sklerosierungsmit­tels kann das Abströmen der Sklerosierungssub­stanz in den systemischen Kreislauf durch Verwendung von auf das Instrument montierten Ballons vermindert oder verhindert werden. Diese Zusatzmaßnahme erlaubt in Notfällen die Injektion größerer Mengen an Sklerosierungsmit­teln.

Falls die genaue Lage der Injektionsnadel (para- oder intravasal) objektiviert werden soll, kann eine Vermischung des Sklerosierungs- oder Kontrastmittels unter Bildwandlerkon­trolle vorgenommen werden. Dabei wird sowohl ein Abströmen des Kontrastmittels nach cranial (mittlerer und oberer Ösophagus) als auch caudal (mageneingangswärts) beobachtet. In der Langzeitbehandlung wird die Kontrollendoskopie und Resklerosierung zunächst nach 3–4 Monaten, später alle 6, 9 und 12 Monate durchgeführt.

4.3 Gegenanzeigen

Die Anwendung von Aethoxysklerol ist absolut kontraindizier­t bei:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile akuten schweren Systemerkrankungen (insbesondere wenn unbehandelt).

Die Sklerosierung von Varizen ist absolut kontraindizier­t bei:

Immobilität schwerer arterieller Verschlusskrankheit (Grad III und IV nach Fontaine) Patienten mit thrombembolischen Erkrankungen Patienten mit hohem Thromboserisiko (z. B. Patienten mit bekannter hereditärer Thrombophilie oder Patienten mit mehreren Risikofaktoren, wie Einnahme von hormonalen Kontrazeptiva oder hormonaler Ersatztherapie, Adipositas, Rauchen, länger andauernden Phasen von Immobilität)

Die Sklerotherapie von Ösophagusvarizen ist absolut kontraindizier­t bei:

Patienten im akuten Schockzustand

Da blutende Ösophagusvarizen eine lebensbedrohliche Situation darstellen, sind weitere Gegenanzeigen nicht zu berücksichtigen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Je nach Schweregrad kann eine Sklerosierung von Varizen relativ kontraindiziert sein bei:

bei Besenreisern: arterielle Verschlusskrankheit (Grad II nach Fontaine) Beinödemen (wenn nicht durch Kompression beeinflussbar) fieberhaften Zuständen entzündlichen Hauterkrankungen im Behandlungsareal Symptomen einer Mikroangiopathie oder Neuropathie eingeschränkter Mobilität sehr schlechtem Allgemeinzustand Bronchialasthma oder bekannter starker Neigung zu Allergien.

– Aethoxysklerol 0,5 % enthält 5 Vol.-% Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 1,12 g pro Dosis (bei Anwendung von 14 Ampullen), entsprechend etwa 30 ml Bier, 15 ml Wein pro dieser Dosis. Gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden. Ist bei Schwangeren bzw. Stillenden sowie bei Kindern und Patienten mit erhöhtem Risiko auf Grund einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen.

– Aethoxysklerol 0,5 % enthält Kalium, aber weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro Ampulle bzw. pro Dosis mit bis zu 28 ml, d.h. es ist nahezu „kaliumfrei“.

– Aethoxysklerol 0,5 % enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle bzw. pro Dosis mit bis zu 28 ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Sklerosierungsmit­tel dürfen nie intraarteriell injiziert werden, da es hierbei zu schweren Nekrosen kommen kann, die zu einer Amputation zwingen können. Bei derartigen Zwischenfällen sofort einen Gefäßchirurgen hinzuziehen (siehe Abschnitt 4.9) !

Für alle Sklerosierungsmit­tel gilt eine strenge Indikationsstellung im Gesichtsbereich, da es durch eine intravasale Injektion zu einer Druckumkehr in den Arterien und damit zu einer irreversiblen Sehstörung (Erblindung) kommen kann.

In bestimmten Körperregionen, wie etwa am Fuß oder in der Knöchelgegend, ist die Gefahr einer versehentlichen intraarteriellen Injektion erhöht. Daher sollten dort nur geringe Mengen in niedriger Konzentration mit besonderer Sorgfalt während der Therapie angewendet werden.

Anaphylaktische Reaktionen:

Das medizinische Personal soll auf anaphylaktische Notfälle vorbereitet sein. Eine geeignete Notfallmedikation und Ausrüstung soll verfügbar sein.

Behandlung von Ösophagusvarizen

Auf keinen Fall dürfen Varizen der Speiseröhre mit höheren Lauromacrogol 400-Konzentrationen (Aethoxysklerol 2% oder 3%) verödet werden. Ein solches Vorgehen provoziert das Entstehen schwerster Nekrosen und deren Folgeerscheinungen bis hin zu Rupturen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Lauromacrogol 400 ist ein Lokalanästhetikum. Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Anästhetika innerhalb eines Tages besteht die Gefahr der additiven Wirkung dieser Anästhetika auf das HerzKreislaufsys­tem.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen mit einer Anwendung von Aethoxysklerol an schwangeren Frauen vor. Tierstudien haben eine Reproduktionsto­xizität, jedoch kein teratogenes Potential gezeigt (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Aethoxysklerol darf daher in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden.

Stillzeit

Untersuchungen über den möglichen Übergang von Lauromacrogol 400 in die Muttermilch liegen für den Humanbereich nicht vor. Ist eine Sklerosierungsbe­handlung während der Stillzeit erforderlich, so wird empfohlen, das Stillen für 2–3 Tage zu unterbrechen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Aethoxysklerol hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Sklerosierung von Varizen

Bei der Sklerosierung von Varizen wurden unerwünschte lokale Reaktionen (z. B. Nekrosen), insbesondere der Haut und des darunterliegenden Gewebes (selten auch von Nerven), nach versehentlicher Injektion in das umgebende Gewebe (paravasale Injektion) beobachtet. Das Risiko erhöht sich durch steigende Aethoxysklerol-Konzentrationen und -Volumina.

Ansonsten wurden folgende Nebenwirkungen mit unterschiedlicher Häufigkeit beobachtet:

Sehr häufig (> 10%o); Häufig (> 1% – < 10%o); Gelegentlich (> 0,1% – < 1%); Selten (> 0,01% -< 0,1%); Sehr selten (< 0,01%).

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: anaphylaktischer Schock, Quincke-Ödem, generalisierte Urtikaria, Asthma

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten: Apoplexie, Kopfschmerzen, Migräne, Parästhesie (lokal), Bewusstlosigkeit, Verwirrung, Schwindel, Aphasie, Ataxie, Hemiparese, orale Hypoästhesie

Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen

Herzerkrankungen

Sehr selten: Herzstillstand, Herzklopfen, Stress -Kardiomyopathie, Anomale Herzfrequenz (Tachykardie, Bradykardie)

Gefäßerkrankungen

Häufig: Neovaskularisation, Hämatome

Gelegentlich: Thrombophlebitis superficialis, Phlebitis

Selten: tiefe Venenthrombose (unklarer Ursache, möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung) Sehr selten: Lungenembolie, vasovagale Synkope, Kreislaufkollaps, Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten: Dyspnoe, Druckgefühl in der Brust, Husten

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr selten: Geschmacksstörun­gen, Übelkeit, Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig: Hyperpigmenti­erungen, Ekchymose

Gelegentlich: allergische Dermatitis, Kontakturtikaria, Hautreaktionen, Erythema

Sehr selten: Hypertrichose im Bereich der Sklerosierung

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten: Schmerzen in den Extremitäten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Schmerzen (kurzzeitig, lokal am Injektionsort), Thrombosen am Injektionsort (lokale intravariköse Blutgerinnsel)

Gelegentlich: Nekrosen, Indurationen, Schwellungen

Sehr selten: Fieber, Hitzegefühl, Asthenie, Unwohlsein

Untersuchungen

Sehr selten: Blutdruckabfall

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Gelegentlich: Nervenverletzungen.

Sklerosierung von Ösophagusvarizen

Bei der endoskopischen Sklerosierungsthe­rapie von akuten blutenden Ösophagusvarizen mit Aethoxysklerol treten Nebenwirkungen sehr häufig auf. Schwere und Häufigkeit der einzelnen Nebenwirkungen sind hierbei jedoch abhängig von der Schwere der Grunderkrankung und der therapeutischen Situation (z.B. fortgesetzte oder sistierende Blutung). Eine Unterscheidung, welche Nebenwirkungen methodisch bedingt sind (= durch die instrumentelle Manipulation) und welche durch Aethoxysklerol hervorgerufen werden, ist in vielen Fällen nur unzureichend möglich.

Folgende Nebenwirkungen wurden bei der Sklerosierungsthe­rapie mit Aethoxysklerol unter anderem in klinischen Studien mit folgenden Häufigkeiten beobachtet:

Sehr häufig (> 10%o); Häufig (> 1% – < 10%o); Gelegentlich (> 0,1% – < 1%); Selten (> 0,01% -< 0,1%); Sehr selten (< 0,01%).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich: Bakteriämie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten: anaphylaktischer Schock, Asthma, Quincke-Ödem, generalisierte Urtikaria,

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten: Schwindel, Parästhesie

Augenerkrankungen

Sehr selten: Sehstörungen

Herzerkrankungen

Sehr selten: Bradykardie, Herzstillstand

Gefäßerkrankungen

Selten: Lungenembolie

Sehr selten:, kardiovaskuläre Störungen, Kreislaufkollap­s, Schock

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr häufig: Brustschmerzen

Häufig: Pleuraerguss, Mediastinitis, Pneumonie, Dyspnoe

Gelegentlich: Pneumothorax

Sehr selten: akutes Lungenversagen, Chylothorax, Lungenödem

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig: Blutungen des Ösophagus, Dysphagie, Ösophagusstenose

Häufig: Ösophagusperfo­ration

Selten: Bronchoösophageale Fistel, Dyskinesie des Ösophagus

Sehr selten: Geschmacksstörun­gen, Übelkeit, Pseudodivertikulose

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Sehr selten: Plattenepithel­karzinom des Ösophagus (unklarer Ursache, möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Ulzerationen, Nekrose, Fieber

Untersuchungen

Sehr selten: Blutdruckabfall

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

AT-1200 WIEN

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Es muss mit einer Verstärkung der lokalen und systemischen Reaktionen gerechnet werden.

Überdosierung bei der Sklerosierung von Varizen (durch zu hohe Dosis oder Konzentration) kann lokale Nekrosen bewirken, besonders bei paravenöser Injektion.

Notfallmaßnahmen und Gegenmittel

Anaphylaktische Reaktionen

Anaphylaktische Reaktionen stellen zwar insgesamt seltene, aber potenziell akut lebensbedrohliche Situationen dar.

Der behandelnde Arzt sollte auf Notfallmaßnahmen vorbereitet sein und einen geeigneten Notfallkoffer zur Verfügung haben.

Therapie der lokalen Intoxikation nach Fehlapplikation bei der Sklerosierung von Varizen a) Intraarterielle Injektion

1. Kanüle liegen lassen – wenn bereits entfernt, den Einstichkanal wieder aufsuchen

2. 5–10 ml eines Lokalanästhetikums ohne Adrenalinzusatz nachspritzen

3. Heparin 10 000 i.E. injizieren

4. Ischämisches Bein in Watte packen und tief lagern

5. Patienten vorsorglich hospitalisieren (Gefäßchirurgie)

b) Paravenöse In jektion

Je nach Menge und Konzentration des paravenös injizierten Aethoxysklerol 5 bis 10 ml physiologische Kochsalzlösung, möglichst zusammen mit Hyaluronidase am Applikationsort der Sklerosierung injizieren. In Fällen von starkem Schmerz kann ein Lokalanästhetikum (ohne Adrenalin) injiziert werden.

5.

5.

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antivarikosa, sklerosierende Mittel zur lokalen Injektion ATC-Code: C05BB02

Lauromacrogol 400 schädigt konzentrations- und mengenabhängig das Endothel von Blutgefäßen, in dessen Folge die Umwandlung in fibröses Gewebe erfolgt.

Bei paravasaler Applikation führt die lokale Ödembildung zur Kompression der Varizen und narbigen Verfestigung der Speiseröhrenwand (Sklerosierung von Ösophagusvarizen).

Lauromacrogol 400 hat außerdem einen lokalanästhetischen und einen in vitro nachweisbaren schwachen antikoagulato­rischen Effekt.

Infolge der Schädigung des Endothels nach Injektion von Lauromacrogol 400 kommt es zur Thrombozytenag­gregation und Anlagerung von Plättchen an die Gefäßwand. Dies führt zu einer lokal begrenzten vorübergehenden Thrombusbildung und somit zum Gefäßverschluss.

Durch den nach der Sklerosierung von Varizen anzulegenden Kompressionsverband werden die geschädigten Venenwände aneinander gepresst, wodurch eine übermäßige Thrombusbildung und eine Rekanalisation des initial gebildeten wandadhärenten Thrombus verhindert wird. Damit erfolgt dann die erwünschte Umwandlung in fibröses Gewebe und somit die Sklerosierung. Das Ausmaß der Verödung eines Gefäßes korreliert direkt mit dem Ausmaß der Schädigung des Endothels.

Lauromacrogol 400 hebt örtlich begrenzt sowohl die Erregbarkeit der sensiblen Endorgane (Rezeptoren) als auch das Leitungsvermögen der sensiblen Nervenfasern reversibel auf.

Das pharmakologische Profil von Lauromacrogol 400 ist durch seine lokalen Effekte auf Zellmembranen und die damit verbundene lokal begrenzte Gewebeschädigung charakterisiert. Dies resultiert bei korrekter Anwendung in der erwünschten sklerosierenden Wirkung, kann aber auch unerwünschte Gewebeschäden und Nebenwirkungen hervorrufen, wenn die Anwendungsempfeh­lungen nicht befolgt oder die Konzentration nicht sorgfältig gewählt werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Sechs gesunde Probanden erhielten 37 mg 14C- Lauromacrogol 400 in stark verdünnter Lösung in die Vena saphena magna. Der Konzentrations-Zeit-Verlauf von Lauromacrogol 400 im Plasma war biphasisch – mit einer terminalen Eliminationshal­bwertszeit von Lauromacrogol 400 und seinen markierten Metaboliten von 4,09 h. Die AUCZ lag bei 3,16 ^g x h/ml, die Gesamt-Clearance bei 11,68 l/h. 89 % der verabreichten Dosis wurden innerhalb der ersten 12 Stunden aus dem Blut entfernt.

In einer weiteren Studie wurden bei 6 Patienten mit Varizen (> 3 mm Durchmesser) nach der Therapie mit Aethoxysklerol 3 % die Plasmakonzentra­tionen von unmetaboliserten Lauromacrogol 400–

Molekülen bestimmt. Die Plasma-Halbwertszeit betrug 0,94 – 1,27 h, die AUCZ 6,19–10,90 ^g x h/ml. Die Gesamt-Clearance betrug im Durchschnitt 12,41 l/h und das Verteilvolumen war 17,9 l.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Aethoxysklerol besitzt im Tierversuch eine vergleichsweise geringe akute Toxizität.

Sicherheitsphar­makologische Untersuchungen ergaben negativ chronotrope, inotrope und dromotrope Wirkungen, wobei es zum Blutdruckabfall kam. Bei gleichzeitiger Gabe anderer Lokalanästhetika traten zusätzlich proarrhythmische Effekte auf. Bei wiederholter Gabe von Aethoxysklerol kam es bei einigen Tieren zu histologischen Veränderungen in Darm, Nebennieren und Leber in allen untersuchten Spezies, beim Kaninchen zusätzlich auch in der Niere.

Lauromacrogol 400 verursachte bei allen untersuchten Arten Hämaturie. Ab 4 mg / kg

Körpergewicht / Tag kam es bei männlichen Ratten nach täglicher Applikation an 7 aufeinander folgenden Tagen zu einem Anstieg des Lebergewichtes und ab 14 mg / kg / Tag zu einem Anstieg der ALAT / GPT- und der ASAT / GOT-Aktivität.

Mutagenität

Lauromacrogol 400 wurde ausführlich in vitro und in vivo getestet. Alle Tests verliefen negativ, nur in einem in-vitro-Test induzierte Lauromacrogol 400 Polyploidien in Säugerzellen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung ist jedoch nicht von einem klinisch relevanten genotoxischen Potential auszugehen.

Reproduktionsto­xizität

Die tägliche i.v.-Applikation von Lauromacrogol 400 über mehrere Wochen bzw. während der Organogenese hatte bei Ratten weder einen Einfluss auf die männliche und weibliche Fertilität noch auf die frühe Embryonalentwickung und induzierte weder bei Ratten noch bei Kaninchen teratogene Effekte, jedoch embryo- und fetotoxische Effekte (erhöhte embryo / fetale Mortalität, erniedrigte Fetengewichte) im maternal toxischen Dosisbereich.

Bei einer Beschränkung der Anwendungsdauer während der Organogenese auf Intervalle mit jeweils 4 aufeinander folgende Tage traten weder maternal toxische noch embryo / fetotoxische Effekte auf (Kaninchen). Die Peri- und Postnatalentwic­klung, das Verhalten sowie die Reproduktion wurden bei Ratten, deren Mütter während der späten Gestation und der Laktationsperiode Lauromacrogol 400 an jedem 2. Tag i.v. erhielten, nicht beeinträchtigt. Lauromacrogol 400 ist bei Ratten plazentagängig.

6.

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Ethanol 96%

Natriummonohy­drogenphosphat-Dihydrat

Kaliumdihydro­genphosphat

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Die Ampullen sind zur einmaligen Anwendung vorgesehen, Restmengen sind zu verwerfen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

5 Stück farblose OPC-Glasampullen (hydrolytische Klasse I) zu je 2 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.

Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH

Rheingaustraße 87–93

D – 65203 Wiesbaden

Tel: +49 611 9271–0 Fax: +49 611 9271–111

E-Mail:

Vertrieb durch:

ERWO Pharma GmbH

Europaring F08/101

A-2345 Brunn am Gebirge

Tel: +43 2236 320255

E-Mail:

8.

Z.Nr: 13.905

9.

Datum der Erteilung der Zulassung: 22.08.1968

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 02.12.2010

10.

Jänner 2019

Mehr Informationen über das Medikament Aethoxysklerol 0,5 % - Ampullen

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 13905
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Chemische Fabrik Kreussler & Co GmbH, Rheingaustraße 87-93, 65203 Wiesbaden, Deutschland