Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Nadixa 1 % Creme
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Nadixa 1% Creme
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Creme enthält 10 mg Nadifloxacin
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Creme
Weiße bis gebrochen weiße hydrophile Creme ohne charakteristischen Geruch.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Zur äußerlichen Anwendung bei leichten bis mittelschweren Ausprägungen entzündlicher Formen der Akne vulgaris (Akne papulopustolosa, Grad I-II).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Nadixa Creme sollte zweimal täglich nach der Reinigung der Haut jeweils morgens und abends, vor dem Zubettgehen, dünn auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden. Zur Vermeidung von Infektionen sollte eine kleine Menge Nadixa Creme (etwa die Größe einer Erbse) mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden. Dabei sollte die Haut vorher gründlich abgetrocknet werden. Die Creme sollte nicht mit Augen und Lippen in Kontakt gebracht werden (siehe unter 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Nadixa sollte nicht unter Okklusivbedingungen angewendet werden.
Die Behandlung mit Nadixa Creme sollte im Allgemeinen über einen Zeitraum von bis zu 8 (acht) Wochen erfolgen.
Es liegen keine Studien über die Sicherheit und Wirksamkeit von Nadixa Creme bei Kindern unter 14 Jahren vor. Deshalb sollte Nadixa Creme nicht in dieser Altersgruppe eingesetzt werden (siehe 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
Nadixa darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Nadifloxacin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels nicht angewendet werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Kindern unter 14 Jahren liegen keine ausreichenden Daten über die Sicherheit und Wirksamkeit von Nadixa Creme vor. Deshalb sollte Nadixa bei Patienten dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Nicht mit Augen oder anderen Schleimhäuten in Berührung bringen.
Bei versehentlichem Kontakt der Augen oder Schleimhäute mit Nadixa müssen diese sofort! mit lauwarmem Wasser gespült werden. Nach der Anwendung der Creme sollten die Hände gewaschen werden, um einen unbeabsichtigten Kontakt mit anderen Hautpartien zu vermeiden.
Unter der systemischen Therapie mit Chinolonen kann es zu Lichtempfindlichkeitsreaktionen kommen. Obwohl zahlreiche Studien bei Tier und Mensch bisher keine phototoxischen oder photoallergischen Reaktionen auf den Wirkstoff Nadifloxacin zeigten, ist es möglich, dass die Cremegrundlage zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führt. Über längere Sonnenbäder oder Bestrahlung mit künstlichem UV-Licht während der Behandlung mit Nadixa liegen ebenfalls keine Erfahrungen vor. Unter der Behandlung mit Nadixa sollte daher künstliche UV-Lichtbestrahlung (UV-Lampen, Sonnenbank, Solarien) grundsätzlich unterbleiben und natürliches Sonnenlicht so weit möglich gemieden werden.
Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Erythembildung, Papeln, Bläschen) oder schwere Hautreizungen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Nadixa sollte nicht auf verletzter, rissiger oder abgeschürfter Haut angewendet werden.
Nadixa Creme enthält Cetylalkohol und Stearylalkohol, welche lokale Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen können, sowie Benzalkoniumchlorid, welches Hautreizungen verursachen kann.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Die Resorption von Nadifloxacin nach Anwendung von Nadixa auf der Haut ist sehr gering (siehe unter 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“). Eine Wechselwirkung mit gleichzeitig systemisch verabreichten Arzneimitteln ist daher unwahrscheinlich. Es liegen keine Hinweise dafür vor, dass die Wirksamkeit systemisch verabreichter Arzneimittel durch die topische Anwendung von Nadixa Creme beeinflusst wird.
Nadixa kann zu Hautreizungen führen. Durch die gleichzeitige Anwendung von Schälmitteln (Peeling), Adstringenzien oder Produkten mit hautreizenden Inhaltsstoffen, wie Alkohol oder aromatischen Stoffen kann daher der hautreizende Effekt verstärkt werden.
Zwei Studien – eine bei gesunden Probanden und eine bei Patienten mit Akne (Grad I-II) durchgeführt – zeigten, dass die begleitende Applikation von Nadixa mit anderen topisch angewandten Aknemitteln weder das kumulative Potenzial für Hautirritation erhöhte noch die Sicherheit des Produktes veränderte.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine klinischen Erfahrungen über die Anwendung von Nadixa bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkt oder indirekt schädigende Wirkungen auf Schwangerschaft, Embryonal- und Fetalentwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe unter 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit“).
Bei schwangeren Frauen sollte Nadixa nur mit Vorsicht angewendet werden.
Da Nadifloxacin in die Muttermilch übergeht, sollte Nadixa Creme nicht während der Stillzeit angewendet werden. Unter keinen Umständen dürfen stillende Mütter Nadixa auf ihre Brust auftragen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Weder das pharmakodynamische Profil noch die klinischen Erfahrungen lassen Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen erwarten.
4.8 Nebenwirkungen
Klinische Studien:
Die am häufigsten bei klinischen Studien berichtete unerwünschte Wirkung war Pruritus (> 1,8%).
Unerwünschte Wirkungen, die zumindest als möglicherweise Arzneimittel-bedingt berichtet wurden und unter Nadifloxacin-Creme häufiger auftraten, sind unten aufgeführt.
Die verwendeten Häufigkeitsangaben bedeuten:
Sehr häufig: | > 1/10 |
Häufig: | > 1/100 < 1/10 |
Gelegentlich: | > 1/1000 < 1/100 |
Selten: | > 1/10000 < 1/1000 |
Sehr selten | < 1/10000, einschließlich gemeldeter Einzelfälle. |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Pruritus
Gelegentlich: Papeln, trockene Haut, Kontaktdermatitis, Hautreizung, Wärmegefühl, Erythem, Hautausschlag.
Selten: Urtikaria
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Brennen an der Anwendungsstelle.
Gefäßerkrankungen:
Gelegentlich: Flush
Nach Markteinführung beobachtete Nebenwirkungen:
Einzelberichte: verminderte Pigmentierung der Haut.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website:
4.9 Überdosierung
Nadixa Creme ist nur zur äußerlichen Anwendung und nicht zur Einnahme bestimmt. Übertriebene wiederholte Anwendung beschleunigt oder verbessert nicht den therapeutischen Erfolg, vielmehr können eine ausgeprägte Rötung oder ein unangenehmes Gefühl auf der Haut auftreten. Bei Ratten und Mäusen zeigte oral aufgenommenes Nadifloxacin eine sehr geringe akute Toxizität; die minimale letale Dosis lag über 5000 mg/kg Körpergewicht. Dennoch sollte nach versehentlicher oraler Einnahme von Nadixa eine Magenentleerung in Betracht gezogen werden, es sei denn, die eingenommene Menge ist gering.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva zur Behandlung der Akne ATC-Code: D10AF05
Nadifloxacin ist ein synthetisches Chinolon mit bakterizider Wirkung und einem breiten antibakteriellen Spektrum gegenüber grampositiven und gramnegativen Aerobiern sowie Anaerobiern, einschließlich Propionibacterium acnes und Staphylococcus epidermidis.
Nadifloxacin zeigte eine ähnlich starke antibakterielle Wirkung gegenüber methicillinresistenten Stämmen des Staphylococcus aureus (MRSA) wie gegenüber methicillinsensitiven Stämmen des Staphylococcus aureus (MSSA). Der Wirkstoff erwies sich ebenfalls als wirksam gegenüber neueren Chinolon-resistenten MRSA. Nadifloxacin zeigte keine Kreuzresistenz mit anderen neueren Chinolonen.
Weil dieses Antibiotikum für die topische Anwendung entwickelt wurde, sind weder in EUCAST noch in den CLSI Richtlinien standardisierte Grenzwerte für die Empfindlichkeit von Nadifloxacin ausgewiesen.
In verschiedenen Veröffentlichungen gibt es als Grenzwerte: >8 mg /L oder > 12 mg/L. Die Resistenzrate war für alle untersuchten Mikroorganismen nach diesen Publikationen zu vernachlässigen. Von in vitro -Studien, die zu Isolaten aus Deutschland durchgeführt wurden, wurde als Grenzwert für die Resistenz gegenüber Nadifloxacin ein Wert von > 4 mg/L beschrieben. Für diesen Grenzwert war die Resistenzrate gegenüber P. acnes, MSSA, MRSA und Staphylococcus aureus sehr niedrig im Vergleich zu Erythromycin, Ciprofloxacin und Clindamycin.
Die bakterizide Wirkung von Nadifloxacin beruht auf einer Hemmung der Bakterienenzyme DNA-Gyrase (Topoisomerase II) und Topoisomerase IV. Diese Enzyme sind notwendig für die Replikation, Transkription und die Reparatur der Bakterien-DNA.
Die Untersuchung der Talgdrüsenfollikel der Aknepatienten, die für klinische Prüfungen ausgesucht wurden, zeigte, dass Nadifloxacin Creme – im Vergleich zur Kontrollgruppe, die nur mit der Cremegrundlage (Placebo) behandelt wurde – die Anzahl an Propionibacterium acnes und anderer Mikroorganismen in den Follikeln signifikant senkt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Das genaue Ausmaß der Resorption von Nadifloxacin nach topischer Anwendung der Creme auf an Akne erkrankter Haut ist nicht bekannt; es ist aber bekannt, dass sie unvollständig ist. Eine Einzeldosis von 10 g einer 1%-igen Nadifloxacin-Creme, die auf den Rücken gesunder Probanden aufgetragen wurde, ergab eine mittlere maximale Plasmakonzentration von 0,54 ng/ml. Die Plasmakonzentration nahm mit einer mittleren Halbwertszeit von 12,7 Stunden ab.
Nach wiederholter Applikation von zweimal täglich 5 g einer 1%-igen Nadifloxacin Creme an gesunden Probanden über einen Zeitraum von 7 Tagen wurde die Steady State Plasmakonzentration am Tag 5 erreicht. Die maximale Plasmakonzentration von 1,34 ng/ml wurde 8 Stunden nach der letzten Applikation erreicht. Über einen Zeitraum von 192 Stunden wurden durchschnittlich 0,013% der applizierten Dosis von Nadifloxacin im Urin wiedergefunden.
Die Resorption ist abhängig vom Vorliegen eines intakten Stratum corneum. Bei Aknepatienten wurde eine höhere perkutane Resorption von Nadifloxacin im Vergleich zu Hautgesunden gefunden. Die durchschnittlichen Plasmakonzentrationen lagen in einem Bereich von 1–3 ng/ml. Nach erfolgter Resorption wurden sowohl unverändertes Nadifloxacin als auch Metabolite in Urin und Faeces gefunden.
Die Metabolisierung erfolgt über Konjugations- und Oxidationsprozesse.
Die Verteilung nach systemischer Resorption erfolgt gleichmäßig und rasch. Die Gewebekonzentrationen fallen jedoch sehr rasch wieder ab, so dass eine Akkumulation unwahrscheinlich ist.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Kanzerogenität und photokanzerogenem Potential, und zur Reproduktionstoxizität, lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Dermale Toxizitätsstudien zeigten einen schwachen hautreizenden Effekt, aber keine verzögerten Hypersensibilisierungsreaktionen, phototoxische oder photoallergische Reaktionen.
An Kaninchen zeigte Nadifloxacin Creme leicht reizende Eigenschaften am Auge; diese lokalen Augenreizungen wurden durch Spülen mit lauwarmen Wasser gelindert.
Systemisch verabreichte Chinolone verursachen bei jungen Tieren Knorpelschäden. Die orale Verabreichung hoher Dosen von Nadifloxacin an junge Hunde, eine besonders empfindliche Tierspezies, zeigte jedoch keine arthrotoxischen Wirkungen.
Nadifloxacin zeigte, wie andere Fluorochinolone auch, in vitro eine genotoxische Wirkung. Der genotoxischen Wirkung liegt wahrscheinlich ein Mechanismus mit Schwellenwert zugrunde (Inhibierung von Topoisomerasen in Säugerzellen). Konzentrationen mit genotoxischen Effekten werden mit therapeutische Dosen nicht erreicht.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Weißes Vaselin, dünnflüssiges Paraffin, Stearylalkohol, Cetylalkohol,
Polyoxyethylen(5)cethylether, Macrogolcetylstearylether, Natriumhydroxid, Glycerol, Diethanolamin, Natriumedetat, Benzalkoniumchlorid und gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Tuben mit 10 g, 20 g, 25 g, 30 g, 50 g: 3 Jahre
Tuben mit 5 g (unverkäufliches Ärztemuster): 18 Monate
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Zusammendrückbare Aluminiumtuben mit einem Epoxy-Phenol-Innenschutzlack und einer Polypropylen-Schraubkappe.
Nadixa ist verfügbar in Tuben mit 5 g (unverkäufliches Ärztemuster), 10 g, 20 g, 25 g, 30 g und 50 g Creme.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
FERRER INTERNACIONAL, S.A.
Gran Via Carlos III, 94
08028 Barcelona
Spanien
8 ZULASSUNGSNUMMER
1–24350
9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 06.02.2002
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 06.07.2010
10 STAND DER INFORMATION
Juli 2021
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.
Mehr Informationen über das Medikament Nadixa 1 % Creme
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24350
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Ferrer Internacional S.A., Gran Vía De Carlos III 94, 08028 Barcelona, Spanien