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Sotastad 80mg Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Sotastad 80mg Tabletten

Ventrikuläre Arrhythmien:

Schutz vor neuerlichem Auftreten von lebensbedrohlichen ventrikulären Tachyarrhythmien; Behandlung von symptomatischen, anfallsartig auftretenden ventrikulären Tachyarrhythmien.

Supraventrikuläre Arrhythmien:

Prophylaxe von paroxysmaler Vorhoftachykardie, paroxysmalem Vorhofflimmern, paroxysmaler AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, paroxysmaler AV-Reentry-Tachykardie mit einer akzessorischen Leitung und paroxysmaler supraventrikulärer Tachykardie nach operativen Eingriffen; Stabilisierung des normalen Sinusrhythmus nach Konversion von Vorhofflimmern oder Vorhofflattern.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Der Beginn der Behandlung sowie jede Dosisänderung soll nur unter strenger ärztlicher Überwachung (Kontrolle des EKG mit Messung des frequenzkorri­gierten QT-Intervalles, Überprüfung der Nierenfunktion, des Elektrolythau­shaltes und der Begleitmedika­tionen) erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).

Die Dosierung soll individuell in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung und des Ansprechens des Patienten erfolgen. Proarrhythmien können nicht nur zu Behandlungsbeginn, sondern auch bei jeder Dosiserhöhung auftreten.

Das folgende Dosierungsschema wird empfohlen:

Die Initialdosis für Erwachsene beträgt 80 mg als Einzeldosis oder aufgeteilt auf zwei Dosen zu je 40 mg im Abstand von 12h. Die Dosis soll langsam gesteigert werden. Die Anpassung der oralen Dosierung von Sotalol soll schrittweise bis zum Erreichen des Steady-state-Spiegels unter Einhaltung von 3tägigen Abständen zwischen den Dosiserhöhungen und unter Überwachung des QT-Intervalls erfolgen.

Die meisten Patienten sprechen auf Tagesdosen zwischen 160 und 320 mg an, verabreicht in zwei Dosen mit einem Dosisintervall von ca. 12 Stunden.

Zur Prophylaxe von supraventrikulären Arrhythmien wird eine Zieldosierung von 320 mg täglich empfohlen, auf 2 Dosen verteilt, verabreicht in etwa 12stündigen Abständen. Eine Ausnahme bildet die Prophylaxe nach Herzoperationen, wo die empfohlene Zieldosierung 240 mg täglich beträgt, auf 2 Dosen verteilt, verabreicht in etwa 12stündigen Abständen.

Bei Patienten mit lebensbedrohlichen refraktären ventrikulären Arrhythmien können Dosen von 480 bis 640 mg/Tag gegeben werden, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko (Proarrhythmien) überwiegt (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Da Sotalol hauptsächlich im Urin ausgeschieden wird, soll bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <60 ml/min) die Dosis entsprechend angepasst werden.

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Empfohlene Dosis

30 – 60

4 der empfohlenen Dosis

10 – 30

% der empfohlenen Dosis

<10

kontraindiziert

Die Kreatinin-Clearance kann vom Serumkreatinin mit Hilfe der Formel nach Cockcroft und Gault berechnet werden:

Männer: (140 – Alter) x Gewicht (kg)

72 x Serumkreatinin (mg/dl)

Frauen: idem x 0,85

Ist das Serumkreatinin in gmol/l angegeben, ist der Wert durch 88,4 zu dividieren

(1 mg/dl = 88,4 gmol/l).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Ältere Patienten:

Das Alter als solches macht eine Anpassung der Initialdosis nicht erforderlich. Eine altersbedingte Nierenfunktion­sstörung kann eine Dosisanpassung erfordern (siehe Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion).

Kinder und Jugendliche:

Sotastad wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit 1–2 Stunden vor der(-n) Mahlzeit(en) eingenommen werden.

Sotalol soll nicht zu den Mahlzeiten eingenommen werden, da die Aufnahme des Wirkstoffes Sotalolhydrochlorid aus dem Magen-Darm-Trakt bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (insbesondere Milch und Milchprodukte) vermindert sein kann.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– Sick-Sinus Syndrom, sinuatrialer Block bei Patienten ohne Herzschrittmacher

– AV-Block 2. und 3. Grades bei Patienten ohne Herzschrittmacher

– angeborene oder erworbene QT-Verlängerung, oder Einnahme von Pharmaka, die möglicherweise eine QT-Intervallverlänge­rung bewirken

– Torsade de pointes, oder Einnahme von Pharmaka, die möglicherweise eine Torsade de pointesSymptomatik bewirken

– Prinzmetal-Angina pectoris

– symptomatische Sinusbradykardie

– dekompensierte oder digitalisrefraktäre Herzinsuffizienz (einschließlich Rechtsherzinsuf­fizienz bei pulmonaler Hypertonie)

– kardiogener Schock

– Anästhesie, die eine myocardiale Depression hervorruft

– unbehandeltes Phäochromozytom (siehe Abschnitt 4.4)

– Hypotonie (außer verursacht durch Arrhythmien)

– Raynaud-Syndrom und andere schwere periphere Durchblutungsstörun­gen

– Bronchospasmen, Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktive Atemwegserkran­kungen in der Anamnese

– metabolische Acidose (einschließlich diabetische Ketoacidose)

– schwere Niereninsuffizienz oder Nierenversagen (Kreatinin-Clearance <10 ml/min)

– Kombination mit MAO-A Hemmern (siehe auch Abschnitt 4.5)

– Kombination mit Floctafenin (siehe auch Abschnitt 4.5)

– akuter Herzinfarkt

– Hypomagnesiämie

– Hypokaliämie

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Plötzliches Absetzen:

Bei manchen Patienten wurde nach Absetzen der ß-Blockertherapie eine Überempfindlichkeit gegen Katecholamine beobachtet. Schweregrad und Anfallshäufigkeit von Angina pectoris können sich verstärken, Arrhythmien und in einigen Fällen Herzinfarkt auftreten. Eine latente Koronarinsuffizienz kann akut werden oder Hypertonie auftreten. Die Patienten, vor allem jene mit ischämischer Herzerkrankung, sollten deshalb bei Absetzen von Sotalol sorgfältig überwacht werden. Wenn möglich, sollte die Dosis innerhalb von ein bis zwei Wochen schrittweise verringert werden, während gleichzeitig, falls erforderlich, eine geeignete Ersatztherapie begonnen werden sollte.

Proarrhythmien:

Die Verschlimmerung bereits bestehender Arrhythmien oder das Auftreten neuer Arrhythmien gehören zu den gefährlichsten Nebenwirkungen antiarrhythmisch wirkender Substanzen.

Bei einer Kombinationsbe­handlung mit Antiarrhythmika der Klasse I sind solche Substanzen zu meiden, die den QRS-Komplex verbreitern können (insbesondere chinidinähnliche Substanzen), da es hier sonst zu einer übermäßigen QT-Verlängerung mit der Gefahr erleichterter Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien kommen kann. Ebenso ist wegen möglicher zu starker QT-Verlängerung eine gleichzeitige Anwendung mit anderen Klasse-III-Antiarrhythmika zu vermeiden.

Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern, können zu Torsade de pointes führen, eine bedingt durch die Verlängerung des QT-Intervalls ausgelöste polymorphe ventrikuläre Tachykardie. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass das Risiko des Auftretens von Torsade de pointes mit einer Verlängerung des QT-Intervalls, Verringerung der Herzfrequenz, Senkung von Serumkalium und -magnesium, hohen Plasmakonzentra­tionen von Sotalol oder anderen Arzneimitteln, die Torsade de pointes verursachen können, wie z.B. Diuretika, Antidepressiva, Phenothiazine und Klasse I-Antiarrhythmika steigt. Bei Frauen ist das Risiko eines Auftretens von Torsade de pointes höher. EKG-Aufzeichnungen unmittelbar vor oder nach einer Episode zeigen in der Regel ein signifikant verlängertes QT-Intervall und ein signifikant verlängertes QTc-Intervall. In klinischen Studien wurde die Behandlung mit Sotalol grundsätzlich nicht bei Patienten begonnen, deren QTc-Intervall vor Behandlungsbeginn größer als 450 ms war. Die Dosierung von Sotalol sollte bei Patienten mit verlängerten QT-Intervallen sehr vorsichtig gesteigert werden.

Torsade de pointes treten häufig nach Therapiebeginn oder Dosiserhöhung auf und hören beim Großteil der Patienten spontan auf. Ihre Häufigkeit ist dosisabhängig. Obwohl Torsade de pointes in den meisten Fällen selbstlimitierend sind oder Symptome wie z.B. Synkope zeigen, können sie zu Kammerflimmern degenerieren.

Klinische Studien zur Arrhythmie: In klinischen Studien erlebten 4,3% von 3.257 Patienten mit Arrhythmien neue oder sich verschlimmernde ventrikuläre Arrhythmien, einschließlich anhaltender ventrikulärer Tachykardien (etwa 1%) und Torsades de Pointes (2,4%). Außerdem wurde bei etwa 1% aller Patienten der Tod als möglicherweise mit dem Arzneimittel in Verbindung stehend eingestuft. Bei Patienten mit anderen, weniger schwerwiegenden ventrikulären oder supraventrikulären Arrhythmien, betrug die Inzidenz für Torsades de Pointes 1% beziehungswei­se 1,4%.

Inzidenz (in %) schwerwiegender Proarrhythmien in Abhängigkeit von der Dosis bei Patienten mit anhaltender VT/VF

Tagesdosis (mg)

Inzidenz schwerwiegender Proarrhythmien*

Patienten (n)

1 – 80

0

(0/72)

81 – 160

0.5 %

(4/838)

161 – 320

1.8 %

(17/960)

321 – 480

4.5 %

(21/471)

481 – 640

4.6 %

(15/327)

>640

6.8 %

(7/103)

*Torsades de Pointes oder neue anhaltende VT/VF

Ausgeprägte Verlängerung des QT-Intervalls sowie Kardiomegalie oder dekompensierte Herzinsuffizienz in der Anamnese sind andere Risikofaktoren für Torsade de pointes. Für Patienten mit anhaltender ventrikulärer Tachykardie und dekompensierter Herzinsuffizienz in der Anamnese ist das Risiko des Auftretens schwerer Arrhythmien am größten (7%). Proarrhythmien können nicht nur zu Therapiebeginn, sondern auch bei jeder Dosiserhöhung auftreten. Eine Initialdosis von täglich 80 mg und schrittweise Dosiserhöhung senken das Risiko. Sotalol sollte bei einem QTC von 480 msec nur mit Vorsicht verabreicht werden, bei einem QTC >550 msec sollte die Dosis reduziert oder die Therapie abgebrochen werden. Auf Grund der zahlreichen Risikofaktoren, die mit Torsade de pointes verbunden sind, sollte Sotalol, unabhängig vom QTC-Intervall, nur mit Vorsicht verabreicht werden.

Störungen des Elektrolythaushalts:

Bei Patienten mit Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie darf Sotastad erst nach Wiederherstellung des Elektrolythau­shaltes angewendet werden, da Störungen des Elektrolythau­shaltes den Grad der QT-Verlängerung und das Risiko von Torsade de pointes vergrößern. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten, die an schwerer oder anhaltender Diarrhoe leiden, oder Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel, die die Magnesium-und/oder Kaliumausscheidung fördern, erhalten. Dies ist besonders bei Patienten von Bedeutung, die gleichzeitig mit Substanzen behandelt werden, die zu Störungen des Elektrolythaushalts führen können (z.B. Thiazid-Diuretika).

Dekompensierte Herzinsuffizienz:

ß-Blockade kann die Kontraktilität des Herzens weiter senken und eine Herzinsuffizienz verschlimmern. Besondere Vorsicht ist deshalb bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion, die mit z.B. ACE-Hemmern, Diuretika, Digitalis, etc. therapiert werden, geboten. Die Therapie sollte mit einer niedrigen Dosis begonnen und langsam gesteigert werden. Bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz ist die Wahrscheinlichkeit einer proarrhythmischen Wirkung erhöht (siehe 4.3).

Frischer Myokardinfarkt:

Bei Postinfarkt-Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Funktion muss das Nutzen/Risiko­verhältnis einer Sotalolverabre­ichung sehr sorgfältig erwogen werden. Sorgfältige Überwachung und Dosistitration sind zu Therapiebeginn und beim Follow-up entscheidend. Sotalol sollte bei Patienten mit linksventrikulärer Auswurffraktion <40% ohne schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien nicht verabreicht werden.

Veränderungen des EKG:

Verlängerung des QT-Intervalles >550 msec kann ein Zeichen von Toxizität sein und sollte vermieden werden. In 13% aller in klinischen Studien mit Sotalol behandelten Patienten wurde eine

Sinusbradykardie (Herzfrequenz < 50 Schläge/min) beobachtet. Eine Bradykardie selbst erhöht das Risiko für Torsades de Pointes. Sinuspause, Sinusarrest und Fehlfunktion des Sinusknotens traten bei weniger als 1% aller Patienten auf. Die Inzidenz für einen AV-Block II. oder III. Grades ist etwa 1%.

Anaphylaxie:

Durch Allergene hervorgerufene Überempfindlichke­itsreaktionen können während der Einnahme von ß-Blockern in verstärkter Form auftreten. Es ist zu beachten, dass diese Patienten möglicherweise nicht auf therapeutisch übliche Dosen Adrenalin ansprechen.

Narkose:

Sotalol sollte, wie bei allen anderen ß-Blockern, bei Patienten, die sich einer Operation unterziehen müssen, nur mit Vorsicht angewendet werden. Anästhetika, die eine myocardiale Depression hervorrufen, wie z.B. Cyclopropan oder Trichlorethylen, dürfen nicht in Kombination mit Sotalol verwendet werden.

Diabetes mellitus:

Sotalol sollte bei Patienten mit Diabetes mellitus, vor allem mit latentem Diabetes, oder spontaner Hypoglykämie in der Anamnese nur mit Vorsicht angewendet werden, da ß-Blockade Symptome einer akuten Hypoglykämie, z.B. Tachykardie, verschleiern kann. Der Blutglucosespiegel ist während der Behandlung mit Sotalolhydrochlorid zu überwachen.

Strenges Fasten:

Eine sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich, da die Einnahme von Sotalol eine mögliche Hypoglykämie verschleiern kann.

Thyreotoxikose:

ß-Blockade kann klinische Symptome von Hyperthyreose (Tachykardie) maskieren. Bei Patienten, die möglicherweise eine Thyreotoxikose entwickeln, dürfen ß-Blocker keinesfalls abrupt abgesetzt werden, da sich die Symptome einer Hyperthyreose bis zu einer thyreotoxischen Krise verschlimmern können.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Da Sotalol hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden wird, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion eine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 4.2). Serum-Kreatinin und/oder Sotalolhydrochlorid-Serumspiegel sind regelmäßig zu kontrollieren.

AV-Block 1. Grades:

Aufgrund seiner negativen Beeinflussung der Überleitungszeit darf Sotalol bei Patienten mit AV-Block Grad 1 nur mit Vorsicht angewendet werden.

Schwere allergische Rhinitis:

Eine obstruktive Atemstörung kann verstärkt werden.

Periphere Durchblutungsstörungen:

Bei Patienten mit peripheren Durchblutungsstörun­gen sollten Beta-Blocker nur vorsichtig angewendet werden, da eine Verschlechterung auftreten kann.

Phäochromozytom:

Patienten mit Phäochromozytom siehe Abschnitt 4.3. Sotalolhy­drochlorid darf erst nach Blockade der a-Rezeptoren verabreicht werden. Eine sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich.

Psoriasis:

In seltenen Fällen führten Betablocker zu einer Exazerbation der Symptome von Psoriasis vulgaris.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombinationen:

Antiarrhythmika

Sotalol darf nicht gleichzeitig mit Antiarrhythmika der Klasse I und III verabreicht werden, da dies das Risiko proarrhythmischer Effekte erhöht. Dies gilt in verstärktem Maße für Antiarrhythmika der Klasse Ia, wie Disopyramid, Chinidin und Procainamid sowie für andere Antiarrhythmika, die eine Verlängerung des QT-Intervalls verursachen, wie Amiodaron, Bretylium und Bepridil, da dies mit einem höheren Risiko von Torsade de pointes verbunden ist. Die gleichzeitige Gabe von anderen ß-Blockern kann zu einer Verstärkung der Klasse II-Effekte führen.

Die intravenöse Applikation von Calciumantagonisten vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ oder anderen Antiarrhythmika (wie Disopyramid) bei Patienten, die mit Sotalolhydrochlorid behandelt werden, ist kontraindiziert (Ausnahme Intensivmedizin).

Andere QT-verlängernde Arzneimittel

Sotalol darf mit anderen Arzneimitteln wie Phenothiazinen, Butyrophenonen, trizyklischen und tetrazyklischen Antidepressiva, SSRI’s, Sultoprid, Dephemanil, Famotidin, Terfenadin, Diphenhydramin, Astemizol, Erythromycin (intravenös), Moxifloxacin nicht verabreicht werden. Vincamin, Fenoxedil, Halofantrin, Chloroquin, Artenimol, Pentamidin, Domperidon, Ondansetron, Vandetanib, Sunitinib, Sorafenib, Arsentrioxid, Donepezil, Propofol, Trazodon, Methadon, Ranolazin, Hydroxyzin, Fluconazol und Anagrelid erhöhen ebenfalls das Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de pointes.

Floctafenin

ß-Blocker können die durch Floctafenin induzierten kompensatorischen kardiovaskulären Reaktionen (z.B. Hypotonie oder Schock) verhindern.

MAO A-Hemmer

Nicht empfohlene Kombinationen:

Kalziumkanalbloc­ker

Hypotonie, Bradykardie, Überleitungsstörun­gen und Herzversagen sind die häufigsten Nebenwirkungen bei der kombinierten Gabe von ß-Blockern und Kalziumkanalbloc­kern.

Die gleichzeitige Gabe von ß-Blockern mit Kalziumkanalbloc­kern (z.B. Verapamil, Diltiazem, Nifedipin) sollte wegen additiver Wirkung auf die atrioventrikuläre Überleitung oder Ventrikelfunktion vermieden werden.

Fluorochinolone (Ciprofloxacin, Levofloxacin, Norfloxacin, Ofloxacin) und Makrolide (Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin):

Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsades de pointes.

Diuretika, die zu Kaliumverlust führen

Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie können auftreten und erhöhen so das Risiko für Torsade de pointes (siehe Abschnitt 4.4).

Andere Arzneimittel, die die Kaliumausscheidung fördern

Amphothericin B (intravenös), Kortikoide (systemisch) und einige Laxanzien können ebenfalls Hypokaliämie verursachen. Deshalb sollen die Kaliumplasmaspiegel regelmäßig überprüft und entsprechend korrigiert werden, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig mit Sotalol verabreicht werden.

Narkotika

Besondere Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Sotalol mit Anästhetika (z.B. Cyclopropan, Trichlorethylen), die zu kardialer Depression führen können.

Trizyklische Antidepressiva, Alkohol

Eine gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder auch Alkohol und Sotalolhydrochlorid sollte wegen einer möglicherweise erleichterten Auslösbarkeit von Kammerarrhythmien (Einzelfälle sind beschrieben) unterlassen werden.

Kombinationen, die mit Vorsicht angewendet werden sollen:

Clonidin

Im Fall der gleichzeitigen Anwendung anderer blutdrucksenkender Mittel (z.B. Clonidin) kann eine Potenzierung der blutdrucksenkenden Wirkung oder eine paradoxe Reaktion (Anstieg des Blutdrucks durch Stimulation der Alpha-Rezeptoren) auftreten. Nach Absetzen von Clonidin wurde eine Potenzierung des Rebound-Effektes durch ß-Blocker beobachtet. Deshalb sollten ß-Blocker einige Tage vor dem Absetzen von Clonidin ausschleichend abgesetzt werden.

Digitalisglyko­side

Einzel- oder Mehrfachdosen von Sotalol haben keinen signifikanten Einfluss auf den Serumdigoxinspi­egel, allerdings treten Proarrhythmien häufiger bei Patienten auf, die gleichzeitig Digitalisglykoside erhalten. Dies ist möglicherweise auf die Herzinsuffizienz zurückzuführen, ein bekannter Risikofaktor für Proarrhythmien. Die Kombination ß-Blocker und Digitalisglykoside kann die AV-Überleitungszeit verlängern.

Arzneimittel, die die Katecholaminau­sscheidung fördern

Reserpin, Guanethidin oder a-Methyldopa können in Kombination mit ß-Blockern zu einer dramatischen Senkung des ruhenden Sympathikustonus führen. Die Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Hypotonie und/oder deutliche Bradykardie mit Synkopen überwacht werden.

Insulin und orale Antidiabetika

Da ß-Blocker den Blutzuckerspiegel erhöhen können, sollte die Dosierung von Insulin und oralen Antidiabetika entsprechend angepasst werden. Die Symptome einer Hypoglykämie (Tachykardie) können verschleiert werden.

MAO-B-Hemmer

Theoretisch könnte eine signifikante Blutdruckerhöhung bis 14 Tage nach Absetzen einer MAO-B Hemmer-Behandlung auftreten.

Norepinephrin

Eine signifikante Blutdruckerhöhung kann auftreten.

Neuromuskulär blockierende Stoffe wie Tubocurarin

ß-Blocker können die neuromuskuläre Blockade verstärken.

ß-2-Rezeptoragonisten

Bei gleichzeitiger Anwendung von ß-2-Rezeptor-Agonisten wie z.B. Salbutamol, Terbutalin und Isoprenalin mit Sotalol kann es vorkommen, dass die Dosierung des ß-2-Rezeptor-Agonisten erhöht werden muss.

Arzneimittel, die zu einem verstärkten Blutdruckabfall führen können

Bei gleichzeitiger Anwendung von Sotalolhydrochlorid und trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten, Phenothiazinen und Narkotika sowie Antihypertensiva, Diuretika und Vasodilatatoren kann es zu einem verstärkten Blutdruckabfall kommen.

NSAR

Nichtsteroidale Antirheumatika könnten den blutdrucksenkenden Effekt von Beta-Blockern abschwächen.

Protonenpumpe­ninhibitoren

Hypomagnesiämie kann bei gleichzeitiger Einnahme von Sotalolhydrochlorid und Omeprazol, Lanzoprazol, Pantoprazol oder Esomeprazol auftreten und das Risiko für Torsade de pointes erhöhen.

Laborwerte

Bei der Anwendung von photometrischen Methoden zur Bestimmung des Metanephrins im Harn kann Sotalol einen erhöhten Wert vortäuschen. Bei Patienten mit Phäochromozytom, die mit Sotalol behandelt werden, sollte der Harn mittels HPLC-Methode mit Festphasenextrak­tion untersucht werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Im Tierversuch waren keine teratogenen und embryotoxischen Effekte nachweisbar. Obwohl keine kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vorliegen, wurde nachgewiesen, dass Sotalol placentagängig ist und in die Amnionflüssigkeit übertritt. ß-Blocker senken die Durchblutung der Placenta, was zu intrauterinem Tod des Fötus oder zu Fehl- und Frühgeburt führen kann. Beim Fötus, Neugeborenen und Säugling können unerwünschte Wirkungen wie Hypoglycämie und Bradykardie auftreten. Beim Neugeborenen besteht ein erhöhtes Risiko von postnatalen kardialen oder pulmonalen Komplikationen. Sotalol soll daher während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation und unter sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung und ärztlicher Überwachung angewandt werden. Die Therapie soll 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beendet werden. Die Neugeborenen müssen über einen entsprechenden Zeitraum nach der Geburt auf Zeichen einer ß-Blockade hin sorgfältig überwacht werden.

Stillzeit

Da die meisten ß-Blocker, vor allem die lipophilen Verbindungen, in die Muttermilch übergehen, kann Stillen während der Einnahme nicht empfohlen werden. Wird während der Therapie mit Sotalolhydrochlorid gestillt, müssen die Säuglinge auf Anzeichen einer ß-Blockade überwacht werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Obwohl keine Daten vorliegen, dass Sotalol diese Fähigkeiten beeinflusst, ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten, da Nebenwirkungen

wie Müdigkeit und Schwindel auftreten können (siehe Abschnitt 4.8). Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8 Nebenwirkun­gen

Nebenwirkungen sind zumeist auf die ß-blockierende Wirkung zurückzuführen, sind normalerweise vorübergehend und erzwingen selten eine Unterbrechung oder einen Abbruch der Therapie. Nach Reduktion der Dosis verschwinden sie im Allgemeinen. Am häufigsten treten durch Proarrhythmien verursachte Nebenwirkungen, einschließlich Torsade de pointes auf (siehe Abschnitt 4.4).

Die Inzidenz der Nebenwirkungen wird nach folgendem Schema definiert: Sehr häufig (> 1/10)

häufig (> 1/100, < 1/10)

gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100)

selten (> 1/10.000, < 1/1.000)

sehr selten (< 1/10.000)

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt: Thrombozytopenie

Herzerkrankungen

Häufig: Bradykardie, Dyspnoe, Brustschmerzen, Palpitationen, Ödeme, Abnormalitäten im

EKG, AV-Überleitungsstörun­gen, Proarrhythmien, Synkopen, Verstärkung einer Herzinsuffizienz, Präsynkopen, Torsade de pointes

Sehr selten: Verstärkung von Angina pectoris-Anfällen und peripheren Durchblutungsstörun­gen.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Asthenie, Synkopen, Präsynkopen,

Kopfschmerzen, Parästhesie

Augenerkrankungen

Häufig: Sehstörungen

Gelegentlich: Konjunktivitis

Sehr selten: Keratokonjunkti­vitis

Verminderung des Tränenflusses (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten!)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig: Hörstörungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe

Gelegentlich: Bei Patienten mit obstruktiven Ventilationsstörun­gen kann Atemnot ausgelöst werden.

Sehr selten: Allergische Bronchitis mit Fibrosierung

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes

Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Bauchschmerzen, Blähungen,

Geschmacksstörun­gen, Mundtrockenheit

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig: Hautausschlag, Rötung, Juckreiz

Gelegentlich: Alopezie

Nicht bekannt: Exazerbation einer Psoriasis, Hyperhidrose

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig: Muskelkrämpfe, Muskelschwäche

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: Hypoglykämie: Zeichen eines erniedrigten Blutzuckers (insbesondere Tachykardie) können unter Sotalol-Therapie verschleiert werden. Dies ist vor allem bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern und bei Patienten mit einer Anamnese spontaner Hypoglykämien zu beachten.

Fettstoffwechsel­störungen: Erhöhung des Gesamtcholesterins und der Triglyzeride, Verminderung des HDL-Cholesterols.

Gefäßerkrankungen

Häufig: Hypotonie

Nicht bekannt: Raynaud Syndrom, Verschlechterung einer Claudicatio intermittens, schmerzhafte, kalte Extremitäten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Fieber

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Die Bildung von antinukleären Antikörpern wurde beobachtet.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig: Sexuelle Dysfunktion

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig: Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände,

Stimmungsschwan­kungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, verstärkte Traumaktivität

In Studien an Patienten mit einer Arrhythmie zeigte sich, dass insbesondere folgende Nebenwirkungen zum Absetzen von Sotalol führten: Müdigkeit 4%, Bradykardie (< 50/min) 3%, Dyspnoe 3%, Proarrhythmien 2%, Asthenie 2% und Schwindel 2%.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Überdosierung

Absichtliche oder irrtümliche Überdosierung mit Sotalol führte selten zum Tod. Sotalol kann durch Hämodialyse aus dem Körper entfernt werden.

Symptome und Behandlung von Überdosierungen:

Die Symptomatik einer Sotalolhydrochlorid-Intoxikation ist insbesondere von der kardialen Ausgangssituation (linksventrikuläre Funktion, Herzrhythmusstörun­gen) abhängig. Bei ausgeprägter Herzinsuffizienz können bereits niedrigere Dosen eine Verschlechterung der kardialen Situation bewirken. Hinweise auf eine Überdosierung sind meist eine besonders schnell oder stark auftretende Bradykardie, Hypotonie, dekompensierte Herzinsuffizienz, Bronchospasmen und/oder Hypoglykämie, bei sehr hohen Dosen werden noch folgende klinische Symptome beobachtet: Verlängerung des QT-Intervalls, ventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachyarrhythmien, Torsade de pointes.

Bei Auftreten einer Überdosierung sollte Sotalol abgesetzt und der Patient sorgfältig überwacht werden.

Zusätzlich werden noch folgende therapeutischen Maßnahmen, falls erforderlich, empfohlen:

Bradykardie:

Atropin (0,5 – 2 mg i.v.) oder ein anderes Anticholinergikum, Isoprenalin (5 – 25 ^g/min, langsam i.v.) oder transvenöse Herzstimulation.

AV-Block (2. und 3. Grades):

Transvenöse Herzstimulation.

Hypotonie:

Adrenalin und Noradrenalin sollte der Vorzug vor Isoprenalin gegeben werden, abhängig von den Begleitsymptomen.

Bronchospasmus:

ß-2-Sympathomimetika oder Theophyllin.

Mehr Informationen über das Medikament Sotastad 80mg Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-22516
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich