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Nebido 1000 mg/4 ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Nebido 1000 mg/4 ml Injektionslösung

1.

Nebido 1000 mg/4 ml Injektionslösung

2.

1 ml Injektionslösung enthält 250 mg Testosteronun­decanoat, entsprechend 157,9 mg Testosteron.

Jede Ampulle/Durchstechflas­che mit 4 ml Injektionslösung enthält 1000 mg Testosteronun­decanoat, entsprechend 631,5 mg Testosteron.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 2000 mg Benzylbenzoat pro Ampulle.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.

Injektionslösung

Klare, gelbliche ölige Lösung.

4.

4.1 Anwendungsgebiete

Testosteronersatz bei männlichem Hypogonadismus, wenn der Testosteronmangel klinisch und biochemisch bestätigt wurde (siehe Abschnitt 4.4).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

1 Ampulle/Dur­chstechflasche Nebido (entsprechend 1000 mg Testosteronun­decanoat) wird alle 10 bis 14 Wochen injiziert. Injektionen in dieser Häufigkeit können ausreichende Testosteronspiegel aufrechterhalten und führen nicht zur Akkumulation.

Beginn der Behandlung

Vor Beginn und während der Einleitung der Behandlung sind die Testosteron-Serumspiegel zu bestimmen. In Abhängigkeit von der Höhe der Testosteron-Serumspiegel und den klinischen Symptomen kann das erste Injektionsintervall im Vergleich zu dem für die Erhaltungstherapie empfohlenen Intervall von 10 bis 14 Wochen bis auf ein Minimum von 6 Wochen reduziert werden. Mit einer solchen Aufsättigungsdosis können ausreichende Steady-State-Spiegel schneller erreicht werden.

Erhaltungstherapie und Individualisierung der Behandlung

Das Injektionsintervall sollte innerhalb des empfohlenen Bereichs von 10 bis 14 Wochen bleiben. Während der Erhaltungstherapie ist eine sorgfältige Kontrolle der Testosteron-Serumspiegel erforderlich. Es ist ratsam, die Testosteron-Serumspiegel regelmäßig zu bestimmen. Die Bestimmungen sollten am Ende eines jeden Injektionsinter­valls unter Berücksichtigung der klinischen Symptome durchgeführt werden. Diese TestosteronSe­rumspiegel sollten im unteren Drittel des Normbereiches liegen. Serumspiegel unter dem Normbereich würden anzeigen, dass das Injektionsintervall verkürzt werden muss. Bei hohen Serumspiegeln kann eine Verlängerung des Injektionsinter­valls in Betracht gezogen werden.

Zusätzliche Hinweise für besondere Patientengruppen

Pädiatrische Patienten

Nebido ist bei Kindern und Jugendlichen nicht indiziert.

Die Anwendung von Nebido bei männlichen Jugendlichen unter 18 Jahren ist in klinischen Studien nicht untersucht worden (siehe Abschnitt 4.4).

Geriatrische Patienten

Begrenzte Erfahrungen weisen nicht auf eine Notwendigkeit zur Dosisanpassung bei älteren Patienten hin (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Es wurden keine klinischen Studien an Patienten mit Leberfunktion­sstörungen durchgeführt. Die Anwendung von Nebido ist bei Männern mit früheren oder bestehenden Lebertumoren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen

Es wurden keine klinischen Studien an Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen durchgeführt.

Art der Anwendung

Zur intramuskulären Anwendung

Die Injektion muss sehr langsam erfolgen (2 Minuten lang). Nebido ist ausnahmslos intramuskulär zu injizieren. Es ist darauf zu achten, dass Nebido unter Einhaltung der für intramuskuläre Injektionen üblichen Vorsichtsmaßnahmen tief in den Gesäßmuskel injiziert wird. Es ist besonders darauf zu achten, dass intravasale Injektionen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.4 unter „Anwendung“). Die intramuskuläre Injektion muss unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle/Durchstechflas­che erfolgen (Hinweise zur Ampulle siehe Abschnitt 6.6 Anleitung zum sicheren Öffnen der Ampulle).

4.3 Gegenanzeigen

Die Anwendung von Nebido ist kontraindiziert bei Männern mit

androgenabhängigem Karzinom der Prostata oder der männlichen Brustdrüse; früheren oder bestehenden Lebertumoren; Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Die Anwendung von Nebido bei Frauen ist kontraindiziert.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise

Bei Kindern und Jugendlichen wird die Anwendung des Arzneimittels nicht empfohlen.

Nebido darf nur bei einem nachgewiesenen (hyper- oder hypogonadotropen)

Hypogonadismus und nach vorherigem Ausschluss anderer Ursachen, die der Symptomatik zugrunde liegen können, angewendet werden. Der Testosteronmangel muss eindeutig durch klinische Symptome (Rückbildung der sekundären Geschlechtsmer­kmale, Veränderung der Körperzusammen­setzung, Asthenie, Abnahme der Libido, erektile Dysfunktion usw.) nachgewiesen und durch zwei voneinander unabhängige Bestimmungen des TestosteronSe­rumspiegels bestätigt werden.

Ältere Patienten

Es liegen nur geringe Erfahrungen zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Anwendung von Nebido bei Patienten über 65 Jahren vor. Bisher liegt kein Konsens über altersspezifische Testosteron-Referenzwerte vor. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die physiologischen Testosteron-Serumspiegel mit zunehmendem Alter absinken.

Medizinische Untersuchung und Labortests

Medizinische Untersuchungen

Vor Beginn der Therapie mit Testosteron müssen sich alle Patienten einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen, um das Risiko eines vorbestehenden Prostatakarzinoms auszuschließen. Bei mit Testosteron behandelten Patienten müssen sorgfältige und regelmäßige Kontrollunter­suchungen der Prostata und der Brust mit den gegenwärtig etablierten Methoden (digitale rektale Untersuchung und Überprüfung des PSA-Serumspiegels) mindestens einmal jährlich, bei älteren Patienten und bei Risikopatienten (mit bestimmten klinisch oder familiär bedingten Risikofaktoren) zweimal pro Jahr, durchgeführt werden. Lokale Richtlinien zur Überwachung der Arzneimittelsicher­heit während einer Testosteroner­satztherapie sollten berücksichtigt werden.

Labortests

Die Testosteronspiegel sind vor Beginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung zu überwachen. Der Arzt sollte die Dosis auf den einzelnen Patienten abstimmen, um die Aufrechterhaltung eugonadaler Testosteronspiegel sicherzustellen.

Bei Patienten, die eine Langzeit-Androgentherapie erhalten, sollen die folgenden Laborparameter ebenfalls regelmäßig überprüft werden: Hämoglobin und Hämatokrit, Leberfunktionstests und Lipidprofil (siehe Abschnitt 4.8).

Aufgrund der Variabilität von Laborwerten sollten alle Testosteronmes­sungen im selben Labor durchgeführt werden.

Tumoren

Androgene können die Entwicklung eines subklinischen Prostatakrebses und einer benignen Prostatahyperplasie beschleunigen.

Nebido sollte bei Krebspatienten, bei denen aufgrund von Knochenmetastasen ein Risiko für eine Hyperkalzämie (und eine damit verbundene Hyperkalzurie) besteht, nur mit Vorsicht angewandt werden. Es wird empfohlen, bei diesen Patienten regelmäßig den Kalziumspiegel im Serum zu kontrollieren.

Fälle von benignen und malignen Lebertumoren wurden bei Anwendern von hormonellen Substanzen wie Androgen-Zusammensetzungen beobachtet. Wenn starke Oberbauchbeschwer­den, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung unter Männern, die Nebido anwenden, auftreten, soll ein Lebertumor in die differentialdi­agnostischen Überlegungen einbezogen werden.

Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz

Bei Patienten, die an einer schweren Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz oder einer ischämischen Herzerkrankung leiden, kann die Therapie mit Testosteron ernsthafte Komplikationen, charakterisiert durch Ödeme, verursachen, die mit oder ohne kongestiver Herzinsuffizienz einhergehen können. In diesem Fall muss die Therapie sofort abgebrochen werden.

Leber- oder Niereninsuffizienz

Es wurden keine Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Nebido bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion durchgeführt. Daher darf eine Testosteroner­satztherapie bei diesen Patienten nur mit Vorsicht erfolgen.

Herzinsuffizienz

Bei Patienten mit Prädisposition für Ödeme, z.B. bei schwerer Herz- Nieren- oder Leberinsuffizienz ist Vorsicht geboten, da eine Behandlung mit Androgenen zu einer erhöhten Retention von Natrium und Wasser führen kann. Im Falle ernsthafter Komplikationen, charakterisiert durch Ödeme, mit oder ohne kongestiver Herzinsuffizienz, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Testosteron kann einen Anstieg des Blutdrucks bewirken und Nebido sollte daher bei Bluthochdruckpa­tienten mit Vorsicht angewandt werden.

Blutgerinnungsstörun­gen

Grundsätzlich müssen die für Patienten mit erworbenen oder angeborenen Blutungsstörungen geltenden Einschränkungen bei der Anwendung intramuskulärer Injektionen stets beachtet werden.

Es wurde berichtet, dass Testosteron und seine Derivate die Wirkung von Kumarin abgeleiteten oralen Antikoagulanzien steigern (siehe Abschnitt 4.5).

Bei der Anwendung von Testosteron bei Patienten mit Thrombophilie oder Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (VTE) ist Vorsicht geboten, da bei dieser Patientengruppe in Studien und Berichten nach der Markteinführung Fälle von Thrombosen (z.B. tiefe Venenthrombose, pulmonale Embolie, okulare Thrombose) unter der Therapie mit Testosteron berichtet wurden. Bei thrombophilen Patienten wurden auch VTE-Fälle unter einer Antikoagulati­onsbehandlung berichtet, weshalb die Fortsetzung der Testosteronbe­handlung nach dem ersten thrombotischen Ereignis sorgfältig abgewogen werden sollte. Im Falle einer Fortsetzung der Behandlung sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das individuelle VTE-Risiko zu minimieren.

Andere Erkrankungen

Nebido sollte bei Patienten mit Epilepsie oder Migräne nur mit Vorsicht angewandt werden, da sich diese Erkrankungen verschlimmern können.

Bei Androgen-behandelten Patienten, die nach der Testosteroner­satztherapie normale Testosteron-Plasmaspiegel erreichen, kann es zu einer verbesserten Insulinempfin­dlichkeit kommen.

Bestimmte klinische Symptome, wie Reizbarkeit, Nervosität, Gewichtszunahme, lang anhaltende oder häufige Erektionen, können auf eine zu intensive Androgenisierung hinweisen und erfordern eine Dosisanpassung.

Eine vorbestehende Schlafapnoe kann sich verstärken.

Sportler, die wegen eines primären oder sekundären männlichen Hypogonadismus eine Testosteroner­satztherapie erhalten, sollten darauf hingewiesen werden, dass dieses Arzneimittel einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen zu einem positiven Testergebnis führen kann.

Androgene sind nicht geeignet, bei gesunden Personen die Muskelentwicklung zu fördern oder die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern.

Nebido sollte nicht mehr angewendet werden, wenn die Symptome einer zu intensiven Androgenisierung persistieren oder während der Therapie in der empfohlenen Dosierung wieder auftreten.

Medikamentenmis­sbrauch und Abhängigkeit

Testosteron wurde missbräuchlich eingesetzt. Typischerweise in höheren Dosen als die für die zugelassene (n) Indikation (en) empfohlenen Dosen und in Kombination mit anderen anabolen androgenen Steroiden. Der Missbrauch von Testosteron und anderen anabolen androgenen Steroiden kann zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, darunter kardiovaskuläre (mit in einigen Fällen tödlichen Folgen), hepatische und/oder psychiatrische Ereignisse. Ein Testosteronmis­sbrauch kann zu Abhängigkeits- und Entzugssymptomen führen, wenn die Dosis erheblich reduziert oder die Anwendung abrupt eingestellt wird. Der Missbrauch von Testosteron und anderen anabolen androgenen Steroiden birgt ernsthafte Gesundheitsrisiken und von einem Missbrauch ist abzuraten.

Anwendung

Wie alle öligen Lösungen muss Nebido auf jeden Fall intramuskulär und sehr langsam injiziert werden (2 Minuten lang). Pulmonale Mikroembolie öliger Lösungen kann in seltenen Fällen zu Anzeichen und Symptomen wie Husten, Dyspnoe, Unwohlsein, Hyperhydrose, Schmerzen in der Brust, Schwindel, Parästhesie oder Synkope führen. Diese Reaktionen können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten und sind reversibel. Der Patient sollte daher während und unmittelbar nach jeder Injektion beobachtet werden, damit mögliche Anzeichen und Symptome einer pulmonalen Mikroembolie öliger Lösungen rechtzeitig erkannt werden können. Die Behandlung ist für gewöhnlich unterstützend, z.B. durch zusätzliche Sauerstoffgabe.

Über vermutete anaphylaktische Reaktionen nach der Injektion von Nebido wurde berichtet.

Information zu sonstigen Bestandteilen: Dieses Arzneimittel enthält 2000 mg Benzylbenzoat pro 4 ml Ampulle entsprechend 500 mg pro ml.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

- Orale Antikoagulanzien

Es wurde berichtet, dass Testosteron und seine Derivate die Wirkung oraler Antikoagulanzien vom Coumarin Typ steigern. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien erhalten, ist daher eine sorgfältige Überwachung erforderlich, insbesondere zu Beginn und am Ende der Androgen-Therapie. Eine häufigere Überprüfung von Prothrombinzeit und häufigere INR-Bestimmungen werden empfohlen.

- Andere Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Testosteron mit ACTH oder Corticosteroiden kann die Ödembildung fördern. Daher sind diese Wirkstoffe, insbesondere bei Patienten mit Herzoder Lebererkrankungen oder bei Patienten, die zu Ödemen neigen, mit Vorsicht anzuwenden.

Beeinflussung von Laboruntersuchun­gen: Androgene können die Spiegel des thyroxinbindenden Globulins herabsetzen und somit zu verringerten Gesamt-T4-Serumspiegel und einer erhöhten T3– und T4-Harzaufnahme führen. Die Spiegel der freien Schilddrüsenhormone bleiben jedoch unverändert. Es gibt keine klinischen Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfun­ktion.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Testosteroner­satztherapie kann zu einer reversiblen Verminderung der Spermatogenese führen (siehe Abschnitte 4.8 und 5.3).

Schwangerschaft und Stillzeit

Nebido ist bei Frauen nicht indiziert und darf bei schwangeren oder stillenden Frauen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nebido hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Unerwünschte Wirkungen, die bei Anwendung von Androgenen auftreten können, siehe auch Abschnitt 4.4.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während der Behandlung mit Nebido sind Akne und Schmerzen an der Injektionsstelle.

Eine pulmonale Mikroembolie öliger Lösungen kann in seltenen Fällen zu Anzeichen und Symptomen wie Husten, Atemnot, Unwohlsein, Hyperhydrose, Schmerzen in der Brust, Schwindel, Sensibilitätsstörungen oder Synkope führen. Diese Reaktionen können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten und sind reversibel. Fälle, die vom Zulassungsinhaber oder den jeweilig Berichtenden unter Verdacht stehen, eine pulmonale Mikroembolie darzustellen, wurden selten sowohl bei klinischen Studien (

Es wurde über vermutete anaphylaktische Reaktionen nach einer Nebido Injektion berichtet.

Androgene können die Entwicklung eines subklinischen Prostatakarzinoms und einer benignen Prostatahyperplasie beschleunigen.

Tabelle 1 zeigt Arzneimittelne­benwirkungen nach MedDRA Systemorganklassen (MedDRA SOCs). Die Häufigkeit basiert auf Daten aus klinischen Studien und wird als häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100) und selten (> 1/10.000, < 1/1.000) definiert. Die Nebenwirkungen wurden in 6 klinischen Studien (N=422) beobachtet und ein zumindest möglicher Zusammenhang mit Nebido in Betracht gezogen.

Tabelle der Nebenwirkungen

Tabelle 1: Kategorisierte relative Häufigkeit von Nebenwirkungen bei Männern, MedDRA SOC – basierend auf gepoolten Daten aus 6 klinischen Studien, N=422 (100.0%), d.h. N=302 hypogonadale Männer, die mit 4 ml TU 250 mg/ml i.m. Injektionen und N=120, die mit 3 ml Injektionen behandelt wurden.

Systemorganklassen

Häufig

Gelegentlich

Selten

(>1/100, <1/10)

(>1/1.000, <1/100)

(> 1/10.000 to < 1/1.000)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Polyzythämie

Anstieg des Hämatokrit

Wertes*

Anstieg der Erythrozytenzahl*

Anstieg des

Hämoglobin-Wertes*

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeit

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Gewichtszunahme

verstärkter Appetit Anstieg des glycosylierten Hämoglobin Hypercholeste­rinämie Anstieg der Triglyzeride im Blut

Anstieg des Cholesterins

im Blut

Psychiatrische Erkrankungen

Depression

Emotionale Störungen Insomnie

Unruhe

Aggressivität Reizbarkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen Migräne

Zittern

Gefäßerkrankungen

Hitzewallungen

Kardiovaskuläre

Störungen Hypertension Schwindel

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Bronchitis Sinusitis Husten Dyspnoe Schnarchen Dysphonie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Diarrhoe

Übelkeit

Leber- und

Gallenerkrankungen

abnorme Leberfunktionstests erhöhte Aspartat-Aminotransferase

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Akne

Alopezie Erythem Exanthem1 Pruritus trockene Haut

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Schmerzen in den Extremitäten

Muskelerkrankungen2 Skelettmuskel­steifheit erhöhte

Kreatinphospho­kinase im Blut

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

verminderter Harnfluss Harnverhaltung Störungen des Harntrakts nächtliches Wasserlassen Dysurie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Anstieg des prostataspezi­fischen

Antigens abnormer ProstataBefund benigne

Prostatahyperplasie

prostatische intraepitheliale Neoplasie Prostatainduration Prostatitis

Störungen der Prostata Veränderungen der Libido Hodenschmerzen Brustinduration Brustschmerzen Gynäkomastie erhöhtes Estradiol Erhöhung des Testosterons

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Unterschiedliche Reaktionen an der Injektionsstelle3

Müdigkeit Asthenie Hyperhidrose4

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

ölige pulmonale Mikroembolie

* Entsprechende Häufigkeiten wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von testosteron-haltigen Arzneimitteln beobachtet.

Häufigkeit basiert auf der Anzahl der Injektionen

Der geeignetste MedDRA-Begriff (Version 11.0) wurde verwendet, um eine bestimmte Reaktion zu beschreiben. Synonyme oder in Zusammenhang stehende Erkrankungen sind nicht aufgeführt, sollten aber ebenfalls in Betracht gezogen werden.

1

2

3

4

Exanthem einschließlich papulöses Exanthem

Muskelerkrankungen: Muskelkrämpfe, Muskelzerrung und Myalgie

Unterschiedliche Reaktionen an der Injektionsstelle: Schmerzen an der Injektionsstelle, Beschwerden an der Injektionsstelle, Pruritus an der Injektionsstelle, Erythem an der Injektionsstelle, Hämatom an der Injektionsstelle, Reizung an der Injektionsstelle, Reaktion an der Injektionsstelle

Hyperhidrose: Hyperhidrose und Nachtschweiß

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Pulmonale Mikroembolie öliger Lösungen kann in seltenen Fällen zu Anzeichen und Symptomen wie Husten, Dyspnoe, Unwohlsein, Hyperhydrose, Schmerzen in der Brust, Schwindel, Parästhesie oder Synkope führen. Diese Reaktionen können während oder unmittelbar nach der Injektion auftreten und sind reversibel. Von der Firma oder dem Meldenden als ölige pulmonale Mikroembolie eingeschätzte Fälle wurden selten bei klinischen Prüfungen ((bei >1/10.000 und <1/1.000 Injek­tionen) sowie nach PostmarketingEr­fahrungen berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Zusätzlich zu den oben erwähnten unerwünschten Reaktionen wurden Nervosität, Feindseligkeit, Schlafapnoe, unterschiedliche Hautreaktionen einschließlich Seborrhoe, vermehrter Haarwuchs, erhöhte Erektionshäufigkeit und in sehr seltenen Fällen Gelbsucht während der Behandlung mit Testosteron-haltigen Präparaten berichtet.

Eine hoch dosierte Anwendung von Testosteronpräpa­raten bewirkt im Allgemeinen eine reversible Unterbrechung oder Verminderung der Spermatogenese und dadurch eine Abnahme der Hodengröße; eine Testosteroner­satztherapie bei Hypogonadismus kann in seltenen Fällen schmerzhafte Dauererektionen (Priapismus) verursachen. Hoch dosierte oder Langzeit – Anwendung von Testosteron erhöht gelegentlich die Häufigkeit von Wasserretention und Ödemen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Bei Überdosierung sind außer dem Absetzen des Arzneimittels oder einer Reduzierung der Dosis keine speziellen therapeutischen Maßnahmen erforderlich.

5.

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Androgene, 3-Oxoandrosten(4)-Derivate

ATC-Code: G03BA03

Testosteronun­decanoat ist ein Ester des natürlich vorkommenden Androgens Testosteron. Die aktive Form Testosteron wird durch Abspaltung der Seitenkette gebildet.

Testosteron ist das wichtigste männliche Androgen, das hauptsächlich in den Hoden und zu einem geringen Umfang in der Nebennierenrinde gebildet wird.

Testosteron ist für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale während der fetalen, frühkindlichen und pubertären Entwicklung verantwortlich und erhält danach den maskulinen Phänotyp und die androgenabhängigen Funktionen (z. B. Spermatogenese, akzessorische Geschlechtsdrüsen) aufrecht. Darüber hinaus übt es weitere Funktionen aus, beispielsweise in Haut, Muskeln, Skelett, Nieren, Leber, Knochenmark und ZNS.

In Abhängigkeit vom Zielorgan zeigt Testosteron hauptsächlich ein androgenes (z. B. Prostata, Samenbläschen, Epididymis) oder proteinanabolisches Wirkungsspektrum (Muskeln, Knochen, Hämatopoese, Nieren, Leber).

In einigen Organen wirkt Testosteron nach peripherer Umwandlung von Testosteron zu Estradiol. Dieses bindet an die Estrogenrezeptoren des Zellkerns in der Zielzelle, wie z. B. die Hypophysen-, Fett-, Gehirn- und Knochenzellen sowie die Leydig-Zellen des Hodens.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nebido ist ein Depotpräparat mit Testosteronun­decanoat. Es wird intramuskulär verabreicht, wodurch der First-pass-Effekt umgangen wird. Nach intramuskulärer Injektion von Testosteronun­decanoat als öliger Lösung wird die Verbindung kontinuierlich aus dem Depot freigesetzt und von Serumesterasen nahezu vollständig in Testosteron und Undecansäure gespalten. Bereits einen Tag nach Verabreichung kann ein Anstieg der TestosteronSe­rumspiegel über die Basalwerte gemessen werden.

Steady-State-Bedingungen

Bei hypogonadalen Männern wurde nach der ersten i.m. Injektion von 1000 mg Testosteronun­decanoat ein mittlerer Cmax-Wert von 38 nmol/l (11 ng/ml) nach 7 Tagen erreicht. Die zweite Injektion erfolgte 6 Wochen nach der ersten; danach wurden maximale Testosteronwerte von ca. 50 nmol/l (15 ng/ml) erreicht. Bei den drei darauf folgenden Injektionen wurde ein gleich bleibendes Dosierungsintervall von 10 Wochen eingehalten. Der Steady-state wurde zwischen der dritten und fünften Injektion erreicht. Die mittleren Cmax-und Cmin-Testosteronwerte unter Steady-state-Bedingungen betrugen ca. 37 nmol/l (11 ng/ml) bzw. 16 nmol/l (5 ng/ml). Die mediane intra- und interindividuelle Variabilität (Variationsko­effizient, Angabe in %) der Cmin-Werte betrug 22 % (Variationsbereich: 9–28 %) bzw. 34 % (Variationsbreite: 25–48 %).

Verteilung

Im Serum von Männern sind ca. 98 % des zirkulierenden Testosterons an SHBG und Albumin gebunden. Nur die freie Testosteronfraktion gilt als biologisch wirksam. Nach intravenöser Infusion von Testosteron bei älteren Männern wurde eine Eliminationshal­bwertszeit von etwa einer Stunde und ein scheinbares Verteilungsvolumen von ca. 1,0 l/kg bestimmt.

Biotransformation

Nach der Esterspaltung des Testosteronun­decanoats wird Testosteron auf dem gleichen Weg wie endogen gebildetes Testosteron metabolisiert und ausgeschieden. Die Undecansäure wird durch ß-Oxidation auf dem gleichen Weg wie andere aliphatische Carbonsäuren metabolisiert. Die aktiven Hauptmetaboliten von Testosteron sind Estradiol und Dihydrotestosteron.

Elimination

Testosteron unterliegt einem extensiven hepatischen und extrahepatischen Metabolismus. Nach Gabe von radioaktiv markiertem Testosteron erscheinen ca. 90 % der Radioaktivität im Urin als Glucuron- und Schwefelsäure­konjugate und 6 % nach Durchlaufen des enterohepatischen Kreislaufs in den Fäzes. Die renal ausgeschiedenen Produkte enthalten Androsteron und Etiocholanolon. Nach i.m. Verabreichung dieser Depotformulierung beträgt die Halbwertszeit der Freisetzungsrate 90 ± 40 Tage.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Toxizitätsstudien zeigten nur Wirkungen, die sich aus dem hormonellen Profil von Nebido ergeben.

Testosteron erwies sich in vitro im Reverse-Mutations-Test (Ames-Test) und im Hamsterovarzellen-Test als nicht mutagen. In tierexperimentellen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen der Therapie mit Androgenen und der Entwicklung bestimmter Krebsarten gefunden. Experimentelle Daten bei Ratten zeigten nach Therapie mit Testosteron eine erhöhte Inzidenz von Prostatakarzinomen.

Es ist bekannt, dass Sexualhormone die Entwicklung bestimmter, durch bekannte Kanzerogene hervorgerufene Tumore fördern. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt.

Fertilitätsstudien mit Nagetieren und Primaten zeigten, dass die Therapie mit Testosteron die Fertilität dosisabhängig durch Unterdrücken der Spermatogenese vermindern kann.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Benzylbenzoat

Raffiniertes Rizinusöl (zur parenteralen Anwendung)

6.2 Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

Der Inhalt einer Ampulle ist unmittelbar nach Öffnen der Ampulle zu verwenden

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ampulle

5-ml-Ampullen aus Braunglas (Typ I) mit einem Füllvolumen von 4 ml

Packungsgröße: 1 × 4 ml

Durchstechflasche

6-ml-Braunglasflasche (Typ I) mit grauem Brombutylinjek­tionsstopfen (mit Folie beschichtetes ETFE) und Bördelkappe mit einem Füllvolumen von 4 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Bei niedrigen Lagerungstempe­raturen kann es zu vorübergehenden Veränderungen (wie z. B. höhere Viskosität, Ausfällungen) der öligen Lösung kommen. Wenn die Ampullen kühl gelagert werden, müssen diese vor der Anwendung auf Raum- oder Körpertemperatur erwärmt werden.

Die Injektionslösung ist vor der Anwendung visuell zu prüfen; nur klare, partikelfreie Lösungen dürfen verwendet werden.

Dieses Arzneimittel ist nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Ampulle

Hinweise zur Handhabung der OPC (One-Point-Cut) Brech-Punkt-Ampulle:

Aufgrund der vorgeritzten Kerbe unterhalb des farbigen Punktes der Ampulle ist es nicht erforderlich, den Ampullenhals zu feilen. Vor dem Öffnen der Ampulle ist sicherzustellen, dass die gesamte Lösung aus dem oberen Teil der Ampulle in den unteren Teil geflossen ist. Beide Hände sind zum Öffnen zu benutzen; während der untere Teil der Ampulle von einer Hand gehalten wird, bricht die andere Hand den oberen Teil der Ampulle entgegengesetzt der Richtung des farbigen Punktes ab.

Durchstechflasche

Die Durchstechflasche ist nur zur Einmalentnahme bestimmt. Der Inhalt der

Durchstechflasche ist sofort nach Aufziehen der Spritze intramuskulär zu injizieren. Nach Entfernen der Plastikkappe (A) dürfen der Metallring (B) oder der Bördelverschluss nicht entfernt werden ©.

7. inhaber der zulassung Bayer Austria Ges.m.b.H.

Herbststraße 6–10

1160 Wien

8.

1–25516

9.

Datum der Erteilung der Zulassung: 07.09.2004

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 25.11.2008

Mehr Informationen über das Medikament Nebido 1000 mg/4 ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-25516
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Bayer Austria GmbH, Herbststraße 6-10, 1160 Wien, Österreich