Info Patient Hauptmenü öffnen

Solu - Medrol 500 mg - Trockenstechampulle mit Lösungsmittel - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Solu - Medrol 500 mg - Trockenstechampulle mit Lösungsmittel

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Solu-Medrol® 500 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel

Solu-Medrol® 1000 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Solu-Medrol 500 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

1 Durchstechflasche enthält 662,95 mg Methylprednisolon-Natriumsuccinat entsprechend 500 mg Methylprednisolon.

1 Durchstechflasche enthält als Lösungsmittel 7,8 ml Wasser für Injektionszwecke.

Laut Berechnung enthält 1 ml Lösung / 59,74 mg Methylprednisolon beziehungswei­se79,21 mg Methylprednisolon-Natriumsuccinat., da das Endvolumen der rekonstituierten Lösung 8,37 ml beträgt.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Der Natriumgehalt beträgt 55,79 mg pro Durchstechflasche.

Solu-Medrol 1000 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

1 Durchstechflasche enthält 1325,9 mg Methylprednisolon-Natriumsuccinat entsprechend 1000 mg Methylprednisolon.

1 Durchstechflasche enthält als Lösungsmittel 15,6 ml Wasser für Injektionszwecke.

Laut Berechnung enthält 1 ml Lösung / 59,74 mg Methylprednisolon beziehungsweise 79,21 mg Methylprednisolon-Natriumsuccinat., da das Endvolumen der rekonstituierten Lösung 16,74 ml beträgt.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Der Natriumgehalt beträgt 111,61 mg pro Durchstechflasche.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Weißes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung.

Klare, farblose Lösung nach Rekonstitution (pH-Wert 7,0 – 8,0).

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Kortikosteroide ergänzen in der Regel eine Basistherapie, ohne diese zu ersetzen. Solu-Medrol ist bei Krankheiten, die eine systemische Glukokortikoid­therapie erfordern, angezeigt (falls erforderlich, zusätzlich zur Basistherapie), wenn eine orale bzw. lokale Behandlung nicht möglich oder unzureichend ist.

Endokrine Erkrankungen:

Primäre oder sekundäre Nebennierenrin­deninsuffizienz (bei Bedarf zusammen mit Mineralokorti­koiden)

Hinweis: Hydrocortison oder Cortison sind Mittel der Wahl. Gegebenenfalls können synthetische Derivate von Mineralokortikoiden verabreicht werden. Im Kindesalter kommt der Substitution von Mineralokortikoiden besondere Bedeutung zu.

Akute Nebennierenrin­deninsuffizienz (Zugabe eines Mineralokortikoids kann erforderlich sein) Hinweis: Hydrocortison oder Cortison sind Mittel der Wahl. Gegebenenfalls können synthetische Derivate von Mineralokortikoiden verabreicht werden Hyperkalzämie im Zusammenhang mit Karzinomen

Rheumatische Erkrankungen:

Als adjuvante Therapie zur Kurzzeitbehandlung bei akuten Schüben oder Verschlimmerun­g von:

Rheumatoider Arthritis einschließlich juveniler rheumatoider Arthritis (einige Fälle erfordern eine niedrigdosierte Erhaltungstherapie) Spondylitis ankylosans mit viszeraler Beteiligung und/oder peripherem Gelenkbefall

Kollagenosen und Immunkomplex-Krankheiten:

(in ausgewählten Fällen bei Exazerbationen oder als Erhaltungsthe­rapie) von:

Systemischem Lupus erythematodes (und Lupus nephritis) Akuter rheumatischer Karditis Akuter systemischer Dermamyositis (Polymyositis) Polyarteriitis nodosa Goodpasture-Syndrom

Dermatologische Erkrankungen:

Schwerer Pemphigus vulgaris Schweres Erythema exsudativum multiforme (Stevens-Johnson-Syndrom) Dermatitis exfoliativa Schwere seborrhoische Dermatitis Mycosis fungoides

Allergische Zustandsbilder:

Als Therapie schwerer bzw. invalidisierender allergischer Zustände, wenn alle konventionellen Behandlungsmaßnah­men ausgeschöpft und erfolglos waren:

Asthma bronchiale Kontaktdermatitis, Kontaktekzem Atopische Dermatitis Serumkrankheit Arzneimittelübe­rempfindlichke­itsreaktionen Transfusionsre­aktionen mit Urtikaria Akutes nicht infektiöses Larynxödem

Ophthalmologische Erkrankungen:

Zur systemischen Behandlung schwerer, akuter und chronischer, allergischer bzw. entzündlicher

Prozesse des Auges, wie:

Iritis, Iridozyklitis Chorioretinitis Diffuse hintere Uveitis und Chorioiditis Retrobulbäre Neuritis (Neuritis Nervus Optici) Ophthalmia sympathica Keratitis

Erkrankungen des Gastrointesti­naltraktes:

Zur Behandlung kritischer Phasen von:

Colitis ulcerosa Enteritis regionalis (Morbus Crohn)

Erkrankungen der Atmungsorgane:

Symptomatische Sarkoidose Berylliose Fulminante oder generalisierte Lungen/Bronchi­altuberkulose (bei gleichzeitiger, adäquater antituberkulöser Chemotherapie) Eosinophile Pneumopathie (Löffler-Syndrom Typ I), sofern durch andere Therapieformen nicht adäquat kontrollierbar Pneumocystis jiroveci-Pneumonie: bei mittelschweren bis schweren Infektionen von AIDSPatienten. Bei dieser Erkrankung hat sich die Gabe von Kortikosteroiden als günstig erwiesen, sofern sie innerhalb von 72 Stunden nach Einsetzen der Anti-Pneumocystis-Behandlung verabreicht wird. Exazerbation chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen

Hämatologische Erkrankungen:

Erworbene (autoimmune) hämolytische Anämie Purpura thrombocytopenica idiopathica im Erwachsenenalter (i.v.-Applikation, die i.m.-Therapie ist kontraindiziert) Sekundäre Thrombozytopenie im Erwachsenenalter Kongenitale (erythroide) hypoplastische Anämie Chronische Form der Erythroblastopenie (pure red cell aplasia)

Neoplastische Erkrankungen :

Akute Leukämie im Kindesalter Leukämien und Lymphome bei Erwachsenen Verbesserung der Lebensqualität von Karzinompatienten (palliative Behandlung)

Nephrotisches Syndrom:

Zur Einleitung der Diurese und Reduktion der Proteinurie bei nicht urämischen Patienten mit nephrotischem Syndrom

Nervensystem:

Hirnödeme (nur bei computertomograp­hisch nachgewiesener Hirndrucksympto­matik) als Folgen von Tumoren (primär, metastasenbedingt), nach chirurgischen oder strahlenthera­peutischen Maßnahmen akute Schübe von Multipler Sklerose. Akute Rückenmarksver­letzungen. Die Behandlung sollte innerhalb von 8 Stunden eingeleitet werden.

Sonstige Anwendungsgebiete:

Tuberkulöse Meningitis mit bestehendem oder drohendem Subarachnoidalblock (bei gleichzeitiger Anwendung einer adäquaten antituberkulösen Therapie) Organtransplan­tationen (zur Vorbeugung bzw. Behandlung von Abstoßungsreak­tionen) Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie

Solu-Medrol wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern und Jugendlichen.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Allgemeine Dosierungsrichtli­nien

Hinweis für die klinische Anwendung: Eine präzise Dosis-Wirkungsbeziehung lässt sich für Kortikosteroide nicht ermitteln. Für geriatrische Patienten und solche mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion ist bei Kurzzeitanwendung keine Anpassung der Dosierung erforderlich.

Die Initialdosis variiert in Abhängigkeit der zu behandelnden Erkrankung zwischen 10 und

500 mg Methylprednisolon. Beim Vorliegen schwerer, akuter Zustandsbilder können auch höhere Dosierungen erforderlich sein.

Die weiteren Applikationsin­tervalle werden vom Ansprechen des Patienten und dem klinischen Zustandsbild bestimmt.

Die Dosierung soll stufenweise reduziert oder abgesetzt werden, wenn das Arzneimittel über längere Zeit gegeben wurde. Ebenso ist die Behandlung einzustellen, wenn bei chronischen Krankheitszuständen eine spontane Remission eintritt.

Spezielle Dosierungsanwe­isungen

Indikation

Dosierung

Zusatztherapie in

lebensbedrohlichen Situationen

Intravenös über mindestens 30 Minuten. Die Dosis kann bis zu 48 Stunden alle 4–6 Stunden wiederholt werden.

Bis zu 30 mg / kg KG

Rheumatische Erkrankungen, die auf Standard-Therapie nicht ansprechen (oder während einer Verschlechterun­gsphase)

Als i.v.-Pulstherapie über mindestens 30 Minuten. Beide Dosierungsschemata können wiederholt werden, wenn innerhalb einer Woche keine Besserung erreicht werden konnte oder wenn der Allgemeinzustand des Patienten es erfordert.

1000 mg / Tag 1 bis 4 Tage lang oder

1000 mg / Monat 6 Monate lang

Systemischer Lupus erythematodes, der auf StandardTherapie nicht anspricht (oder während einer Verschlechterun­gsphase)

Als i.v.-Pulstherapie über mindestens 30 Minuten. Das Dosierungsschema kann wiederholt werden, wenn innerhalb einer Woche keine Besserung erreicht werden konnte oder wenn der Allgemeinzustand des Patienten es erfordert.

1000 mg / Tag 3 Tage lang

Multiple Sklerose, die auf Standard-Therapie nicht anspricht (oder während einer

Verschlechterun­gsphase)

Als i.v.-Pulstherapie über mindestens 30 Minuten. Das Dosierungsschema kann wiederholt werden, wenn innerhalb einer Woche keine Besserung erreicht werden konnte oder wenn der Allgemeinzustand des Patienten es erfordert.

500 mg / Tag oder 1000 mg / Tag 3 oder 5 Tage lang

Ödematöse Zustände wie Glomerulonephritis oder Lupus nephritis, die auf StandardTherapie nicht ansprechen (oder während einer

Verschlechterun­gsphase)

Als i.v.-Pulstherapie über mindestens 30 Minuten. Beide Dosierungsschemata können wiederholt werden, wenn innerhalb einer Woche keine Besserung erreicht werden konnte oder wenn der Allgemeinzustand des Patienten es erfordert.

Bis zu 30 mg / kg KG jeden 2. Tag 4 Tage lang oder

1000 mg / Tag 3, 5 oder 7 Tage lang

Karzinompatienten (zur

Verbesserung der Lebensqualität)

Als i.v.-Verabreichung

125 mg / Tag bis zu 8 Wochen lang

Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit zytostatischer Chemotherapie in

Bei Chemotherapie, welche geringe bis mäßige Übelkeit verursacht:

250 mg i.v. während mindestens 5 Minuten 1 Stunde vor der

der Onkologie

Chemotherapie, bei Beginn derselben sowie beim Auftreten von Erbrechen. Zur Verstärkung der antiemetischen Wirksamkeit kann, zusammen mit der ersten Dosis Solu-Medrol eine weitere antiemetische wirksame Substanz (Phenothiazin, Metoclopramid, Setrone usw.) verabreicht werden.

Bei Chemotherapie mit potenziell schwerem Erbrechen:

1 Stunde vor der Chemotherapie 250 mg i.v. während mindestens 5 Minuten zusammen mit adäquaten Dosen Metoclopramid bzw. einem Butyrophenon, danach 250 mg Solu-Medrol i.v. bei Beginn der Chemotherapie sowie beim Auftreten von Erbrechen.

Akute Rückgratverlet­zungen

Die Behandlung soll innerhalb 8 Stunden nach der Verletzung begonnen werden.

Behandlungsbeginn innerhalb 3 Stunden nach der Verletzung: Bis zu 30 mg/kg KG als i.v.-Bolus während 15 Minuten, gefolgt von einer 45-Minuten Pause; danach eine kontinuierliche i.v.-Infusion von 5,4 mg/kg KG/h über 23 Stunden.

Behandlungsbeginn zwischen 3 bis 8 Stunden nach der Verletzung: bis zu 30 mg/kg KG als i.v.-Bolus während 15 Minuten, gefolgt von einer 45-Minuten Pause; danach eine kontinuierliche i.v.-Infusion von 5,4 mg/kg KG/h über 47 Stunden.

Für die Infusionspumpe soll ein getrennter intravenöser Zugang angelegt werden.

Pneumocystis jiroveci-

Infektionen von AIDS-Patienten

Die Behandlung muss innerhalb von 72 Stunden nach Beginn der Anti-Pneumocystis-Therapie einsetzen. Die Applikation von 40 mg i.v. alle 6 bis 12 Stunden wird empfohlen. Die Therapie ist ausschleichend über maximal 21 Tage bzw. bis zum Ende der Pneumocystis-Therapie fortzusetzen.

Aufgrund der hohen Reaktivierungsrate von Tuberkulose in diesem Patientenkollektiv soll bei Kortikosteroidgabe eine antimykobakterielle Therapie appliziert werden. Die genaue Überwachung hinsichtlich einer Aktivierung latenter Infektionen ist angezeigt.

Verschlechterung chronisch obstruktiver Lungenerkrankun­gen (COPD)

Zwei Dosierungsschemata wurden erprobt:

0,5 mg / kg KG i.v. alle 6 Stunden über 72 Stunden oder

125 mg i.v. alle 6 Stunden über 72 Stunden, dann zur oralen Verabreichung wechseln und Dosis stufenweise reduzieren. Die Gesamtdauer der Behandlung hat mindestens 2 Wochen zu betragen.

Kinder und Jugendliche

Für Kinder und Kleinkinder kann eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden. Sie muss sich jedoch stets eher nach dem Zustand des Patienten und seiner Reaktion auf die Behandlung richten als nach Alter oder Körpergewicht. Die Mindestdosis von 0,5 mg/kg KG/Tag soll nicht unterschritten werden.

Art der Anwendung

Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.

Methylprednisolon kann als i.v.-Injektion oder Infusion oder als i.m.-Injektion verabreicht werden.

Die bevorzugte Applikationsart bei Notfällen ist die i.v.-Injektion.

Bis zu 250 mg sind initial i.v. über mindestens 5 Minuten, darüber hinausgehende Dosierungen über mindestens 30 Minuten zu applizieren.

4.3 Gegenanzeigen

Methylprednisolon Natriumsuccinat ist kontraindiziert

bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Methylprednisolon oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile bei Patienten mit systemischen Pilzinfektionen zur intrathekalen Verabreichung zur epiduralen Verabreichung

Die Verabreichung von Lebendimpfstoff, auch in abgeschwächter Form ist kontraindiziert bei Patienten, die eine immunsuppressive Behandlung mit Kortikosteroiden erhalten.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Immunsuppressive Wirkung/Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen

Kortikosteroide können die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, Anzeichen einer beginnenden Infektion maskieren, ebenso können während der Kortikosteroid­therapie neue Infektionen auftreten. Die Resistenz gegenüber Erregern kann vermindert und die Lokalisierung einer Infektion erschwert sein. Die Verwendung von Kortikosteroiden als Monotherapie oder in Kombination mit immunsuppressiven Substanzen, welche die zelluläre bzw. humorale Immunabwehr oder die neutrophile Funktion einschränken, kann Infektionen mit jeder Art von Krankheitserregern (Viren, Bakterien, Pilzen, Protozoen oder Würmern) an allen Stellen des Körpers ermöglichen. Der Verlauf dieser Infektionen kann leicht, aber auch schwer bis tödlich sein. Die Komplikationsrate steigt mit erhöhter Dosis.

Die Therapie sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei:

– akuten virusbedingten Erkrankungen (z.B. Herpes simplex, Herpes zoster (virämische Phase), Varizellen, Keratitis herpetica),

– HBsAg-positiver chronisch-aktiver Hepatitis,

– Poliomyelitis mit Ausnahme der bulbärenzepha­litischen For­m,

– Lymphadenitis nach BCG-Impfung (bei Lymphknotenver­härtung bis zu einem Jahr nach einer BCG-Impfung ist vor Beginn der Therapie eine spezifische Histiozytose auszuschließen),

– akuten und chronischen bakteriellen Infektionen und Amöbeninfektion,

– systemischen Parasitosen,

– ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen bzw. ein Jahr nach einer BCG-Impfung.

Patienten, die mit Kortikosteroiden behandelt werden, sind anfälliger für Infektionen als gesunde Menschen. Bestimmte Viruserkrankungen (Varizellen, Masern und Herpes zoster) zeigen beispielsweise einen ernsteren oder sogar tödlichen Verlauf bei nicht-immunen Kindern oder Erwachsenen unter einer Behandlung mit Kortikosteroiden. Wenn diese Patienten während einer Behandlung mit Solu-Medrol Kontakt zu entsprechend infizierten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden.

Totimpfstoff oder inaktivierter Impfstoff kann verabreicht werden, wobei der Erfolg solcher Impfungen verringert sein kann. Bei Patienten unter nicht immunsuppressiven Dosierungen von Kortikosteroiden kann eine indizierte Immunisierung durchgeführt werden.

Kortikosteroide dürfen bei Tuberkulosepa­tienten nur bei aktiver fulminanter Tuberkulose oder Miliartuberkulose und nur in Kombination mit einer geeigneten tuberkulostatischen Therapie eingesetzt werden. Bei Patienten mit latenter Tuberkulose oder Tuberkulinreak­tivität ist eine engmaschige Kontrolle erforderlich, da eine Reaktivierung der Erkrankung erfolgen kann. Bei einer Kortikosteroid-Langzeittherapie sollten diese Patienten eine Chemoprophylaxe erhalten.

In einigen Fällen wurde über Kaposi-Sarkom bei Patienten unter Kortikosteroid-Behandlung berichtet. Abbruch der Kortikosteroid-Therapie kann zur klinischen Remission führen.

Der Einsatz von Kortikosteroiden bei septischem Schock wird nicht empfohlen.

Effekte auf das Immunsystem

Allergische Reaktionen können auftreten. In seltenen Fällen können nach einer Kortikosteroid­Therapie Hautreaktionen sowie anaphylaktoide Reaktionen auftreten. Deshalb sollten speziell bei Patienten mit bekannter Arzneimittela­llergie vor der Anwendung entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

Endokrine Effekte

Bei Patienten unter einer Kortikosteroid-Therapie, die ungewöhnlichem Stress (z.B. Unfall, Operation, Geburt) ausgesetzt sind, ist eine erhöhte Dosierung von schnellwirkenden Kortikosteroiden vor, während und nach der Stresssituation angezeigt.

Die längerfristige Verabreichung von pharmakologischen Dosen von Kortikosteroiden kann zu einer hypothalamisch-pituitär-adrenalen (HPA) Suppression (sekundäre Nebennierenin­suffizienz) führen. Grad und Dauer der hervorgerufenen Nebennierenin­suffizienz variieren von Patient zu Patient und sind abhängig von Dosis, Häufigkeit, Zeit der Verabreichung und Dauer der Therapie mit Glukokortikoiden. Dieser Effekt kann mittels alternierender Tagestherapie herabgesetzt werden.

Zusätzlich kann eine akute Nebennierenin­suffizienz zu einem tödlichen Ausgang führen, wenn Glukokortikoide abrupt abgesetzt werden.

Das Risiko einer arzneimittelbe­dingten sekundären Nebennierenin­suffizienz kann daher mittels stufenweiser Dosisreduktion minimiert werden. Diese Form einer relativen Insuffizienz kann über Monate nach dem Absetzen der Behandlung andauern; daher ist während dieses Zeitraums bei jeder Stresssituation eine Hormontherapie wieder aufzunehmen.

Entzugsersche­inungen von Steroiden, scheinbar unabhängig von der Nebennierenin­suffizienz, können in Folge eines abrupten Absetzens von Glukokortikoiden auftreten. Die Entzugsersche­inungen umfassen: Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Lethargie, Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Desquamation, Myalgie, Gewichtsverlust und/oder Hypotension. Man geht davon aus, dass diese Effekte eher auf den plötzlichen Wechsel der Glukokortikoid-Konzentration als auf die niedrigen Kortikosteroid­spiegel zurückzuführe­n sind.

Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch einer lang dauernden systemischen Glukokortikoid­Therapie ist daher auf das Auftreten von akuter Nebennierenin­suffizienz (besonders unter Stress, Fieber), Entzugssyndrom oder einem Rezidiv der behandelten Krankheit zu achten.

Nachdem Glukokortikoide ein Cushing-Syndrom auslösen bzw. verschlechtern können, ist eine Anwendung von Glukokortikoiden bei Cushing-Syndrom-Patienten zu vermeiden.

Bei Patienten mit einer Schilddrüsenun­terfunktion kommt es zu einer verstärkten Wirkung von Kortikosteroiden.

Metabolismus und Ernährung

Kortikosteroide, einschließlich Methylprednisolon, können den Blutzucker erhöhen, bereits bestehende Diabetes verschlechtern sowie während einer Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden bei Patienten mit entsprechender Prädisposition zum Auftreten von Diabetes mellitus führen.

Bei Diabetikern muss daher die Stoffwechsellage kontrolliert und die antidiabetische Behandlung gegebenenfalls neu eingestellt werden.

Psychiatrische Effekte

Während einer Kortikosteroid-Behandlung können psychische Störungen auftreten, die von Euphorie, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwan­kungen, Persönlichkeit­sveränderungen und schweren Depressionen bis zu echten psychotischen Manifestationen reichen können. Auch eine bereits bestehende emotionale Instabilität oder psychotische Neigung kann durch eine Kortikosteroid-Behandlung verstärkt werden.

Potenziell schwere psychiatrische Nebenwirkungen können unter einer Behandlung mit systemischen Steroiden auftreten. Die Symptome treten üblicherweise innerhalb weniger Tage oder Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Die meisten Reaktionen verschwinden entweder nach einer Dosisreduktion oder dem Absetzen der Medikation, unter Umständen ist eine spezifische Behandlung erforderlich. Psychologische Effekte, deren Häufigkeit nicht bekannt ist, wurden nach dem Absetzen von Kortikosteroiden berichtet. Patienten/Betre­uungspersonen sollten ermutigt werden, beim Auftreten von psychologischen Symptomen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, vor allem dann, wenn depressive Stimmung oder Selbstmordgedanken bestehen. Patienten/Betre­uungspersonen sind auf mögliche psychiatrische Störungen hinzuweisen, die während oder unmittelbar nach einer Dosisreduktion bzw. nach dem Absetzen von systemischen Steroiden auftreten können.

Effekte auf das Nervensystem

Kortikosteroide sind mit Vorsicht bei Patienten mit Krampfanfallsleiden anzuwenden.

Kortikosteroide sind mit Vorsicht bei Patienten mit Myasthenia gravis anzuwenden (siehe auch Aussage zu Myopathie im Abschnitt “Muskuloskelettale Effekte“).

Kortikosteroide können zum schnelleren Abklingen von akuten Schüben Multipler Sklerose führen, jedoch nicht den Krankheitsverlauf signifikant beeinflussen.

Schwere medizinische Ereignisse wurden in Zusammenhang mit der intrathekalen/e­piduralen Verabreichung (siehe Abschnitt 4.8) berichtet.

Von Patienten, die über einen langfristigen Zeitraum Kortikosteroide in hohen Konzentrationen verabreicht bekamen, liegen Berichte einer epiduralen Lipomatose vor.

Effekte auf das Auge/Sehstörungen

Besondere Vorsicht und gegebenenfalls zusätzlicher spezifischer Therapie ist geboten bei Patienten mit Eng- und Weitwinkelglaukom, Hornhautulzera­tionen und -verletzungen, und mit Herpes simplexInfektionen am Auge wegen der Gefahr einer Hornhautperfo­ration.

Das Entstehen sekundärer Pilz- und Virusinfektionen des Auges wird bei Patienten unter einer Glukokortikoid-Behandlung begünstigt.

Retinopathia centralis serosa, die zu Netzhautablösungen führen kann, wurde in Zusammenhang mit einer Kortikosteroid-Behandlung gebracht.

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z.B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC); die nach der Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurde.

Effekte auf das Herz

Nebenwirkungen von Glukokortikoiden auf das kardiovaskuläre System, wie beispielsweise Dyslipidämie und Hypertension, können behandelte Patienten mit bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren für zusätzliche kardiovaskuläre Ereignisse prädisponieren, insofern hohe Dosierungen und längere Behandlungszeiten vorliegen. Entsprechend sind Kortikosteroide mit besonderer Vorsicht in diesem Patientenkollektiv anzuwenden sowie auf ein geändertes Risiko und gegebenenfalls auf eine zusätzliche Herzüberwachung zu achten. Eine niedrige Dosierung und eine alternative Tagestherapie kann das Auftreten von Komplikationen während einer Kortikoid-Behandlung verringern.

Nach rascher i.v.-Verabreichung sehr hoher Dosen von Methylprednisolon-Natriumsuccinat (mehr als 0,5 g in weniger als 10 Minuten) wurde über Herzrhythmusstörun­gen und/oder Kreislaufkollaps und Herzstillstand berichtet. Bei hohen, i.v. verabreichten Dosen wurden während oder nach der Applikation Bradykardien beobachtet, die von Geschwindigkeit oder Dauer der Verabreichung unabhängig sein können.

Bei kongestiver Herzinsuffizienz sollten systemische Kortikosteroide mit Vorsicht und nur, wenn unbedingt erforderlich, angewendet werden.

Vaskuläre Effekte

Ein Auftreten von Thrombose einschließlich venöser Thromboembolie unter Kortikosteroiden wurde berichtet. Daher sollten Kortikosteroide bei Patienten, die an thromboembolischen Erkrankungen leiden oder für solche anfällig sind, mit Vorsicht angewendet werden.

Steroide sind bei Patienten mit Hypertonie mit Vorsicht anzuwenden, eine regelmäßige Blutdruckkontrolle ist während der Behandlung erforderlich.

Gastrointestinale Effekte

Hohe Dosen von Kortikosteroiden können akute Pankreatitis auslösen.

Es besteht kein allgemein gültiges Einverständnis darüber, ob Kortikoide per se für das Auftreten von Magengeschwüren während der Therapie verantwortlich sind; eine Glukokortikoid-Therapie kann jedoch die Symptome eines Magengeschwürs maskieren, sodass die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation bei Patienten, die hohe Glukokortikoid-Dosen erhalten, fehlen können.

Glukokortikoide können eine Peritonitis oder andere Anzeichen oder Symptome gastrointestinaler Erkrankungen wie etwa Perforation, Obstruktion oder Pankreatitis maskieren.

Wegen der Gefahr einer Darmperforation mit Peritonitis darf Solu-Medrol nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei Patienten mit unspezifischer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, Abszessen oder anderen eitrigen Entzündungen, Divertikulitis, frischen intestinalen Anastomosen oder bei aktiven oder latenten peptischen Ulzera.

Eine Anwendung von Aspirin und nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) gemeinsam mit Kortikosteroiden sollte mit Vorsicht erfolgen, da durch die Kombination das Risiko für die Entwicklung von Magen-Darm-Geschwüren erhöht ist.

Effekte auf Leber und Galle

Arzneimittelbe­dingte Leberschäden, einschließlich akuter Hepatitis und Erhöhung von Leberenzymen, können aufgrund einer zyklischen Methylprednisolon-i.v.-Stoßtherapie auftreten (in der Regel bei Anfangsdosis > 1 g/Tag). Seltene Fälle von Hepatotoxizität wurden berichtet. Die Zeit bis zum Ausbruch kann mehrere Wochen oder länger betragen. In den meisten Fallberichten wurde eine Resolution der Nebenwirkungen nach Absetzen der Behandlung berichtet. Daher ist eine angemessene Überwachung erforderlich.

Muskuloskelettale Effekte

Bei der Anwendung von hochdosierten Kortikosteroiden kann eine akute Myopathie auftreten. Dies betrifft insbesondere Patienten mit Störungen der neuromuskulären Übertragung (z.B. Myasthenia gravis) oder Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit Anticholinergika, wie beispielsweise neuromuskulär blockierende Arzneimittel (z.B. Pancuronium) erhalten. Die akute Myopathie ist generalisiert und kann Augen- und Atmungsmuskulatur in Mitleidenschaft ziehen und in einer Quadriparese resultieren. Ein Anstieg der Kreatinkinase ist möglich. Nach Absetzen der Kortikosteroide kann es Wochen bis Jahre bis zum Eintreten einer Besserung oder Genesung dauern. Osteoporose ist eine häufige, jedoch oft nicht erkannte Nebenwirkung, verbunden mit der Gabe von hohen Dosen über einen langen Behandlungsze­itraum.

Abhängig von der Dauer und der Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Kalzium-Stoffwechsel gerechnet werden, sodass gegebenenfalls eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist. Die Vorbeugung besteht in ausreichender Kalzium- und Vitamin D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität. Bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden.

Bei älteren Patienten ist im Falle einer Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden besondere Vorsicht geboten, da ein potenziell erhöhtes Risiko für Osteoporose als auch für Flüssigkeitsre­tention mit möglicherweise daraus resultierender Hypertonie besteht.

Nieren- und Harnwegserkran­kungen

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit systemischer Sklerose, da ein erhöhtes Auftreten von Nierenkrisen bei Sklerodermie unter Kortikosteroiden, einschließlich Methylprednisolon, beobachtet wurde.

Kortikoide sind mit Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion anzuwenden.

Untersuchungen

Durchschnittliche und hohe Dosen von Hydrocortison oder Cortison können zu einem Anstieg des Blutdrucks, der Salz- und Wasserretention und zu einer erhöhten Ausscheidung von Kalium führen. Diese Effekte treten mit synthetischen Derivaten weniger häufig auf, ausgenommen bei hohen Dosierungen. Eine salzarme Diät sowie eine Zufuhr von Kalium können erforderlich sein. Alle Kortikosteroide erhöhen die Ausscheidung von Kalzium.

Verletzungen

Systemische Kortikosteroide sind nicht indiziert und sollten daher für die Behandlung von traumatischen Hirnverletzungen nicht angewendet werden.

Sonstiges

Bei Patienten mit fortgeschrittener progressiver multipler Sklerose, die mit hochdosierten Kortikosteroiden behandelt wurden, wurde eine irreversible neurologische Verschlechterung beschrieben. Diese wurde als Rebound-Phänomen erklärt, das zu immun-mediierten Axonschäden und pro-apoptotischen Wirkungen im Zentralnervensystem führt. Vorsicht ist geboten, wenn hochdosierte Kortikosteroide an Patienten mit fortgeschrittener progressiver bzw. langsam progredienter multipler Sklerose, die keinen Rückfall haben, verschrieben werden.

Bei Solu-Medrol 500 mg und 1000 mg handelt es sich um Arzneispezialitäten zur kurzfristigen Anwendung. Bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung über einen längeren Zeitraum sind weitere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, wie sie für Glukokortikoid-haltige Arzneimittel zur Langzeitanwendung beschrieben sind.

Bei einer lang dauernden Glukokortikoid-Therapie sind regelmäßige augenärztliche Kontrollen (in dreimonatigen Abständen), sowie Röntgenkontrollen der Wirbelsäule angezeigt.

Da Solu-Medrol besonders bei Patienten mit allergischer Diathese (z.B. Asthma bronchiale) in sehr seltenen Fällen auch schwere allergische Reaktionen auslösen kann, sollte die Bereitschaft zur Notfallbehandlung gegeben sein.

Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass im Falle eines Arztwechsels (z.B. bei Operationen, auf Reisen, bei Impfungen) dieser über die Behandlung mit Methylprednisolon zu informieren ist.

Nachdem Komplikationen während der Behandlung mit Glukokortikoiden abhängig von Dosierung und Behandlungsdauer sind, muss eine Risiko-/Nutzenentscheidung in jedem einzelnen Fall sowohl bezogen auf Dosierung/Behan­dlungsdauer als auch auf tägliche oder intervallsbezogene Therapie vorgenommen werden.

Die niedrigst mögliche Dosis sollte zur Überprüfung der aktuellen klinischen Situation unter einer Kortikosteroid-Behandlung herangezogen werden. Wenn eine Dosisreduktion möglich ist, sollte diese schrittweise erfolgen.

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren einschließlich Cobicistat-haltiger Produkte ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Kortikosteroide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Kortokosteroid-Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).

Über Phäochromozytome, die zum Tod führen können, wurde nach systemischer Verabreichung von Kortikosteroiden berichtet. Kortikosteroide sollten bei Patienten mit vermutetem oder identifiziertem Phäochromozytom nur nach einer eingehenden Nutzen/Risiko-Bewertung angewendet werden.

Anwendung bei Kindern

Bei Kindern sollte die Indikation aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Methylprednisolon streng gestellt und das Längenwachstum bei Solu-Medrol-Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden.

Kinder und Kleinkinder, die eine Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden erhalten, sind speziell dem Risiko eines erhöhten Hirndrucks ausgeliefert.

Hohe Dosen von Kortikosteroiden können bei Kindern Pankreatitis hervorrufen.

Hypertrophe Kardiomyopathie kann sich nach Anwendung von Methylprednisolon bei Frühgeborenen entwickeln. Daher sind eine geeignete diagnostische Beurteilung und Überwachung der Herzfunktion und -struktur durchzuführen.

Solu-Medrol 500 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

Dieses Arzneimittel enthält 55,79 mg Natrium pro Dosis, entsprechend 2,8 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Solu-Medrol 1000 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

Dieses Arzneimittel enthält 111,61 mg Natrium pro Dosis, entsprechend 5,6 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Methylprednisolon ist ein Cytochrom P450 Enzymsubstrat (CYP) und wird hauptsächlich mittels eines CYP3A4 Enzyms metabolisiert. Bei CYP3A4 handelt es sich um das dominante Enzym der in der Leber von erwachsenen Menschen am häufigsten anzutreffenden CYP Untergruppe. Es katalysiert die 6ß-Hydroxylierung von Steroiden, den wesentlichen Phase I-Schritt in der Metabolisierung von sowohl endogenen als auch synthetischen Kortikosteroiden. Viele andere Verbindungen sind ebenfalls CYP3A4 Substrate; einige von ihnen (auch andere Arzneimittel) geben Rückschluss auf eine mögliche Änderung des Glukokortikoid-Metabolismus mittels Induktion (Hinaufregulierung) oder Hemmung des CYP3A4 Enzyms.

CYP3A4-Inhibitoren – Arzneimittel, welche die CYP3A4 Aktivität hemmen, reduzieren im Allgemeinen die Leber-Clearance-Rate und erhöhen die Plasmakonzentration von CYP3A4 Substraten, wie Methylprednisolon. Bei gleichzeitiger Verabreichung eines CYP3A4-Inhibitors ist die Methylprednisolon-Dosis möglicherweise zu reduzieren, um eine Steroid-Toxizität zu verhindern.

CYP3A4-Induktoren – Arzneimittel, welche die CYP3A4 Aktivität induzieren, erhöhen im Allgemeinen die Leber-Clearance-Rate, was eine erniedrigte Plasmakonzentration von Arzneistoffen, die Substrate für CYP3A4 sind, zur Folge hat. Eine gemeinsame Verabreichung kann eine erhöhte Dosierung von Methylprednisolon erfordern, um das gewünschte Resultat zu erzielen.

CYP3A4-Substrate – Bei Vorliegen eines anderen CYP3A4-Substrates, kann die Leber-Clearance-Rate von Methylprednisolon verändert sein, was dementsprechende Dosierungsanpas­sungen erfordert. Nebenwirkungen, die in Verbindung mit der alleinigen Anwendung eines Arzneimittels stehen, können bei gemeinsamer Gabe dieser Arzneimittel häufiger auftreten.

Die nachstehende Tabelle umfasst eine Übersicht der häufigsten und/oder klinisch relevanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, die bei gleichzeitiger Verabreichung mit Methylprednisolon berichtet wurden.

Wichtige Wechselwirkungen und Effekte mit Methylprednisolon

Substanzklasse oder Type

– Arzneimittel oder Substanz

Wechselwirkun­g/Effekt

– EPHEDRIN

Der Metabolismus von Glukokortikoiden kann beschleunigt werden und hierdurch ihre Wirksamkeit vermindert werden.

Antibakteriell

– ISONIAZID

CYP3A4 HEMMER. Zusätzlich besteht ein potenzieller Effekt von Methylprednisolon im Sinne einer Erhöhung der Acetylierungsrate und Clearance von Isoniazid.

Antibiotisch, antituberkulär – RIFAMPICIN

CYP3A4-INDUKTOR

Antikoagulanzien (oral), Cumarinderivate

Die Wirkung auf orale Antikoagulanzien ist unterschiedlich. Es liegen Berichte über sowohl verstärkte als auch herabgesetzte Wirkung von Antikoagulanzien vor, wenn gleichzeitig mit Kortikosteroiden verabreicht. Deshalb sind Gerinnungsparameter zu überwachen, um den gewünschten Antikoagulans-Effekt aufrechtzuerhalten.

Antikonvulsiva

– CARBAMAZEPIN

CYP3A4-INDUKTOR (und -SUBSTRAT)

Antikonvulsiva

– PHENOBARBITAL

– PHENYTOIN

CYP3A4-INDUKTOREN

Atropin, andere Anticholinergika

Zusätzliche Augeninnendruc­ksteigerungen bei gleichzeitiger Anwendung sind möglich.

Anticholinergika

– Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien

Die Muskelrelaxation kann länger anhalten

Kortikosteroide können die Wirkung von Anticholinergika beeinflussen.

1) Akute Myopathie wurde mit gleichzeitiger Verabreichung hoher Dosen von Kortikosteroiden und Anticholinergika, wie beispielsweise neuromuskulären Blockern, berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

2) Antagonismus neuromuskulärer Blockierungseffekte von Pancuronium und Vecuronium wurden bei Patienten unter der Anwendung von Kortikosteroiden berichtet. Diese Wechselwirkung ist bei allen kompetitiv wirksamen neuromuskulären Blockern zu erwarten.

Antidiabetika

Nachdem Kortikosteroide den Blutzuckerspiegel erhöhen können, ist möglicherweise eine Anpassung der Dosierung der Antidiabetika erforderlich.

Antiemetika

– APREPITANT

– FOSAPREPITANT

CYP3A4-INHIBITOREN (und -SUBSTRATE)

Antimykotika

– ITRACONAZOL

CYP3A4-INHIBITOREN (und -SUBSTRATE)

– KETOCONAZOL

Die Kortikoidwirkung kann verstärkt werden.

Antivirale Arzneimittel

– HIV-PROTEASE

INHIBITOREN

CYP3A4 INHIBITOREN (und -SUBSTRATE)

1) Protease-Inhibitoren, wie z.B. Indinavir und Ritonavir, können die Plasmakonzentration von Kortikosteroiden erhöhen.

2) Kortikosteroide können den Metabolismus von HIV-Protease-Inhibitoren beeinflussen und dadurch zu verringerten Plasmakonzentra­tionen führen.

Pharmakokinetische Booster – COBICISTAT

CYP3A4-INHIBITOR

Aromatase-Inhibitoren

– AMINOGLUTETHIMID

Eine durch Aminoglutethimid induzierte adrenale Suppression kann endokrine Veränderungen bei einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden verschlimmern.

Cholinesterase­hemmer

Steroide können die Effekte von Cholinesterase­hemmern bei Myasthenia gravis reduzieren.

Herzglykoside

Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

Kalziumkanalblocker

– DILTIAZEM

CYP3A4-INHIBITOR (und -SUBSTRAT)

Kontrazeptiva (oral), Hormonersatzthe­rapie

– ETHINYLESTRADIOL/

ESTRADIOLVALERAT

NORETHINDRON

CYP3A4-INHIBITOR (und -SUBSTRAT) Die Kortikoidwirkung kann verstärkt sein.

Grapefruitsaft

CYP3A4-INHIBITOR

Immunsuppressiva

– CYKLOSPORIN

CYP3A4-INHIBITOR (und -SUBSTRAT)

1) Wenn gemeinsam mit Methylprednisolon verabreicht, kommt es zu einer gegenseitigen metabolischen Hemmung, welche die Plasmakonzentration von einem oder beider Substanzen erhöhen kann. Daher ist das Auftreten von arzneimittelbe­dingten Nebenwirkungen nach gemeinsamer Verabreichung begünstigt.

2) Bei gleichzeitiger Verabreichung von Methylprednisolon und Cyklosporin wurden Konvulsionen berichtet.

Immunsuppressiva

– CYKLOPHOSPHAMID

– TACROLIMUS

CYP3A4-SUBSTRATE

Makrolidantibiotika

– CLARITHROMYCIN

– ERYTHROMYCIN

CYP3A4-INHIBITOREN (und -SUBSTRATE)

Makrolidantibiotika

– TROLEANDOMYCIN

CYP3A4-INHIBITOR

NSAR (nicht steroidale Antirheumatika), – Salicylate

– INDOMETHACIN

– Hochdosiertes ASPIRIN (Acetylsalicyl­säure)

1) Wenn gemeinsam mit Methylprednisolon verarbreicht, besteht eine erhöhte Neigung zum Auftreten gastrointestinaler Blutungen und Ulzerationen.

2) Methylprednisolon kann die Clearance-Rate von hochdosierter ASS erhöhen, was zu verminderten Serumspiegeln von Salicylat führen kann. Eine Beendigung der Behandlung mit Methylprednisolon kann zu erhöhten Salicylat-Serumspiegeln führen, wodurch ein erhöhtes Risiko von Salicylat-Toxizität entsteht.

– PRAZIQUANTEL

Ein Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut ist möglich.

– CHLOROQUIN,

Es besteht ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien

HYDROXYCHLOROQUIN, MEFLOQUIN

und Kardiomyopathien.

– SOMATOTROPIN

Die Wirkung von Somatotropin kann vermindert werden.

– PROTIRELIN

Der TSH-Anstieg nach Protirelingabe kann vermindert sein.

– ACE-Hemmer

Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildverände­rungen.

Substanzen mit Kalium-ausscheidender

Wirkung Saluretika, Laxantien

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Kortikosteroiden und Substanzen mit Kalium-ausscheidender Wirkung (z.B. Diuretika) ist der Patient engmaschig auf Entwicklung von Hypokaliämie zu beobachten. Ein ebenfalls erhöhtes Risiko für das Entstehen einer Hypokaliämie besteht bei gleichzeitiger Verabreichung von Kortikosteroiden und Amphotericin B, Xanthinen oder Beta2-Agonisten.

Einfluss auf Untersuchungsmet­hoden

Hautreaktionen auf Allergietests (Prick-Test) können unterdrückt werden.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Daten zeigen, dass nach Verabreichung hoher Steroiddosen an Muttertiere fetale Missbildungen auftreten können. Die Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung von Methylprednisolon in der Schwangerschaft sind unzureichend. Ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildung bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glukokortikoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert. Bei Langzeitbehandlung sind intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen. Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die eine ausschleichende Substitutionsbe­handlung des Neugeborenen erforderlich machen kann.

Bei Säuglingen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit einer Langzeittherapie mit Kortikosteroiden behandelt wurden, sind Katarakte beobachtet worden.

Deshalb soll grundsätzlich während einer Schwangerschaft, besonders im ersten Trimenon, oder bei der Möglichkeit einer Schwangerschaft, die Behandlung nur unter strengster Indikationsstellung vorgenommen werden.

Stillzeit

Kortikosteroide werden in geringen Mengen in der Muttermilch ausgeschieden; daher soll bei Anwendung höherer Dosen oder bei Langzeitbehandlung abgestillt werden.

Die in der Muttermilch vorhandenen Kortikosteroide können bei gestillten Kindern das Wachstum unterdrücken und in die endogenen Glukokortikoid-Produktion eingreifen.

Dieses Arzneimittel ist während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses für Mutter und Kind anzuwenden.

Fertilität

In Tierstudien hat sich gezeigt, dass Kortikosteroide die Fertilität beeinträchtigen (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Nebewirkungen, wie Benommenheit, Schwindel, Sehstörungen und Müdigkeit können nach einer Behandlung mit Solu-Medrol auftreten. In diesem Fällen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtig­t sein.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden aufgetretenen Nebenwirkungen wurden gemäß MedDRA Systemorganklassen kategorisiert. Den in dieser Tabelle aufgeführten Nebenwirkungen liegen folgende Angaben zur

Häufigkeit zugrunde: Sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, <1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Systemorganklas­sen

Häufigkeiten

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Infektionen

Nicht bekannt

Opportunistische Infektionen, Maskierung von Infektionen, Aktivierung latenter Infektionen, Peritonitis**, Sep­sis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt

Störung der Blutbildung, Panzytopenie, Lymphozytopenie, Thrombozytopenie, Leukozytose, Thrombozytose­neigung, Erhöhung des Thromboserisikos

Erkrankungen des

Immunsystems

Nicht bekannt

Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos, Überempfindlichkeit gegen das Arzneimittel (inklusive anaphylaktoider oder anaphylaktischer Reaktion mit oder ohne Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Bronchospasmus).

Endokrine Erkrankungen

Häufig

Cushingoider Hypopituitarismus

Nicht bekannt

Steroid-Entzugsersche­inungen, Inaktivität bzw. Atrophie der Nebennierenrinde, Induktion eines Cushing-Syndroms (Symptome:

Vollmondgesicht, Stammfettsucht), reversible epidurale, epikardiale oder mediastinale Lipomatosen, Störung der

Sexualhormonse­kretion (Amenorrhoe, Impotenz)

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Häufig

Natriumretention, Flüssigkeitsre­tention

Nicht bekannt

Metabolische Azidose, epidurale Lipomatose, verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, vermehrte Kaliumausscheidung, hypokaliämische Alkalose, Dyslipidämie, erhöhter Bedarf an Insulin (oder oralen Antidiabetika bei Diabetikern), negative Stickstoffbilanz (infolge Eiweiß-Katabolismus), erhöhter Harnstoffwert, gesteigerter Appetit (was zur Gewichtszunahme führen kann), Lipomatose

Psychiatrische

Erkrankungen

Häufig

Affektstörung (einschließlich Depression und Euphorische Stimmung), Gemütsschwankun­gen*, abnormales Verhalten*, Schlaflosigkeit*, Gereiztheit*

Nicht bekannt

Affektstörung (einschließlich Affektlabilität, psychische Abhängigkeit, Suizidgedanken), psychotische Störung (einschließlich Manie, Enttäuschung, Halluzination, Schizophrenie [Verschlechte­rung]), Verwirrungszustand, psychische Störung, Angst, Persönlichkeit­sänderung, Schlafstörungen)

Erkrankungen des

Nervensystems

Nicht bekannt

Erhöhter Hirndruck (mit Papillenödem [gutartiger Hirnhochdruck]), Krampfanfall, Amnesie, kognitive Störung, Benommenheit, Kopfschmerzen, Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie, Parästhesie, Hypoästhesie, Tre­mor

Augenerkrankungen

Häufig

Katarakt

Systemorganklas­sen

Häufigkeiten

Nebenwirkungen

Nicht bekannt

Chorioretinopathie, Exophthalmus, Glaukom, Netzhautablösung, verschwommenes Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4), Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge

Erkrankungen des Ohrs und Labyrinths

Nicht bekannt

Schwindel

Herzerkrankungen

Nicht bekannt

Kongestives Herzversagen (bei prädisponierten Patienten), Arrhythmien, Bradykardie unabhängig von Dauer und Geschwindigkeit der i.v.-Gabe, Kreislaufversagen, Herzstillstand, verstärkte Lungenstauung bei Patienten mit Herzinsuffizienz

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypertonie

Nicht bekannt

Thrombotische Ereignisse, Hypotonie, erhöhte Kapillarfragi­lität, Flush

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt

Lungenembolie, Schluckauf, Bronchospasmus im Rahmen einer Anaphylaxie, Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Peptische Ulzera (mit möglicher Perforation und Blutung)

Nicht bekannt

Magenbluten, Darmdurchbruch, Pankreatitis, Peritonitis, ulzerative Oseophagitis, Oseophagitis, Schmerzen im Ober- und Unterbauch, Blähbauch, Diarrhoe, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Nicht bekannt

Leberfunktion­sstörung, Hepatitis***, Gelbsucht, Erhöhung der Leberenzyme

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Häufig

Ekchymosen, Hautatrophie, Akne

Nicht bekannt

Angioödem, Petechien, Teleangiektasie, Hautdehnungsstre­ifen, Hauthypopigmen­tierung, Hirsutismus, Hautausschlag, Erythem, Pruritus, Urtikaria, Hyperhidrose, Überempfindlichke­iten (z. B. Arzneimittele­xanthem), lokale Fettgewebsatrophie bei Injektion in das Fettgewebe, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Verzögertes Wachstum (bei Kindern), Osteoporose, Muskelschwäche

Nicht bekannt

Osteonekrose, pathologische Frakturen, Muskelatrophie, Myopathie, neuropathische Arthropathie, Arthralgie, Myalgie

Erkrankungen des

Reproduktionssys­tems und der Brustdrüse

Nicht bekannt

Unregelmäßige Menstruation

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Wundheilungsstörun­gen

Nicht bekannt

Peripheres Ödem, Reaktionen an der

Einstichstelle, Erschöpfung, Unwohlsein, Fieber

Untersuchungen

Häufig

Herabgesetzter Kaliumwert im Blut

Systemorganklas­sen

Häufigkeiten

Nebenwirkungen

Nicht bekannt

Erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Aspartat-Aminotransferase, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhter Augeninnendruck, herabgesetzte Kohlenhydratto­leranz, erhöhter Kalziumwert im Urin, Unterdrückung von Reaktionen auf Hauttests

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht bekannt

Sehnenriss (insbesondere der Achillessehne), Wirbelkompres­sionsfrakturen.

* bei Kindern sehr häufig

* * Peritonitis kann das erste Zeichen oder Symptom einer gastrointestinalen Erkrankung wie etwa Perforation, Obstruktion oder Pankreatitis sein (siehe Abschnitt 4.4).

* ** Hepatitis wurde bei intravenöser Verabreichung berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Nachfolgende Nebenwirkungen wurden bei folgenden kontraindizierten Arten der Verabreichung gemeldet:

Intrathekal/E­pidural: Arachnoiditis, funktionelle Magen-Darm Erkrankung / Blasenfunktion­sstörung, Kopfschmerzen, Meningitis, Paraparese/Pa­raplegie, Krampfanfall, Empfindungsstörun­gen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Akute Vergiftungen mit Methylprednisolon sind nicht bekannt und wegen seiner geringen akuten Toxizität nicht zu erwarten. In sehr seltenen Fällen können jedoch, wie bei anderen Glukokortikoiden, akute Überempfindlichke­itsreaktionen bis zum Schock auftreten. In einem solchen Fall sind die klinisch üblichen Notfallmaßnahmen erforderlich.

Methylprednisolon ist mit einer Clearance von etwa 20 ml/min. dialysierbar (die metabolische Clearance beim Erwachsenen beträgt über 250 ml/min.).

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Kortikosteroide zur systemischen Anwendung; Kortikosteroide zur systemischen Anwendung, rein; Glukokortikoide, ATC-Code: H02AB04

Der Wirkstoff von Solu-Medrol ist Methylprednisolon, das 6-Methylderivat von Prednisolon. Er wird in Form des gut wasserlöslichen Natriumhydrogen­succinat-Esters eingesetzt, der in vivo schnell und vollständig hydrolysiert wird. Daher eignet sich Solu-Medrol besonders für intravenöse Therapien, bei denen rasch hohe Plasmaspiegel erreicht werden müssen.

Die hochkonzentrierte wässrige Lösung eignet sich besonders zur Therapie pathologischer Zustände, welche durch rasche und starke Hormonwirkungen beeinflussbar sind. Methylprednisolon besitzt stärkere antiinflammato­rische sowie immunsuppressive Wirkungen als Prednisolon mit einer geringeren Neigung zum Entstehen von sowohl Natrium- als auch Flüssigkeitsre­tentionen. Wegen der fehlenden mineralotropen Wirkung von Methylprednisolon muss jedoch in der Substitutionsthe­rapie bei Totalausfall der Nebennierenrin­denfunktion zusätzlich ein Mineralokortikoid gegeben werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Während Glukokortikoide ihre antiinflammato­rische Wirkung entfalten, bleibt die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse unterdrückt. Die Pharmakokinetik von Methylprednisolon ist linear, unabhängig von der Art der Verabreichung.

Resorption

Nach intravenöser Applikation wird das Molekül enzymatisch von Esterasen in freies Methylprednisolon hydrolysiert.

Nach 30-minütiger Infusion von 1 g Methylprednisolon-Natriumsuccinat liegen die maximalen Plasmaspiegel zwischen 16 und 72 pmol/l.

Verteilung

Methylprednisolon wird im Gewebe weitverbreitet, passiert die Blut-Hirn-Schranke und wird in die Muttermilch ausgeschieden. Die Plasmaprotein­bindung von Methylprednisolon beträgt beim Menschen rund 77%. Das ersichtliche Verteilungsvolumen liegt bei etwa 1,4 l/kg. In niedrigen Kortikosteroid­konzentrationen wird ein großer Teil an Globuline gebunden. Steigende Konzentrationen des Arzneimittels führen zu erhöhten Anteilen sowohl des freien als auch an Albumin gebundenen Steroids, wobei sich die Menge des Globulin-assoziierten Teiles kaum verändert.

Biotransformation

Die Metabolisierung von Methylprednisolon erfolgt vorwiegend über CYP3A4, qualitativ mit jener von Cortisol vergleichbar, in der Leber zu den pharmakologisch inaktiven Hauptmetaboliten 20ß-Hydroxymethyl­prednisolon und 20ß-Hydroxy-6a-Methylprednisolon (siehe Abschnitt 4.5). Die Metaboliten werden als Glucuronid- und Sulphatkonjugate, aber auch unkonjugiert im Urin ausgeschieden.

Methylprednisolon kann, so wie viele andere CYP3A4 Substrate, als Substrat für das ATP binding cassette (ABC) Transportprotein P-Glykoprotein agieren, indem es die Verteilung im Gewebe sowie Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beeinflusst.

Elimination

Die mittlere Halbwertszeit für Methylprednisolon beträgt zwischen 1,8 und 5,2 Stunden. Die totale Clearance liegt bei 5 – 6 ml/min/kg. Die Plasmahalbwertszeit von Methylprednisolon-Natriumsuccinat beträgt bei Probanden 2,3 bis 4,0 Stunden. Die Differenz zwischen Plasma- und pharmakologischer Halbwertszeit (etwa 12 – 36 Stunden) ist durch das Anhalten der pharmakologischen Wirkung lange nach Elimination des Wirkstoffes zu begründen.

Bei den meisten Patienten sinken die Plasmakonzentra­tionen innerhalb von 24 Stunden auf 0,12 – 3,4 pmol/l bzw. innerhalb von 48 Stunden auf 0,06 – 0,13 pmol/l. 4 Tage nach i.v.-Applikation sind 75% der Dosis im Urin, nach 5 Tagen 9% in den Faeces ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Konventionelle Studien zur Sicherheitsphar­makologie und Toxizität bei wiederholter Gabe lassen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Die bei Studien mit wiederholter Gabe beobachtete Toxizität entsprach jener, die bei kontinuierlicher Verabreichung von exogenen Nebennierenste­roiden zu erwarten ist.

Kanzerogenese

Methylprednisolon wurde keiner formalen Prüfung in Kanzerogenitätsstu­dien an Nagetieren unterzogen. Mit anderen Glukokortikoiden, die auf Kanzerogenität an Mäusen und Ratten getestet wurden, ergaben sich variable Ergebnisse. Veröffentlichte Daten weisen jedoch darauf hin, dass einige verwandte Glukokortikoide, einschließlich Budesonid, Prednisolon und Triamcinolon-Acetonid, die Häufigkeit von hepatozellulären Adenomen und Karzinomen bei männlichen Ratten nach oraler Verabreichung mit dem Trinkwasser erhöhen können. Diese tumorfördernden Wirkungen ereigneten sich bei niedrigeren als die typischen klinischen Dosen auf mg/m2-Basis.

Mutagenese

Methylprednisolon wurde keiner formalen Mutagenitätsprüfung unterzogen. Mutagenitätstests mit Methylprednisolon-Sulfonat, Methylprednisolon-Suleptanat und Prednisolon-Farnesylat, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit Methylpredisolon aufweisen, verliefen negativ.

Reproduktionsto­xizität

Männliche Ratten erhielten Corticosteron in Dosen zu 0, 10 und 25 mg/kg/Tag als subkutane Injektion einmal täglich über 6 Wochen und wurden mit unbehandelten weiblichen Ratten gepaart. Die hohe Dosierung wurde nach Tag 15 auf 20 mg/kg/Tag herabgesetzt. Es wurden reduzierte Kopulationspfropfen beobachtet, die möglicherweise ein Nebeneffekt der Gewichtsreduktion der Fortpflanzungsor­gane waren. Die Anzahl der Einnistungen und Lebendfeten war reduziert.

Für Kortikosteroide wurde gezeigt, dass sie in vielen Spezies teratogen wirken, wenn sie in einer Dosierung äquivalent zu der menschlichen angewendet werden. In tierexperimentellen Studien zur Reproduktion haben Glukokortikoide wie Methylprednisolon eine Zunahme der Häufigkeit von Missbildungen (Gaumenspalte, Fehlbildungen des Skeletts), embryofetaler Letalität (z. B. Zunahme von Embryonenresor­ptionen) und intrauteriner Wachstumsverzöge­rungen gezeigt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

einbasiges Natriumphosphat- Monohydrat

zweibasiges wasserfreies Natriumphosphat

Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)

Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Zur Rekonstitution der Injektionslösung darf nur das beigefügte Lösungsmittel verwendet werden. Angaben zur Herstellung der Infusionslösung siehe Abschnitt 6.6.

Inkompatibilitäten

Um Inkompatibilitäts- und Stabilitätsprobleme zu vermeiden, wird empfohlen, Methylprednisolon-Natriumsuccinat getrennt von anderen Bestandteilen bei der intravenösen Anwendung zu verabreichen. In einer Lösung mit Methylprednisolon physikalisch unverträgliche Arzneistoffe umfassen, beschränken sich jedoch nicht nur auf: Allopurinol-Natrium, Doxapram HCl, Tygecyclin, Diltiazem HCl, Kalziumglukonat, Vecuroniumbromid, Rocuroniumbromid, Cisatracurium­besylat, Glycopyrrolat, Propofol (siehe Abschnitt 6.6 für zusätzliche Informationen).

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

Dieses Arzneimittel ist zur einmaligen Entnahme bestimmt. Restmengen sind zu verwerfen. Nur frische Lösungen verwenden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Aufrecht stehend lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Eine Packung enthält je eine Klarglas Typ I Durchstechflasche mit Bromobutyl Gummistopfen und Flip-Cap Verschluss mit Pulver und eine Klarglas Typ I Durchstechflasche mit Bromobutyl Gummistopfen und Flip Cap Verschluss mit Lösungsmittel.

Solu-Medrol 500 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

1 Durchstechflasche mit Pulver + 1 Durchstechflasche mit 7,8 ml Wasser für Injektionszwecke als Lösungsmittel.

Solu-Medrol 1000 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel:

1 Durchstechflasche mit Pulver + 1 Durchstechflasche mit 15,6 ml Wasser für Injektionszwecke als Lösungsmittel.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Das Lösungsmittel wird unter aseptischen Bedingungen zur Trockensubstanz gegeben und zum Lösen leicht geschüttelt, bis die Lösung klar ist.

Parenteralia sollten vor Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbung geprüft werden.

Zur Vermeidung von Kompatibilitäts- und Stabilitätspro­blemen wird empfohlen, Methylprednisolon-Natriumsuccinat, wann immer möglich, ohne Beimischung anderer Arzneimittel als i.v.-Stoss durch i.v.-Zugang od. i.v.-„Huckepack“ (piggy-back) Infusion zu applizieren.

Die rekonstituierte Lösung kann unverdünnt als intravenöse Injektion gegeben oder als intravenöse Infusion mit 5%-iger wässriger Glukose, mit physiologischer Kochsalzlösung, oder 5%-iger Glukose in 0,45% oder 0,9% NaCl verdünnt werden.

Die rekonstituierte Lösung ist zur sofortigen Verwendung bestimmt.

Die i.v.-Verträglichkeit und Stabilität von Methylprednisolon-Natriumsuccinat bzw. dessen Mischungen mit anderen Parenteralia hängen vom pH-Wert der Lösungen, Konzentration, Zeitdauer, Temperatur und der Löslichkeit des Wirkstoffes ab.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Pfizer Corporation Austria Ges.m.b.H. Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

Solu-Medrol 500 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel: Z.Nr.: 16.217

Solu-Medrol 1000 mg – Trockenstechampulle mit Lösungsmittel: Z.Nr.: 16.218

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 3. März 1978

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30. Mai 2021

10. STAND DER INFORMATION

06/2021

Mehr Informationen über das Medikament Solu - Medrol 500 mg - Trockenstechampulle mit Lösungsmittel

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 16217
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Pfizer Corporation Austria GmbH, Floridsdorfer Hauptstraße 1, 1210 Wien, Österreich