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Quilonorm retard 450 mg - Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Quilonorm retard 450 mg - Filmtabletten

Elektrokrampftherapie (EKT)

Über ein erhöhtes Risiko neurologischer Nebenwirkungen (z.B. Delirium, verlängerte Krampfanfälle und Verwirrung) wurde berichtet, wenn Patienten während einer Lithiumtherapie einer Elektrokrampfthe­rapie (EKT) unterzogen wurden. Wenn eine gleichzeitige Therapie mit Lithium und EKT klinisch indiziert ist, soll die EKT mit Vorsicht angewendet und der Patient sorgfältig überwacht werden.

Kombinationsbe­handlung mit Neuroleptika

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit Neuroleptika sind die Patienten hinsichtlich früher Zeichen einer neurologischen Intoxikation zu beobachten. Beim Auftreten von Symptomen ist die Behandlung sofort abzusetzen. In extrem seltenen Fällen kann die gleichzeitige Gabe zu einem enzephalopathischen Syndrom (gekennzeichnet durch Delirium, Krampfanfälle oder erhöhte Inzidenz extrapyramidaler Symptome) führen, das sich ähnlich wie ein malignes neuroleptisches Syndrom manifestiert. In manchen Fällen kam es beim Auftreten dieses Syndroms auch zu einer irreversiblen Hirnschädigung.

Kombinationsbehandlung mit Diuretika

Diuretika sollten während einer Lithiumbehandlung nur unter großer Vorsicht eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5). Die Lithiumkonzen­trationen sind in kürzeren Intervallen zu kontrollieren und die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.

Toxizität

In der akuten manischen Phase werden höhere Lithiumkonzen­trationen toleriert als bei Abklingen der manischen Symptome.

Die Lithiumintoxikation steht in einem engen Verhältnis zu den Serum-Lithiumkonzen­trationen und tritt in der Regel bei Serum-Lithiumkonzen­trationen von 1,5 mmol/l und darüber auf. Besonders empfängliche Personen können jedoch bereits bei üblichen therapeutischen Konzentrationen Anzeichen einer Intoxikation zeigen. Lithium ist bei den ersten Anzeichen einer Intoxikation sofort abzusetzen.

Zeichen einer Intoxikation sind:

* Herzrhythmusstörun­gen, QT/QTc-Verlängerung, Kreislaufkollaps

gastrointestinale Symptome wie z.B. Durchfall, Erbrechen und Dehydratation neurologische Symptome, wie z.B. Ataxie, Tremor, Hypertonie, unwillkürliche Muskelkontrak­tionen, periphere Neuropathie, hypoaktive oder abwesende Sehnenreflexe, Hyperreflexie, Sprachstörungen, Verwirrung, Somnolenz und Nystagmus.

Akutes Nierenversagen wurde selten bei Lithiumintoxikation berichtet.

In schweren Fällen kann es zu Krämpfen und Koma mit tödlichem Ausgang kommen (siehe Abschnitt 4.9).

Natrium- und Kalium-Re-absorptionNatrium- und Kalium-Re-absorption

Lithium verringert zunächst die Natrium- und Kalium-Re-absorption in den Nierentubuli und kann somit zu einer Natrium-Verarmung führen. In der Regel kehren Natrium- und Kaliumwerte aber eine Woche nach Behandlungsbeginn zu den Ausgangswerten zurück.

Ambulante Patienten und deren Angehörige/Familien sind wie folgt zu informieren:

Bei Auftreten von klinischen Zeichen einer Lithiumintoxikation (s.o.) ist der behandelnde Arzt zu kontaktieren. Es ist darauf zu achten, dass der Patient kontinuierlich ausreichende Mengen Salz und Wasser zu sich nimmt. Das Arzneimittel ist zum vorgeschriebenen Zeitpunkt einzunehmen. Wenn eine Dosis vergessen wurde, soll der Patient die nächste Dosis zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt einnehmen. Nicht die doppelte Dosis einnehmen.

Intoxikation (durch Reduktion der renalen Clearance von Lithium) ist möglich bei:

Erbrechen Durchfällen Interkurrenten Infektionen Zu geringer Flüssigkeitsau­fnahme manchen Arzneimitteln (siehe Abschnitt 4.5)

Nierentumoren

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Lithium erhalten haben, wurden Fälle von Mikrozysten, Onkozytomen und Ductus Bellini-Karzinomen der Niere berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist Lithium nur mit besonderer Sorgfalt einzusetzen, da diese Patienten wegen der reduzierten Ausscheidungsfun­ktion der Niere hinsichtlich einer Überdosierung besonders anfällig sind (siehe Abschnitt 4.3).

Verschlechterung der Symptomatik und Suizidrisiko in Verbindung mit Depression oder bipolarer Störung:

Bei Patienten mit einer Depression oder einer bipolaren Störung kann eine Verschlechterung der depressiven Symptomatik auftreten. Auch Suizidgedanken bzw. suizidales Verhalten können sich häufen, unabhängig davon, ob sie eine antidepressive Behandlung erhalten oder nicht. Die Patienten sollten daher engmaschig auf eine klinische Verschlechterung und auf Suizidalität hin überwacht werden. Dies gilt vor allem zu Beginn einer Behandlung oder bei Dosisanpassungen.

Für Hochrisikopati­enten, wie solche mit suizidalem Verhalten oder Selbstmordgedanken in der Anamnese, junge Erwachsene und solche, die vor Therapiebeginn besonders suizidgefährdet erschienen, ist das Risiko von Selbstmordgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden.

Patienten (und deren Betreuer) sollten auf die Notwendigkeit einer Überwachung jeder Verschlechterung ihres Krankheitszustandes und/oder auf das Auftreten von Suizidgedanken, suizidales Verhalten oder selbstschädigende Absichten hingewiesen werden und sofort medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.

Bei Patienten, die eine Verschlechterung ihrer depressiven Symptome (einschließlich dem Auftreten neuer depressiver Symptome) und/oder das Auftreten von Suizidgedanken oder suizidalem Verhalten zeigen, sollte ein Wechsel oder auch die Möglichkeit eines Abbruchs der medikamentösen Behandlung in Betracht gezogen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese Symptome schwerwiegend sind, plötzlich auftreten oder bisher beim Patienten nicht aufgetreten sind.

Absetzen von Lithium

Auf Grund des Risikos des Wiederauftretens der zugrundeliegenden Symptome wird ein stufenweises Ausschleichen von Lithium empfohlen (siehe „Geplantes Absetzen“ in Abschnitt 4.2.). Dessen ungeachtet muss Lithium beim ersten Anzeichen einer Toxizität sofort abgesetzt werden.

Lactose:

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Lithium kann mit einer Reihe von Arzneimitteln interagieren. Daher ist bei gleichzeitiger Gabe mit den im Folgenden aufgeführten Arzneimitteln besondere Vorsicht geboten:

Wechselwirkungen mit Substanzen, die den Lithiumspiegel erhöhen

Die folgenden Substanzen können erhöhte Steady-State Serum-Lithiumkonzen­trationen bewirken, was möglicherweise zu einer Lithiumintoxikation führen kann:

Metronidazol Nichtsteroidale Antirheumatika einschließlich selektive Cyclo-oxygenase-II-Inhibitoren (COX-2-Hemmer) ACE-Hemmer Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten Diuretika:

– Thiazide, die eine paradoxe antidiuretische Wirkung zeigen, können zu Wasserretention und Lithiumintoxikation führen.

– Kaliumsparende Diuretika

– Schleifendiuretika

Wechselwirkungen mit Substanzen, die den Lithiumspiegel vermindern

Zu einer Abnahme des Serumlithiumspi­egels kann es bei gleichzeitiger Verabreichung von Lithium mit den im Folgenden genannten Arzneimitteln kommen:

[1]

Urea Xanthine Natriumbicarbonat Diuretika (siehe auch obenstehend)

– osmotische Diuretika

– Carbonanhydra­sehemmer (wie Acetazolamid)

In diesen Fällen sind engmaschige Kontrollen des Serumlithiumspi­egels und gegebenenfalls Dosisanpassungen erforderlich.

Wechselwirkungen, die zu einer Neurotoxizität führen können:

Die gleichzeitige Verabreichung folgender Medikamente kann zu Neurotoxizität (definiert durch Symptome wie Ataxie, Tremor, Hypertonie, unwillkürliche Muskelkontrak­tionen, Hyperreflexie, Sprachstörungen, Verwirrtheit, Schläfrigkeit und Nystagmus) führen:

Neuroleptika (können zum enzephalopathischen Syndrom (siehe Abschnitt 4.4) führen). Carbamazepin Methyldopa Selektive Serotonin-Wiederaufnahme­hemmer (SSRI): Eine gleichzeitige Verabreichung soll mit Vorsicht geschehen, da diese Kombination ein serotonerges Syndrom hervorrufen kann. Kalziumkanalblocker (können die neurotoxischen Wirkungen von Lithium verstärken; die SerumLithiumkon­zentrationen müssen daher im unteren therapeutischen Bereich eingestellt werden). Trizyklische Antidepressiva.

Sonstige Wechselwirkungen

Lithium kann die Wirkung von neuromuskulär blockierenden Substanzen verlängern.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Aus der Epidemiologie ist bekannt, dass Lithium in der Schwangerschaft durch ein erhöhtes Risiko von Herzanomalien, insbesondere Ebstein-Anomalie und anderen Missbildungen, Schaden hervorrufen kann. Lithium soll daher nicht in der Schwangerschaft (besonders im 1. Trimenon) verwendet werden, es sei denn, der potentielle Nutzen für die Mutter überwiegt die möglichen Gefahren für das Kind.

Wenn Lithium in der Schwangerschaft verabreicht wird, soll die niedrigste, noch wirksame Dosis gegeben werden, wobei die Serumspiegel aufgrund der Änderungen der Nierenfunktion bei Schwangerschaft und Entbindung häufig zu messen sind. Lithium muss 7–10 Tage vor der Entbindung abgesetzt werden, da die renale Clearance während der Entbindung dramatisch abnimmt und bei Mutter und Kind zu einer Intoxikation führen kann. Die Lithiumintoxikation ist bei Neugeborenen meist innerhalb von 1–2 Wochen reversibel.

Neugeborene, die während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons Antipsychotika (inklusive Lithiumcarbonat) ausgesetzt waren, haben nach der Geburt ein Risiko für Nebenwirkungen wie extrapyramidale Symptome und/oder Entzugssymptome, die in Schweregrad und Dauer unterschiedlich sein können. Es wurden Fälle von Unruhe, Störungen des Muskeltonus (zu hoch oder zu niedrig), Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot oder Schwierigkeiten beim Füttern berichtet. Aus diesem Grund sind Neugeborene sorgfältig zu überwachen.

Stillzeit

Ausreichende Daten über die Anwendung während der Stillzeit beim Menschen und entsprechende Fortpflanzungsstu­dien bei Tieren liegen nicht vor. Lithium geht in die Muttermilch über. Die Mutter sollte daher während einer Lithiumtherapie nicht stillen, es sei denn, der potentielle Nutzen überwiegt die möglichen Gefahren für das Kind.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Lithium kann zu Störungen im ZNS führen, was sich als Schläfrigkeit, Benommenheit oder Halluzinationen äußern kann. Patienten sollten vor den möglichen Gefahren gewarnt werden, wenn sie beabsichtigen, ein Kraftfahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen.

4.8 Nebenwirkun­gen

Die Häufigkeit ist wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Für die aufgelisteten Nebenwirkungen kann die Häufigkeitska­tegorie an Hand der verfügbaren Daten nicht festgestellt werden.

Die Häufigkeit und Schwere der Nebenwirkungen korrelieren im Allgemeinen direkt mit dem Serumlithiumspiegel und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten auf Lithium.

Nebenwirkungen treten häufiger und mit größerer Intensität bei höheren Konzentrationen auf. Die therapeutische Breite ist sehr gering.

Zeichen von Lithiumintoxi­kation (siehe Abschnitt 4.4.)

Zu Beginn der Behandlung können auftreten : Feinschlägiger Tremor, Polyurie, Polydipsie und Übelkeit. Meist klingen diese unerwünschten Wirkungen mit der Fortdauer der Behandlung oder nach Verringerung der Dosis ab.

Insbesondere in den ersten zwei Jahren der Behandlung ist häufig eine Gewichtszunahme zu beobachten, deshalb sollte der Genuss kalorienreicher Speisen und Getränke vermieden werden.

Bei therapeutischen Serumlithiumspi­egeln können Symptome an folgenden Organsystemen auftreten:

Herz-/Kreislauf- und Gefäßerkrankungen:

Arrhythmien, wobei Bradykardien aufgrund einer Sinusknoten-Dysfunktion am häufigsten vorkommen, Ödeme

EKG-Veränderungen: Reversible Abflachung und Inversion der T-Welle.

Gefäßerkrankungen

peripherer Kreislaufkollaps, Hypotonie, Raynaud Syndrom

Erkrankungen des Nervensystems:

Tremor, Faszikulationen, Zuckungen, klonische Bewegungen der Extremitäten, Ataxie, choreoathetotische Bewegungen, hyperaktive tiefe Sehnenreflexe, extrapyramidale Symptome, Krampfanfälle, verwaschene Sprache, Schwindel, Drehschwindel, Nystagmus, Stupor, Koma, Pseudotumor cerebri, Kopfschmerzen. Dysgeusie, Myasthenia gravis, verminderte Nervenleitges­chwindigkeit, periphere Neuropathie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Alopezie, Akne, Follikulitiden, Pruritus, Exazerbationen einer Psoriasis, Angioödeme, Rash und andere Formen einer Überempfindlichke­it.

Lichenoide Arzneimittelre­aktion

Endokrine Erkrankungen:

Euthyreote Struma, Hypo- und Hyperthyreosen, Hyperparathye­roidismus.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gastritis, exzessive Speichelproduktion, trockener Mund.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Leukozytose

Stoffwechseler­krankungen:

Hyperglykämie, Hyperkalziämie, Gewichtszunahme, Anorexie.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen:

Arthralgie, Myalgie.

Psychiatrische Erkrankungen:

Halluzinationen, Somnolenz, Amnesie.

Erkrankungen der Niere und Harnwege:

Symptome eines nephrogenen Diabetes insipidus, Harninkontinenz und, nach Langzeit-therapie, histologische Veränderungen des Nierengewebes (einschließlich tubulointersti­tieller Nephropathie) und eingeschränkte Nierenfunktion

Mikrozysten, Onkozytome und Ductus Bellini-Karzinome der Niere (bei Langzeitbehandlung) (siehe Abschnitt 4.4).

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Unbekannt: Entzugssyndrom bei Neugeborenen (siehe Abschnitt 4.6)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Impotenz, sexuelle Dysfunktion.

Augenerkrankun­gen:

Skotome, verschwommenes Sehen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ödeme

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die toxischen Konzentrationen von Lithium liegen dicht bei den therapeutischen Konzentrationen. Jede Überdosierung sollte als potentiell schwerwiegend angesehen werden. Bei Patienten unter permanenter Lithiumtherapie kann selbst eine leichte Überdosierung schwerwiegende Auswirkungen haben, da die extravaskulären Gewebe bereits mit Lithium gesättigt sind.

Zeichen und Symptome:

Siehe dazu Abschnitt 4.4.

Die Symptome können verzögert auftreten, mit Spitzenwerten nach bis zu 24 h. Dies gilt besonders für Patienten unter nicht-permanenter Lithiumtherapie oder bei Verwendung von Retardformuli­erungen. Die Symptome sind ähnlich wie die unter 4.8 beschriebenen Nebenwirkungen. In schweren Fällen kann es zu zerebralen Anfällen und zum Koma mit tödlichem Ausgang kommen.

Behandlung:

Ein Antidot ist nicht bekannt. Unterstützende und symptomatische Behandlung sollte initiiert werden. Korrektur eines Elektrolytungle­ichgewichtes und Flüssigkeitszufuhr sind unbedingt erforderlich.

Retardtabletten zerfallen nicht im Magen und sind meist zu groß, um über eine Magensonde abgesaugt werden zu können.

Aktivkohle adsorbiert Lithium nicht. Die weitere Behandlung sollte der klinischen Indikation folgen oder, wo vorhanden, den Empfehlungen der nationalen Vergiftungsbehörden entsprechen.

Bei Patienten, die große Mengen von Retardformuli­erungen zu sich genommen hatten, erwiesen sich komplette Darmspülungen als hilfreich.

Eine wirksame Behandlung von schweren Lithiumvergiftungen ist die Hämodialyse. Sie sollte bei allen Patienten mit deutlich ausgeprägten neurologischen Symptomen in Betracht gezogen werden. Ein beträchtlicher Wiederanstieg der Lithiumkonzen­trationen im Serum ist nach Abschluss der Dialyse zu erwarten, daher können mehrere Behandlungen erforderlich sein. Bei Patienten mit schwerwiegenden Symptomen sollte eine Hämodialyse unabhängig vom Lithiumgehalt des Serums überlegt werden.

Der Lithiumgehalt im Serum ist zu überwachen. Die klinische Besserung tritt später ein als die Verminderung der Serum-Lithiumkonzen­trationen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EINGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Psychopharmaka – Lithiumsalze; ATC-Code: N05AN01

Wirkmechanismus:

Lithium wirkt auf eine Reihe von neurochemischen Systemen wie:

lonenkanäle Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin Second-Messenger Systeme wie Phosphoinositide und zyklisches AMP (cAMP).

Mehr Informationen über das Medikament Quilonorm retard 450 mg - Filmtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 14721
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Teofarma Srl, Via F.lli Cervi 8, 27010 Valle Salimbene (PV), Italien