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Oxytocin Grindeks 5 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Oxytocin Grindeks 5 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Oxytocin Grindeks 5 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung Oxytocin Grindeks 10 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektions-/Infusionslösung enthält 8,3 Mikrogramm (5 I.E.) Oxytocin.

1 ml Injektions-/Infusionslösung enthält 16,7 Mikrogramm (10 I.E.) Oxytocin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektions-/Infusionslösung.

Farblose, klare Flüssigkeit, frei von sichtbaren Partikeln. pH-Wert der Injektions-/InfUsionslösung: 3,5–4,5.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Vor der Entbindung

– Geburtseinleitung aus medizinischen Gründen, z. B. bei Übertragung, vorzeitigem Blasensprung oder Schwangerschaf­tshypertonie (Präeklampsie),

– Wehenstimulierung bei Wehenschwäche durch Uterushypotonie,

– in frühen Schwangerschaf­tsstadien auch als Adjuvans zur Behandlung eines unvollständigen, unvermeidbaren oder verhaltenen Abortes.

Nach der Entbindung

– Während einer Sectio caesarea nach Entwicklung des Kindes,

– Prophylaxe und Therapie einer postpartalen Uterusatonie und -hämorrhagie.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Geburtseinleitung oder Wehenschwäche:

Nach Anwendung vaginaler Prostaglandine darf eine Oxytocin-Infusion frühestens im Abstand von 6 Stunden begonnen werden. Oxytocin Grindeks wird als intravenöse (i.v.) Tropfinfusion oder (vorzugsweise) mithilfe einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit verabreicht. Für die Tropfinfusion empfiehlt es sich, 5 I.E. Oxytocin Grindeks in 500 ml einer isotonen Elektrolytlösung (z. B. Natriumchlorid 0,9 %) zu verdünnen. Bei Patientinnen, die kein Natriumchlorid erhalten sollen, kann 5%ige Glucose-Infusionslösung zur Verdünnung verwendet werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“). Die gleichmäßige Durchmischung der Tropfinfusion ist durch mehrmaliges Schwenken und Kippen der Infusionsflas­che/des Infusionsbeutels sicherzustellen.

Die Infusionsgeschwin­digkeit beträgt am Anfang 1–4 Millieinheiten/Mi­nute (2 bis 8 Tropfen/Minute) und kann in Intervallen von mindestens 20 Minuten und in Stufen von maximal 1

2 Millieinhei­ten/Minute allmählich gesteigert werden, bis ein mit einer spontanen Wehentätigkeit vergleichbares Kontraktionsmuster vorliegt. Nahe am Geburtstermin kann dies oft bereits mit weniger als 10 Millieinhe­iten/Minute (20 Tropfen/Minute) erreicht werden. Die empfohlene maximale Infusionsrate beträgt 20 Millieinhe­iten/Minute (40 Tropfen/Mi­nute).

Wird eine motorbetriebene Infusionspumpe verwendet, die kleinere Volumina als die bei der Tropfinfusion verwendeten abgibt, muss die für den empfohlenen Dosisbereich geeignete Konzentration der Lösung den Spezifikationen der Pumpe entsprechend berechnet werden.

Während der gesamten Infusionsdauer müssen die Häufigkeit, Stärke und Dauer der Kontraktionen sowie die fetale Herzfrequenz sorgfältig überwacht werden. Sobald eine angemessene Uterusaktivität erreicht ist (Zielwert 3 bis 4 Kontraktionen in 10 Minuten), kann die Infusionsgeschwin­digkeit vermindert werden. Die Infusion ist beim Auftreten von uteriner Hyperaktivität und/oder fetalem Distress sofort abzubrechen.

Wenn bei einer Frau am oder kurz vor dem errechneten Geburtstermin nach Infusion von insgesamt 5 I.E. Oxytocin keine regelmäßige Wehentätigkeit erreicht wird, empfiehlt es sich, den Geburtseinlei­tungsversuch abzubrechen. Am folgenden Tag kann ein erneuter Versuch mit einer anfänglichen Infusionsgeschwin­digkeit von 1 bis 4 Millieinhei­ten/Minute unternommen werden (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).

Oxytocin Grindeks ist gut gewebeverträglich und eine versehentliche extravaskuläre Infusion verursacht daher keine Schäden.

Sectio caesarea:

Nach der Entwicklung des Kindes wird 1 ml Oxytocin Grindeks 5 I.E./ml intravenös infundiert (1,0 ml verdünnt in physiologischer Natriumchlori­dlösung, verabreicht als i.v. Tropfinfusion oder vorzugsweise mittels einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit über 5 Minuten).

Prophylaxe postpartaler Uterusblutungen:

Die übliche Dosis beträgt 5 I.E. als intravenöse Infusion (5 I.E. verdünnt in physiologischer Elektrolytlösung, verabreicht als i.v. Tropfinfusion oder vorzugsweise mittels einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit über 5 Minuten) oder 5–10 I.E. als intramuskuläre Injektion nach Ausstoßung der Plazenta. Bei Frauen, die Oxytocin Grindeks zur Geburtseinleitung oder Wehenstimulation erhalten haben, soll die Infusion während der Plazentarperiode und für wenige Stunden danach bei erhöhter Einlaufgeschwin­digkeit fortgesetzt werden.

Therapie postpartaler Uterusblutungen:

5 I.E. als intravenöse Infusion (5 I.E. verdünnt in physiologischer Elektrolytlösung, verabreicht als i.v. Tropfinfusion oder vorzugsweise mittels einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit über 5 Minuten) oder 5–10 I.E. als intramuskuläre Injektion, in schweren Fällen gefolgt von einer i.v. Infusion mit 5 bis 20 I.E. Oxytocin in 500 ml einer elektrolythaltigen Lösung in der Geschwindigkeit, die nötig ist, um die Uterusatonie zu beherrschen.

Unvollständiger, unvermeidbarer oder verhaltener Abort:

Aufgrund der geringeren Rezeptorexpression wird die Verwendung von Oxytocin ab der

14. Schwanger­schaftswoch e empfohlen.

5 I.E. als intravenöse Infusion (5 I.E. verdünnt in physiologischer Elektrolytlösung, verabreicht als i.v. Tropfinfusion oder vorzugsweise mittels einer Infusionspumpe mit variabler Geschwindigkeit über 5 Minuten), nötigenfalls gefolgt von einer i.v. Infusion von 20–40 Millieinheiten/Mi­nute. Wenn schmerzhafte Uteruskontraktionen auftreten, ist die Tropfrate zu vermindern oder die Infusion vorübergehend zu unterbrechen.

Art der Anwendung

Zur intramuskulären (i.m.) Injektion und zur intravenösen (i.v.) Infusion.

Ältere Patienten

Für die Anwendung von Oxytocin Grindeks bei älteren Patienten gibt es keine Indikationen.

Nierenfunktion­sstörung

Es wurden keine Studien bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durchgeführt.

Leberfunktion­sstörung

Es wurden keine Studien bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion durchgeführt.

Kinder und Jugendliche

Für die Anwendung von Oxytocin Grindeks bei Kindern oder Jugendlichen gibt es keine Indikationen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen

Bestandteile,

– mechanisches Geburtshindernis,

– fetaler Distress,

– hypertone Wehentätigkeit.

Alle Zustandsbilder, bei welchen aus fetalen oder mütterlichen Gründen eine spontane Wehentätigkeit vermieden werden muss und/oder die vaginale Geburt kontraindiziert ist, z.B.:

– erhebliches Kopf/Becken-Missverhältnis,

– Lageanomalien,

– Placenta praevia und Vasa praevia,

– Abruptio placentae,

– Nabelschnurvor­liegen oder -vorfall,

– Überdehnung oder verminderte Rissfestigkeit des Uterus, z.B. nach Mehrlingsschwan­gerschaft,

– Polyhydramnion,

– fünf oder mehr vorausgegangene Geburten,

– Vorliegen einer Uterusnarbe nach größeren operativen Eingriffen, einschließlich klassische

Sectio caesarea.

Oxytocin Grindeks soll bei Patientinnen mit Oxytocin-resistenter Wehenschwäche, schwerer präeklamptischer Toxämie oder schweren kardiovaskulären Störungen nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden.

Oxytocin Grindeks darf innerhalb von 6 Stunden nach Anwendung vaginaler Prostaglandine nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patientinnen, bei denen bereits eine Sectio caesarea oder andere Uterusoperation durchgeführt wurde, ist besondere Vorsicht geboten.

Eine Einleitung der Geburt mit Oxytocin darf nur nach strenger Indikationsstellung und aus rein medizinischen Gründen erfolgen. Sie darf ausschließlich unter Klinikbedingungen und unter qualifizierter ärztlicher Kontrolle ablaufen.

Oxytocin darf zur Geburtseinleitung und Wehenverstärkung nur als intravenöse Tropfinfusion verabreicht werden.

Oxytocin Grindeks darf niemals als intravenöse Bolusinjektion verabreicht werden, da dies zu einer kurz dauernden Blutdrucksenkung mit Hautrötung und Reflextachykardie führen kann.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Oxytocin muss mit Vorsicht bei Patientinnen angewendet werden, die eine Neigung zu Myokardischämie infolge vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankungen aufweisen (wie hypertrophe Kardiomyopathie, Erkrankung der Herzklappen und/oder ischämische Herzerkrankung einschließlich Vasospasmen der Koronararterien), um signifikante Änderungen des Blutdrucks und der Herzfrequenz bei diesen Patientinnen zu vermeiden.

QT-Syndrom

Oxytocin muss mit Vorsicht bei Patientinnen angewendet werden, die ein bekanntes Long-QT-Syndrom oder verwandte Symptome aufweisen. Dies gilt auch für Patientinnen, die Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie das QT-Intervall verlängern.

Bei Anwendung von Oxytocin Grindeks zur Geburtseinleitung oder Wehenverstärkung:

– Die Anwendung von Oxytocin in überhöhten Dosen kann Mutter und Kind gefährden. Es kann zu einer Uterusübersti­mulation kommen, die zu fetalem Distress (fetale Bradykardie, mekoniumhaltiges Fruchtwasser, fetale Asphyxie und Tod) sowie uterinem Hypertonus, tetanischen Kontraktionen und zur Uterusruptur führen. Sorgfältiges Monitoring der fetalen Herzfrequenz (möglichst mittels Kardiotokographie [CTG]) und Uterusmotilität ist wichtig, damit die Dosierung dem individuellen Ansprechen angepasst werden kann. Bei Patientinnen mit kardiovaskulären Erkrankungen sollte das infundierte Volumen niedrig gehalten und Oxytocin in höherer Konzentration infundiert werden.

– Besondere Vorsicht ist bei Vorliegen eines Borderline-Kopf/Becken-Missverhältnisses, bei sekundärer Wehenschwäche, leichter und mittelschwerer Schwangerschaf­tshypertonie oder kardialen Störungen und bei Patientinnen im Alter über 35 Jahren oder mit Status nach Sectio caesarea im unteren Uterinsegment geboten.

– In seltenen Fällen kann die pharmakologische Geburtseinleitung mit uterotonen Arzneimitteln einschließlich Oxytocin das Risiko einer disseminierten intravasalen Koagulation (DIC) nach der Entbindung steigern. Die Einleitung an sich und nicht ein spezielles Arzneimittel ist mit dem erhöhten Risiko assoziiert. Das Risiko steigt insbesondere, wenn die Frau zusätzliche Risikofaktoren für eine DIC aufweist, wie beispielsweise ein Alter ab 35 Jahren, Komplikationen während der Schwangerschaft (z.B. Gestationsdiabetes, Hypertonus, Hypothyreose) oder eine Schwangerschaf­tsdauer von mehr als 40 Wochen. Bei diesen Frauen sollen Oxytocin oder alternative Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden, und der Arzt muss auf Anzeichen von DIC achten. Bei Frauen mit den genannten Risikofaktoren sollten unmittelbar nach der Wehenphase die Fibrinolysepa­rameter untersucht werden.

Wasserintoxika­tion

Weil Oxytocin eine geringe antidiuretische Wirkung besitzt, kann es bei lang dauernder, hochdosierter intravenöser Infusion in Verbindung mit großen Flüssigkeitsvolumen (z.B. im Rahmen einer Therapie bei unvermeidbarem oder verhaltenem Abort oder der Behandlung einer postpartalen Hämorrhagie) zu einer Wasserintoxikation mit Hyponatriämie kommen. Der antidiuretische Effekt von Oxytocin in Kombination mit der intravenösen Applikation von Flüssigkeit kann auch eine Volumenüberlastung verursachen, die zu einem hämodynamisch bedingten akuten Lungenödem ohne Hyponatriämie führt. Wann immer hohe Oxytocin-Dosen über einen langen Zeitraum verabreicht werden, sind, um diese seltenen Komplikationen zu vermeiden, die folgenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten: eine elektrolythaltige Infusionslösung (nicht Glucose) zur Verdünnung verwenden, das infundierte Flüssigkeitsvolumen niedrig halten (Oxytocin in höherer Konzentration infundieren als zur Geburtseinleitung und Wehenverstärkung am Termin empfohlen), die orale Flüssigkeitsau­fnahme einschränken, die Flüssigkeitsbilanz überwachen und bei Verdacht auf gestörtes ElektrolytGle­ichgewicht die Serumelektrolyte bestimmen.

Oxytocin darf nicht simultan parenteral und als Nasenspray verabreicht werden.

Intrauteriner Fruchttod

Bei intrauterinem Fruchttod und/oder bei Vorliegen von mekoniumhaltigem Fruchtwasser muss im Hinblick auf das Risiko einer Fruchtwasserembolie ein Wehensturm vermieden werden.

Nierenfunktion­sstörung

Bei Patientinnen mit schwerer Nierenfunktion­sstörung ist Vorsicht geboten, da es zu einer möglichen Wasserretention und Ansammlung von Oxytocin kommen kann (siehe Abschnitt 5.2).

Anaphylaxie bei Frauen mit Latexallergie

Es gibt Berichte über das Auftreten von Anaphylaxie nach der Gabe von Oxytocin an Frauen mit Latexallergie. Aufgrund der bestehenden strukturellen Homologie zwischen Oxytocin und Latex kann die Latexallergie/-unverträglichkeit ein wichtiger prädisponierender Risikofaktor für Anaphylaxie nach der Gabe von Oxytocin sein.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Kontraindikation des anderen Arzneimittels

Prostaglandine und Analoga

Prostaglandine und ihre Analoga fördern die Kontraktion des Myometriums, sodass Oxytocin die uterine Wirkung von Prostaglandinen und Analoga potenzieren kann, und umgekehrt (siehe Abschnitt 4.3).

Gemeinsame Anwendung nicht empfohlen

Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern

Oxytocin sollte als potenziell arrhythmogen angesehen werden, speziell bei Patienten mit weiteren Risikofaktoren für Torsades de Pointes, wie z.B. Arzneimitteln mit bekannter QTc-Intervall-Verlängerung, oder bei Patienten mit bekanntem Long-QT-Syndrom (siehe Abschnitt 4.4).

Zu berücksichtigende Wechselwirkungen

Inhalationsnar­kotika

Inhalationsnar­kotika (z.B. Cyclopropan, Halothan, Sevofluran, Desfluran) haben eine relaxierende Wirkung auf den Uterus und bewirken eine beträchtliche Hemmung des Uterustonus. Dadurch können sie die uterotone Wirkung von Oxytocin vermindern. Es wurde außerdem berichtet, dass ihre gleichzeitige Anwendung mit Oxytocin Herzrhythmusstörun­gen verursachen kann.

Vasokonstrikto­ren/Sympathomi­metika

Oxytocin kann die vasopressorische Wirkung von Vasokonstriktoren und Sympathomimetika erhöhen, auch von jenen in Lokalanästhetika.

Zur Kaudalanästhesie verwendete Arzneimittel

Wenn Oxytocin während oder nach einer Kaudalanästhesie verabreicht wird, kann es die blutdrucksteigernde Wirkung von sympathomimetischen Vasokonstriktoren potenzieren.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es wurden keine tierexperimentellen Reproduktionsstu­dien mit Oxytocin durchgeführt. Basierend auf der langjährigen Erfahrung mit der Substanz sowie ihrer chemischen Struktur und ihren pharmakologischen Eigenschaften ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung kein Risiko für fetale Anomalien zu erwarten. Mit Ausnahme der Anwendung aus streng medizinischer Indikation, z.B. zur Geburtseinleitung oder Wehenverstärkung oder bei einem spontanen oder induzierten Abort, ist Oxytocin in der Schwangerschaft kontraindiziert.

Stillzeit

Oxytocin lässt sich in geringen Mengen in der Muttermilch nachweisen. Es sind jedoch keine schädlichen Auswirkungen auf das Neugeborene zu erwarten, da Oxytocin zunächst in den Verdauungstrakt gelangt, wo es rasch inaktiviert wird.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Frauen mit Uteruskontraktionen sollen nicht mehr Auto fahren oder Maschinen bedienen.

4.8 Nebenwirkungen

Da die Empfindlichkeit des Uterus individuell sehr unterschiedlich ist, können in einigen Fällen Uterusspasmen durch eine Dosis verursacht werden, die normalerweise als normal oder niedrig anzusehen ist. Bei intravenöser Infusion von Oxytocin zur Geburtseinleitung oder Wehenverstärkung kann es durch Anwendung von zu hohen Dosen zu einer Uterusübersti­mulation kommen, die zu fetalem Distress, Asphyxie und Tod oder zu uterinem Hypertonus, tetanischen Kontraktionen, Weichgewebever­letzungen oder einer Uterusruptur führen kann.

Eine schnelle i.v. Bolusinjektion von Oxytocin in Dosierungen von mehreren I.E. kann zu kurz dauernder Blutdrucksenkung, begleitet von Hautrötung und Reflextachykardie, führen (siehe Abschnitt 4.4). Solche schnellen hämodynamischen Veränderungen können vor allem bei Patientinnen mit vorbestehender kardiovaskulärer Erkrankung zu einer myokardialen Ischämie führen. Eine schnelle i.v. Bolusinjektion von Oxytocin in Dosierungen von mehreren I.E. kann auch zu einer QTc-Verlängerung führen.

In seltenen Fällen kann die pharmakologische Geburtseinleitung mit uterotonen Arzneimitteln einschließlich Oxytocin das Risiko einer disseminierten intravasalen Koagulation (DIC) nach der Entbindung steigern (siehe Abschnitt 4.4).

Wasserintoxika­tion

Wasserintoxikation in Verbindung mit mütterlicher und neonataler Hyponatriämie wurde in Fällen berichtet, in denen hohe Dosen von Oxytocin zusammen mit großen Mengen elektrolytfreier Flüssigkeit über einen längeren Zeitraum verabreicht wurden (siehe Abschnitt 4.4).

Der antidiuretische Effekt von Oxytocin in Kombination mit der intravenösen Applikation von Flüssigkeit kann eine Volumenüberlastung verursachen, die zu einem hämodynamisch bedingten akuten Lungenödem ohne Hyponatriämie führt (siehe Abschnitt 4.4).

Zu den Symptomen einer Wasserintoxikation gehören:

1. Kopfschmerzen, Anorexie, Übelkeit, Erbrechen und Unterleibsschmer­zen.

2. Lethargie, Benommenheit, Bewusstlosigkeit und Anfälle vom Grand-mal-Typ.

3. Niedrige Elektrolytkon­zentration im Blut.

Die Nebenwirkungen werden nach MedDRA-Systemorganklassen geordnet mit den konventionellen MedDRA-Häufigkeitsangaben sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1000), sehr selten (< 1/10.000) und nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) aufgeführt.

Nebenwirkungen bei der Mutter

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt: disseminierte intravasale Koagulation

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: anaphylaktoide Reaktionen mit Dyspnoe, Hypotonie oder Schock

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: Wasserintoxikation, maternale Hyponatriämie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen

Herzerkrankungen

Häufig: Tachykardie, Bradykardie

Gelegentlich: Arrhythmien

Nicht bekannt: myokardiale Ischämie, QTc-Verlängerung im Elektrokardiogramm, Reflextachykardie

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: Hypotonie, Blutung

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: akutes pulmonales Ödem

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Hitzewallungen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Übelkeit, Erbrechen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Hautausschlag, Urtikaria

Nicht bekannt: Angioödem

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Nicht bekannt: uteriner Hypertonus, tetanische Kontraktionen des Uterus, Uterusruptur

Nebenwirkungen beim Fetus/Neugeborenen

Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen

Nicht bekannt: fetaler Distress, Asphyxie und Tod

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: neonatale Hyponatriämie

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

anzuzeigen

4.9 Überdosierung

Überdosierung kann zu folgenden Komplikationen führen: fetaler Distress (fetale Bradykardie, mekoniumhaltiges Fruchtwasser, Asphyxie), uteriner Hypertonus, tetanische Kontraktionen, Uterusruptur, Wasserintoxikation.

Toxizität: Wenn 2–3 bzw. 10 I.E. intramuskulär an Neugeborene oder 8 I.E. durch nasale Applikation an Kinder zwischen 4 und 14 Jahren verabreicht wurden, waren keine toxischen Symptome festzustellen.

Bei Erwachsenen wurden schwerwiegende Intoxikationen nach Infusion von 80 I.E. in isotoner Glucoselösung über 35 Stunden, Infusion von 488 I.E. über 40 Stunden und Infusion von 800 I.E. über 60 Stunden beobachtet (1 I.E.) entspricht 1,67 Mikrogramm).

Symptome: antidiuretische Wirkung – Risiko einer Wasserintoxikation (Hyponatriämie, Hypoosmolalität, Hirnödem), Gefäßspasmen, Hypertonie.

Behandlung: Bei Flüssigkeitsre­tention ist eine Beobachtung erforderlich. Bei Wasserintoxikation sollten Diuretika (Mannitol oder Furosemid) und Natriuminfusionen verabreicht sowie eine Hirnödemtherapie eingeleitet werden. Weitere symptomatische Maßnahmen können zum Einsatz kommen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Oxytocin und Analoga, ATC-Code: H01BB02.

Oxytocin stimuliert die Kontraktionen (bezüglich der Frequenz wie auch der Stärke) bei der Wehentätigkeit, beschleunigt die Involution des Uterus und bewirkt, dass sich die myoepithelialen Zellen der Brustdrüsen zusammenziehen, sodass die Entleerung einfacher wird.

Als synthetische Substanz enthält Oxytocin Grindeks kein Vasopressin, es bewirkt daher in der empfohlenen Dosierung keinen Blutdruckanstieg und kann auch bei Präeklampsie angewendet werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Plasmaspiegel von Oxytocin nach intravenöser Infusion von 4 Millieinhei­ten/Minute bei schwangeren Frauen am errechneten Termin betrugen 2–5 Mikroeinheiten/ml.

Bei Anwendung einer intravenösen Infusion tritt die Wirkung allmählich ein und ein Gleichgewichtszus­tand stellt sich meist nach 20–40 min ein.

Nach intravenöser oder intramuskulärer Injektion wirkt Oxytocin Grindeks sehr schnell, nach etwa 1 min nach i.v. Injektion und 2–4 min nach i.m. Injektion. Die Wirkung bleibt nach i.m. Injektion 3060 Minuten lang erhalten, nach einer i.v. Injektion vermutlich kürzer.

Verteilung

Im Gleichgewichtszus­tand beträgt das Verteilungsvolumen bei Männern etwa 12,2 Liter oder 170 ml/kg. Die Plasmaprotein­bindung ist gering. Oxytocin passiert die Plazenta in beiden Richtungen. Oxytocin lässt sich in geringen Mengen in der Muttermilch nachweisen.

Biotransforma­tion/Metabolis­mus

Während der Schwangerschaft wird das Enzym Oxytocinase, eine Glykoprotein-Aminopeptidase, im Körper gebildet. Das Enzym ist im Plasma nachweisbar und kann Oxytocin abbauen. Die Enzymaktivität nimmt bis zum Einsetzen der Wehentätigkeit allmählich und dann sehr schnell zu, nach der Entbindung fällt sie wieder ab. Auch im Plazenta- und Uterusgewebe ist die Enzymaktivität in dieser Zeit hoch. Leber und Nieren spielen eine wichtige Rolle bei der Metabolisierung und bei der Entfernung von Oxytocin aus dem Plasma. Somit tragen Leber, Nieren und die systemische Zirkulation zur Biotransformation von Oxytocin bei.

Elimination

Die Plasmahalbwertszeit von Oxytocin liegt zwischen 3 und 20 Minuten. Die Metaboliten werden in den Urin ausgeschieden, weniger als 1 % der verabreichten Dosis wird hingegen unverändert in den Urin ausgeschieden. Die metabolische Clearance beträgt bei schwangeren Frauen ~17 ml/kg/min. Bei Männern und nicht schwangeren Frauen beträgt die metabolische Clearance etwa 20 ml/kg/min.

Nierenfunktion­sstörung

Es wurden keine Studien mit Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durchgeführt. Bei Berücksichtigung der Exkretion von Oxytocin und der reduzierten Ausscheidung über den Urin aufgrund seiner antidiuretischen Eigenschaften kann eine Akkumulation von Oxytocin und eine dadurch verlängerte Wirkung nicht ausgeschlossen werden.

Leberfunktion­sstörung

Es wurden keine Studien mit Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion durchgeführt. Pharmakokinetische Veränderungen bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind unwahrscheinlich, da das metabolisierende Enzym Oxytocinase nicht auf die Leber allein beschränkt ist und der Oxytocinasespiegel in der Plazenta bis zum Geburtstermin signifikant ansteigt. Daher muss die Biotransformation von Oxytocin bei eingeschränkter Leberfunktion nicht notwendigerweise zu wesentlichen Änderungen in der metabolischen Clearance führen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und Mutagenität lassen die nichtklinischen Studien keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Standardisierte Studien zur Teratogenität, Reproduktionsle­istung und Kanzerogenität sind für Oxytocin nicht verfügbar.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumacetat-Trihydrat

Essigsäure 99%

Natriumchlorid

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Oxytocin darf nicht über dasselbe Infusionssystem verabreicht werden wie Blut oder Plasma, da es sonst inaktiviert werden kann.

Oxytocin ist inkompatibel mit Lösungen, die Natriummetabisulfit als Stabilisator enthalten. Dieses Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 angeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

Nach dem ersten Öffnen: Das Arzneimittel ist sofort zu verwenden.

Nach Verdünnung zur Infusion: Die chemische und physikalische Anbruchstabilität wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Öffnung/Rekon­stitution/Ver­dünnung schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wird das Produkt nicht sofort verwendet, liegen die Lagerungszeiten und -bedingungen vor der Verwendung in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2 bis 8 °C betragen.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Nicht einfrieren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

1-ml-Ampullen aus durchsichtigem Borosilikatglas Typ 1 mit Brechring oder Brechpunkt (OPC). Packungsgrößen: 5, 10, 100 Ampullen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Oxytocin Grindeks ist mit den folgenden Infusionslösungen kompatibel, wobei jedoch bei einzelnen Patienten auf die Zweckmäßigkeit der Verwendung von Elektrolytlösungen zu achten ist: Natriumchlorid 0,9 %, Glucose 5 %, Ringer-Lösung, Ringer-Acetat-Lösung.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

AS GRINDEKS

Krustpils iela 53, Riga

LV-1057, Lettland

Tel: +371 67083 205

E-mail:

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Oxytocin Grindeks 5 I.E/ml Injektions-/Infusionslösung: Z.Nr.: 140479

Oxytocin Grindeks 10 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung: Z.Nr.: 140480

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER

Datum der Erteilung der Zulassung: 8.1.2021

10. STAND DER INFORMATION

10/2021

Mehr Informationen über das Medikament Oxytocin Grindeks 5 I.E./ml Injektions-/Infusionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 140479
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
AS Grindeks, Krustpils iela 53, 1057 Riga, Lettland