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Unilux 370 mg Jod/ml, Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Unilux 370 mg Jod/ml, Injektionslösung

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Unilux 370 mg Jod/ml, Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml enthält:

Iopamidol 755 mg

Jodkonzentration 370 mg/ml

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium, enthalten in 0,48 mg/ml Natriumkalziu­medetat

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Klare, farblose bis blassgelbe Lösung, praktisch frei von sichtbaren Partikeln.

Physikalische Eigenschaften:

Viskosität bei 37°C 8,0 – 10,0 mPas

pH 6,5 – 7,5

Osmolalität 820 – 920 mosmol/kg

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Röntgenkontras­tmittel für die,

Angiographie (Venographie, Arteriographie, Extremitätenphle­bographie) Digitale Subtraktionsan­giographie (DSA) Kontrastverstärkung bei der Computertomographie (CT) Urographie retrograde Kontrastmitte­luntersuchungen Darstellung von allen Körperhöhlen (z.B. Arthrographie, Hysterosalpin­gographie,

Fistulographie)

Intraoperative Cholangiographie

Unilux 370 wird angewendet bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab der Geburt.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Allgemeine Hinweise:

Das Volumen und die Konzentration des verabreichten Kontrastmittels hängen weitgehend vom Alter und vom Gewicht des Patienten, Herzzeitvolumen, Nierenfunktion, Allgemeinzustand des Patienten, von der untersuchten Organ- und Gefäßregion, der gewählten Untersuchungstechnik und der apparativen Ausrüstung ab.

In der Regel wird die gleiche Jodkonzentration und das gleiche Volumen wie bei anderen gängigen jodierten Röntgenkontras­tmitteln verwendet.

Wie bei allen Kontrastmitteln sollte die niedrigste notwendige Dosis verwendet werden, mit der eine adäquate Darstellbarkeit erzielt wird.

In Zweifelsfällen ist eine höhere Konzentration dem größeren Volumen vorzuziehen.

Erfordert die diagnostische Abklärung mehrere hohe Einzeldosen, sollte auch bei ausreichendem Hydratationszustand des Patienten vor der neuerlichen Kontrastmittelgabe ein Zeitraum von 10–15 Minuten abgewartet werden.

Die folgenden Dosierungsempfeh­lungen gelten als allgemeine Richtlinien.

Angiographie:

Angiographie der großen Gefäße:(Aorto­graphie und selektive viszerale Artériographi­e:) Für

diese Indikation eignet sich ebenso das niedriger konzentrierte Unilux 300. Empfohlene Dosis: 0,8 – 1,2 ml/kg/KG Unilux 370. Die erforderliche Einzeldosis richtet sich nach der Fragestellung, der darzustellenden Gefäßprovinz und der individuellen Erfahrung des Radiologen.

Koronarangiographie und Laevokardiographie: Einzeldosis 8 – 15 ml Unilux 370 als Bolusinjektion. Zur Linksventriku­lographie 50 – 70 ml (Flußrate 15 ml/s) Periphere Arteriographie: Für die periphere Arteriographie der Extremitäten und zur

Darstellung der Spinalarterien werden 30 – 50 ml Unilux 300 empfohlen. Infolge der niedrigen Osmolalität konnte (auch bei Unilux 370) die Schmerzhaftigkeit wesentlich eingeschränkt werden.

Kinder: Je nach Körpergröße und Alter proportional zur Dosierung der Erwachsenen.

Digitale Subtraktionsan­giographie (DSA):

Für kontrastreiche Darstellungen großer Gefäße, Pulmonalarterien sowie der Arterien von Hals, Kopf, Nieren und Extremitäten wird empfohlen, 40 ml Unilux 300 oder 370 als Bolus intravenös zu injizieren (Flußrate 17 ml/s in die V.cubitalis; 17 ml/s in die V.cava). Die Kontaktzeit des Kontrastmittels mit der Venenwand lässt sich durch unmittelbar anschließende Bolusinjektion von 20 bis 40 ml blutisotoner Natriumchlorid-Lösung verringern. Bei der intraarteriellen digitalen Subtraktionsan­giographie kommt man im Gegensatz zur intravenösen mit kleineren Volumina und niedrigerer Jodkonzentration aus. Diese Methode empfiehlt sich deshalb auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Kinder: Je nach Körpergröße und Alter proportional zur Dosierung der Erwachsenen.

Computertomograp­hie (CT):

In der kranialen CT werden zur Kontrastverstärkung von Tumoren und anderen Läsionen 1 – 1,5ml/kg KG Unilux 370 intravenös verabreicht. Der Scanbeginn richtet sich in erster Linie nach der klinischen Fragestellung. Bei der Ganzkörper-CT sind die erforderlichen Kontrastmittel­mengen und die Applikationsges­chwindigkeit abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät.

Bei langsamer arbeitenden Apparaturen ist die Infusion vorzuziehen,für die schnellen Scanner die Injektion.

Kinder: Je nach Körpergröße und Alter proportional zur Dosierung der Erwachsenen.

Intravenöse Urographie (IVU):

Erwachsene: Beim erwachsenen, normalgewichtigen Patienten sollte eine Dosis von etwa 0,3 g Jod/kg KG nicht unterschritten werden, dies entspricht etwa 0,8 ml/kg KG von Unilux 370, wenn die klinische Fragestellung eine ausreichende Füllung der Ureteren erfordert. Eine Erhöhung der Dosis ist möglich, falls es in besonderen Fällen für nötig gehalten wird, z.B. bei Adipositas oder eingeschränkter Nierenfunktion. Bei übergewichtigen Patienten oder bei eingeschränkter Nierenfunktion soll die Dosis auf 0,45 bis 0,6 g Jod/kg KG erhöht werden. Dies entspricht bei Unilux 370 einer Dosis von 1,2 – 1,6 ml/kg KG. Kinder: Die physiologische Konzentration­sschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren erfordert relativ hohe Kontrastmittel­dosen, so z.B. bei Verwendung von Unilux 370: Neugeborene: 1,5 g J/kg KG entspricht 4,0 ml/kg KG

Säuglinge: 1,0 g J/kg KG entspricht ~ 2,7 ml/kg KG

Kleinkinder: 0,5 g J/kg KG entspricht ~1,4 ml/kg KG

Applikationsges­chwindigkeit: Die ausgezeichnete Verträglichkeit von Unilux 370 erlaubt eine rasche Bolusinjektion innerhalb weniger Sekunden, wodurch eine gute Parenchymanfärbung ermöglicht wird. Aufnahmezeiten: Das Nierenparenchym lässt sich am besten darstellen, wenn die Aufnahme gleich nach Applikationsende gemacht wird. Zur Darstellung des Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege wird die erste Aufnahme 3 – 5, die zweite 10 bis 12 Minuten p.i. angefertigt. Für jüngere Patienten ist eher der jeweils frühere, für ältere der spätere Zeitpunkt zu wählen. Bei Kleinkindern und Säuglingen empfiehlt sich die erste Aufnahme bereits etwa 2 Minuten p.i. Bei eingeschränkter Nierenfunktion können Spätaufnahmen erforderlich werden.

Retrograde Urographie:

Unilux 370 kann zur retrograden Urographie unverdünnt verwendet werden und führt zu keinen Reizerscheinungen. Kontrastmittel gut vorwärmen, da besonders bei dieser Untersuchung der Kältereiz als schmerzhaft empfunden wird.

Art der Anwendung:

Zur intravenösen, intraarteriellen oder direkten Anwendung Instillation in alle Körperhöhlen

Anwendungshin­weise:

Das Kontrastmittel soll auf Körpertemperatur erwärmt werden. Unilux soll erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Bei der Injektion von Kontrastmitteln ist Vorsicht angezeigt, um eine Extravasation zu vermeiden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/oder Jod oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile des Präparates. Manifeste Hyperthyreose. Bei akuten entzündlichen Prozessen im Beckenraum darf keine Hysterosalpin­gographie durchgeführt werden. Manifeste Tetanie.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Diagnostische Verfahren, welche die Anwendung von Kontrastmitteln bedingen, sollten nur unter Aufsicht von geschultem Personal mit genauer Kenntnis des jeweiligen Verfahrens durchgeführt werden. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollte für einen gesicherten Gefäßzugang gesorgt werden (z.B. Verweilkanüle). Für die Behandlung möglicher Komplikationen während der Anwendung wie auch zur Notfallbehandlung beim Auftreten einer schwerwiegenden Reaktion auf das Kontrastmittel selbst sollte die notwendige Ausstattung zur Verfügung stehen. Für eine NotfallReanimation müssen entsprechend geschultes Personal sowie die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung zur Verfügung stehen.

Besondere Vorsicht ist geboten bei:

Überempfindlichkeit gegen jodhaltige Kontrastmittel schwerer Niereninsuffizienz, vor allem bei gleichzeitigem schweren Leberschaden. Die Risiken einer Kontrastmitte­lanwendung nehmen bei Kreatininwerten über 2 – 3 mg/dl erheblich zu. lange bestehendem Diabetes, besonders mit vorhandener Azotämie Patienten mit Herz-Kreislauf-Insuffizienz multiplem Myelom (M. Kahler, Plasmozytom, M. Waldenström) Verdacht auf Phäochromozytom fortgeschrittener Arteriosklerose und Bluthochdruck Lungenemphysem Zerebralem Anfallsleiden Thyreotoxikose Sehr schlechtem Allgemeinzustand

Bei all diesen Erkrankungen ist die Indikation sehr streng zu stellen und die Untersuchung nur dann durchzuführen, wenn der erwartete Erfolg das Risiko überwiegt.

Information zum Natriumgehalt:

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro maximal empfohlener Dosis (unabhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet), d.h. es ist nahezu natriumfrei.

Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise zur sicheren Anwendung von jodhaltigen Kontrastmitteln.

Wie alle anderen Kontrastmittel kann dieses Präparat pseudoallergische (allergoide), anaphylaktische Reaktionen oder andere Manifestationen allergischer Reaktionen mit Übelkeit, Erbrechen, Dyspnoe, Erythem, Urtikaria und Hypotonie hervorrufen. Gelegentlich wurde über schwerwiegende Reaktionen mit tödlichem Ausgang berichtet.

Derartige Ereignisse sind im Einzelfall nicht vorhersehbar. Der Patient sollte darüber informiert werden, dass allergische Reaktionen auch noch mehrere Tage nach der Anwendung auftreten können. In diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden.

Eine Vorgeschichte mit Allergie, Asthma oder unerwünschten Reaktionen bei vorausgegangenen ähnlichen Untersuchungen deutet daraufhin, dass besondere Vorsicht erforderlich ist. Bei diesen Patienten muss der Nutzen die Risiken eindeutig übersteigen und es sollte eine Vorbehandlung mit Antihistaminika (H1-Rezeptorenblockern) oder Corticosteroiden zur Prävention oder Minimierung von möglichen allergischen Reaktionen erwogen werden.

Bei Asthmatikern ist nach Anwendung von Kontrastmitteln das Risiko Bronchospasmus induzierender Reaktionen höher, dies gilt insbesondere für Patienten, die Betablocker einnehmen.

Die Durchführung von Sensitivitätstests bei Patienten mit vermuteter oder bekannter Kontrastmittelübe­rempfindlichke­it wird nicht empfohlen, da sich schwere oder tödliche Reaktionen auf Kontrastmittel nicht mit Sensitivitätstests vorhersagen lassen.

Vor jeder Kontrastmitte­lanwendung ist eine genaue Anamnese einschließlich wichtiger Laborparameter (z.B. Allergieanamnese, mögliche Schwangerschaft, EKG, Nieren- u. Leberfunktion­sparameter) zu erheben. Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz sollten nach der Untersuchung noch mehrere Stunden lang auf verzögert auftretende Störungen der Hämodynamik überwacht werden, die mit einem vorübergehenden Anstieg der zirkulierenden osmotischen Last zusammenhängen können. Alle anderen Patienten sollten nach der Untersuchung 20 bis 30 Minuten lang überwacht werden, da die meisten unerwünschten Ereignisse innerhalb dieses Zeitraums auftreten. Bei Patienten, die sich einer Angiokardiographie unterziehen, sollte dem Rechtsherzstatus und dem Lungenkreislauf besondere Beachtung geschenkt werden. Eine bestehende Rechtsherzinsuf­fizienz und pulmonale Hypertonie können eine Bradykardie und systemische Hypotonie auslösen, wenn die organische Jodlösung injiziert wird. Die Rechtsherzangi­ographie sollte nur dann durchgeführt werden, wenn es absolut notwendig ist. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Kontrastmittel in die Herzkammern injiziert wird, insbesondere bei zyanotischen Neugeborenen mit pulmonaler Hypertonie und eingeschränkter Herzfunktion. Während einer intrakardialen und/oder koronaren Arteriographie kann es in seltenen Fällen zu ventrikulären Arrhythmien kommen. Intraarterielle Kontrastmittel-Injektionen können zu Gefäßkrämpfen mit anschließenden zerebralen Ischämie-Phänomenen führen. Bei der Injektion von Kontrastmittel in die Herzkammern ist größte Vorsicht geboten, insbesondere bei zyanotischen Neugeborenen mit pulmonaler Hypertonie und beeinträchtigter Herzfunktion. Bei der Angiographie besteht die Möglichkeit, dass Plaque gelöst oder die Gefäßwand beschädigt oder durchstoßen wird. Diese Gefahren sollten bei der Katheterhandhabung und Kontrastmitte­linjektion berücksichtigt werden. Es werden Probeinjektionen zur Gewährleistung der richtigen Katheterplatzierung empfohlen. Bei Untersuchungen des

Aortenbogens muss die Katheterspitze vorsichtig platziert werden, um Hypotonie, Bradykardie und Verletzungen des ZNS durch eine zu hohe Druckübertragung der Injektionspumpe auf den Truncus brachiocephalicus der Aorta zu vermeiden.

Bei Patienten mit Homozystinurie ist eine Angiographie wegen des erhöhten Thrombose- und Embolierisikos nach Möglichkeit zu vermeiden. Bei Patienten, die sich einer peripheren Angiographie unterziehen, sollte in der Arterie, in die das Röntgenkontras­tmittel injiziert wird, ein Puls vorhanden sein. Bei Patienten mit Thromboangiitis obliterans oder aufsteigenden Infektionen in Kombination mit schwerer Ischämie darf eine Angiographie, wenn überhaupt, nur mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden. Bei Patienten, die sich einer Venographie unterziehen, ist besondere Vorsicht geboten, wenn der Verdacht auf eine Phlebitis, eine schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen vollständigen Venenverschluss besteht. Bei Patienten mit ängstlicher Erwartungsspannung ist mit einer gesteigerten Reaktionsbere­itschaft zu rechnen. Bei solchen Patienten kann eine Prämedikation mit Beruhigungsmitteln, z.B. Diazepam, durchgeführt werden. Vor und nach der Kontrastmittel­verabreichung soll eine ausreichende Hydratation gewährleistet sein. Die Flüssigkeitsau­fnahme darf nicht eingeschränkt werden und Störungen des Wasser- und Elektrolythau­shaltes sind auszugleichen. Dies gilt besonders für Patienten mit Diabetes mellitus, Nierenfunktion­sstörung, schwerer Leber- oder Myokardinsuffizienz oder multiplem Myelom, Polyurie, Oligurie, Hyperurikämie und schweren systemischen Erkrankungen sowie bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Personen sowie Patienten in sehr schlechtem Allgemeinzustand. Zur Prävention von Krisen bei Patienten mit Sichelzellerkran­kung muss für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt werden und es sollte nur ein minimales Volumen einer niedrigen Konzentration verwendet werden. Die intravasale Kontrastmittelgabe ist möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen. Nach Kontrastmittel­verabreichung soll der Patient noch mindestens 1 Stunde unter Beobachtung bleiben, da erfahrungsgemäß in dieser Zeit die Mehrzahl der schweren Zwischenfälle auftritt. Vereinzelt können schwere Reaktionen auch zeitverzögert auftreten. Auch für Patienten mit Waldenströms Paraproteinaemie, multiplem Myelom oder schwer eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion besteht ein erhöhtes Risiko. Bei diesen Patienten wird eine adäquate Hydratation nach der Anwendung des Kontrastmittels empfohlen. Paravasate von nichtionischem Kontrastmittel führen selten zu Gewebsreaktionen. Kalte Kompressen und Hochlagern der betroffenen Extremität sind ausreichende Gegenmaßnahmen. In vitro wurde festgestellt, dass der hemmende Effekt auf hämostatische Mechanismen bei nichtionischen Kontrastmitteln geringer ist als bei ionischen in vergleichbarer Konzentration. Aus diesem Grund sollte bei angiographischen Untersuchungen längerer Kontakt des Blutes mit Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern vermieden sowie Katheter häufiger durchgespült werden. Faktoren wie Untersuchungsdauer, Katheter- und Spritzenmaterial, Grunderkrankung und Begleitmedikationen können zur Entwicklung von thromboembolischen Ereignissen beitragen. Deshalb wird eine äußerst sorgfältige Angiographietechnik mit strenger Überwachung der Führungsdraht- und Katheterhandhabung und die Verwendung von Hahnenbank-Systemen und/oder Drei-Wege-Hähnen empfohlen. Auch soll der Katheter häufig mit heparinisierter Kochsalzlösung gespült und die Dauer des Eingriffs so weit wie möglich eingeschränkt werden. Die Verwendung von Plastikspritzen scheint das Clottingrisiko zu vermindern. Da alle jodhaltigen Kontrastmittel mit kupferhaltigen Oberflächen reagieren (Legierungen wie z.B. Bronze, Messing), sollte ein Kontakt von Unilux mit derartigen Gegenständen, Geräten und dgl. vermieden werden.
Besondere Hinweise:

Alle jodhaltigen Kontrastmittel können in Einzelfällen bei prädisponierten Patienten eine Hyperthyreose auslösen. Bei Patienten mit vermuteter Hyperthyreose ist vor der Verabreichung von Unilux die Schilddrüsenfun­ktion zu überprüfen. Bei Patienten mit bekannter Hyperthyreose muss eine thyreostatische Prophylaxe durchgeführt werden. Bei Patienten, die wegen Morbus Basedow in Behandlung waren, besteht die Möglichkeit des erneuten Auftretens einer Hyperthyreose. – deshalb soll in diesen Fällen eine strenge Indikationsstellung erfolgen.

Nierenfunktion­sstörungen:

Insbesondere nach intravasaler Applikation kann es zu einer Kontrastmittel-induzierten Nephropathie kommen (vorübergehende Nierenfunktion­sstörung bis zum Nierenversagen). Die Risiken einer Kontrastmitte­lanwendung nehmen bei Kreatininwerten über 2–3 mg/dl erheblich zu.

Patienten mit schwerer Leber- oder Niereninsuffizienz oder gleichzeitiger Insuffizienz beider Organe sollten nur untersucht werden, wenn es zwingend erforderlich ist. Im Fall einer Wiederholungsun­tersuchung sollte ein Zeitraum von 5 bis 7 Tagen abgewartet werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Verabreichung potentiell nephrotoxischer Arzneimittel bis zur vollständigen Ausscheidung des Kontrastmittels vermieden werden und die Nierenfunktion­swerte beobachtet werden. Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat. Speziell bei Patienten mit Diabetes mellitus unter Metformin-Therapie kann eine bereits bestehende oder eine durch Kontrastmittelgabe induzierte Nierenfunktion­sstörung eine Laktatazidose auslösen (s. Abschnitt 4.5).

ZNS-Störungen:

Bei Patienten mit anamnestisch gesichertem zerebralem Anfallsleiden ist eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko der Untersuchung notwendig. Bei diesen Patienten ist eine Prophylaxe mit Phenobarbital wirksam. Bei Auftreten eines epileptischen Anfalls wird Diazepam (5 – 10 mg langsam i.v.) und 20 – 30 Minuten nach Abklingen des Anfalls Phenobarbital (0,2 g i.m.) empfohlen. Es ist nicht erforderlich, eine laufende Therapie mit Antikonvulsiva zu unterbrechen. In manchen Fällen kann eine antikonvulsive Therapie vor der Untersuchung 48 Stunden lang intensiviert werden.

Iopamidol sollte bei Patienten mit Hyperkalzämie, symptomatischen zerebrovaskulären Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder häufiger temporärer Ischämie, veränderter Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke, erhöhtem intrakraniellem Druck, Verdacht auf intrakraniellen Tumor, Abszess oder Hämatom/Blutung, Krampfanfällen in der Vorgeschichte und Alkoholmissbrauch mit Vorsicht angewendet werden. Phäochromozytom

Wegen der Gefahr von Blutdruckkrisen wird bei Phäochromozytom-Patienten eine Prämedikation mit a-Rezeptorenblockem empfohlen.

Kontrasmittel-induzierte Enzephalopathie

Enzephalopathie wurde bei der Anwendung von Iopamidol berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Dies kann sich innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Verabreichung mit Anzeichen und Symptomen einer neurologischen Dysfunktion wie Kopfschmerzen, Sehstörung, kortikaler Blindheit, Verwirrtheit, Krampfanfällen, Koordinationsver­lust, Hemiparese, Aphasie, Bewusstlosigkeit, Koma und Hirnödem manifestieren und verschwindet im Allgemeinen innerhalb von Tagen.

Faktoren, die die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke erhöhen, erleichtern den Übergang von Kontrastmitteln auf das Gehirngewebe und können zu möglichen ZNS-Reaktionen führen, beispielsweise Enzephalopathie. Bei Verdacht auf Kontrast-Enzephalopathie sollte Iopamidol nicht erneut verabreicht und eine geeignete medizinische Behandlung eingeleitet werden.

Bei dieser Patientengruppe besteht durch eine erhöhte Permeabilität der Blut-Hirn- Schranke und/oder eine möglicherweise erniedrigte Reizschwelle ein größeres Risiko für neurologische Reaktionen.

Myasthenia gravis

Die Symptome einer Myasthenia gravis können durch jodhaltige Kontrastmittel verstärkt werden.

Schwere kutane Nebenwirkungen

Von Patienten, die Unilux erhielten, wurden schwere kutane Nebenwirkungen (SCAR) wie Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom oder TEN) und akutes generalisiertes pustulöses Exanthem (AGEP) berichtet, die lebensbedrohlich sein können (siehe Abschnitt 4.8, „Nebenwirkungen“). Bei Einleitung der Behandlung sind die Patienten über die Anzeichen und Symptome aufzuklären und engmaschig auf schwere Hautreaktionen zu überwachen. Bei Anzeichen und Symptomen, die auf diese Reaktionen hindeuten, darf Unilux nicht weiter angewendet werden. Wenn ein Patient bei der Anwendung von Unilux eine schwere kutane Nebenwirkung entwickelt hat, darf Unilux zu keinem Zeitpunkt erneut an diesen Patienten verabreicht werden.

Anwendung bei speziellen Patientengruppen

Neugeborene, Kinder

Säuglinge (< 1 Jahr) und insbesondere Neugeborene sind besonders anfällig für Störungen des Elektrolythaushalts und hämodynamische Veränderungen. Deshalb ist sorgfältig auf die zu verwendende Dosis, die Einzelheiten des Eingriffs und den Patientenstatus zu achten.

Vorübergehende Suppression der Schilddrüse oder Hypothyreose wurde nach der Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel bei Kindern beobachtet. Nach einem diagnostischen Verfahren wurde dies häufiger bei Neugeborenen und Frühgeborenen beobachtet und auch nach Verfahren, die mit höheren Dosen verbunden sind. Neugeborene können auch durch Exposition der Mutter exponiert werden. Bei Neugeborenen, insbesondere Frühgeborenen, die durch die Mutter während der Schwangerschaft oder in der Neonatalperiode Iopamidol ausgesetzt waren, wird empfohlen, die Schilddrüsenfun­ktion zu überwachen. Wenn eine Hypothyreose festgestellt wird, sollte die Notwendigkeit einer Behandlung in Betracht gezogen und die Schilddrüsenfun­ktion bis zur Normalisierung überwacht werden.

Ältere Menschen > 65 Jahre

Bei älteren Menschen besteht auf Grund der reduzierten physiologischen Funktionen ein besonderes Risiko unerwünschter Reaktionen, vor allem bei hohen Kontrastmittel­dosen. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Myokardischämie, schweren Arrhythmien und vorzeitigen Kammerkomplexen ist bei diesen Patienten erhöht, ebenso die Wahrscheinlichkeit für eine akute Niereninsuffizienz.

Frauen im gebärfähigen Alter

Für Röntgenuntersuchun­gen von gebärfähigen Frauen müssen geeignete Untersuchungsmet­hoden und Maßnahmen angewendet werden, unabhängig davon, ob ein Kontrastmittel eingesetzt wird oder nicht.

Maßnahmen bei Kontrastmittelzwischenfall

Überwachung

Herzfrequenz und -rhythmus, Pulsoximetrie, Blutdruck (bei Schock kontinuierliche intraarterielle Messung)

Therapie (gemäß ESUR Richtlinien, Version 7.0; ESUR= European Society of Urogenital Radiology)

Symptomatik

Behandlung

Übelkeit/Erbrechen

Vorübergehend: unterstützende Maßnahmen Heftig, anhaltend: geeignete Antiemetika erwägen

Larynxödem, Urtikaria

Larynxödem

1. Sauerstoff über Atemmaske (6– – 10 l/min)

2. Adrenalin i.m. (1:1000), 0,5 ml (0,5 mg) bei Erwachsenen, Wiederholung falls notwendig Kinder im Alter von 6–12 Jahren 0,3 ml (0,3 mg) i.m.; Kinder unter 6 Jahren 0,15 ml (0,15 mg) i.m. Urtikaria – vereinzelt, vorübergehend: unterstützende Behandlung und Beobachtung

– vereinzelt, anhaltend: eine Behandlung mit geeigneten H1-Antihistaminika (i.m. oder i.v.) erwägen. Benommenheit

und/oder Hypotonie können auftreten.

– Schwere Ausprägung: eine Behandlung mit Adrenalin 1:1000 erwägen, 0,1–0,3 ml (0,1–0,3 mg) i.m. bei Erwachsenen; bei Kindern im Alter von 6–12 Jahren mit der halben Erwachsenendosis, bei Kindern unter 6 Jahren mit 25 % der Erwachsenendosis. Wiederholung falls notwendig.

Bronchospasmus

1. Sauerstoff über Atemmaske (6–10 l/min)

2. Beta-2-Agonist über Dosierinhalator (2–3 tiefe Inhalationen)

3. Adrenalin: Dosierung entsprechend Alter und Blutdruck Bei normalem Blutdruck: 0,1 – 0,3 ml (0,1 –0,3 mg) i.m. (bei KHK und älteren Patienten eine geringere Dosis wählen).

Bei Kindern 0,01 mg/kg bis maximal 0,3 mg.

Bei niedrigem Blutdruck: 0,5 ml (0,5 mg) i.m., bei Kindern von 6–12 Jahren 0,3 ml (0,3 mg) i.m., bei Kindern unter 6 Jahren 0,15 ml (0,15 mg) i.m.

Hypotonie

Isolierte Hypotonie

1. Hochlagern der Beine des Patienten

2. Sauerstoff über Atemmaske (6–10 l/min)

3. Flüssigkeit­szufuhr i.v. (physiologische Kochsalzlösung, Ringer-Laktat-Lösung)

4. Bei Nichtansprechen: Adrenalin 1:1000, 0,5 ml (0,5 mg) i.m., Wiederholung falls notwendig. Bei Kindern im Alter von 6–12 Jahren 0,3 ml (0,3 mg) i.m., bei Kindern unter 6 Jahren 0,15 ml (0,15 mg) i.m.

Vagale Reaktion (Hypotonie und Brachikardie)

1. Hochlagern der Beine des Patienten

2. Sauerstoff über Atemmaske (6–10 l/min)

3. Atropin 0,6–1,0 mg i.v., bei Bedarf Wiederholung nach 35 Minuten, maximale Gesamtdosis 3 mg (0,04 mg/kg) bei Erwachsenen. Bei Kindern 0,02 mg/kg i.v. (max. 0,6 mg pro Injektion), bei Bedarf wiederholen bis maximal 2 mg Gesamtdosis.

4. Flüssigkeit­szufuhr i.v. (zügig physiologische Kochsalzlösung oder Ringer-Laktat-Lösung)

Lungenödem

Intubation, Überdruckbeatmung mit Sauerstoff, Furosemid 40 mg i.v.

Kreislauf- und Atemstillstand

Generalisierte anaphylaktoide Reaktion

1. Alarmieren des Reanimationsteams

2. Freisaugen der Atemwege, falls erforderlich

3. bei Hypotonie die Beine des Patienten hochlagern

4. Sauerstoff über Atemmaske (6–10 l/min)

5. Adrenalin i.m. (1:1000), 0,5 ml (0,5 mg) bei

Erwachsenen, Wiederholung falls notwendig; bei Kindern von 6–12 Jahren 0,3 ml (0,3 mg) i.m., bei Kindern unter 6 Jahren 0,15 ml (0,15 mg) i.m.

6. Flüssigkeit­szufuhr i.v. (z. B. physiologische Kochsalzlösung, Ringer-Laktat-Lösung)

7. H1-Blocker (z. B. Diphenhydramin 25–50 mg i.v.)

Bei Schock, Herzrhythmusstörun­gen und Adrenalinanwendung Defibrillator­bereitschaft!

Nach schweren Zwischenfällen ist im Allgemeinen eine 24-stündige Überwachung bzw. Behandlung des Patienten auf einer Intensivstation erforderlich.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei diabetischen Patienten mit moderat eingeschränkter Nierenfunktion, die mit oralen Antidiabetika der Biguanid-Klasse (z.B. Metformin) behandelt und elektiv mit Kontrastmittel untersucht werden sollen, soll Biguanid zur Vermeidung einer Laktatazidose 48 Stunden vor der Kontrastmittelgabe abgesetzt und erst 48 Stunden danach wieder gegeben werden, wenn der Serumkreatinin­wert/eGFR auf den Wert vor der Untersuchung zurückgekehrt ist (s. Abschnitt 4.4).

Bei Notfallpatienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschränkt oder nicht bekannt ist, sollte der Arzt Risiko und Nutzen einer Kontrastmitte­luntersuchung abwägen. Die Behandlung mit Metformin sollte zum Zeitpunkt der Kontrastmittel-Anwendung unterbrochen werden. Nach der Untersuchung sollte der Patient auf Anzeichen einer Laktatazidose überwacht werden. Die Metformin-Therapie kann 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder aufgenommen werden, wenn der Serumkreatinin­wert/eGFR auf den Wert vor der Untersuchung zurückgekehrt ist.

Patienten mit normaler Nierenfunktion können Metformin weiterhin und unverändert einnehmen.Neu­roleptika, Analgetika, Antihistaminika, Antiemetika und Sedativa vom Phenothiazintyp

Da diese Arzneimittel die Auslösung eines Krampfanfalls begünstigen können, sollten sie 48 Stunden vor der Anwendung jodhaltiger Kontrastmittel abgesetzt werden. Die Therapie kann 24 Stunden nach der Untersuchung wieder aufgenommen werden.

Betablocker/An­tihypertonika

Bei Patienten, die Betablocker einnehmen, können Überempfindlichke­itsreaktionen in verstärkter Form auftreten, insbesondere bei Vorliegen von Asthma bronchiale. Herzpatienten und/oder hypertone Patienten, die mit Diuretika oder ACE-Hemmern behandelt werden, haben ein höheres Nebenwirkungsri­siko, wenn ihnen ein jodiertes Kontrastmittel verabreicht wird.

Betablocker können die Wirkung der Behandlung kontrastmitte­linduzierter Bronchospasmen beeinträchtigen.

Interferon / Interleukin

Eine vorausgegangene oder gleichzeitige Behandlung mit Interferonen oder Interleukinen ist mit einem erhöhten Risiko für verzögerte Reaktionen verbunden. Nach der Verabreichung von Iopamidol wurde von atypischen Nebenwirkungen wie Erythem, Fieber und Grippesymptomen bei Patienten berichtet, die mit Interleukin-2 behandelt wurden.

Nach der Gabe von Iopamidol im Anschluss an Papaverin wurde über arterielle Thrombosen berichtet. Die Verabreichung von Vasopressoren verstärkt die neurologischen Wirkungen von intraarteriellen Kontrastmitteln deutlich.

Kontrastmittel können die Ergebnisse von Laboruntersuchungen auf Bilirubin, Proteine oder anorganische Verbindungen (z. B. Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat) beeinflussen. Diese Substanzen sollten nicht am selben Tag nach der Verabreichung des Kontrastmittels untersucht werden.

Beeinflussung diagnostischer Tests:

Die Aufnahmefähigkeit des Schilddrüsengewebes für Radioisotope wird durch Untersuchungen mit jodhaltigem Kontrastmittel für bis zu 2–6 Wochen vermindert.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Nur bei vitaler Indikation und nach Ausschöpfung aller sonstigen diagnostischen Möglichkeiten. Die Sicherheit der Iopamidol-Injektion während der Schwangerschaft ist bisher nicht nachgewiesen. Da eine Strahlenexposition während der Schwangerschaft ohnehin vermieden werden sollte, unabhängig davon, ob ein Kontrastmittel appliziert wird oder nicht, muss der Nutzen einer Röntgenuntersuchung sorgfältig abgewogen werden. Abgesehen von der Strahlenexposition des Feten soll in die Nutzen-Risiko-Überlegung für die Anwendung eines jodhaltigen Kontrastmittels auch die Empfindlichkeit der Schilddrüse des Feten gegenüber Jod einbezogen werden. Hat eine Schwangere jodhaltiges Kontrastmittel bekommen, muss beim Neugeborenen innerhalb der ersten Woche nach der Geburt die Schilddrüsenfun­ktion überprüft werden (siehe Abschnitt 4.4).

Stillzeit

Jodhaltige Röntgenkontras­tmittel gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Es ist jedoch nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen.

Fertilität

Für Röntgenuntersuchun­gen von gebärfähigen Frauen müssen geeignete Untersuchungsmet­hoden und Maßnahmen angewendet werden, unabhängig davon, ob ein Kontrastmittel eingesetzt wird oder nicht.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen bekannt.

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind in der Regel leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es wurde jedoch auch über seltene, schwere und lebensbedrohliche Reaktionen berichtet, die in manchen Fällen zum Tod führten.

Nach intravaskulärer Anwendung treten die Reaktionen in den meisten Fällen innerhalb von wenigen Minuten nach der Applikation ein. Es können jedoch auch verzögerte Reaktionen, meist die Haut betreffend, auftreten, die sich innerhalb von 2–3 Tagen und seltener innerhalb von 7 Tagen nach der Verabreichung des Kontrastmittels einstellen.

In Zusammenhang mit der Gabe von Unilux ist von schweren kutanen Nebenwirkungen (SCAR) einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxischer epidermaler Nekrolyse (TEN) und akutem generalisierten pustulösen Exanthem (AGEP) berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4).

In klinischen Studien waren die nach intravaskulärer Anwendung am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen Kopfschmerzen (1,5 %), Übelkeit (1,2 %) und Hitzewallungen (3,5 %).

Die aus klinischen Studien an 2.680 erwachsenen Teilnehmern und 35 Kindern gemeldeten Nebenwirkungen sowie Nebenwirkungen, die aus der Anwendungsbeo­bachtung bekannt sind, sind in den nachfolgenden Tabellen mit Häufigkeiten angegeben und nach den MedDRA-Systemorganklassen klassifiziert.

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad aufgeführt.

4.8.1 Intravas­kuläre Anwendung

Systemorganklas­sen

Nebenwirkungen

Klinische Studien

Beobachtungen nach

Inverkehrbringe n

Häufig (>1/100, <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)

Selten (>1/10.000, <1/1.000)

Nicht bekannt*

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Thrombozytopeni e

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaxie, Anaphylaktoide Reaktion

Psychiatrische Erkrankungen

Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen

Schwindel Abnormes Geschmacksem pfinden

Parästhesie

Koma, Transitorische ischämische Attacke, Synkope, Bewusstseinsstöru ng oder Bewusstseinsverl ust, Konvulsion, Hemiplegie.

Kontrastmitte­linduzierte Enzephalopathie **

Augenerkrankungen

Vorübergehende Blindheit, Sehstörung, Konjunktivitis, Photophobie

Herzerkrankungen

Herzrhythmusst örungen, wie Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardie, Kammer- oder Vorhofflimmern ***

Bradykardie

Myokardischämie oder -infarkt, Herzversagen, Atem- und Kreislaufstillstan­d ,

Tachykardie, Kounis-Syndrom

Gefäßerkrankungen

Hypotension, Hypertension, Flush

Kreislaufkollaps oder Schock

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Lungenödem, Asthma, Bronchospasmus

Atemstillstand, Respiratorische Insuffizienz, Akute Schocklunge (ARDS), Atemnot, Apnoe, Larynxödem, Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit

Erbrechen, Durchfall Bauchschmerze

n

Mundtrockenhei t

Vermehrter Speichelfluss, Vergrößerung der Speicheldrüse

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Ausschlag, Urtikaria, Pruritus, Erythem, vermehrtes Schwitzen

Gesichtsödem, Akutes generalisiertes pustulöses Exanthem (AGEP)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Rückenschmerz en

Muskelkrämpfe

muskuloskelettale Schmerzen, Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Akutes Nierenversagen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Hitzegefühl

Schmerzen in der Brustgegend, Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber Kältegefühl

Rigor, Schmerzen, Unwohlsein

Untersuchungen

erhöhter Kreatinin-Wert im Blut

ST-

Streckensenkung im

Elektrokardiogra

mm

* Da die Reaktionen in klinischen Prüfungen an 2.548 Patienten nicht beobachtet wurden, liegt die beste Schätzung ihrer relativen Häufigkeit bei ,selten’ (> 1/10.000 bis < 1/1.000).

Es wird der passendste MedDRA-Begriff zur Beschreibung einer bestimmten Reaktion und ihrer Symptome und damit zusammenhängenden Erscheinungen verwendet.

* * Enzephalopathie kann sich in den in Abschnitt 4.4 beschriebenen Anzeichen und Symptomen äußern.

* ** Herzrhythmusstörun­gen treten meist nach einer kardialen Angiographie und nach Katheterunter­suchungen der Koronargefäße auf.

Als Komplikation bei Katheterunter­suchungen der Koronargefäße wurden Koronararteri­enthrombosen beobachtet.

Weitere kardiale Reaktionen, für die ein Risiko bei Herzuntersuchungen besteht, sind u. a. eine Dissektion der Koronararterie.

Es kann zu einem anaphylaktischen Schock (anaphylaktoide Reaktionen / Überempfindlichke­it) kommen, der sich in einem leichten lokalisierten oder eher diffusen angioneurotischen Ödem, Zungenödem, Laryngospasmus oder Kehlkopfödem, Dysphagie, Pharyngitis und Engegefühl im Hals, Schmerzen im Bereich von Rachen und Kehlkopf, Husten, Konjunktivitis, Rhinitis, Niesen, Hitzegefühl, verstärktes Schwitzen, Asthenie, Schwindel, Blässe, Dyspnoe, Keuchen, Bronchospasmen und mittelgradiger Hypotonie zeigt. Hautreaktionen in Form von unterschiedlichen Formen von Hautausschlag, diffusem Erythem, diffusen Blasen, Urtikaria und Pruritus können auftreten. Diese Reaktionen treten unabhängig von der verabreichten Dosis und der Art der

Anwendung auf und können die ersten Anzeichen eines drohenden Schockzustandes sein. Die Kontrastmitte­lapplikation muss sofort eingestellt und ggf. eine spezielle Behandlung über einen venösen Zugang eingeleitet werden.

Schwerwiegendere Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems können sein: Vasodilatation mit ausgeprägter Hypotonie, Tachykardie, Dyspnoe, Agitiertheit, Zyanose und Bewusstseinsverlust bis hin zu Atem- und Herzstillstand mit letalem Ausgang. Diese Ereignisse können rasch eintreten und erfordern eine agressive Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Ein Kreislaufkollaps kann als alleiniges und/oder initiales Anzeichen ohne respiratorisches Symptom oder andere der oben genannten Anzeichen und Symptome auftreten.

An der Injektionsstelle können Schmerzen und Schwellungen auftreten. In sehr seltenen Fällen führte die Extravasation von Kontrastmitteln zu Entzündung (manifestiert als lokales Erythem, Ödem und Blasen), Hautnekrose und Kompartment-Syndrom.

Wie bei anderen jodierten Kontrastmitteln wurden nach der Applikation von Iopamidol in sehr seltenen Fällen mukokutane Syndrome wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) und Erythema multiforme festgestellt.

Kinder

Iopamidol hat bei Kindern und Erwachsenen ein ähnliches Sicherheitsprofil.

Allerdings wurden Fälle von vorübergehender neonataler Hypothyreose mit Iopamidol bei Säuglingen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht berichtet.

4.8.2 Anwendung in Körperhöhlen

Die meisten Reaktionen treten erst einige Stunden nach der Verabreichung des Kontrastmittels auf, weil dieses nur langsam aus dem Verabreichungsge­biet resorbiert und im Körper verteilt wird.

Blutamylase-Anstiege nach ERCP sind häufig. In sehr seltenen Fällen wurde auch eine Pankreatitis beobachtet.

Die bei einer Arthrographie und Fistulographie berichteten Reaktionen sind meist in Reizerscheinungen, die eine bestehende Gewebsentzündung überlagern.

Eine systemische Überempfindlichkeit ist selten. Sie ist in der Regel leicht und äußert sich in Form von Hautreaktionen. Die Möglichkeit schwerer anaphylaxieähnlicher Reaktionen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 WIEN, Österreich, Fax: + 43 (0) 50 555 36207, Website: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Dosen, die über die speziellen Dosisempfehlungen in Abschnitt 4.2 hinausgehen, werden nicht empfohlen, da sie zu lebensbedrohlichen unerwünschten Wirkungen führen können.

Im Fall einer Überdosierung ist der Patient zu beobachten und symptomatisch zu behandeln. Iopamidol ist dialysierbar.

Bei versehentlicher intravaskulärer Überdosierung beim Menschen müssen der Wasser- und Elektrolytverlust durch eine Infusion ausgeglichen werden. Die Nierenfunktion sollte mindestens drei Tage lang überwacht werden.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Wasserlösliche nephrotrope niederosmolare Röntgenkontras­tmittel. ATC-Code: V08AB04

Unilux (Iopamidol) ist ein nichtionisches, niederosmolales, nierengängiges Röntgenkontras­tmittel, das in gebrauchsfertiger stabiler Lösung in den Konzentrationen 300 und 370 mg J/ml vorliegt. Die kontrastgebende Substanz Iopamidol zeichnet sich durch

gute Allgemeinverträglichke­it niedrige allgemeine Toxizität gute neurale Verträglichkeit geringe Beeinflussung von Herz-Kreislauf-Funktionen gute lokale und Endothel- bzw. Intima-Verträglichkeit schmerzarme Applikation geringen Einfluss auf Gerinnung, Fibrinolyse und Komplementakti­vierung hohe Kontrastdichte in den ableitenden Harnwegen aus.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Iopamidol unterliegt keinem Metabolismus, wird nicht in der Leber gespeichert und weist eine äußerst geringe Plasmaprotein­bindung auf.

Elimination

Iopamidol wird chemisch unverändert durch glomeruläre Filtration eliminiert. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt bei nierengesunden Patienten etwa 2 Stunden. Nach 24 Stunden ist Iopamidol fast zur Gänze mit dem Harn ausgeschieden. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion kann die Eliminationshal­bwertszeit bis zu etwa 70 Stunden betragen; durch eine 4stündige Hämodialyse kann sie auf etwa 3,5 Stunden reduziert werden. Auch bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz und gleichzeitig vorliegender Leberfunktion­sstörung kann die Kontrastmittel-Ausscheidung verzögert sein.

Verteilung

Iopamidol vermag die Blut-Hirn-Schranke nicht zu überwinden, die Plazentaschranke in sehr geringem Ausmaß.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die akute Toxizität bei intravenöser Verabreichung wurde an Maus, Ratte, Kaninchen und Hund getestet und lag zwischen 19,6 (Kaninchen) und 44,5 (Maus) g/kg Iopamidol bzw. 9,6 und 21,8 gJ/kg Körpergewicht. Bei einer täglichen Verabreichung über 4 Wochen zeigten Ratten bei Dosierungen bis 6,0 g/kg und Hunde bei Dosierungen bis zu 8,2 g/kg keine toxischen Symptome.

In Untersuchungen zur Teratogenität und zur Fertilität wurden bei täglichen Gaben von 8,2 g/kg an Ratten bzw. 4,1 g/ kg an Kaninchen keine sichtbaren Wirkungen der Behandlung festgestellt. Die Fortpflanzungsfun­ktion wurde bei beiden Tierarten weder bei den weiblichen noch bei den männlichen Tieren beeinflusst. In In-vitro-Tests wurden keine mutagenen Eigenschaften von Iopamidol nachgewiesen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Trometamol, Salzsäure zur pH-Einstellung, Natriumkalziu­medetat, Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Unilux soll nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Anbruchstabilität:

Nur zur einmaligen Entnahme.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25° C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Vor Röntgenstrahlen schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Unilux 370 mg J/ml ist erhältlich in 50 ml, 75 ml, 100 ml, 200 ml und 500 ml Klarglasflaschen (Glastyp II) mit Brombutylgummis­topfen und Aluminiumverschluß („flip off“ cap), entweder einzeln oder in den folgenden Packungsgrößen:

10 × 50 ml, 10 × 75 ml, 10 × 100 ml, 10 × 200 ml, 5 × 500 ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

In seltenen Fällen kann es zur Auskristallisation des Kontrastmittels im Originalbehälter kommen. In diesen Fällen ist das Kontrastmittel zu verwerfen.

Nur klare und farblose oder nahezu farblose Lösungen verwenden.

Nur zur einmaligen Entnahme bestimmt. Nach dem Öffnen sofort verwenden.

In einem Untersuchungsgang nicht verbrauchte Kontrastmitte­llösung ist zu verwerfen, da niederosmolare Kontrastmittel einen guten Nährboden für pathogene Keime darstellen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zusätzlich gelten folgende Hinweise für die Verwendung der 500 ml Infusionsflasche:

Unilux 500 ml darf nur in Verbindung mit einem Injektor verwendet werden. Der Schlauchteil vom Injektor zum Patienten (Patientenschlauch) muss nach jeder Untersuchung ausgewechselt werden, da eine Kontamination mit Blut nicht ausgeschlossen werden kann.

Anwendungshinweise der jeweiligen Gerätehersteller sind zu beachten.

Am Ende der Untersuchung sind die in der Flasche verbliebenen Reste des Kontrastmittels sowie die Entnahmekanüle zu verwerfen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Sanochemia Pharmazeutika GmbH

Landegger Straße 7

2491 Neufeld an der Leitha

Österreich

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

1–30683

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

06.10.2011

Mehr Informationen über das Medikament Unilux 370 mg Jod/ml, Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-30683
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Sanochemia Pharmazeutika GmbH, Landegger Straße 7, 2491 Neufeld an der Leitha, Österreich