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Resochin - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Resochin - Filmtabletten

Laut WHO-Richtlinien wurden kumulative Gesamtdosierungen von 1 g Chloroquin Base/kg Körpergewicht bzw. 50-100 g Gesamtdosis (Base) mit einem Netzhautschaden in Zusammenhang gebracht. Deshalb darf die kumulative Gesamtdosis 50 g Chloroquin Base bei Erwachsenen nicht überschreiten.
Bei Kindern soll die kumulative Gesamtdosis von 1 g/kg KG nicht übersteigen und bei der Höchstdauer soll die typische Gewichtszunahme bei Kindern im Wachstum berücksichtigt werden.

Unter Berücksichtigung dieser kumulativen Gesamtdosis kann die Gesamtdauer der Behandlung, abhängig vom Körpergewicht des Patienten und dem spezifischen Dosierungsschema, das verschrieben wurde, variieren. Es wird empfohlen, die gesamte Behandlungsdauer individuell für jeden Patienten zu berechnen, wenn die Behandlung zum ersten Mal verschrieben wurde und auch sicherzustellen, dass die Behandlungsdauer bei jeder Änderung der Verschreibungspa­rameter neu berechnet und dem Patienten mitgeteilt wird. Man soll besonders darauf achten, dass die gesamte Behandlungsdauer nicht überschritten wird.

Nachdem die individuell berechnete maximale Behandlungszeit erreicht ist, darf eine erforderliche Prophylaxe nur mit einem Arzneimittel, das kein Chloroquin enthält, fortgesetzt werden.

Zur Prophylaxe ist das Doppelte der totalen Wochendosis von 10 mg/kg über 2 Tage (5 mg/kg/Tag) bei kürzeren Aufenthalten in bestimmten Malariagebieten anzuraten.

Malariaprophylaxe

Dosierungsschema

Tabelle 1 Allgemeine Information:

Dosierung/Erwachse­ne

Dosierung/pädi­atrische Patienten

Kommentare

310 mg Base (500 mg Salz), oral, einmal pro Woche

5 mg/kg Base (8,1 mg/kg Salz), oral; einmal pro Woche, bis zu einer maximalen ErwachsenenDosis von 310 mg Base.

Beginn der Einnahme 1–2 Wochen vor der Reise in Malariagebiete.

Im Malariagebiet Einnahme wöchentlich jeweils am gleichen

Wochentag während des Aufenthalts in Malariagebieten und für 4 Wochen nach Verlassen dieser Gebiete.

Pädiatrische Patienten:

Resochin zur Prophylaxe soll wegen der kumulierten Dosis vorsichtig angewendet werden, da das individuelle zeitliche Einnahmelimit bereits nach 3 Jahren ununterbrochener Einnahme dieses Arzneimittels erreicht sein kann.

Dosierungsempfeh­lungen für pädiatrische Patienten:

Resochin 250 mg soll bei Kindern nicht als Langzeit-Malaria-Prophylaxe angewendet werden.

Bei Kindern mit einem Körpergewicht von mehr als 25 kg soll die 250 mg Tablette entsprechend der Dosierung in Tabelle 2 angewendet werden.

Tabelle 2: Anzahl der 250 mg Tabletten für die Malariaprophylaxe entsprechend einer Dosierung von 5 mg/kg Körpergewicht einmal wöchentlich.

Körpergewicht (kg)

Anzahl der 250 mg Filmtabletten (einmal wöchentlich)

> 25 – <38 kg

1

> 38 – <55 kg

1%

> 55

2

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Zur Malariaprophylaxe müssen Resochin Filmtabletten immer am selben Wochentag nach einer Mahlzeit mit etwas Wasser eingenommen werden.

Malariatherapie

Die Gesamtdosis zur Behandlung einer durch Chloroquin-empfindliche Plasmodien verursachten Malaria beträgt 25–30 mg Chloroquin-Base pro kg Körpergewicht. Diese Dosis soll oral verabreicht über 3–4 Tage verteilt werden: anfangs 10 mg Chloroquin-Base/kg, nach 6 Stunden 5 mg Chloroquin-Base/kg und weitere 5 mg Chloroquin-Base/kg als Tagesdosis für die nächsten 2–3 Tage.

Erwachsene:

Erwachsene erhalten anfänglich 4 × 250 mg Resochin Filmtabletten, 6 Stunden später 2 × 250 mg Resochin Filmtabletten, anschließend 2 × 250 mg Resochin Filmtabletten als Tagesdosis für die nächsten 2–3 Tage.

Pädiatrische Patienten:

Kinder erhalten eine Dosis zum Einnehmen entsprechend ihres Körpergewichts.

Anzahl der Tabletten zur Malariatherapie in Übereinstimmung mit der Dosierungsrichtli­nie: erste Dosis 10 mg Chloroquin Base/kg, 6 Stunden später weitere 5 mg/kg und anschließend 5 mg/kg/Tag über die nächsten 23 Tage.

Bei Kindern mit einem Körpergewicht über 25 kg soll die 250 mg Resochin Tablette wie in Tabelle 3 beschrieben dosiert werden.

Tabelle 3: Anzahl der 250 mg Resochin Filmtabletten für die Malariatherapie

Körpergewicht (kg)

Tag 1

Anzahl der 250 mg Tabletten Tag 1 (6 Stunden später)

Tag 2–3

(tägliche Dosis)

> 25 – <38 kg

2

1

1

>38 – <55 kg

3

1%

1%

>55

4

2

2

Chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis); systemischer Lupus erythematodes

Erwachsene:

Auf Grund des Risikos, unter einer Dauertherapie eine Retinopathie zu entwickeln, soll eine Tagesdosis von

2,5 mg Chloroquin-Base/kg Körpergewicht nicht überschritten werden.

Die Behandlung kann frühestens nach 4 bis 12 Wochen bewertet werden. Die Behandlung muss abgebrochen werden, wenn nach 6 Monaten keine Besserung eingetreten ist.

Pädiatrische Patienten:

Die tägliche Dosis bei Kindern beträgt 2,5 mg Chloroquin-Base pro kg Körpergewicht. Wenn nach 6 Monaten keine Besserung eintritt, muss die Behandlung abgebrochen werden.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion:

Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion muss gegebenenfalls eine Dosierungsanpassung vorgenommen werden.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min wird eine Anwendung nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Chloroquinphosphat bzw. andere 4-Aminochinoline oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile bestehende Retinopathie oder Gesichtsfelde­inschränkungen Erkrankungen des blutbildenden Systems Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (Favismus; Symptom: hämolytische Anämie) Myasthenia gravis Schwangerschaft und Stillzeit (Ausnahmen: Malaria-Therapie und kurzzeitige Prophylaxe) (Siehe Abschnitt 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Wenn Resochin zur Malaria Prophylaxe/Therapie eingesetzt werden soll, müssen anerkannte Richtlinien und die lokalen Informationen über die Prävalenz von Resistenzen gegenüber Chloroquin in Betracht gezogen werden.

Verlängerung des QT-Intervalls

Bei einigen Patienten führte Chloroquin bei akuter Überdosierung und bei der empfohlenen Dosis zu einer Verlängerung des QT-Intervalls (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9).

Chloroquin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit kongenitaler oder nachgewiesener erworbener QT-Verlängerung und/oder bekannten Risikofaktoren für die Verlängerung des QT-Intervalls, wie etwa:

– Herzerkrankungen, wie z.B. Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt

– proarrhytmische Zustände, wie z.B. Bradykardie (< 50 bpm)

– ventrikuläre Dysrhythmien in der Vorgeschichte

– unbehandelte Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie

– sowie während der gleichzeitigen Anwendung von Substanzen, welche das QT-Intervall verlängern (siehe Abschnitt 4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen), da dies mit einem erhöhten Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, manchmal mit tödlichem Ausgang, verbunden sein kann.

Das Ausmaß der QT-Verlängerung kann mit steigenden Arzneimittelkon­zentrationen zunehmen. Daher soll die empfohlene Dosis nicht überschritten werden (siehe auch Abschnitte 4.8 und 4.9).

Bei Anzeichen einer kardialen Arrythmie während der Behandlung mit Chloroquin sollte die Behandlung beendet und ein EKG abgeleitet werden.

Kardiomyopathie

Bei Patienten, die eine Chloroquin-Therapie erhielten, wurden Fälle von Kardiomyopathie berichtet, die zu Herzinsuffizienz, manchmal mit tödlichem Ausgang, führten (siehe Abschnitte 4.8 und 4.9). Bei Anzeichen und Symptomen einer Kardiomyopathie während der Behandlung mit Chloroquin sollte die Behandlung beendet werden.

Kardiotoxizität

Chloroquin kann bei akuter Überdosierung und bei therapeutischer Dosis eine Kardiotoxizität hervorrufen. Bei akuter Überdosierung kann Chloroquin akutes Herzversagen und schwerwiegende Herzarrhythmien hervorrufen (siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung). Bei therapeutischer Dosis wurden Kardiomyopathie und unterschiedliche Stadien von Atrioventriku­larblock berichtet

Leberfunktion­sstörung

Da bekannt ist, dass sich Chloroquin in der Leber anreichert, kann für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion eine Dosisanpassung erforderlich sein.

Nierenfunktion­sstörung

Chloroquin wird zum Teil über die Nieren ausgeschieden. Daher können Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung eine Dosisreduktion benötigen.

Terminale Niereninsuffizienz (TNI)

Die Anwendung von Resochin bei Patienten mit Niereninsuffizienz und einer Kreatinin-Clearance unter 10 ml/min, d.h. bei TNI, wird auf Grund von fehlenden Daten nicht empfohlen.

Nervensystem

Bei Epilepsie-Patienten ist wegen der Möglichkeit einer Anfallsauslösung besondere Vorsicht geboten. Deshalb sollten regelmäßige medizinische Untersuchungen durchgeführt werden.

Stoffwechsela­nomalien

Stoffwechselstörun­gen

Resochin sollte nicht bei Patienten mit Porphyrie angewendet werden, da die Anwendung von Chloroquin zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

Erkrankungen der Haut

Vorsicht ist ebenfalls erforderlich bei Patienten mit Psoriasis, da die Anwendung von Chloroquin zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann.

Hypoglykämie

Chloroquin zeigte, dass es schwere Hypoglykämie einschließlich Bewusstseinsverlust verursachen kann; dies kann bei Patienten unter Behandlung mit oder ohne antidiabetischer Medikation lebensbedrohlich sein. Patienten, die mit Chloroquin behandelt werden, sollten vor dem Risiko einer Hypoglykämie und den damit verbundenen Anzeichen und Symptomen gewarnt werden. Patienten, die während der Behandlung mit Chloroquin klinische Symptome zeigen, die auf eine Hypoglykämie hinweisen, sollten ihre Blutglukosespiegel kontrollieren lassen und die Behandlung sollte überdacht werden.

Retinopathie

Vor Beginn einer Langzeit-Therapie und während der Therapie in Abständen von 3 Monaten muss eine augenärztliche Kontrollunter­suchung durchgeführt werden, um mögliche okulare Nebenwirkungen zu erkennen. Bei den ersten Anzeichen einer Retinopathie (Ausfall des Rotsehens) muss die Behandlung abgebrochen werden. Die primär empfohlenen Methoden für das Screening einer Retinopathie sind automatisierte Tomographie des Gesichtsfelds und „Spectral Domain“-Optische Kohhärenztomo­graphie (SD-OCT). Sind Farbsehtests die einzig vorhandene Methode zum Screening von Retinopathie, sollte Chloroquin nur bei Kindern angewendet werden, bei denen Farbsehtests durchgeführt werden können.

Eine irreversible Sehstörung aufgrund einer Chloroquin induzierten Retinopathie ist eine gut dokumentierte Komplikation einer Langzeit- und hochdosierten Therapie. Retinakontrollen werden für Empfänger einer Langzeit-Chloroquin-Therapie empfohlen. Eine kumulative Totaldosis von 1 g Base/kg Körpergewicht oder 50–100 g Totaldosis (Base) wurde mit einer retinalen Schädigung in Verbindung gebracht. Die empfohlene Dosis zur Malariaprophylaxe führte selten, wenn überhaupt, zu einer Retinopathie.

Blutuntersuchung

Vor Beginn einer Dauertherapie und danach in Abständen von 2 Monaten sind Kontrollen des gesamten Blutbildes (Leukozyten, Erythrozyten, Thrombozyten) durchzuführen.

Langzeit-Prophylaxe bei Frauen im gebärfähigen Alter

Weibliche Patienten, welche Resochin für eine Langzeit-Malaria-Prophylaxe einnehmen, sollten sicher gehen, dass sie entsprechende Verhütungsmethoden während dieser Zeit verwenden, und eine Schwangerschaft bis 3 Monate nach dem Ende der Prophylaxe-Behandlung vermeiden.

Langzeit-Behandlung bei Kindern

Resochin soll bei Kindern nicht für eine Langzeit-Prophylaxe angewendet werden.

Vorsichtsmaßnahmen sollten bezüglich der kumulativen Gesamtdosis bei der indizierten Langzeiteinnahme von Resochin getroffen werden (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung und Art der Anwendung).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Einfluss von anderen Arzneimitteln auf Chloroquin

– Antazida und Kaolin können die Resorption von Chloroquin verringern, es wird empfohlen, zwischen der Verabreichung mindestens 4 Stunden verstreichen zu lassen.

– Die gleichzeitige Gabe von Phenylbutazon erhöht die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung einer exfoliativen Dermatitis.

– Die gleichzeitige Gabe von Probenecid erhöht das Risiko der Sensibilisierung.

– Eine gleichzeitige Anwendung von Kortikosteroid-Derivaten kann Myopathien oder Kardiomyopathien verstärken.

– Resochin darf nicht in Verbindung mit Substanzen mit einem bekannten Potential für hepatotoxische Reaktionen (so wie Isoniazid, Amiodaron, Carbamazepin, Phenytoin, Phenothiazide und Ketoconazol) oder MAO-Hemmern (wie Phenelzin, Tranylcypromid, Isocarbozid und Selegilin) verabreicht werden.

– Cimetidin kann die Ausscheidung von Chloroquin vermindern.

– Die gleichzeitige Anwendung von Mefloquine und Buproprion kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen.

– Nach einer gleichzeitigen Anwendung von Chloroquin und Metronidazol wurde eine akute dystonische Reaktion beobachtet.

– Die gleichzeitige Anwendung mit Penicillamin kann das Risiko von schweren hämatologischen und/oder renalen Nebenwirkungen, die mit Penicillamin in Verbindung gebracht werden, sowie Hautreaktionen, erhöhen.

– Die Kombination von Chloroquin und Pyrimethamin/Sul­fadoxin erhöht deutlich das Risiko von Hautreaktionen.

Einfluss von Resochin auf andere Arzneimittel

– Es wurde berichtet, dass Chloroquin die Antikörperbildung bei der Tollwutimpfung (HCDV) reduziert. Ein Einfluss auf Routineimpfungen (Tetanus, Diphtherie, Masern, Poliomyelitis, Typhus und BCG) wurde nicht beobachtet. Wenn eine gleichzeitige Anwendung nicht vermeidbar ist, empfehlen die Zentren für Seuchenkontrolle und Bekämpfung (Department of Health and Human Services, US) , dass HCDV-Injektionen für die Tollwutprophylaxe intramuskulär statt intradermal zu verabreichen sind, da die intradermale Injektion zu unzureichendem Schutz vor Tollwut führen kann, während die intramuskuläre Verabreichung wahrscheinlich einen ausreichenden Wirksamkeitsbereich bietet.

– Eine langfristige Co-Medikation mit Digoxin kann über erhöhte Digoxin-Plasmakonzentra­tionen zu einer Glykosidintoxi­kation führen.

– Die Wirkung von Folsäureantago­nisten (Methotrexat ) wird durch Chloroquin verstärkt.

– Chloroquin wirkt der Wirkung von Neostigmin und Pyridostigmin entgegen.

– Die gleichzeitige Anwendung mit Cyclosporin kann zu einem plötzlichen Anstieg der Cyclosporin -Plasmakonzentra­tionen führen.

– Chloroquin kann die gastrointestinale Resorption von Ampicillin verringern, daher wird empfohlen, dass die Einnahme von Ampicillin mindestens zwei Stunden nach der Verabreichung von Chloroquin erfolgen sollte.

Arzneimittel, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern/kardiale Arrythmien verursachen können Chloroquin sollte mit Vorsicht bei Patienten angewendet werden, die Arzneimittel erhalten, die bekannterweise das QT-Intervall verlängern, wie z.B. Klasse IA und III-Antiarrhythmika, trizyklische Antidepressiva, Antipsychotika sowie einige Antiinfektiva, da ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien besteht (siehe Abschnitte 4.4 und 4.9). Halofantrin sollte nicht mit Chloroquin angewendet werden.

Verabreichung mit anderen Malariamitteln

Chloroquin darf nicht gemeinsam mit Halofantrin eingesetzt werden, weil Halofantrin das QT-Intervall verlängert und deshalb ein erhöhtes Potential für Arrhythmien besteht.

Der Gebrauch von Chloroquin gemeinsam mit Mefloquin führt zu einem erhöhten Krampfrisiko.

Der gemeinsame Einsatz von Chloroquin mit Proguanil kann die Häufigkeit von Ulcerationen in der Mundhöhle erhöhen.

Die Wirksamkeit von Chloroquin kann bei gemeinsamer Verabreichung mit anderen Malariamitteln beeinträchtigt sein. Quinin und Chloroquin können antagonistisch wirken. Chloroquin mit Quinin, Mefloquin, Amodiaquin, Artemisinin oder Pyrimethamin-sulfadoxin zeigten antagonistische Wirkung

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Chloroquin passiert die Plazentaschranke und kann zu Organschäden beim Fötus führen. Daher darf Chloroquin während der gesamten Schwangerschaft nicht eingesetzt werden (Ausnahme: Malaria).

Daten über Nebenwirkungsfälle als Folge der Einnahme von Chloroquin während des ersten Trimesters sind sehr begrenzt. Das Arzneimittel soll in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn es absolut notwendig ist. Eine Nutzen-Risiko-Abwägung soll bei der Beratung von schwangeren Frauen in Erwägung gezogen werden, da die Risiken einer Malariainfektion in der Schwangerschaft die schädigenden Wirkungen einer Chemotherapie überwiegen können. Wenn eine Malariainfektion möglich ist, fällt deshalb eine NutzenRisiko-Abwägung in der Regel zu Gunsten der Anwendung von Resochin aus, da die Malariainfektion selbst den Fötus schädigt.

Stillzeit

2 – 4 % der aufgenommenen Chloroquin – Dosis gehen in die Muttermilch über. Obwohl keine Fälle über Schädigungen von Säuglingen durch chloroquin-haltige Muttermilch bekannt sind, soll aus Sicherheitsgründen während der Anwendung von Resochin nicht gestillt werden.

Frauen im gebärfähigen Alter/Kontrazep­tion

Vor Beginn einer Therapie mit Chloroquin für andere Indikationen als Malaria ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Für die Dauer der Therapie und für mindestens 3 Monate danach muss ein wirksamer Konzeptionsschutz eingehalten werden.

Für die Malariaprophylaxe mit Chloroquin ist ein Konzeptionsschutz für die Dauer der Prophylaxe und 3 Monate danach einzuhalten.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen von Chloroquin auf das Zentralnervensystem (Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit) und auf das Sehvermögen (Sehstörungen, Retinopathie) kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Maße am Therapiebeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.

Mehr Informationen über das Medikament Resochin - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 8313
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich